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An das Proletariat Allrußlands!

Der in der Sonntagsnummer erwähnte Aufruf der vereinigten fozialdemokratischen Organisationen Rußlands   An das Proletariat Alrußlands" hat den folgenden Wortlaut:

Die Entwickelung der sozialen Verhältnisse in Rußland   hat immer schärfer hervortreten lassen, daß die Selbstherrschaft den Interessent aller Klassen der kapitalistischen   Gesellschaft widerspricht, und inumer flarer die Notwendigkeit der Vernichtung des Absolutismus bewiesen. Diese Notwendigkeit hat sich mit besonderer Schärfe in den letzten Jahren für alle fortschrittlichen Elemente des Landes herausgestellt, als eine schwere wirtschaftliche Krise den ganzen ge­sellschaftlichen Organismus erschütterte, als das Elend der Arbeiter­Klasse ein ungeheueres Maß erreichte, als die Bedürfnisse der Dorf­bevölkerung" zu einer ernsten Drohung für die Weiterentwickelung der Produktivkräfte Rußlands   wurden, als es jedermann Klar wurde, daß das ungenierte Wirtschaften der autokratischen Regierung, ihre Willkür und Allmacht das Unheil, das die Krisis gewöhnlich mit sich bringt, nicht nur vergrößerten, sondern das Land dem völligen un­ausbleiblichen Untergange entgegenzuführen im Begriff standen. Die Arbeiterklasse war die einzige Macht, welche fühn und offen die Selbstherrschaft zum Todeskampfe herausforderte dieses un­geheuerliche Erbstück des Mittelalters, das unter dem Schuße der ters, d Bajonette unzerstörlich schien.

Die Forderung der Freiheit beantwortete die Autokratie mit Blutbädern, mit Kerker und Verbannung. Die wachsende Solidarität der Arbeiterklasse versuchte sie durch nationale Verhegung, durch das Entflammen tierischer Instinkte der unwissenden Masse zu paralysieren. Die Judenmezeleien sollten der Bekämpfung der aufstrebenden und immer stärker werdenden Arbeiterbewegung dienen.

Noch glaubte die russische   Regierung, daß eine konsequente Politit der Repreffalien ihre Macht stützen könne.

Doch lange war dieser Weg nicht gangbar. Der Krieg brach aus ein Krieg, für niemand notwendig, allen berhaßt, mit finnlosen furchtbaren Opfern. Er weckte sogar den schüchternsten Kleinbürger aus seinem politischen Schlummerzustand, er lehrte ihn Politik durch die feurige Sprache der Kanonen, durch Ströme vergossenen Blutes, durch ein ganzes Meer von Elend und Kummer. Der Glanz der Autokratie erlosch auf immer.

Und als unter dem Drucke des friegerischen Unglücks die Re­gierung sich angesichts des drohenden Bankrotts an die Gesellschaft wandte und den Frühling" verkündete da begegnete ihr diese Gesellschaft mit dem einmütigen Ruf: Nieder mit der Selbst­herrschaft!"

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Der Frühling" offenbarte sich in der Mobilisation der oppositio­nellen Kräfte der russischen Bourgeoisie. Die nahende Liquidation der Selbstherrschaft, der Wunsch, einen möglichst großen Teil ihrer Erbschaft an sich zu reißen drängten die bisher alleinstehenden Revolutionäre und oppositionellen bürgerlichen Elemente zur Eini­gung. Es entstehen bürgerlich- demokratische Koalitionen.

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Die gesellschaftliche" Frühlings"-Bewegung ging unter der Fahne des Liberalismus vor sich. Die Oberfläche des politischen Lebens Rußlands   zeigte die verschiedenartigsten Färbungen bürgerlichen Protestes, vom rein- demokratischen Programm bis zum alleruntertänigsten Gesuch an den Zarismus um seine freiwillige Selbstvernichtung.

