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Offenbar will man die Arbeiter vor Schiller schützen oder aber die Deffentlichkeit vor der Wahrheit über Schiller !-

Ein Montignofo- Prozeß.

Vor der dritten Straffammer des Zwickauer Landgerichts hat sich am Freitag, 10. März, der Redakteur Ernst Schubert vom fozialdemokratischen Sächsischen Boltsblatt" wegen Be­leidigung des Königs von Sachsen zu verantworten. Der Prozeß ist der erste der sogenannten Montignoso- Prozesse", deren mehrere ein­geleitet sind. Auch gegen den Simplicissimus" schwebt bekanntlich ein solches Strafverfahren in Stuttgart .

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Amerika .

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In Besonders großartiger Weise unter Anteilnahme der gesamten diejenigen katholischen Zeitungen, die den Bischöfen ihren Tadel aus- kosten. Abg. Ledebour wandte sich gegen Abg. Müller- Sagan Bevölkerung begangen werden. Jedoch die etwa 700 organisierten sprachen, welche die Tendenzen der katholischen Demokraten miß- und führte aus, daß gerade bei gleicher Dienstzeit die Befähigteren Arbeiter wollte man nicht haben. Nunmehr beschlossen die Gewerk- billigten. Mit der Absicht der Demokraten, einen Kongreß in leichter ausgewählt werden könnten. Die lange Dienstzeit beein= schaften für die Arbeiterschaft eine besondere Feier am 9. Mai. Bologna abzuhalten, ist der Heilige Vater natürlich ganz und gar trächtige auch andere, als die Privilegierten, in ihrem Berufe. Der Aber alle Saalbefizer lehnten es ab, ihren Saal den Arbeitern zu nicht einverstanden und fordert alle wahren Katholiken" auf, fich Auffassung des Kriegsministers, daß die langgediente kaiserlich einer solchen Feier zur Verfügung zu stellen. Die Angst vor dem an diesem Kongreß nicht zu beteiligen! Priester, die diesem französische Infanterie der deutschen 1870 mannigfach überlegen ge­Terrorismus der sogenannten gebildeten Gesellschaft, die Angst vor Verbot zuwiderhandeln, sollen gar nach kanonischem Recht bestraft wesen sei, fönne man durch Berufung auf Moltke entgegentreten. dem Militärboykott treibt den Arbeitern die Säle ab. Die vor werden 2c. Man sieht: Die Gerüchte von einer Annäherung Abg. Dr. Beumer wies darauf hin, daß unter den Einjährigen Fahren geplante Goethefeier wurde den Arbeitern polizeilich ver- zwischen Vatikan und Quirinal entbehren nicht einer gewissen heute der Luxus überhand nähme, besonders unter denen der boten. Zur Schillerfeier erhalten sie keinen Saal. Kann die geistige inneren Wahrscheinlichkeit. Bald werden sich Papst und König Kavallerie. 10-12 000. koste oft das Jahr. Hier sollten die und politische Unfreiheit in der Schillerstadt Weimar besser bewiesen von Italien versöhnt in die Arme fallen. Kommandeure eingreifen. Die Einjährigen müßten auch oft Ab­gaben" leisten, die eigentlich verboten seien. Gegen solche Miß­stände müßte eingeschritten werden, um das Institut der Einjährigen dem Heere zu erhalten. Der Kriegsminister führte das Schmieren" auf eine grenzenlose Feigheit der Einjährigen mit zurück. Die Uebelstände des übertriebenen Aufwandes auch ing der heutigen lägen Er Erziehung. be= die Kommandeure nicht, die fo etivas zus greife ließen. Abg. Beumer solle nur die Fälle melden, dann würde er mit fester Hand eingreifen. Abg. Bebe I legte dar, daß die Ver­waltung nur mit offenbar sehr geringem Erfolge gegen den Lurus in der Armee vorgehe. Man solle angeben, wieviel Einjährige nicht auf Grund des Berechtigungszeugnisses eingetreten wären. Von einer Zurüdrevidierung der Dienstzeit könne ganz und gar keine Rede sein; übrigens habe theoretisch die zweijährige Dienstzeit bis zur Armeereorganisation in Preußen und auch in den süddeutschen Staaten bestanden. In Württemberg habe man vor 1870 sogar die Einführung der 17monatlichen Dienstzeit geplant gehabt. Um Ueber­gangsmaßregeln für die Annahme des Antrages Südekum zu er möglichen, wollten wir den Einführungstermin auf 1908 fest fehen; auch die entstehenden Mehrkosten könnten kein Grund zur Ablehnung des Antrages sein. Würden sie durch eine Reichseinkommensteuer aufgebracht, so werde man darüber mit sich reden lassen. Abg. v. Richthofen bestritt nicht, daß ein Privileg vorliege, aber die Frage sei doch noch nicht sprachreif. Abg. b. Liebermann wollte durch Zustimmung zum Antrag Süde­fum nur seine prinzipielle Stellung kennzeichnen, obschon er eine allgemeine Umwandlung des Heerwesens jetzt nicht empfehlen könne. Abg. Graf Mielzynski verhielt sich gegen den sozialdemokratischen die zweijährige Dienstzeit dem Volke doch schwere Basten gebracht habe. Die Vorlage werde er bewilligen. Abg. Roeren erklärte, er werde aus Furcht vor einer Falle" auch gegen den modifizierten Antrag Südekum stimmen, solange die Sozialdemo fraten feine annehmbaren Reorganisationsvorschläge gemacht hätten. Abg. Erz­Die Mißstände erkenne er aber ohne weiteres an. berger regte ein Einschreiten gegen die" Pressen" an und er= wähnte einige Fälle von Bestechungen in der württembergischen Armee. Abg. Bebel wandte sich gegen die Behauptung des Abg. Roeren, die Abänderung des sozialdemokratischen Antrages sei eine " Falle": wir hätten uns überzeugt, daß die sofortige Abschaffung

