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Nr. 76. 22. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Jouerstag, 30. März 1905.

Bergarbeiter- Delegiertentag

für Preußen.

Zweiter Verhandlungstag. Vormittags- Sizung.

Maaßen- Wurmrebier( chriftl.) bezeichnet es, wie der Vorredner, als Mißgriff, daß die Verkürzung der Arbeitszeit an hohe Tem­peraturen gebunden sein soll.( Sehr richtig!) Richtiger wäre es, Me Gäste sind heute noch Reichstags- Abgeordneter Bömel- wenn man die Arbeitszeit für alle Bergarbeiter gefeßlich geregelt burg ( Soz.), Landtags- Abgeordneter Bruſt( 3.) und Landtags- hätte. Während des Sireits ertönte der Ruf! Abgeordneter Mar Hirsch( fri. Vp.) erschienen. Schuh den Arbeitswilligen!

Beschwerden nühen den Arbeitern gar nichts,

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wollen

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der Erzbergbau ganz unberücksichtigt.

1 Unternehmer verstehen sich aber vortrefflich aufs Umgehen. In naisen Gruben sollte die Schichtzeit besonders verkürzt werden. Rönnen wir Kollegen aus dem Erzbergbau uns damit zufrieden Kommen die Einfahrer vor Ort, so unterlassen furchtsame Bergleute geben, sprechen nicht ebenso gewichtige und stichhaltige Gründe für leider häufig, diesen die Wahrheit zu sagen. die Einführung des Marimalarbeitstages auch bei uns? Stellen Sie sich vor, daß zwei bis drei Sohlen gleichzeitig in Angriff genommen werden, ohne daß ein Wetterdurchschlag gemacht wird. In jeder Sohle arbeiten eine ganze Anzahl Handbohrer und einige Bohr­maschinen, die man in der Bergwerkssprache" Dynamitkonsumenten" nennt. Nun müssen in der mit dicken Dynamitdämpfen angefüllten Luft bie Arbeiter acht Denn Stunden zubringen. der Die Diskussion über die Frage der Schichtbauer und das leber- Dazu ist jetzt Gelegenheit( Sehr gut!), denn alle Bergarbeiter sind meisten Erzgruben eingeführt; zu bedenken ist nur, daß je eine Achtstundentag ist fakultativ, exklusive Ein- und Ausfahrt, auf den schichtenwesen, wozu die gestern mitgeteilte Resolution Husemann arbeitswillig. Man forge nur dafür, daß ihnen die Arbeitswillig- Viertelstunde vor- und nachererziert werden muß. Den Unternehmern vorliegt, wird von feit nicht durch die Verhältnisse genommen werde.( Lebhafter selbst ist bekannt, daß in den Erzbergwerken eine sehr ungünstige Jdzinsti- Oberschlesien ( Verband) eröffnet: Wir haben in der Tetzten Zeit die Temperatur auf einer Reihe oberschlesischer Gruben Beifall.) Heute hört man vielfach, daß der Bergmann fagt: Mein Luft herrscht. Noch vor einigen Tagen ordnete ein Unternehmer an, z. Sohn mag werden was er will, nur nicht Bergmann !( Bebhafte daß an einem Tage nicht geschossen werden solle, weil der Aufsichts­gemeffen und dabei 3. B. festgestellt, daß auf der Laurahütter Grube Zustimmung.) Unsere Arbeit vollzieht sich im Dunkeln; die Miß beamte die Strecke befahren solle. Trotzdem beklagte sich der Aufsichts. Ritterschacht" in der Abteilung Nordfeld 3 die Temperatur zwischen Stände, die sich da leicht einstellen, müssen im hellen Licht der beamte über die schlechte Luft. Es riecht im Erzbergwerk allerdings 21 und 22 Grad Celsius schwankte, aber nur deswegen, weil dort 21 und 22 Grad Celsius schwankte, aber nur deswegen, weil dort Deffentlichkeit besprochen werden. Einigkeit ist vor allen not. Ge- nach allem anderen eher als nach frischer Luft. An einzelnen Stellen ein Damm absichtlich zerrissen war und die Wetterströme infolgedessen trennt marschieren, vereint schlagen!