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Kric rvereine als Wahlmacher.
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allgemeinen Befähigungsnachweis der Handwerker und forderte Wenn die herrschenden Parteien samt ihrer Regierung|" Bolts- Beitung" haben wir auch die Bemerkung gemacht, daß es im Namen der Koalitionsfreiheit Ablehnung unseres Antrages, mit den Resultaten ihrer Untersuchungskommissionen Geschäfte nicht gerade von hoch entwickeltem journalistischen Anstand zeugt, der Strafen für diejenigen Unternehmer festsetzt, die ihren zu machen gedenken, dann beneiden wir sie nicht um ihre fich von einem kapitalistischen Verlag für unlautere geschäftliche Arbeitern die Ausübung des Koalitionsrechts unmöglich Illusionsfähigkeit. flüger wäre es aber auf alle Fälle, sie wecke als Lockvogel benutzen zu lassen. Diese Bemerkung dürfte machen. Man kennt die Arbeiterfreundlichkeit dieser Herren nähmen den Streik und die Forderungen der Bergarbeiter als findischen Hasse" erfüllt zu haben, den das Blatt jetzt dem„ Vorwärts" dann allerdings die Redaktion der Volks- Zeitung" mit jenem von der Zuchthausvorlage her. Noch weiter ging der eine ebensolche ernste Tatsache, wie sie die Arbeiterbewegung andichtet. antisemitische Abg. Bruhn; fast schlug er vor, dem Staats- überhaupt als Tatsache zu nehmen gezwungen sind. Mit Unter- Wenn übrigens die„ Volks- Zeitung" in ihrem Artikel behauptet, sekretär das Gehalt zu verweigern, weil er es ſei, der die suchungen, die immer wieder mit Befriedigung feststellen, daß sie habe mit teiner Silbe gegen die Eisenbahner Partei genommen, Sozialpolitik in Deutschland vorwärtstreibe. Im übrigen fein Grund zur Unzufriedenheit vorliegt, betrügen sie doch sondern lediglich ein nur Tatsachen enthaltendes Telegramm über schimpfte er auf die Warenhäuser, die Juden, auf die über- lediglich sich selbst. Aus der Welt geschafft wird damit der das gebracht, was zurzeit in Italien auf dem Eisenbahngebiete vortriebene Arbeiterfreundlichkeit des Zentrums, und so fort im Grund zur Unzufriedenheit so wenig wie die Arbeiterbewegung. geht, so spricht sie die unwahrheit. Der Bericht des„ Berliner Tone des letzten Pücklerfreundes. Verständiger sprach der Wir wissen nicht, ob die Regierung von der Arbeit ihrer brudte, stellte feineswegs einen nadten tatsächlichen Bericht dar, Tageblattes", den die„ Volks- Zeitung" in ihrer Nummer 98 abantisemitische Vertreter der anderen Richtung, Abg. Ra a b. Untersuchungskommissionen erbaut ist. Wir sollten aber sondern vielmehr ein Stimmungsbild, das ganz offensicht Er weiß doch wenigstens, auf dem Gebiete seiner eigenen Er- meinen, sie könnten ihr nicht angenehm sein. Denn entweder lich zu ungunsten der Eisenbahner gefärbt war. Und zu dieser fahrung, die schweren Mißstände zu erkennen, unter denen die kommt sie dadurch in die unangenehme Lage, daß die Kohlen- gegen die Eisenbahnarbeiter Stimmung machenden Korrespondenz Arbeiter leiden und trat daher für gesetzlichen Schutz der See- herren ihr sagen, die versprochenen Gesetze zum Schuße der wußte die Volts- Zeitung" keine geistreichere Bemerkung zu machen, Leute wie der Binnenschiffer und der Handlungsgehülfen ein. Arbeiter seien ganz unnötig, sie wolle der Industrie" ohne als die, daß dieser Kampf wenigstens das gute habe, daß die ent Die Nationalliberalen schickten, dem Beispiele des Zentrums ieden ersichtlichen Grund Lasten auferlegen, sie handle fopflos feglichen schmuzigen italienischen Eisenbahnwagen wenigstens einmal folgend, als ersten Redner in der sozialpolitischen Debatte einen und tue Dinge, zu denen kein Grund vorliege oder sie muß gründlich gereinigt würden". Dieſe ſozialpolitiſch tiefsinnige Bes Redner dritter und vierter Garnitur vor. Ihr heutiger Wort- ihre den Arbeitern gegebenen Versprechungen unerfüllt lassen. merkung sollte offenbar die wohlwollende Neutralität“ der„ Voltsführer, der Abg. Bärwinkel, beschränkte fich fast aus- Davon aber wird sie sich doch wohl auch keinen Vorteil für Beitung" gegenüber den Eisenbahnern ausdrücken!