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Tammany- Wirtschaft in New York . In jüngster Zeit werden wieder viele Klagen laut über die Korruption der Polizei und die Zunahme der Verbrechen in New York . Tammany Hall , die be­rüchtigte, altbekannte demokratische Organisation, beherrscht die Ver­waltung der Stadt. Mc Clellan , der Bürgermeister, ist durch Tam­manhs Macht zu seinem Amte gelangt und es wird ihm der Vorwurf gemacht, daß er in der Korruption vorangehe; er soll die Stadt an die Gasgesellschaft verkauft haben, indem er Kontrakten zustimmte, durch welche die Stadt um Millionen bestohlen wird. Daß die Polizei fäuflich ist, weiß jedermann. Von den Gastwirten erhebt die Polizei bestimmte Tributgelder, 5-20 Dollar wöchentlich, damit die strengen Gesetze, die den Gastwirtschaftsbetrieb einschränken, un­gehindert übertreten werden dürfen. Die Spielhöllen und die Pro­ſtitution bilden reichlich fließende Einnahmequellen für die Polizei. Der Staatsanwalt Jerome hat fürzlich offen erklärt, daß die ganze Polizeiverwaltung eine forrupte ist, daß Bestechungen regelmäßig stattfinden und daß sogar Verbrechen begünstigt werden; Anklagen zu erheben sei zwecklos, denn selten würden die Schuldigen bestraft. Im nächsten November ist wieder Bürgermeisterwahl und ein schwerer Kampf steht in Aussicht, denn Tammany will die Wieder­wahl Mc Clellans durchsetzen. New Yorks Verwaltung kostet nicht wenig. Für das Jahr 1905 wurden die Kosten der Stadtverwaltung von Groß- New Yort mit seinen nahezu vier Millionen Einwohnern auf 100 500 000 Dollar festgesetzt.( Die Regierung von Kanada mit 6 Millionen Einwohnern hat im Jahre 1904 etwa 52 Millionen Dollar gekostet; Merilo mit 14 Millionen Einwohnern wurde regiert gestellt und die Macht dieser Organisation manchmal gebrochen, aber sie verstand es immer wieder, die Bürgerschaft zu gewinnen und zur Herrschaft zu gelangen. In der letzten Zeit wurde viel über innere Streitigkeiten laut; die Kleinen murren gegen die Großen, weil die Beute ungerecht ver­teilt werde; viel Unzufriedenheit soll der Führer Charles Murphy, ein ehemaliger Gastwirt, jekt Millionär, erregt haben. Im allge­meinen ist die Organisation eine sehr starte und gefürchtete.

