wird.
Der große Sonnenfled, welcher am Entgelt den recht schweren Dienft übernehmen. Der Oberführer| wie in der Kälte des Winters täglich im Durchschnitt 17 Stunden 3. Februar ein Nordlicht hervorgerufen hat, ist wieder sichtbar ge- wird von der aktiven Mannschaft gewählt, wobei großer Bert zu arbeiten! Diese entsetzlich lang Arbeitszeit wird durch keine worden und erregt durch seine gewaltige Ausdehnung und seine darauf gelegt wird, daß eben die freiwillig ihren Dienst tuenden anderen Paufen unterbrochen als die, welche zwischen der Ankunft bizarren Formen das größte Interesse der Besucher der Treptow - Mannschaften zu dem Gewählten, der auch technisch seiner ver- und der Abfahrt des Wagens am Endziel der Tour eintreten. Das Sternwarte. Am Sonntag, den 5. v. M., nachmittags 5 Uhr, antwortlichen Stellung gewachsen sein muß, volles Vertrauen be- find jedesmal 6-8, in seltenen Fällen höchstens 12 Minuten. Das führt Direktor Archen hold die im" Weltall " veröffentlichten fizen. In Adlershof wurde Luze einstimmig gewählt, aber trotzdem heißt, diese Pausen stehen im Fahrplan, sie werden aber meist durch Zeichnungen dieses Fleckes in einem mit zahlreichen Lichtbildern nicht bestätigt, weil er, wie es heißt, mit den Gemeindebehörden des Verspätungen auf der Tour noch verkürzt, reichen aber ſelbſt im ausgestatteten Vortrag:" Sonnenflecke, Erdströme und Nordlichter" Ortes nicht auf gutem Fuße stehen soll. Infolge der Nichtbestätigung günstigsten Falle nicht zum Einnehmen einer ordentlichen Mahlzeit bor. Das Thema für den 7 Uhr- Vortrag lautet:„ Das Geheimnis Luzes wurde eine zweite Wahl anberaumt. Luze erhielt abermals hin. Jeder fünfte Tag soll nach der Arbeitsordnung dienstfrei sein. des Weltenbaues", und am Montag, den 6. d. M., abends 9 Uhr: die Stimmen fast sämtlicher Wahlberechtigten. Nunmehr haben sich Da die Gesellschaft aber bei so erbärmlichen Lohn- und ArbeitsModerne Riesenfernrohre". Mit dem großen Fernrohr wird von auch die passiven Mitglieder der Wehr( Hausbesitzer, Gewerbe- verhältnissen nicht Personal genug bekommen kann, so müssen die 2 Uhr bis Sonnenuntergang die Sonne, alsdann Venus, treibende usw.) an den Amtsvorsteher mit dem Ersuchen gewandt, die Angestellten zufrieden sein, wenn ihnen der zwölfte Tag freigegeben Jupiter und der Orionnebel gezeigt. Bestätigung der Wahl herbeizuführen. Die Arbeitszeit der Stalleute ist ein wenig kürzer als die der Das Vorschleuserecht für leere Fahrzeuge aufgehoben. Einen Rutscher und Schaffner, sie haben auch eine Frühstücks- und eine raschen Erfolg hatte ein geharnischter Protest, den in voriger Woche Mittagspause, die jedoch häufig durch allerlei augenblicklich noteine Bersammlung von Schiffseignern in Wernsdorf an den wendige Arbeiten verkürzt wird. Regierungspräsidenten und die Wasserbau- Verwaltung richtete. Die Unter den hier skizzierten Umständen ist es geradezu eine Freie Volksbühne in Charlottenburg . Die Konftituierung Kleinschiffer, die in ihrer Eristenz durch die großkapitalistischen Pflicht der Omnibusangestellten, daß sie sich der gewerkschaftlichen des Vereins Freie Volksbühne in Charlottenburg " ist in der Gesellschaften schwer bedrängt werden, mußten außerdem seit langer Organisation anschließen. Jeder billig denkende Mensch muß es am Mittwoch im„ Boltshause" abgehaltenen ersten General- Beit wahrnehmen, daß den Fahrzeugen der Gesellschaften, selbst den mit Freuden begrüßen, wenn eine so schlecht gestellte Arbeiterschicht