— schließlich darauf, zu einigen der 21 vorliegenden Resolutionen das sogenannte Staatswohl versprechen. Die Regierung wird Ja oder Nein zu sagen und gegen eine weitere Beeinträchtigung sich feinen Augenblick darüber im Zweifel sein, daß wir ihr des Hausterhandels zu polemisieren. Alles andere überließ er fein Tipfelchen von ihren Versprechungen schenken werden und freise Merseburg - Querfurt beschäftigte am Dienstag die WahlDie Wahl des konservativen Abgeordneten Windler im Wahldem Größeren, der nach ihm kommen soll". Auch der Abg. daß wir das, was sie den Bergarbeitern gewähren wird, einer prüfungs- Kommission des Reichstages sehr lebhaft, weil Eickhoff verwies auf den großen Mugdan, der nach ihm sehr gründlichen Prüfung unterwerfen werden. ein sozialdemokratischer Wahlprotest eine terroristische Wahlbeeinfreifinnige Sozialpolitik vortragen wird. Er selbst begründete Die Regierung wird also sehr schlecht bedient von ihren flussung seitens der Kriegervereine nachwies. Bei der Hauptwahl nur den vernünftigen Antrag, die Oberrealschul- Abiturienten Untersuchungskommissionen. Sicher liegt aber das mehr an oz., 8168, Fischer, Freij., 6774; bei der Stichwahl windler hatten Stimmen erhalten: Windler 10 647, Mittag, zum medizinischen Studium zuzulassen, und fand damit bei der Regierung selber. Wenn es ihr darum zu tun geweſen 15 141, Mittag 10 039. Auf Grund des Protestes wurde als er503, 8168, Fischer, Freis., 6774; bei der Stichwahl Windler allen Fraktionen und bei der Regierung Zustimmung. Dann wäre, sich über die Ursachen des Streits zu unterrichten, dann heblich erachtet, daß in Bendorf gar kein folierraum eingerichtet 15 141, Mittag 10 039. Auf Grund des Proteſtes wurde als erunternahm es Graf Posadowsky, auf die in der Debatte hätte sie wohl auch die geeignete Form der Untersuchung und war und daß in Eilau die Wahlhandlung zu früh geschlossen berührten zahlreichen Gegenstände und die in 21 Resolutionen die geeigneten Leute gefunden, um diese Arbeit zu leisten. worden war. Als Kuriosum sei bemerkt, daß in einem Ort ein niedergelegten Forderungen der Parteien die Antwort der Was sie getan hat, ist ein schlechtes Polizei- Bureaukraten- Klavier als folierraum benutzt wurde. Eine ausgedehnte Regierung zu geben. Sie lautet natürlich bei fast allen: Er- kunststückchen. Von sozialer und politischer Einsicht zeigt es und lebhafte Debatte rief jedoch die Tatsache hervor, wägung. Ganz scharf und bestimmt sprach sich Graf keine Spur. daß der Vorsitzende des Kreis Kriegervereins in Merseburg Posadowsky nur gegen die Einführung des Befähigungs- Am wenigsten können davon die bürgerlichen Sozial- ein gedrucktes Flugblatt ausgegeben hat, in dem er allen Kriegernachweises aus. Er erklärte sie im Namen aller Regierungen reformer erbaut sein. Die Hoffnung, daß eine bürgerliche bereinen unter allen Umständen" verbietet, bei der Wahl für den für gänzlich undenkbar und mahnte die Handwerker, endlich Regierung sogenannte berechtigte Forderungen der Arbeiter sozialdemokratischen Kandidaten zu stimmen, und dieses Verbot mit ihr unvernünftiges Streben nach Rückkehr ins Mittelalter auf- anerkennen und soziale Friedensarbeit leisten könnte, muß rücksichtslosen Ausschluß aus den" Kriegervereinen unter Berlust aller der Drohung begleitet, daß" Verstöße hiergegen den zugeben. Nebenbei aber fördert die Regierung diese reak- ihnen doch nach solchen Erfahrungen vollkommen schwinden. Vermögens-, Unterstützungs- und Sterbekassen- Ansprüche bedingen". tionären Bestrebungen, indem sie, statt einen wirklichen Bau- Eine Regierung, die über einen solchen gewaltigen Ausbruch von nationalliberaler, konservativer und antisemitischer Seite wurde arbeiterschutz zu gewähren, durch die zweckloje Einführung des sczialer Empörung, wie es der Ruhrstreit gewesen, eine Polizei bestritten, daß diese kriegervereinliche Beeinflussung als eine unBefähigungsnachweises für das Baugewerbe die erschreckend untersuchung anstellt, deren Resultat die Entdeckung