( Bravo !) start in den Schacht drangen. In dem Knopfschacht derselben Grube gab es voriges Jahr Arbeitspunkte, an denen die Leute nacht ohne die Regierungsvorlage Flickarbeit, die die Bergarbeiter niemals zugegeben wird, an anderen Stellen geht eine naffe und falte Bug Krämer- Saarbrücken( bekannt durch den Hilger- Prozeß) nennt ist die Luft so warm, daß die Lampen überhaupt nicht brennen zum Teil liegt es auch an dem schlechten Del, das aus­Bekleidung arbeiten mußten. Nach den Feststellungen eines Oberhauers beträgt die Temperatur auf der Sohle 28 und auf der frieden stellen wird, und verlangt den Normalarbeitstag. First 30 bis 32 Grad.( Hört! hört!) Aber wir sind überzeugt, daß arbeiter. Sie haben feinen Grund, sich zu beklagen", schrieb die gearbeitet hat und dann seine Vesperpauſe in dieser Zugluft Strolit- Beuthen: Oberschlesien gilt als das Dorado der Berg- luft. Denken Sie sich, daß ein Bergmann im heißen Ueberbruch wenn das vorliegende Gesetz vom Landtag angenommen wird, die so daß er zubringen foll. In Gruben von 500 Meter Tiefe hat der Grubenverwaltungen alles Mögliche tun werden, um die Regierung ursacht durch die lange Schichtbauer und das Neberschicht- System. schon nach fünf oder zehn Minuten Arbeit vollkommen durch­Grubenverwaltungen alles mögliche tun werden, um die Regierung Schles. 3tg." 24 Stunden später war der Streit ausgebrochen, ver- Bergmann oft nicht einmal wasserdichte Anzüge, über die wirkliche Temperatur der Gruben im Untlaren zu lassen, besonders in Oberschlesien , wo die Organisation noch schwach und Redner tritt für den Normalarbeitstag ein. Ebenso näßt ist. Wenn er dann in die kalte Luft nach 8stündiger heißer Krakowzet- Horst- Emscher( Verband), der über die lange Arbeits- Arbeit heraustritt, dann kann man über Gelentrheumatismus und die Grubeninspektion sehr unpraktisch eingerichtet ist. Ich kann über zeit an heißen Stellen flagt. Er selbst hat acht Stunden lang ohne Wolfsdegeneration sich nicht wundern. die oberschlesischen Bergwerksverhältnisse fede Bekleidung in der Grube schaffen müssen. Die Leistung von nach einer solchen Arbeit noch draußen auf der Halde die Wagen Wir mußten im Siegerlande auf Grund meiner 26jährigen Erfahrung als Bergmann sprechen. Ueberschichten werde vielfach mit der Drohung der Abkehr erzwungen. ausschütten im Oktober, wenn es zu Hause in den Bergen längst Wir haben in Oberschlesien Schächte von 200 bis 300 Meter Tiefe Imbusch- Borbeck( chriftlich): Es berührt sonderbar, daß man Eis und Schnee gibt, da schreit man vergeblich nach der Bergpolizei. und auch darüber. Neben mächtigen Kohlenflögen bis zu 12 Meter heute noch die Notwendigkeit einer Verkürzung der Arbeitszeit be- Auch für den Erzbergbau muß der Marimal Arbeitstag auf haben wir auch solche, die nur 1 Meter Tiefe haben. Nun be- weisen muß. Es muß unbedingt rasch etwas geschehen, wenn der auch für den Erzbergbau muß der Magimal- Arbeitstag auf 8 Stunden festgesetzt werden. Ich las in diesen Tagen eine Notiz, hauptet die Unternehmerpreffe, daß in Oberschlesien die Gruben hoch Bergarbeiterstand nicht noch weiter herunterkommen soll. Wer fich wonach ein Institut einen Preis ausfest auf die besten Mittel zur genug und infolgedessen sehr gesund seien. Aber besonders heute noch nicht von der Notwendigkeit der Schichtverkürzung über- abwendung der Bleigefahr im Erzbergbau und in Erzscheidegruben. über- wonach in den neugeschlagenen Feldern läßt man Wettern nicht ge- geugt hat, der will sich nicht überzeugen lassen.( Sehr wahr!) Die aber bei uns im Siegerland werden schon kleine Jungen von knapp nügend Platz. Alles fommt eben auf eine gute Bewetterung Resolution Husemann, wie sie uns jetzt vorliegt, ist für 14 Jahren, 12, 13 Stunden täglich in Heinen engen Stuben mit dem der Grube an. Das Oberbergamt Breslau rechnet auf jeden Arbeiter mich unamnehmbar.( Dho!) Im ersten Absatz wird behauptet, daß Erzscheiden beschäftigt. In dem dicken Qualm, wo das reine mindestens zwei Kubikmeter Wetter in der Minute. Es ist ja die Wünsche der Bergarbeiter fast ganz unberücksichtigt geblieben Bleierz eingeatmet wird, hatten wir natürlich nie Appetit, unser möglich, daß an den Meßstellen das vorgeschriebene Quantum er- sind. Ich glaube, es ist nicht flug, wenn wir die Siesolution in Brot zu essen. Wir bekamen dann für diese Arbeit 60, 70 oder 80 f. reicht wird. Aber an den Arbeitsstellen ist es ganz anders. Selbst dieser Fassung annähmen. Wir sollen nicht unser Herz und unsere den Tag, wer eine Mark verdiente, war schon froh, denn das ist für die Beamten können nicht viel dagegen tun, wenn die Streden zu Erregung sprechen lassen, sondern kühl und ruhig mit unserem Ver- eine arme Siegerländische Bergmannsfamilie schon eine bedeutende Bruche gehen oder zu Bruche zu gehen drohen, denn eine ausreichende stand urteilen. Der Regierungsentwurf ist tros des größten Wider- Nebeneinnahme. Wenn der Bleibergmann nicht in der Jugend ge­Zimmerung der Gruben loftet ja Geld, und jeder Beamte will sich standes von seiten der Unternehmer eingebracht worden. Wir sehen schüßt wird, so rächt sich das in den späteren Jahren. Das schwere doch möglichst liebes Kind bei den Direktoren machen. So geschieht ja, welche Anstrengungen die Unternehmer noch heute machen, um Röcheln und Aechzen der Männer in den besten Jahren zeigt den das Notwendige immer erst, wenn den Bergleuten das Unglück schon ihn zu Fall zu bringen. Da dürfen wir den Unternehmern fein auf dem Halse fist, wenn einige Berglente verunglückt, tot find. Im Wasser auf die Mühle liefern.( Sehr richtig! bei den Christlichen .) der Erzbergmann früh ausgelitten hat. Jüngeren, was ihrer wartet. Das Ende vom Liede ist, daß auch Jahre 1902 stodte wegen des starken Schneefalls in Oberschlesien Die Unternehmer behaupten schon jetzt immer: Wenn sich die Me- 28 Schichten im Monat, wie sie eine große Firma aus dem Ruhr­Löhne von 32 M. filr der Eisenbahnverkehr und die Förderung. Vorher waren wir start gierung von den Arbeitern hinreißen läßt, ihnen etwas zu gewähren, rebier den Erzbergleuten zahlt, find ja nicht gewöhnlich, aber Löhne mit Ueberschichten geplagt worden und hofften nun endlich geit zu dann macht sie sie nur anspruchsvoller. Die Arbeiter sind doch nicht von 2,60 m. bis 2,80 W. pro Tag find gar nichts Seltenes. Will den Nebenarbeiten zu finden. Aber statt dessen wurden Feierschichten zufriedenzustellen." Wir müssen deshalb jeden Anschein vermeiden, Wir müssen deshalb jeden Anschein vermeiden, man also für die Bergarbeiter etwas tun, so soll man die Eisenstein­eingelegt und wir wurden von der Grube einfach nach Hause ge- als wenn wir nicht zufriedenzustellen wären. Wir müssen dankbar arbeiter nicht vergessen, auch wenn sie nicht gestreift haben. schickt. Zu den Abdämmungsarbeiten, die sehr gefährlich find, anerkennen( Widerspruch. Rufe: dankbar?), daß die Re­Ihr Schuß fommt ja auch nicht den Sozialdemokraten zugute, denn nimmt man meiſtenteils die älteren Häner, welche nicht mehr so gierung etwas für uns getan hat( Rufe aus den Reihen im Siegersteiner Eisenbergbau