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finden würde.

Jedoch werde die Vertretung der P. S. F. gern Falles Hellwag nicht, ich weiß nicht, ob ich mit ihm gespielt habe." folle den Fall rein juristisch prüfen. Der Angeklagte habe nur ge versuchen, Jaurès   Antrag, falls er vom Kongreß votiert wird, in Ich verstehe wirklich nicht. so fährt der Staatsanwalt fort, wie darin glaubt, was die ganze Welt geglaubt habe und eine so exorbitante der Einigkeitskommission zur Annahme zu bringen. eine Verschweigung zu erblicken ist. Ich darf doch nicht sagen, daß Strafe, wie die vom Staatsanwalt beantragte, sei nicht am Blake. Gegenüber Jaurès   Anregung, den Parteirat der geeinigten jemand wider besseres Wissen etwas verschweigt, wenn ich ihn gar In erster Linie bitte er jedoch um Freisprechung, im Falle einer Partei abwechselnd in Paris   und der Provinz zu versammeln, sagt nicht danach gefragt habe. Ich habe mich absichtlich lange mit der Verurteilung aber um volle Anrechnung der Untersuchungshaft. Revelin: Die Sigungen des Rates werden namentlich im ersten Aussage Dr. Sprengers beschäftigt, weil sie dem Angeklagten noch Hierauf nahm der zweite Verteidiger des Angeflagten Jahre zahlreich sein müssen, da die vielfach bestehenden scharfen am günstigsten ist. Ueber Frau Biermann gehe ich ohne weiteres Rechtsanwalt Dr. Herz- Altona Reibungen zwischen den Föderationen der verschiedenen Sonder- hinweg, weil sie einen konkreten Fall befundet und sich vollständig das Wort. Er führte aus, daß die ganze öffentliche Meinung mit organisationen wohl die häufige Einmischung des Zentralrates er den Angaben Dr. Sprengers anschließt. Ich betone, so müſſe die Spannung auf diesen Prozeß gewartet habe. Leider sei es der forderlich machen dürften. Sache angesehen werden, wenn wir nur die Aussage Dr. Sprengers Verteidigung unmöglich gemacht worden, den Wahrheitsbeweis zu Zum Gegenstand der Debatte übergehend, führt Revelin etwa vor uns hätten. Allein es unterliegt gar keinem Zweifel, daß die führen. Die Verteidigung stehe mit gebundenen Händen da. folgendes aus: Es ist unrichtig, wenn man hier immer den Beschluß übrigen Aussagen denen des Dr. Sprenger vollständig entgegen- Die Verteidigung halte hier eigentlich eine Rede nach gefälltem von Amsterdam   als etwas von außen kommendes betrachtet. In stehen. Es kommt ferner hinzu, daß für die Beurteilung dieser Urteil, denn alle Beweisanträge seien abgelehnt. Wenn dem Minister Amsterdam   hat sich die P. S. F. selbst eine neue Richtschnur ge- Sache nicht die Auffassung der Verteidigung, sondern die des wirklich daran gelegen war, Klarheit zu schaffen, warum hat er dann geben. Sie hat ja die Resolution Adler- Vanderurteilenden Gerichts maßgebend sein muß. Sonst würde ja schließ nicht die schon im Dezember von der Verteidigung geladenen Zeugen belde votiert, die nach Jaurès   sich von der Dresdener Reso- lich kein einziger Zeuge dagegen gefeit sein, daß er später des vernommen! Die gesamte öffentliche Meinung war der Ansicht, daß lution nur durch die Färbung unterscheidet. Andererseits hat der Meineides bezichtigt wird, wenn immer die Auffassung der Ver- die Spieltätigkeit des Ministers 12 bis 15 Jahre zurückliege. Auch internationale Sozialismus durch seinen Einigkeitsvorschlag die teidigung maßgebend sein würde. Damit fällt der Vorwurf des im oldenburgischen Landtage habe der Minister dieses erklärt. Und Gleichheit der beiden sozialistischen   Parteien Frankreichs   anerkannt. Meineides ohne weiteres in sich zusammen. Es bedurfte dafür gar trotzdem hat er geschwiegen und erst plötzlich, nach 6 Monaten, nach­Es kann also keine Rede sein von irgend einer Erniedrigung für nicht des von der Verteidigung beantragten Wahrheitsbeweises in dem ein halbes Jahr auf ihm der Vorwurf des Meineides gelastet die P. S. F., wenn sie die Einigkeitsurkunde annimmt. Man Gestalt der Vernehmung von 84 Zeugen. Es könnte sich vielleicht hatte, ist er mit dem Einwand gekommen, das, was der Residenz­hat viel gesprochen( seitens der Rechten) vom treuen Festhalten darum handeln, ob diese Beweiserhebung mit Rücksicht auf die bote" behauptet, sei gar nicht von ihm beschworen worden. Der an der bisherigen Taktik. Man vergißt dabei, daß die öffentliche Meinung notwendig ist, und dazu muß ich sagen: ich minister hat bewußt seine Aussage gefärbt. Diesen Vorwurf erhebe Tattit vervollkommnungsfähig ist. Seit ihren ersten Kongreffen hat habe es immer für sehr mißlich gehalten, daß eine Beweiserhebung ich gegen ihn. Das Gericht hat schon zu erkennen gegeben, daß es die P. S. F. fchon gewisse Fortschritte in bezug auf die Tattit ge mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung statt auf den Wahrheitsbeweis nicht eingehen will. Damit ist dem Prozeß macht. Namentlich ist in ihr die Erkenntnis der Notwendigkeit finden soll. Aber abgesehen davon, daß die beantragten Be- das Rückgrat ausgebrochen. Der" Residenzbote" hat Dinge zur der Organisation gewachsen. Die allzu vielen Vorweiserhebungen gar nicht in den Prozeß hineingehören, sei ihre Sprache gebracht, die zur Sprache gebracht werden mußten. Er hat behalte, die hier gegenüber der Einigkeitsurkunde gemacht wurden, Annahme deshalb nicht erforderlich gewesen, weil die Staatsanwalt- gesellschaftliche Mißstände aufgedeckt. Der Angeklagte wird sich nach find nicht am Plage. Die dringendste Reform ist schaft die Absicht habe, in dem bevorstehenden Prozeß gegen den Kellner der Verurteilung denken: Ich bin nicht verurteilt worden, weil ich für uns die Reform der Partei selbst, und diese Reform Meher noch einmal die ganze Spiel- Affäre des Ministers Ruhstrat unrecht hatte, sondern weil meine Gegner die Macht hatten.( Be­heißt sozialistische Einigkeit, die allein die Aktionskraft des Prole- zu erörtern. Der Angeklagte hat sich nach allem Vorhergesagten wegung.) tariats vergrößern und damit den einzig wichtigen Hebel aller des Vergehens gegen den§ 186 des Strafgesetzbuches schuldig Tätigkeit der sozialistischen   Partei stärken tann. Es gilt also, der gemacht. Einigkeit ohne jegliche Vorbehalte und Einschränkungen beizutreten. ( Lebhafter, anhaltender Beifall links.)