ist, daß statthafte zu betrachten sei; ja, der nationalliberale Abg. Wallau hohe Zahl der Unfälle herabzumindern sucht. Schließlich der ganze Streit Unsinn war, zeigt doch eine geradezu kindliche meinte, es sei eine Pflicht der Kriegervereine, auf Grund ihres verlor sich Graf Posadowsky wieder in allgemein staats- Hülflosigkeit und Unfähigkeit den Forderungen der Zeit gegen- Bartei, die friegervereinlichen Wähler zu haranguieren. Statuts gegen die Sozialdemokratie, als einer staatsfeindlichen philosophische Ausführungen, zu denen er eine starke, aber über. Sie wird die Mächte des Umsturzes" nicht bannen. nicht sehr glückliche Liebe hat. Er deutelte an seinen früheren fozialdemokratischer Seite wurde dagegen eingewendet, daß es keinem Kriegervereinler benommen sei, gegen die Sozialdemo Aeußerungen über den durch die Kapitals- Assoziationen bewirkten Fortschritt herum, um dem Widerspruch, den sie bei der fratie zu agitieren, aber etwas anderes sei es, daß der Vorstand des Kreis- Riegervereins, der staatlicherseits organisiert, staatlich bevorRechten, und der Zustimmung, die sie bei anderen finden rechtet sei und seinem Statut nach unpolitisch sein solle, fonnten, zu begegnen. Graf Posadowsky wollte damit die den Mitgliedern mit dem Ausschluß unter schweren vermögensrecht fozialpolitische Untätigkeit der gegenwärtigen Regierung folgende Zuschrift: gerade auf den wichtigsten Gebieten rechtfertigen. Herr Wallauschen Ausführungen führten zu einer Ausnahmestellung der Bachnicke von der freisinnigen Vereinigung, der nach ihm Sozialdemokratie, die bei allen gesetzlich garantierten Vorgängen im Staate, speziell bei der Reichstagswahl, Gleichberechtigung mit sprach, war so manchesterlich, daß er jede gesetzliche Firierung anderen Parteien beanspruche. Auch das Zentrum und andere der Arbeitszeit für erwachsene männliche Arbeiter für unParteien seien früher als reichsfeindliche bezeichnet und Kriegermöglich erklärte. Trotzdem mußte sich der Staatssekretär von vereine gegen sie gehetzt worden, deshalb habe der Reichstag früher ihm sagen lassen, daß das Unternehmertum in Deutschland die mehrfach Wahlen für ungültig erklärt. Obwohl die Mehrheit der erträgliche Grenze seiner Macht längst überschritten habe. Im Kommission-Zentrum, Sozialdemokratie und Freisinnige der übrigen trat Dr. Pachnicke für die Sicherung des KoalitionsMeinung war, daß bezüglich der vom Protest nachgewiesenen Beein flussung der früher festgelegte Standpunkt der Kommission zu gelten rechts der Arbeiterschaft ein. habe, entschied sich die Kommission doch dahin, zunächst die Wirkung diefer Beeinflussung festzustellen und deren ziffernmäßiges Resultat สิน ermitteln. Die sofort angestellten Ermittelungen und Chefredakteur der„ Berliner Volks- Zeitung". Feststellungen führten dann zu dem Beschlusse, daß die Wirkung Während sich Herr Vollrath, der Chefredakteur der Volfs- der friegervereinlichen Beeinflussung teine so große sei, daß nach Beitung", als alter einfichtiger journalistischer Praktiker mit dieser Abzug aller in Betracht kommenden Stimmen die Mehrheit Windlers beben sollte, selbst eine Form der Revokation zu finden, poltert die Aus diesem Grunde lehnte es dann die Kommission ab, die Berichtigung begnügte, die uns sogar liebenswürdig der Mühe über- beseitigt werde. Die Wahl sei darum als gültig zu erklären. Redaktion der Volls- Zeitung" in verblüffend täppischer Weise prinzipielle Seite der Frage weiter zu diskutieren.- darauf Ios. Sie veröffentlicht an der Spize ihres
Für die nächste Sigung schlug der Abg. Dr. MüllerSagan Abhaltung eines Schwerinstages vor. Der Präsident und das Zentrum wollten aber, um den Etat rechtzeitig oder wenigstens vor Ostern fertig zu stellen, ohne Aufenthalt in der Etatberatung fortfahren. Zu einer Entscheidung kam es heut noch nicht, da der freifinnige Redner seinen Antrag, der auch von den Konservativen unterstützt wurde, bis zum Freitag zurückstellte. Mittwoch wird also die Beratung des Etats für das Reichsamt des Innern weitergeführt werden.
