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Nr. 59. 22. Jahrgang.

waren.

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Lokales.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Aus der Stadtverordneten- Versammlung.

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Freitag, 10. März 1905.

hörden beschäftigt. Der alte Einbrecher, der im vergangenen Jahre Das Hauptinteresse des Publikums wurde natürlich durch den that wieder aus Dalldorf entsprang, machte u. a. auch einen Raubzug Gang zwischen dem Deutschen Jacob Koch und dem dänischen nach Hannover mit. Eine Dirne namens Fette, die mit einem Ein- Meisterschaftsringer Jeß Pedersen in Anspruch genommen, die brecher Steinecke, ebenfalls einem schweren Jungen", zusammen den 1. Preis unter einander ausrangen. Leider hatte es der Zufall In der gestrigen Sigung der Stadtverordneten wurde Hannover . Diese baldowerte dort eine Gelegenheit aus und ließ gefügt, daß sich diese beiden Ringer im letzten Entscheidungskampfe wohnte, hatte Verbindungen mit einer Büffettmamfell Willrich in trop aller Vorsichtsmaßregeln der Direktion des Birkus Busch so mit der zweiten Lefung des neuen Stadthaus- bann Steinede, Bacharias und einen Einbrecher Schmidt kommen, gegenüberstanden. Der von der Direktion in Aussicht genommene halts Etats begonnen. Wär's nach dem Sinne des Vor- der gleichfalls geistesfrank" ist. Die Gesellschaft erbeutete in Hannover Bohl hatte an der Konkurrenz überhaupt nicht teilgenommen, stehers Langerhans gegangen, so hätte die Versammlung alle für 5000. Wertsachen und fuhr mit der Willrich nach Berlin zurüd, ebensowenig wie berg; und Betroff war nach seinem be­Einzeletats, die zur Beschlußfassung vorgelegt wurden, wort- um sie hier abzusehen. Aber schon auf dem Bahnhofe wurden kannten Unfall völlig ausgeschieden. So war als einziger nur Yos angenommen. Auf freisinniger Seite verspürte man in Steinede und die Willrich verhaftet, während die beiden anderen Czyaniewicz übrig geblieben, der zwar fiber gewaltige Körperkräfte der Tat kein Bedürfnis mehr, die Berichterstattung über die entkamen. Schmidt zog num mit der Fette nach der Lichtenberger berfügt, aber technisch dem Koch und Pedersen einstweilen noch nicht Verhandlungen des Etatsausschusses noch durch weitere Erftraße, wo er auch dem Zacharias einen Unterschlupf gewährte. gewachsen ist. So ergab sich also in Berlin schließlich doch nur eine örterungen zu ergänzen. Dagegen hatte die sozialdemo- sie ihn so viel als möglich beobachtete. Wiederholt fahen Beamte schon im voraus prophezeit worden war, Koch der Sieger blieb, Lange Zeit schlug er der Kriminalpolizei ein Schnippchen, obwohl Wiederholung der Wiener Ringfämpfe. Nur daß diesmal, wie ja tratische Frattion noch etliche Anregungen und ihn in die Wohnung seiner Geliebten hineingehen und ließen ihn während in Wien Pedersen Erster geworden war. Wünsche vorzutragen, die schon den Ausschuß beschäftigt gewähren, um ihn zu überraschen, aber wenn sie dann einfielen, Der Kampf währte 38 Minuten. Pedersen, der seinem Gegner hatten, aber dort nicht sehr freundlich aufgenommen worden war er jedesmal verfchunden. Endlich klopfte man die ganze Woh- mindestens gewachsen schien, war meist in der Offensive. Schließlich, nung von oben bis unten ab, entdeckte so einen Hohlraum, den als er in der Oberlage Koch durch einen Nelson