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Die sozialistische Fraktion, gegenüber den in den Eisenbahn­gefeßentwürfen enthaltenen Bestimmungen, die klar und deutlich das Recht der Organisation für die Eisenbahner bedrohen, ein Recht, das über jedem besonderen Berufsinteresse steht, weil es

Gewerkschaftliches.

Die ungültigkeit der Polizeiverordnungen gegen das Streifpoftenstehen

das politisch- ökonomische Leben des ganzen Proletariats angeht, hat nun auch das Oberlandesgericht in Jena   wieder einmal befchließt, eine energische Aktion im Parlament zu entfalten- eventuell festgestellt, ohne daß wir uns deswegen der Hoffnung hin­unter Benutzung der Obstruktion- gegen diese reaktionären Be- geben, daß dadurch dem ungeseßlichen Vorgehen der Polizei­stimmungen und gibt dem Wunsche Ausdruck, daß die Eisenbahner, der behörden gegen ihr Koalitionsrecht ausübende Arbeiter irgend­hohen Aufgabe gemäß, die ihnen in der heutigen Stunde zufällt, all ihre wie eine Einschränkung auferlegt sein wird. Kräfte allein auf die Rettung der Organisation und des Streif rechts richten, die parlamentarische Aktion unterstützend und ent­schlossen, zu den äußersten Mitteln zu greifen, falls die Aktion der Sozialisten im Parlament nuglos bliebe."

Gleichzeitig beriet der Parteivorstand über seine Stellung­nahme, die in folgendem Aufruf zum Ausdruck kam, den der Avanti" und die meisten bürgerlichen Blätter verbreiteten:

An die Sozialisten Italiens  !

Jm Dienste der schlimmsten reaktionären Interessen versucht die italienische Regierung Hand zu legen an die elementaren Rechte einer Kategorie von Staatsbürgern, indem sie der Kammer vorschlägt, die Eisenbahner außerhalb des allgemeinen Rechtes zu stellen und bei ihnen die Ausübung des Rechtes, der Freiheit der Arbeit zu einem Verbrechen stempelt und ihre Berufsorganisationen als gesetzwidrig ansieht.

Die Eisenbahner rüsten sich nun mit allen Mitteln, dem Versuch zu widerstehen, der sie aus freien Menschen zu Sklaven macht. Aber ihre Sache ist Sache des ganzen Proletariats, das sich in ihnen und mit ihnen bedroht sieht in seiner Freiheit und seinen Kampfmitteln.

Der sozialistischen   Partei, deren parlamentarische Vertreter alle ihre Kräfte gegen die infamen Geseze aufbieten werden, liegt es, als dem politischen Ausdruck des Proletariats, ob, im ganzen Lande eine Agitation einzuleiten, um die Durchsetzung ihrer Pläne und die Existenz selbst einer Regierung unmöglich zu machen, die ihr Leben mit lügenhaften Freiheitsversprechungen begann, es fort­feßte unter Blutvergießen, um es nun zu enden durch Einbringung eines Gefeßentwurfs zur Knechtung der italienischen Arbeiter.

Die Polizei in Gera   hatte eine Verordnung erlassen, welche das Stehenbleiben und das zwecklose Hin und Her­gehen" auf der Straße verbot. Die Verordnung unterlag der Nachprüfung des Oberlandesgerichts, das übereinstimmend mit dem Reichsgericht erklärte:

Das Mittel, welches die Verordnung wählt, ist nicht zu­lässig. Sie verbietet das Streitposten stehen über= haupt, fie unterbindet damit jedes planmäßige Vorgehen der zum Streik verbündeten Arbeiter, das darauf abzielt, auf den Straßen 2c. mit den arbeitswilligen Berufsgenossen in Verbindung zu treten, sei es, um sie von der Arbeitsniederlegung und deren Zielen in Kenntnis zu sehen, sei es, um sie positiv zu ihren Gunsten zu beeinflussen. In neuerer Zeit ist die ungültigkeit solcher Verbote durch eine Entscheidung des Reichsgerichts über­zeugend ausgeführt worden. Es ist demnach diese Verordnung in bollem Umfange als ungültig anzusehen."

weiter in seinem Urteil; es stellt in überzeugender Weise das Das Oberlandesgericht zu Jena   geht aber noch viel natürliche Menschenrecht der Staatsbürger auf Benuhung der öffentlichen Straßen und läte fest:

1) Anerkennung des Arbeitsnachweises ber Schilder maler. 2) Achtstündige Arbeitszeit, für welche Beginn und Pausen der freien Vereinbarung der ein. zelnen Firmen mit ihren Malern überlassen bleiben, in jedem Falle aber derart festzusehen sind, daß die regelmäßige Arbeitszeit in den Monaten vom 1. März bis zum 1. November nachmittags 5 Uhr, in den übrigen Monaten abends 6 Uhr beendet sein muß. An den Tagen vor den drei großen Festen ist die Arbeitszeit um 2 Stunden früher zu beenden, der Lohn für diese ausfallenden Stunden aber zu zahlen. 3) Minimalstundenlohn von 62% Pf. Eine Herabsetzung der bisher 30 M. übersteigenden Wochenlöhne ist ausgeschlossen. 4) Lohnzuschlag für ile ber zeitarbeit über die täglich 8stündige Arbeitszeit hinaus. Für abends 50 Proz. und für spätere Stunden sowie für Sonntags­die Zeit vor und bis 8 Uhr abends von 25 Proz., von 8-10 Uhr arbeit 100 Proz. 5) Für Außenarbeit innerhalb Groß­Berlins ist ein Zuschlag von 15 Pf. pro Stunde zu zahlen. Die Entschädigung für Fahrgelder gilt dadurch nicht als abgelöst. 6) Für Giebelarbeit beträgt der Zuschlag 25 Pf. pro Stunde. Giebelarbeit beginnt mit der Höhe des zweiten Stock­werkes. 7) Beschaffung von Waschgelegenheit, Lieferung von Seife und Handtuch( pro Kopf und Woche ein Handtuch), Bereitstellung von Kleiderräumen durch die Unternehmer. 8) Auf­hebung aller Vereinbarungen betreffend Kündigungsausschluß. Allgemeine Einhaltung einer 14tägigen Kündigungs. zeit. 9) Vorstehende Bestimmungen werden als vertragsmäßig bindend anerkannt für die Dauer bis zum 15. März 1906 mit der Maßgabe, daß keiner der beiden vertragschließenden Teile berechtigt ist, vor dem 1. März 1906 Abänderungsanträge zu stellen oder diesen Bedingungen entgegenstehende Sonderverträge abzuschließen. Wird dieser Vertrag nicht spätestens am 1. März 1906 von einer Seite gefündigt, so gilt er als auf die Dauer eines iveiteren Jahres verlängert. Dieser Vertrag wird perfekt durch die Unterschrift des Firmeninhabers einerseits und durch die Unterschrift des Verbandsvorsitzenden Wollmann andererseits.

Es stehen die Straßen als öffentliche Wege in freiem und allgemeinem Gebrauche, und dieser erstreckt sich nicht nur auf das zielbewußte Fortbewegen, sondern auch auf Stehen bleiben, hin und hergehen und sonstiges Berweilen von Personen; jeder derartige Straßenaufenthalt zu wollen und ersuchen zugleich die den Schildermalern verivandten ist dieserhalb an und für sich ein befugter. Die aus dem Gemeingebrauche entspringende Befugnis zum Aufenthalt auf den Straßen ist auch nicht davon abhängig, ob der einzelne damit einen 3wed verbindet, oder ob die Polizei di dies als nüglich oder zwedlos beurteilt."

Wir bitten die Arbeiterpresse, von Vorstehendem Notiz nehmen. Berufe, besonders die Stubenmaler, darauf zu sehen, daß in den Streisen ihrer Angehörigen von der Bewegung der Schildermaler Kenntnis genommen wird.