Der unter Antlage gestellte Artikel des Sächsischen Volts­blattes" erschien in der Nummer vom 28. Dezember 1904 und war betitelt: ,, Die Königin auf dem Schub". Er entstammt der Wiener Arbeiter Zeitung" und schildert den Kontrast zwischen der vor dem Schloß stehenden vertriebenen Mutter und dem Weihnachtsfest, da drinnen im Schloß". Sie( gemeint sind die Kinder des Königs) erzählen, so heißt es in den Artikel, sich drinnen heimlich, wenn sie in ihren Bettchen liegen, von der guten Mama, die so weit, weit fort mußte, und ahnen es gar nicht, daß sie vor der Tür steht. Aber die Schloßwache hat Befehl, die Sünderin nicht einzulassen und bleibt für alle Zeiten taub. Und weiter wird dann ausgeführt: Wäre das eine so recht schummerige Weihnachtsgeschichte, wie sie das deutsche Gemit liebt, da müßte jetzt der König auf seinem prächtigen Schimmel, von seinem Jagdgefolge umgeben, über den Schloßhof gesprengt kommen, die im zu seinen von ſeinem Pferde, höbe bie Gebengte, at en ablehnend. fehen. Er stiege schluchzend in die Arme sänte, und König, Königin und Prinzlein bereinigten sich unter dem strahlenden Tannenbaum als ein rührendes Bild deutschen christlichen Familienlebens." Hieran wird dann die Kritik geknüpft, daß es in Dresden Weihnachten nicht so gekommen sei, wobei die nach Ansicht der Anklage beleidigenden Wendungen gebraucht werden, Die Schuld daran, daß es nicht so fam, foll nämlich dem König beigemessen sein. Die Angelegenheit sei, so schließt der Artikel, teine Privatangelegenheit des Königs mehr, sondern eine öffentliche Angelegenheit, weil der König gegen seine ehemalige Frau eine ganze Armee von Gendarmen, Kriminal­

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wegen des Artikels Anklage erhoben. Die Verteidigung führt Rechts­Die Staatsanwaltschaft hat gegen das Sächsische Volksblatt" anwalt Neu Leipzig .

Wegen Majestätsbeleidigung verhandelte am Donnerstag die Straftammer des Landgerichts II gegen den Tapezierer Mag Berlewiß aus Rigdorf. Dieser fuhr am 2. Oktober v. J. mit der Eisenbahn von Groß- Lichterfelde nach Berlin . In demselben Abteil saß der Oberjäger Genschow, mit dem der Angeklagte ein Gespräch anknüpfte. Er verband damit Erinnerungen an feine eigene Dienstzeit sowie an Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich, die er in Gegensatz zu Kaiser Wilhelm II. stellte. Dabei gebrauchte er einen beleidigenden Ausdruck über den Kaiser. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu 3 Monaten Gefängnis. -

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unverändert angenommen. Der sozialdemokratische Antrag Artikel I und II der Gesezesvorlage wurden von der Mehrheit wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und des Abg. Liebermann v. Sonnenberg abgelehnt.

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Kommunales. Stadtverordneten- Versammlung.