zu drehen ver­Herr Langerhans fand mun, daß durch solche Er. Schmidt fich in die Speisekammer hatte einbauen laffen, und in suchte, wälzte dieser sich auf den Dänen und drückte ihn über­zählungen" die Etatsberatung aufgehalten werde. biefem ben Verbrecher. Zacharias fand einen anderen Schlupfwinkel, raschend schnell auf beide Schultern, als jedermann erwarten mußte, Als Genoffe Borgmann ihm erwiderte, daß diese Dinge bis er jetzt auch wieder unschädlich gemacht wurde. daß Pedersen eine Brücke schlagen würde. So erhielt also och 3000 M., Pedersen 1500 m. und doch in engster Verbindung mit dem Etat stehen, entspann sich über des Vorstehers Versuch, die Redefreiheit zu beschränken, Was einem anständigen Mann in Berlin passieren kann. Czhaniewicz 1000 M. Fortsegung demnächst in Prag . eine lange Geschäftsordnungs- Debatte. Genosse Singer Ein Leser unseres Blattes gibt folgenden Schmerzensschrei fund: Arbeiter- Bildungsschule Berlin . Heute abend findet Unterricht forderte, daß dem Plenum auch in zweiter Lesung gründlichste Ich hatte einem Bekannten einen Ueberzieher geborgt, und da ich in Sozialer Gefeggebung statt. Die letzte Stunde ist am das Kleidungsstück wieder haben wollte, mußte ich es mir selber Donnerstag, den 16. d. M.Sonnabend 29 Uhr im Gewerk Prüfung des Etats ermöglicht werde, und tadelte, daß der abholen. Das geschah am 11. Dezember vorigen Jahres. Ich schaftshause, Engel- Ufer 15, Saal 3: Mitglieder Ver Magistrat den Etatentwurf wieder zu spät vorgelegt habe. mußte auf dem Rüdwege über den Worigplatz und ging in die dort iammlung.- Sonntag, den 12. März, abends 6 Uhr: Schiller Die Herren Mommsen und Cassel fanden für den Vor- befindliche Bedürfnisanſtalt. Sinter mir tamen in diesem Augenblick Feier im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15, großer Saal. Es ist steher einen Ausweg aus dem Konflikt, den er in seinem vier Männer daher, von denen der eine fagte:" Seht einmal, der alles aufgeboten, um das Fest würdig zu gestalten.( Siehe Inserat.) Uebereifer wieder einmal heraufbeschworen hatte. Sie meinten, hat einen Ueberzieher geflaut." Ich bedeutete dem Menschen, daß Zahlreicher Besuch wird erwartet. über die Geschäftshandhabung bei der Beratung des Etats der Ueberzieher mein Eigentum sei, und erklärte ihm, aus welchen Die vom Buchbinder- Männerchor und Musikverein Harmonie" wolle man sich erst in den Fraktionen besprechen, für heute Gründen ich das Kleidungsstück über dem Arm trage. Beim Ver- Berlin am 12. Februar veranstaltete Matinee unter gütiger Mit­solle der Streit noch einmal ruhen. Es wurde nicht klar, ob des Diebstahls, und bald hatte sich eine große Menschenmenge um wirkung des Boltshumoristen Herrn Balzè hat für die Bergleute Herr Langerhans einem eigenen Einfall gefolgt war oder mich bersammelt, so daß ich weder vorwärts noch rüdwärts einen Reinertrag von 251,90 M. ergeben. einer ihm von seiner Fraktion gewordenen Anregung, die er tonnte. Schließlich gelang es mir, mich zu einem Schuß- Theater. Maria Pospischil , die aus der L'Arronge- Zeit nur ungeschickt ausgeführt hatte. Nach Herrn Cassels Erklärung mann hindurchzudrängen, der einige Schritte entfernt auf des Deutschen Theaters bekannte Tragödin, gegenwärtig Mitglied gab er sich zufrieden. Ordnung achtete. Ich brachte bei dem Beamten mein des Hamburger Stadttheaters, wird demnächst im Schillers

