Nr. 68. 22. Jahrgang.
168. Sigung bom Montag, den 20. März 1905, nachmittags 1 Uhr.
Am Bundesratstische: v. Einem, Freiherr v. Stengel. Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratung eines Gefeßentwurfs betreffend die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres. Abg. Bebel( Soz.):
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Dienstag, 21. März 1905.
Wenn ein Volk
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Durch Abschaffung des Parademarsches würden eine Menge Klagen durch Vereinfachung des Egerzierens und Beseitigung des blinkenden in der Armee beseitigt werden, ohne daß die Kriegsbereitschaft des Heeres Kürassierhelms wird doch kein Geld gespart. In der Schlacht um das geringste vermindert würde.( Sehr richtig! links.) Ferner muß zieht man übrigens den leinenen Ueberzug über den endlich einmal eine Vereinfachung in der Uniformierung in die Wege Sürassierhelm und dann blinkt er nicht mehr, Herr Bebel! geleitet werden; feit 16 Jahren trete ich nun dafür ein, ohne daß Ich schließe mit den schönen Worten des Generals v. Clausewitz : ich viel Unterstüßung dabei gefunden hätte. Dabei ist die Frage Nur wenn Boltscharakter und Kriegsgewöhnung in beständiger doch absolut feine politische, sondern nur eine Zwedmäßigkeitsfrage. Wechselwirkung sich gegenseitig tragen, fann ein Volt hoffen, einen Es kann doch keinem von uns daran liegen, daß im Kriege wegen der festen Stamm in der politischen Welt zu haben. jezigen unzweckmäßigen Uniformen mehr Opfer fallen. Und dann einen festen Stamm in der politischen Welt dauernd bewahren will, sollte man auch die finanzielle Frage einer neuen zweckentsprechenderen fo darf es nicht warten, bis der Krieg über es hereinbricht, sondern Ich bedauere lebhaft, daß, als die Budgetkommission über diese Uniformierung in Betracht ziehen; viele Millionen ließen sich muß im Frieden schaffen was notwendig ist!( Bravo ! rechts.) Vorlage beriet, es noch nicht bekannt war, in welcher Höhe die durch zweckentsprechende Ausrüstung der Truppen ersparen. ZweifelAbg. Dr. Spahn( C.): Nachtragsforderungen für Südwestafrika sich belaufen würden. los ist der Kürassierhelm ein ganz vorzügliches Ziel- Ich will kurz die Unterschiede zwischen der Regierungsvorlage Bekanntlich handelt es sich um eine Nachtragsforderung für 1904 in objekt für den Feind( Sehr richtig 1), und dies ganz besonders Der Reichstag hat es der Höhe von 27 Millionen Mark und um eine Ergänzungsforderung beim Aufklärungsdienst, der sich ja wegen der weiten Trafähigkeit und den Kommissionsbeschlüssen darlegen. für 1905 in der Höhe von 34 Millionen Mart, zusammen also der modernen Geschosse weit schwieriger gestaltet. Auf 1500 oder sich zur Aufgabe gesetzt, die Zuschußanleihen zu beseitigen. Sie hat 61 Millionen Mart.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) 1600 Meter fann ein hinter einem Baume verstedter Infanterist einen infolge dessen die Erhöhung der Präsenzstärke erst vom 1. Oktober Wir können aber auch darauf rechnen, daß das noch nicht die letzten solchen Reiter wegschießen ohne daß man ahnt, woher die Kugel dieses Jahres an bewilligt, damit die Belastung des diesjährigen Forderungen für Südwestafrika sind. In dem Ergänzungsetat wird tommt. Aber alle diese Dinge sind ja für die Herren der Majorität Etats nicht zu stark wird, und auch das erst, nachdem die Regierungen auch eine Forderung enthalten sein über die Verstärkung der ein" Noli me tangere". Sie wissen, daß an sehr maßgebender sich bereit erklärt haben, die Matrifularbeiträge zu leisten. Schuztruppe in Kamerun . Im übrigen wurde es auch Stelle besondere Vorliebe für äußeren Glanz und Prunt be- Beseitigung der Dekonomiehandwerker ist eine alte Forderung meiner bereits in der Budgetkommission flar, daß auch für Kiautschou steht.