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Nr. 67.

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Ericheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

17 D

22. Jahrg.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Solonel geile oder deren Raum 40 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins. und Versammlungs- Anzeigen 25 Bfg. Kleine Anzeigen", das erste( fett­gedruckte) Wort 10 Bfg., jedes weitere Wort 5 Pfg. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Borte. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Hohenzollern   als Expropriateure!

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Sonntag, den 19. März 1905.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Der Glücksburger   Gefeßentwurf ist ganz von den Rechts- und Moralanschauungen jener dynastisch revolutionären Epoche diktiert. Die preußische Junkerregierung ist darin gut Bismärdisch geblieben. Sie stolpert niemals über juridische Zwirnsfäden, sie nimmt, was sie friegt und wie sie es friegt, und sie gibt andererseits nach Will­tür, wo feinerlei Rechtsansprüche vorhanden sind.

Im Verwechseln von Mein und Dein hat die preußische Staats­kunst allezeit Triumipfe gefeiert.

Russischer Schwindel!

von Preußen aufgesogen war. Dagegen hielt es Wilhelm I.   Es bleibt dabei, daß die Hohenzollern   als Expropriateure eine mit den Interessen des Staates und dem bürgerlichen Befiz- Meisterschaft entwickelt haben, deren Ruhm man ihnen nicht streitig recht vereinbar, große Teile der Hessischen Staatsforsten, den machen sollte. Sie haben Fürsten   entthront, ihr Privatvermögen Der Standal des beabsichtigten Staatsgeschentes für Schmalkalder   Wald, an den Herzog Ernst II.   von Sachsen Coburg  - unter nichtigem Vorwand beschlagnahmt, die beschlagnahmten das Haus Glücksburg  , über den wir vor einigen Tagen be- Gotha   für seine angeblichen Verdienste um die deutsche   Sache zu ver- Summen für gefezwidrige Zwecke verwendet, und sie haben selbst richtet haben, hat in politischen und parlamentarischen Kreisen schenken. Diese Schenkung des Schmalkalder   Waldes bildet ein Staatsgut als Geschenke für befreundete Potentaten verwendet. einen so starken Eindruck gemacht, daß selbst die Offiziösen sich nicht moralisches Vorbild für den jetzt unternommenen Versuch, aus getrauen, den Entwurf zu rechtfertigen. Man schweigt sich aus, um Staatsmitteln irgend eine Fürstenfamilie zu subventionieren. die öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber diesem überpreußischen Ent- Wir sehen also schon hier eine mit größter Rücksichtslosigkeit wurf des Justizministers Schönstedt nicht zu erregen, und dann in durchgeführte Expropriation. Immerhin wurde zunächst noch eine der Stille mittels des Dreiklassen- Landtages nach geheimnisvoll Kleine Abfindung beliebt. Jm März 1868 aber beschlagnahmte befriedigenden Aufflärungen" in der Kommission ein privates Preußen das gesamte in Preußen greifbare Vermögen des ehe­Geldbedürfnis aus Staatsmitteln zu sättigen. Der Vorwärts" hatte maligen Kurfürsten von Hessen  . Die Verordnung des preußi­in seinen Betrachtungen furz angedeutet, daß dasselbe Preußen, das schen Königs wurde ein Jahr später Gesetz. Begründet wurde die einst die rücksichtsloseste Expropriation an dem Kurfürsten von Hessen   Maßnahme als ein Aft staatlicher Notwehr" gegen die angeblichen und dem König von Hannover   verübt hat, heute plöglich Ansprüche hessischen Umtriebe. Der Kurfürst hätte die ihm von Preußen zur auf Schabloshaltung" daraus ableitet, daß eine befreundete Fürsten  - Verfügung gestellten Mittel benutzt zur Agitation durch die aus­familie durch die Vorgänge der Jahre 1864 und 1866 teinerlei ländische und inländische Presse, die eine Gefahr für die Erhaltung Die Offiziösen in Petersburg   erklären, daß die japanischen Nachteile gehabt hat. und Sicherheit des Friedens und die ruhige Fortentwickelung des Nachrichten über die russischen Verluste bei Mukden ganz Einige Blätter versuchen nun, diese unangenehmen Erinnerungen Norddeutschen Bundes sei. Das war Bismarcks Begründung. Der bedeutend übertrieben gewesen seien. Der Gesamtverlust der an die Vorgänge von 1866 aus der Welt zu schreiben. Der Landtag schluckte denn auch dieses radikale und grundverlogene Russen bei Mukden   habe nicht mehr als 80 000 Manu be­Schwäbische Merkur  " bemüht sich, durch ein paar geschicht- Expropriationsgesetz. Ob auch das Zentrum gegen diesen tragen. Diese Behauptungen sind natürlich unverschämter liche Daten Unwissenden einzureden, daß unsere Behauptung, die Aft revolutionären Charakters" protestieren mochte und ins