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Nr. 49. 22. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 26. Februar 1905.

Verfammlungen.

Berliner Bertrauensmänner entsprochen habe, und falls dem Oppo- davonkommen, während die geringsten Bergehen gegen Vorgesetzte nenten dieser Beschluß nicht passe, er jedenfalls gescheiter und der mit geradezu fürchterlichen Strafen belegt werden. Die scharfe Parteidisziplin entsprechender handeln würde, seine Bedenken dagegen Verurteilung, welche Genosse Zubeil dieser Seite der Militär­eventuell durch einen geeigneten Antrag in seinem Wahlverein vorzu- gerichtsbarkeit zuteil werden ließ, fand lebhaften Widerhall bei den Zweiter Wahlkreis. Eine gutbesuchte öffentliche Verbringen, als eine öffentliche Agitationsversammlung damit zu be- Bersammelten. Anknüpfend an das bekannte Dessauer Urteil, wo jammlung wurde am Dienstag in Zühlckes Lokal, in der Denne- helligen.

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Auf die übrigen Ausführungen des Genossen Löwenstein dem Soldaten das Recht der Notwehr abgesprochen wurde, vertrat wigstraße, abgehalten. Genosse Dittmer sprach daselbst über antwortete besonders der Genosse Dittmer in seinem Schlußwort, der Redner den Standpunkt, daß nach dem Gesez jedermann, also Die Entstehung des Sozialismus, feine weitere indem er zwar gerne zugab, daß auch unsererseits noch mehr zur auch der Soldat, das Recht hat, sich gegen jeden, der ihn an Leib Entwidelung und die Aufgaben der sozial- Hebung der allgemeinen Arbeiterbildung geschehen könne. Die und Leben bedroht, zu wehren. Ueber diesen Punkt, meinte der demokratischen Parteiangehörigen." Redner Hauptschuld an dem niedrigen Bildungsniveau Redner, sowie überhaupt über die Rechte, welche dem Soldaten zu­ffizzierte die allgemein wirtschaftlichen Zustände, die den Keim zur der Masse trage jedoch zweifellos die Regierung stehen, müßten die jungen Leute, ehe sie zum Militär kommen, auf­sozialistischen Gesellschaftsordnung in sich tragen und naturnotwendig als Repräsentantin der herrschenden Klassen. geklärt werden durch die Organisationen und die Presse unserer zum endlichen Siege des Sozialismus führen müssen. Unter großem Ein Volf, das in seiner Mehrheit seit Jahrhunderten systematisch Partei. Vor allem aber gelte es, die im System des Militarismus Beifall führte er sodann den Anwesenden vor Augen, daß es nicht verdummt worden sei, und an dessen geistiger Niederhaltung auch liegenden Ursachen der Soldatenmißhandlungen auszurotten. Um genüge, nur Mitläufer der sozialdemokratischen Partei zu sein, heute noch dank der miserablen Volksschulen mit aller Wucht hin- das zu erreichen, müßten diese Dinge nicht nur im Reichstage be sondern daß jeder Arbeiter auch die Pflicht habe, nach Möglichkeit gewirkt werde, könne natürlich nicht von heute auf morgen schon auf sprochen, sondern auch eine Agitation entfaltet werden, die sich auf die sein eigenes Wissen zu bereichern, und dann aus voller innerer eine den modernen Anforderungen entsprechende Bildungsstufe ge- gründliche Beseitigung dieser schändlichen Zustände richtet. Die Ueberzeugung und richtiger Erkenntnis der sozialen Zustände und hoben werden. Wenn man sich jedoch vergegenwärtige, was in einem Versammlung nahm den 2% stündigen Vortrag mit stürmischem Beis ihrer Zusammenhänge heraus in und außerhalb der Organisation Beitraum von knapp 40 Jahren der Arbeiterschaft lediglich fall auf. Dann folgte eine kurze Besprechung, an der sich zwei für die Weiterverbreitung der sozialistischen Ideen tätig zu sein. Durch die Tätigkeit der Sozialdemokratie an Natur- Redner beteiligten, die für Belehrung und Aufklärung der Jugend Dem Vortrage folgte eine rege Diskussion, an der sich die Genoffen erkenntnis sowie an politischer und ökonomischer Einsicht beigebracht über die