gibt es noch feine Sozialdemokraten. schuften können, und die Invaliden. Bei dem Brande auf Ticinus - des Verbandes: Gar nichts!) und daß der Entwurf Ber­Schacht im Jahre 1903 war trotz aller Polizeivorschriften kein befferungen enthält. Ich glaube nicht, daß auch nur einer Da kann die Regierung der Arbeiterschutz- Gesetzgebung ordentlich die Material zum Bauen neuer Dämme vorhanden. Es sollen eigentlich der Anwesenden bestreiten wird, daß der Entwurf Verbesserungen Temperaturen aufbäumen, sondern fich leicht darüber hinwegsetzen, Zügel schießen lassen( Heiterkeit) und nicht vor den niedrigen auf den Gruben mit starken Betriebsverfehr doppelte Dämme gebaut enthält.( Rufe: Auch Verschlechterungen!) Diese Verbesserungen im Hinblid auf die Feuchtigkeit und die mit Stidgafen gefchwängerte werden, aber daß sie beide stundenlang offen stehen und dadurch der müssen wir anerkennen. Ich bin der letzte, der mit ihm zufrieden Luft, in der wir leben.( Bravo !) Wetterstrom gebrochen wird, fümmert feinen Menschen. wäre, und ich verlange auch mehr; ich sage nur offen: er enthält Mende Niederschlesien( A. B.): Die Erregung unter unseren Verbefferungen.( Rufe: Wo?) Ich schlage eine andere Fassung der Kameraden gegen die Nobelle ist groß. Seit dem Jahre 1890 war die Im ersten Absatz der Resolution soll nicht gesagt werden: Die Wünsche anläßlich des österreichischen Bergarbeiterausstandes die Achtſtunden­Rejolution vor, die allen einsichtigen Bergarbeitern gefallen wird. Behnstundenschicht bei uns eingeführt. Im Jahre 1900 wurde uns der Bergarbeiter sind fast ganz unberücksichtigt geblieben", sondern schicht zugesichert, aber ausschließlich Ein- und Ausfahrt. Früher, bei der Die Wünsche der Bergarbeiter sind nicht genügend berücksichtigt worden". Behnstundenschicht, wurde die Arbeit von einem Berlefen der Lifte 3m zweiten Absatz schlage ich Ihnen vor, statt: Der fanitäre zum anderen Verlesen gerechnet. Jegt haben wir bei den abgelegenen Arbeitstag fann als genügend nicht bezeichnet werden", zu sagen: Orten erst noch 3 Stunden Weges zurückzulegen, und wer zu spät tatt des im Entwurf vorgeschlagenen sanitären Arbeitstages für Schritt und Tritt fontrolliert. Die Kohlengewinnung ist jetzt bei den Die Konferenz hält die Durchführung eines Magimalarbeitstages vor Ort tommt, verfällt in Strafen, denn die Arbeiter werden auf bringend geboten.( Bravo ! bei den Chriftlichen. Zurufe: Das ist größeren Tiefen viel schwieriger geworden, es muß meistens ge ja dasselbe.) Ich glaube, gegen eine solche Fassung wird keiner der schossen werden, daher zieht der Ort nie aus, sondern ist stets mit anwesenden etwas einzuwenden haben und wir haben die schroffe Karbonidqualm angefüllt, dem schädlichsten Gase, das die Lungen am Köfter Saarrebier( Chr.): Mit der Einführung der Achtstunden Form, welche der Entwurf Husemanns enthielt, vermieden. Es ist schwersten angreift. Die Augen leiden auch unter den beißenden Wir doch der Arbeit sieht schicht im Saarrevier könnte fofort begonnen werden. Denn seit dem Jahre 1890, wo wir um ihretwillen gestreift haben, haben die hier keine Grobheiten zu jagen.