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Schöneberg. Die Kranzfrage.

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Es waren die Krankenhaus Etats, die den An- Anliegen vor, und es gelang ihm auch, zwei von den vier Männern Theater in drei Vorstellungen von Grillparzers Medea", die am Laß zu diesem ersten Zusammenstoß gegeben hatten. Genosse festzustellen. Die anderen beiden hatten sich feitwärts gedrückt. Mit 21, 22. und 24. März stattfinden, die Hauptrolle zur Darstellung Beyl machte hier den Vorschlag, zur Entlastung der Kranken- dem Schutzmann war ich nun fertig und dachte weiter meines Weges bringen, Die erfolgreiche Novität des Schiller- Theaters, das häuser und im Interesse der Stranten die Erholungs- au gehen. In der Aufregung aber war ich statt durch die Prinzens Drama Fm Hafen" von Georg Engel wird auf beiden Bühnen straße durch die Oranienstraße gegangen, und immer noch verfolgte nur noch fechsmal an Wochentagen zur Darstellung gelangen können, stätten heranzuziehen, für die man ja jezt versuchsweise mich eine Menschenmenge. Der eine von den vier Männern trat da von den 24 Abonnements- Serien 18 das Stück bereits gesehen jogar einen Winterbetrieb eingeführt habe. Auf die Anregung mich dabei immer auf die Haden und in die Kniegelenke; die anderen haben. Im Bellealliance Theater findet die Erſt­ging niemand weiter ein, vielleicht nur deshalb nicht, weil brei hielten mich umschlossen und riefen fortwährend:" Der hat mir aufführung der Novität" Die Rote" am Sonnabend, den 18. d. M., Herr Langerhans mit seinem Redeverbot dazwischen fuhr und meinen Ueberzieher gestohlen!" An der Ede der Kommandanten statt. Bis dahin wird jeden Abend Der beste Tip" gegeben. Am die erwähnte Geschäftsordnungs- Debatte heraufbeschwor. straße fonnte ich nicht mehr weiter, weil mir die Hacke am rechten nächsten Sonntagnachmittag gelangt Kean" mit Herrn Hof­Eine von der sozialdemokratischen Frattion beanntragte Fuß abgefchunden war. In diesem Augenblick kamen die vier Ver- schauspieler Ernst Benzinger in der Titelrolle zur Aufführung. Resolution, die für das Warte und Arbeitspersonal folger dicht an mich heran und der eine verfette mir einen furcht- Das Leffing Theater bereitet zur Schiller- Feier eine Auf­baren Schlag ins Gesicht, so daß ich mit dem Kopf gegen eine Mauer führung des Demetrius " vor. Der Tert wird ausschließlich der der Krankenhäuser geregelte Lohnstalen flog und dann zu Boden stürzte. Nunmehr bestiegen die vier Ber- Schillersche sein. Am selben Abend werden" Szenen aus den fordert, wurde bekämpft von Herrn Wallach, der das folger eine Droschte und fuhren davon. Ich bat nun viele der Um- Phönizierinnen des Euripides " in Schillers Uebersehung zur Dar System der Alterszulagen überhaupt nicht für empfehlenswert stehenden, mir ihre Adresse zu geben, doch nur zwei verstanden sich stellung gelangen. Rational Theater. Freitag geht zum hält. Genosse Borgmann, der die Resolution begründete, hierzu, der eine von ihnen aber ist nicht aufzufinden. Alle anderen erstenmal Don Juan " in Szene, die Titelpartie singt Herr Stemy wies die Mehrheit darauf hin, daß man die Angestellten nicht Leute wollten mit dem vermeintlichen Ueberzieherdiebe nichts zu tun Marsano. von dem Wohlwollen irgend eines Vorgesetzten abhängig sein haben. Ich stellte später gegen die beiden ermittelten Personen Lassen dürfe. Aber die Resolution wurde, wie im Ausschuß, Strafantrag wegen Beleidigung und Körperverlegung, doch hat die Aus den Nachbarorten. so auch hier abgelehnt. Genau so verhielt sich die Staatsanwaltschaft die Verfolgung wegen Mangels an öffentlichem Mehrheit nachher bei den Frrenhaus- Etats zu einer Interesse abgelehnt. Vielleicht wird mir Hülfe, wenn ich auf diesem von unserer Fraktion beantragten Resolution, die für das ege die Zeugen des Vorfalles bitte, ihre Adresse beim Portier des Hauses Holzmarktstr. 