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten. Unruhe rechts.) Partei gewesen. Durch ihre Einrechnung in die Friedenspräsenzzweifellos erhebliche Mehrforderungen zu erivarten find zum Teil Tatsächlich werden beim Militär fortwährend Aenderungen eingeführt. stärke haben wir erreicht, daß auch die 2000 Dekonomiehandwerker, für die dort stationierte Schuytruppe und zum Teil für die Schiffe. Der ganze Zidzadfurs präsentiert sich in der Entwickelung der die später noch beseitigt werden sollen, dann von der Friedens Endlich wird uns das Militärpensions- Gesetz erheb- Armee genau so, wie in der ganzen äußeren und inneren Politit. präsenzstärke abgehen. liche Mehrkosten machen. Weiterhin ist es zweifellos, daß im nächsten Oberst Gaedte im„ Berliner Tageblatt" hat das sehr hübsch Abg. v. Tiedemann( Rp.): Meine Freunde haben von Anfang Jahre eine neue Marineforderung fommen wird. Dazu charakterisiert, indem er alle die verschiedenen Aenderungen zu an der Vorlage mit großen Sympathien gegenübergestanden; follen mun noch die Mehrausgaben der gegenwärtigen Borlage sammenstellte. Da gab es erst die Schaffung neuer Bataillone, dann wir begrüßen auch die Vermehrung der Kavallerie und erkennen es kommen, falls dieselben, woran ja nicht zu zweifeln ist, von der ihre veränderte Organisation, dann ihre Abschaffung. Dann wurden an, daß die Heeresverwaltung sich hier auf das NotMehrheit bewilligt werden.( Sehr richtig! rechts.) Es handelt sich Meldereiter eingeführt, Meldereiter neu organisiert, Meldereiter abwendigste beschränkt hat. Mit dem redaktionellen Antrag um eine Mehrforderung von 74 Millionen Mark, darunter 62 Millionen geschafft.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Alles das hat Spahn können wir uns einverstanden erfären. für einmalige Ausgaben. Jedenfalls ist das eine sicher, daß der Reichs- der Reichstag bewilligt, ohne sich aufgeregt zu haben über die Wider- Abg. Dr. Müller- Sagan( frs. Vp.): Wenn behauptet wird, daß haushalts Etat durch diese hier aufgeführten Forderungen fich sprüche, die sich seit 1½ Jahrzehnten in der Entwickelung des Heeres die Niederlage der Russen durch die Japaner lediglich herbeigeführt noch erheblich ungünstiger stellen wird. Der Reichstag hat also zeigen, und zwar auf allen Gebieten der Heeresverwaltung. Da worden sei durch ihren Mangel an festgegliederten Formationen, so allen Grund, sich die Vorlage drei- oder viermal näher anzusehen, wurde erst die denkbar größte Ungleichheit zwischen den einzelnen wird das wohl innerhalb und außerhalb des Hauses ehe er sie bewilligt. Die erhöhte Friedens- Präsenzstärke wird mit Divisionen geschaffen, dann hieß es wieder, alle Divisionen müßten niemand glauben. Man sollte vielmehr an den Vers denken: dem Hintveis auf die politische Lage begründet. Das ist ja natürlich, gleich organisiert werden, und es wurde daraufhin wieder eine Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns sichern den denn die Armee ist ja nicht Selbstzwed, sondern soll nur das Vater- Mehrforderung begründet.