10. Sigung bom Donnerstag, den 9. März 1905, nachmittags 5 Uhr.

fommissaren und Polizisten habe aufmarschieren lassen. Das sei Gegen die Privilegien der Wehrpflicht.nes Einjährigeninstituts nicht angehe und deshalb wollten wir ganz ein Mißbrauch der Staatsgewalt. Uns ist die un­glückliche Frau fein Objekt lüfterner Untertanenneugierde, sondern Die Budgetkommission des Reichstags begann am Donnerstag loyal durch Gewährung eines weiteren Spielraums zu der not­hat hot a Robot Geleges Wehrpflicht( geler he estrengung über die eenderung der des heutigen Syſtems gewinnen. Abg. Singer erfäfte, bie Arts nur ein Mensch wie jeder andere, der Rechte wie jeder andere zunächst die Beratung des Gesebentwurfs über die Aenderung der wendigen Reorganisationen auch die Stimmen der prinzipiellen Gegner das Recht, die Wohltaten des( gesehliche zweijährigen zu genießen; wenn man sie mit Polizisten und Gendarmen Dienstzeit). Der Kriegsminister v. Einem betonte, bak fich regung des Abg. Erzberger sei deshalb zurückzuweisen, weil die Vor­aus dem Lande hetzt, so ist und bleibt das, mag fie die geweſene an der zweijährigen Dienstzeit Mängel herausgestellt hätten, die schriften nur ein bestimmtes Maß von Kenntnissen verlangten, aber Gemahlin eines Königs oder eine russische Studentin sein.( hier durchgreifende Abhülfe erheischten. Der Soldat und das Aus- feine Bestimmungen über die Art enthielten, wie sie erworben folgen einige ebenfalls inkriminierte Wendungen. Red.) Es ist der bildungspersonal dürften nicht überbürdet werden; daher sei Ber - wurden. Alles Herumdottern an den Schäden des Instituts sei un ſelbe Geist, der im Vorjahre den streikenden Webern von Crimmitschau stärkung des Personals und Vereinfachung der Ausbildung nötig. nük, man müsse es aufheben. Abg. v. Liebermann erklärte, ihr Weihnachtsfest nahm und der in diesem Jahre die Mutter des Das letztere sei durch die unlängst erlassene Kabinettsorder des Staisers er sei überzeugt, daß die notwendigen organisatorischen Arbeiten tünftigen sächsischen Königs von Tür und Schwelle jagte. Es ist erreicht, die Vermehrung des Personals werde jebt gefordert. Ohne Er würde freilich Bedenken tragen zuzustimmen, wenn er nicht sicher zur Abschaffung des Einjährigeninstituts gar nicht so bedeutend seien. eine echt sächsische Weihnachtsgeschichte!" Abg. tum begründete den Antrag, durch Aufhebung des§ 8 des heutigen eine Resolution an, in der er eine Reformierung des In­v. Richthofen( f.) stimmte ihm vollständig bei. Abg. Süde: wäre, in der Minorität zu bleiben; aber er wolle das Prinzip damit bertreten. Abg. Müller- Sagan fündigte für das Plenum Wehrgefeßes das Privilegium des Einjährigendienstes abzuschaffen. ftituts des Einjährigenwesens verlange. Würde man diesem Antrage zustimmen, so schaffe man nicht nur eine empörend ungerechte Bevorzugung der Befizenden ab, sondern liefere auch dem Heere das brauchbare Ausbildungsmaterial, das der Kriegs­minister jetzt vermisse. Es sei ferner unzweifelhaft, daß eine weiter gehende Verkürzung der aktiven Dienstzeit nur zu erreichen fein werde, wenn diese