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Maurer, Bau Hülfsarbeiter, Metallarbeiter, wie mir versichert worden ist, im Kreise der zweiten haben Ihre zu selbstsüchtigen Ziveden. Mit Rücksicht auf die Schwere der Be Holzarbeiter, Bergarbeiter, Zimmerer, Transport- Worte eine starke und berechtigte Opposition hervorgerufen." leidigung hat das Gericht auf eine so hohe Strafe erkannt. arbeiter, Tertilarbeiter, Maler und Anstreicher, Genosse Duncker bat also im Interesse dieser beiden Gruppen, Schmiede, Schuhmacher und Steinseger, wurde folgende Gelegenheit zu Anfragen zu geben. Dr. Biermann versprach auch in So ist der Gang der Dinge in dieser besten aller Staats. Resolution einstimmig angenommen: einer Unterredung mit unserem Genossen, den Wünschen entgegen- ordnungen: Ein höftscher Skandal fondergleichen erfüllt das Land, Die Gau- und Agitationsleiter von Rheinland- Westfalen er zukommen. Vorher aber wolle er erst mit dem Professor Stieda, aber nicht die Schuldigen des Standals gefährden die öffentliche flären sich mit der Haltung des Bergarbeiter Verbandes einem ehemaligen russischen Staatsrat, der Leiter der Hochschulkurse Ordnung", sondern der Kritiker des Skandals und der Redakteur bor , während und nach dem Generalstreit voll ist, Rücksprache nehmen. Der Erfolg dieser Rücksprache war über- verfällt langer Gefängnisstrafe. ständig einverstanden, da eine andere Haltung für die Ge- raschend. Herr Dr. Stieda als Vorstand der Volkshochschulkurse werkschaft unter den gegebenen Verhältnissen nicht möglich ist. untersagte überhaupt, daß fünftig Fragen gestellt und beantwortet Es sei hier die sächsisfch- ofizielle Mitteilung angefügt, daß der Zu dieser Erklärung sehen wir uns veranlaßt durch die werden. Justizrat Dr. Körner, der die letzte Florentiner Montignoso­Berichte in einzelnen Arbeiter Zeitungen, wodurch uns die Damit sind die Volkshochschulkurse ihres Wertes zu erheblichem Episode durch grobes Ungeschick gründlich verfahren hat, nun aus Agitation in den hiesigen Provinzen bedeutend erschwert wird." Teil beraubt. Auch bei den Universitätsvorlesungen für die diesem Ressort entlassen werde. Ein Minister wurde damit be­Unterzeichneter wurde beauftragt, obige Erklärung in dem Studenten wird mehr und mehr der Hauptwert darauf gelegt, daß traut, die privaten Rechtsangelegenheiten des Königs mit seiner Zentralorgan der Gewerkschaften und dem der sozialdemokratischen in bestimmten llebungsstunden eine freie Aussprache über die Vor- früheren Frau zu besorgen.- Partei zu veröffentlichen. Lesungen stattfinden kann. Den Arbeitern aber, die doch keine Studenteu, Namens des rheinisch- westfälischen gewerkschaftlichen sondern erwachsene Menschen sind, mutet man zu, einfach zu den 175 des Reichs- Strafgesetzbuches sowie gegen den§ 114 des § 175 in der Kaserne. Wegen wiederholten Vergehens gegen Agitationskomitees: hören und zu schweigen. Wissenschaftliche Aufklärung nicht möglich durch Predigten eines Einzelnen, sondern nur durch III. Garderegiments 3. F. vor dem Kriegsgericht der I. Gardedivision. M.-St.-G.-B. stand der Sergeant Schuhr von der 2. Kompagnie des Meinungsaustausch. Diskussionen zu verbieten, heißt aus der freien Es wurden dem Angeklagten sieben Fälle widernatürlicher Handlungen Wissenschaft eine flerital- autoritäre Offenbarung machen. Die Arbeiter haben eine viel zu große Hochachtung, selbst vor im Zusammenhang mit Mißbrauch der Dienstgewalt zu Privatzweden der bürgerlichen Wissenschaft, als daß sie ihrerseits die an Untergebenen und 33 Einzelfälle des Mißbrauchs der Dienstgewalt zu Privatzwecken gegen Untergebene zur Last gelegt. Es waren Mitverantwortung und Mitschuld Mitschuld für solche Kleritalisierung nicht weniger als 29 Grenadiere als Beugen geladen, welche der des Unterrichts übernehmen wollen. Die Leipziger Partei­genossen haben deshalb das einzig mögliche getan, sie haben be- Sergeant zu seinen homosexuellen Zweden mißbraucht hat. Die genossen haben deshalb das einzig mögliche getan, sie haben be­schlossen, sich in Zukunft nicht mehr an den Volkshochschulkursen 40 Fälle, deren sich Sch. schuldig gemacht hat, fallen auf den Zeitraum fchloſſen, von 4 Monaten, von Oktober 1904 bis Mitte Februar dieses Jahres. au beteiligen. Der Anfang aller Wissenschaft ist der Zweifel oder on 4 Monaten, von Oftober 1904 bis Mitte Februar dieses Jahres. besser die Kritik. Niemand kann wissenschaftlich denken und urteilen, Wegen Gefährdung der Sittlichkeit wurde die Verhandlung während ihrer ganzen Dauer unter Ausschluß der Deffentlichkeit geführt. Durch ohne daß er selbstständig kritisiert. Hochschulfurfe aber verfolgt das Prinzip, das die Gegner der der Anklage in allen Punkten bekräftigt. Das Kriegsgericht gelangte Die Leitung der Leipziger eine umfassende Beweisaufnahme wurde der Tatbestand im Sinne Sozialdemokratie alberner Weise für die sozialdemokratische Agitation behaupten:

