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In der Patronenfabrik fanden die Wahlen im Hofe, unter freiem ein später übrigens zurückgezogener Antrag Fritsch( natl.), Himmel statt. Rosalen und Polizei waren zuerst anwesend, aber auf der die Regierung ersucht, Maßnahmen in Erwägung zu Verlangen der Arbeiter entfernten fie sich, jedoch nur, ziehen, um zur Beseitigung der die Sicherheit und Ordnung nachdem die Arbeiter versprochen hatten, keine Nichtarbeiter einzu- des Verkehrs auf dem Potsdamer Platz und im Straßenzuge Kassen. Gleich nach Entfernung der Polizei und Kosaken haben dann der Potsdamer- und Leipzigerstraße gefährdenden Zustände eine 20 Männer die Ueberzieher aufgeknöpft und munmehr ihre Studenten- Erweiterung des Potsdamer Platzes und die Schaffung eines uniform aufgezeigt. Die versammelten Arbeiter grüßten sie herzlich, Parallelstraßenzuges nördlich desselben herbeizuführen. Daß als sie aber gewahr wurden, daß diese Studenten" nur Spigel dieser Antrag einen Eingriff in die Rechte der Selbstverwaltung waren, haben sie diese schleunigst hinausgebracht. Es wurden Reden der Stadt Berlin bedeute, mußte sogar der Abg. Freiherr gegen den Krieg und die Regierung gehalten. Ein Spigel versuchte v. 3edlitz( ft.) zugeben. Die Vertreter Berlins , die Abgg. den Krieg zu verteidigen, er wurde aber ausgelacht. Die Sozial- Rosenow( frs. Bp.) und Cassel( frs. Vp.) benutzten die demokraten erklärten, die wirtschaftlichen Forderungen der Arbeiter Gelegenheit, die verschiedenen, durch die Presse bekannt gekönnten nur dann befriedigt werden, wenn politische Rechte wordenen Verkehrsprojekte der Gemeindeverwaltung von Berlin gewährt würden. Darauf bemerkten andere Sozialisten, die zu erläutern und der Regierung den Vorwurf zu machen, daß Regierung würde solche Rechte niemals geben, und schließlich faßte sie durch die Konzessionsverlängerung an die Große Berliner die Versammlung den Beschluß, da die Kommission offenbar nur ein Betrug sei, keinen Vertreter zu wählen, sich aber dagegen zu den folgenden Forderungen zu bekennen: Persönliche Unverlegbarkeit, die Versammlungsfreiheit, Vereinigungsfreiheit, Enthaftung der nach dem Blutsonntag verhafteten Genossen und eine Boltsvertretung. Und das sind die Forderungen der großen Mehrheit der Petersburger
Arbeiter!
Die Führer der Bewegung sind jetzt nicht mehr Gaponisten, sondern Sozialdemokraten und Sozialisten- Revolutionäre. Die Sozialdemokraten in erster Linie entwickeln seit dem blutigen Sonntag eine rege Tätigkeit in der revolutionären Bewegung. Eigentlich verschwinden in einer solchen Bewegung die Grenzlinien der Parteien. Gaponisten, Sozialdemokraten, Sozialisten- Revolutionäre vergessen ihre Meinungsverschiedenheiten in der Glut der allgemeinen Empörung gegen die Tyrannenherrschaft.
In den Geistern hat sich die Revolution vollzogen, es bleibt nur übrig, sie ins Leben treten zu lassen, und darauf sind jetzt alle Bestrebungen der Arbeiterführer gerichtet. Zunächst will man nur vermittelst unaufhaltsamer Streits kämpfen. Was nachher kommen wird, wäre verfrüht zu sagen. Sicher ist es aber, daß der Rampf bis zum Ende ausgefochten wird!
Politische Ueberficht.
