Nr. 79. 22. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Der Zweigverein Berlin des Zentralverbandes der Maurer hat soeben seinen Geschäftsbericht für das Jahr 1904 herausgegeben, dem wir folgendes entnehmen: Das verflossene Jahr war, was die Arbeitsgelegenheit betrifft, ein überaus günstiges. Die flotte Baus tätigteit in Berlin und Umgegend hatte zur Folge, daß sich die Zahl der hier beschäftigten Maurer erheblich vermehrte, was in Berbindung mit der regen Agitation dem Verbande einen erfreulichen Zuwachs von Mitgliedern brachte. Jm dritten Quartal 1902 hatte der Zweigverein 8905, in der gleichen Zeit des Jahres 1903 dagegen 10 880 und im Jahre 1904 14 214 Mitglieder. Von diesen gehören dem Maurerberuf im engeren Sinne( einschließlich der Fliesenleger) 9696 an, während 2075 auf den Spezialberuf der Pußer und 2443 auf die Branche der Gips- und Zementarbeiter entfallen. Von den 9696 Maurern im engeren Sinne arbeiteten 6432 in Berlin selbst, die übrigen in den zum Zweigverein gehörenden Vororten.
statt.
Zum Zweck der Agitation wurden im Laufe des Jahres drei Flugblätter verbreitet, von denen das letzte neben der Propaganda für den Verband auch zum Abonnement der Arbeiterpresse und zum Eintritt in die sozialdemokratischen Wahlvereine aufforderte. Im Zweigvereinsgebiet fanden 459 Versammlungen und 427 Sigungen Die Buber entfalteten eine Bewegung zur Einführung der acht stündigen Arbeitszeit, deren Durchsetzung ohne Schwierigkeit gelang. Die in der Gips- und Bementbranche Beschäftigten führten eine Lohnbewegung mit dem Erfolge durch, daß die Erhöhung des Stundenlohnes um 2½ Pf. durch Vertrag festgelegt wurde. Die Spezialbranche der Backofenmaurer erreichte nach einem giveitägigen Streit den Abschluß eines Vertrages, der ihnen eine Bohnerhöhung von 70 auf 77% Pf. pro Stunde gewährt. In die letzte Beit des Berichtsjahres fallen auch die ersten Schritte für die Verbefferung des fürzlich aufs neue abgeschlossenen Vertrages der Maurer . Um die Innehaltung des Vertrages zu fontrollieren, veranstaltete der Zweigverein im Frühjahr und im Herbst je eine Bautenkontrolle. Bei der ersten wurde festgestellt, daß 8116 Maurer zu dem Vertragslohn von 70 Pf. arbeiteten, während 752 Maurer 72% bis 80 Bf. erhielten. Unter dem Vertragelohn arbeiteten 89 Maurer. Die zweite, im Oktober bors genommene Kontrolle ergab, daß bon 9849 Maurern 7069 den vertragsmäßigen Lohn, 2665 einen höheren, nämlich 72% bis 100 Bf. amb 48 einen niedrigeren bis hinab zu 50 Bf. hatten. Löhne von So Pf. bis 1 M. find allerdings nur bei 43 Maurern festgeftelt, in den meisten Fällen war die über den Vertragslohn hinausgehende Höchstgrenze 80 f. 734 Maurer arbeiteten in Afford. Ferner ist festgestellt, daß die vertragsmäßige Arbeitszeit nicht selten über. schritten wurde. Es ist das jedenfalls eine Folge der lebhaften Bautätigkeit. Bei der Herbstkontrolle sind 2304 Maurer ermittelt worden, welche länger arbeiteten als es nach dem Vertrage geschehen soll. Der Bericht rügt diese Ueberschreitungen der Arbeitszeit und berlangt von den Kollegen, daß sie sich in dieser Hinsicht streng an die Bestimmungen des Vertrages halten. Zum Einschreiten bei Verstößen gegen den Vertrag wurde die Verbandsleitung 728mal in Anspruch genommen, davon in 122 Fällen wegen Ueberschreitung der Arbeitszeit. In 106 Fällen wurde die Arbeitszeit infolge des Eingreifens der Verbandsleitung sofort geregelt, in 14 Fällen mußte erft die Achtzehnerkommission einschreiten.