bersammlung endgültig erfolgt. Einleitend hielt Herr leeren, das Vorschleuserecht gewährt wurde. Mit Recht erblickten sie eine zeitgemäße Aufbefferung ihrer Lage erstrebt. Hätte die DiDr. Schifowsti einen fesselnden Vortrag über„ Otto hierin eine durch keinen sinnigen Grund zu erklärende Benach- reftion der Allgemeinen Omnibus- Aktiengesellschaft nur so viel Ein Grich Hartleben". Der Vortragende, welcher dem früh ver- teiligung. Aber vergebens hatten sie bisher die Beseitigung dieses sicht, wie man von einer verständigen Betriebsleitung erwarten muß, ftorbenen Dichter freundschaftlich nahe stand, entwickelte ein Zustandes verlangt. Als die Kunde kam, daß in Berlin liegenden, dann würde sie diesen berechtigten Bestrebungen ihrer Angestellten lebendiges Bild von dem Leben und Schaffen des Poeten und leeren nach Fürstenberg a. D. fahrenden Gesellschaftsfahrzeugen so viel wie möglich entgegenkommen, schon deshalb, um einer das Vorschleuserecht erteilt sei, obwohl Kleinschiffer in verschiedenen etwaigen Störung des Betriebes vorzubeugen. Den Angestellten fand für ſeine inhaltsreichen Ausführungen den allseitigen Gegenden seit Wochen stilliegen mußten, wandten sie sich nochmals liegt natürlich daran, daß ihre Wünsche auf friedlichem Wege ut, Beifall der Versammlung. Nach unveränderter Annahme der an die beteiligten Verwaltungen und verlangten unter eingehender füllt werden. Wenn sich dieser Weg aber als ungangbar erweist, fich eng an diejenigen des Berliner Vereins anlehnenden Begründung, daß endlich den Interessen der großen Masse der Klein- dann trägt die Direktion die Schuld daran. Das Verbot des VerStatuten wurden die Vereinsämter in der folgenden Weise Schiffseigner Rechnung getragen werde. Auf diese in den kräftigsten sammlungsbefuches, sowie die erfolgten Maßregelungen haben bedurch Wahl besetzt: Erster Vorsitzender Dr. Lindheimer; Tönen gehaltene Eingabe hat die Wasserbau- Verwaltung nun ber- greiflicherweise lebhafte Aufregung unter den Omnibusangestellten zweiter Vorsitzender Dr. Sußmann; Rassierer Vogel; Schrift fügt, daß fernerhin leeren Fahrzeugen fein Vorschleuserecht mehr hervorgerufen, und es wird der Direktion nicht gelingen, durch weitere Gewaltmaßnahmen die Gemüter zu beruhigen. Im Gegenführer Ewald und Bernhardt; Mitglieder des Ausschusses erteilt werden darf. Baate, Hirsch, Dr. Broh, Dr. Schikowski, Frau David, Frau Daß die Verwaltung den Kleinschiffern erst jetzt ihre berechtigte teil. Wenn man mit der Unterdrückung des Koalitionsrechtes und Bepler; Revisoren Fenske, Spöhrer, Rosenthal; Ordner Forderung erfüllt hat, nachdem die Schiffer den Beweis geliefert mit Maßregelungen fortfahren sollte, dann scheint ein Streit Richard Schmidt, Wendt und Eife. Zum Schluß ermahnte Wünsche schweigend hinzunehmen, wird hoffentlich auch die Schiffer günstiger für die Angeſtellten verläuft wie das vorige Mal. haben, daß sie nicht mehr gewillt sind, die Nichtbeachtung ihrer unvermeidbar, und es ist anzunehmen, daß er diesmal der Vorsitzende die Mitglieder zu fleißiger Agitation für den an anderen Orten veranlassen, die Vertretung ihrer Interessen neugegründeten Verein. Es wird nun Sache der Arbeiter- energischer zu betreiben als bisher. schaft Charlottenburgs sein, durch zahlreiche Beteiligung an der Freien Volksbühne" einen wirksamen Mittelpunkt für die Pflege der edleren geistigen Genüsse und für künstlerische Anregung unter der proletarischen Bevölkerung zu schaffen und auszubauen.
