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Abg. v. Damm( Wirt. Ver.): Wir sind der Ansicht, daß die Kommission durchaus das richtige getroffen hat, als sie Uebergang zur Tagesordnung über diese Betition empfahl.( Bravo ! rechts.)

Abg. Gothein( frs. Vg.) protestiert dagegen, daß die 5000 Unter­schriften leichtfertig zustande gekommen sein können. Man muß doch vor allem auch auf die Qualität der Unterschriften achten( Sehr richtig! bei den Freifinnigen). Es sind 2800 Aerzte darunter. Ich selbst habe auf Aufforderung berühmter Mediziner, darunter des Professors Mieculicz unterschrieben. Ich gebe zu, daß es in vielen Fällen sich um ein Lafter handelt. Aber seitwann bestraft denn der Staat jedes Lafter? Dann müßte man auch jeden außerehelichen Geschlechtsverkehr bestrafen ,, und würde das geschehen, so wären vielleicht hier im Hause nicht viele Unbestrafte.( Große Heiterkeit im ganzen Hause). Abg. Thaler sagt, die Sache sei ja strittig. Nun dann müßte er doch nach dem Grundsaze verfahren: in dubio pro reo!( 3m 8weifel muß für den Angeklagten entschieden werden.)

( Sehr richtig! links.) Schon allein aus dem Grunde, um den ekel­haften Gesellen, den erwerbsmäßigen Grpreffern das Handwerk zu legen, muß der Petition Folge gegeben werden.( Beifall links.),

Abg. v. Bollmar( Soz.):

Ich hätte zur Sache selbst nicht das Wort genommen, wenn nicht Herr v. Nardorff die Sozialdemokratie angegriffen hätte. Ich habe das mir in dieser Frage zugehende Material eingehend geprüft und gebe zu, daß es eine durchaus ernsthafte Sache ist. Allerdings hat die Agitation der Gegner des§ 175 in letter Zeit eine Form an­genommen, die einem das Eintreten für die Sache möglichst schwer macht.( Sehr richtig! rechts.) Das fann mich aber nicht hindern, anzuerkennen, daß sehr vieles für die Beseitigung des§ 175 spricht. Um alle Mißverständnisse zu vermeiden, erkläre ich, wie Stollege Thiele bereits jagte, daß jeder Kollege dieses Hauses ohne Rüd­ficht auf die Partei lediglich persönlich in dieser Frage Stellung nehmen muß. Die Sozialdemokratie hat damit nichts zu tun.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.),

Abg. Thiele( S03.):

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Eisen und Eisenwaren( ohne Maschinen)

1903

1904

Einfuhr 37/246

Ausfuhr 580 148

Ausfuhrüberschu

542 962

438 896

394 080

416 065

Leuchtkugeln. Unter diesem Titel gibt die Buchhandlung Vorwärts soeben ein fleines Gedichtbuch heraus, das namentlich unseren vortrags: Januar u. Februar lustigen Parteigenossen willkommen sein wird. Wie oft richtet sich bei Arbeiterfesten und anderen Gelegenheiten, wo aufgeklärte Prole­44 816 tarier beisammen sind, die allgemeine Stimmung plößlich auf den 1905 40 642 456 707 Wunsch:" Trage doch einer etwas vor!" Da sollen denn die Leuchtkugeln" steigen, Retter in der Not sein und verhindern, daß Roheisen und Halbzeug, fowie auf Schienenmaterial. An Roheisen Allerdings entfällt diese Zunahme der Ausfuhr Hauptsächlich auf man zu nichtssagendem Schund greift. Die Sammlung fommit gerade noch für die Maifeier zu rechter Zeit. Das Büchlein enthält und Halbzeug find ca. 10 000, an Schienen, Schwellen, Laschen 2c. 60 Gedichte teils ernster, teile humoristischer und politisch- satirischer ungefähr 16 000 Tonnen mehr ausgeführt worden, als im Januar Natur. Eine Anleitung: Die Kunst des Vortrags" gibt Winke, wie und Februar 1904. Dagegen hat der Export von besserem Walz Deklamationen wirkungsvoll zu gestalten sind. Das Heft ist bequem eisen weiter abgenonumen, und zwar in folgendem Maße: in der Tasche zu tragen. Preis 50 Pf. Durch alle Parteibuch­Stabeisen, Träger, Bleche, Draht, Röhren handlungen zu beziehen. Einfuhr Ausfuhr Ausfuhrüberschuß

Bei der Gemeinderatswahl in Dahlwig bei Zossen wurde Er erhielt neun Stimmen, sein Gegner fünf Stimmen. Er ist der unser Parteigenosse H. Fenz als Vertreter der dritten Klasse gewählt, erste Sozialdemokrat, der in diese Gemeindevertretung einzieht.