Preußisches Abgeordnetenhaus.
Das preußische Abgeordnetenhaus sekte am Dienstag die zweite Beratung des Kultusetats bei den auf die Ostmarkenzulage bezüglichen Positionen des Kapitels „ Elementar- Unterrichtswesen" fort. Der bereits mitgeteilte Antrag, der die Zulage für die Volksschullehrer erhöhen will, wurde abgelehnt, nachdem die Regierung es für untunlich erklärt hatte, zugunsten einer einzelnen Kategorie von Beamten das System der Ostmarkenzulage zu durchbrechen.
Deutfches Reich. " Journalistisches Buschkleppertum."
Der Chefredakteur der Berliner Bolts- Zeitung" schickt uns lichen Nachteilen drohe, wenn sie sozialdemokratisch wählten. Die
An die Redaktion des Vorwärts" richte ich hierdurch das Ersuchen, in der nächsten Nummer Ihres Blattes folgende Berichtigung zu veröffentlichen:
Es ist nicht wahr, daß, wie wir in Nr. 50 des Vortvärts" berichteten, die Berliner Volfs- Beitung" in bezug auf die Obstruktion der italienischen Eisenbahner allerhand Geschichten über die brutale Selbsthülfe des Publikums gebracht und hinzu gefügt habe:
Man kann es den Reisenden nicht verdenken, wenn sie für folche Schikanen prompt Lynchjustiz üben." Dieser Satz hat nie und nirgends in der Volts- Beitung" gestanden." Karl Vollrath,
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heutigen Abendblattes einen Artikel, in dem fie in gerade- Woher die Unterstüßungen für die streitenden Bergarbeiter ges zu beispielloſer Vehemenz über den ,, Vorwärts" Herfällt. kommen sind, darüber machte Genosse Hue in einer Versammlung Der Artikel trägt die Ueberschrift: Wie der„ Vorwärts" fügt." in Bochum wichtige Mitteilungen. Beim polnischen Gewerkverein Seine Tonart tennzeichnen folgende Stilblüten: Perfide und gingen 8000 M. oder 80 Pf. auf den Kopf der Mitglieder ein, beim gewiffenlose Fälschungen"," schamloseste Ehr- chriftlichen Gewerkverein 259 000 m. oder 6,50 M. auf den Kopf, abschneiderei", journalistische Buschlepperei". beim alten Verbande 1400 000 m. oder 23 M. auf den Kopf. Die Die Wolfs- Zeitung" gibt sich damit also den Anschein zu glauben, beim alten Verbande eingegangenen Summen stammen fast ausdaß der„ Vorwärts" mit vollem Bewußtsein ihr etwas angedichtet" schließlich von der sozialdemokratischen Partei und den Gewerkbabe, was sie nie und nimmer geschrieben habe. schaften.