J. A.: Frizz Seegert, Elberfeld .

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Bei dieser Gelegenheit sei auch mitgeteilt, daß kürzlich die Breßkommission der Arbeiterzeitung" in Dortmund eine Erklärung veröffentlichte, daß sie mit der Haltung des Blattes zum Bergarbeiterstreit einverstanden sei.

Wahlbureaus aufgestellt.

Die Bildung des Wahlbureaus bei Gemeindewahlen. Das Dber- Verwaltungsgericht hat jüngst in einer Wahlanfechtungs­flage einen wichtigen Grundsatz über die Zusammensetzung des Klage einen wichtigen Grundsatz über die Zusammensetzung des Bisher wurden in den Landgemeinden, in denen in mehreren Be­zirken und Wahllokalen gewählt wurde, bei der Konstituierung des Wahlbureaus die Wähler, soweit diese nicht zu dem Bezirk oder der selben Klasse gehörig waren, nicht nur von der Teilnahme an der Bildung des Wahlbureaus ausgeschlossen, sondern auch zum Verlassen des Wahlraumes aufgefordert. Nun haben am 26. März 1903 in Lichtenberg- wie so oft- Ergänzungswahlen stattgefunden. Die erste Wählerklasse wählte in das Wahlbureau den mit Vollmacht" für einen Forensen erschienenen Kandidaten Tiedtke als Beisiger. Als 17. Wähler wollte T. nun seinem Auftrage gemäß auf Grund seiner Vollmacht das Wahlrecht ausüben. Es stellte sich jetzt heraus, daß die Voll­macht" ungültig war, T. daher gar nichts im Wahllokale zu suchen hatte, weil er selbst nicht Wähler der ersten Klasse war und keine gültige Vollmacht hatte. Letzterem Mangel wurde schnell abgeholfen. Boll­machten" sind ja immer vorrätig, und T. war bald im Befiz einer gültigen Vollmacht.

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Die feindlichen Brüder( zeitweise), vom Gegenteil von Duldsam­feit beseelt, machten sich nun das Mandat streitig. Herr Plonz erhob Einspruch gegen die Gültigkeit der beiden Gewählten Tiedtke und Röder mit dem Einwand, T. habe zu unrecht an der Bildung des Wahlbureaus teilgenommen, auch ebenso zu unrecht als Beifizer fungiert, daher sei die ganze Wahl ungültig.