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Weißensee.
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Gewerkschaftliches.
Der Streit der Kleber ist beendet,
der Abschluß eines Tarifvertrages ist gesichert und dürfte in nächster Zeit vollzogen werden. Das ist das Ergebnis der Kleberversammlung, welche am Freitag im Luisenstädtischen Konzerthause tagte. In der Versammlung war auch die Kommission der Arbeitgeber An die organisierten Arbeiter Deutschlands ! anwesend. We Is erstattete Bericht über die letzten Verhandlungen mit der Innung. Er erklärte, daß die Kleber den am 2. d. M. von Das Urteil in dem Prozeß des Amtsvorstehers Feldtmann gegen Nachdem der Streit der Bergleute im Ruhrkohlenrebier der Innung beschlossenen Tarif nicht annehmen könnten, weil der Mertens wurde gestern verkündet. Mertens wurde wegen Be- durch die Beschlüsse der Revierkonferenzen vom 9. und selbe eine Verschlechterung dessen bedeutet, was die Innung schon leidigung im Sinne der§§ 185/186 Straf- Gesezbuches in vier 12. Februar und durch die darauf folgende allgemeine Arbeits- am 31. Januar zugestanden hatte. Von 619 Klebern, die am Streif Fällen zu einem Jahr acht Monaten Gefängnis ver- aufnahme feitens der Ausständigen sein Ende erreicht hat, beteiligt waren, sind nur noch 21 außer Arbeit. Alle anderen arbeiten zu den von den Arbeitnehmern aufgestellten Bedingungen. urteilt. Außerdem wurde dem beleidigten Amtsvorsteher Feldt- ersucht die Generalfommission der Gewerk- 167 Arbeitgeber haben die Forderungen bewilligt, nur 27 verhalten mann und fast den sämtlichen Gemeindevertretern das Recht der schaften Deutschlands im Einverständnis mit dem sich noch ablehnend. Die Kleber hätten also einen vollständigen Publikation des Urteilstenors in zwei Weißenseer Zeitungen zu Borstand des deutschen Bergarbeiter Ber Sieg errungen und man fönne ihnen deshalb nicht zumuten, daß sie gesprochen. Diesem Urteil schickte der Vorsitzende folgende Be gründung voraus: Der Angeklagte hat ein überaus lebhaftes Rechts- bandes die organisierte Arbeiterschaft, von weiteren Geld- einem Vertrage zustimmen, der ihnen weniger biete, als sie augenSollten die gegenwärtig gezahlten Löhne später gefühl. Er glaubte sich vor mehreren Jahren von dem Amts- sammlungen für die Bergarbeiter im Ruhrrevier abzu- blicklich haben. borsteher Feldtmann in seinem Rechtsgefühl verletzt; dies gab sehen. Obwohl der deutsche Bergarbeiter- Verband noch wieder herabgesetzt werden, dann würden die Kleber aufs neue Veranlassung zu einem feindseligen Verhältnis, welches zwei Be- mehrere Tausend gemaßregelte Mitglieder bis auf weiteres streifen. Hierauf nahm der Arbeitgeber Feder das Wort. Er leidigungsprozesse und Verurteilungen des Mertens zur Folge hatte. zu unterſtüßen hat, so glaubte er doch, von einer weiteren bestritt, daß der Innungsbeschlußz vom 2. d. M. eine Verschlechterung In den nach seiner letzten Berurteilung herausgegebenen Broschüren Inanspruchnahme der Unterſtügungen der Arbeiterschaft Ab- herabgesetzt, andere dagegen erhöht worden, so daß der Tarif immer der früheren Zugeständnisse bedeute. Einzelne Positionen seien zwar beschuldigt er den F. verschiedener