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Sonntag, 2. April 1905.
sei es nicht ausgeschlossen, daß die Partei in Anbetracht der steigend leitung oder des„ Vorwärts"-Buchbindereipersonals der Sachverhalt reaktionären Haltung der Freisinnigen, die sich besonders bei dem fargestellt worden ist, so wird das nicht bloß unsere Verwunderung letten Mugdan - Rummel offenbarte, endlich einmal die Auffassung erregen dürfen, sondern auch die der Genossen. von dem kleineren Uebel" einer Revision unterziehen werde. Seiner Ansicht nach fögne es faum als taktischer Fehler betrachtet werden, Der Verband der Barbier, Friseurs und Perückenmacher- Gea wenn in Zukunft bei Stichwahlen zwischen einem Freisinnigen und hülfen ehrte in seiner regelmäßigen Versammlung die Märzgefallenen einem Konservativen unsererseits strifte Neutralität proflamiert durch Erheben von den Blähen. Dann gab der Vorstand bekannt, würde. Die Ausführungen des Referenten fanden den lebhaftesten daß von seiten des Vereins ein Kranz niedergelegt fei. Hierauf hielt Beifall der Versammlung. Hierauf ermahnte die Genossin Frau Sollege Seifert einen Vortrag über:" Die Bedeutung des Matschke die anwesenden Frauen, sich auch ihrerseits mit den 18. März". Der Vertrauensmann Gerling erstattete Bericht Jbeen des Sozialismus immer vertrauter zu machen und forderte vom Gewerkschaftskartell und teilte mit, daß der Anschluß des Verzum Abonnement der Gleichheit" auf. Nach kurzer Diskussion bandes gegen eine Stimme vollzogen fei. Fünf Kollegen ließen sich schloß der Vorsitzende Trapp dann die Versammlung mit dem aufnehmen. bringlichen Appell an die Gesundbrunner Genoffen, fich fünftighin etwas zahlreicher am Versammlungsbefuch zu beteiligen, als wie es diesmal der Fall tvar.
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Eine Branchenversammlung der Bautischler des Holz. Sälen. Vor Eintritt in die Tagesordnung ehrte die Versammlung arbeiter Verbandes tagte am Sonntag in den Germaniadurch Erheben von den Plätzen den verunglückten Kollegen Geisen. heimer. Dann gab Reiche einen Bericht über die Tätigkeit Maßregelungen und Sittenzustände in Berliner Großbuchbindereien. des Obmannes und der Kontrollkommission der Bautischler- Branche. „ Die fortgefeßten Maßregelungen bei den Es fanden im verflossenen Jahre eine öffentliche, vier BranchenFirmen W. Kämmerer und Lüderik u. Bauer" war versammlungen und zwölf Sizungen der Kontrollfommission statt. das Thema, mit dem sich am Montag eine zahlreich besuchte Ver- Weiter teilte er mit, daß am britten Osterfeiertage vorigen Jahres fammlung der in Großbuchbindereien beschäftigten Arbeiter und in einer Versammlung bei Steller in der Koppenstraße die Anregung Arbeiterinnen befaßte. Die beiden Firmen waren ersucht worden, gegeben wurde, in ganz Berlin und den Vororten den Nettotarif in die Versammlung ihre Vertreter zu entfenden, denen volle Rede- einzuführen, welcher Anregung die Kollegen wohl auch nachgekommen freiheit gewährt werden sollte. Von Stämmerer waren zwei Buch- wären, doch nicht immer zur Zufriedenheit der Kommission. Es halter anwesend. Sie ließen jedoch die schwersten Vorwürfe über ihre wurden in 132 Bautischlereien Forderungen gestellt. In 95 Werk Firma ergehen, ohne tros aller Aufforderung auch nur ein Wort stellen davon wurde ohne Arbeitsniederlegung der Tarif