Der Kreisausschuß und der Bezirksausschuß stellten sich auf seiten der Protesterheber und erklärten die Mandate für ungültig. Anders das Ober- Verwaltungsgericht.

Sie wollen Führer und Lehrer sein, die Untergebenen in vollstem Bewußtsein ausgeführt hat. zu der Ueberzeugung, daß der Vorgesezte seine Handlungen gegen

denen die Schüler als urteilslose Herde zu folgen habe. Damit aber wirken die Volks- Hochschulkurse gegen die wissenschaftliche Aufklärung. Ob sich wohl die Studenten, die sich so sehr entrüsten über die Gründung katholischer Verbindungen an Universitäten, über diese Klerikalisierung der Wissenschaft selbst aufregen werden?

trachtungen:

An den

Rekruten K. und H. verging sich der Angeklagte sieben Mal in widernatürlichen Handlungen. Bei 27 weiteren Rekruten mißbrauchte Rekruten St. und H. verging sich der Angeklagte sieben Mal in er seine Dienstgewalt in 33 Fällen zu privaten Zwecken( in serueller Hinsicht) und zwar teilweise während Ausübung des Dienstes. Das Kriegsgericht erblickte in den Handlungen des Sergeanten eine ders artig schwere Gefährdung der Disziplin und der Moral der Unter­gebenen, daß es durchweg schwere Fälle annahm. Auf Grund der des unbescholtenen Vorlebens des vorzüglichen Führung und Angeklagten erkannte das Gericht auf 12 Jahre Gefängnis und sprach zugleich Degradation und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes gegen den Sergeanten aus. Mit Rücksicht auf den hohen Grad von Schamlosigkeit bei der Ausübung seiner Handlungen Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer eines Jahres. erkannte das Kriegsgericht außerdem gegen den Angeklagten auf

Kaiserhochs mit Eisbeineffen. Schwere Sorgen lasten auf den Kriegervereinen. Die Leitungen sollen etwas tapsig geworden sein. Man will also das System der Verjüngung, das in der Armee grassiert, auch auf die Stiegervereine anwenden. Eine Korrespon­benz bringt über diese inneren Vorgänge u. a. folgende lustige Be­In den Kreisen der Mitglieder von Kriegervereinen macht sich in neuerer Zeit eine bemerkenswerte Strömung geltend. Vor allem wird behauptet, daß die verknöcherten Ansichten über Be­zeugung der Liebe zu Kaiser und Vaterland, dieſer vornehmsten wie die militärische Dienstgewalt sogar zu Aeußerungen einer frank­Abgesehen von dem Problem, das§ 175 berührt, zeigt der Fall, Pflicht der Kriegervereine, nicht mehr in die Jeztzeit hineinpassen. Haften Naturanlage mißbraucht werden fann. Wie entsetzlich muß Schuld daran seien die alten Vereinsvorstände, die oft zehn, zwanzig ber Druck der Dienstgewalt auf den Soldaten lasten, daß 29 junge und mehr Jahre am Ruder sind und das Wohl und Wehe des Ver- Männer viele Monate hindurch die Zumutungen eines Borgesezten eines nach ihren Ansichten leiten. Es wird daher vor allen Dingen ertrugen, ohne sich zur Wehr zu setzen! eine Verjüngung der Vereinsvorstände gefordert. Die jetzt üblichen