69 abzugeben. Pflegepersonal eine Aufbesserung der Löhne forderte. Borgmann sprach die Erwartung aus, daß bei besseren Löhnen der starke Wechsel des Personals nachlassen werde. Auch diese Resolution wurde abgelehnt. Mehr war vom Etat im Ausschuß noch nicht fertig ge­worden. Die Fortsetzung folgt in acht Tagen; bis dahin werden sich dann die Mehrheitsfraktionen auch darüber schlüssig geworden sein, ob der Borsteher Erzählungen" zulassen soll oder nicht. Aus dem weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung ist zu erwähnen der Beschluß über die Aenderung der Ruhegeldverhältnisse der städtischen Arbeiter. Die sonderbare Art, in der hier der Magistrat seine Arbeiter- Wegen Entführung ihrer eigenen minderjährigen Tochter werden fürsorge im eigenen Hause bekundet, wurde von unserem Ge- die verwitwete Amtsrichter Anna Eltefte und deren Verwandter, der noffen Schubert beleuchtet. Den Oberbürgermeister, Grundfiüdsmakler Emil Krimmling, stedbrieflich verfolgt. Frau E. statieren zu können. an dessen früher gegebene gegebene Versprechungen Schubert ist erst im Oktober v. J. aus Senftenberg i. M. nach Berlin zu cerinnerte, suchte Stadtrat Namalau zu verteidigen; traße 12, wo sie mit ihrer zehnjährigen Tochter und Krimmling, gezogen und mietete die halbe dritte Etage in dem Hause Wilms. man müsse jene Reden Kirschners mit gutem Willen welcher als Aftermieter gemeldet war, wohnte. Auf Veranlassung Bei Beerdigungen von Wahlvereins Mitgliedern wurde lesen". Was die sozialdemokratische Fraktion forderte und des Vormundes des Kindes wurde der Mutter das Erziehungsrecht entweder unseren Barteigenossen der Zutritt zum Friedhofe in einem Antrag vorlegte, wurde auf freisinniger Seite nur entzogen, weil sie nicht in der Lage war, auf das etwas wilde nur nach Entfernung der Schleifen von den vom Stadtv. U II ftein( Soz.- Fortschr.) unterstützt. Das Er Mädchen einen genügenden Zwang auszuüben, und dieses nach Groß Kränzen gestattet, oder die Herren Geistlichen benutzten die gebnis war auch hier- Ablehnung. Lichterfelde in Pension gegeben. Aus irgend welchen bisher noch Leichenpredigt zu groben Angriffen gegen unfere. Zum Schluß wurden die Vorschläge für die Feier von unaufgeklärten Gründen wollte Frau G. Berlin heimlich verlassen; Partei, so daß es mitunter zu erregten Szenen Schillers hundertjährigem Todestag debatte- fie verkaufte in unauffälliger Weise ihre Möbel und verließ dann am 15. Februar mit K. die Wohnung. Beide fuhren mit einem gekommen war. los und einstimmig angenommen. Dafür stimmten selbst- utomobil nach Groß- Lichterfelde , wo sie das Kind abholten, und nicht belehren lassen wollten, daß durch derartige Zwischen­verständlich auch unsere Parteigenoffen, so wenig sie sich sonst find feit dieser Zeit spurlos verschwunden. Die Kriminalpolizei, die fälle die Leidtragenden und vor allem die Hinterbliebenen für die vom Magistrat veranstalteten Feste erwärmen. mit der Verfolgung der Fluchtaffäre betraut worden ist, hat feft- in ihren Gefühlen auf das schwerste verlegt Schiller darf von dem nach Aufklärung und Freiheit ringenden gestellt, daß die Witwe Elteste mit Tochter und Krimmling nach wurden, so zogen wir es vor, derartige Zusammenstöße mit Proletariat mit größerem Recht gefeiert werden als von dem Rotterdam gefahren und von dort vermutlich sich nach Amerita ein Geistlichen zu vermeiden. Wird von einer Kranzspende Ab­Bildungsprozentum der bürgerlichen Klasse. gefchifft hat. ftand genommen, so wird der hierdurch ersparte Geldbetrag Bei der Arbeit verunglückt ist Mittwoch nachmittag der 26 Jahre den Hinterbliebenen zur Verfügung gestellt. Es kann also gar alte Kutscher Karl Hennigs aus der Stegligerstr. 3. Er hatte am nicht die Rede davon sein, daß wir uns einer Intoleranz unseren Alexander- Ufer von einem Dampfer Waren aufgeladen und wollte verstorbenen Genossen gegenüber zuschulden kommen lassen. auf seinen Wagen springen, als die Pferde schon im Gange waren. Die bürgerliche Presse würde sehr zweckmäßig handeln, wenn Sierbei glitt er aus und fiel so unglücklich hin, daß ihm die Räder sie die gehässige Intoleranz der verehrlichen Geistlichkeit be­über die Brust gingen. Mit mehreren Rippenbrüchen und anderen fämpfen würde. Der Einfluß der Germania " wäre hierin schweren Verlegungen wurde der Berunglückte in bedenklichem Zu- nicht zu unterschätzen. Können uns Garantien gegeben stande in ein Krankenhaus gebracht. werden, daß wir und die Hinterbliebenen vor Ueber­Geistlichkeit geschützt sind, dann ließe sich über die Auf­griffen und Beleidigungen feitens hebung dieses Beschlusses wohl diskutieren.

