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Nr. 81. 22. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Reichstag  .

178. Sigung vom Dienstag, den 4. April 1905, vormittags 2 Uhr.

Am Bundesratstische: Dr. Stübel

Bor Eintritt in die Tagesordnung ehrt das Haus das An­benken des verstorbenen Abg. Wallbrecht( natl.) durch Erheben von den Plägen.

Auf der Tagesordnung steht zunächst die dritte Beratung des britten Nachtragsetats für das Reich und für die Schuhgebiete. Die Etats werden ohne Debatte gegen die Stimmen der Sozialdemo­fraten angenommen. Hierauf folgt die erste Beratung des Antrages Büsing( natt.) betreffend Kenderung der Grundbuchordnung. Der Antrag wünscht, daß die Eintragung des Eigentümers auch denjenigen, für welche eine Hypothek, Grundschuld," Rentenschuld, Neallast oder ein Recht an einem solchen Rechte im Grundbuch eingetragen ist", bekannt gemacht werde. Zur Begründung erhält das Wort

Abg. Graf Praschma( 8.): Ein Teil meiner Freunde stimmen dem Kommissionsbeschluß zu. Zweifellos ist ein Mißbrauch solcher Stimmzettel dann viel leichter, wenn sie nur in einzelnen Fällen benutzt werden, während sie hier allgemein verbreitet waren.

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Mittwoch, 5. April 1905.

nach Amsterdam   die Bedeutung des Internationalen Kongresses für unsere Partei in gerechter Weise beurteilten.

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Sodann bespricht Jaurès   die parlamentarischen Ursachen der Auflösung des Blocs noch unter Combes die fortgefeßten Intriguen in den Reihen der Radikalen: Eine Wiederher stellung der Blocs ist unmöglich. Sie wäre auch Abg. Fischer- Berlin  ( Soz.): unnüz für das Reform werk, das zurzeit realisierbar ist. Wenn das Plenum seinerzeit mit seinem Beschluß auf Betveis- Namentlich die Trennung zwischen Kirche und Staat hängt einzig erhebungen nicht der Meinung Ausdruck geben wollte, daß solche von der Uebereinstimmung der Regierung und der Kammers Bettel ungültig sein sollen, fo hätte es einen unsinnigen Beschluß fommiffion ab. Uebrigens zeigt das Schicksal dieser Reformen, wie gefaßt, dann hätten wir uns die Prüfung der vielen einzelnen sehr die fertigen Formeln von den Ereignissen über den Haufen Stimmzettel in der Kommission ersparen können. Wir wenden geworfen werden. In Amsterdam   hat Kautsky   in der Stommiffions. gerade gegen das Vorgehen der uns Nationalliberalen, debatte bemerkt, die Trennung wäre unmöglich unter einem in solchen Sachen von Fall zu Fall zu entscheiden. Das Ministerium, dessen Mitglied ein Rouvier ist. Nun, jetzt wird diese ift nationalliberale Politit, gewiß Sie leben ja bom Unfall Reform zur nahen Wirklichkeit unter einem Minifterium, dessen Chef aber wir wollen nicht, daß Rouvier ist. ( Unruhe bei den Nationalliberalen) Andererseits, so führt Jaurès   weiter aus, tönnte der Bloc gar es die Politik des Hauses wird. Man soll nicht in den Fällen Buch­wald und Braun fich als Hüter des Gesetzes aufspielen, um für eine nicht mehr funktionieren, weil ein neues gemeinsames Linksprogramm, Entscheidung von Fall zu Fall einzutreten, wenn man selbst den das über das zurzeit geltende hinausgehen würde, unmöglich Vorteil davon hat. Wenn Herr Kopsch meint, die Münchener wäre. Jenseits der Trennung und der Arbeiterpensionen könnte nur Genossen müßten tonsequenterweise ihre Mandate niederlegen, so noch ein parlamentarisches Programm tiefer fozialer Reformen die eine Vorbereitung der sozialistischen  Abg. Dr. Lucas( ntati.): Unter dem gegenwärtigen Rechte wiffen tönnen feine Parteigenoffen ja abwarten, was wir tun, wenn aufgestellt werden, die Hypothekenbefizer und andere Gläubiger sehr oft nicht, wer der Bollmars Wahl angefochten wird. Wenn aber die Freifinnigen so Gesellschaft bedeuten würden. Dafür sind die Radikalen noch nicht Eigentümer ist und an wen sie sich zu halten haben, wenn die außerordentlich anständig empfinden, so sollten sie doch bei sich selbst zu haben. Die bisher realisierten und in Angriff genommenen Zinsen ausbleiben oder wenn eine Sündigung erfolgen soll. Die anfangen und ihren Parteigenoffen Barbed veranlassen, sein Mandat sozialen Reformen sind zurzeit das Magimum für die republikanische Gerichte haben sehr verschieden entschieden. Geholfen kann nur niederzulegen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) durch eine einheitliche Regelung durch Reichsgesetzgebung werden. Eine Debatte erfolgt nicht. Der Antrag wird in erster Lesung und hierauf sofort in zweiter Lesung angenommen. Es folgen Wahlprüfungen. Die Wahlen der Abgg. Merten ( frf. Vp.) und Gamp( Rp.) werden ohne Debatte für gültig erklärt. Die Wahl des Abg. Barbed( frs. Bp.) soll nach dem Antrag der Kommission für gültig erklärt werden. Abg. v. Gerlach( frf. Vg.)

will gegen den Kommissionsbeschluß feinen Widerspruch erheben, bittet aber die Wahlprüfungs- Kommission, sich fünftig auf den Standpunkt zu stellen, daß Wahlen für ungültig erklärt werden müssen, wenn, wie es bei der in Frage stehenden Wahl der Fall war, die Stimmzettel für einen Kandidaten nicht das vorschrifts­mäßige Format haben.

Abg. Fischer- Berlin  ( Soz.):

Demokratie.

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Wahr ist, daß jene gründlichen Sozialreformen, wie der Acht­Abg. Geyer( Soz.): stundentag, die Nationalisation der Bergwerke, der Eisenbahnen und Ich habe nicht einen Vorwurf gegen die Kommission erhoben, Banten  , die Einführung der Miliz, die demokratische Kontrolle der sondern mich dagegen gewendet, daß ein fortwährender Wechsel unter Soldaten über die Ernennung der Offiziere( stürmischer Beifall den Mitgliedern der Kommission stattfand und dadurch eine Aenderung überall) daß diefes Reformprogramm in absehbarer Zeit Teine der Anschauung der Mehrheit hervorgerufen wurde. In der ersten Linksmehrheit finden tönnte. Um dasselbe in den Geist der Sigung, in der die Wahl besprochen wurde, war die Kommission Demokratie so tief eindringen zu lassen, daß es zu einer der Meinung, daß die großen Stimmzettel für ungültig erflärt neuen Regierungsnotwendigkeit wird, dazu ist gerade die volle werden müßten. Aber es tamen andere Leute in die Komunission Autonomie der sozialistischen   Partei unent­mit anderen Anschauungen. Es fann auch Leute geben, die behrlich, ihre vollständig ungehinderte, durch keine Bloc Schwielen an den Händen und doch Feingefühl haben. der Meinung, daß hier eine Durchbrechung des Wahlreglements vor gesamten organisierten Proletariats. Wir sind Rücksichten gehemmte Aktion im Lande, die autonome Aftion des liegt, und wenn der Kommissionsbeschluß angenommen wird, so wird das traurige Folgen im Lande haben.

Abg. v. Riepenhausen( f.):

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Die Linksdelegation ist also gewefen. Daraus folgt aber nicht die Unmöglich feit zeitweiliger Verständigungen mit den Radikalen. Die Einigkeitsurkunde selbst spricht ja Der Abg. Fischer hat den Kommissionsbericht nicht ordentlich von einer fombinierten Aktion mit anderen Parteien. Der Abg. Fischer hat den Kommissionsbericht nicht ordentlich nur sind bei diesen Kombinationen zwei Bedingungen innezuhalten: gelesen.( Stürmische Heiterkeit. Burufe: Er hat ihn ja verfaßt! Erstens müssen sie zeitlich eine Folge sein unserer fräftigen Bro Der Grundsatz des Herrn Vorrebners: Diesmal wollen wir es Der Redner macht eine Verlegenheitspause, dann sehr laut): paganda für das neue Reformprogramm. Erst nachdem wir für durchgehen lassen" kanu   unmöglich vom Hause akzeptiert werden; Dann hat er ihn doch nicht ordentlich gelesen.( Stürmische Heiterkeit.) dieses Programan starken Anhang im Lande gewonnen haben und denn sonst käme man in die reine Willfürwirtschaft. Wir Der Abg. Fischer hat sich auf eine Aeußerung des konservativen nur auf Grundlage dieses Programms fönnen wir an eine kombi­können diese Wahl gar nicht gar nicht für gültig erklären, ohne Abg. Hufnagel aus der Kommission berufen... einen Grundsaz, den der Reichstag   bei einer früheren nierte Aftion mit den Radikalen denken. Zweitens ist diese Aktion Gelegenheit aufgestellt hat, zu verlassen. Würde man auch Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, ich habe nicht zu beschließen und zu regeln nicht von einzelnen Personen, nicht von jegt die unvorschriftsmäßigen Bettel für ungültig erflären, so gehört, daß der Abg. Fischer Namen aus den Kommissions- ber Kammerfraktion, sondern ich sage das meinen Freunden ( aur Rechten gewendet) von der Gesamtpartei.( Beifall wäre die Wahl des sozialdemokratischen Kandidaten sofort bei der verhandlungen genannt hat. eriten Wahl erfolgt. Die Kommission hat in ihren Ansichten hin Bincenes zum Präsidenten hinauf): Ich werde es Ihnen beweisen. Abg. v. Riepenhausen( mit trotziger Stimme, droht mit dem links und rechts.) und her geschwankt, je nachdem diefes oder jenes Mitglied neu ein Schallende Heiterkeit.) Ich werde im unforrigierten Stenogramm votieren, fagt Jaurès: Die Geheimfonds haben wahrlich eine Zu den Geheimfonds beztv. zum Berbot, diese Fonds zu trat.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Es wird auf die Vereinbarung zwischen den verschiedenen Parteien hingewiesen. Aber nachsehen.( Erneute Heiterkeit.) Unterbrechen Sie mich nur, Sie geringe Bedeutung im gesamten politischen Organismus, wenn auch durch derartige Vereinbarungen fann man nicht das Wahlreglement werden mich nicht irre machen!( Schallende Heiterkeit.) Ueber die in ihren trüben Gewässern einige Mikroben herumschwimmen mögen. außer Seraft feßen. Die Kommiffion hat sich auf den Kommentar Aeußerung des Abg. Hufnagel berichtet eingehend und richtig der Sollte aber die Frattion deswegen durch die Berweigerung der Kommissionsbericht. von Dr. Paul Fischer berufen, der erklärte, daß eine geringe Geheimfonds das Kabinett Walbed- Rousseau und das Vereinsgese, Abweichung von dem im Wahlreglement vorgesehenen Format der Präsident Graf Ballestrem: Ich habe nunmehr festgestellt, daß das Kabinett Combes gestürzt haben müssen? Wahr ist, daß die Stimmzettel nicht zur Ungültigkeitserklärung der Wahl führen könne. der Abg. Hufnagel gar nicht Mitglied der Kommission war( Große Geheimfonds eine Dummheit, ein Zeichen der Regierungsschwäche sind. Aber mehr als eine Berdoppelung der Größe der Stimmzettel kann Heiterkeit), sondern nur einen Brief an fie gerichtet hat, den aller Deshalb werden wir fordern, wenn einmal wieder eine fräftige Links­man doch nicht verlangen, damit von einer wesentlichen Ab- dings der Abg. Fischer erwähnte.( Abg. v. Riepenhausen winkt regierung ans Ruder kommt, die der sozialistischen   Unterstützung bedarf, änderung gesprochen werden kann. Es liegt hier eine tiefgehende triumphierend mit seinem Pincenez zum Präsidenten hinauf und daß sie auf dieses fleinliche und lächerliche Regierungsmittel verzichtet. Daher erscheint mir auch das in der Einigkeitsurkunde ausgesprochene Berlegung des Wahlgeheimnisses vor und es bleibt Ihnen nichts verläßt unter schallender Heiterkeit die Tribüne.) übrig als die Wahl für ungültig zu erflären, wenn Sie nicht der Antrag Ginger( S03.) eine namentliche. Es ftimmen mit Ja Bedeutung. Die Abstimmung über den Antrag der Kommission ist auf Berbot des Botums der Geheimfonds von feiner sonderlich großen Willkür Tür und Tor öffnen wollen.( Bravo  ! bei den Sozial 106, mit Nein 60, der Stimme enthalten sich 5. Das Haus ist wichtig ist dagegen das Verbot des Votums der Militär. nicht beschlußfähig und bricht daher die Berhand- trebite, welches im Lande berechtigte Befürchtungen erheben Abg. v. Riepenhausen( t.): Iungen ab. tönnte. Aber nur auf den ersten Blid kann es widerspruchsvoll ere Rächste Sizung: Mittwoch 1 Uhr: Rechnungsfachen, scheinen, wenn die Sozialisten einerseits erklären, ihr Land nicht ent Gesetzentwurf auf Renderung der Maß- und Gewichts- waffnen zu wollen, andererseits aber die Militärkredite verweigern. ordnung, Petitionen. Schluß 4 Uhr.

demokraten.)