( Sehr richtig! links.) Aber bis jetzt ist Herrscherthron wie Fels im Meer"! Wenn die Russen etwas mehr land verteidigen. Ich muß noch einmal, wie schon bei der General- taum eine Militärforderung an den Reichstag gekommen, reiheit hätten, dann würden sie vielleicht manches ersetzen debatte des Etats, darauf hinweisen, daß es gar keinen un- die von militärischen Sachverständigen militärischen Sachverständigen so bekämpft worden fönnen, was ihnen jegt an friegerischer Energie fehlt.( Sehr richtig! lints.) günstigeren Zeitpunkt für eine neue Militärvorlage geben wäre als die gegenwärtige, speziell mit Bezug auf die Wenn Herr Liebermann v. Sonnenberg darauf hingewiesen hat, daß fann als den gegenwärtigen, weil auf absehbare Zeit Vermehrung der Kavallerie.( Zustimmung links.) auf Jena und Auerstädt infolge der Heeresreorganisation Leipzig die Entstehung eines europäischen Krieges ausgeschloffen ist. Bei ihrer Begründung wird wieder auf die Möglichkeit eines Krieges folgte, fo hat er dabei die Stein- Hardenbergsche Gesetzgebung verWenn wir die großen Opfer ansehen, die der russische Krieg in den mit zwei Fronten hingewiesen. Aber selbst in diesem Falle wäre geffen. Aus der Zeit nach Jena und Auerstädt fann man viel eher letzten Wochen gekostet hat, wenn wir sehen, daß die russische Armee die Vermehrung der Kavallerie überflüssig. In der Breslauer lernen, daß man militärische 3öpfe nicht tonfer fast vollständig vernichtet ist, so ist meines Erachtens eine große Morgenzeitung" hat ein sehr tüchtiger penfionierter Offizier bieren, sondern beschneiden soll. Meine politischen Sicherheit gegeben, daß Rußland auf eine sehr lange Reihe von fürzlich drei Artikel erscheinen lassen. Er bezieht sich dabei Freunde find durchaus nicht abgeneigt, der Heeresverwaltung dasjenige Jahren nicht in der Lage sein wird, einen Angriff gegen uns zu auf den Berichterstatter eines großen füddeutschen Blattes zu gewähren, was notwendig ist zur Verstärkung der Wehrkraft richten. Für jeden Monat, den Rußland den Krieg weiter ich bermute die Frankfurter Zeitung ", den dieses auf den insbesondere auf Grund der technischen Fortschritte der Neuführt, braucht es ein volles Jahr, um die durch den Krieg ver- Kriegsschauplatz entsandt hat. Da wird erklärt, die Kavallerie zeit. So werden wir der Vermehrung der Fußartillerie, der ursachten Schäden auszugleichen. Dazu die Revolte im Innern Ruß - hätte sich einfach überlebt. Selbst attackierende Kavallerie, die Pioniere 2c. unbedingt zustimmen. Wir sind aber nicht lands. Ich meine, daß uns auf absehbare Zeit von Rußland absolut doch sonst das Schlachtbild so anziehend gemacht hätte, ließe einverstanden mit der Bindung auf eine längere Frist. lein Angriff droht. Auch die franzöfifche Presse, insbesondere das sich gegenwärtig nicht mehr verwenden. In der Schlacht am Schaho Gine Notwendigkeit der Vermehrung aus der gegenwärtigen poli offiziöse Organ der französischen Regierung, der„ Temps ", rät Ruß - haben nicht nur die Japaner ihre Kavallerie nicht besonders ent- tischen Weltlage abzuleiten, ist unmöglich. Wir haben ja in der land zum Frieden, weil, wenn Rußland den Krieg noch lange faltei, was man ja allenfalls damit erklären könnte, daß man sagt, Budgetkommission erfahren, daß das Kriegsglück nicht immer bei fortsetzt, Frankreich auf absehbare Zeit keine Aussicht hat, die Japaner hätten sich mit ihrer Kavallerie nicht be- den stärksten Bataillonen ist, sondern bei den besten Eisenbahnen. von Rußland unterstützt zu werden, wenn Frankreich den sonders sehen lassen tönnen, sondern auch die Russen( Sehr richtig! und Heiterkeit links.) Für die