Die Fliesenleger- Hülfsarbeiter sind bei mehreren Firmen in den Streit eingetreten, um die Anerkennung des neuen Vertrages zu er Das Verhalten der Fraktion und des Parteivorstandes zwingen, der seit dem 1. Februar in Kraft ist, den aber erst ein scheint der Regierung die Augen über die Lage geöffnet zu Man muß das Vernunftgemäße in diesen Ausführungen Teil der Firmen unterschrieben hat. In der Versammlung, welche haben. Seit gestern wird die telegraphische und telephonische ohne weiteres anerkennen. Aber an ihnen gemessen dürften die Fliesenleger- Hülfsarbeiter am Montag abhielten, wurde fest Zensur auf das allerstrengste gehandhabt. Während der fast alle Straßenpolizei- Verordnungen mehr oder weniger gestellt, daß nur wenige Arbeiter dem schon früher gefaßten Beschluß heutigen Kammerſitzung verließen die am Ministertisch an- revisionsbedürftig erscheinen, denn sie alle überlassen es ent nachgekommen sind, wonach die Arbeit bei den Firmen niederzulegen wesenden Minister die Sigung, nachdem sie erklärt hatten, weder den einzelnen Beamten, danach zu handeln, was ihnen ist, die den Tarif nicht unterzeichnet haben. Nach eingehender Be­daß die Nachrichten über die Eisenbahner derartig seien, daß nützlich oder zwecklos erscheint, oder aber sie urteilen darüber sprechung der Verhältnisse beschloß die Versammlung, daß am gestrigen fie den sofortigen Zusammentritt des Minister ganz allgemein schon selbst. So verbietet die Berliner   Dienstag bei allen Firmen, die den Vertrag noch nicht unterschrieben rates erforderlich machten. Die Minister begaben sich darauf Straßenpolizei- Verordnung rundweg das Stillſtehen auf den kommen hauptsächlich die Firmen Villeroy u. Boch, solvie Rosenfeld  haben, die Arbeit niederzulegen ist. Außer einigen kleinen Geschäften zu Giolitti, der wegen seiner Krankheit noch ans Zimmer Granitplatten des Bürgersteiges! Das Unsinnige einer solchen u. Co. in Frage. Die Firma Ende ist bereits seit einer Woche ge­gefesselt ist. Die Herren wollen die das obligatorische Schieds- Verordnung ist von vornherein klar. Aber auch das preußische sperrt. Die Organisationen der Fliesenleger haben sich mit den gericht und das Streifverbot betreffenden Paragraphen(§§ 65 Sammergericht, für das die Befürchtung eines Schuß Sülfsarbeitern solidarisch erklärt, auch andere Bauarbeiter unter­bis 72) aus dem Gesetz isolieren, um sie allein als dring- mannes, nicht seine Feststellung, daß das Stehenbleiben, stützen das Vorgehen der Hülfsarbeiter nach Kräften. Die Fliesen­liche Geseze am Montag dem Parlament vorzulegen. Die Hin- und Hergehen und sonstige Verweilen eines Streit leger- Hülfsarbeiter, deren Unternehmer den Vertrag unterschrieben Minister glauben, den Brand zu stillen, indem sie hinein- postens auf der Straße irgend eine Gefahr bilde, ausreichend haben, sind mit Arbeitsberechtigungskarten versehen, die als Aus­blasen.­zum Verbot des Streitpostenstehens erscheint, könnte aus Einstweilen bringt die Obstruktion ihre Früchte. Bereits diesem Urteil lernen, tönnte, aber wird's nicht! Nach vier Züge auf der Linie Florenz  - Pistoja konnten nicht ab wie vor wird zweifellos das Urteil, nicht die tat gehen. Alle haben Stunden Verspätung. Das Personal, be- fächliche Feststellung eines biederen Schußmannes sonders das Streckenpersonal, hält sich vorzüglich. Die Lage der höchsten preußischen Justizwissenschaft als unantastbar er­ist sehr ernst. Parteifraktion und Vorstand tagen heute nacht scheinen. Dem Schuhmann hat nicht nur der Streikposten gemeinsam mit der Kommission der Eisenbahner. Die Kammer Folge zu leisten, ihm beugt sich auch das Kammergericht! will morgen, Sonntag, auch Sizung halten, um die Gesetze durchzubringen. Morgen dürfte, auch ohne Streit, der ganze Bahnverkehr so gut wie aufgehoben sein. Die Stimmung der Eisenbahner ist vortrefflich. Die Kammer ist in eine Art reaktionären Wuttaumel verfallen.

Rom  , 28. Februar.( Privattelegramm des Vorwärts".) Die Obstruktion der Eisenbahner dauert fort. Der Schnellzug Rom  - Mailand   erlitt, Stunden Ver­spätung. 26 Personenzüge und 32 Güterzüge find in Rom  ausgefallen. Die Eisenbahnen spedieren teine Frachtgüter mehr. Unfälle sind nicht vorgekommen. Die bürgerliche Presse fordert das Publikum zu Gewaltatten gegen die Eisenbahner auf. Nach den römischen Vororten ist ein Posttutschen- Verkehr eingerichtet worden.