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alten Vorstände seien oft nicht zu beurteilen in der Lage, welche Das Füsilierrecht der Wachtposten. Ein früherer Offizier, der Vereinsveranstaltung einen offiziell militärischen oder einen privaten längere Zeit in Metz garnisonierte, schreibt uns: In Metz wurde, Charakter trägt. Anerkannt wird, daß bei den militärischen Feiern wie gemeldet, ein 50jähriger Rentier von einem Rekruten, der zum Es hat entschieden, daß die Wahlen der Herren Tiedtke und ein Hoch auf den Landesherren unerläßliche Vorbedingung der Be- er st en mal auf Posten stand, erschossen. Der Eingeweihte kann Röder gültig seien. Nach dieser Entscheidung brauchen Beisitzer zum zeichung von Liebe und Achtung dem obersten Kriegsherrn gegenüber sich nur wundern, daß derartiges nicht öfter passiert. Selbst die Wahlvorstande überhaupt nicht aus der Zahl der Stimmberechtigten fei. Wenn aber 3. B. bei einem Eisbeineffen oder einem Kegel- Rondeoffiziere machen in Metz häufig die Erfahrung, daß Rekruten, der wählenden Wählerklasse entnommen werden, sondern es genüge oder Skatabend des Vereins an erster Stelle ein Hoch auf den die zum erstenmal Posten stehen, das Gewehr von der Schulter Kaiser ausgebracht wird, so entspreche dies nicht dem Wesen der reißen und zum Schießen bereit richten, wenn der Rondeoffizier sich vielmehr, wenn sie in der Gemeinde überhaupt wahlberechtigt ſeien Striegervereine, denn zu einem Goch " müsse immer eine Veran- nähert. Hier hilft nicht einmal das sofortige Stehenbleiben auf Aus diesem Grunde wäre unerheblich, daß die Vollmacht ungültig lassung vorhanden sein. gewesen sei. Tiedtke sei Wähler der Gemeinde gewesen. Das Ober­den Ruf: Halt! Werda !" Die Gründe für dieses Verhalten der So weit die Betrachtungen dieses Luther der Kriegerbereine. Refruten sind sehr einfach. Viele Rekruten sind nicht daran ges Verwaltungsgericht folgert, daß nach der Landgemeinde- Ordnung als Er scheint uns gegen die Alten doch ungerecht zu sein. Warum wöhnt, in dunkler Nacht allein auf freiem Feld oder in einem Regel anzusehen sei, daß die Wahlen für alle drei Abteilungen an einem sollen nicht auch die Eisbeinessen, Stats nicht auch die Eisbeinessen, Skat- und Kegelabende Wäldchen zu sein. Sie werden dadurch sehr erregt. Die Aufregung und demselben Tage in unmittelbarer Aufeinanderfolge stattfinden, monarchistisch verziert werden. Darauf verzichten, heißt doch die wird weiter durch den Umstand gesteigert, daß sie zum erstenmal auf daß die sämtlichen Wahlberechtigten Zutritt zum Wahllokale haben braven Striegervereinler zwingen, bei den Hauptereignissen ihres Posten sich befinden und keinen Augenblick vor einer Revision ficher und die Konstituierung der Wählerversammlung alle drei Abteilungen lieren sie dadurch die schönsten Gelegenheiten, Sozialdemokraten" neuen Schrecken ein. Man soll eben einen Rekruten, der zum Daseins ihres obersten Kriegsherrn zu vergessen. Außerdem ver- sind. Der Gedanke an eine Revision, jagt ihnen wieder einen umfasse. Aus dieser Wählerversammlung sind die Beifiker nach§ 60 zu stellen. Besonders merkwürdig aber ist, daß man durch Verzicht erstenmal außerhalb der Stadt einen Posten beziehen der Landgemeinde- Ordnung zu wählen, wobei es eben keinen auf die Kaiserhochs bei Eisbeinessen die jetzige Mitgliederzahl von muß, nachts nicht allein stehen lassen, sondern ihm einen Unterschied macht, welcher Abteilung die Beisitzer angehören. 2 Millionen zu verdoppeln und zu verdreifachen hofft. Wenn man Wann des zweiten Jahrganges beigeben. Er wird dann nicht un Daß aber dort, wo die einzelnen Abteilungen an verschiedenen Tagen dort wirklich so ungern Hurra ruft, dann könte man die bedenkliche ruhig werden, und wenn er den ersten Posten bei Nacht überstanden wählen, anders zu verfahren wäre, das stünde nirgends in der Rechenaufgabe stellen, welchen Zulauf die Kriegervereine erst haben hat, wird er auch bei den übrigen gefaßt sein. Man muß hier 2.-G.-D. und daher müsse angenommen werden, daß auch in diesen würden, wenn sie gänzlich auf den nationalen" Klimbim ver- übrigens auch die" Wize" kennen, die die sogenannten alten Weann­Fällen die Beisitzer anderen Abteilungen entnommen werden dürfen! schaften sich gegen postenstehende Rekruten erlauben. So war es Müsse es doch auch in den Fällen geschehen, wo beispielsweise früher beliebt, daß alte Mannschaften nachts den Helm aufsetzten, die erfte Abteilung überhaupt nur einen Wähler aufweise! Wie " Rondeoffiziere" die ängstlichen Rekruten neckten. Vielleicht steht solle da sonst ein Wahlvorstand gebildet werden! der Spaß heute noch in Blüte. Daß die Posten, die außerhalb der Stadt an einsamen Orten stehen, mit scharfgeladenem Gewehr ausgerüstet sind, ist nicht zu vermeiden, denn es ist schon öfter vor­gekommen, daß solche Posten angegriffen wurden. Speziell in Mets wurde auf Poften sogar geschossen, 3. B. im Herbst 1889 auf den Posten vor Fort Manteuffel.