Beseitigung der Versuch machen sollte, einen Krieg vom Zaune zu brechen. haben ihre berühmte Kavallerie, noch dazu in dem Detonomiehandwerker und ihre Ersetzung durch Zivilhandwerker Wir haben also auch von französischer Seite in absehbarer General Rennenkampf einen besonders tüchtigen Führer ge- haben wir uns stets ausgesprochen. Dagegen können wir Zeit einen Angriff nicht zu erwarten. In dem Maße, in habt hat, nicht irgendwie entscheidend verwenden tönnen. der Bermehrung der Kavallerie nicht zustimmen. Der dem sich die Friedenszeit verlängert, sinkt die Wahrscheinlichkeit, Höchstens ein Angriff auf die Infanterie sei noch möglich; aber so Kriegsminister hat zwar in der Kommission eine sehr schöne Rede daß Europa noch jemals in einen großen Krieg verwidelt werden lange noch eine Infanterie- Abteilung ihrer selbst Herr sei, so lange für diese Vermehrung gehalten, aber er hat mich nicht überwird. In den Schlachten in der Mandschurei standen sich Hundert sie Patronen in der Tasche habe, könne auch sie die Kavallerie zurüdeugt. Ich muß mich in bezug auf die Kavallerie im wesentlichen tausende gegenüber, und wenn man sich die Schwierigkeiten verweisen. Die Kavallerie ist also einfach aus der modernen Schlacht dem anschließen, was Abg. Bebel ausgeführt hat. Wir gegenwärtigt, die sich bei der Verpflegung dieser Massen ergeben ausgeschlossen.( Sört! hört!, links.) Ich meine, wenn in dieser Weise haben als Abgeordnete nicht immer nur neue Ausgaben zu unterhaben, und bedenkt, daß es sich bei einem Kriege in Europa um die Sachverständigen sich, milde gesagt, uneinig sind, ob eine Ber- stügen, wir müssen auch prüfen, wie sie gedeckt werden sollen.( Bus Heere von Millionen handeln würde, so muß man es für un- mehrung der Kavallerie nötig ist, dann sollte doch der Reichstag stimmung links.) Wenn die Rechte stets für eine Finanzreform im möglich halten, daß die Völker Westeuropas jemals einen Krieg be- eine Mehrforderung auf diesem Gebiete nicht bewilligen. Denn Reiche eintritt, fo möchte ich fie bitten, doch zunächst die Liebesgaben ginnen werden. es steht hier Behauptung gegen Behauptung auf der einen Seite für die Landwirtschaft zu beseitigen.( Beifall links.) Unsere Armee würde aber auch im Falle eines Krieges allen die Sachverständigen, die sagen, wir haben Kavallerie übergenug, Kriegsminister v. Einem: Der Herr Abg. Bebel hat in seiner Anforderungen genügen, die eventuell an sie gestellt werden könnten. wir brauchen sie nur richtig zu verwenden; auf der anderen heutigen Rede, die er übrigens schon mehrmals gehalten hat( Sehr Da sollte sich doch der Reichstag ernsthaft fragen, ob die Vorlage, die Seite die Militärverwaltung, welche eine Vermehrung fordert. Nun richtig! rechts), eine tiefe Wahrheit ausgesprochen: Wenn er auch auch von meinem Standpunkte aus als klein bezeichnet werden muß, wissen wir allerdings, daß die Kavallerie sehr große Liebhaber hat, Laie wäre, so könne er doch bestimmt behaupten, daß der Aufabsolut notwendig ist, um die Sicherheit des Landes in allen aus sehr einflußreiche Liebhaber!( Sehr richtig! links.) Gewisse Kreise flärungsdienst der Kavallerie bedeutend schwerer geworden sei wärtigen Verwidelungen zu garantieren, ob wirklich eine so enorme betrachten die Kavallerie sozusagen als eine Sporttruppe, und von als früher. Das habe ich schon immer in der KomGefahr entstände, daß Deutschland nicht mehr in der Lage wäre, dieser Seite wird immer mehr darauf gedrängt, diefer Sporttruppe mission behauptet und betont, und gerade darum habe ich jeiner Feinde Herr zu werden. Angesichts der schwierigen Finanz- eine größere Bedeutung zu geben. Wir aber als Voltsvertreter auf Verbesserung und Vermehrung der Kavallerie hingewirkt. lage sollten Sie doppelt und dreifach prüfen, ob noch eine weitere haben eine andere Stellung einzunehmen. Wenn die Urteile der hat mich sehr gefreut, daß Herr Müller- Sagan mich eine Autorität für Vermehrung der Truppenzahl für Deutschland notwendig ist. Ein Sachverständigen so auseinandergehen, so kann der Reichstag gar ihn genannt hat( Widerspruch des Abg. Müller- Sagan) oder sollte ausländischer Fachmann hat berechnet, daß Deutschland im Fall eines nicht anders handeln, als der Vorlage ein glattes Rein ent- ich ihn mißverstanden haben, das tate mir furchtbar leid.( Große Krieges schon jetzt geradezu kolossale Menschenmassen in den Kampf gegenzufeßen.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Heiterkeit.) Und daß er gesagt hat, ich hätte in der Kommission für werfen fann. Alljährlich werden in Deutschland 260 000 Mann Der Präsident teilt mit, daß ein Antrag Dr. Spahn( 8) die Kavallerievorlage eine sehr hübsche Rede gehalten ausgebildet. Im Falle eines eines Krieges fann Deutschland und Genossen eingelaufen ist, welcher folgende redaktionelle oder fagte er sogar schöne"?( Große Heiterkeit), freut mich auch. 4940 000 Mann ausgebildeter Mannschaften zu den Waffen Kenderung fordert: Während die Regierungsvorlage eine Erhöhung Er meinte aber, ich hätte die Beweise für die Not einziehen. Rechnet man die zirka 400 000 Mann Abgang, der Friedenspräsenzstärkte schon im Laufe des Rechnungsjahres 1909 wendigkeit einer Vermehrung der Kavallerie nicht erbracht. so bleiben für die effektive Kriegführung 4%, Millionen Mannschaften, auf 505 839 Gemeine, Gefreite und Obergefreite fordert, wünscht Ich frage die Mitglieder der Kommission, die überhaupt für zu denen noch 250 000 Unteroffiziere treten, so daß die Kriegsstärke Antrag Spahn, daß die Friedenspräsenzstärke im Laufe des Rechnungs- Militärforderungen zu haben waren. Wenn ich dem Abgeordneten 43 Millionen beträgt. Im äußersten Falle kommen dazu noch sechs jahres 1909 nur die Zahl von 504 665 Gemeinen, Gefreiten und Dr. Müller- Sagan den Beweis nicht erbracht habe, so lag es wirkJahrgänge Ersazmannschaften, die während des Krieges eingezogen Obergefreiten erreicht und erst im Laufe des Rechnungsjahres 1910 lich nicht an mir. Wir brauchen für den schwierigeren Dienst der und ausgebildet werden, wie 1870 und jetzt in Rußland und Japan , auf 505 839 erhöht wird. Der§ 2 wird in der Form des Kavallerie im Frieden eine bessere Kavallerie, und die können wir so daß wir also über 53 Millionen verfügen.( Hört! hört!) Kein Kommissions Antrages erfordert, daß bei der Kavallerie zehn nur erreichen, indem wir unsere Kavallerie vermehren, damit wir Land der Welt verfügt im Fall eines Krieges auch nur über Eskadrons bis zum Schluß des Rechnungsjahres 1910, die übrigen unseren Infanteriedivisionen bessere Kavallerie zuerteilen können. eine gleiche Truppenzahl, annähernd Militär bis zum Schluß des Rechnungsjahres 1909 gebildet werden. Ich bin dem Abg. Dr. Müller- Sagan schließlich noch sehr dankbar, muß anerkannt verwaltung daj Die Kommission fordert außerdem, daß von der Friedenspräsenz daß er mich auf einen Umstand aufmerksam gemacht hat, dessen all das, was auf dem Papier steht, in Deutschland auch wirklich vor stärke 2000 Dekonomiehandwerker abgehen, für deren Ersatz durch Gefährlichkeit und Wichtigkeit mir bisher ganz entgangen ist, daß handen ist. Ich will von Rußland gar night reden, aber auch Bibilhandwerker die Vorbereitungen spätestens bis zum 31. März 1910 nämlich die Lanzenfähnchen ein Sammelherd von Batterien und andere Länder sollen in dieser Beziehung viel zu wünschen übrig im Etat zu treffen find. Bazillen sind. Ich werde demnächst eins dieser Fähnchen dem lassen. Da sollte doch der Reichstag sorgfältig prüfen, ob diese Bor- Abg. v. Norrmann( fonf.): Der Abg. Graf Stolberg hat bereits Reichs- Gefundheitsamt einsenden.( Stürmische Heiterteit.) lage wirklich notwendig ist. Schon jetzt kann Deutschland trots bei der ersten Lefung der Militärvorlage erklärt, daß wir der Bor- Abg. Schrader( frs. Bgg.): Die gegenwärtige Vorlage soll nichts straffster Anspannung der Steuerschraube nicht einmal in normalen lage günstig gegenüberstehen. Wir halten die Erhöhung weiter sein als eine technische Verbesserung der Armee. Wir legen die Mittel aufbringen, die Friedenszeiten seine Wehr der Friedenspräsenzstärte und die Neuformationen im Interesse der teinen großen Wert darauf, ob die Bewilligung Was foll da werden, wenn ein Sicherheit unseres Vaterlandes für notwendig. Der Abg. Bebel auf längere oder fürzere 8eit erfolgt. Hierin können verfaffung erfordert. Krieg ausbricht und die finanziellen Anforderungen über alles hat aus dem Verlauf des russisch - japanischen Krieges den Schluß wir also nicht mit dem Abg. Dr. Müller- Sagan übereinstimmen. Maß hinausgehen?( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) gezogen, daß eine Erhöhung der Friedenspräsenzstärke nicht notwendig Abg. Bebel schien sogar anzudeuten, daß eine Verminderung der Bei der schwierigen Finanzlage Deutschlands sollte der Reichstag fei. Wir müssen da mehr Wert legen auf die Ansichten unserer Armee gegenwärtig möglich sei, weil Rußland geschwächt ist. Aber fich doppelt und dreifach überlegen, ob diese Vermehrung wirklich militärischen Autoritäten und auf unsere eigenen Ansichten. wenn Rußland schwach ist, können andere Mächte entsprechend notwendig ist. Wenn man aber schon einmal glaubt, auch diese Nachdem sich der Kriegsminister in der Kommission mit dieser Ab- stärker werden. Ich erinnere an die vielen ungelösten Fragen Borlage bewilligen zu müssen, so sollte man sich wenigstens fragen, änderung der Vorlage einverstanden erklärt hat, werden wir der auf der Ballanhalbinsel. Wir brauchen also. eine starte ob nicht durch Ersparniffe die Mehrausgaben der Vorlage fich wieder Kommissionsfassung und dem Antrage Spahn zustimmen.( Beifall Armee auch für die Zukunft. Die Frage ist also nur noch die: ausgleichen ließen. In dieser Beziehung hat sich die Mehrheit rechts.) fönnen wir eine Ablehnung der gegenwärtigen Vorlage vers
zum
Ruhme
und
der
werden,
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des Reichstages die Sache außerordentlich leicht Abg. Graf Oriola( natl.): Herr Bebel hat alles mögliche vor- antworten? Es ist das eine militärtechnische Frage. Ich gemacht. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß weit mehr, gebracht, was er seit Jahren an der Armee auszusehen hat, aber bin nicht in der Lage, meine Autorität gegenüber der des Kriegsals die Vorlage toftet, auf andere Weise zu ersparen wäre, ohne all das kann uns in unserer Stellungnahme zu diesem Gesetz nicht ministers einzusetzen. Ich glaube auch nicht, daß zum Beispiel den bisherigen Stand der Heeresorganisation irgend zu beeinträch beeinflussen. Herr Bebel hat von der Notwendigkeit gesprochen, Abg. Dr. Müller- Sagan dazu in der Lage ist.( Sehr richtig! bei tigen. In einem Berliner Blatt hat vor wenigen Tagen ein höherer füd- Ersparnisse zu machen. Da, wo es fich aber darum handelt, das den Nationalliberalen.) Die Frage der Kavallerie- Bedeutung ist deutscher Offizier sich mit aller Entschiedenheit gegen diese neue Vor- durchaus Nötige für die Wehrkraft des Waterlandes zu bewilligen, halten völlig strittig. Der Burentrieg war überhaupt lage ausgesprochen, ganz Deutschland ohne Unterschied der Partei wir jede Sparsamkeit für verfehlt. Die Verbesserung der Finanzen kann ein eigentlicher Krieg, und die Erfahrungen über anschauung sei gegen diese weitere Vermehrung der Armee ein- nur auf dem Wege einer durchgreifenden Reichs- Finanzreform geschehen. den russisch japanischen Krieg Krieg find völlig unabgeschlossen. genommen.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) In jedem Wir halten es nicht für richtig mit Rücksicht darauf, daß einer unserer So wenig wir also wir also im allgemeinen wünschen, daß sich alle aber jei es notwendig, durch eine Herabsetzung der Dienstzeit Nachbarn in seiner Wehrkraft augenblicklich geschwächt ist, von einer die Ausgaben für das Heer vermehren, fo so wenig sind nicht nur bei den Fußtruppen, sondern auch bei der Kavallerie zu Vermehrung der Flotte( Heiterkeit links), des Heeres( Abg. Singer: wir in der Lage, diefer Borlage entgegenzutreten. Die Annahme sparen; die Ausbildung der Soldaten laffe eine große Menge von Der Flotte auch! Heiterkeit) darüber sprechen wir später wird uns dadurch erleichtert, daß die Deckung nicht durch Vereinfachungen ohne alle Schwierigkeiten zu. Das wird man um abzustehen, und werden für die Fassung der Kommission stimmen. so weniger bestreiten können, als durch faiserliche Verordnung( Bravo ! bei den Nationalliberalen.)
indirette Steuern, sondern durch Erhöhung der Matrikularbeiträge erfolgen soll. Eine Reichs- Vermögenssteuer scheint uns die beste Wehrfteuer zu fein. Wir sind also, wie gesagt, für die Vorlage und zwar in der Fassung der Kommission.( Beifall bei der Freisinnigen Bereinigung.)
Abg. Böckler( Antis.): Wir haben zwvar einige Bedenken gegen
in der legten Zeit eine Reihe von Reformen im Eyerzier Abg. Liebermann v. Sonnenberg( Ant.): Meine Freunde werden reglement durchgeführt worden find, die früher hier die für die Kommissionsbeschlüsse mit dem Antrag Sachverständigen jahrelang erklärt für unmöglich haben. Spahn stimmen. Herr Bebel meinte, nie sei ein ungünstigerer Zeit Daß der Parademarsch für die friegsmäßige Ausbildung der Truppen punkt für eine Heeresorganisation gewesen. Es ist schon in der unzweckmäßig und sogar die Ursache einer großen Bahl äußerer und Kommission vor vor solchen Prophezeiungen gewarnt und daran die Vorlage, werden ihr aber doch zustimmen. Erleichtert wird innerer Strankheitsfälle in der Armee ist, wird von militärischen erinnert worden, daß furz vor dem 70er Striege ein Abrüstungs- uns diese Zustimmung durch die gleichzeitige Einführung der zweiSachverständigen selbst zugegeben. Wenn man ihn doch beibehält, antrag damit begründet wurde, daß kein Wölfchen am politischen jährigen Dienstzeit. Im Gegensatz zu Herrn Bebel sind wir der mus man schwerwiegende Gründe dafür ins Feld führen können. Horizont fei. Herr Debel hat ja mit Recht Ersparnisse gefordert. Aber Meinung, daß die politische Lage gerade die gute Ausrüstung der