Rom  , 27. Februar.( W. T. B.) Infolge der Obstruktion des Eisenbahnpersonals mußte die Abfahrt vieler 3üge nach Neapel  , Bisa, Civitavechia, Frascati   eingestellt werden. Die Gleise des hiesigen Bahnhofs sind überfüllt: die ankommenden Züge müssen an der kleinen Haltestelle Tre Archi, zwei Kilometer vor Rom  , lange anhalten. Die meisten Reisenden ziehen es vor, die Strede bis Rom   zu Fuß zurückzulegen. Die Wartesäle des Bahnhofs glichen gestern abend Biwats.

Die Kämpfe bei Mukden  .

Tokio  , 28. Februar  .( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Es heißt, die Japaner hätten die Russen bei Tsingh och en g, 25 Meilen nördlich von Simachi auf dem äußersten japanischen rechten Flügel angegriffen und ge­schlagen. Der Angriff begann am 23. Februar, die Russen wurden auf 17 000 Mann geschätzt; ihr Verlust soll 2000 Mann betragen, der der Japaner nur gering sein.

Petersburg, 28. Februar. Ein Telegramm des Generals Kuropatkin   an den Kaiser vom gestrigen Tage meldet: Zwei Bataillone Infanterie und Kavallerie der Japaner rückten im Westen des Dorfes Yanfintong vor. Zehn Angriffe wurden abgeschlagen; auch am gestrigen Tage wurde der Angriff erneuert und zurüd­geschlagen. Hundert japanische Leichen lagen in der Nähe unserer Stellungen. Wir verloren sechs Mann.(??)

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London  , 28. Februar. Wie Daily Telegraph  " aus Tokio   von gestern meldet, ist die Ausbesserung der Dods in Port Arthur gegenwärtig fast beendet. Der Vorrat von Kohlen in Port Arthur würde den Bedürfnissen der Japaner während des ganzen nächsten Sommers genügen, die Flottmachung der größten Striegsschiffe werde beginnen, sobald das Wetter günstig werde. Dasselbe Blatt meldet aus Schanghai   von heute, die Verluste der Japaner bei den Operationen auf der äußersten Rechten, wo es ihnen gelang, die Russen zurückzuwerfen, beliefen sich auf etwa

Berlin   und Amgegend. Achtung, Metallarbeiter!

Entsprechend dem Beschluß der Generalversammlung

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4. Dezember sollen die doppelten Beiträge bis 4 Wochen nach Be­endigung des Kampfes in der Gelbmetall- Industrie bezahlt werden.

Da nun seit der 7. Woche dieses Jahres der Streit beendigt ist, muß laut Generalversammlungsbeschluß der doppelte Beitrag bis zur 11. Woche inklusive bezahlt werden. Von der 12. Woche an wird dann wieder der einfache Beitrag gezahlt.

Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin  .

weis dienen.

Deutfches Reich.

neurode dauert fort. Die Streifenden, welche die geringfügige Der Streit in den Gruben des Zentrumsgrafen Magnis zu Forderung von 2,60 m. täglich für Hauer gestellt haben, wendeten fich an das Landratsamt um Bermittelung. Obgleich sich der Herr Landrat anscheinend redlich Mühe gab, eine Vermittelung an­zubahnen, scheiterte dieselbe an dem Starrfinn der Grubenverwaltung. Die Streifleitung erhielt vom Landratsamt folgendes Schriftstück: Der Königliche Landrat. Neurode, den 23. Februar 1905. Auf das Schreiben vom 18. 6. M. erwidere ich ergebenst, daß ich infolge dessen aufs neue mit der Grubenverwaltung in Ver handlung getreten bin. Die Verwaltung hat jedoch ein weiteres Entgegenkommen gegenüber den Forderungen der Streifenden wiederum abgelehnt.(!!)