Der gute Vorsatz des Reichstages, die sozialpolitische Generaldebatte durch eine sozialpolitische Debatte über Arbeitskammern und ein Reichs- Arbeitsamt zu unterbrechen, wurde durch eine Geschäftsordnungs- Debatte zu Beginn der heutigen Sigung zunichte. Unser Initiativantrag, der einen Organifations- Entwurf für ein Reichs- Arbeitsamt, Arbeitsämter, Arbeitskammern und Einigungsämter enthielt, hatte nach dem Verlauf der ersten Beratung keine Aussicht auf Annahme. Auf der anderen Seite hätte die Durchberatung seiner zahlreichen Einzelbestimmungen nicht nur die Geschäfte des Reichstages sehr aufgehalten, sondern in dem wahrscheinlichen Falle ihrer Ablehnung auch den Gesetzentwurf, den die Regierung über den gleichen Gegenstand in Aussicht gestellt hat, verzögern oder gar vereiteln können. So nahm Genosse Singer eine Anregung des Zentrumsabgeordneten Trimborn auf, unseren Initiativantrag ohne weiteres der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen, statt ihn erst in dritter zweiter und Lesung durchzuberaten. Von allen Parteien wurde zugegeben, daß dieses Verfahren geschäftsordnungsmäßig nicht unzulässig sei, aber, da es in der Geschäftsordnung nicht ausdrücklich vorgesehen ist, nur angewandt werden könne, wenn aus dem Hause sich kein Widerspruch erhöbe. Das war nicht der Fall, und so konnte schließlich das Haus gemäß diesem Vorschlage verfahren. Aber die Rechte und gerade Herr v. Kardorff benutzten die Gelegenheit, sich als Hüter der Geschäftsordnung aufzuspielen, die sie in den Zolltariffämpfen schamlos vergewaltigt hatten. Herr v. Kardorff sprach auch heute, als Genosse Singer ihm diese Tatsache vorhielt, seine Bereitwilligkeit dazu aus, jederzeit wieder die Geschäftsordnung zu durchbrechen, wenn es ihm zur Erreichung seiner politischen Ziele wünschenswert und förderlich erschiene. Eine Demonstration ihrer Abneigung gegen die gesetzliche Organisation der Arbeiter leisteten sich dann noch Konservative, Freikonservative, Nationalliberale und Freisinnige, indem sie gegen den Antrag Trimborn stimmten. Gleichwohl fand er durch unsere Stimmen und die des Zentrums und der Polen die Mehrheit.
der Stadt Schwierigkeiten in den Weg gelegt habe. Minister Budde äußerte sich sehr zurückhaltend; er erkennt an, daß die Regelung des Verkehrs Sache der Gemeinde ist, will aber seinen Einfluß geltend machen, um die Mißstände zu beseitigen. Auf die Dauer kann nach seiner Ansicht der Verkehr nur durch Untergrundbahnen, Tunnels und Straßenübergänge geregelt werden. Ein Regierungsvertreter versuchte die berüchtigte Stonzessionsverlängerung, deren Ursprung man fennt, damit zu begründen, daß ohne sie im Jahre 1919 der Verkehr von und nach den Vororten zerschnitten werden würde. Am Montag beginnt die Beratung des Etats der Eisenbahnverwaltung.
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Ueber die Ursachen des Herero- Aufstandes verbreitete sich in der vor einigen Tagen abgehaltenen Mission 3 tonferenz der Provinz Sachsen der Missionsinspektor ausleiter- Barmen in folgender Weise:
aus.
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Res
Bei der Kavallerie: Regimenter zu 4 Eskadrons, Regimentet zu 5 Eskadrons, Einführung der Lanze neben dem Karabiner, Einführung der Meldereiter- Eskadrons als einer militärischen Notwendigkeit jede Division sollte allmählich eine erhalten; teilweise zusammenlegung zu 2 Eskadrons, Bildung eines provisorischen Regiments aus 5 Meldereiter= Eskadrons; Abschaffung der Meldereiter, die wieder in die Kavallerie aufgehen sollen. Feldartillerie: Unaufhör= liche Aenderungen in der Stärke der gimenter; Ausscheidung der reitenden Artillerie für die Kavalleriedivifionen, aber Beibehaltung reitender Batterien in einem geringen Teil der anderen Regimenter, wo sie keine Daseinsberechtigung haben; Schaffung neuer Infanteriedivisionen, ohne sie mit der erforderlichen Artillerie und Kavallerie zu versehen, obwohl letztere Waffe in genügender Zahl vorhanden war. Uebereilte Einführung eines neuen Geschüßes, als die technische Ausführbarkeit eines Schnellfeuergeschüßes bereits erwiesen war; nach wenigen Jahren Er= kenntnis, daß dieses Material bereits veraltet sei. Endlich: empörte Entrüstung gegen alle diejenigen, die eine Ein. schränkung des Parade drills forderten; Allerhöchste Kabinettsorder, die diesem Verlangen weit entgegentommt! Man würde noch mehr finden; aber ich meine wirklich, das Mitgeteilte genügt bereits, um die Notwendigkeit darzutun, jede einzelne Ausführung der Militärredner in der Budgetkommission auf ihre Berechtigung zu prüfen.
