Nr. 73. 22. Jahrgang.
1. Beilage des
Partei- Nachrichten.
Das Arbeiterfekretariat in Forst i. L. wird am 1. April eröffnet werden. Die Adresse ist Promenade Nr. 5. Es wird gebührenfrei für jedermann zugänglich sein.
Aus Industrie und Handel.
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Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 26. März 1905.
Im Zeichen des Bockbieres spielte sich eine kleine Nachtszene
vermag und die Spiritusbrenner beim Kartell weit beffer fahren. gehörte, den fehlenden Tausendmarkschein. Der Angeklagte bestritt Weil es also", heißt es in dieser Gegenschrift, im hohen Grade entschieden, den Diebstahl begangen zu haben. Nach seiner unwider. unwahrscheinlich ist, daß die Ostdeutsche Spritfabrik nach dem legten Darstellung ist, als der Krante entfleidet wurde, der OberJahre 1908 bei der alsdann von Grund aus veränderten Lage der wärter Ewers zugegen gewesen, hat aber die Vorschrift nicht bes Dinge einen Gewinn erzielen wird, der dem Nichtgesellschafter zu achtet, wonach sofort eine Revision der Kleider der Kranken stattstatten fommt, ist das Anerbieten einer Beteiligung am Gewinn der zufinden hat. Er habe das Zimmer des Kranten erst in der zwölften Ostdeutschen Spritfabrik für die Verkäufer wertlos. Fällt aber ein Nachtstunde wieder betreten. Inzwischen haben andere Personen solcher Gewinn aus, so ist der nach dem Gesellschaftsvertrage der Gelegenheit gehabt, in das Bimmer hineinzugehen, insbesondere Ostdeutschen Spritfabrik zur Lieferung verpflichtete, aber nicht mit auch die daneben stationierte Nachtwache. Außerdem sei das PorteInsere wirtschaftlichen Interessen in Marokko . Kapital beteiligte Verkäufer einer nicht unbedenklichen Gefahr monnaie auch am nächsten Morgen doch mehrere Stunden in den Seit der offiziellen Ankündigung, daß Wilhelm II. auf seiner ausgesetzt. Die Ostdeutsche Spritfabrik behauptet in ihrem An- Händen des Oberwärters gewesen. In der Nähe der Wandnische, Mittelmeerfahrt auch Tanger einen Besuch abstatten werde, wie es erbieten vergeblich, daß der Nichtgesellschafter von den Verlusten der wo der Tausendmarkschein gefunden wurde, habe er in der fragheißt, zur Wahrung der erheblichen wirtschaftlichen Interessen des Gesellschaft nicht in Mitleidenschaft gezogen werden könne. Diese Zusage lichen Beit gar nichts zu tun gehabt. Da bei dieser Sachlage nicht Deutschen Reiches in Maroffo", werden in den größeren und fleineren ergebnissen der Ostdeutschen Spritfabrik find sagungsgemäß vorerst Bimmer und dem Spinde des Kranken hatten, entsprach der Gehält einer näheren Prüfung nicht stand. Denn aus den Betriebs- bloß der Angeklagte, sondern auch andere Personen Zutritt zu dem Artikela der Tagespresse über die Kaiserfahrt nach Marokko allerlei die Abschreibungen zu decken und 5 Proz. Zinsen auf das Gesellschafts- richtshof ohne weiteres dem Antrage des Rechtsanwalts Jarecki Andeutungen bezüglich einer Gefährdung der deutschen Handels- Kapital zu zahlen. Es ist durchaus wahrscheinlich, daß nach 1908 und erkannte auf Freisprechung. Der Angeflagte hat aber und Schiffahrtsinteressen in Tanger durch das am 8. April die stark verringerten Einnahmen der Ostdeutschen Spritfabrik des doch den Schaden zu tragen, denn er ist infolge dieses Vorfalles vorigen Jahres zwischen Frankreich und England abgeschlossene fo- öfteren nicht einmal den zur Amortisation und Binszahlung erforder- aus der Edelschen Anstalt entlassen worden. genannte Marokko Abkommen gemacht, ohne daß diese lichen Ertrag erbringen werden." Interessen näher erläutert werden. Allem Anschein nach sind recht antworten. Der Streit fann sich noch recht heiter gestalten, bis er ab, welche eines gewissen tragikomischen Beigeschmacks nicht ent Wahrscheinlich wird darauf wieder die Ostdeutsche Spritfabrik viele Blätter sich selbst nicht flar über die Art diefer angeblich geschließlich dort enden wird, wo in legter Zeit so viele derartiger behrte. Der Ingenieur Wilhelm Hinke, welcher gestern fährdeten Interessen und greifen das offiziell ausgegebene Schlag Startellkämpfe geendet haben: in einem Zusammenschluß beider vor der vierten Straffammer des Landgerichts I wegen groben wort unbesehen auf. Hätte nicht aus irgend welchen, bisher noch streitender Parteien zum Zwed gemeinsamer Ausbeutung des lieben Unfugs und unbefugter Amtsanmaßung angeklagt war, kam in der unaufgeklärten Motiven die Bülowsche Diplomatie den Kaiserbesuch Publikums. Nacht zum 8. Januar d. J. in feuchtfröhlicher Stimmung die in Tanger inszeniert und sich zur offiziellen Begründung dieser Oranienstraße entlang. Die bösen Geister des Bodbieres, welches Frühlingsfahrt auf die deutschen Handelsinteressen in Marokko be- der Regierung gefellt sich in Rußland eine stetig zunehmende Ver- spukten in dem Kopfe des nächtlichen Spaziergängers gar gewaltig Zur wirtschaftlichen Lage in Russisch- Polen. Zu der Finanznot H. auf einem Bockbierfest in beträchtlichen Mengen genossen hatte, rufen, so würden dieselben Blätter, die heute diese Reise als schlechterung der Martilage. Der Handel Warschaus , der sonst im herum und erzeugten eine gewiffe nervöse Stimmung, die den feinen Schachzug Bülowscher Staatskunst preisen, sich jetzt ebensowenig Januar und Februar durch große Aufträge an Saisonartikeln der Menschen wegen sonst ganz gleichgültiger Dinge in Erregung bringt um diese Interessen fümmern, wie sie es bisher getan haben. Sonfektions- und Galanteriewarenbranchen belebt wurde, hat in und zu Dingen verleitet, die er sonst nicht unternommen hätte. Als im März vorigen Jahres zwischen England, Frankreich und diesem Jahr, wie die" Petersburger 8tg." Herichtet, nur geringe An der Ecke der Oranien- und Manteuffelstraße standen die Silbers Spanien Verhandlungen wegen der maroffanischen Fragen schwebten, Umfäge zu verzeichnen. Es fehlte nicht an Käufern aus den innern arbeiter Gebrüder Kunst und der Schleifer Finger, die eben im die dann am 8. April zu dem schon erwähnten englisch - franzöfifchen Gouvernements, wenn sie auch später als sonst eintrafen, dagegen Begriff waren, sich zu verabschieden. Die nicht übermäßig laut Abkommen führten, das Frankreich in seinen Herrschaftsgelüften über erwiesen sich die Warenbestände der Warschauer Großhändler als zu geführte Unterhaltung beranlaßte jedoch den Angeklagten, auf die Marotto fast völlig freie Hand läßt, da waren es nur einige Blätter gegangen ist. Die Abschlüsse vollzogen sich mit einigen Schwierig Als sich die drei jede Einmischung in ihre Angelegenheiten verbaten, gering, obgleich die Nachfrage gegen frühere Jahre merklich zurück- Gruppe zuzugehen und in gebieterischem Tone Ruhe zu fordern. der Hansastädte, speziell Hamburgs , bei denen sich Befürchtungen feiten; verkauft wurde nur gegen bar oder furzfristige Wechsel. einer zukünftigen Schädigung der deutschen Handelsinteressen einerklärte der Angeklagte:" Folgen Sie mir zur Wache, ich bin stellten; der größte Teil der Presse nahm von den Vor- lich günstiger gestaltet. Die Arbeitslosigkeit, die noch Anfang 1905 in der festen Meinung, einen Striminalbeamten vor sich zu haben, Der englische Arbeitsmarkt hat sich im Monat Februar wesent- Kriminalbeamter!" Die drei Personen gingen auch gutwillig mit, gängen kaum Notiz. Es mußte erst die Kaiserfahrt kommen, erheblich über den Stand des Vorjahres hinausging, ist fast bis auf Der Angeklagte hatte in seiner Bockbierlaune wohl keine Ahnung um fast ein Jahr nach jenem Vertragsschluß plötzlich allerlei Bedenken den Stand von 1904 zurückgegangen. Bei den gelernten Arbeitern mehr, wo er sich befand, und führte die ganze Gesellschaft zweckbetrug Ende Februar die Zahl der Arbeitslosen 6,2 Proz. gegen und ziellos in den Straßen umher. Schließlich fragte einer der Tatsächlich hat Deutschlands Handel mit Maroffo, trotzdem feit 6,1 Proz. im Parallelmonat des Vorjahres. Die Lage im Kohlen- Festgenommenen", welcher wohl kein besonderer Fußgänger ivar, langem zwischen beiden Ländern ein Meistbegünstigungsverhältnis bergbau zeichnete sich durch eine Steigerung der Fördertätigkeit so- ob es bis zur Polizeitwache noch weit sei. Als der Betreffende die besteht, bisher nur eine recht mäßigen Umfang erreicht. Läßt man wohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahre sonderbare Antwort erhielt, das wisse er( der Angeklagte) ſelbſt den( Edelmetallverkehr außer Betracht und berücksichtigt nur den laufenden Jahres an 5,31 Tagen in der Woche gegen 4,95 Tagen nicht, wurden alle drei stuhig und verlangten nunmehr erst energisch, eigentlichen Warenhandel, dann ergeben sich nach der deutschen im Januar und 5,19 Tagen im Februar 1904. Die Befferung des geflagte framte furze Zeit in seinen Taschen herum, um dann plök. Sandelsstatistik für die fünf Jahre 1899/1903 folgende Wertzahlen: Stohlengeschäftes ist vor allem auf den westfälischen Bergarbeiter lich wie besessen loszustürmen. Einer der" Festgenommenen" er Einfuhr aus Marokko in Ausfuhr aus dem deutschen ftreit zurückzuführen, der die Kohlenausfuhr Englands gegenüber wischte gerade noch den Rocärmel des Angeflagten, der sich auch das deutsche Zollgebiet Zollgebiet nach Marotto dem Vorjahre von 3,36 Millionen Tons auf 3,91 erhöhte. 4,99 Mill. M. Eine richtig von seinen übrigen Bestandteilen loslöste und in feinen 1,46 min. M. wesentliche Besserung zeigte sich vor allem auch im englischen Eisen- Händen verblieb. Mit dem Rodärmel liefen die drei hinter dem gewerbe. Ziemlich voll beschäftigt war die Baumwoll- und Woll - flüchtenden Kriminalbeamten" her, der nunmehr selbst industrie. Im Baumwollgewerbe ist die Richtung der Löhne seit Schuhmann, Hülfe!" rief. An der Ecke der Naunynstraße wurde einiger Zeit wieder energisch steigend. Die Bautätigkeit war im der Angeklagte festgenommen und durch einen Schußmann zur Februar noch äußerst matt, aber zahlreiche Anzeichen sprechen dafür, Wache zitiert. Vor Gericht entschuldigte fich der Angeklagte damit, daß das Baugewerbe in diesem Jahre beträchtlich mehr zu tun daß ihm das Bockbier einen argen Streich gespielt habe; er selbst haben wird als in den beiden letzten. Trotz der entschiedenen tönne sich nur noch dunkel an einzelne Vorgänge erinnern. Der Wendung zur Besserung ist freilich die Arbeitslosigkeit unter den Gerichtshof unter dem Vorsiz des Landgerichts- Direktors Opperungelernten Arbeitern noch immer erheblich. Die Zahl der Paupers mann I glaubte dem Angeklagten, daß ihn nur die bösen Geister hat sogar im Februar noch zugenommen. In 35 städtischen Be- des Bockbieres verleitet hatten, einen derartigen schlechten Witz zu zitten tamen auf je 10000 Einwohner im Februar des laufenden inszenieren und erkannte auf nur 50 Mark Geldstrafe. Jahres 240 Paupers gegen 239 im Januar und 226 im Februar des Borjahres.
zu wecken.
1899
1900
5,18
# 7
1901
3,58
11.
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1902
3,66
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1903
4,44
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1,15
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1,46
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1,38 1,60
" 1
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Die deutsche Einfuhr aus Maroffo besteht hauptsächlich aus getrodneten Mandeln( 1903 für 1,16 Millionen Mark), Leinsaat, Schaf wolle, Schaf und Ziegenfellen sowie Wachs, die Ausfuhr Deutsch lands nach Marokko vornehmlich aus Zuch- und Beugwaren, Buder, Waffen und Eisenwaren.
Der Barenverkehr ist demnach recht unbedeutend und besonders
als Abfazgebiet für deutsche Industrie- Artikel kommt Marotto faum in Betracht. Allerdings muß zugegeben werden, daß tatsächlich der deutsche Handel mit Maroffo etwas größer ist als diese Zahlen zeigen, d. h. wenn man unter der Bezeichnung deutschen Handel" nicht nur den eigentlichen Handelsverkehr zwischen beiden Ländern, sondern den sogenannten Warenverkehr versteht, soweit an ihm deutsche Handelsfirmen beteiligt sind, und soweit er durch deutsche Schiffe vermittelt wird. Ein nicht unbedeutender Teil der von Marotto nach Hamburg verschifften Waren geht nämlich gar nicht in das deutsche Zollgebiet ein, sondern wird vom Hamburger Freihafengebiet wieder nach anderen Ländern exportiert. Aber selbst, wenn man diesen das deutsche Zollgebiet nicht berührenden Handel mit in Rechnung stellt, erreicht der deutsch - marokkanische Handel nur etwa die Hälfte des französischen und noch nicht ein Biertel des englischen Handels mit Maroffo.
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daß sich der angebliche Kriminalbeamte" legitimiere. aus. Durchschnittlich arbeiteten die Bergleute im Februar des
Soziales.
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Der An=
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Die liebe Eitelkeit hatte die Dienstmagd Agnes Ogel zu einer Handlung verleitet, welche sie mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt bringen sollte. Wegen Gebrauchs einer gefälschten Privaturkunde mußte sie sich vor der zweiten Straffammer des Bands Gegen Klingel- Bolle flagte die Mitfahrerin Frau T. auf Zahlung gerichts II verantworten. Die Angeklagte erschien eines Tages auf 9 Mart und der Raution von 3 Mark. Die Klägerin, deren Berlegte unter anderem ihren Tauffchein vor, in welchem als ihr Ge einer Entschädigung von 90 Mart, eines rückständigen Lohnes von dem Standesamt in Berge, um das Aufgebot zu bestellen. Gie tragszeit bis zum 1. April lief, behauptet vorzeitige Entlassung. burtsjahr das Jahr 1878 angegeben war. Andere Urkunden erVon den Vertretern der Meierei Bolle wird dagegen geltend gemacht, gaben jedoch, daß sie im Jahre 1875, also drei Jahre früher, ge= daß Klägerin selber die Arbeit niedergelegt habe, also fontraftboren war. Wie die weiteren Ermittelungen ergaben, war die brüchig geworden sei. Die Verhandlung vor dem Berliner Gewerbe- Bahl 1875 in 1878 umgeändert worden. Wer diese Fälschung gericht ergab, daß Klägerin öfter Anlaß hatte, sich über Abzüge vom unternommen hatte, weigerte sich die Angeklagte entschieden, an Lohn zu beschweren. Darüber war es zu Streitigkeiten mit ihren zugeben. 8 27jährige Braut wurde sie getraut. In die FlitterVorgesetzten gekommen. Die Absicht, sie zu entlassen, bestand. Nach wochen hinein kam als überaus unliebfame Störung die jetzt vor. der Beweiserhebung hat Klägerin jedoch, ehe es zur Entlassung kam, keit, jünger fein zu wollen, und aus Furcht, daß ihr damaliger liegende Anklage. Bor Gericht gab die Angeklagte zu, aus Gitelanläßlich einer jener Differenzen heftig ihre Bücher verlangt und beim Hinausgehen erklärt, fie danke für das Mitfahren. Der Bräutigam sie als ältere Braut fiken lassen würde, den gefälschten Gerichtshof entnahm hieraus, daß die Klägerin selbst die Arbeit Taufschein benutzt zu haben. Der Staatsanwalt beantragte brei niedergelegt habe, und sprach ihr unter Verwerfung der weiter Wochen Gefängnis, der Gerichtshof beließ es in Anbetracht gehenden Ansprüche nur 7,50 Mart rüdständigen Lohn zu. Wenn des offenen Geständnisses bei einer Woche Gefängnis. am Tage nach dem fraglichen Vorfall ein Vertreter der Firma von einer Entlassung der Klägerin gesprochen habe, so beruhe das auf einem Irrtum und ändere nichts an der Tatsache, daß die Klägerin selbst ihre Entlassung gefordert beziehungsweise die Arbeit selbst niedergelegt habe. Somit habe Klägerin leinen Entschädigungs Eine große Bedeutung haben also die deutschen Handels- anspruch und auch die Kaution von 8 Mart gehe ihr nach dem Verinteressen in Marokko nicht, und soweit solche Interessen vor- trage mit der Firma verloren. handen sind, werden sie durch das englisch - französische Ab- Interesse die Behauptung der Klägerin, daß fie bei einem WochenAus der Verhandlung ist noch von tommen nur in sehr geringem Maße berührt, denn daß Frankreich , lohn von 9 Mart infolge der üblichen Abzüge mehrfach mit nur wenn sein politischer Einfluß auf die marokkanische Regierung in etwa 5 Mark nach Hause gegangen sei.
Etwas bedeutender ist der deutsche Schiffahrtsverkehr mit den marottanischen Häfen, der vornehmlich durch die oldenburgischportugiesische Dampfschiffs- Reederei und durch die Slomansche Mittelmeer - Linie vermittelt wird. Im Jahre 1902 liefen in den fieben marottanischen Häfen: Tanger , Nabat, Larasch, Casablanca , Masagan, Mogador und Saffi im ganzen 285 deutsche Schiffe an gegen 650 englische und 405 französische.
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den nächsten Jahren steigen sollte, diesen Einfluß dazu aufwenden Die Königliche Eisenbahn- Betriebsinspektion Stuttgart hat dem wird, den deutsch - marokkanischen Handel zu schwächen, erscheint Stuttgarter Arbeiterfekretariat den Entwurf des Fahrplanes 1905 wenig glaubhaft, find doch die Marokkaner an diesem Handel, der mit dem Ersuchen vorgelegt, Abänderungsvorschläge der Arbeiter zumeist im Export maroffanischer Produkte besteht, weit mehr schaft behufs Berücksichtigung mitzuteilen. interessiert als Deutschland .
Aus der Frauenbewegung.
Röpenid. Montag, den 27. März, findet im Lokal von Helling die Mitgliederversammlung des Frauen und Mädchen- Bildungsbereins statt, in welcher Herr Emil Eichler einen Vortrag über: Preußisches Boltsschulelend" halten wird. Die Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich und pünktlich zu erscheinen. Herren und Damen haben als Gäste Zutritt. Der Vorstand.
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Gerichts- Zeitung.
straße 154: Leyte Uebungsstunde des Binterfurfus. Bortrag über StrankenArbeiter: Samariterkolonne. Montag abend 9 Uhr, Brunnen. pflege. Gäste willkommen. Beginn des neuen Kursus am Montag, den 15. Mai, abends 9 Uhr, in demselben Lokal.
hagen. Jeden Sonnabend, 8 Uhr abends: Mitgliederversammlung Deutscher fozialdemokratischer Verein„ Vorwärts" in open. im Bereinslotale, Senabrostrade 3.
Allgemeine Familien- Sterbefaffe. Heute Zahltag: Aderstr. 123 bei Dieke und Mariannenstr. 48 bei Liebehenschel von 3-6 Uhr. Der Verein für die Interessen der Hausangestellten" veran staltet am 30. März, abends 8, Uhr, eine Vereinsversammlung in den
Arminhallen, Kommandantenstr. 20. Fr. Maria Lischnewska- Spandau, bie bekannte Lehrerin und Frauenrechtlerin, wird über„ Schulfragen" sprechen. An den Vortrag schließt sich eine Diskussion. Eintritt frei.
Eingegangene Druckschriften.
Die Nummer 7 des Süddeutschen Postillon" ist soeben erschienen. Das Titelblatt zeigt das Junkertum als nimmersattes Reptil den Zolltarif mit Haut und Haaren fressend; das Schlußbild Cecil Rhodes , den Entscheid der Hulltommission lesend, den ihm der Expreßbote Satanas überbrachte. Weitere Bilder Roloff" ales, Arbeit ist des Lebens Würze, Die Postmarke Peters von Serbien , geben eine gute Satire auf politische und soziale Ber weisheit, Drdensschmerzen, Die Flucht aus Mukden, Montignojo, Charatter hältnisse. Aus dem übrigen Tert heben wir das Leitgedicht Diplomaten. König, Marionetten, Theorie und Praxis, Ein Tag im Reich der Mitte ( illustriert), Briefe aus Sachsen , Aus dem Tagebuche eines Abderiten und eine Menge Kleiner Beiträge hervor. Die Nummer ist um 10 Pf. überall erhältlich.
Sammlung Göschen: Auswärtige Handelspolitit bon Professor Dr. Heimr. Sieveting.( G. J. Göschen, Leipzig .)
Dr. Paul Nühlmann: Parteien, Staat, Schule. ( Gerdes u. Hödel, Berlin .) Vierter Jahresbericht des Arbeiter- Sekretariats in Lübeck
nebst Jahresberichten der Aufsichtstommiffion und des Gewerkschaftstartells.( Selbstverlag des Arbeiterfekretariats
Interessenkämpfe in der Spiritusindustrie. Das Spiritusfartell läuft im Jahre 1908 ab, und seine Leitung arbeitet mit aller Kraft darauf hin, eine Erneuerung zustande zu bringen und die bisher noch außerhalb des Verbandes stehenden Unternehmungen zum Anschluß zu bewegen. In diesem Bestreben wird sie durch ein Rundschreiben der nicht zum Kartell gehörenden Ost deutschen Spritfabrik gestört, die durch allerlei Versprechungen die Brenner vom Verbande wegzuloden und dadurch die Erneuerung des Kartells zu hindern sucht. So zeigt z. B. die Ostdeutsche Sprit fabrit an, daß fie bereit sei, allen Brennereien, welche ihre Spiritusproduktion von der Kampagne 1908/09 ab unter den Bebingungen des Gesellschaftsvertrages an die Ostdeutsche Spritfabrit liefern, auch wenn sie sich nicht mit Kapital an Gegen einen bösen Verdacht wehrte sich gestern der Stranfen. dem Unternehmen beteiligen, diefelben Gewinnanteile zu be- wärter Theodor Lanner vor der 1. Straffammer des Landwilligen, welche den Gesellschaftern der Ostdeutschen Spritfabrik auf gerichts II. Der Angeklagte ivar Strankenwärter in der NerbenGrund des Gesellschaftsvertrages für gelieferten Spiritus zufallen. Heilanstalt des Sanitätsrats Dr. Edel in Charlottenburg . Am Ferner hebt sie dervor, daß sie ihren bisherigen Lieferanten, die auf 31. Oktober abends wurde in dieser Anstalt ein Kaufmann Löschen in Lübed.) Grund des Gesellschaftsvertrages liefern, aber nicht als Gesellschafter eingeliefert, der der Obhut des Angeklagten überwiesen wurde. Jezet, Lebenslehre, Normales Leben ohne Blut. beteiligt sind, einen ziffermäßig festgestellten Mehrerlös gegenüber Dieser hing die Kleider des Patienten während der Nacht in ein treislauf.( Kampf- Verlag, Bern .) dem endgültigen Verwertungspreis der Zentrale für Spiritus- Spind und entnahm ihnen am nächsten Morgen ein Portefeuille, berwertung garantiert habe, und daß sie diese Garantie in Bufunft welches er dem Oberpfleger übergab. Von diesem wurde es bei der auch den Richtgesellschaftern zu gewähren gedente, sobald an Stelle Sonferenz dem Sanitätsrat Dr. Edel übergeben und dieser stellte Marktpreise von Berlin am 24. März. Nach Ermittelungen des des jetzt bestehenden, im Jahre 1908 ablaufenden Uebereinkommens fest, daß sich darin eine Summe von 1250 W befand. Die bald tgl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Bentner: Weizen**), gute Sorte zwischen dem Verwertungsverband und der Zentrale ein neuer Ber - darauf in der Anstalt erscheinende Ehefrau des feranten erklärte 17,30-00,00 M., mittel 00,00-00,00 2., geringe 00,00-00,00 2. trag tritt, der für die Formulierung dieser Garantie die erforderliche aber sofort, daß sich 2250 M, in dem Portefeuille befinden müssen, Roggen**), gute Sorte 13,70-00,00., mittel 00,00-00,00 gr., geringe Unterlage biete. mithin ein Tausendmarkschein fehle. Sanitätsrat 00,00-00,00 2. Futtergerste*), gute Sorte 16,00-14,80 m., mittel 14,70 Darob scheint das Spirituskartell oder, wie es fich offiziell Dr. Edel benachrichtigte sofort die Kriminalpolizei, deren Recherchen bis 13,60 m., geringe 13,50-12,40 m. afer), gute Sorte 16,20-15,50., nennt, der Verwertungsverband deutscher Spiritusfabrikanten" sich führten aber zu feinem Ergebnis. Nachher hat der Oberwärter im mittel 15,40-14,70., geringe 14,60-13,90 M. Erbsen, gelbe, zum Stochen böse geärgert zu haben, denn es versendet an seine Intereffenten und Verein mit einem anderen Angestellten nochmals auf eigene Faust Startoffeln 10,00-7,00 9. 45,00-30,00 M. Speisebohnen, weiße 50,00-30,00 9. Linfen 60,00-30,00 2. Nichtstroh 5,00-4,16 M. eu 9,00-7,10 m. Die Presse ein langes Rundschreiben, in welchem es nachzuweisen sucht, Ermittelungen angestellt und entdeckte schließlich in einer Mauer- Für ein Kilogramm Butter 2,80-2,00 M. Gier per Schod 4,20-2,80 m. daß die Ostdeutsche Spritfabrit ihre Versprechungen gar nicht zu erfüllen nische, die zu dem der Obhut des Angeklagten unterstellten Revier*) Frei Bagen und ab Bahn. **) Ab Bahn."
Was ist eine Verfassung? Eine Stimme aus der Demokratie. ( Görlig 1905, Rub. Dülfer.)