In München   ist mit den Sozialdemokraten ein Kompromiß zur Sicherung des Wahlgeheimnisses abgeschlossen, wonach alle Stimm zettel doppelt so groß sein sollen als das Reglement es vorschreibt. Busammengefaltet haben sie die vorschriftsmäßige Größe. Herr v. Bollmar ist zweifellos mit Recht gewählt und so muß auch diese Wahl für gültig erklärt werden.

Abg. Kopsch( frs. Bp.):

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Der Kongreß von Ronen.

Rouen  , 28. März.( Eig. Ber.) Dritter Berhandlungstag. Bormittagssigung. 9% Uhr. Borsigender: Cipriani Paris  . Beifizer: Stern- Maydieu- Korsika und Bertrand Limoges. In der Fortsegung der

Debatte über die Einigkeit

ergreift zunächst das Wort

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In der Tat. Wir sind Anhänger der allgemeinen Abrüstung, wir treten entschieden ein für die Entwurzelung alles nationalen Hasses, für den Bölkerfrieden wir, die Sozialisten in Frankreich  , in Deutschland  , in England, in Italien   und überall. Ebenso erklären die Sozialisten aller Länder, die Integrität ihres Vaterlandes gegen An­Nicht nur in München  , sondern in einem großen Teil der griffe verteidigen zu wollen. Wir in Frankreich   müssen besonders die frei­Bayrischen Wahlkreise sind auf Veranlassung der sozialdemokratischen heitlichen Einrichtungen unseres Landes, das große Reformwerk gegen Partei die Stimmzettel nach Papier und Größe gleichartig hergestellt reaktionäre Angriffe von außen verteidigen. Wenn wir aber trotzdem die worden. Die Behörden haben z. B. auch im Wahlkreise Fürth  Militärkredite verweigern, so verweigern wir sie dem herrschenden System, das unter dem Vorwand der Sicherheit des Vaters bestätigt, daß dieses Format nicht beanstandet werden würde. In landes die Armee in den Dienst einer Rafte stellt, sie durch die der Tat war damit auch keine leberwachung der Wahl beabsichtigt fasernenmäßige Abschließung der Soldaten von der Nation zu einem ober ermöglicht. Im Gegenteil tönnte man den Baiern eigent lich dankbar sein, daß sie in der Sicherung des Wahl­Werkzeug zur Unterdrückung des Volkes macht. Wie Bebel in geheimnisses noch einen Schritt weiter gegangen sind als seinem neulichen Briefe an mich geschrieben hat, verweigert die deutsche Sozialdemokratie die Militärkredite einem System, das die der Reichstag   zu der Zeit, wo er das Wahlgefeß schuf. Eine Sozialdemokraten zu Bürgern aweiter Klasse degrabiert und das Bahlbeeinflussung nachzuweisen ist im Protest auch gar nicht ver­fucht worden. Sollte aber die Wahl in Fürth   ohne weiteres nur Jaurès  : Ich möchte die Befürchtungen einiger Barteitreise in Militärbudget durch vollsbelastende Konsumsteuern speist. Ebenso wegen der unzulässigen Form der Stimmzettel tassiert werden, so bezug auf die Einigkeitsurkunde zerstreuen. Ich will zeigen, daß die verweigern wir die Militärkredite nicht der Verteidigung des müßten auch die sozialdemokratischen Mandate aus Bayern   ihren Urkunde ernste Garantien bietet unter dem Gesichtspunkt der P. S. F. republikanischen Vaterlandes, sondern der Verteidigung von Klassen­Inhabern aberkannt werden. Es ist ein Widersinn, wenn Sie( zu Es ist wahr, daß der Amsterdamer Beschluß unsere Entscheidungen privilegien und Klaffenunterbrückung.( Lebhafter Beifall lints ben Sozialdemokraten) eine Wahl wegen der Stimmzettel für uns zu beherrschen hat. Aber es ist unrichtig zu sagen, daß wir in und rechts.) gültig erklären wollen, auf Grund deren Sie Mitglieder dieses Amsterdam   besiegt worden wären. Unsere Darlegungen in Zum Verbot des Budgetvotums führt Jaurès   aus: Und seit Schon bisher haben die meisten von uns Hauses sind. Eine solche Moral mit doppeltem Boden traue ich Amsterdam   haben vielfach tiefen Eindruck gemacht. das Gesamt Ihnen nicht zu.