In der Tat, das dürfte genügen!
Uebrigens ist es ganz gut gewesen, daß das OffiziersEhrengericht Herrn Gädte das Recht abgesprochen hat, an Kaisersgeburtstagen den„ bornehmsten Rock" tragen zu dürfen. Vielleicht wäre seine Stritit militärisch- offizieller Anmaßungen erheblich verblümter gewesen, wenn man ihm nicht durch das famose Urteil das Geschenk seiner kritischen Unabhängigkeit gemacht hätte!
Der klagende Engel.
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Der Bergmeister Engel fühlt sich durch den Allgemeinen Be obachter" in Essen beleidigt und hat gegen den verantwortlichen Redakteur des Blattes Strafantrag gestellt. Der Staatsanwalt hat im öffentlichen Interesse Anklage erhoben. Der Allgemeine Beobachter" hatte die bekannte Broschüre Engels kritisiert und auf die Unwahrheiten aufmerksam gemacht, die darin behauptet werden. Insbesondere z. B. stellt Engel in seiner Broschüre die unwahre Behauptung auf, die Verbandsführer hätten in dem Streit nach Instruktionen des sozialdemokratischen Parteivorstandes in Berlin gehandelt. Weil der Allgemeine Beobachter" das als unwahr be= zeichnet hat, klagt Engel. Herr Engel wird bei dieser Klage hineinfallen.
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Uebrigens hat er ja auch in der Broschüre das Märchen verbreitet von der angeblichen Resolution der Generalversammlung der Münchener Orts- Krankentasse gegen den angeblichen sozialdemo= fratischen Terrorismus. Und er hat sie zu einer Zeit verbreitet, wo längst festgestellt war, daß es ein Märchen war.
Drum hat Engel auch ein Recht, sich beleidigt zu fühlen und es entspricht dem Geiste moderner Justiz, solche Klagen im so= genannten öffentlichen Interesse zu führen.
Die" Post" der Fälschungen. Ein" Post"-Esel schreibt:
Der erste( Erfolg der Missionstätigkeit) war, daß vor dem Aufstande jeder Weiße im Hererolande seines Lebens und Eigentums abgesehen von Eßwaren durchaus sicher war. Der zweite in der Kolonialgeschichte einzig dastehende, daß von diesem unſtäten Nomadenvolk in etwa 60 Jahren annähernd die Hälfte seßhaft gemacht wurde. 1885 wurde das Land unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt. Das Verhältnis zwischen Solonialregierung und Mission war zunächst durchaus freundlich, der Gouverneur Leutwein war ein Freund der Missionare. Da brach am 12. Januar 1904 der Aufstand Die unmittelbare Veranlassung war die Entblößung des Landes von Truppen, die tiefer liegende Ursache im letzten Grunde nichts anderes, als die tiefgehende Verstimmung der Eingeborenen gegen das deutsche Regiment. Sie haben selbst erklärt: Den Krieg haben nicht wir angefangen, sondern eure Händler. 1899 hatte der Gouverneur die sehr weise und heilsame Verordnung erlassen, auf Kredit dürfte nichts verkauft, jedenfalls könnten Schulden der Eingeborenen nicht eingeflagt werden. Wäre diese Verordnung bestehen geblieben, es wäre aller Wahrscheinlichkeit nach nie zum Aufstande gekommen. Aber schon nach 7 Wochen wurde sie widerrufen. 4½ Jahre später erließ dann die Kolonialregierung eine neue Verfügung: Schulden der Eingeborenen sollten nur ein Jahr lang einklagbar sein. Diese völlig unver= mittelte Maßregel mit ihren unvermeidlichen Konsequenzen brachte das Unwetter zum Ausbruch. Die zweite Ursache war die Landfrage. Die Häuptlinge hatten Land verkauft, das ihnen gar nicht gehörte. Die Herero haben ganz andere Begriffe von Landbesitz als wir. Daraus ergaben sich zahllose sehr verhängnisvolle Mißverständnisse. Der dritte Grund war die Erkenntnis: man will uns zu rechtlosen Knechten machen. Das unbedingte Vertrauen, das sie zu den Missionaren hatten, hat diese Erkenntnis erst ganz allmählich in den Eingeborenen aufgehen lassen. Aber daß sie zu dieser Befürchtung allen Grund hatten, zeigt die wiederholte unverblümte Erklärung der Koloniallente: Die unblutige Eroberung des Landes ist das eigentliche Ziel unserer Schuhherrschaft. Wir erwähnen diese Dummheiten nur als Beweis, daß die Hier liegt der eigentliche Gegensatz zwischen Mission und Kolonial-" Post" nicht einmal über die sonst oft behauptete mildernde Ver politik. Die Herero waren nicht unsere Untertanen, sondern bindung von Dummheit und Ehrlichkeit verfügt. Unsere unsere Schuhbefohlenen und Bundesgenossen. Sie haben aller- gestrigen Bemerkungen bezogen sich, wie ganz deutlich war, vor dings ihr Wort gebrochen, und das war unter allen Umständen Stenntnis des zweiten Utas, auf die Kundgebung des Baren, welche verwerflich und durfte nicht ungestraft bleiben, aber sie sind keine jede Art Verfassung ablehnte. Allerdings gelten unsere gestrigen Aufrührer und Empörer, als die man sie jetzt hinstellen möchte. Bemerkungen vollinhaltlich auf die spätere Ankündigung einer - Selbstverständlich liegt es uns fern, die Greuel des Aufstandes Verfassung; aber zurzeit, als der gestrige Leitartikel geschrieben zu entschuldigen, aber man darf auch nicht vergessen, daß in den war, konnte man von dem zweiten fas noch nichts wissen. So früheren Kämpfen der Eingeborenen sehr viel schlimmere Dinge" efelt" die" Post" im Dienste des Zarismus. vorgekommen sind. Daß sie bei dem Aufstande unterblieben, ist ein Erfolg der Mission. Wie die Christen sich zu dem Kriege stellten, zeigt das Verhalten eines Häuptlings, der erklärte: Ich muß jetzt in den Krieg. Ob ich wiederkommen werde, weiß ich nicht, aber das weiß ich, daß ich der Mission noch 40 M. fchuldig bin. Hier sind sie.
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Deutfches Reich.
Wir haben dieser Darstellung, die in jedem Punkt die Auffassung des„ Vorwärts" und der sozialdemokratischen Partei Deutsch lands durchaus bestätigt, nichts hinzuzufügen! Dann kam der konservative Antrag auf Erleichterung der Nur eins möchten wir bemerken: Wird es ein späterer GeHaftpflicht des Tierhalters für Tierschaden zur Beschichtsschreiber und Stulturhistoriker glauben können, daß sich tatung. Das ist der wichtigste Gegenstand, den die Stonservativen in dem christlichen Deutschen Reiche troß solcher Zeugnisse der sich für ihren ersten Initiativantrag aussuchen konnten; das Missionare auch nicht einmal ein Dutzend Geistlicher gefunden hat, die ist für die Beschränktheit geldgieriger Agrarier der reform- gegen den Vernichtungskrieg in Südwestafrika öffentlich Protest erbedürftigste Paragraph des Bürgerlichen Gesetzbuches . Genosse hoben haben? Praktisches Christentum!- Stadthagen lehnte diese Liebesgabe an die Besitzenden namens unserer Fraktion von vornherein ab. Wenn man in der Frage der Schadenersatzpflicht reformieren wolle, solle man lieber eine Ersaßpflicht für Hasenschaden neu einführen. Auch die bürgerliche Linke einschließlich der Nationalliberalen und einiger weniger Zentrums- Städter hatten Bedenten gegen diesen Rückschritt in der sozialen Auffassung der Schaden ersatzpflicht. Aber sie zogen daraus nicht die Konsequenz, sondern stimmten mit der Rechten für die Ueberweisung des Antrages an eine Kommission. Damit war die Tagesordnung erschöpft. Am Montag wird die Etatberatung für das Reichsamt des Innern fortgesetzt.