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Bolts- Zeitung" nicht befunden hat. Ein Versehen hat uns Es ist auch richtig, daß der betreffende Saz sich in der„ Berliner diesen Satz der„ Bolts- Zeitung" zuschreiben lassen, während er in Wirklichkeit in dem„ Berliner Tageblatt" gestanden hat. In der weiteren Debatte über das Elementar- Unter- Dies an sich bedauerliche Versehen ist darauf zurückzuführen, daß die richtswesen kam es wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Berliner Bolts- Zeitung" infolge der gleichen Schriftarten typographisch den Freunden und den Gegnern der konfessionellen Voltsschule. genau dasselbe Bild bietet, wie das Berliner Tageblatt". Auch Zwischendurch übte Abg. Hadenberg( nat.) Kritik an der lichem Licht nur schwer von dem des„ Berliner Tageblattes" Sie Farbe ihres Papieres läßt sich namentlich bei fünftmangelhaften Fürsorge des preußischen Staates für das unterscheiden. Da wir nun aus beiden Blättern Ausschnitte gemacht Mädchenschul- Bildungswesen nud an der aus Konnivenz gegen hatten und an diese Ausschnitte unsere Bemerkungen fnüpften, ist das Zentrum geübten Verstümmelung von Schul- Lesebüchern. die Verwechselung eingetreten, über die sich die Berliner Die Antwort des Regierungsvertreters war charakteristisch: Da Bolts- Zeitung" so furchtbar entrüstet. Diese Verwechselung wurde die Gemeinden die Pflege des Mädchenschul- Bildungswesens noch dadurch begünstigt, daß die Berliner Volks- Zeitung" einen in die Hand genommen haben, braucht der Staat sich nicht Teil jenen Stimmungsbildes, der auch im„ Berliner Tageblatt" gedarum zu kümmern; Geld hat er dafür nicht übrig, wohl aber will er alle Rechte für sich in Anspruch nehmen. Die Gemeinden haben den Mund zu halten und zu zahlen. So will es die altpreußische Tradition. Nachdem das Haus schließlich einen freifonservativen Antrag auf Gleichstellung der Ferien an den höheren Schulen mit denen an den Gemeindeschulen abgelehnt hatte, vertagte es die weitere Beratung des Kultusetats auf Mittwoch.
Der Streifunfinn.
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Adlige Strafreform. Der Vorstand der Deutschen Abelsgenossenschaft hat folgenden Antrag an den Staatssekretär des Reichs- Justizamts gerichtet:
„ Die hohe Regierung wolle dahin wirken, daß: 1. der§ 31 des Strafgesetzbuches durch eine Vorschrift ergänzt werde, wonach die Verurteilung zur Zuchthausstrafe außer den bereits gefeßlich vorgesehenen Rechtsfolgen auch den dauernden Verlust des Adels bewirkt; der§ 33 des Strafgesetzbuches durch eine Vorschrift ergänzt werde, wonach die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte außer den bereits gefeßlich vorgesehenen Rechtsfolgen auch den dauernden Verlust des Adels bewirkt. 2. Das Wort Abelspräditate" im§ 360 Ziffer 8 des Strafgesetzbuches durch einen Begriff ersetzt werde, welcher nicht nur die unbefugte Annahme von Adelstiteln, sondern auch von adeligen Wappen und Kronen unter Strafe stellt."
standen, in ihren Spalten abgedruckt hatte. Dies Versehen mußte Man fann es natürlich begreifen, daß die Adelsgenossenschaft ia der Berliner Volks- Zeitung" ſelbſtverſtändlich unangenehm sein; ein Interesse daran hat, die ablige striminalſtatiſtik zu vermindern; aber die Anschuldigung, daß wir mit Absicht eine Fälschung aber das Mittel, das sie vorschlägt, ist doch etwas sehr unvorsichtig. begangen hätten, ist so absurd, daß sie nur im Zustande deliranter aber das Mittel, das sie vorschlägt, ist doch etwas ſehr unvorsichtig. Denn dieser Antrag erfordert naturgemäß eine Ergänzung dahin, Wut erhoben werden konnte. War es doch ganz selbstverständlich, Denn dieser Antrag erfordert naturgemäß eine Ergänzung dahin, daß eine solche Fälschung" am anderen Tage von dem angegriffenen daß nun alle mit Berlust der bürgerlichen Ehrenrechte bestraften Blatte fofort entdeckt werden mußte und daß infolgedessen der Personen nichtabliger Herkunft in den Adelsstand versetzt werden. Borwärts" nach 24 Stunden genötigt war, feinen Irrtum Das erst ist ausgleichende Gerechtigkeit!- vollinhaltlich zurückzunehmen. Bei ein ganz flein wenig Ver= Aus dem Großherzogtum Sachsen- Weimar , 27. Februar.