bewilligt. Darauf zu erwidern. Lüderik u. Bauer hatten ein Schreiben gesandt, 3n 37 Werfſtellen im Durchschnitt nach 14tägigem Streit. Immer. worin fie„ bedauern, dem Wunsche, der Versammlung beiguwohnen, hin verursachte der günstige Verlauf der Bewegung einen Soften nicht entsprechen zu können". Ferner wird in dem Schreiben erklärt, aufwand von 17 888 M. Die Vorverhandlung im Juli und August daß es sich bei den der Firma zum Vorwurf gemachten Entlassungen vorigen Jahres betreffs eines Tarifvertrages zwischen der Gehülfeneiner Falzerin und eines Pressers nicht um Maßregelungen handelt, und der Meisterorganisation mußte abgebrochen werden, weil ein und daß man den Breffer bei flotterem Geschäftsgang wieder ein gegenseitiges Verständnis nicht zu erzielen war. Die Aussperrung stellen wolle, die Falzerin aber auf Wiedereinstellung verzichtet und die anschließenden Einigungsverhandlungen brachten nun auch habe. Die Firma ist aber, wie aus den Ausführungen des Refe- für die Baubranche einen Tarifvertrag. Rebner erörterte dann die renten Bruds und der zahlreichen Diskussionsredner hervorging. Tätigkeit der Schlichtungskommission, die ja versuche, strittige Bunite offenbar durchaus nicht so unschuldig, wie sie sich hinzustellen sucht. im Berufe in Güte zu erledigen. Leider nicht immer mit Erfolg. Allerdings sucht sie den Schein zu wahren, hütet sich auch wohl vor Jedoch müsse anerkannt werden, daß Fragen bon prinzipieller Be direkten Verstößen gegen den Tarif, nißt aber die Mängel und deutung bis jetzt noch nicht gemeldet waren respektive sofort erledigt Schwächen des Tarifs gegen mißliebige Arbeiterinnen und Arbeiter wurden. Ein Antrag der Einsetzer wünscht vom 15. November bis in einer Weise aus, die feineswegs als anständig gelten kann. So 15. Februar achtstündige Arbeitszeit für alle Kollegen, die auf dem wurde z. B. der erwähnten Falzerin, einer durchaus tüchtigen und Bau ale Einseher beschäftigt sind. Ebenso verlangen sie, daß zu erfahrenen Arbeiterin, die bisher bei der Firma einen austömmlichen jeder Werkstattfißung die Einseher eingeladen werden. Der Ob Affordlohn verdient hatte, eine Arbeit zugemutet, bei der sie mit mann der Einseher Lehmann begründete diesen Antrag damit, daß bestem Willen in einem halben Tage nur 65 Pf. verdienen konnte. im Winter bei fünftlichem Licht die meisten Unfälle vorkämen und der Als sie um andere Arbeit ersuchte oder um Vergebung der Arbeit in Arbeiter natürlich dann der am meisten Geschädigte sei. Ebenso Stundenlohn, wurde sie vom Wertführer an den Chef, vom Chef wünscht er, da man doch in einer Branche nicht gut zweierlei Arbeitswieder an den Werkführer verwiesen und dieser, Herr Tieb, er- zeiten innehalten könne, daß sich auch die Werkstattgefellen, die auf laubte sich sogar zu sagen: Sie sind zu faul zu der dem Bau arbeiten, den Beschlüssen der Einseher fügen. Die Neus Arbeit." Die einträgliche Arbeit ließ man von Lehrmädchen ausführen, die erwachsene tüchtige Arbeiterin sollte mit einem Rohn wahl des Obmannes verlief refultatlos und wurde der BautischlerKontrollfommission das weitere überlassen. nach Hause gehen, ber eine anständige Eristenz unmöglich macht. Berhandlungen mit den Vertretern der Organisation blieben erfolg Reinickendorf . In einer im Schüßenhause in Reinickendorf - Ost los. Herr Bauer regte sich ganz unnötigerweise auf, meinte: Die abgehaltenen kombinierten Generalversammlung der Wahlvereine Organisation schleiche um sein aus herum wie Reinickendorf und Wilhelmsruh erstattete der Verein Dieb, um etwas zu ergattern, und war ganz und trauensmann Wollstein Bericht über seine Tätigkeit seit dem gar nicht für eine vernünftige Regelung zu haben. Von verschiedenen 1. November b. J. Aus demselben ging ein erfreuliches Erstarken Rednern wurde noch erwähnt, daß es sehr zu bedauern fei, daß der Bewegung im Bezirt, sowohl hinsichtlich der Anzahl der organi gerade diese Firma, die sich außerdem noch durch übermäßige An- fierten Genoffen, als auch der Aufbringung von Geldmitteln hervor, treiberei auszeichnet. Arbeiten für die Vorwärts- Buchhandlung aus- und konnte der Vertrauensmann fonstatieren, daß, wenn die Bes führt. Aehnlich wie die Firma Lüderik u. Bauer geht die Firma wegung in demselben Maße fortschreitet, der Bezirk fich den best. Stämmerer, die die Arbeiten für die bekannte Militärbuchhand- organisierten bald an die Seite stellen könne. Leider sei es ihm lung Mittler it. Sohn ausführt, systematisch mit Maßregelungen wegen Verzuges aus dem Bezirk nicht möglich, länger Vertrauens. gegen die Vertrauensmänner der Arbeiter vor. Der alte Herr Kämmerer war, wie in der Versammlung allgemein anerkannt wurde, ein recht anständiger und humaner Arbeitgeber. Er berstand auch was von der Arbeit!" wurde in einem Zwischenruf bemerkt. Bu feiner Zeit hielt man es für ein Glück, bei der Firma in Arbeit treten zu können. Seitdem haben sich die Verhältniffe fortdauernd berschlechtert, so daß Leute, die eine Reihe von Jahren zur Zu friedenheit des alten Chefs gearbeitet hatten, die Werkstätte verlassen mußten. Was aber noch schlimmer ist, das ist der Umstand, daß jungen Arbeiterinnen, die sich anständig ernähren wollen, der Aufenthalt bei der Firma unmöglich gemacht wird. Nach dem, was Brik. In der lehten Sigung des Wahlvereins hielt Genosse in der Versammlung von mehreren Rednern und Rebnerinnen aus Bermuth einen interessanten Vortrag über: Die Eroberung geführt wurde, ist der Werfführer Sonnenburg ein Mann, der politischen Macht". In der Diskussion erklärte Genosse der die üble Angewohnheit hat, Arbeiterinnen, selbst solche im Alter Schröder, er fönne sich nicht in allen Punkten mit dem Rebrauch seiner Stellung als Werfführer zu unüberlegten Schritten mentarischen Errungenschaften in feinem Verhältnis zu den großen bon 16 bis 17 Jahren, zum Bier einzuladen, um sie unter Miß- ferenten einverstanden erklären, beispielsweise ständen unsere parlazu verleiten. Es wurden in dieser Hinsicht so schwerwiegende An- Geldopfern und der jahrelangen Arbeit, Anschauungen, welche ber fchuldigungen gegen den Werkführer Kämmerer gerichtet, daß man Genosse Wermuth und mehrere andere Diskussionsredner er sich wundern mußte, als der Referent in seinem Schlußwort er flärlicherweise nicht teilten. Unter Vereinsangelegenheiten brachte flärte: er glaube, die Geschäftsleitung wisse von diesen Dingen. eller den Zwischenfall zwischen unserem Reichstags- Abgeordneten Außer diesen beiden Firmen wurde noch die Buchbinderei von 8ubeil und Dr. Wugban im Reichstage gelegentlich der Bes Zweiter Wahlkreis. In einer Versammlung, die am Dienstag udwig erwähnt, die sich ebenfalls durch Maßregelung und ratungen des Strankenkassenwesens und der Arbeiterbersicherung zur in Habels Brauerei- Ausschant stattfand, sprach Genosse Mar Schifanierung von Vertrauensleuten, schlechte Löhne usiv. aus- Debatte und empfahl hierzu folgende Resolution, welche einstimmig Stiefel über: Friedrich Schiller , ein deutscher zeichnet. Einige Klagen über die Arbeitsverteilung in der Bor - angenommen wurde:" Die Versammlung des Sozialdemokratischen Dichter". Die von Begeisterung für Schillers Jdealismus durchwärts.Buchbinberei angebliche Benachteiligung der Ar- Wahlvereins Brik spricht dem Reichstags- Abgeordneten 8ubeil glühten Ausführungen, die in dem Gedanken ausklangen, daß es beiterinnen sollen, wie der Werkstubenvertrauensmann Iar Se nicht das Bürgertum ist, sondern die Arbeiterklasse, die berufen ist, bemerkte, zunächst einmal in der Werkstubensizung besprochen werden. ihre Anerkennung aus für die energische zurechtweisung im Reichstage dem Abgeordneten Herrn Mugdan gegenüber; desgleichen über in unserer Zeit die freiheitlichen Jdeale Schillers zu bewahren und Die Versammlung nahm die beiden folgenden Resolutionen an: bie Erklärung, daß ihm in der Angelegenheit Kaufmann- Lichtenberg die Maßregelungen bei den Firmen Kämmerer, Lüderib u. Bauer Hierdurch hat der Vertreter unseres Kreises, Genosse 8ubeil. Die Versammlung erklärt nach Anhörung des Referats über einige Irrtümer unterlaufen sind, welche er dann richtig stellte. und Ludwig und der Diskussion darüber folgendes: Die fortgefesten bewiesen, daß er als schlichter Arbeiter ein weit höher entwickeltes Maßregelungen bei den drei Firmen liegen nicht im Sinne einer Ehrgefühl befibt, als der hochgebildet sein wollende Herr Dr. Mugdan. Tarifgemeinschaft, welche eine Anerkennung der Organisation der Arbeiter in sich schließt. Sollten noch weitere Maßregelungen vorgenommen werden, so sieht sich die Organisation veranlaßt, andere Maßnahmen zu treffen. Die Verantwortung für die daraus entstehenden Konsequenzen tragen die genannten Firmen."
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Die Jahresabrechnung des giveigvereins zeigt eine Einnahme bon 561 005,15 M., eine Ausgabe von 350 963,22 m. und einen Bestand von 210 041,93 m. Ausgegeben sind unter anderem für Rechtsschutz 2835 M., für Strantenunterstüßung 22 249 M., Sterbes geld 9347 M., Reise- Unterstüßung 3128 M., für Maßregelungen und Bausperren 25 640 M. Die Krantenunterstüßung ist eine neue Einrichtung des Verbandes, die erst seit dem 1. März des Berichtsjahres in Straft ist. Aus einer ausführlichen Darstellung der Krankheitsfälle nach Dauer, Ursache usto. ist ersichtlich, daß von 995 Krankheitsfällen allein 243 auf Bauunfälle zurückzuführen sind. 160 Strante litten an Rheu. matismus, 149 an Lungenleiden und die übrigen, das ist die fleinere Hälfte aller Fälle, entfallen auf verschiedene andere Strankheitsursachen. Hiernach ist wohl der allgemeine Schluß berechtigt, daß mehr als die Hälfte aller Erkrankungen der Maurer in unmittelbarem Zusammenhang mit der Berufsarbeit stehen.
In einer Schlußbetrachtung des Berichtes wird gesagt, daß das Ergebnis des vergangenen Jahres ein befriedigendes ist, daß es aber gelte, die Organisation weiter zu stärken, alle Außenstehenden heranzuziehen und die Kollegen nicht nur zur Arbeit auf gewerkschaftlichem Gebiet, sondern auch zur politischen Betätigung heranzuziehen.