Militärischer Zickzackurs.
Im übrigen betätigt er( der Vorwärts") seinen alten Charakter als vaterlandslos und revolutionär auch bei dieser Gelegenheit in einwandsfreiester Weise. Denn einmal scheut er sich nicht, im Interesse der revolutionären Sozialdemokratie den Herricher einer befreundeten Macht, in deren innere Verhältnisse uns feine Einmischung zusteht, aufs frechste anzupöbeln, und zweitens hält er den Augenblick, wo seitens der russischen Regierung eine ständige Boltsvertretung angekündigt wird, für den geeignetsten, um unter Hinweis auf diese Kundgebung zu erklären: ,, Von dem Barismus ist nichts zu erwarten. Und nun hat nur noch die Revolution das Wort."
Wieder einmal ein Linienschiff gestrandet.
meldet:
Amtlich wird ge
Nach einer Meldung seines Kommandanten ist das Linienfchiff„ Medlenburg" gestern abend in der Hatter Riffpassage( Samföbelt) festget ommeu. Es sind Tender und Leichter von Kiel aus unterwegs, um das Schiff wieder flott zu machen. Die festgestellten Beschädigungen bestehen in Leden mehrerer Abteilungen des Doppelbodens. Die„ Mecklenburg " wird also wieder ins Dock geschleppt und ausgebessert werden müssen. Kostenpunkt: Ein paarmal zehntausend Markt!
Von derartigen Mißgeschicken wird unfere Marine leider recht oft betroffen. Mehr als einmal ist es vorgekommen, daß solch ein Auflaufen unmittelbar vor der Kieler Bucht passierte, trotzdem da doch jeder Quadratzoll Boden gründlichst ausgelotet ist. Lose Zungen in der Marinestadt Kiel wagten dann zu behaupten, daß an solchen Un fällen eine allzu intensive Hasterei die Schuld trüge. Davon kann aber diesmal doch keine Rede sein. Warum aber hat man keinen Lotsen an Bord genommen?
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Oberst a. D. Gädke geht im Berl. Tagebl." von neuem dem in der Budgetkommission sich breit machenden Dünkel unserer Militärsachverständigen energisch zu Leibe. Mit Recht nimmt er für sich dieselbe Fachkenntnis in Anspruch, mit Zur ungarischen Ministerkrise. Wien , 4. März. Der Kaiser der die Regierungsvertreter in der Kommission prozen. Gädke empfing heute vormittag den Präsidenten des ungarischen weist nach, daß diese Herren sich doch vorsichtigerweise hüten Magnatenhauses, Grafen Csaky, int einstündiger Audienz. sollten, mit allzu großer Zuversichtlichkeit taktische Ansichten Dem Fremdenblatt" zufolge erflärte Graf saty, er habe als Ariome aufzustellen, da die Vergangenheit beweise, daß Gelegenheit gehabt, seine Anschauungen über die solche unumstößlichen Grundsäze schon vom nächsten Windstoß Entwirrung der Krise dem Monarchen in ein über den Haufen geblasen werden könnten. Gädke bringt gehendster Weise vorzutragen. Nach dem Grafen Berliner Fragen im Preußischen Abgeordnetenhaus. eine geradezu erdrückende Fülle von Belegen dafür bei, daß Baron Daniel vor dem Monarchen; die Audienz dauerte drei fakh erschien der frühere ungarische Handelsminister Auf der Tagesordnung der Sigung vom Sonnabend stand der Zidzadkurs nicht nur eine Eigentümlichkeit unserer inneren Biertel Stunden. Heute nachmittag empfing der Kaiser den Präan erster Stelle die dritte Lesung des Ausführungs- und äußeren Politik sei, sondern auch eine Spezialerscheinung fidenten des Abgeordnetenhauses Justh in nahezu einstündiger gesezes zum Reichsseuchengeset. Die Beratung unseres glorreichen Militarismus. Geben wir ihm selbst das Audienz.