Diese Entscheidung müssen sich unsere Parteigenoffen zunuze machen durch Besetzung der Wahlbureaus für alle Wählerklassen, um der Vollmachtswirtschaft noch schärfer als bisher zu Leibe gehen zu können.

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Von der Freiheit der Wissenschaft.

Wir müssen nun doch zugeben, daß es eine sozialdemokratische Verleumdung ist, wenn man die sogenannte Freiheit der Wissenschaft im offiziellen Deutschland für eine Fabelei erklärt. Wie frei die Wissenschaft in Wahrheit ist, das beweisen Leipiger Vorgänge. In Sachsen hat die Wissenschaft sogar die Freiheit, über Sozial­demokratie und Sozialismus jeden denkbaren Unfinn öffentlich kund zu geben. Dazu gehört offenbar nicht nur Mut gegenüber der Staatsgewalt, sondern auch gegenüber dem Gericht der Geschichte.

Eg

zichten!

Biel verlangt.

Ein Militärverein erließ an eines seiner Mitglieder folgenden sich um den Leib ein Handtuch als Schärpe" banden und dann als Militär- Verein, Vogelsang- Ufer.

Ufas:

Vogelsang- Ufer, den 18. Februar 1905.

Herrn. Ich teile Ihnen hierdurch mit, daß Sie nach§ 13 der Satzungen des Vereins aus dem Verein ausgestoßen sind. Gründe Sie sind bei der Kaisergeburtsfeier nicht in Unniform erschienen.

Sie sind beim Kaiser Toast nicht aufgestanden wird also an­genommen daß Sie Sozialdemokratisch gesonnen sind. Sie haben in angetrunkenen Zustand die Feier nicht verschönern helfen sondern im Gegenteil. Auch haben die Aufforderung des Vorstand nicht folge geleistet. Da solche Mitglieder mur Zwiespalt und uneinigkeit im Verein ansporren so haben wir zu obigen§ geschritten. Der Vorstand

i. V.: Gustav Bracht Schriftführer."

Es ist zwar etwas viel verlangt, daß jemand gerade in an getrunkenem Zustande eine Kriegervereinsfeier verschönern soll, aber wir sind in der Kriegervereins- Aesthetik nicht so erfahren; es wird wohl üblich sein, Kriegervereinsfeiern in angetrunkenem Zustande zu verschönern.

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einem Artikel

Profeffor Jastrow. Dr. Jastrow in Charlottenburg , bisher Privatdozent an der Berliner Universität, ist zum außerordentlichen Professor ernannt worden. Jastrow hat zweifellos Verdienste als Nationalökonom. Namentlich in der Untersuchung der Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt hat er sich verdient gemacht. Das Reichs­arbeitsblatt" hat die von ihm erprobte Methode der statistischen Erfassung der Bewegung auf dem Arbeitsamte, wenn auch mit der dem amtlichen Apparat zugänglichen Erweiterung der Grundlagen, übernommen. Man sagt, er sei seiner sozialpolitischen Anschauung wegen stets zurückgesezt worden und tatsächlich ist er 20 Jahre lang Privatdozent gewesen.

Herr Jastrow ist sicherlich nicht irgendwelcher Sympathie mit der Sozialdemokratie verdächtig. Er ist ein Schüler Rauhes, hat höchst national über die Erfüllung des deutschen Einheitstraumes geschrieben, und ist auch sonst ganz und gar nicht revolutionär. Er

In Leipzig werden von Universitätslehrern Bolts- Hochschulkurse veranstaltet, an denen sich auch die Leipziger Arbeiterschaft offiziell beteiligt. Ein Dr. Biermann hat mum Vorträge über Anarchismus und Kommunismus gehalten, anscheinend im Stile der jeistigen Arbeeter", wie sie aus den letzten Wahlkämpfen bekannt sind. Die verdienstvollen Männer, die sich in Deutschland in An­lehnung an die englische ,, university extension" dafür interessierten, Der Montignoso- Prozeß. Aus Zwickau wird vom 10. d. m. daß die Universitätswissenschaft auch den von den Universitäten aus- berichtet: Der angekündigte Montignoso- Prozeß wurde heute vor ist etwa national- sozial. Aber er hat es gewagt, ernsthaft liberal geschlossenen Klassen zugängig gemacht würde, haben von Anfang an der dritten Straffammer des Landgerichts verhandelt. Angeklagt zu ſein- so blieb er zur Strafe Privatdozent. Die Wendſterne als ersten Grundsatz des Unternehmens betrachtet, daß alles zu ver- war der Redakteur Ernst Schubert vom hiesigen sozialdemo- und Kühnemänner machen schneellere Karriere. Wenn Herr Jastrow einige hundert Jahre werden sollte, wird er es schließlich meiden ſei, twas das Vertrauen der Arbeiter zu ihren fratischen Sächsischen Volksblatt" wegen Beleidigung des Königs von auch noch zum Ordinarius bringen. In Preußen herrscht ja die Lehrern erschüttern könnte. ergab sich daraus bor Sachsen. in Die Beleidigung wird erblickt allem, daß sozialistentöterische Bekehrungsversuche zu vermeiden seien. vom 28. Dezember v. J.. überschrieben: Die Königin auf Freiheit der Wissenschaft! Wenn man aber einmal auch über den Sozialismus und die Arbeiter dem Schub". Der Artikel entstammt der Wiener Arbeiterzeitung " Unsere südwestafrikanischen Verluste. betwegung Vorträge halten wollte, so durfte das nur in rein objek- und unterzieht das Verhalten des sächsischen Königs gegenüber tiver Weise geschehen. So viel Taft hatte nun der Dr. Biermann feiner früheren Gemahlin einer Kritik. In dieser Kritik sind nach Die Neue politische Korrespondenz" teilt mit, daß be­nicht; er wollte sich die Freiheit seiner Wissenschaft durch nichts Ansicht der Anklagebehörde die Beleidigungen enthalten. Es werden absichtigt sei, von jetzt ab alle zwei Monate einen Ergänzungs­beschränken lassen. Es galt den fächsischen Staat vor der Sozial- dem König darin schwere Vorwürfe gemacht, und weiter wird gesagt, transport nach Südwestafrika zu senden, um die erfahrungs­demokratie zu retten. Die Arbeiter, die an diesen Vorlesungen teil- daß es ein Mißbrauch der Staatsgewalt gewesen sei, eine ganze mäßigen Abgänge durch Krankheiten und Gefechte, die auf nahmen, waren nun feineswegs ungehalten, daß man ihnen eine Armee von Gendarmen, Kriminalkommissarien und Polizisten gegen folche Stoft vorſetzte, aber sie fühlten das menschenfreundliche Be- die Frau aufmarschieren zu lassen. Vor Eintritt in die Verhandlung ungefähr 200 bis 250 Mann während dieses Zeitraumes zu dürfnis, ihrerseits den jeistigen Arbeeter der Universität Leipzig regte der Vorsitzende an, wegen Gefährdung der öffent veranschlagen seien, wieder zu ergänzen. Der nächste der­wissenschaftlich zu fördern. Die Vorlesungen in den Hochlichen Ordnung" die Deffentlichkeit auszuschließen. Ber- artige Transport werde wahrscheinlich kurz vor Ostern schulkursen werden in Leipzig und das ist eine durch teidiger R.