Der Beschluß des Schöneberger Wahlvereins, wonach ver­Traurige Folgen hat ein Streit gehabt, in den am 1. März ein storbenen Mitgliedern nur dann ein Kranz gespendet werden Stutscher Friedrich Bohnenstengel aus der Henningsdorferstraße soll, wenn an der Beerdigung kein Geistlicher mitwirkt, hat Nr. 11 mit einem Straßenreiniger geriet, als er über die Marschall - der bürgerlichen Presse Veranlassung gegeben, ein Gezeter brüde fuhr. Bohnenstengel wollte im Verlaufe des Wortwechsels über die Intoleranz der Schöneberger Sozialdemokratie an­feinen Gegner mit der Peitsche schlagen, die Schnur fing fich aber zustimmen. Insbesondere glaubt die vor Scheiterhaufen­in seinem Besen, und da nun keiner von beiden loslassen wollte, so sehnsucht schmachtende Germania", deren erster und wurde er vom Wagen gezogen und erlitt einen Oberarmbruch und letzter Grundsak religiöse Intoleranz ist, die unter einem er­lich waren, so starb er jetzt doch im Krankenhaufe Moabit an ihren andere Ueberzeugung als die päpstlich- katholische beschimpft andere Verlegungen. Obwohl diese nicht unmittelbar lebensgefähr Logenen Toleranzgeschrei mit bösartigem Fanatismus jede Folgen, da Wundfieber hinzutrat. und zu unterdrücken trachtet, in diesem Beschluß einen direkten Verstoß gegen den sozialdemokratischen Programm­ſatz Erklärung der Religion zur Privatsache" ton­Ueber die Gründe, die zu diesem Beschluß geführt haben, wird uns aus Schöneberg ge­