pflichtwidriger Handlungen und stand nehmen zu können. Er richtet indes an alle Gewerk- eine Verbesserung der gegenwärtigen Verhältnisse darstelle. Lebhaft indirekt des Meineides. Nach Ansicht des Gerichts hat der Angetlagte den Beweis der Wahrheit für seine schwer beleidigenden fchaften, Gewerkschaftskartelle und Sammelstellen das dringende befürwortete der Redner die Annahme des Tarife. Er betonte, daß Behauptungen in feiner Weise erbracht. Er sei in dieser Beziehung Ersuchen, die bereits gesammelten Beiträge, die Jnnung ebenso wie die Arbeitnehmer das lebhafteste Intereſſe außerordentlich leichtfertig vorgegangen. Insbesondere sei der Gerichts- fowie die auf ausstehenden Listen noch eingehenden an dem Abschluß eines Vertrages hätte, der feste Verhältnisse im hof im Gegensatz zu der Verteidigung der Ansicht, daß der Amtsvorsteher Gelder baldmöglichst an den Kassierer des Gewerbe schaffe. Im weiteren Verlauf der Debatte machte Wels Feldtmann seine Eidespflicht in keiner Weise verlegt habe. Durch Verbandes, Paul Horn, Bochum , Wiemelhauser.den Arbeitgebern den Vorschlag, daß der am 2. d. M. von der Indie Schriften des Angeklagten sei nicht bloß Feldtmann, sondern es straße 38/40, einzusenden. seten auch die Gemeindevertreter beleidigt worden und haben den Strafantrag gestellt. Der Gerichtshof hat für die Beleidigungen in der Schrift„ Das System Feldtmann" 2 Monate, für die Broschüre Streiflichter" und die Broschüre Feldtmann fontra Mertens" je 10 Monate, für die Schrift Neue Feinde" 1 Monat eingesetzt. Ein vom Rechtsanwalt Jüngst geftellter Antrag auf Haftentlaffung wird wegen der Höhe der Strafe abgelehnt, der Gerichtshof beschließt aber, den Angeklagten mit der Haft zu verschonen, falls er eine Sicherheit von 20 000 m. stellt. Der Angeklagte erklärt, sich bei dem Urteil feinesfalls zu beruhigen.
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nung beschlossene Tarif nicht auf zwei Jahre, sondern nur auf ein Jahr gelten solle, und daß dann die höheren Säße in Kraft treten follten. Feder erklärte darauf im Einverständnis mit den ans wesenden Arbeitgebern, er werde dafür eintreten und es sicher auch durchsetzen, daß dieser Vorschlag von der Innung angenommen werde, und zwar so: Es wird ein Vertrag auf zwei Jahre abgeschlossen und demselben eine Klaufel eingefügt, welche bestimmt, daß die jetzt von der Innung angenommenen Säße bis zum 1. März 1906 Gültigkeit haben. Von da ab treten die ursprünglichen Forberungen der Arbeitnehmer in Kraft. Hierauf entfernten sich die Arbeitgeber. Die Versammlung diskutierte eingehend über den neuen Vorschlag und nahm ihn schließlich in geheimer Abstimmung mit 215 gegen 33 Stimmen an. Maßgebend für die Annahme war die Ansicht, daß ein Vertragsverhältnis dem vertragslosen Zustande, unter dem die Löhne jederzeit geändert werden können, borzuziehen ist. Der Streit wurde als beendet erklärt, jedoch bleiben die Firmen, welche die Forderungen der Kleber nicht bewilligt haben, gesperrt. Der Vorsitzende schloß die Versammlung, indem er den Bauarbeitern aller Branchen, welche wesentlich zum Gelingen der Kleberbewegung beigetragen haben, Anerkennung und Dank aussprach.