Ich weise bei dieser Gelegenheit ergebenst darauf hin:

1. Daß die Grubenverwaltung eine Lohnerhöhung von 5 Broz. bewilligt hat, welche selbstverständlich auch für die zur Arbeit zurückkehrenden Streifenden gilt;

2. daß laut Schreiben des Herrn Grafen v. Magnis an Herrn August Grüger in Buchau am 11. d. M. die Nichtwieder­annahme von etiva 200 Mann nicht eine Maßregelung be deuten soll, vielmehr nur durch den geringeren Bedarf an Arbeitskräften begründet ist. Es ist hierbei ausgeschlossen, daß die Werksverwaltung, wie gelegentlich seitens der Arbeiter vertreter ausgesprochen worden ist, die älteren Leute zugunsten der jüngeren zurückweisen würde;

3. daß die Königliche Staatsregierung fich beeilt, durch be sondere Gesezentwürfe, welche mehrere berechtigte Wünsche der Bergleute erfüllen sollen, dieser Klasse der Industrie­Arbeiter einen fühlbaren Beweis weitgehender Fürsorge zu geben.

Die Kutscher   bei der Firma Berliner   Fuhr- und Automobilwesen Thien, welche die Geschäftswagen für die Firma Rudolf Herzog  , Breitestraße, fahren, forderten für eine ihnen übertragene Mehr­leiftung, die in dem Puzen des Wagengitters bestand, eine Extra­entschädigung resp. Lohnzulage. Diese Forderung lehnte Herr Thien Hierauf erklärten sich die übrigen Kutscher   mit ihren gemaßregelten nicht nur ab, sondern entließ daraufhin vier der ältesten Kutscher. tollegen solidarisch und nahmen am Montag früh die Arbeit nicht Zentral- Verbandes der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter auf. Ein Einigungsversuch, welcher von einem Vertreter des unternommen wurde, blieb insofern erfolglos, als die Herzogschen ausdiener(!), welche sonst die Wagen als Schaffner begleiten, die Kutscherarbeit so lange versahen, bis Herr Thien genügend andere arbeitswillige Kutscher gefunden hatte. Dies ist das zweite Mal, daß Hausdiener von vorgenannter Firma den Kutschern bei der Vertretung ihrer berechtigten Interessen in den Rücken gefallen sind. Leider war es bis dato nicht möglich, die betreffenden der Organisation zuzuführen, weil die Firma Rudolph Herzog jede An Organisationsbestrebung der Leute im Reime zu erstiden sucht. Die ohn- und Arbeitsverhältnisse der Kutscher   sind an und für sich nicht 9 Uhr abends inkl. 2 stündiger Mittagspause erhalten dieselben einen einem Gesetz gegenüber gespannt sein, das auch so hervorragenden Hier werden also die Arbeiter ebenfalls auf die neue Berggesez­die günstigsten. Bei einer Arbeitszeit von 6 Uhr morgens bis novelle vertröstet. Man darf auf das Verhalten des Zentrums Anfangslohn von 75 M. pro Monat, welcher nach 1½½ Jahren auf seiner Mitglieder, wie dem Grafen Magnis, das soziale Gewissen 90 m. als Höchstlohn steigt. Die Firma Herzog   zahlt den Kutschern schärfen soll. außerdem pro Monat 6 M. und dann steigend von Jahr zu Jahr

Ich meine, daß diese drei Tatsachen es der Streifleitung möglich machen, den Streifenden die Wiederaufnahme der Arbeit zu empfehlen und so den Frieden herbeizuführen, den auch die Streifleitung laut ihrem Schreiben vom 18. d. M. dringend wünscht. Graf Dohna.

Herrn Franz Pokorny  ,

8. 8. Kunzendorf.

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Husland.