Die Debatte ist hiermit geschlossen. Man schreitet nun zur Ab­stimmung über die Einigkeitsurkunde. Die Linke verlangt das Votum nach Mandaten, um so, wie ein linksstehender Delegierter gegen über der Rechten bemerkt, jeder Zweideutigkeit über die Bedeutung der Abstimmung vorzubeugen. Statutenmäßig ist das Votum nach Mandaten obligatorisch, fobald dies verlangt wird.

Die Abstimmung ergibt die einstimmige Annahme der Einigkeits­urkunde. Die Verkündigung des Ergebnisses wird mit lebhaftem, allgemeinem Beifall und mit Bravo- Rufen begrüßt.

Resolution über Fraktion und Partei.

"

Das Urteil.

des

Was die Strafzumessung anlangt, so liegt es nicht in meiner Oldenburg  , 5. April.  ( Privattelegramm Absicht, mich hier über die Tendenz des Angeklagten und über die Vorwärts") Das Urteil lautet auf 1 Jahr Gefängnis. Bon seines Blattes zu verbreiten. Ich will nur sagen: ich habe nochmals den 6 Monaten Untersuchungshaft werden hierfür nur 5 Monate die Tendenz des Residenzboten" nachgeprüft, aber meine frühere in Abzug gebracht, da durch die Befangenheitsbeschwerde Ansicht habe ich nicht ändern können. Ich glaube dem Angeklagten der Verteidigung die Untersuchungshaft um einen Monat verlängert einfach nicht, daß er zur Besserung der öffentlichen Zustände in Oldenburg   seinen" Protest" geschrieben hat. Daß der Angeklagte worden sei. aber er ist in einer außerordentlich gehäffigen Weise vorgegangen. in gutem Glauben gehandelt hat, habe ich selbst nicht bestritten, Hus Induftrie und Dandel. Wer den Vorwurf des Meineides erhebt, hat sich vorher genau danach zu erkundigen. Das hat Biermann nicht getan, sondern er Die Arbeiten der Berggesetzkommission und die Börse. Die hat ohne weiteres schwere Anschuldigungen in die Welt geschleudert. Tätigkeit der zur Beratung der beiden Berggesegnovellen eingefehten Entschuldigt wird er nur dadurch, daß sein Verteidiger Kommission des preußischen Abgeordnetenhaufes findet bei der Dr. Sprenger ihm gesagt hat, daß das vorhandene Beweis- Börse großen Beifall. Wie sie den vor einigen Tagen von frei­material genüge, während andererseits der Verteidiger ihm auch konservativen Abgeordneten eingebrachten Antrag, der die Annahme den Rat gegeben hat, möglichst maßvoll zu sein. Es kommt ferner von Mutungen durch die Bergbehörden auf fünf Jahre suspendiert hinzu, daß die erhobenen Beschuldigungen sich gegen den höchsten wissen will, mit einer Hausse in Kohlenattien beantwortete, so ver­In diesem Sinne beantragt Renaudel namens der Kom- Justizbeamten des Landes richten und daß es die schwersten Be- anlaßte auch gestern wieder der von den Konservativen und mission folgende Resolution: Arbeiters schuldigungen sind, die überhaupt gegen einen Menschen erhoben Freikonservativen angenommene Antrag, der den Die Einigkeitserklärung, die der Kongreß foeben votiert werden können. Ich beantrage deshalb gegen den Angeklagten eine ausschüssen und ihren Mitgliedern bei Strafe der Auf­hat, bildet für die P. S. F. sowie für die anderen vertragschließenden Lösung die politische Betätigung verbietet, eine Preissteigerung Gefängnisstrafe von einem Jahr sechs Monaten, Organisationen die Richtschnur praktischer Aktion. Gemäß den Statuten der Partei und bis zur endgültigen Non- Auferlegung der Kosten und Publikationsbefugnis für den be- der Kohlenbergwerksaktion. Die Börse nimmt nämlich an, daß diese Die Untersuchungshaft bitte ich nur insoweit Bestimmung die Arbeiterausschüsse dazu zwingen wird, bei Streit­stituierung der Einigkeit ist der Nationalrat der P. S. P. allein beleidigten Minister. fugt, über ausnahmsweise Umstände zu entscheiden und den durch anzurechnen, als sie von seiner Verhaftung am 9. September bis ausbrüchen ihre Mitwirkung zu bersagen und der Streifluft Wider­stand zu leisten; furz, sie erblickt in den derart beschränkten Aus­biese erforderten Maßnahmen die Zustimmung der Partei zu geben." zum 2. Dezember liegt. Die Resolution wird einstimmig votiert. schüssen ein Hemmungsmittel der Streitbewegung. Zum Beispiel zogen die Aktien der Harpener Bergbau- Gesellschaft um 2 Broz., der Gelsenkirchener Bergwerks- Gesellschaft um 1% Proz., des Berg­werks Konsolidation" um 5 Proz. an.