Privilegierung der Herrschenden Klasse falle. Abg. Gröber legte dar, daß sehr viele Mißhandlungen von Soldaten in der Zeit der zweijährigen Dienstzeit zu beklagen ge­wesen seien; das liege zum Teil an der starken Anspannung der Unteroffiziere nach der Verkürzung der Dienstzeit. Daher sei die geforderte Zahl der Verstärkung der Unteroffiziere nicht von der Hand zu weisen. Die Bedenken Südekums gegen das Institut der Einjährigen würden auch von vielen Militärs und Schulmännern geteilt. Aber die Frage sei nicht so einfach zu lösen, dazu greife sie zu tief in das ganze soziale Leben ein. Vor einer Erhöhung der Kosten durch gesetzliche Festlegung der zweijährigen Dienstzeit dürfe man nicht zurückschrecken, die Ausgleichsmaßregeln müßten bewilligt Ueber die Vorlage betr. die Abänderung einiger Be. werden. Auf demselben Standpunkte stand Abg. v. Liebermann, soldungsordnungen für das Lehrpersonal an den der theoretischer Anhänger der dreijährigen Dienstzeii ist. höheren Lehranstalten und höheren Mädchenschulen berichtet Stadtv. Was das Einjährigeninstitut anlange, so verfenne er auch nicht deffen affel. Bedenklichkeiten; aber von seiner Aufhebung erwarte er nicht die Die Vorschläge des Magistrats hinsichtlich der Erhöhung des allgemeine einjährige Dienstzeit. Das Gefeß wolle gar feine Privi- Wohnungsgeldes für das Lehrpersonal der Ge­legierung des Besizes. Abg. Bebel betonte, daß wir Gegner meindeschulen auf 750 bezw. 500 m. hat der Ausschuß gut­jeder Privilegierung im Staate seien, daher prinzipielle Gegner geheißen. des Einjährigenwesens. Die Bildung sei heute auch nur ein Stadtv. Dr. Preuß( soz.- fortschr.) verweist darauf, daß Berlin Privileg des Besizes; auch müßten sich ja die Einjährigen selbst auch mit diesen Aufbesserungen feinen vollen Ausgleich schaffe. unterhalten, also sei die Privilegierung des Besizes evident. Aus Charlottenburg sei mit den Oberlehrergehältern auch jetzt schon dem Arbeiterstand gingen viele Leute hervor, die geistig den Ein- wieder Berlin voran. Den ordentlichen Lehrern an den höheren jährigen völlig gewachsen seien. Durch die Annahme des Antrages Mädchenschulen sei man leider nicht genügend entgegengekommen. Südetum würden uns unsere Gegner ein sehr wichtiges Agitations- Auch die Lehrer an der Taubstummen- und Blindenanstalt verdienten nfittel gegen den Militarismus aus der Hand winden; aber dagegen größere Berücksichtigung. hätten wir nichts. Auch in Frankreich sei das Einjährigenprivileg gefallen. Unzweifelhaft würde die Abschaffung des Privilegs den Kampf um allgemeine Verkürzung der Dienstzeit erheblich erleichtern. Mit dem Fall des Privilegs müsse eine Reform des Unterrichtswesens und eine systematische körperliche Ausbildung der Jugend Hand und zwar auf Grund des Berichts des Stadtv. Bütow( Fr. Fr.) in hand gehen. An eine Wiedereinführung der dreijährigen über die Verhandlungen des Etats- Ausschusses betr. den städtischen Dienstzeit fönne im Ernst niemand denken. Grundbesitz und die Kranken- und Irrenhäuser. Der Etats- Ausschuß hat vorgeschlagen, die im vorigen Jahre gefaßte Resolution:

Verluste in Südwestafrika.

Nach Meldung des Generals v. Trotha vom 8. März überfiel Detachement Zwehl( 2. Kompagnie Regiments 1, 10. Kom pagnie Regiments 2 und Halbbatterie Stuhlmann) im Marsch von Gibeon nach dem Hadup am 1. März eine im oberen Keitsub­Revier und am 2. März eine in Hadup fizende Bande von etwa 100 Witbois und Bastards und sprengte sie auseinander. Der Feind verlor 6 Mann tot, diesseits keine Verluste. Eine Patrouille von 2 Mann, die von Gibeon Verbindung mit Detachement Zwehl aufsuchen sollte, wurde am 3. März aus nächster Nähe von etta 10 Hottentotten beschossen, ein Mann blieb tot, der andere, durch fünf Streifschüsse verwundet, erreichte von Hottentotten verfolgt am 5. März zu Fuß die Station Hanaus , von wo er am gleichen Tage nach Gibeon weiterritt. Am 4. März wurde zwischen Zwartfontein und Witkranz ein Wagentransport von Witbois über fallen, wobei unsererseits 11 Mann fielen, 3 Mann verwundet wurden. Die Verfolgung des nach Osten und Nordosten zurück­gegangenen Feindes ist durch die 2. Kompagnie Regiments 2 auf­

genommen worden.

Berlin , 9. März. Nach einem Telegramm aus Windhut ist Vizewachtmeister Joseph Michael Ragaller, geboren am 4. Juli 1872 zu Passau , am 5. März im Lazarett Okahandja an Lungenschwindsucht gestorben.

Husland. Frankreich .

Der Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Sigung um 26 Uhr und veranlaßt zunächst die feierliche Einführung des neugewählten Mitgliedes Gastwirt Feuerstein, der darauf auf die Städtc­ordnung verpflichtet wird.

Die Ausschuß- Vorschläge werden angenommen. Die Versammlung beginnt darauf mit der Spezialberatung des Stadthaushalts- Etats

" Den Magistrat zu ersuchen, im Falle der notwendigen Auf­nahme von Nichtortsangehörigen in die städtischen Krankenhäuser den wirklichen mirklichen Selbstkosten. preis, wie er sich aus den jährlichen Durchschnittsberechnungen ergibt, bergüten zu lassen, den Tarif dementsprechend zu ändern und diese Aenderung im laufenden Jahre so vorzubereiten, daß sie für den Etat 1905 in Kraft tritt" zu wiederholen, da die Angelegenheit noch immer nicht er­ledigt sei.

Abg. Dr. Müller- Sagan meinte, in politischer Beziehung habe Bebel vollkommen Recht: die Privilegierung des Besizes wirke Zur Frage der französischen Neutralität. aufreizend. Ein bemittelter Junge könne sich das Zeugnis auf alle Fälle erfißen; darunter leide auch das Schulwesen empfindlich. Der sozialistische Deputierte de Pressense hat dem ber die Möglichkeit einer rascheren Ausbildung derjenigen Elemente, Minister des Auswärtigen, Del cassé, mitgeteilt, daß er die sich zu Führern eigneten, dürfe man doch nicht aus der Hand ihn am 16. März gelegentlich der Wiedereröffnung der geben, obschon der heutige Zustand unhaltbar sei. Die Regierungs­Deputiertentammer, die sich gestern nach Erledigung des vorlage dürfe nicht zurückgewiesen werden, weil die weitergehende Budgets bis dahin vertagt hat, eine Anfrage über das lange Forderung nicht bewilligt werde. Darum solle man unter Ablehnung Verbleiben der Baltischen Flotte Rußlands in den Gewässern des Antrages Südekum auf eine baldige Abschaffung des Instituts von Madagaskar richten werde. In dem hierauf bezüglichen der Einjährigen dringen. Der Kriegsminister legte dar, daß das Privileg der Die Spezialetats Grund stüdein der Stadt"," Länd. Schreiben des Deputierten an den Miniſter heißt es unter Besitzenden zweifellos bestehe. Wenn man es erfien fönne, se liche Grundstücke und Kalksteinbruch in Rübers­anderem, die andauernden Berichte über den langen und fast sei das ein Fehler der Schule. Es komme auch vor, daß reiche dorf"," Berechtigungen werden ohne Debatte en bloc un­endlosen Aufenthalt des russischen Geschwaders in den Ge- Leute das Biel nicht erreichten. Wenn die Eltern übrigens nicht den verändert angenommen. wässern von Madagaskar beunruhigen lebhaft alle Freunde des Unterhalt der aktiven Einjährigen bezahlen könnten, so würden viel- Zum Etat des Krankenhauses Friedens in Frankreich . Es sei notwendig, daß Frankreich fach die Kosten durch die Generalkommandos übernommen. Die liegt die vorerwähnte Resolution bor. die Verpflichtungen der Neutralität dem Geiste wie dem Buchstaben nach respektiere und durch seine Haltung auch diesen Eindruck hervorrufe. Frankreich dürfe sich nicht Beschwerden oder der Gefahr einer Flottenaktion in seinen Gewässern aussehen, gegen die es einen gerechten Einspruch nicht würde erheben können. Pressensé bemerkte schließlich in seinem Schreiben, er wolle dem Minister Gelegenheit geben, die allgemeine Beunruhigung zu zerstreuen.