Schäden des Militarismus plädierten. Dr. Löwenstein, Klein, Aswend, Osterode , Hensel, worden sei, so liege wahrhaftig kein Anlah vor, in den entsagenden Schöneberg und Bahr beteiligten. Dr. Löwenstein gefiel Bessimismus des Genossen Löwenstein zu verfallen. Auch mit der In einer sehr gut besuchten Monatsversammlung der Sektion I sich in einer Kritik der parteigenössischen Toleranz religiös- gläubigen Volksbildung gehe es trop aller Mängel vorwärts; es möge nur des Zentralverbandes deutscher Brauereiarbeiter hielt Genoffe Genossen gegenüber. Zum Beweise dafür, daß die Sozialdemokratie jeder an seinem Blaze in der Partei seine Schuldigkeit tun.( Beifall.) Baege einen Vortrag über:" Bibel und Babel". Zwei Anträge den Programmsaz:" Erklärung der Religion zur Privatsache", un­Der Vorsitzende ermahnte darauf die Anwesenden, beizeiten des Vorstandes, das Bureau Dienstags und Donnerstags nur von duldsam in sein Gegenteil verkehre, verwies er auf die jüngst er- Vorbereitungen zu der wahrscheinlichen Nachwahl im 6. Kommmal- abends 7-8 Uhr offen zu halten und die Bureaueinrichtung nebst folgte Beerdigung eines Schöneberger Parteigenossen. Der dortige Wahlbezirk zu treffen und schloß dann die Versammlung mit einem der Tageskaffe gegen Einbruch zu versichern, wurden mit großer Wahlverein habe, weil die Frau des verstorbenen Genossen religiös begeistert aufgenommenen Hoch auf die Partei und die russischen Mehrheit angenommen. Leider haben mehrere Arbeitslose dadurch, sei und einer Pastor zum Begräbnis hinzuzog, die Spendung des Revolutionäre. daß sie den Leiter des Nachweises nicht sofort benachrichtigten, wenn üblichen Trauerkranzes verweigert und sich an dem Gefolge nur sehr fie anderweitig in Arbeit gingen, die Arbeitsvermittelung beinahe schivach beteiligt. Dieser Vorgang werfe ein grelles Schlaglicht auf Bierter Wahlkreis( Südost). Die Versammlung des Wahl- unmöglich gemacht. Der Vorstand soll der Versammlung nächstens die Geistesfreiheit in der Partei und zeuge von wenig partei- bereins, die am Dienstag im Vereinshause" Südost" in der Walde- Vorschläge machen, wie gegen eine derartige Schädigung des mühsam genössischer Pietät. Weiter bedauerte der Redner den seiner Meinung marstraße stattfand, war ungewöhnlich stark besucht. Obwohl man errungenen Nachweises energisch einzuschreiten ist. Einige Kollegen nach außerordentlich geringfügigen Bildungstrieb der großen Masse, die Tische aus dem Saal geräumt hatte, war jeder Winkel dicht be- brachten dann noch die trassen Mißstände in den Berliner Weißbier­die in ihren Freistunden und an Sonntagen lieber qualmige Kneipen fest, und viele fanden infolge der polizeilichen Absperrung feinen brauereien zur Sprache. Der Vorsipende konnte dazu mitteilen, daß und Destillen aufsuche, anstatt von den vielen leicht zugänglichen Einlaß mehr. Auf der Tagesordnung stand ein Vortrag des Ge- die Vorstände und die Agitationstommission beider Settionen fich Bildungsmitteln Gebrauch zu machen, um ihr Wissen zu vervoll- noffen 3ubeil über" Soldatenmißhandlungen". " Soldatenmißhandlungen". Nachdem der in allernächster Zeit mit dieser Frage beschäftigen werden. fommmen. Er kam zu dem Schluß, daß, solange das Bildungsniveau Vorsitzende der in letzter Zeit verstorbenen Mitglieder und des da- Wert der Organisation zeigt wieder so recht folgender Fall: In der Masse nicht ein bedeutend höheres geworden sei, er an eine Um- hingeschiedenen Genossen Frische als des ersten Reichstags- einer Brauerei in Grünau sind sämtliche Kollegen dem Verbande febung der sozialdemokratischen Theorien in die Braris nicht glauben abgeordneten für den vierten Wahlkreis gedacht hatte, nahm 3 u beigetreten. Da nun das Bier dieses Geschäftes faft ausschließlich fönne. Dem Redner wurde von den verschiedensten Seiten ge- beil das Wort. Er kennzeichnete zunächst