-A. Neu widersprach diesem Antrage. Es könnte den abgehen! als об nicht als Predigten auf Anschein erwecken, in dem Prozeß Dinge zur aus zweckmäßige Einrichtung Die Verluste während des Monats Februar waren gefaßt, in denen es keine Fragen keine Fragen und Antworten gibt, Sprache kommen die das Licht der Deffentlichkeit zu scheuen die geringsten, die bisher in einem Monat gezählt worden sondern man hat dort mit Recht das Verfahren eingeschlagen, hätten. Das müsse vermieden werden, zumal in der mit der Anklage sind. Sie beliefen sich nämlich insgesamt auf 23 Tote und daß die Hörer zu Anfragen berechtigt find, die von den in Verbindung stehenden Angelegenheit so viel in Sachsen gemuntelt 7 Verwundete, also einen Totalverlust von 30 Mann. Die Lehrern beantwortet werden. Es ist begreiflich, daß die Arbeiter würde. Er denke föniglicher als der Staatsanwalt, wenn er ber­dagegen beziffern sich auf gerade in dem Kolleg des Herrn Dr. Viermann solche Anfragen lange, daß gerade diese Verhandlung im breiten Lichte der Deffent- Verluste im Januar Es ist alle Aussicht vorhanden, daß fiellten, wie sie dies auch in naturwissenschaftlichen und anderen lichkeit geführt werde. Das Gericht beschließt nach furzer Be- 138 Mann. im März hinter denen des Januar Vorlesungen getan hatten. Der Arbeitersekretär Dr. Dunder richtete ratung den Ausschluß der Oeffentlichkeit für die ganze Dauer der die Verluste im infolgedessen einen Brief an den Dozenten, in dem es hieß: Hauptverhandlung, weil die Erörterung des unter Anklage stehenden nicht allzu sehr zurückstehen werden, beträgt doch in Die anderen Herren Dozenten der Hochschulkurse haben Fragen Artikels eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung besorgen lasse. Den bereits jetzt gemeldeten Gefechten Anfang März der Ver­aus den Reihen ihrer Zuhörerschaft gern entgegengenommen und Auch die anwesenden Preisevertreter müssen den Saal verlassen. beantwortet; ja sie haben meist zu diesem Zweck Fragekasten auf- Nach etwa einstündiger Verhandlung verkündete der Vorsitzende lust allein an Toten bereits mehr als ein Dutend, die vor gestellt. In Ihrem Kursus war dies nicht der Fall, und doch folgendes Urteil, dessen Begründung in der wiederhergestellten dem Feinde gefallen sind. Der Ueberfall jenes Transport­handelte es sich gerade hier um einen Gegenstand, zu dem ein Teil Deffentlichkeit erfolgte: Der Angeklagte wird wegen Majestäts- zuges, den wir gestern meldeten, kostete uns allein 11 Tote der Zuhörer ohne jede Vorbegriffe, der andere dagegen schon mit beleidigung zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Artikel enthält und 3 Verwundete. Rechnet man die noch kommenden Verluste sehr eingehenden Kenntnissen und mit bestimmten Meinungen nach Ansicht des Gerichts schwere Ehrverlegungen des Königs. Es vor dem Feinde und die Krankheitsfälle hinzu, so wird die Ver­tommt. Dem Kreise der ersteren ist sehr vieles unklar geblieben, ist ihm der Vorwurf gemacht, daß er seine Machtfülle gebraucht hat luftziffer in diesem Monat wieder ganz gewaltig anschwelleng

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Nach etwa einstündiger Verhandlung verkündete der Vorsigende