1903

1904

1905

9511

215 726

10 683 11 874

199 085 182 624

206 215 188 402 170 750

Deutlich kommt in diesen Ziffern die Wirkung der Preispolitik

der Roheisensyndikate und des Stahlwerksverbandes auf den Eisen­Parteipreffe. Das Voltsblatt" für Kassel präsentiert sich arenerport zum Ausdruck. Durch ihre Praris, die Preise für ihre zum erstenmal im neuen Gewande. Bekanntlich sind dem Blatte als auf dem Inlandsmarkt, werden diese Syndikate zwar in den aus der Parteikasse Mittel zu ſeiner Erweiterung zur Verfügung Stand gesetzt, ihre Ausfuhr zu vergrößern, aber diese Vergrößerung gestellt worden. Das typographische Bild des Blattes ist sehr an- bedeutet augleich eine Hemmung des Exports der besseren und sprechend. Ein handliches Format mit hübschen Schriften sauber mittleren Walzwerksprodukte. gedruckt und gut arrangiert. Zur Einführung beginnt es mit einem Aufsatz über die ökonomischen Lehren von Karl Mary. Wir wünschen besten Erfolg.

Die Medlenburgische Voltszeitung hat in den letzten Monaten recht erfreuliche Fortschritte gemacht. Sie hat seit etwa 34 Jahren zirka 1000 neue Abonnenten gewonnen.

Das Arbeiterfekretariat Fürth eröffnet am 5. April feine Tätig­feit. Zur Inanspruchnahme des Instituts find alle Personen ohne Unterschied des Alters, Geschlechts, Berufs, der Konfession, der Partei­stellung und des Wohnorts berechtigt. Gebühren werden nicht er­hoben, nur die Porto- Auslagen fallen dem Auftraggeber zur Last. Die Adresse ist Theaterstr. 19. Als Sekretär ist Genosse Endreß angestellt.

antworteten mit dem

Dresdner Bank. In der gestern in Dresden abgehaltenen Generalversammlung der Dresdner Bank wurde die Tagesordnung einstimmig genehmigt. Die auf 7% Prozent festgesette Dividende gelangt sofort zur Auszahlung. Das ausscheidende Aufsichtsrats­mitglied Generaldirektor Guillaume in Mülheim( Rhein ) wurde durch Zuruf wieder in den Aufsichtsrat gewählt, der Wirkliche Ges heime Oberregierungsrat v. Kranold- Berlin , sowie Geh. Bergrat Hilger, Generaldirektor der Königs- und Laurahütte, wurden in den Aufsichtsrat gewählt.