das Wesen des Militaris- in Berlin verkauft wird, ist es durch den Einfluß der Organisation antwortet. Was den Schöneberger Begräbnisfall anbelangt, so mus, der, von der Einbildung beherrscht, etwas ganz Besonderes zu gelungen, einen Tarif mit der Brauerei abzuschließen, der den dort tourde auf die unzähligen bisherigen Widerwärtigkeiten und häßlichen sein, sich über das Volk erhebt und mit grenzenlosem Dünkel auf Beschäftigten ganz bedeutende Vorteile sichert. Vorkommnisse hingewiesen, die seitens der Pastoren bei Be- dasselbe herabblickt. Diese Ueberhebung, die besonders start im erdigungen unserer Genossen geradezu provoziert werden, sobald die Offizierkorps, und sich von da auch auf die Unteroffiziere über- Reinidendorf. Der hiesige Wahlverein hielt an Dienstag feine Hinterbliebenen dem Begräbnis durch Hinzuziehung eines Geistlichen trägt, dazu der Kadavergehorsam, welcher von den Untergebenen ge- Generalversammlung ab. Nach dem Vorstandsbericht beträgt die eine höhere Feierlichkeit verleihen wollen. Die Intoleranz fordert wird und die ungeheure Machtbefugnis, welche den Vor- Mitgliederzahl 370, was wiederum eine Zunahme gegen voriges Iiege also nicht auf unserer, sondern auf der Seite der gefeßten dadurch übertragen wird, sind die hauptsächlichsten Ursachen Jahr bedeutet. Versammlungen sind im letzten Quartal 13 ab­Geistlichen. Uebrigens habe man ja in Schöneberg gerade das der schmählichsten Beschimpfungen und Mißhandlungen, unter denen gehalten worden. Ausgeschlossen wurden 30 Mitglieder wegen getan, was Dr. Löwenstein verlange: nämlich den religiösen Ge- die Söhne des Boltes, solange fie des Königs Rod" tragen, zu restierender Beiträge. Der Kassenbericht weist folgendes auf: Ein­fühlen der Frau des verstorbenen Genossen durchaus Rechnung ge- leiden haben. Lange Zeit erfuhr die Oeffentlichkeit fast nichts von nahme 346,51 M., Ausgabe 259,31 M., Ueberschuß 186,20 M. Az tragen, indem man von der Kranzspendung mit den anstößigen" diesen univürdigen Zuständen. Es ist ein Verdienst der Sozial- Delegierte zur Kreiskonferenz wurden die Genoffen Henschel, roten Traueremblemen Abstand nahm. Bon einer" Intoleranz" demokratie, besonders des Genoffen Bebel, daß die Soldatenmiß- Mantowski, Gursch und Schott gewählt. Bestätigt wurde oder Gefährdung der Geistesfreiheit" fönne mithin gar keine Rede handlungen im Reichstage besprochen und an das Licht der Deffent der Genosse Müller zum Bezirksführer für den Bezirk 1a. Ferner sein. Wenn aber die Beteiligung an dem Trauergefolge zu wünschen lichkeit gezogen wurden. Es tamen wohl Erlasse, welche die Miß- wurde beschlossen die Gründung eines selbständigen Bezirks- Wahl­übrig gelaffen habe, so tönne man es doch keinem Genossen verdenken, handlungen beseitigen sollten, aber im Grunde genommen blieb vereins für Reinidendorf- West. Mit der weiteren Regelung dieser wenn er darauf berzichte, die etwaigen beleidigenden Ausfälle gegen alles beim alten, da man ja nicht daran denkt, die im System des Angelegenheit wird sich eine später zusammenzusehende Kommission die Sozialdemokratie in der Leichenrede eines Geistlichen mit an- heutigen Militarismus liegenden Ursachen der Mißhandlungen zu beschäftigen. Wegen wiederholten Verkehrens in gesperrten Lokalen zuhören. Der Vorsitzende Ridert machte den Dr. Löwenstein beseitigen. Der Redner besprach eine Reihe von Einzelfällen, welche wurde mehreren Genossen eine scharfe Rüge erteilt. Das Mitglied überdies darauf aufmerksam, daß das Verhalten der Schöneberger durch Verhandlungen vor den Kriegsgerichten bekannt geworden sind August Bolz mußte, weil er gegen die Interessen des Wahlvereing Genoffen in diesem Falle lediglich einem allgemeinen Beschluß der und zeigte, mit wie milden Strafen die Peiniger der Soldaten verstoßen hat, aus demselben ausgeschlossen werden.

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Worauf es ankommt!

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Wenn es noch Leute gibt, denen Malzkaffee nicht schmeckt, so liegt das einfach an zwei leicht zu vermeidenden Fehlern. Entweder hat man nicht den richtigen Malzkaffee eingekauft der echte Kathreiners Malztaffee" tommt nur in geschlossenen Paketen mit dem Bilde des Pfarrers Kneipp zum Verkauf oder man hat ihn falsch zubereitet. Wird Kathreiners Malzkaffee richtig zubereitet, so ist er nicht nur das gesündeste, sondern auch das angenehmste tägliche Getränk, sei es, daß man ihn als vollkommenen Kaffee- Ersatz trinkt, sei es, daß man ihn als Kaffee- Zusatz, oder, was immer mehr Anhänger findet, als Zusatz zum Katao genießt. Kathreiners Malzkaffee muß aber auf eine ganz bestimmte Art gekocht werden, wenn er seinen ausgesprochen feinen Geschmack voll entwickeln soll, nämlich

so:

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W Nicht zu fein mahlen. Einen großen Topf nehmen. Nicht überbrühen, sondern mit kaltem Wasser ansetzen.- Langsam zum Kochen bringen.- Zeitweilig umrühren und 3-5 Minuten langsam kochen lassen. Vom Feuer rücken und einige Löffel kaltes Wasser zugießen. Hierauf noch 1-2 Minuten ruhig stehen lassen; dann abgießen. Ge­kochte, gute Milch, möglichst Sahne, dazu nehmen.

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Wenn man Kathreiners Malzkaffee genau nach dieser Vorschrift kocht, dann wird jeder, der ihn trinkt und bisher falsch zubereitet hatte, hoch­befriedigt sagen:

Ja, das ist freilich etwas ganz Anderes!"

Anmerkung: Ms Kaffee- Bufat berwendet man den Kathreiner", indem man den gemahlenen Bohnentaffee mit dem wie oben zubereiteten tochenden Malzkaffee überbrüht. Beste Mischung: halb und halb. Als Katao- Zufag verwendet man den Kathreiner", indem man in eine Tasse 14 Kaffeelöffel Katao und etwas Zucker tut und beides mit dem wie oben zu­bereiteten und abgegoffenen Malztaffee möglichst heiß verrührt.

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