Friedrichshain "

Ferner wird folgende vom Ausschuß abgelehnte Resolution wieder eingebracht:

" Die Versammlung ersucht den Magistrat, zu erwägen, ob nicht für die in den städtischen Krantenanstalten beschäftigten Wärter, Wärterinnen, Arbeiter und Arbeiterinnen Lohnstalen nach dem Muster, wie sie in anderen Verwaltungen bereits bestehen, eingeführt werden können."

Einjährigen könne man nicht durch einen Federstrich abschaffen; sie lieferten brauchbares Reservistenmaterial und müßten doch auch lange ebungen machen. Die zweijährige Dienstzeit sei 1893 eingeführt tragen und dann um rasch die Zahl der Reservisten zu vermehren. worden, einmal um einer gewissen Voltsstimmung Rechnung zu Abg. Storz erklärte, man müsse die geforderte Vermehrung des Ausbildungspersonals bewilligen; ob aber dadurch die Miß­handlungen aus der Welt geschafft würden, sei zweifelhaft. Der Stadtv. Dr. Wehl( Soz.): Bei der Etatsberatung hatte der Abschaffung des Einjährigeninstitute stehe er sympathisch gegenüber, Rollege Rosenow eine Anregung gegeben, welche wohl auf einen obschon er darin nicht so sehr eine Privilegierung des Besizes sehe, Artikel des Dr. Becker in der Voss. 3tg." über die Wald. als eine der städtischen Bevölkerung. Abg. Graf Oriola sprach erholungsstätten zurückzuführen war. Die Walderholungs Thron und Altar. Der Papst hat an Kardinal Svampa ein namens feiner Partei die Zustimmung zu dem Gefeßentwurf aus. stätten sind ein ausgezeichnetes Mittel, die Krankenhäuser zu ents Handschreiben gerichtet, in dem er sich unter anderem scharf gegen Die Nationalliberalen hätten früher lange geschwankt, ob die zwei- lasten. Es wäre sehr zweckmäßig, wenn die Stadt Berlin auch einmal die Partei der christlichen Demokraten" wendet. Er be- jährige Dienstzeit richtig sei; eine Verlängerung sei aber jetzt ganz ihrerseits ein Experiment damit machte. In Berlin sind derartige zeichnet die Bestrebungen derselben als eingegeben durch den Drang ausgeschlossen. Ueber den sozialdemokratischen Antrag fönne er nur private Stätten feit drei Jahren, im letzten Jahre auch im Winter, nach einer falsch verstandenen Freiheit"; er nennt ihre Ziele Streben persönlich erklären, daß man ihn nicht kurzer Hand annehmen könne. im Betriebe gewesen. Unter den Insassen der Krankenhäuser be nach gefährlichen Neuerungen" usw. Vor allen Dingen aber rügt er. Die Aufhebung des Einjährigeninstituts mache auch erhebliche Mehr- findet sich eine große Zahl von Batienten, die besser in solchen Gr­

Italien.