Schwindel. Bereits gestern gaben wir die amtlichen beiden Botentaten seien von den Hohenzollern   enteignet besondere dagegen Bedenken erhob, daß die beschlagnahmten Gelder russischen Zahlen wieder, wonach die Russen vom 28. Februar worden, unwahr: sei. Wenn der Schwäbische Merkur" die als geheimer Korruptionsfonds benutzt wurden, Bismard erklärte bis zum 14. März 58 000 Verwundete nach Charbin von uns angedeuteten historischen, allgemein bekannten Tatsachen fühl: Ueber juridische Zwirnsfäden wird die königliche befördert hätten. Diese Verwundeten waren natürlich bestreitet, so mag man annehmen, daß das württembergische Organ Regierung nicht stolpern." Das offenbare Recht ein Zivirusfaden! nicht die volle Zahl der in der Schlacht bei von preußischer Geschichte nichts weiß. Wenn aber die Kreuz- Man braucht für alle fünftigen Erpropriationen keine andere Mutden kampfunfähig Gemachten. Zahlreiche Verwundete 8eitung" fich zu erlauben behauptet, daß wir uns einer großen Begründung, als sie Bismarck   hier gab. mußten zurückgelassen werden. Aber selbst, wenn man nur Geschichtsfälschung schuldig gemacht hätten, so kann man für dieses Aber auch damit waren die Expropriationskünfte der Hohen- mit diesen 58 000 Verwundeten rechnet und hierzu die Blatt mangelnde Kenntnis nicht als Entschuldigung gelten laffen; zollern noch nicht erschöpft; denn das beschlagnahmte Vermögen 27 000 Toten zählt, die nach den unbedingt zuverlässigen denn wir hoffen, daß die Kreuz- Zeitung  " wenigstens doch die aller- wurde nicht einmal zu dem gesetzlichen Zweck verwendet, zu dem Nachrichten der Japaner zu verzeichnen waren, so ergibt sich elementarsten Tatsachen der preußischen Geschichte, dazu aus einer es bestimmt war. Es sollte gegen die Agitation der entthronten schon ein Verlust von 85 000 Mann. In derselben Zeit wurden noch nicht fern liegenden Beit, einigermaßen beherrscht. Fürsten   benutzt werden, in Wahrheit aber wurde der Fonds für alle aber auch 5000 Mann nach der offiziellen russischen Mit­Die Kreuzzeitung" verfolgt also offenbar die Absicht, möglichen anderen Zwecke aufgebraucht. Das hessische Vermögen rann teilung als erkrankt nach Charbin   geschafft, so daß dadurch Schönstedt Glücksburgschen Interesse burch historische mit in den Welfenfonds der König von Hannover   wurde auf ganz schon die russische Armee um 90 000 Mann reduziert wurde. Märchen von diesem neuesten Korruptionsentwurf abzulenten. ähnliche Weise expropriiert, wie der Kurfürst von Heffen durch Zählt man noch die 43 000 Gefangenen hinzu, die die Aber wir können der Kreuz- Zeitung  " nicht die Geschicklichkeit den nicht angebliche welfische und hessische Intriguen bekämpft Ruffen nach Dyamas Mitteilung verloren haben, so ergibt zugestehen, daß sie mit ihrer Uebernahme der Unwissenheit des wurden, sondern Bismärdische Reptile ausgehalten, demokratische sich ein Gesamtverlust von bereits 133 000 Mann. Da Schwäbischen Merkurs" ihrer Sache dient. Die Kreuz- Zeitung  " Beitungsbefizer durch Schenkung von Maschinen konservativ gemacht, nun Armee Kuropatkins schwerlich mehr follte sich wahrhaftig angelegen sein lassen, lieber nicht an die mit dem später Spigel gegen die Sozialdemokratie gefüttert, ja selbst 300 000 Mann gezählt hat, so wären nicht viel mehr als die bynastische Revolution von 1866 zu erinnern, in der von der Hohen- notleidende Schwiegerväter amtierender Minister vor dem finanziellen Hälfte übrig geblieben. Diese Truppen sind aber weiterhin zollernmonarchie nicht nur das autoritäre Legitimitätsprinzip um- Busammenbruch gerettet wurden. Der Gewaltakt der allerhöchsten in dem Kampfe bei Tieling   dezimiert worden. Außerdem gestürzt wurde, sondern auch alle privatrechtlichen Besigbegriffe von Expropriation Bismardsche Revolutionstaktit arbeitete muß man die Verluste hinzurechnen, die General   Griepen­Grund aus zerstört worden sind. Wenn die Sozialdemokratie ein- allerdings mit Kaffeneinbrüchen! erhielt demnach die echt preußische berg bei seinem mißglückten Angriff auf die Japaner mal nach Vorbildern suchen wollte, um ihre Expropriation der Ergänzung durch die gesezwidrige Verwendung der durch hatte, Verluste, die mit 10 000 Mann wahrscheinlich viel Expropriateure zu rechtfertigen, so brauchte sie nur an die Hohen- einen Rechtsbruch errafften Mittel. zu niedrig veranschlagt worden sind. Sonach dürften von den zollernpolitik der 60er Jahre zu erinnern, in der eine Fülle von brutalsten Praktiken einer jedes Recht aufhebenden Expropriation so strupellos geleistet worden ist, daß jede sozialistische, ehrliche und gemeinnüßige Expropriation dagegen verblassen würde.