Wir fordern:

zu ergreifen. Im Zusammenhang damit erörterte er dann die 1. Die Einberufung einer konstituierenden Versammlung von Trinkwasserfrage und den Gelsenkirchener   Typhusepidemie­Boltsvertretern, die von allen Bürgern ohne Unterschied des Ge- Prozeß. Er geißelte mit kräftigen Worten die unglaubliche schlechts, der Religion und der Nationalität auf Grundlage des Gewissenlosigkeit des kapitalistischen   Unternehmers, der das direkten, gleichen und allgemeinen Wahlrechts mit geheimer Stimmabgabe erwählt werden. ganze Ruhrrevier mit Trinkwasser zu versorgen hätte, aber durch seine rücksichtslose Ausbeutungswut hunderte von

Handelsbetrieben.

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2. Die sofortige Einstellung des Kriegs mit Japan  . 3. Die sofortige Befreiung aller wegen politischer und Menschen aufs schwerste in ihrer Gesundheit geschädigt hat. religiöser Angelegenheiten Verhafteten und Verbannten und Ein- Graf Poja do wsky konnte sich in diesem Punkte wenigstens stellung aller ähnlichen Prozesse. halbwegs rechtfertigen. Nach dem Prozesse hat er alles ge­4. Die sofortige Einführung des achtstündigen Arbeitstags für tan, um in Zukunft eine bessere Kontrolle der Wasserversorgung alle Lohnarbeiter in allen industriellen, landwirtschaftlichen und durchzuführen. Am wirksamsten wäre freilich allen Gefahren Wir werden die Waffen nicht niederlegen, bis alle unsere bergebeugt, wenn die Gesellschaft einen so wichtigen Zweig der Forderungen erfüllt sein werden, doch werden wir auch in Volksgesundheitspflege nicht weiter dem Kapitalismus als der konstituierenden Versammlung welche Rußland freie staat- freien Spielraum ließe. Auf dem anderen Gebiet, das Gen. liche Institutionen gewähren soll nicht aufhören, für die Scheidemann betreten hatte, mußte Graf Posadowsky wieder Schaffung solcher politischen Formen zu kämpfen, die die Freiheit und einmal bekennen, daß jede Rücksicht auf Leben und Gesundheit ungehinderte Entwickelung unseres Klaſſenkampfes um die ganze Fülle der Volksgesamtheit im Deutschen Reich   hinter dem Profit­der nächstliegenden proletarischen Forderungen, um unser Endziel, den interesse einiger weniger Kapitalisten zurückstehen muß. Er Sozialismus, sichern sollen. erklärte, gegenüber dem materiellen Interesse, das viele In der konstituierenden Versammlung werden wir fordern: 1. Abschaffung des autokratischen Regimes und Ersetzung des Fabriken daran haben, ihre Abwässer den Flüssen zuzuführen, selben durch eine demokratische Republik   auf Grundlage des all- eine Reinhaltung der Flüsse nicht durchsetzen zu können. Dabei gemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts mit geheimer Stimm- sind ihm gesundheitliche Gefahren, die durch die jetzt geduldete abgabe. Flußverpestung heraufbeschworen werden, durchaus bekannt. 2. Weiteste lokale Selbstverwaltung auf Grundlage desselben Sagte er doch selbst, daß die Kinder des deutschen   Volkes drei Wahlrechts und territoriale Selbstverwaltung für diejenigen Ge- bis vier Generationen lang daran zu tun haben würden, um biete, welche sich durch besondere kulturell- geschichtliche Bedingungen die Sünden ihrer Väter auf diesem Gebiet wieder gut zu im Zustande der Bevölkerung kennzeichnen.

3. Unverleßlichkeit der Person und der Wohnung, unbeschränkte machen. Nach seiner Erklärung scheint es aber sicher, daß erst Freiheit des Gewissens, des Worts, der Presse, der Versammlungen, die Erbsünde des Kapitalismus ausgetilgt werden muß, ehe der Streiks und der Vereinigungen. das Volk sich von der Heimsuchung durch diese Volksvergiftung befreien kann.

4. Aufhebung der Standesunterschiede; Gleichberechtigung aller Bürger, ohne Rücksicht auf Geschlecht, Religion, Rasse und Nationalität.

5. Abschaffung aller Ausnahmegeseze gegen einzelne Nationali­täten; vom Gesetz garantierte Freiheit der kulturellen Entwicklung für jede Nationalität; das Recht, in der Muttersprache Bildung zu erhalten und überall, in allen örtlichen, gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen und Versammlungen in der Muttersprache reden zu dürfen.

6. Wahl der Nichter durch das Volt; das Recht jeder Person, im gewöhnlichen Verfahren jeden Beamten vor das Geschworenen­Gericht zu ziehen.

7. Ersetzung des stehenden Heeres durch eine allgemeine Volts­bewaffnung.

8. Scheidung der Kirche vom Staat und der Schule von der Kirche. Von den auf der Konferenz nicht vertretenen Organisationen teilte die polnische sozialistische Partei Proletariat" mit, daß sie den Resolutionen der Konferenz vollinhaltlich zustimme.

Die Sozialdemokratie Bolens und Litauens  " hat sich bereit erklärt, ihre Unterschrift den Unterschriften der Konferenzteilnehmer beizugesellen, jedoch nur für die Proklamation An das Proletariat Allrußlands".

verbreiteten Gerüchte

Die Bauerunnruhen.

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In anderen Fragen, die zum Reichs- Gesundheitsamt ge­hören, machte Graf Posadowsky dem Fortschritt freundlichere Aussichten. Er versprach für das nächste Jahr ein Gesetz zum Schuß der Arbeiter in den Bleihütten und eins über die Ver­wendung von Bleifarbe, dann eine einheitliche Regelung der Ausbildung der Krankenpfleger usw. Morgen 1 Uhr wird die Etatsberatung fortgesetzt. Preußisches Abgeordnetenhaus.

Das Genossenschaftswesen war der erste Gegenstannd, mit dem sich das preußische Abgeordnetenhaus heute beschäftigte. Es geschah dies beim Etat der Zentralgenossen­schaftskasse. Natürlich handelte es sich nicht etwa um die Organisationen der Arbeiterklasse, die Konsumbereine,- die in den Augen des preußischen Abgeordnetenhauses noch gar nicht eristenzberechtigt sind sondern um die landwirtschaft­lichen Genossenschaften. Gegen diese kann man nicht gut auf­treten, wenngleich manchem Großagrarier das Erstarken der fleinen westdeutschen Landwirte durch diese Genossenschaften sehr unbequem sein mag. Das landwirtschaftliche Genossen­Das Proletariat zeigte noch wenig Attivität. Es schien, als ob schaftswesen hat vor kurzem einen großen Schritt vorwärts es warte, bis all der Dunst liberalen Geschwäges verflogen sein Die Petersburger Telegraphen- Agentur erklärt die im Auslande getan: die beiden großen Organisationen, der Reichsverband würde. Die Kurzsichtigen aus dem Lager der Liberalen waren über­über Bauernunruhen im Gouvernement der deutschen Landwirtschaftsgenossenschaften" in Darmstadt  zeugt, daß das Proletariat noch im tiefen Schlafe stecke, und ge- Saratov   für übertrieben. Die Bauern in Balachow haben, gestützt und der Zentralverband der Raiffeisengenossenschaften" in dachten, blind gegenüber der Vergangenheit, die politische Befreiung auf Urkunden, deren Echtheit nicht erweislich war, in dem Walde Neuwied   haben beschlossen, sich miteinander zu verbinden, wenn Rußlands   selbst in die Hände zu nehmen. Aus dem liberalen Lager eines Grundbesitzers namens woff Bäume gefällt und sich ge- beide Vereine freilich auch einstweilen noch ihre selbständige erschollen Aufrufe an das gesamte Boll, wurde in verweigert, der Aufforderung der Behörden, dies zu unterlassen, Folge Verwaltung behalten sollen. Durch diese Verbindung werden stärkter Weise die Notwendigkeit gepredigt, die Kassengegensätze zu zu geben. Hierauf wurde Militär entboten. Mehrere Kosaken und ungefähr 16 000 Genossenschaften mit insgesamt, Mil­vergessen. Die nebelhafte liberale phraseologie wurde zur ernsten Drohung Soldaten wurden durch Steinwürfe verletzt. Die Menge wurde durch lionen Mitglieder zu einer gewaltigen Organisation zusammen­den Gouverneur beruhigt. Später gaben die Bauern die Namen für die Klarheit des Klassenbewußtseins des Proletariats. der Aufwiegler an. Die Aufwiegler wurden verhaftet. Die Soldaten geschlossen. Um welche bedeutenden Werte es sich hier handelt, sondert eine von der anderen. Das Hervortreten der Sozialdemo- feiner verwundet. Jetzt herrscht Ruhe. Und die Organisationen des Proletariats funktionierten gemachten nicht von der Waffe Gebrauch. Von den Bauern wurde geht allein aus der Tatsache hervor, daß der Geldverkehr dieser Vereine im lezten Jahre rund 2300 Millionen Mark und der fratie trug den Charakter der Uneinigkeit. Der gemeinschaftlichen Warenumsatz rund 125 Millionen Mark betrug. In der Debatte Konzentration der bürgerlich- liberalen Kräfte, dem Ansturme bürger­licher Jdeologie konnte die Sozialdemokratie Rußlands   nur eine im Abgeordntenhause war es interessant, daß der Abg. StuII Reihe einzelner Organisationen entgegenstellen, die selbständig ohne Bjeloftor, 13. März. Die Angestellten der Straßenbahn und bom Zentrum alle fonfeffionellen und Partei- Intereffen aus einen gemeinsamen Feldzugsplan, ohne ein einziges führendes die Droschkentutscher haben die Arbeit wieder aufgenommen. Die dem Genossenschaftswesen ausgeschieden wissen wollte. Auch Um so stärker trat daher die Notwendigkeit einer Einigung Stadt ist ruhig, Patrouillen durchqueren und durchziehen die Stadt. Fanntlich wird ja einer Konsumgenossenschaft immer gern ihr

Zentrum funktionierten.

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Zur Streikbewegung.

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zwischen den Organisationen hervor, die Notwendigkeit, sei es auch Leonid Andrejew   aus der Haft entlassen. eine nur zeitweilige Vereinbarung zu treffen zum gemeinsamen Ansturm auf die dem Untergange nahe Autokratie, zur Verteidigung Die Schriftsteller Andrejew   und Stitaley, die zu dem Freundes­der Interessen des Proletariats gegenüber den Gelüften der freise Gorkis gehörten, sind nunmehr auch aus der Haft entlassen

Bourgeoisie.

Und im Innern der Arbeiterklasse vollzog sich währenddessen eine große Arbeit. Es bereitete sich ein mächtiger Protest vor, ein Protest, boll von den schwerwiegendsten Folgen.

Die Wellen der durch gemeinsame Not und gemeinsame Hoffnung zusammengeschweißten Proletarier überschwemmten die Vororte und Straßen Petersburgs.

Leben

worden.

Politische Uebersicht.

Reichstag  .

Berlin  , den 13. März.

die Konsumgenossenschaften. Be­angeblich sozialdemokratischer Charakter angehängt und im speziellen das Zentrum hat ja auch eigene christliche Gewerk­schaftskonsumvereine gegründet. Der freisinnige Abg. Blell reklamierte die Genossenschaftsidee für seine Partei. Aber seiner Partei gehörte nicht mur Schulze- Delitzsch  , sondern gehört auch Herr Dr. Crüger an, der die moderne Genossen­schaftsbewegung in Kreuznach zu erdrosseln versucht hat. Davon erwähnte Herr Blell vorsichtigerweise nichts. Etwas Humo­ristisches hatte es, als der konservative Abg. v. Brockhausen gerade dem Crügerschen Genossenschaftsblatt maßlose Agitation vorwarf- wie Crüger gegen die Konsumvereine, so Brock­hausen gegen Crüger

Das Haus erledigte dann auch noch die Etats der direk­

Achtstündiger Arbeitstag", Mehr Spielraum für die Kräfte des In der Spezialberatung des Etats für das Reichsamt des Volles"," Nieder mit den Opritschniti, mit den Beamten und Bennern erledigte heute der Reichstag   die Kapitel: Bundesamt Drückern" diefer Schrei entriß sich dem Herzen des bedrückten Petersburger Proletariats, das erwacht, für das Heimatwesen, Statistisches Amt und Reichsgesundheits­fich noch nicht zu seiner ganzen Höhe aufgerichtet hatte, noch amt. Beim ersten Punkt der Debatte brachte der konservative ten und indirekten Steuern. Von Bedeutung nicht durchdrungen war von dem flaren und stolzen Selbstvertrauen Abg. Schickert die agrarischen Wünsche auf die Abänderung war die Auskunft, die Frhr. v. Rheinbaben über eine eventuelle seiner großen Macht und seiner hohen Bestimmung. des Gesetzes über den Unterstützungswohnsitz vor. Es ist den Reichs- Erbschaftssteuer und Reichs- Einkommenstener gab.

ชิน neuem

Geſetz.

Mit Hunderten von Salven antwortete die russische   Regierung Herren Großgrundbesitzern unangenehm, daß sie sich durch das Daß man zu einer Reichs- Erbschaftssteuer sich nicht entschließen dem Volke. Hunderte von Menschenleben mußten die Volksmassen Abschieben unterstützungsbedürftiger Leute ihrer Leistungs- will, scheint danach zwar sehr wahrscheinlich, aber noch nicht für ihren naiven Glauben, für ihre historischen Vorurteile hingeben. pflicht nicht entziehen tönnen. Graf Posadowsky fest zu sein. Graf Posa do wsky fest zu sein. Von einer Reichs- Einkommensteuer will aber Der Blizz des Gedankens und die Flamme des Zornes erhellte hatte natürlich für diese Wünsche eine wohlwollende Antwort: Preußen natürlich nach wie vor nichts wissen. Die Konserva­endlich Verstand und Herzen der Proletariermassen. Mit elementarer Straft wälzten sich die Wellen proletarischer Empörung dahin. Sie er versprach schon für das nächste Jahr eine Novelle zu dem tiven warten auch den Finanzminister recht eindringlich vor drohten den Barenthron zu zerstören und die verhaßten Tyrannen der Reichs- Erbschaftssteuer; dies sei schon der erste Schritt auf vom Erdboden zu vertilgen, sie flößten der" freiheitsliebenden" Als aber beim Kapitel Statistisches Amt" der Zentrums- der bekannten schiefen Ebene, die schließlich zum Kollektivismus Bourgeoisie einen abergläubischen Schrecken ein. abgeordnete Erzberger   den Polizeicharakter der Streik- führe. Es ist immer das alte Lied in ermüdender Einförmig­statistik rügte und die ganze Art und Weise der Erhebungen feit ohne jede Variation. treffend dahin charakterisierte, daß sie den Eindruck einer Zum Schluß gab es denn noch ein wenig Polenfrage; Materialsammlung für ein neues Buchthausgefeß machten, da der stets originelle Landwirtschaftsminister von Podbielski fand Graf Posadowsky weder ein Versprechen der Besserung, hatte wiederum neue Ideen und Eingebungen. Er entdeckte noch ein Wort der Widerrede. Die freisinnigen Abgg. Die Institution der gesunden Genossenschaften", eine Spezies, Gothein und Potthoff brachten den Erlaß des Präsi- die den Genossenschaftstheoretikern zum Studium empfohlen denten des Statistischen Amts zur Sprache, durch den die Be- sei. Die gesunden Genossenschaften" find Ansiedlergenossen­amten gezwungen werden, ihre wissenschaftlichen Arbeiten vor schaften, die ihre Spike gegen das Polentum richten. Sollte der Publikation diesem vorzulegen. Graf Bosadowsky konnte den es sich hier nicht um eine Genossenschaftsart mit politischer Verdacht nicht entkräften, daß man hier aus politischen Ab- Tendenz handeln? fichten die freie wissenschaftliche Forschertätigkeit der Statistiker anzutasten versucht hat.

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Ein Sturmwind zog über unser ganzes heimatliches Land dahin, entzündete die Flamme des Aufruhrs und rief unter der Fahne der Sozialdemokratie Hunderttausende von Arbeitern auf die Straße, bereit die Freiheit zu erkämpfen oder zu sterben. Und diese großen Ereignisse fordern mit mächtiger Stimme die Vereinigung aller Kräfte der Sozialdemokratie, um die Arbeiter­bewegung unter der Fahne des Sozialismus wahrhaft proletarischen Zwecken zuzuführen. Während der blutigen Morgenröte der Januartage ist endlich der erste Schritt zur Vereinigung der Sozialdemokraten Rußlands  Die foeben stattgehabte Konferenz der Vertreter des Bentralfomitees der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei", des Bunds", der Lettischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei" und der Revolutionären Ukrainischen Partei" ist der erste Stein zum Die Verhandlungen über die direkten Reichssteuern nahmen den Beim Kapitel Reichsgesundheits- Amt" wurden, wie all- folgenden Verlauf: großen herrlichen Gebäude der Zukunft einer einigen, festen und starken Partei des ganzen russischen Proletariats. jährlich, zunächst die Anschaufungen der Weinbauern" über die Abg. Dr. v. Heydebrand und der Lafa( f.) erklärt namens seiner Beim hellflackernden Licht der Arbeiterrevolution reichen wir Nahrungsmittel- Kontrolle von einer ganzen Reihe pfälzischer Partei, daß sie die schwersten Bedenken gegen die Einführung einer einander die Hände. Vor uns liegt eine große Aufgabe die un- und badischer Abgeordneten vorgetragen. Bemerkenswert war, Reichs- Erbschaftssteuer und einer Reichs- Einkommensteuer hätten. geheuren Kräfte Rußlands   in eine weite Bahn zu lenken, seiner daß Graf Posadowsky die Notwendigkeit einer Verbesserung Redner bittet die Regierung im Bundesrat gegen den etwaigen Plan politischen und sozialen Befreiung entgegen, zu lenken nach einem der Nahrungsmittel- Kontrolle und ihrer Regelung durch der Einführung solcher Steuern zu stimmen.( Beifall rechts.) einzigen Blan bei festem gemeinschaftlichen Zusammenarbeiten, in vollem Minister Frhr.   v. Rheinbaben: Welcher Weg im Interesse der und flarem Bewußtsein unserer nächsten und entfernteren Aufgaben. Reichsgesetz anerkannte und selbst der konservative Abg. Reichs- Finanzreform eingeschlagen wird, darüber sind noch keine Ver­Wir wenden uns mit unserem Aufruf an alle Arbeiter Ruß- Rettich dagegen keinen Widerspruch erhob. Freilich stellte handlungen eingetreten und noch keine Vorlagen an die Staats­Yands. Die Zeit entscheidender Aktionen gegenüber dem auto- Genosse Scheidemann sofort den Widerspruch fest, in dem regierung herangetreten. Meines Erachtens würde, wenn eine ent fratischen Regime ist gekommen. Wir müssen uns die politische diese Haltung des konservativen Redners zu der Verschlechte- sprechende Vorlage kommen sollte, Preußen nicht für eine Reichs­Freiheit erobern, damit wir auf dem Boden dieser Freiheit den rung des Fleischbeschau- Gesetzes durch die Junkermehrheit im Erbschaftsstener eintreten können, da es einen Ausfall an seiner Erb­weiteren Stampf gegen die kapitalistische Exploitation im Namen des preußischen Landtage steht. Genosse Scheidemann er- fchaftssteuer erleiden würde. Ebenso wäre meines Erachtens der Weg hohen sozialistischen   Jdeals führen können. örterte im übrigen zwei Fragen von höchster sanitärer Bedeutung eines Reichs- Einkommensteuergesetzes für alle Bundesstaaten so wie

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und werden wir durchleben. Sie werden auf lange hinaus unsere der Flüsse durch die Abwässer der Städte und der Industrie über die beabsichtigte Einführung eines Reichs- Erbschafts- und Ein­Rolle im politischen Leben Rußlands   bestimmen. Mögen alle Arbeiter Rußlands   ohne Unterschied der Nationalität eine schwere Gefahr für die Volksgesundheit und einen riesen- tommensteuer- Gesezes große Beunruhigung hervorgerufen hätten. von dem Bewußtsein ihrer Klasseninteressen durchdrungen werden, haften Schaden für die Volkswirtschaft darstellen und mahnte Abg. Dr. Wiemer( frs. Vp.): Wir sind weder grundsäßlich gegen mögen unsere proletarischen Forderungen überall laut erschallen. die Regierung, endlich Maßregeln zur Reinhaltung der Flüsse leine Reichs- Erbschaftssteuer noch gegen eine direkte Reichs- Einkommen­

Tage unermeßlicher historischer Wichtigkeit haben wir durchlebt für das gesamte Volk. Er wies nach, daß die Verunreinigung auch für Breußen vollkommen unbeschreitbar. Abg. v. Eynern( natl.) erklärt, daß die Nachrichten in der Presse