1 M. bis zur Höhe von 10 M. pro Monat. Die Kutscher haben Betriebsbesprechungen sind auch in Sachsen   nicht anmeldepflichtig. mit glatt rafiertem Gesicht zu erscheinen. Jeder neu einzustellende Die Polizei von Radebeul   ist mit ihrem Bestreben, Betriebs­Kutscher, falls er einen Bart befißt, muß denselben abnehmen lassen. besprechungen unmöglich zu machen, abgebligt. Der Vertrauens Diese Vergütigung wird also für das Rasieren seitens der Kutscher   mann der Fabrik-, Land- und Hülfsarbeiter dortfelbft erhielt nach berbraucht. der Sächs. Arbeiterztg." dieser Tage die Nachricht, daß ein Ber Die Schildermaler Berlins   stehen vor einer Lohnbewegung. Seit fahren gegen ihn wegen Abhaltens einer polizeilich nicht angemeldeten dem Anfang des vorigen Jahres gehören die bis dahin teilweise lofal- Bersammlung, es handelte sich um eine von der Polizei auf­organisierten Schildermaler Berlins   dem Zentralverband der Vertrauensmann außerdem Beschwerde gegen die Polizei erhoben gelöste Betriebsbesprechung eingestellt worden sei. Da der Porzellanarbeiter an. Nicht ohne sichtbaren Erfolg. Denn seit jener hat, so ist zu hoffen, daß diese in Zukunft ihren Eifer in der Be­Beit hat die Organisation in den Kreisen der Berliner   Schildermaler fämpfung der Arbeiterbewegung etwas zügelt. Bisher ist eine Ant­derart an Umfang gewonnen, daß heut nur noch ein kleiner Reſt wort auf die Beschwerde noch nicht eingegangen. der Berliner   Berufskollegen dem Verbande nicht angehört. Das ist umso erfreulicher, als auch in diesem Berufe für die Arbeiter vielfache Mißstände bestehen, deren durchgreifende Beseitigung bisher noch Der Streit der Wagenarbeiter in Paris   dauert fort und greift nicht gelang. Die feste Organisation der Schildermaler dürfte aber noch auf weitere Branchen über; es haben sich demselben noch an­auch hierin Wandel schaffen. Jedenfalls fühlen das einzelne Unter- geschlossen: Metallarbeiter, Mechanifer, Maschinenbauer sowie die nehmer bereits heraus. Sie gingen gegen Angehörige der Organi- Arbeiter der Omnibusgesellschaften. Die Zahl der Streifenden dürfte fation in scharfmacherischer Weise vor, maßregelten sie und schwärzten zirka 23 000 betragen. Jedoch sind Unterhandlungen zwischen der fie bei den anderen Unternehmern an. Ferner wirfte der Zusammen. Unternehmer- Organisation und den Arbeitern eingeleitet und soll schluß der Schildermaler auf die Unternehmer in der Weise ein, daß über die Arbeitsverhältnisse der einzelnen Branchen verhandelt London  , 28. Februar. Die Times" melden aus Tokio  : Der auch diese mit der Absicht, sich zu vereinigen, umgehen. Dann aber werden. Präsident des Unterhauses schloß die Session mit einer vill man mit der Organisation der Arbeiter aufräumen. Abschiedsrebe, morin er dem Hause zu der Vereitwilligkeit, Umstände, dann die teilweiſe recht ungenügende Bezahlung der Maler, mit der es die Mittel für den Krieg bewilligt habe, gratulierte. die an verschiedenen Stellen zutage tretenden Uebelstände in ein­Die nationalen Hülfsquellen wie der Patriotismus hätten beide in zelnen Werkstätten nötigten die Schildermaler jetzt, mit Forderungen Vom Süddeutschen Postillon" erschien die Nummer 5 mit dem gleicher Weise dieses Vertrauen eingeflößt, und die glücklichen zu an die Unternehmer heranzutreten. Man ließ denselben die in einer Titelbild: Der besorgte Bater, eine Episode aus dem Kohlen- Streifgebiete, stände unter den tonftitutionellen Einrichtungen Japans   ständen im Schildermaler- Versammlung vom 23. Februar formulierten Wünsche Das Mittelbild Moral entspricht unserer leichtlebigen Starnevalzeit, fommt Gegenſage zu der unglücklichen Lage der russischen Nation. Nichts- mit einem Begleitschreiben zugehen und ersuchte um Beantwortung aber auch sonst felbst in den besten Familien vor. Auf der letzten Seite destoweniger sei noch viel zu tun und das Ende noch in weiter desselben bis spätestens den 15. März. An diesem Tage werden finden wir die liberalen Bemühungen um die Einführung der Konstitution Den russischen Gewalthabern Ferner; aber der schließliche Erfolg sei sicher, wenn die Schildermaler sodann endgültig Stellung nehmen und über die in Mecklenburg   in drei farbigen Bildern. widmet sich das Leitgedicht. Einem Bildnis Adolf Menzels ist eine Die gegenwärtige Gefimung die Oberhand behalte. eventuell weiter sich notwendig machenden Schritte beschließen. Würdigung desselben beigegeben, sowie ein Sonett von E. Kl. Von dem Die der Unternehmerschaft eingereichten Forderungen umfassen übrigen Inhalt sind die Gedichte: Die männliche Ordensschwester, besonders folgende Punkte: auch Vorbei! und Bergmannstroft" hervorgehoben.

70 Mann.

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Eingegangene Druckschriften.