Gegen das Koalitionsrecht der Omnibusangestellten wird im Betriebe der Allgemeinen Omnibus- Aktien gesellschaft in einer Weise gewütet, wie man es nur von den allerreaktionärsten Unternehmern gewohnt ist. Stürzlich verbreitete der Verband der Handels, Transport- und Verkehrsarbeiter ein Flugblatt unter den Omnibusangestellten, um diese für den Anschluß an die Organisation zu gewinnen. Einige Hofinspektoren der Gesellschaft fühlten sich nun belvogen, in ihrer Art auf das Flugblatt 3u antworten. Sie riefen die ihnen unterstellten Bediensteten zusammen und gaben ihnen zu verstehen, daß jeder, der dem Verbande Vor einigen Tagen nun beitritt, sofort entlassen werden würde. veranstaltete der Verband eine Versammlung für die Angestellten vom Depot VIII in der Monumentenstraße in Schöneberg . Die Verfammlung war gut besucht. Die Folge derselben aber war die, daß die Drohung, welche schon bei der Verbreitung des Flugblattes gegen die Angestellten erhoben worden ist, nunmehr in die Tat umgesetzt wurde. Vor dem Versammlungslokal erschien der Inspektor des Der Streit der Arbeiter der Stockfabrik J. u. H. Gembich, Depots mit etwa sechs Schreibern aus dem Bureau der Gesellschaft. Diese willfährigen Unternehmer des arbeiterfeindlichen Unternehmens Friedrichstraße 16, welcher nun schon sechs Wochen währt, wird von notierten jeden Versammlungsbesucher und am nächsten Tage beiden Seiten mit äußerster Hartnädigkeit durchgefochten. Von den wurden diese sämtlich entlassen, mit Ausnahme der 28 Streifenden ist noch niemand abtrünnig geworden. Die Firma Die sucht in ihrer Verlegenheit von überall her Arbeitskräfte heranStallleute, für die man nicht sogleich Ersatz finden konnte. Stellen der gemaßregelten Kutscher und Schaffner wurden durch zuziehen, so vom jüdischen Arbeitsnachweis, dem Zentral- Arbeitssolche von anderen Depots besetzt. Jedenfalls nahm man hierzu nachweis und sämtlichen Herbergen. Als Arbeitswillige fungieren Leute, die gerade ihren dienstfreien Tag hätten haben sollen, Im außerdem die beiden Arbeiter Eifert und Nietschmann, ganzen sind 20 bis 30 Angestellte vom Depot VIII gemaßregelt letterer in Charlottenburg , Leonhardstraße 18, wohnhaft, und ein worden und zwar nicht nur die, welche in der Versammlung waren, Drechsler Lent aus Offenbach , Teltowerstraße 43 bei Werner sondern auch solche, die nur die Richtung nach dem Versammlungs- wohnhaft. Ein Drechsler aus Prag und ein Gürtler aus Gablonz lokal eingeschlagen hatten und dabei den aufpassenden Schreibern an der Neiße sollen noch eingetroffen sein. Da aber für einzelne Arbeiten qualifizierte Arbeiter fehlen, ist die Firma bisher in feiner vor Augen gekommen waren. Weise lieferungsfähig, so daß die Streifenden dem Ausgang des Streits beruhigt entgegensehen. Deutfches Reich.