Ich verstehe den Kollegen Thaler nicht, daß er einen Wider­Russische innere Anleihe. Für die neue 5prozentige russische An spruch in meinem Berhalten finden will. Ich habe doch in der leihe witd im Zarenreich mit Hochdruck gearbeitet. Die ganz und Kommission genau so gefämpft wie jest. Stollege halboffiziöse russische Presse, voran die Nowoje Wremja", ber Thaler vermißte den vollständigen wissenschaftlichen Beweis in meiner öffentlich einen dringenden Appell an den Patriotismus der russischen Die sozialdemokratische Partei des Kantons Zürich hielt am Stapitalisten. Unter Eremplifizierung auf Japan und die erfolgreiche Rede, ja hat er denn irgend etwas Wissenschaftliches vorgebracht? Sonntag in Zürich einen außerordentlichen Parteitag ab zur Unterbringung der dortigen inneren Anleihen werden die russischen Die Herren Hirschfeld, Moll, Krafft- Ebing haben in verschiedener Stellungnahme zu den am 30. April stattfindenden Kantons- und Sapitalisten, wie die Frankf. 3tg." meldet, aufgefordert, nicht bloß Hinsicht ihre Ansichten geändert; gewiß, aber traurig die Bewegung, Regierungsrats Wahlen. Dazu hatten sich 134 Delegierte und ihren Vorteil im Auge zu haben, sondern durch massenhafte Zeich die von Anfang an immer bei genau denselben Säßen festhält! Die ungefähr ebensoviele andere Genossen und Genossinnen eingefunden. nungen eine große patriotische Manifestation" zu produzieren, die große Menge aller derjenigen, die gefragt worden sind, obgleich man Es herrschte entschlossene Kampfesstimmung. vorher ihre Stellungnahme nicht kannte, haben die Petition unter- Stadt Zürich lehnten das von den Bürgerlichen ihnen vor seiner Bürger beweist. Die Genoffen der dem Ausland die innere Stärke Rußlands und die Opferwilligkeit schrieben. In Bayern , in Hannover ist während zweier geschlagene Kompromiß ab und Menschenalter( 1815-72) der homosexuelle Verkehr nicht Gegenvorschlag, Man darf danach von vornherein erwarten, daß der Erfolg der ein folches für den ganzen strafbar gewesen, trotzdem hat sich dort diese Sitte durchaus nicht abzuschließen, Kanton Anleihe möglichst aufgebauscht werden wird, hauptsächlich natürlich worauf jedoch die Gegner nicht eingingen, dem Ausland gegenüber und wohl in der stillen Hoffnung, dadurch als in anderem Staaten. Bentrum fich hier ſo ſehr gegen die Aufhebung des§ 175 exeifert, ich De Wahltreifen ozialdemokratifme in ein Baffus in Bem Artikel der Hand.- und Ind. Wenn das Nach lebhafter Debatte wurde befchloffen, soweit als es möglich die französischen Geldgeber gefügiger zu machen. Von Interesse ist so erinnere ich an den Brief des Bischofs Haffner von Mainz , Kandidaten aufzustellen. In bezug auf die Regierungsrats 3tg.", worin die Steuerfreiheit insofern als wertvoller Vorzug be der gegenüber der Straffreiheit anderer schwererer fittlicher Ver- wahl wurde beschlossen, selbstverständlich den Genossen Ernst zeichnet wird, weil dadurch die Inhaber der neuen Anleihe auch der fehlungen den§ 175 als eine Jntonsequenz bezeichnet und wieder aufzustellen, ferner auch Dr. Stößel zu unterſtügen, Besteuerung entgehen, die vielleicht in Zukunft eingeführt feine baldige Beseitigung verlangt. Wir machen gar fein Hehl obwohl er in Sachen der politischen Polizei unsere Kritik verdient. werden könnte. Das klingt fast wie eine versteckte Andeutung, daß daraus, daß uns als Sozialdemokraten andere Paragraphen Seine Beanstandung würde aber nur den Liberalen Gelegenheit eine Erhöhung der russischen Kuponsteuer nicht allzu des Strafgesetzbuches folgenschwerer, unerträglicher oder verhängnis- geben, einen Reaktionär an Stelle des immerhin guten Demokraten ferne liegt. voller erscheinen als dieser. Das kann uns aber nicht hindern, für Stößel zu bringen. seine Aufhebung einzutreten.( Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Abg. Dr. Thaler( 3.) bestreitet, daß Bischof Haffner Anhänger der Aufhebung des§ 175 gewesen sei. Er habe es nur infonsequent Fünf Monate Gefängnis wegen Polizeipräsidenten - Beleidigung. gefunden, daß man nicht auch die Homosexualität der Frau unterwegen Beleidigung des Polizeipräsidenten von Hannover verurteilte Strafe stelle( Lachen links) und deshalb den§ 175 als eine In- die Straftammer in Dortmund den verantwortlichen Redakteur der Strafe stelle( Lachen links) und deshalb den§ 175 als eine In- Dortmunder Arbeiter- Zeitung", Genossen Fride, zu fünf Monaten tonsequenz bezeichnet. Abg. v. Kardorff( Rp.): Ich stelle fest, daß der Leiter der Ber- Gefängnis. liner Sittenpolizei wiederholt erklärt hat, der Name Krupps sei ihm nie in diesem Zusammenhange genannt worden, und daß die Leip­ziger Volkszeitung" vor kurzer Zeit die ganze Verdächtigung Krupps als ein albernes Märchen des Vorwärts" bezeichnet hat, das der Partei sehr geschadet habe.( Hört! hört!), Weiter habe ich nichts hinzuzufügen.( Beifall rechts.)

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Abg. Thiele( Soz.):

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Was der Abg. v. Kardorff soeben über die Leipziger Volks­Was der Abg. v. Kardorff soeben über die Leipziger Wolfe­zeitung" gesagt hat, ist einfach nicht wahr. Die" Leipziger Volfs­zeitung" hat sich über die Materie selbst gar nicht geäußert, sondern nur das tattische Vorgehen des Vorwärts" ges tadelt. Die Leipziger Volkszeitung" hat durchaus nicht sagen wollen und auch nicht sagen können, daß die Behauptungen des Vor­wärts" über strupp an sich nicht richtig seien. Gind denn die Kellner in Berlin , die sich massenhaft als Zeugen angeboten haben, von der Gegenpartei Krupps auf Capri gedungen worden?( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.)

Damit schließt die Debatte. Der Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung wird gegen die Stimmen der Sozial demokraten und Freisinnigen angenommen.

Präsident Graf Ballestrem schlägt vor, in Anbetracht der langen anstrengenden Sitzungen der letzten Tage die nächste Sigung erst ab zuhalten: Dienstag, nachmittags 2 Uhr, mit der Tagesordnung: 1. Dritte Lesung des Nachtragsetats; 2. Wahlprüfungen; 3. Ab­stimmung über den Antrag Manis( 3ollkredite). Auf Vorschlag des Abg. Blankenhorn wird als Punkt 2 der von allen Parteien unterstüßte Initiativantrag Büsing auf Aenderung der Grundbuch Ordnung eingeschoben.

Schluß 6 Uhr.

Aus der Partei.

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1001

Zanger.( Privatdepesche des Vorwärts"): Unsere Partei­genoffen in Tanger nahmen in einer geheimen Zusammenkunft Stellung zur Angelegenheit Naisuli. Der neue Said galt bisher als ein anständiger Berschwörer, der auf den Umsturz der marottanischen Drdnung hinarbeitete, und wenn auch die von ihm angewandten terroristischen Mittel von den marokkanischen Genossen nicht gebilligt wurden, so fand er doch vielfach Sympathien und Förderung in der arbeitenden Bevölkerung. Die neueste Entwickelung des Mannes hat jedoch die Genossen stuzig gemacht. In der dieserhalb gepflogenen Beratung wurde allseitig zugestanden, daß man sich in Raisuli schwer getäuscht habe. Daß er die Würde eines Kaid angenommen, hätte die bisherige Beurteilung des Mannes nicht beeinflußt; man hätte im Gegenteil darin ein Mittel zur Stärkung der revolutionären Kräfte sehen können. Da er jedoch am Empfange des deutschen Kaisers teilnehmen wird, das Deutsche Reich aber bekanntlich mit anständigen Verschwörern stets furzen Prozeß zu machen pflegt, so ist als erwiesen anzusehen, daß Raisuli in Wirklichkeit weder ein Nebell noch ein Verschwörer, vielmehr ein ganz gewöhnlicher patrio­tischer Räuberbandenführer und Wegelagerer ist, der kein Vertrauen berdient. Es wurde deshalb beschlossen, die Parteigenoffen im Lande eindringlich vor dem Räuber zu warnen.

Aus Induſtrie und Dandel. Naphthaindustrie erlitten hat. Im Oktober vorigen Jahres wurden

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Die Schädigung der Bakuer Naphthaindustrie durch die inter mittierenden Streifs. Die russischen Arbeiter bringen in ihrem politischen Kampf gegen den Barismus das System der intermitties renden Streits zur Anwendung, das die wirtschaftlichen Grundlagen Rußlands weit schärfer angreift, als ein plöblich ausbrechender, nach furzer Dauer abflauender Generalstreik es vermöchte. Wie sehr das durch die einzelnen Industriezvrige Jahmgelegt und in ihren Existenzbedingungen bedroht werden, zeigt eine Aufstellung der St. Petersburger 3tg.", in welcher sie die Verluste berechnet, die seit dem Ausbruch der Streits im Dezember vorigen Jahres die Bakuer 58,8 Millionen und im November 61 Millionen Pud( Bud 16,38 Kilogramm) Naphtha gewonnen. Im Dezember sank die Produktion infolge des Streits auf 23,8 Millionen Pud, während im Januar aus demselben Grund nur 43,1 Millionen Bud gewonnen wurden. Infolge Hälfte des Februar nur ungefähr 20 Millionen Pud produziert, also des armenisch- tatarischen Gemehels wurden während der ersten 10 Millionen Pud weniger, als unter normalen Bedingungen hätten gewonnen werden müssen. Auch die zweite Hälfte des Februar wird wohl für die Naphthagewinnung keine erfreulichen Resultate bringen. In den zwei Monaten( vom 13. Dezember bis zum 15. Februar) find demnach im ganzen 62,9 bis 63 Millionen Pud weniger ge­wonnen worden, als erwartet wurde. Bei einem Preise von 13 Kop. 12 Millionen Rubel für die niedergebrannten 125 Bohrtürme und pro Pud stellt sich der Ausfall auf 8 190 000 Rubel, wozu noch Vorrichtungen hinzuzuzählen sind. Somit ergibt sich ein unmittel barer Schaden von 9,7 Millionen Rubel.