Minds verfammlungen.
langte niemand das Wort.
zu verwirklichen, fanden lebhaften Beifall. Zur Diskussion ver As Abteilungsführer für die sechste Abteilung wurde Genosse 8wanzig einstimmig gewählt.
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" Die Versammlung ersucht die Leitung der Vorwärts- Buchhandlung, ihre Arbeiten an tariftreue Buchbindereien, die nicht durch Umgebungsmanipulationen den Tarif zu durchbrechen suchen, zu vergeben, falls sie die Arbeiten nicht selbst herstellen kann."
Bierter Wahlkreis( Often). Am Dienstag hielt der Wahlverein in der Weberstraße 17 eine Versammlung ab. Genoffe 3ubeil sprach unter lebhaftem Beifall der zahlreichen Buhörerschaft über: Soldatenmißhandlungen und Militärjustiz". Der Redner zeigte, daß die Ursache der grauenhaften Mißhandlungen, welche jetzt gelegentlich durch die Verhandlungen vor den Kriegsgerichten bekannt werden, in dem System des heutigen Militarismus zu suchen ist und daß das Uebel selbst erst mit der endgültigen Ausrottung dieses Systems beseitigt werden kann. So lange die Forderung unbedingten blinden Gehorsams den Soldaten der brutalen Gewalt der Die Geschäftsleitung der Vorwärts- Buchdruckerei und der BuchBorgesetzten preisgibt, so lange drakonische Strafbestimmungen und Handlung Vorwärts ersucht uns, ihr hierzu folgende Bemerkung zu eine eigene Militärjustiz solche Verhältnisse stüßen, ist eine Besserung gestatten: nicht zu erwarten. Für uns Sozialdemokraten gilt es, unter den Bis zur Stunde ist der Geschäftsleitung eine Klage bezüglich jungen Leuten Aufklärung zu verbreiten über die Rechte, die dem angeblicher Benachteiligung von Arbeiterinnen überhaupt nicht mit Soldaten zustehen, damit er seinen etwaigen Beinigern gegenüber vielleicht deshalb nicht, weil von einer Benachdavon Gebrauch machen kann. Weiter aber ist es unsere Aufgabe, an der Beseitigung des heutigen Militarisumus zu arbeiten, ein Biel , teiligung der sämtlich im Wochenlohn arbeitenden Arbeiterinnen das allerdings erst erreicht werden kann, wenn die Idee des Sozia. durch Arbeitsverteilung zu reden blanter Unsinn wäre. lismus zum Siege gelangt. Was die Vergebung von Buchbinderarbeiten der Buchhandlung Bortvärts an andere Buchbindereien betrifft, so ist am 28. Februar an den Arbeiterausschuß der Vorwärts. Buchbinderei geschrieben worden:
geteilt worden
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In bezug auf 2. u. B. erkennt die Geschäftsleitung die moralische Berpflichtung an, den Wünschen des Personals entsprechend die Geschäftsbeziehungen zu L. u. B. zu lösen, wenn feitens der Organisation die erhobenen Vorwürfe bestätigt werden, daß 2. u. B. fyftematisch darauf ausgehen, den Tarif zu umgehen bez. zu brechen."
mann zu bleiben. An seine Stelle tourde Gursch gewählt, als Revisoren Jen dreied Neinidendorf- Ost, Fellbo& Reiniden. dorf- West und v. d. Wisch Wilhelmsruh. Ferner wurde eife. Wilhelmsruh zum Mitglied der Lokalkommission und zum probi forischen Revisor für die Vorwärts"-Spedition gewählt. Nachdem noch Genosse Wollstein bekannt gemacht, daß besonders infolge der geographischen Lage des Ortes der Wahlverein in Reinidendorf sich vom 1. April in zwei Wahlbereine( Reinidendorf und Umgegend und Reinickendorf - West) zergliedert, schloß der Vorsitzende die leider recht schwach besuchte Versammlung.