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Nach dem Tode des Kurfürsten( 1875) wurde die Beschlagnahme 300 000 Mann Kuropatkins höchstens 140 bis 150 000 Mann aufgehoben. Die Erben verlangten Rechnungslegung und Heraus- Tieling erreicht haben. Wie viel davon zurzeit noch übrig zahlung. Es ergab sich, daß 7 Millionen von dem persönlichen sind und nach Abschluß der Kämpfe übrig sein werden, Eigentum des Kurfürsten als Nuznießers seines Familien wird sich ja herausstellen. Wir können deshalb nur wieder­Es ist nur unmöglich, die Vorgänge des Jahres 1866 auch nur Fideikommisses vollständig verausgabt worden waren. Die Erben holen, daß der neue Oberstkommandierende Lienewitsch froh im Hinblick auf die Expropriation der entthronten Botentaten in allen erhielten statt der sieben Millionen baren Geldes nur ein paar sein kann, wenn er auch nur den dritten Teil der Truppen Einzelheiten zu schildern. Nur ein paar Tatsachen seien in die Er- Waffen, Möbel und ähnliche Wertgegenstände. Alles andere war nach Charbin   rettet! innerung zurüdgerufen, um einmal wieder der Deffentlichkeit zu von dem Vermögen des Kurfürsten zur Ueberwachung und Abwehr Unbegreiflich ist es, daß auch deutsche Kriegskritiker die zeigen, in welcher Weise die berufensten Hüter der Drdnung und der gegen Preußen gerichteten Unternehmungen des Kurfürsten und Lage künstlich zu verschleiern suchen. So hat nämlich auch ber Autorität, wenn es in ihren Kram paßt, Monarchen nicht nur seiner Agenten" angeblich verausgabt worden; in Wahrheit war Oberst Gaedte einen Rückfall in seinen russischen entthronen, sondern auch ihres allereigensten Besitzes be- die Summe für alle möglichen gesetzwidrigen Dinge verwendet worden. Optimismus bekommen. Er behauptet nämlich, daß Kuro­rauben. Der Schwäbische Merkur" hat die deutsche   Geschichte Genau dieselbe Entwickelung nahm der eigentliche Belfenfonds, pattin wahrscheinlich zwei Drittel seiner Infanterie gerettet des Grazer Historikers v. Zwiedinet- Südenhorst aufgefchlagen der aus dem Vermögen des Königs von Hannover   gebildet war. haben würde. Da er selbst die Truppen Kuropatkins auf und darin gefunden, daß der Kurfürst von Hessen   1866 Die Beschlagnahmung wurde aber hier erst 1892 aufgehoben, als der allerhöchstens 300 000 Mann einschätte, müssen es ganz von Preußen durch Vertrag eine einmalige Abschlagszahlung von Fonds aufgebraucht war. eigenartige Rechentünste sein, bermittels deren 600 000 Zalern und die Weiterzahlung der bisherigen Krondotation Will man nach diesen Tatsachen noch leugnen, daß die Hohen- er es zu Wege bringt, zwei Drittel der russischen Infanterie von 300 000 Zalern zugebilligt erhalten habe, also nicht beraubt zollern eine Expropriationspolitit mit allen erdenklichen Mitteln zu falvieren! del worden sei. Das ist hinsichtlich des Vertrages richtig. Wir können getrieben haben, so gibt es überhaupt keine Expropriation, sondern Ueber die Rückzugskämpfe von Tieling jedoch nicht kontrollieren, ob erst der Schwäbische Merkur" oder man wird auf bekannte Manier für genommenen Besitz die Beraubten schweigt sich der russische Telegraph, der sich so emfig be­schon der genannte Historiker verschweigt, daß Jahre nach diesem abfinden" und dann die Abfindung beschlagnahmen". müht, falsche Nachrichten über die Verluste bei Mukden zu bermögensrechtlichen Vertrag zwischen Preußen und dem davon- Der Schwäbische Merkur" hat und die Kreuz Zeitung  " verbreiten, vollständig aus. Ein unter dem 18. März ver­gejagten Kurfürsten von Hessen   das gesamte Vermögen des Kur- übernimmt auch diesen Unsinn schließlich noch den besonderen öffentliches Telegramm Kuropatkins vom 16. März berichtet fürsten von Hessen   