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Wie der Geldsack das Klaffenwahlrecht verbessert. In der Gemeindevertretung haben die Liberalen mit dem Gemeindevorstand Abrechnung gehalten. Die Herren sind aufgebracht über die Auslegung, die der Gemeindevorstand den§§ 41 und 45 der Landgemeinde- Ordnung( Forensenwahlrecht) gegeben hat. Der Versicherung Ses Gemeindevorstehers, daß bei der neuen Interpretation nur in forretter Auslegung des Gesetzes gehandelt worden sei, standen die Herren sehr zweifelnd gegenüber. Die stundenlange Unterhaltung tvar veranlaßt worden durch eine Reihe Einsprüche, die aus Anlaß der bevorstehenden Gemeindewahl gegen die Richtigkeit der Wähler liste gerichtet worden waren. Das Recht der Auswärtigen, die am Drt Besiz haben, ist durch Drtsstatut derart geregelt, daß an Stelle einer Ackernahrung der Besitz eines Wohnhauses im Werte von mindestens 40 000 M. oder ein unbebautes Grundstück von mindestens bier Morgen tritt. Hatte ein Grundstück mehrere Besizer, so war nur einer von ihnen Wähler. Jetzt aber ging der Gemeindevorstand bei Aufstellung der Wählerliste von dem Grundsatz aus, daß, wenn 3. B. fünf Auswärtige zusammen ein Grundstück im Werte von 200 000 M. besitzen, jeder von ihnen als Mann von 40 000 m. das Forensenwahlrecht befize. Wohnen diese fünf Leute am Orte, so hat nach Vorschrift der Landgemeinde Ordnung nur einer von ihnen das Gemeindewahlrecht als Ansässiger. Die hier skizzierte trasse Geldsacksansicht wurde vom Gemeindevorstand und den Kon- Auch bei einer zweiten Versammlung, die einige Tage später fervativen gegen die Liberalen berfochten; unfere Parteigenossen in der Schönleinstraße stattfand, waren wieder Inspektor und ließen die bürgerlichen Herren in diesem Stampfe ganz ungestört. Schreiber bei strömendem Regen auf dem Posten, um auszuspionieren, Die Liberalen unterlagen denn auch und es wurde beschlossen, die wer die Versammlung besuchen würde. Diesmal waren nur wenige Wählerliste nach den vom Gemeindevorstand aufgestellten Grundsäßen Angestellte erschienen. Jedenfalls hatten die Maßregelungen in der in Geltung zu lassen. Die gegen diese Bevorzugung des Geldsacks Monumentenstraße einschüchternd gewirkt. Aber auch die wenigen erhobenen Einsprüche wurden zurückgewiesen. Zurüdgewiesen wurden sind am folgenden Tage entlassen worden. Daß sich die auch die Proteste der Arbeiterwähler, die deshalb nicht in die Liste Auskundschaftung der Angestellten zweimal in derselben Weise wiederaufgenommen worden sind, weil sie infolge reichen Kinderfegens von holte, beweist, daß die Spionage und die rücksichtslose Entlassung Kommunalabgaben befreit wurden. Wer da hat, dem wird gegeben, nicht das Werk eines einzelnen übereifrigen Betriebsbeamten ist, wer da nicht hat, dem wird genommen werden. Das nennt man in sondern daß hier nach einem bestimmten System gegen das Koalitionsrecht der Omnibusangestellten vorgegangen wird. der bürgerlichen Belt Gerechtigkeit.
Ober- Schöneweide.
Zur Verteidigung des Koalitionsrechtes jund, wie uns ein Privattelegramm aus Breslau meldet, die Arbeiter der Bereinigten Breslauer Delfabriken in den Ausstand getreten. Die Direktion hatte versucht, die organisierten Arbeiter zu entlassen und an deren Stelle unorganisierte einzustellen.