( Bravo bei den Freifinnigen.) Amsterdam   ist unsere Position nicht geschwächt worden. Jm Im budget abgelehnt. Das Argument, das dieses Ablehnungsvotum Dort haben wir nur Hoffnungen aussprechen in Widerspruch stellt zu dem Botum der im Budget etwa enthaltenen Abg. Geyer( Soz.): In München   waren die Stimmzettel aller Gegenteil. Bartelen gleich groß; da konnte kein Größenunterschied eine Ston- fönnen. Jetzt ist die Trennung zwischen Kirche und Staat Detailreformen, dieses Argument rührt mich nicht. Auch bei sonstigen trolle ermöglichen. In Erlangen  - Fürth   hatte nur eine Bartei foder Berwirklichung nahe. Und diese Reform, deren Mög- Gefeßen fönnte man einen solchen angeblichen Widerspruch ton trolle ermöglichen. In Erlangen  - Fürth   hatte nur eine Partei folichkeit Bebel in Amsterdam   bezweifelt hat, wird zugleich eine ftruieren. Wenn wir in einer Gesetzesvorlage einige Verbesserungs große Stimmzettel ausgegeben, so daß eine Kontrolle ausgeübt werden konnte. Um diesen Unterschied tommen Sie nicht herum. proletarische Errungenschaft sein. Andererseits können internationale anträge durchgesezt haben, sind wir dann deshalb genötigt, das ( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Gegen die Wahl in Beschlüsse die Tattit der einzelnen Länder doch nur in ganz Gesamtgefes zu votieren, und mag es noch so unheilvoll sein?( Sehr München   ist auch von der unterlegenen Bartei fein Brotest allgemeinen Umriffen bestimmen. Wir haben in der Zinken richtig! und Beifall lints.) Desgleichen wenn wir bie tapitalistische cingelegt worden; wäre es der Fall, so hätte nach meiner unserer Bartei feurige Anhänger des Generalftreits, die weit über Gesellschaft zu reformieren suchen, folgt dann daraus, daß wir das den bezüglichen Beschluß von Amsterdam   hinausgehen. Heißt denn Prinzip der fapitalistischen Gesellschaft anerkennen müssen?( Bei Meinung die Kommission so entscheiden müſſen, wie die Minder- das eine Verlegung der internationalen Beschlüsse von feiten der fall lints.) Ebenso steht es um das Budget, das die bestehende heit es für den Wahlkreis Fürth   wollte. Die Mehrheit der Vertreter der Linken? Was in Amsterdam   getan wurde, ist dies: Ordnung verförpert. Wahr ist jedoch, daß die Budgetverweigerung Kommission hatte sich überzeugt, daß die Stimmzettel durch das Stubert zu fühlen war; wäre in jener Sigung fondere proletarische, kommunistische Aufgabe, ben tiefen Klaffen- Wert tönnte sie erstens dann gewinnen, wenn die Sozialiſten in der Man hat eine Verwarnung( avertissement) ausgesprochen, die be- nur den Wert einer symbolischen Rundgebung hat. Einen realen die Entscheidung gefallen, so hätte die Stommiffion sicherlich beantragt, gegenjas nicht zu vergeffen, das Ideal, das zugleich die Regel Mehrheit wären, dann aber könnten die Sozialisten nicht die Wahl für ungültig zu erklären. Bis zur nächsten Sipung aus dem Auge bei der Budgetverweigerung stehen bleiben, fondern sie müßten ein wechselten die Personen und damit wandelten fich die Anschauungen. unseres Verhaltens zu fein hat, nicht Wenn der Reichstag   nicht hier darauf achtet, daß das Gefes respektiert au laffen.( Lebhafter Beifall.) Diese Verwarnung haben wir neues, ein nichtkapitalistisches Budget votieren.