( Eig. nunft und journalistischem Anstandsgefühl hätte das auch Ver.) Im Landtag beantwortete heute der Departementschef v. Wurmb die Redaktion der„ Berliner Volts- Zeitung" einsehen müssen. Aber die Interpellation des Abg. Baudert wegen Vorlage eines Gesetzs statt sich mit einer unserthalben energischen Zurückweisung zu be- entwurfs betr. das Vereins- und Versammlungsrecht. Die Regierung ,, Durch die Untersuchung ist demnach festgestellt, daß irgend gnügen, fieht sich die" Bolts- Zeitung" veranlaßt, den Vorwärts" habe bisher eine derartige Vorlage deshalb noch nicht ausgearbeitet, welche Mißstände, welche das Eintreten der Belegschaft in den gleich mit ganzen Kübeln von Unrat zu begießen. Auf welcher weil in letzter Zeit sich immer deutlicher das Bestreben nach einer Ausstand rechtfertigen oder begründen könnten, nicht vor- Beitung" zu gebrauchen, das„ journalistische Buschkleppertum" liegt, bemerkbar gemacht habe. Da aber in Elsaß Lothringen jezt Seite infolgedeffen, um einmal diesen Ausdruck der„ Berliner Volts- reichsgesetzlichen Regelung des Vereins- und Versammlungsivesens gelegen haben." können auch wir ruhig dem Urteil der Deffentlichkeit überlassen. die Vorarbeiten zu einem solchen Gesetz gemacht seien und die Vers So resümiert sich wieder eine Untersuchungskommission; Die Berliner Bolts- Beitung" meint in ihrer Schimpffanonade, wirklichung eines Reichsgesetzes nicht so bald zu erwarten sein werde, diesmal die für Schacht I der Zeche Prosper" in Borbed, der Vorwärts" habe sich in seinem„ findischen Haffe" gegen die wolle die Regierung die elfaz- lothringischen Bestimmungen in Nuzdie aus den Herren Oberbergrat Pommer, Bürgermeister Frid. Bolts- Beitung" dazu verleiten lassen, die" perfide und gewiffenlose anwendung ziehen und bei der baldigen Vorlage des ge Landrat Smethlage und Bürgermeister Heinrich bestand. Fälschung" zu begehen. Der Vorwärts" weiß sich vollständig frei wünschten Gesetzentwurfs berücksichtigen.- So kommt eine der Untersuchungskommissionen nach der von irgend welchem Haffe gegen das Blatt. Der„ Vorwärts" hat Landtagswahl in Lippe- Detmold. Aus Lemgo meldet uns ein anderen zu dem Schlusse, daß der Streit ein lächerlicher Unsinn, der" Bolts- Zeitung" niemals etwas in den Weg gelegt: erst als die Firma Mosse das ehedem als anständig bestenfalls ein betrübendes Mißverständnis war. geltende Blatt dazu mißbrauchte, um Neumann Hofer( nationalfozialer Biesterfelder) 1344, Meier in Massen StreifDie alte Polizeiweisheit! Ausländer, Fremde find's brecher- Inserate in den Kreisen des arbeitenden Publikums Jobst( frs. Vp.) 776, Wilhelm Strate( Soz.) 107 Stimmen. zumeist, die unter uns gesät den Geist der Revolution. Der zu verbreiten hat der Vorwärts" dies schnöde Verfahren Trepows Regiment in Deutschland . In München wollten zwei Fortschritt besteht lediglich darin, daß man heut unter angenagelt. Die Redaktion der Bolts- Beitung" hat seinerzeit Russen einen Wohltätigkeitsabend für die Opfer des 22. Januar dröhnenden Phrasen von sozialer Gerechtigkeit die armen Miß- erklärt, daß sie sich in ihrer redaktionellen Haltung durch den Verlag veranstalten. Sie hatten, wie die" Münchener Post" berichtet, alle leiteten glauben machen will, man habe keine größeren Sorgen, der Firma Mosse nicht im geringsten beeinflussen lasse. Wir hatten Vorbereitungen getroffen, als die Veranstaltung verboten wurde, und als das Wohl der Unterdrückten zu fördern. Ehemals verbot bas auch niemals behauptet, sondern lediglich die schmähliche Tat zwar hieß es in der Begründung: sache gebrandmarkt, daß in einem„ demokratischen" Blatte eine solche man den„ Raisonneurs" einfach das Maul. doppelte Buchführung geübt werde, daß ein kapitalistischer Nur schade, daß diese tindische Methode, die Unzufrieden- Berlag den arbeiterfreundlichen Juhalt des redaktionellen Teils als heit durch Untersuchungen wegzubeweisen, heut noch mußloser Köder benutzt, um seine Streitbrecher- Inserate an den Mann zu ist wie ehemals das Maulverbieter bringen. Erst in der Abwehr gegen törichte Anrempelungen der
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ribattelegramm: Im 6. Landtags- Wahlkreis erhielt Dr.