( Seiterkeit.) Wir können unsere mann nichts mehr. Daher haben wir ja auch furchtbar viele, die in­Wünsche auch deutlich und energisch zum Ausdruck bringen, ohne grob folge von Augenkrankheiten frühzeitig Invaliden werden. Der Ar­Grubenverwaltungen Zeit gehabt, den technischen Plan für ihre Durchführung auszuarbeiten. Schon damals forderte uns der du werden, und ich glaube, es hilft das ebensoviel. Die Unter- beiter ist gezwungen, monatlich 8 bis 14 Ueberschichten zu nehmer haben dann wenigstens keine Handhabe, gegen den Regie­Direktor der Zeche Dudweiler auf, wieder einzufahren, da in kurzer rungsentwurf und die noch vorzuschlagenden Verbesserungen Stim- machen; dadurch wird der Durchschnittslohn künstlich erhöht. Zeit mit der Einrichtung der Achtstundenschicht begonnen würde: Die fonfolidierte Fuchsgrube", eine der reichsten Gruben, Werte Kameraden, ich gebe Euch mein Ehrenwort, daß alles nach mung zu machen in den Kreisen der den Scharfmachern nahe- zahlt die niedrigsten" Schichtlöhne, aber trotzdem infolge der vielen Eurem Wunsch gemacht wird," sagte er damals zu uns, aber bis stehenden Parteien.( Lebhafter Beifall bei den Christlichen .) Die Anträge Jmbusch finden bei der Mehrheit der christ- damit. Auch durch die Feierschichten wird der Lohn immer weiter Ueberschichten die höchsten Durchschnittslöhne und brüstet sich noch heute ist unser Wunsch Wunsch geblieben.( Hört! hört!) Wenn die lichen Delegierten genügend Unterstützung. Nachmittagsschicht einfährt, hört wegen der Seilfahrt die ganze Regulsti- Bochum ( Pole): Glückauf! Kameraden und verehrten herabgedrückt. Eine generelle Regelung der Arbeitszeit liegt auch Arbeit auf. Es könnte also bei acht Stunden ununterbrochener Gäste!( Glückauf) Der schlimmste Uebelstand bei den Bergarbeitern im Interesse der niederschlesischen Kameraden. Arbeitszeit genau dasselbe Quantum gefördert werden, wie heute ist gerade die lange Arbeitszeit. Aber fast jede Beche hat anliegend Walter- Gelsenkirchen( chriftl.): Der Streit hat die Regierung bei der 9stündigen. gezwungen, mit dem Gesezentwurf vorzugehen. Von Dankbarkeit Pokorny- Zwickau ( Verband): Ein Teil der Schuld, daß nichts ihre Kokerei, und die Koksarbeiter leiden unter einer ganz un fann ba gar nicht die Rede sein. Aber wir begrüßen die Vorlage von der Regierung geschieht, liegt an der Berichterstattung; so be- Roksarbeiter 24 Stunden ununterbrochen arbeiten, so daß fie ihren fonders an die Kategorie von Arbeitern erinnern, die nur an nassen menschlich übertrieben langen Arbeitszeit. Am Sonntag müssen die und suchen zu verbessern, was zu verbessern ist. Ich möchte be zeichnet der Kottbuser Berginspektor den Gesundheitszustand als aus­gezeichnet, obwohl die Brandenburger Snappschaftstasse 71 Broz. moralischen und kirchlichen Verpflichtungen gar nicht nachkommen Orten arbeiten, an die Schachthauer. Reiche Gewerkschaften stellen tönnen. Eine regelmäßige Schicht von 20, 21 Stunden an den Krante hatte. Die Ueberarbeit im mitteldeutschen Braunkohlengebiet heißen Gasöfen und in dem Dunst zwischen den Gasröhren ist gewiß ihnen nicht einmal ledernes Zeug oder wollene Unterkleider ist geradezu umgeheuerlich, ebenso die Berfahrenheit in der Arbeits­Verfügung. Wenn die Regierung sanitären Arbeiter­zeit, man findet 8, 9, 10, 11 stündige Arbeitszeit auf dicht neben gesundheitsschädlich. Ich hoffe deshalb, daß die Kameraden nichtschus treiben will fie auch hier den Hebel anfeßen, einander befindlichen Gruben. Die Luft ist zum Teil so stidig, daß gegen meinen Zusazantrag zur Resolution haben werden. die Lampen nicht einmal brennen, daß Carbid- Lampen benutzt Sonntage in drei Schichten eingeteilt werden müssen, wird genügend für sein Leben. Am schlimmsten treiben es die Unternehmer, die in Der Antrag Regulsti, daß die Kokerei- Arbeiten am Man sagt bei uns, daß, tver 5-6 Schächte abgeteuft hat, fertig ist denn die nasse Arbeit wirkt besonders deprimierend auf