schrieben: 16

Da sich nun aber die Herren Pastoren

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Gegen Ruhstrat und die Ruhstrat- Richter zieht das Berliner Bolizeipräsidium zu Felde. Gestützt auf die Entscheidung im Olden burger Brozeß, in welchem bekanntlich der Justizminister Rubstrat, in Hebereinstimmung mit den Richtern, das Pokern nicht für ein Glüdsspiel erklärte, haben sich zahlreiche Spieler dem Pokerspiele zugewandt, Verschiedene Staffeehausbefizer waren in Zweifel, ob sie bies Spiel, das allerdings bisher in Berlin stets als Glücksspiel angesehen wurde, nunmehr dulden dürften. Der Vorstand des Cafetier- Bereins hat deshalb Veranlassung genommen, sich an u tag) gegen Abend an die Feuerwehr. Da von öffentlichen und staat Feneralarm vom Zoologischen Garten erging gestern( Donners ständiger Stelle über diese Frage zu erkundigen, Kriminalfommissar b. Manteuffel erklärte dem Vorsitzenden des Vereins der lichen Gebäuden jeder Alarm von vornherein als Mittelfeuer" an­Cafetiers Deutschlands, daß das Berliner Polizeipräsidium nach wie gesehen wird, so rüdte fofort ein großes Löschaufgebot nach dorthin Hoffentlich wird die toleranzentzückte Germania" diese vor das Pokern als Hasardspiel ansehe und mit verschärften aus. Es lag aber keinerlei Feuersgefahr bor , fo daß die Darstellung unserer Schöneberger Genossen ihren Lesern nicht Strafen gegen die Lokalbefizer vorgehen werde, die das Bofer Löschzüge nach kurzem Aufenthalt wieder Stehrt machen konnten. borenthalten. Zugleich unterbreiten wir den bürgerlichen spiel in ihren Räumlichkeiten dulden. Der Rubstrat- Prozeß tönne Feuerbericht. In der Nacht zum Donnerstag wurde die Wehr Stämpfern für Toleranz und Pietät einen neuen Fall skandalöser die Berliner Kriminalpolizei nicht von ihrer bisherigen Auffaffung nach dem Stottbufer- lfer 40 gerufen, wo in einer Tischlerei Feuer Intoleranz: über das Wesen des Pokerns als Glüdsspiel abbringen. In Berlin entstanden war. Als der achte Löschzug eintraf, standen bereits Die Witwe eines verstorbenen Sozialdemokraten, der darf also auch künftig nicht gepolert werden und Herr Ruhstrat tut Hölzer, Späne c. in Flammen. Es mußte längere Zeit mit einer Mitglied eines bürgerlichen Unterstüßungsvereins war, hatte Die Witte eines verstorbenen Sozialdemokraten, der gut, in Oldenburg zu bleiben. Schlauchleitung Waffer gegeben werden, um die Gefahr zu be­ſeitigen. Allerlei Gerümpel und Verpackungsmaterial war dann nicht die Absicht, einen Geistlichen zum Begräbnis thres Zum Fall Haffe . Aus der Untersuchungshaft entlassen ist wegen in der Dirdjenſtr. 48 in einem Keller in Brand geraten, während in Mannes heranzuziehen. Der genannte Verein stellte nun die feines ungünstigen Gesundheitszustandes der Landgerichtsdirektor der Elsasserstr. 61 Möbel und Kleidungsstücke durch Feuer beschädigt Witwe vor die Alternative: entweder wirkt ein Geistlicher mit Saffe. Das Strafverfahren wird fortgeführt; Hasse hat sich in eine wurden. In der Buttkamerstr. 19 war der Spiritusbehälter einer oder die fällige Unterstügung gelangt nicht zur Brivatklinik begeben. Wie der B. L.-." hört, hat die Unter Automobilbroschle explodiert und hatte diese selbst in Brand gefeßt. Auszahlung. Die Frau war num gezwungen, einen fuchung ergeben, daß eine Anlage aus dem§ 175 des Reichsstraf Der 19. Löschzug war schnell zur Stelle und löschte die Flammen Geistlichen zu bestellen, um die durch jahrelange Beiträge er­gesetzbuches nicht in Frage kommt. Das Verfahren wird lediglich in furzer Zeit. Der Führer des Automobils Wilhelm. trug worbene Unterstützung zu erhalten. wegen der Schießaffäre auf den Erpresser Lächel geführt, der in schmerzende Brandwunden an den Händen und im Gesicht davon, givischen zu 9 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist. Im Laufe die ihm von den Samaritern verbunden wurden. Außerdem hatte Die bürgerliche Presse wird gewiß vor sittlicher Ent­dieser Boruntersuchung soll sich die Vermutung bestätigt haben, daß die Wehr in den legten 24 Stunden noch am Grünen Weg 19 und rüstung schäumen.- Haffe infolge schwerer förperlicher Erkrankung und seelischer Er­schütterung in der legten Zeit nicht mehr im bollen Befis feiner Siegmundshof 6 zu tun. Geistestätigkeit gewesen ist.

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Die Ringtampf- Konkurrenz im Zirtus Busch fand heute abend Der Juwelendieb Zacharias, über dessen Festnahme wir be- ihr Ende. Im ersten Gang wurde Bervet von aimable nach richteten, hat schon oft die hiesige Kriminalpolizei und andere Be- 188 Minuten geworfen.

Rigdorf.

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Einen unwillkommenen Besuch erhielt vor kurzer Zeit das am Hermannplay in einem der bekannten Stioste befindliche Sigarrens geschäft der Firma Löser u. Wolff; durch das Schaufenster fam ei