( Beifall rechts.) Jede Politik fann fann ihre Ausschreitungen Aber am Tage, wo die Budgetverweigerung eine 2ints. wird, läßt er fünftighin für jeden Wahlkreis die Möglichkeit der zu beherzigen. Kontrolle offen. Gewisse Parteien werden sich dann feinen Deut haben, auch die unfere. In Amsterdam   hat man eben wegen dieser regierung gefährden fönnte, wäre es selbstmord, das mehr um das Gesetz fümmern.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) Gefahren der Bloc- Politik den bekannten Beschluß gefaßt. Ülebrigens Budget abzulehnen, denn dadurch würde nicht das kapita­stimme ich feineswegs den retrospektiven Stritilen von Amsterdam   liftische Budget abgelehnt werden, sondern deffen Verbesserung. Abg. Dr. Wallau( natl.): wie von Renaudel hier zu. In Frankreich   ist es unmöglich, eine In der Einigkeitsurkunde wird ferner gesprochen von der un Wenn die Kommission in ihren verschiedenen Sigungen ganz Taftit alternierender Roalitionen mit den bürgerlichen Barteien bon versöhnlichen Opposition auch gegen den Staat, der das berfchieden entschieden hat, so beweist das eben, daß alle Mitglieder rechts und links zu befolgen, wie fie in Deutschland   betätigt wird. Werkzeug der Bourgeoisklasse ift". Daraus folgt aber nicht, daß lediglich nach ihrer persönlichen Ueberzeugung gestimmt haben. Man Sier fönnen wir niemals uns mit den Klerikalen toalieren, die bei wir stets uns weigern müssen, die Befugnisse des Staates zu er tann solche Fälle wie den vorliegenden nicht allgemein, sondern nur uns ftets zu einer unterdrüdenden Mehrheit gehörten, während das weitern, die politifchen wie die ökonomischen. Das wird selbst von nach Lage der Sache entscheiden. In diesem Falle liegt eine be- beutsche Zentrum unter Bismard, ebenso wie die Sozialdemokratie, den revolutionären Sozialisten nicht durchweg gefordert. Ueberhaupt steht die Amsterdamer Resolution einer unmittelbaren fondere Kennzeichnung des Stimmzettels durch seine Vergrößerung eine unterdrüdte Minderheit war. nicht vor, denn zusammengefaltet find die Stimmzettel" genau fo Renaudel hat die Linksdelegation mit der Teilnahme an der Reformattion feinesteils im Wege. Das gerade Gegenteil dessen groß gewesen, wie das Reglement es vorschreibt, Regierung auf die gleiche Linie gestellt. Das ist irrig. In der wird in der Amsterdamer wie in ber Pariser Resolution( 1900) auss Linksdelegation haben wir stets die Autonomie der sozialistischen   gesprochen, die beide den größten Wert auf die Reformattion legen. Abg. Wellstein( 8.): Fraktion aufrechterhalten. Der Bloc war für uns nie eine ständige Deshalb wird die Einigkeit nicht im mindesten die freie Tätigkeit Die Vorwürfe des Herrn Geyer gegen die Kommiffion muß ich Einrichtung. Wir hatten ftets im Auge die Notwendigkeit der Auf- für Reformen hemmen. entschieden zurückweifen. Von einer Umstoßung des Gefeßes fann lösung des Blocs, sei es nachdem er seine Aufgabe erfüllt hat, keine Rede sein. Die Kommission hat durchaus gewissenhaft gearbeitet, sei nachdem fich feine seine Unfruchtbarkeit gezeigt hat. wenn sie auch nicht immer gleichmäßig besest war. Die verschiedenen Wenn man hier( links) in brutaler Weise gegen uns bie Amster Abstimmungen beweisen lediglich, daß die Beschlußfassung in diesem damer Beschlüsse zu verwerten sucht, so sei erinnert, daß der Falle besonders schwierig war. Vorwärts  " und ebenso das Züricher sozialdemokratische Organ

der

Die Reformen sind zu beurteilen nicht nach ihrem Mechanismus, sondern nach ihrem Geist. Wenn Miller and einen gleichen Gesez­entwurf über die Arbeiterausschüsse eingebracht hätte wie die deutsche Sozialdemokratie, so würden viele unter Ihnen darin Begünstigung des sozialen Friedens" erblicken.( Sehr richtig! rechts.)" Eine ab