den Körper. werden müssen. Die Resolution schlage ich vor, so zu ändern, daß wenigstens auch hier der sogenannte fanitäre Arbeitstag ein­Tombeck- Osterfeld( christl.): Ich hatte vor einiger Zeit Gelegen- Bausch und Bogen ganze Querschächte abzuteufen unternehmen und geführt wird. bann nur drängen und hetzen. Der Marimalarbeitstag ist auch Effert: Ich möchte noch auf einige andere Faktoren aufmerksam heit, Herrn Hugo Stinnes selbst über die Schichtzeit zu referieren. von Bebeutung für die Familie. Bei allzu langer Arbeitszeit hat machen, welche den Gesundheitszustand beeinflussen. Durchgängig Strantenziffer bedeutend anschwellen laffen würde, aber Stinnes er. In der Resolution Husemann scheint es mir total widerfinnig, daß Ich sagte ihm, daß jede Verlängerung der Schicht die Unfall- und der Bergmann zu nichts mehr Luft, verwahrlosen seine Kinder. zeigt sich aus den Berichten des Allgemeinen Knappschaftsvereins widerte: Hören Sie mal, verehrter Freund, Bochum , daß die Krankengiffer in feuchten Gruben größer ist, die Unternehmer die Verkürzung der Arbeitszeit durch Ueberschichten als selbst bei höherer Temperatur in trodenen Gruben. Ein weiterer meine Arbeiter werden sich sehr leicht an die Berlängerung gewöhnen. wieder sollen ausgleichen dürfen. Wir billigen auch die Ueberschichten Faktor ist die Gefährlichkeit des Betriebes. Auf diese Faktoren muß( Hört! hört!) Es muß einem leid tun, daß solche Anschauung noch zur Rettung von Menschenleben oder zu außerordentlichen Schacht­die Gesetzgebung ebenfalls Rücksicht nehmen. bei den Unternehmern verbreitet ist. Schon die heutige Abbaus reparaturen. Aber durch diese Ausgleich Erlaubnis wird der Brimmer- Waldenburger Revier( H.-D.) überbringt die Grüße der methode allein zwingt uns, eine Verkürzung der Arbeitszeit zu Arbeiter zu einem Spielball des Unternehmers( Sehr richtig!), Waldenburger Bergleute und wünscht die Aufmerksamkeit der Gesez- fordern. Wer in den dicken Flögen einige Jahre lang bei dem die Kapitalisten werden Feierschichten einlegen, wann sie wollen, gebung auf das Ueberschichtenwesen auch in jenem Revier gelenkt miserablen Wetterzug diese Ausdünstungen von Schwefel und anderen und im lepten Augenblick, wenn fie genügend Menschenmaterial zu sehen. Tadelnd erwähnt er das unsolidarische Verhalten der Gafen eingeatmet hat, wird wissen, wie notwendig die Verkürzung herangezogen haben, wieder drauf losarbeiten wie toll. Durch diese fatholischen Fachabteilungen und der sogenannten Reichstreuen, die der Arbeitszeit ist. Nun hat mein Kollege Imbusch gesagt, wir Ueberschichtenwirtschaft wird nur der Lohn reduziert. Wenn die sich nicht an den Beratungen hier beteiligen, die Vorteile, die errungen follten der Regierung für ihren Entwurf dankbar fein. Bu danken Leute durch Ueberschichten ein paar Mart verdient haben, sieht es werden, aber gern mit benugen werden. Бабеп wir nicht, absolut nicht.( Vielfaches Bravo 1 und im nächsten Monat schon ganz anders aus. Die Arbeiter, die leber­Schlösser- Aachen( Verband) schildert die mißlichen Zustände im Händeflatschen.) Aber wir können es freundlich begrüßen, daß schichten machen, haben einen guten Lohntag, beim zweiten schneidet Aachener Revier, wo gegen 10 000 Arbeiter in Betracht kommen. Der die Regierung endlich gewährt, was wir verlangen fönnen und ihnen die große Schere des Lohndrückers alles wieder weg. sanitäre Arbeitstag kommt hier nicht in Betracht, die Gesetzes- dürfen.