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Die Versammlung erklärt ferner, daß überall dort, wo die Arbeiter fchaft sich an den Wahlen beteiligt und zur Macht gelangt, es gana fchaft sich an den Wahlen beteiligt und zur Macht gelangt, es ganz selbstverständlich ist, daß sie die Angestellten der Kassen usw. aus ihren Reihen wählt. Die Versammlung würde es als grobe Pflichtverleßung betrachten, wenn die Vorstände der Kassen hiervon der Arbeiter bei der Schuldeputation, als Schöffen, Stadträten usw. abweichen würden. Insbesondere, da die Regierung Vertretern ihre Bestätigung versagt, und Staatsangestellten sowie Staatsarbeitern die Zugehörigkeit zur sozialdemokratischen Partei unter Androhung der Entlassung verbietet."
Eingegangene Druckfchriften. staatlich reglementierten Prostitution in Dresden 1904. Ausgewählte Jnternationaler Kongres der Föderation zur Bekämpfung der Referate. Herausgegeben von Katharina Scheven. ( Dresden 1905.) Dr. Aurel v. Onciul, Das österreichische Problem.( Starl Stonegen, Wien .) Paul Nisch, Schiller Gedenkbuch.( Berlin , Baul Kittel, Historischer Verlag. Gustav Tschirn, 8ur 60jährigen Geschichte der frei. elisiösen Bewegung.( Kommiſſionsverlag der Handelsbruderei Bamberg .)
W. Kulemann Landgerichtsrat: 8usammenschluß ber Liberalen!( D. B. Böhmert, Dresden .) Bericht über das erste Geschäftsjahr. Deffau. Arbeiterdruckerei, Eingetr. Genossenschaft m. b.§.
Sechster Wahlkreis. Am Dienstag tourde für den Bezirk Ge sundbrunnen in„ Weimanns Wolfsgarten" eine öffentliche Boltsbersammlung abgehalten, in der Reichstags- Abgeordneter Fräß dorf über„ Die politische Lage" sprach. In seinem interessanten, Tehrreichen Vortrage behandelte der Referent eine Reihe wichtiger Gegenwartsfragen der inneren und äußeren Politik. Bei der Erörterung des Bergarbeitersireits und der jetzt vorliegenden Berggefehnobelle erinnerte er unter anderem auch an die Debatten über den Generalstreit und gab der Meinung Ausdruck, daß sich ams immer mehr die Frage aufdränge, ob das Proletariat auf die Seit diesem Lage ist nun von seiten der Organisation zwar Dauer den Generalstreit für gewisse Industrien, als politischen Waffenstreit gedacht, in seinen Klassenfämpfen werde entbehren feinerlei Mitteilung an die Geschäftsleitung ergangen, trozdem aber üfer 11. fönnen. Sowohl im Hinblick auf den Bergarbeiterstreit als auch an 2. u. D. kein neuer Auftrag erteilt worden. Wenn nun gleich- Driver; sy auf die gegenwärtigen Vorgänge in Rußland sei eine gründliche wohl am 27. März in dieser Versammlung eine Resolution wie Wilhelm Winsch, Mein Christusbild. ( Berlag Lebensreform,
Vereinigung der Maler, Lackierer, Austreicher, Tüncher und Weihbinder Deutschlands . Bericht des Vorstandes und ausschusses über die Geschäftsperiode der Jahre 1903/04.(. Tobler, Hamburg 22.) Geschäftsbericht der Orts- Krankenkasse der Maler zu Berlin für das Sahr 1904. 68 Seiten. Berlag Maurer u. Dimmid, Berlin S., Luisen Josef Popper , Fundament eines neuen Staatsrechts. ( Dresden , Karl Reißner.)
Brüfung dieses Broblems nicht von der Hand zu weisen. Ferner oben gefaßt werden konnte, ohne daß seitens der Organisations- Berlin.)