Auch der russische Staat erleidet einen schweren Schaden, Er würde, wenn diese 63 Millionen Pud mehr produziert worden wären, davon 3,3 Millionen Rubel an Abgaben bezogen haben; und außerdem hätte er noch ungefähr 3,7 Millionen Rubel für Petroleum­Afzise und 1,7 Millionen für Eisenbahnfracht erhalten.

Witterungsübersicht vom 31. März 1905, morgens 8 Uhr.

Die Deutsche Bank und ihre Angestellten. In der letzten Generalversammlung der Aktionäre der Deutschen Bank hat Herr Direktor Koch, wie wir in Nr. 76 des Vorwärts" mitteilten, sich eine der Verteilung der Weihnachtsgratifitationen und sonstigen Ver­leine Lobrede auf die Generofität geleistet, mit der die Direktion bei gütungen an ihre Angestellten verfährt. Selbst wenn die Verwaltung der Deutschen Bant aus völlig eigenem Entschluß diesmal eine Grtravergütung an ihre Beamten ausgezahlt hätte, verdierte diese Handlung nicht das Lob, das Herr Direktor Koch dafür in Anspruch nahm, denn wie es in dem eigenen Rundschreiben der Direktion an ihre Beamten heißt, find an die Arbeitsleistung der letzteren im Wie uns aber aus dem Beamtenkreise der Deutschen Bant mitgeteilt Jahre 1904 besonders hohe Ansprüche" gestellt worden. wird, scheint tatsächlich die Auszahlung der Extra- Gratifikationen feineswegs ganz freiwillig erfolgt au sein, sondern sie war erst die Folge eines von der Beamtenschaft auf die Direktion ausgeübten Drucks. Es wird uns darüber von zuverlässiger Seite geschrieben: Nicht nur die Deutsche Bant, auch verschiedene andere Banken haben solche Vergütungen verteilt, trotzdem sich deren Angestellte im allgemeinen schon erheblich besser stehen als wir. Es hätte daher doch einen recht üblen Eindruck gemacht, wenn die Deutsche Bank eine solche Vergütung nicht verteilt hätte, da doch gerade ihr Ges schäftsabschluß die meiste Veranlassung dazu bot. Außer diesem mehr moralischen Beweggrund gehorchte die Direktion aber auch effektivem Zwang. Eine große Anzahl der hiesigen Angestellten man spricht von ca. 200- hat nämlich zum 1. April gekündigt aus Unzufriedenheit mit der Besoldung und der Behandlung. Daher ist in diesem Fall die Vergütung nur ein Mittel, um die übrigen An­gestellten zu halten und die offenkundige Unzufriedenheit zu ver- Swinemde. 757 23 mindern. Hamburg 759 SSW 3halb bd. Aber noch ein wichtigerer Grund! Die Beamten im Konto- Berlin 758 BNB 2 Regen 3wolfen! forrent" hatten, wie auch die Angestellten der anderen Abteilungen, Frantj.a.M. 761 N 762 28 München schon im Januar und Februar wegen des Abschlusses erhebliche lleberstunden machen müssen. Da nun auch jetzt noch die Arbeit sehr schwierig zu bewältigen ist, so sollten diese Angestellten durch schrift­liche Verordnung gezwungen werden, bolle 10 Stunden zu arbeiten. Da aber riß den Angestellten doch endlich die Geduld. Sie gingen alle zusammen gegen 100 zu Schultheiß , verfaßten unter Zustimmung von allen gegen 3 Stimmen eine Protefteingabe und überreichten diese dann nach ihrer Rückkehr in die Bank Herrn Direktor Koch. Der war über eine solche Wendung höchst erstaunt und versprach Abhülfe", soweit solche in seinen Kräften stände!" Ich denke diese Beamtenbewegung wird der eigentliche Grund für die Verteilung der Extravergütung gewesen sein."