Die Straßenbahner in Köln beabsichtigen, wie uns unser Kölner Korrespondent mitteilt, eine Abwehrbewegung gegen die außergewöhnlich rigorose Handhabung der Strafbestimmungen durch die Ist es die Direfion der Omnibusgesellschaft felbst, welche die städtische Betriebsinspektion. Es soll an die städtische Verwaltung Ueberwachung und Maßregelung der Angestellten verfügt hat? der Antrag gestellt werden, daß die Strafen nicht mehr nach der In anonymen Schmähkarten geben gewiffe Katholiken ihrer But Glaubt die Direktion etwa, jie könne die äußerst ungünstigen Ber- willfür eines einzelnen verhängt werden, sondern nach dem Urteil barüber Ausbruck, daß die Gemeindebehörden das Verlangen nach hältnisse, unter denen Kutscher, Schaffner und Stalleute erbeiten einer Kommission, an der auch Angehörige des Fahrpersonals beErrichtung einer katholischen Gemeindeschule wiederholt abgelehnt müssen, dadurch für alle Zeit erhalten, daß sie jeden hinauswirft, teiligt sein müßten. Wenn die Ansprüche der Angestellten abhaben. Nachdem jüngst unser Gemeindevertreter, Genosse Grunow, der von seinem Koalitons- und Versammlungsrecht Gebrauch macht? gewiesen werden, würde es wohl zum Aus stand kommen. Um von einem feigen Buben eine anonyme Postkarte, die von schmutzigen Darin dürfte sich die Direktion irren. Die Allgemeine Omnibus bie Organisation' der Straßenbahner bemühen sich in der letzten Zeit Schmähungen strohte, erhielt, ist auch bei dem Gemeindevorstand gesellschaft hat ihren Aktionären im letzten Jahre eine Dividende die sogenannten„ Christlichen ". Es wäre eine föstliche Fronie, wenn ein ähnliches Sudelwerkt eingegangen. Es dürfte wahrscheinlich sein, von 15 Proz. gezahlt und die Tantiemen des Aufsichtsrats auf das die flerifal organisierten Straßenbahner trotz der ultramontanen daß diese anonymen Gesellen die Erziehung einer katholischen Schule Doppelte erhöht. Unter solchen Umständen muß es ein Leichtes ſein, Stadtverordneten- Mehrheit in Köln die Gewährung ihrer For. genossen haben und so die Erziehungserfolge einer konfessionell- reli- auch die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Angestellten aufzubessern, berungen erst durch einen Streit erreichen könnten. giösen Schule an den Tag legen wollen. durch deren angestrengte Tätigkeit die fette Dividende erarbeitet wird. Die jetzigen Verhältnisse der Omnibusangestellten sind eines großstädtischen Verkehrsunternehmens unwürdig.
Die Bäcker bereiten an verschiedenen Orten Lohnbewegungen vor. In Köln hielten sie am Mittwoch nicht weniger wie vier Während der verstorbene Amtsvorsteher v. Oppen nur die Sozial- Die Kutscher fangen mit einem Monatslohn von 90 M. an, Bersammlungen ab. Wie fich aus den Vorträgen der einzelnen demokratie durch allerhand gesezwidrige Scherereien stärkte, sucht der nach 5 Jahren auf 105 M. und in weiteren Zeiträumen bis Redner ergibt, wird als Hauptforderung die Abschaffung des fein Nachfolger auch dem gut bürgerlich gesinnten Teile der Ein- 125 M. steigt. Schaffner und Stalleute erhalten einen Anfangslohn Wohnens und Schlafens im Hause des Arbeitgebers aufgestellt wohnerschaft in die Quere zu kommen. Dem Fabrifbefizer von 75 M., nach 5 Jahren kommen die ersteren auf 100 M., die werden. Es sollen Wochenlöhne gefordert werden, die es ermög H. Luge ist nämlich die Bestätigung zum Oberführer der Adlers- letteren auf 90 M. Wie lang aber ist die Arbeitszeit, die für lichen, ohne vom Meister gewährte Soft und Wohnung auszukommen. hofer Feuerwehr versagt worden. Der Posten des Oberführers der diese Löhne geleistet werden muß? Für Kutscher und Schaffner Für Bäckereien mit drei Gesellen soll verlangt werden: der erste Feuerwehr ist in allen Berliner Vororten von großer Bedeutung, beginnt der Dienst durchschnittlich um 16 Uhr morgens und endet Gefelle 25 M. pro Woche, der zweite 22 M., der jüngste 20 M.; bei weil die Wehren, obgleich nach großstädtischem Muster eingerichtet, um 211 Uhr abends. Die Kutscher und Schaffner der Omnibusse zwei Gesellen 23 und 20 m., bei einem Gesellen 21 M.; bei größeren sich doch aus freiwilligen Mitgliedern zusammensetzen, welche ohne haben also in Wind und Wetter, im sommerlichen Sonnenbrande, Bäckereien sollen die betreffenden Lohnsätze je um 2 M. höher sein.