- war vor einigen Wochen auf einen toten Puntt angelangt und Wort: wurde deshalb abgebrochen in der Erwartung, daß es gelingen würde, in der Zwischenzeit eine Verständigung zwischen Haus und Regierung herbeizuführen. Da diese Verständigung nicht erzielt ist, beabsichtigte man nun, ohne wesentliche Debatte die dritte Lesung zu Ende zu führen, um sobald wie möglich an die tiefere Einsicht des Herrenhauses appellieren zu können. Der Gegenstand wurde aber mit Rücksicht darauf, daß die Konservativen eine gründliche Beratung forderten, die die Erledigung des Etats verzögert hätte, wieder von der Tagesordnung abgesetzt.
Das Haus erledigte sodann den Etat der Bauberwaltung. In der Generaldebatte regte Abg. Dr. Hirsch ( frs. Vp.), wie alljährlich, ein Gesetz zum Schutz der Bauarbeiter, insbesondere die Hinzuziehung Arbeitern als Kontrolleure an; ohne Erfolg. Die gierung zeigte sich auch diesmal diesem gewiß bescheidenen Verlangen nicht geneigt,
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Betrachten wir zum Beispiel die Infanterie: Schaffung vierter Bataillone bei einem Teil der Regimenter; Zusammenlegung Wiederabschaffung und
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zu Rom , 4. März. Ministerpräsident Giolitti richtete an den neuen Regimentern; erneute Schaffung vierter Bataillone König ein Schreiben, in welchem er aus Gesundheitsrücksichten in der Gestalt von Halbbataillonen, deren unbedingte militärische seine Demission einreicht. Notwendigkeit zur Entlastung der Vollbataillone damals mit Die Agenzia Stefani" veröffentlicht einen Brief des dringenden Worten behauptet wurde; Wiederabschaffung dieser Bataillone, weil sie sich nicht bewährt hätten, und Ministerpräsidenten Giolitti an den König, in welchem er ausZusammenlegung zu Regimentern zu zwei Bataillonen; zuletzt führt, daß er während seiner Krankheit geglaubt habe, und des die Erklärung, daß die Infanterie- Regimenier drei Bataillone fein Amt nicht weiter führen zu können geäußert habe, zählen müßten. Ferner: Einführung der geübten Erjab- halb die Absicht demissionieren ihm jedoch reserve, Verlängerung der Uebungsdauer dieser Erfahreserve, Die Aerzte hätten davon abgeraten, Abschaffung derselben. Starres Festhalten am da sie der Ansicht waren, daß er( Giolitti) rasch wieder zu Prinzip der durchlöcherten dreijährigen Dienstzeit Kräften tommen würde. Diesem Rate sei er gefolgt, und Berkeberung jedes Gegners als unwissend oder unpatriotisch; da er ohne dringendste Notwendigkeit das ihm vom König Abhalfterung hoher Generale, die sich für Verkürzung anvertraute Amt, bei dem er auch das Vertrauen des Parlaerklärt hatten. Einführung der zweijährigen Dienst
zu
zeit! Berstörung jeder einheitlichen und übersichtlichen Heeres- ments habe, nicht aufgeben zu sollen glaubte. Durch seine organisation, indem man Divisionen zu 8 und zu 18 Bataillonen, Teilnahme an einigen Sigungen des Parlaments sei ihm Armeekorps zu 2 und zu 3 Divisionen, zu 22 bis 34 Bataillonen jedoch klar geworden, daß seine Kräfte für bildete! parlamentarische Debatten nicht mehr aus