beschlagnahmt worden ist. Schon jener in Trumpf auszuspielen versucht, daß am 14. März 1892( richtig muß nur über Gefechte, die sich am 15. März noch südöstlich von September 1866 unter den Bajonetten der preußischen Soldaten ab- es heißen am 12. März 1892) der Vorwärts" gegen die Rückgabe Tieling   abgespielt haben. Das Telegramm lautet: geschlossene vermögensrechtliche Vertrag bot im zivilrechtlichen Sinne des Welfenfonds an den Cumberländer protestiert habe. Es kann feinerlei angemessene Entschädigung für das, was der Kurfürst von ganz dahingestellt sein, ob die damalige Begründung, daß die im Hessen   verlor. Zudem war diese Zahlung an die Verpflichtung Welfenfonds ehemals vorhandenen Gelder hannöverscher Staats­gebunden, daß der Kurfürst feierlich seine Truppen und Beamten schatz oder Kronschatz gewesen seien, zutreffend war oder nicht. vom Treueid entbinden mußte. Unter anderem ging damals Selbstverständlich wird die Sozialdemokratie, die die Ueberführung auch das Verfügungsrecht über die kurhessischen Schlösser der Produktionsmittel in Gemeineigentum als Endziel verfolgt, in Kassel   und Wilhelmshöhe   an Wilhelm I.   von Preußen über. gegen jede Uebergabe staatlicher Mittel an Privatpersonen Einspruch Bismard begnügte sich damals nicht mit der Aneignung des erheben. Wir haben uns nicht darum zu fümmern, wie die Ers furhessischen Kronschatzes, sondern er wollte auch den Staatsschat propriation von Fürsten   zustande gekommen ist und ob sie den für Preußen annektieren. An diesem Staatsschatz hingen die Kur- Rechtsanschauungen der herrschenden Klasse entspricht, sondern uns heffen mit ganz besonderer Leidenschaft, da er in den heißen und ist die vollzogene Tatsache ein Fortschritt, der nicht rückgängig ge­opferbollen langjährigen hessischen Verfassungskämpfen ein wichtiges macht werden darf. Daß aber die Verteidiger der Legitimität und Objekt gebildet hatte. Selbst die zahmen Kurhessen muckten also des Privateigentums plöglich sich auf uns berufen, gegen diese weitergehende Annektion auf, und die Anschauung Bis- eine brutale Expropriation zu verteidigen, sollte man nicht marcks, daß der hessische Staatsschatz in den gemeinsamen preußischen für möglich halten. Indem wir aus Anlaß des Glüds. über die von ihnen unternommenen strategischen Bewegungen. Etat aufgehen müsse, verspottete man damals mit der Be burger Falles der Regierung den Widerspruch nachwiesen, merkung, Bismard gehe weit über die Lehre des Kommunismus daß sie jetzt, wo gar teine Rechtsansprüche vorhanden sind, staatliche hinaus, denn er fage: Laßt uns gerecht und gleich teilen, du Mittel zur Verfügung stellen will, während sie einst, wo im Sinne übernimmst meine Schulden und ich übernehme dafür dein Ver- des heutigen Rechtes wohlbegründete Ansprüche vorhanden waren, mögen." Bismarc mußte in der Frage der Annettion des Staats- rücksichtslos Millionen privaten Eigentums sich aneignete, haben tvir schazes nachgeben, freilich nur, um sehr bald auf indirektem Wege doch nicht die Anschauung vertreten, daß man nicht Fürsten  den beabsichtigten Zwed boch zu erreichen. Der Staatsschatz wurde expropriieren dürfe, sondern vielmehr, daß man den Staat nicht der annektierten Provinz zunächst als Provinzialdotation überlassen. expropriieren dürfe zugunsten fürstlichen Privatvermögens. Uebrigens Ein paar Jahre später aber wurden aus allgemeinen preußischen war es 1892 ganz gleichgültig, ob der Welfenfonds dem Cumber­Mitteln auch alle übrigen Provinzen mit gleichen Dotationen länder zurückgegeben wurde oder nicht, denn der Welfenfonds wurde ausgestattet, so daß tatsächlich damit das hessische Staatsvermögen eben erst aufgelöst, als nichts mehr aufzulösen war.