( Buruf: Und müssen! Sehr richtig!) Hoffentlich wird neuen Gesegesvorschriften werden nur Zweck haben, wenn sie streng borlage würde hier also feine Verbesserung bringen, obwohl die Regierung ihren ernsten Willen zeigen, etwas für die Arbeiter durchgeführt werden. Dieses Rotgefes darf nicht auf dem Papier die Krankheitsgiffer bei uns viel höher ist als im Ruhrrevier. zu tun. Wenn wir auf der einen Seite das Verbot ber leber- stehen bleiben. Heute erlaubt sich jeder Steiger, den Einfahrer, der Wierzbica- Bottrop( Bole) berichtet über Mißstände auf Gruben schichten fordern, dürfen wir auf der andern Seite ihnen teine Wusstellungen macht, grob zu behandeln. Hier muß der Hebel an­der Borbeder Gegend. Handhabe zur Nachholung von Feierschichten geben. Ich glaube gesetzt werden. Die Organisationen müssen gekräftigt werden, um Schluchtmann- Meiderich( Verband) schildert die Praktiken der deshalb, daß wir gut tun, in Punkt 6 der Resolution den zweiten die Fälle aufzudecken, in denen die Unternehmer und Beamten auf Unternehmer zur Verlängerung der Schichtzeit sowie überhaupt zur Absatz zu streichen. Wir haben beobachtet, wie die Bechen im Ruhr das Gefeß pfeifen.( Sehr gut!) Wir werden uns in den kommenden Umgehung der gesetzlichen Bestimmungen. Daß der Gefeßentwurf revier, insbesondere die nichtfyndizierten, bei flauerem Geschäfts- Jahren über die Durchführung dieses Gesetzes sprechen müssen, lediglich die Temperatur als maßgebend für den fanitären Arbeitstag gang, auch ohne daß Arbeitsmangel fie dazu zwang, Feierschichten werden sehen müssen, ob wir damit auskommen. Wenn nicht, so annimmt und nicht mindestens auch die Feuchtigkeit berücksichtigt, einlegten und dann in fünf Tagen die Arbeiter mehr zu schaffen fegen wir weiter ein.( Beifall.) ist geradezu befremdlich, aber auch bezeichnend. Die Bechen zwangen, als sonst in fechs. Wir müssen dafür sorgen, daß das Gärtner- Senftenberg( A. B.): Kamerad Jmbusch hat die Form verwaltungen zeigen schon jetzt durch ihr Verhalten, daß sie sich Gesetz über die Verkürzung der Arbeitszeit nicht durch Ueberschichten der Resolution Husemann zu fchroff gefunden. Aber der Vorredner darauf einrichten, daß die Regierung nicht einmal den sanitären wieder hinfällig wird.( Bravo !) hat erklärt, daß sie ihm nicht weit genug ginge. Es berührt doch Arbeitstag durchsetzen wird. Stettner Siegerland( chriftl.): Nach dem Regierungsentwurf eigenartig, wenn ein Redner vor Dankbarkeit gegen die Regierung Schiller- Oberhausen( 5.-D.) weist nach, wie unzureichend die soll der sanitäre Marimalarbeitstag für die Gruben eingeführt werden, zerfließen möchte und dem andern nicht einmal unsere Forderungen Kontrollen und Revisionen durch das Oberbergamt verlaufen. Die die eine Temperatur von mehr als 22 Grad haben. Dabei bleibt weit genug gehen. Imbusch hat ganz recht, daß der Entwurf der

sie müssen auch sehr vorsichtig damit sein, denn niemand iſt imstande, all die indirekten Strafen der Steiger und Betriebsleiter ans Tages licht zu bringen. In ein und derselben Arbeiterkategorie für ein und dieselbe Schichtenzahl kann der Bergmann 40, 60, 80 oder 100 m. verdienen, ganz nach Belieben der Verwaltung. Die Wohl­taten der Unternehmer, die herrschaftlichen Wohnungen, sind dann schuld daran, daß diese Mißstände nicht einmal aufgedeckt werden. Die Bergarbeit in Oberschlesien ist keine Arbeit für freie Menschen, sondern eine für Delinquenten, und auch die Zuchthäusler haben noch einen besseren gesetzlichen Schutz.( Sehr richtig!)[ Die Nedezeit ist abgelaufen.]

unterſtügt.

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