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Stationen

Wien

Barometer.

stand mm

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Temp. n. 6.

5° C.= R.

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Buna

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1 Mebel

Temp. n. C.

5° 4.4°.

3 balb bd.

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6 Petersburg 754 S 8 Scilly 766 N 10 Aberdeen 754 WNW 1 balb bd. 12 Baris 765 2 bededt 11

99666

6halb bd. 761 WNW 1 bedeckt Wetter- Prognose für Sonnabend, den 1. April 1905. beständig mit leichten Regenfällen und mäßigen südwestlichen Winden. Nachts etwas fühler, am Tage warm und vielfach heiter, jedoch un Berliner Wetterbureau Marktpreise von Berlin am 30. März. Nach Ermittelungen des Für 1 Doppel- Bentner: Weizen**), gute Sorte gl. Polizei- Präsidiums. mittel 17,21-17,19., geringe 17,17-17,15 M. 17,25-17,23 M., Roggen**), gute Sorte 13,70-13,69 M., mittel 13,68-13,67 M., geringe 13,66-13,60. Futtergerite*), gute Sorte 16,00-14,80 M., mittel 14,70 bis 13,60 M., geringe 13,50-12,40 M. Hafer), gute Sorte 16,20-15,40., mittel 15,30-14,60 M., geringe 14,50-13,80. Erbsen, gelbe, zum Kochen 45,00-30,00 M. Speisebohnen, weiße 50,00-30,00 M. Linsen 60,00-30,00 m. Startoffeln 10,00-7,00 M. Richtftrob 0,00-0,00.eu 0,00-0,00 M. Für ein Kilogramm Butter 2,80-2,00 M. Gier per Shod 4,00-2,80 m. *) Frei Wagen und ab Bahn. **) Ab Bahn.

5 da

Deutschlands Außenhandel in Eisenerzeugnissen. Wenn in den letzten Monaten sich die Beschäftigung der deutschen Eiſenindustrie günftiger gestaltet hat, als in der zweiten Hälfte des Jahres 1904, so hat dazu die vermehrte Ausfuhr von Eisen und Eisenwaren nicht Wasserstand am 30. März. unbeträchtlich beigetragen. Nach der amtlichen Handelsstatistik hat in den beiden ersten Monaten des laufenden Jahres die Einfuhr Straußfurt +2,60 Meter. -D der bei Ratibor+ 2,97 Meter, bei Breslau Elbe bei Ausfig+ 2,14 Meter, bet Dresden 0,42 Meter, bei Magdeburg +2,59 Meter. 11n strut bei fremder Eisenerzeugnisse abgenommen, während gleichzeitig die Aus- Ober- Begel+5,34 Meter, bei Breslau Unter Begel+ 0,06 Meter, bei fuhr um über 18 000 Tonnen gestiegen ist. Es betrugen nämlich in Frankfurt+ 1,90 Meter. Weichsel bei Brahemünde+ 4,41 Meter. Tonnen( a 20 gentner) Warthe bei Bojen+ 1,58 Meter.

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Nee bei Usch+

Recht einfach in der Verwendung ist

Meter.

sid

Knorrs Hafermehl, jede Pakethülle trägt die eingehend gehaltene Gebrauchsanweisung. Durch seine einfache Verwendungsweise hat sich Knorrs Hafermehl, überhaupt alle Knorrschen Fabrikate in allen Schichten der Bevölkerung schnell und dauernd eingebürgert. Die Hafermehlspeisen werden in kürzester Zeit unter entsprechendem Zusatz von Milch oder von Wasser fertiggestellt. Ein sehr angenehmer Vorteil ist dies insofern, weil man zu jeder Zeit rasch eine frische, appetitanregende Speise bereiten kann. Knorrs Hafermehl ist für jeden Haushalt ein Universalnährmittel und muß deshalb stets vorrätig gehalten werden.