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Petersburg  , 18. März. Kuropatkin   meldet dem Kaiser unter dem 16. März: Die Arrieregarden unserer Heere fämpften am 15. auf dem Höhenkamm südöstlich von Tieling und bei dem gleichfalls südöstlich von Tieling   gelegenen Dorfe Palizuan. In der Nacht gingen die Arrieregarden bis zu den am Knie des Liaoho und beim Dorfe Kaolinsa gelegenen Stellungen zurüd, ohne vom Feinde bedrängt zu werden. Am 16. haben die Heere den Marsch fortgefeßt. Die Stadt Fatumönn ist am 15. von Chunchufen be­fegt worden.

Sodann meldet Kuropatkin, daß er gemäß taiserlichen Befehls vom 15. ben Oberbefehl am 17. an den General Linewitsch übergeben habe.

Die Uebernahme des Oberbefehls durch General Linewitsch wird von diesem unter dem 17. gemeldet.

Die Japaner verhalten sich auch noch ziemlich schweigsam Immerhin ist die japanische Striegsberichterstattung über die Rückzugsgefechte der russischen um 24 Stunden voraus. Ein Telegramm aus Totio lautet:

Tokio  , 18. März. Amtliche Meldung. Marschall Oyama be­richtet, daß japanische Truppen am 16. März rechts vom Liacho acht russische, mit Artillerie versehene Eskadrons zerstreuten, worauf fie eine nördlich von Tieling und auf der rechten Seite des Liaoho gelegene Anhöhe besetzten und den im Rückzug begriffenen Feind, der aus einer Infantericdivision und mehreren Estabrons bestand, beschossen.

Englische Nachrichten schildern die Lage der fliehenden Russen als eine völlig verzweifelte: