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tratt- überspannte Deutung der Amsterdamer Resolution könnte dazu| gestellt hat aus dem Vorwärts" ist das leider nicht ersichtlich führen, die deutsche   Sozialdemokratie der Verlegung jener Resolution werde ich gegen den Betreffenden weitere Schritte einzuleiten zu befchuldigen. In Wirklichkeit aber bürgt die gewaltige Organisations- wissen. Dem in der Notiz erwähnten Artikel in der antisemitischen kraft der deutschen   Sozialdemokratie für den richtigen proletarischen Sachsenschau" stehe ich ebenso fern wie Bader   und seine Freunde. Geist jener wie ähnlicher Reformen. In Magdeburg   weiß jeder Genosse, daß dieses uns ge= hässig bekämpfende Blatt fast in jeder Nummer von" Partei Internas  " zu fafeln weiß. Weshalb sollte es nicht auch in diesem alle tun, als jei es über irgend etwas unterrichtet? Das Weitere werde ich in die Wege leiten, wenn ich nach Breslau   zurückgekehrt bin.

Die Einigkeit wird aber auch unsere Organisation stärken, und ich begrüße die kommende Einigkeit, wie ich die heute hier schon berwirklichte Einigkeit von ganzem Herzen, ohne jegliche Vorbehalte begrüße.( Beifall überall.) ( Schluß folgt.)

Parlamentarisches.

Jauer, 3. April 1905.

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Rob. Albert, Redakteur der Boltswacht" in Breslau  . Unsere Notiz in Nr. 79 stüßt sich auf den ausführlichen Bericht der Magdeburgischen Volksstimme". Nach diesem Bericht hat Wendlandt, in die Enge getrieben und nachdem schon von anderer Seite Albert als Urheber genannt war, zugegeben, von diesem informiert worden zu sein.

Gewerkschaftliches.

Ungültige Polizeiverordnung.

( Ein untaugliches Mittel gegen Streitpoften.) Das unbefugte" Herumstehen bei Bergwerksbetrieben 2c. sucht eine Polizeiverordnung zu verhindern, die dieser Tage vom Kammer­gericht für ungültig erflärt worden ist. Es handelt sich um eine der im letzten Grunde gegen Streikposten gerichteten Verordnungen, wenn es auch nicht im Wortlaut zum Ausdrud tommt. Einer aus Anlaß des großen Bergarbeiterstreits vom Jahre 1889 für die Provinz Westfalen   erlassenen Ober- Präsidialverordnung nach­gebildet ist die Ober- Präfidalverordnung für die Provinz Schlesien  vom 9. Februar 1892. So stellte der Vertreter der Ober- Staats­anwaltschaft vom Kammergericht in einem Prozeß wegen lebertretung Börsenkommission. Sizung vom 4. April. Die Debatte der letzteren Verordnung fest. Diese Verordnung vom 9. Februar über den neuen§ 66 wird bis nach Erledigung des§ 68 ausgesetzt. 1892 bestimmt nun, daß bestraft werde: wer in der Nähe Gine längere Debatte entspinnt sich über§ 67 a, der auch Leute für der Betriebsstätte eines Bergwerts, einer andern Börsentermingeschäfte haftbar machen will, welche in das Handels­fabrikmäßig betriebenen gewerblichen Anlage, insbesondere register eingetragen sind oder früher berufsmäßig Börsengeschäfte oder einer Eisen= Binkhütte, getrieben haben. Hierzu liegen von Gamp, Dr. Porzig und eines Steinbruchs, eines Walzwerks oder einer Colshorn Anträge vor, die den Kreis der Verantwortlichen mehr Baustelle, oder auf dem Zugangswege einer solchen oder weniger stärker einschränken wollen. Colshorn( 3.) spricht Betriebsstätte oder einer Baustelle sich ohne be­babei sehr energisch für die Notwendigkeit des Börsen- und sondere Befugnis aufhält und der Aufforderung Neue Reichsanleihe. Die Nordd. Allg. 8tg." bestätigt, daß es eines Sicherheitsbeamten, sich zu entfernen, teine Börsentermingeschäfts. Semler weist auf große Schwindel­geschäfte hin, die durch das Börsengesetz ins Leben gesetzt worden sich bei der Begebung der neuen 31/ prozentigen Reichsanleihe nicht Folge leistet. find. Minister Posadowsky   charakterisiert das Börsen- um eine prinzipielle Aufgebung des 3 prozentigen Typus handelt. Das Landgericht zu Beuthen   erklärte die Verordnung für un­register als eine in ihrer Art cinzig dastehende Ausnahme wie sie ausführt, wäre eine neue Anleihe zu 3 Proz. wahrscheinlich gültig und sprach den Arbeiter Barwodzi, der sich dagegen günſtigen Be­maßregel, die ihren Zweck verfehlt habe. Minister Möller nicht nur unter für das Reich weniger bergangen haben sollte, frei. Das Landgericht ging davon aus, daß wiederholt seine früheren Ausführungen, daß die Börse eine Ver- dingungen begebbar gewesen, sondern sie hätte auch den vor sich die Verordnung des Oberpräsidenten nach ihrem allgemeinen ficherungsanstalt für die Volkswirtschaft darstelle. Kanit handenen Bestand an dreiprozentigen Schuldverschreibungen der Sinne offenbar gegen das Aufstellen von Streitposten wende, berteidigt das Terminregister mit dem Hinweis, daß die Gefahr eines nicht gewünschten Kursdruckes ausgesetzt. Daneben was nicht statthaft wäre. Bankiers Mendelssohn   und Frenzel es seinerzeit empfohlen erschien gegenüber der Konkurrenz der aus Anlaß des Krieges

Aus Induftrie und Dandel.

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Das Kammergericht verwarf die hiergegen eingelegte haben. Bernstein  ( Soz.) will sich nicht auf den zwischen Rußland   und Japan   von diesen Staaten aufgenommenen Revision der Staatsanwaltschaft mit folgender Begründung: Die Streit um die Baterschaft am Börsenregister einlassen, der ihn an hochverzinslichen Anleihen für die Reichsanleihe ein 31½ prozentiges Gültigkeit der Verordnung müsse verneint werden, unter anderem das alte Lied vom Studentenkind erinnere. Daß ein Mendelssohn Papier   um so mehr angebracht, als auch mehrere deutsche Bundes- schon, weil die Verordnung an zu großen Unbestimmtheiten krante. für das Register sei, beweise bei der Machtstellung, die dessen Haus staaten in letzter Zeit den Markt mit 3½½ prozentigen Anleihen an- Da werde gesagt: wer ohne besondere Befugnis in der Nähe der einnehme, gar nichts. Aber nicht jeder Bankier hatte die Macht, gegangen wären. Mithin handelt es sich bei obiger Betriebsstätte eines Bergiverks 2c. fich aufhalte. Der Ausdruc feine Kunden, die Termingeschäfte machen, zur Eintragung ins Anleihe nicht um ein grundsägliches Verlassen ohne besondere Befugnis" sei absolut nicht klar, nicht Börsenregister zu zwingen. Namentlich die Provinzbanfiers feien des breiprozentigen ypus, fondern um eine ausschließ- bestimmt. Dann die Worte in der Nähe des Bergwerks, des ihren Kunden aus den Gutsbesizerkreisen 2c. gegenüber machtlos. lich durch die derzeitige Beschaffenheit des Geldmarktes bedingte Steinbruchs usw. seien so unbestimmt, daß sie ein Richter kaum an­Redner erblickt in allen Anträgen und auch in der Regierungs- Abweichung." wenden könne. Seien das 50 Meter, seien es 1000 Meter, feien es

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Hus der Partei.

Berlin   und Amgegend.

borlage nur die Tendenz, den Streis derer, die für ihre Geschäfts- Deutschlands Außenhandel im Jahre 1904. Es lohnt sich, auf mehrere Kilometer?! Oder wäre das nur zivei Meter? Damit sei abschlüsse die Verantwortung zu tragen hätten, über Gebühr zu die Ein- und Ausfuhrwerte des deutschen   Spezialhandels im Jahre nichts zu machen. Ferner aber greife die Verordnung beschränken. Er bekämpfe das ganz entschieden und behalte seinen 1904, wie sie für die einzelnen Länder nunmehr durch das Statistische insofern in anderer Rechte ein, als sie jedem Polizei­Freunden vor, für die Plenarberatung Anträge einzubringen, die Amt festgestellt sind, einen eingehenden Blick zu werfen. Vor allem beamten, jedem Gendarm die Befugnis gebe, jedermann aus der ben Kreis der verantwortlichen Personen über den jetzt vom Gesetz fällt in die Augen die starke Zunahme unseres Handelsverkehrs mit Nähe der Betriebsstätte 2c." wegzuweisen. Etwas anderes gezogenen Rahmen hinaus erweitern. Nach weiterer, fich lang der Türkei   und mit den südamerikanischen Ländern. wäre es, wenn nur öffentliche Wege, Straßen, Pläge hinziehender Debatte, im Laufe deren Graf Schwerin- Löwis Unsere Ausfuhr nach der Türkei   stieg von 40,22 Millionen Mark im damit gemeint wären. Unter Nähe" falle aber alles mögliche: feine Bereitwilligkeit zu einem fleinen Kuhhandel- Konzeffionen Jahre 1903 auf 75,27 Millionen im Jahre 1904. An dieser Zu- Aecker, Wiesen, Privatgrundstücke. Und da Leute herunterzuweisen, für allgemeinen Terminhandel gegen Verbot von Terminhandel in nahme war die europäische   Türkei   im Jahre 1903 mit 35,52, im follte der Gendarm das Recht haben? Das gehe nicht, dafür gebe Getreide fundgibt, wird der Antrag Colshorn mit dem Vorbehalt Jahre 1904 mit 53,28 Millionen Mark beteiligt. Weniger es im Gesez teine Stütze. In Frage kommen könnte nur redaktioneller Aenderungen angenommen. start stieg die Einfuhr. Sie hatte im Jahre 1904 einen eine zum Schuße der Sicherheit, der Ordnung, Leichtigkeit und Be­Wert von 43,47 Millionen Mark gegen 37,62 im Jahre 1903. Nach quemlichkeit des Verkehrs auf öffentlichen Straßen, sämtlichen füdamerikanischen Ländern stellte sich der Wert der Ausfuhr im Wegen und Plätzen erlassene Verordnung, und dann wäre auch Jahre 1903 auf 210,35, im Jahre 1904 dagegen auf 253,59 Millionen nur die Wegweisung zulässig, die zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, Mart. Mit Ausnahme von Uruguay   und Ecuador   hat die Ausfuhr Ordnung, Leichtigkeit des Verkehrs auf der öffentlichen Straße, dem Aus den Organisationen. Die Parteigenossen des 7. schleswig  - nach allen südamerikanischen Ländern zugenommen, und zwar am öffentlichen Wege, dem öffentlichen Plaze ergehe. Die angezogene Holsteinischen Reichstagswahlkreises haben sich eine den ganzen stärksten nach Argentinien  , wohin für rund 31 Millionen Mark mehr Verordnung vom 9. Februar 1892 sei aber ungültig. Kreis umfassende Zentralorganisation geschaffen unter dem Namen als im Jahre 1903 exportiert wurde. Weit stärker noch als die Sozialdemokratischer Zentralverein für den 7. schleswig- Holsteinischen Ausfuhr nahm aber die Einfuhr aus Südamerika   zu. Sie stellte Reichstagswahlkreis". Der monatliche Beitrag beträgt 40 Pf. sich im Jahre 1904 auf 673,76 Millionen Mark gegen 553,69 Millionen Der Verband der an Holzbearbeitungsmaschinen beschäftigten im Jahre 1903. Die Steigerung beträgt also 120,07 Millionen Arbeiter leitet seinen soeben herausgegebenen Geschäftsbericht für 1904 mit der Bemerkung ein, daß das verflossene Jahr für die Mart. Beachtung verdient auch das Ergebnis unseres Handelsverkehrs Organisation ein Jahr des Kampfes gewesen ist. Diese Bemerkung mit Rußland  , Japan   und Kanada  , mit den beiden ersteren Ländern wird denn auch durch den Inhalt des Berichtes vollauf bestätigt. deswegen, weil sich an den Umsatzziffern der Einfluß des ruffisch Jn 22 Betrieben wurden Einzelkämpfe fast immer mit Erfolg ge­japanischen Krieges zeigt, mit Kanada   wegen der Wirkung des führt. Teils handelte es sich um die Abwehr von Lohnherab­Bollfrieges. Deutschlands   Verkehr mit Rußland   hat im Jahre 1904 fegungen und Arbeitszeitverlängerungen, teils forderten die Arbeiter, sowohl in der Einfuhr, noch mehr aber in der Ausfuhr erheblich ab- die günstige Geschäftslage ausnußend, Verbesserungen der Lohn- und genommen, und zwar sank die Einfuhr von 826,25 Millionen Mark Arbeitsbedingungen. im Jahre 1908 auf 818,70 im Jahre 1904. Die Ausfuhr ging von Streifunterſtügung. Im letzten Viertel des Jahres wurden Maschinenarbeiter bekanntlich in Mitleidenschaft ge= 378 auf 315 Millionen Mark zurück. Die Handelsbilanz mit Ruß- die zogen durch den Streit der Klavierarbeiter und durch land verschlechterte sich demnach im ganzen um zirka 72 Millionen Mark. der Tischler. Am Klavierarbeiter- Streif Wesentlich anders gestaltete sich der Verkehr mit Japan  . Die Ein- die Aussperrung 29 Maschinenarbeiter beteiligt, die 4735 M. Unter­fuhr ging zwar um etwa über 2 Millionen Mark, nämlich von 21,62 waren auf 21,00 zurüd. Um fo günstiger entwickelte sich dafür aber ftügung erhielten. Die Aussperrung der Tischler, durch die die Ausfuhr, die von 45,57 auf 57,76 oder um mehr als 12 Millionen 161 Maschinenarbeiter in Mitleidenschaft gezogen wurden, erforderte wuchs. Der Zollkrieg mit Kanada   hat die Folge gehabt, daß die 34 673 M. für die Ausgesperrten und 2580 M. für die Arbeitslosen. Einfuhr von 9,72 auf 9,05, die Ausfuhr von 35,83 auf 23,16 Millionen Die Aussperrung der Tischler tostete dem Maschinenarbeiter- Verband Mart fiel. Der Schaden ist also für Deutschland   erheblich größer also 37 258 M. Jm ganzen sind demnach für Streits und Aus­sperrungen 46 580 M. ausgegeben worden.

Totenliste der Partei. In Hamburg   starb der Parteigenoffe Joseph Berkowiecz Kohn, Vorsitzender der Preßtommiffion des " Hamburger Echo". Dem Echo" entnehmen wir die folgenden An­gaben über den Verstorbenen:

Jof. Berk. Kohn war 1841 als Sohn eines Kaufmannes in Leczyca( Ruff. Polen  ) geboren. Er sollte nach des Vaters Wunsch Prediger werden und studierte auch, mußte aber 1863 wegen Be­teiligung an dem polnischen Ausstande aus der Heimat flüchten, tam in der Uniform eines Postbeamten über die russische Grenze, durch wanderte mehrere deutsche Städte, bis er 1864 nach Hamburg   tam und hier ein kaufmännisches Geschäft gründete. Seiner Gattin und seiner großen Kinderschar war er ein ungemein liebevoller, treu­forgender Vater. Lange schon quälte ihn ein asthmatisches Leiden, gegen das er nur mit Mühe und einer felten tapferen Zähigkeit an­fämpfte. Aber er wußte seit langem, daß es mit ihm zu Ende ging. Davon zeugt auch der folgende Brief, den er uns vor einigen Wochen mit dem hier ebenfalls folgenden Gedicht schrieb: Werte Genossen! Meine böse Krankheit sest mir so zu, daß ich entschlossen bin, an ihr Nache zu nehmen und infolge deffen Sie bitte, nachstehendes zu veröffentlichen:

Charon  .

Was malt ihr ihn so düster, trüb', Als wär's der Menschen Feind

Den Engel, den Erlöser lieb,

Der uns dem Tod vereint?

Der von der schwachen Schulter hebt

Des Lebens schwere Last,

Die hoffnungslos gejagt, gestrebt,

Den Müden schafft er Raft.

Die Fessel löst der Sorge, Bein

In heißer Sommerschwül.

Und bettet uns so fühl.

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Sein leichter Zephyr haucht herein

Sächfifche Polizei- Allmacht.

als für Kanada  .

Der Verkehr mit den für unseren auswärtigen Handel wichtigsten Ländern hat also, von Rußland   abgesehen, keine auffälligen Ver­änderungen gegenüber dem Jahre 1903 gebracht, vielmehr partizi pieren die einzelnen Länder fast mit dem nämlichen Prozentsaz am Gesamthandelswert wie im Jahre 1903. Es betrug der Anteil der für unseren Handel wichtigsten Länder am Werte der gesamten Ein­und Ausfuhr in Prozent:

Einfuhr

Ausfuhr 1903 1904 1903 1904 13,2 14,0 20,5 20,7 10,7 9,3

Großbritannien  

Desterreich- Ungarn  

11,9

10,7

10,3

Ver. Staaten von Nordamerika  . 14,9 Rußland( einschl. Finnland  )

13,8

9,1

13,3

12,2 10,0

6,6

Niederlande  

3,1

3,2

8,2

7,9

Schweiz  

2,7

2,6

5,9

6,2

Frankreich  

5,3

6,2

5,3

5,3

3,3

4,4

5,2

5,2

3,2

2,8

2,7

2,7

Belgien  Italien  

=

Diese Werkstattkämpfe tosteten 4592 M. an

Ein besonderer Abschnitt des Berichts ist dem Nachweis über die Krankenunterstüßung gewidmet. Wir sehen daraus, daß Ver­legungen und Verstauchungen, also Betriebsunfälle, den weitaus größten Teil der Krankheitsursachen bilden. Von 438 Krankheits­fällen kommen allein 175 oder 39,95 Proz. auf Betriebsunfälle. Jn 57 Fällen oder 13,01 Proz. war Gicht und Rheumatismus die Krankheitsursache, dann folgen Lungenkrankheiten mit 42 Fällen oder 9,59 Proz. Alle sonstigen Krankheiten treten in erheblich geringerem Maße wie die genannten auf.

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Die Jahreseinnahme der Verbandskasse betrug 52 872,90 M., die Ausgabe 27 594,45 M., der Bestand am Jahresschluß 25 278,45 M. Die beim Klavierarbeiterstreit und der Tischler­aussperrung gezahlten Unterstützungsgelder sind in den hier an­geführten Ausgaben natürlich nicht mit eingerechnet.

Achtung, Herrenmaßschneider! Wegen Nichtanerkennung eines Bor einigen Tagen erlebte Genosse Adolf Hoffmann   in Tarifs haben sämtliche Kollegen der Firmen West End Clothing seinem Wahlkreise ein lustiges Stüdlein von sächsischer Polizei­Comp.( Levy u. Co.), Friedrichstr. 85, und her m. Vortrefflich, Allmacht. Er wollte in Hinterhain bei Auerbach   über russische Friedrichstr. 148-149( Bentralhotel Laden 16), die Arbeit nieder­Es war die erste sozialdemokratische Versamm­Zustände sprechen. Die deutsche   Heringsfischerei. In Bremen   fand dieser Tage eine gelegt. Die Firmen find für unsere Kollegen gesperrt; Arbeits­lung in der Gegend und zahlreich hatten sich die Zuhörer aus der vom Deutschen   Seefischerei Verein einberufene Konferenz der Ver- angebote dieser Geschäfte sind streng zurückzuweisen. Verband der Schneider, Ortsverwaltung Berlin  . weiteren Umgebung eingefunden. Als Genosse Hoffmann eben zu treter aller deutschen   Heringsfischerei Gesellschaften statt, auf der fprechen beginnen wollte, erschien der Vertreter der Amtshauptmann genaue Mitteilungen über den jezigen Umfang der deutschen   Herings­Achtung, Sattler! Die Kollegen in der Militäreffektenfabrik von schaft, fiel dem Redner ins Wort und verlangte Bureauwahl. Nun scherei gemacht wurden. Nach diesen Angaben arbeiten die deutschen   C. F. Ludewig, Lindenstr. 93, sowie die Kollegen in den Geschirr­war die zwar schon vorgenommen und das Gesetz schreibt auch Heringsfischerei- Gesellschaften zurzeit mit folgendem Schiffsmaterial: und Reitzeugfabriken von F. Guirmond, Wilhelmstr. 61, G. Rein­feineswegs Bureauwahl, sondern nur das Vorhandensein eines von Heringsfischerei- Gesellschaft A.-G., Emden  , mit 34 Segel- Loggern und hardt, Markgrafenstr. 70, und A. u. W. Schulze, Wilhelmstr. 31/32, der Versammlung anerkannten Leiters vor. Trozdem mußte noch- Dampfer; Heringsfischerei Dollart A.-G., Emden  , mit 18 Segel- haben wegen Differenzen die Arbeit niedergelegt und wird ersucht, Loggern; Fischerei A.-G. Neptun", Emden  , mit 27 Segel- und den Zuzug von dort fernzuhalten. mals ein Bureau gewählt werden. Die Ortsverwaltung. Die Modell- und Fabrittischler find, ihrem am Sonntag gefaßten Hochseefischerei- A.- G. mit 9 Dampfern; Elsflether Heringsfischerei- Ges. Beschluß entsprechend, am Montag einmütig in den Streit ein­mit 19 Segel- Loggern; Glückstädter Fischerei- A.- G. mit 16Segel- Loggern. getreten. 14 Betriebe, die zusammen 80 Modelltischler beschäftigen, Hoffmann fügte sich, um diese erste Versammlung nicht scheitern Insgesamt ist also eine Flotte von 157 Fahrzeugen in der haben die Forderungen bewilligt, darunter als einziger Großbetrieb

Jegt begann Hoffmann mit dem Vortrag eines Gedichtes von Karl Scholl in München   Die Schlacht in Petersburg   am 22. Januar 1905". Das berbot der Ueberwachende, obwohl das Gedicht in ver­schiedenen bürgerlichen Zeitungen abgebrudt worden ist.

wurde.

zu lassen. Er erzählte darauf die Vorgänge in Petersburg  . Er hatte jedoch kaum die Tatsache des Bittganges der Arbeiter erwähnt und gesagt, daß der Zar sich vorher in Sicherheit gebracht hatte, als er abermals unterbrochen und ihm die Wortentziehung angedroht Der Vorsigende machte darauf aufmerksam, daß Hoffmann bis bahin nur bekannte Tatsachen mitgeteilt habe. Darauf erklärte der Beamte: Dann entziehe ich dem Referenten das Wort". Der Borsitzende legte dagegen Verwahrung ein und die Folge war die fofortige Auflösung der Versammlung.

Der Zuhörer, unter denen sich viele Gegner befanden, hatte sich eine starke Erregung bemächtigt und eine Anzahl Gegner, darunter mehrere Lehrer, sprachen dem Genossen Hoffmann unverhohlen ihre Erbitterung darüber aus, daß es möglich sei, so ohne jeden Grund die Redefreiheit und das Versammlungsrecht der Bürger illuforisch

zu machen.

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1 Dampfer Logger; Bremen- Vegesacker Fischerei- Gesellschaft   mit

24 Segel- und 8 Dampfer- Loggern; Geestemünder Herings- und

deutschen   Heringsfischerei beschäftigt; eine stattliche Zahl, wenn man bedenkt, daß vor zehn Jahren noch nicht die Hälfte, im Jahre 1885, dem der Gründung des Seefischerei- Vereins, aber erst zwölf Herings­logger von deutschen   Häfen auf den Fang ausliefen. Außerdem find in Lee, Emden  , Brake   und Elsfleth   weitere Herings- Gesellschaften in der Gründung begriffen, die mit zusammen 30 Segel- Loggern und acht Dampfern ihren Betrieb eröffnen werden, so daß voraussichtlich schon im nächsten Jahre die deutsche Heringsflotte aus 200 Fahr zeugen bestehen wird.

Schiffbaustahl- Syndikat. Wie die Rheinisch- Westfälische Zeitung" meldet, ist die Schiffbaustahl- Vereinigung in der gestrigen Sigung der Werke zustande gekommen. Sie errichtet in Effen ein Schiffbau Stahl- Kontor als G. m. b. H., welches den Verkauf übernimmt. Der feitherige Geschäftsführer des Grobblechverbandes, Direktor Weber, ist zum Leiter ernannt worden. Der Vereinigung gehören

15 Werke an.

das Kabelwerk an der Oberspree. Die übrigen sind Modelltischler­meister. Die großen Betriebe der Eisenindustrie verhalten sich durch­aus ablehnend gegenüber den Forderungen der Arbeiter. Im Streit befinden sich etiva 700 Modell- und Fabrittischler sowie Modell drechsler aus 34 Betrieben.

Deutfches Reich.

Zur Schuhmacherbewegung in Weißenfels  . In der Meinung, daß die Arbeiter streifmüde seien, haben die Fabrikanten die Arbeiter und Arbeiterinnen aufgefordert, die Arbeit mit einem mageren Trost auf später aufzunehmen. Sie haben sich auch diesmal wieder in der Arbeiterschaft getäuscht. Die am Montag nach dem Goldenen Hirsch" einberufene, von etwa 2000 Personen besuchte Schuhmacher- Ver­fammlung beschloß, mit aller Straft weiter zu kämpfen.

Größere Lohnbewegungen finden gegenwärtig in Königs berg statt. Seit Montag, den 3. April, sind die Bimmerer von dem berüchtigten Arbeitgeber. Erklärung. Auf einer Agitationstour begriffen, ersehe ich soeben Erhöhte Fahrgeschwindigkeit der Schnellzüge. Die ersten Schneller band für das Baugewerbe ausgesperrt worden. aus dem Vorwärts", daß man mich in Magdeburg   als den züge mit 100 Kilometer Geschwindigkeit werden, wie man dem Am 1. April lief der alte Vertrag ab, und es haben seit November Urheber" von Berleumdungen gegen den Redakteur Bader   bezeichnet" Brest  . Gen.- Ang." mitteilt, mit den neuen Lokomotiven, wie sie vorigen Jahres Verhandlungen zwischen dem Zentralverbande der hat. Ich habe darauf einstweilen zu erklären, daß diese Behauptung auf der Weltausstellung in St. Louis   ausgestellt waren, auf den Bimmerer und dem Arbeitgeberverbande stattgefunden. Die Zimmerer von A- 3 erfunden und ein Ausfluß eines die Partei schwer Strecken Berlin  - Hamburg   und Berlin  - Hannover   voraussichtlich forderten anfänglich 55 Pf. Stundenlohn, gingen aber später auf schädigenden Treibens ist, das einige Genoffen gegen mich zu schüren noch in diesem Sommer gefahren werden. das Angebot der Unternehmer ein, wonach fie in diesem Jahre 52 Pf. belieben. Sobald ich erfahren habe, wer die Behauptung auf und vom nächsten Jahre ab 55 Pf. erhalten sollten Es wurde

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