Der Konflikt zwischen Fraktion und Partei wird zum Zwecke der Versöhnung nicht durch eine retrospektive Kennzeichnung des Verhaltens der Fraktion erledigt, sondern nur durch eine Festsetzung der Nichtungslinie für die Zukunft.

Uhry( Linke) beantragt, Jaurès  ' Bormittagsrede als Propagandabroschüre zu veröffentlichen. Nach kurzer Debatte wird der Antrag angenommen, nachdem Anträge auf Drudlegung der Neden Renaudels und Augagneurs zurüdgezogen worden sind.

Ein Antrag der Kommission betreffs der Organisation der Propaganda wird auf Revelins Anregung aus Rücksicht auf die baldige Einigkeit der Einigungskommission zur Berücksichtigung überwiesen.

Damit find die Arbeiten des Kongresses erledigt. Der Vorfißende hält eine kurze Schlußrede, worin er der Föderation der unteren Seine für die vorzügliche Organisation des Kongresses dankt( Beifall), die Einigkeit begrüßt und den Gruß des Kongresses entbietet den Sozialisten aller Länder und besonders den russischen   Sozialisten, die im Kampfe gegen den Barismus stehen. ( Lebhafter Beifall und Rufe:" Hoch die russische Revolution!")

Der neue Ruhstrat- Prozeß.

( Telegraphischer Bericht.).

Oldenburg  , den 5. April. Nachdem gestern die von der Verteidigung gestellten weiteren Betveisanträge, weil unerheblich, seitens des Gerichts abgelehnt waren, begannen heute vormittag die Plaidoyers.

Staatsanwalt Dr. Simmen

Justizrat Dr. Lohse, der Vertreter des Ministers Ruhstrat, tritt ebenfalls für eine Bestrafung des Angeklagten ein. Biermann babe nur Sensation machen wollen. Lediglich aus Haß und Rache gegen den Minister und den Juristenstand überhaupt habe er ge= Erhöhung der Eisenpreise. Der flottere Geschäftsgang des handelt. Er war sich vollständig klar darüber, daß auf Grund des Artikels Rubstrat nicht zum Rückzug gezwungen würde. Mit großer Eisenmarktes feit der Beendigung des Bergarbeiterstreits im Ruhr­Frivolität habe er seine Behauptung in die Welt geschleudert. Er- rebier bietet den Syndikaten der Eisenindustrie einen willkommenen wiesen sei, daß der Minister als solcher nicht mehr gespielt habe Anlaß zur Erhöhung der Preise ihrer Fabritate. Der Kölnischen und Pokern könne der Minister nun einmal nicht als Glücksspiel Voltszeitung" zufolge haben die Schweißeisenwerte in einer gestern in Düsseldorf   abgehaltenen Versammlung, vorbehaltlich der Zu­anerkennen. Hierauf erhalten die beiden Verteidiger des Angeklagten   ſtimmung der Lothringischen Werke, beschlossen, den Preis um 2, M. das Wort. pro Tonne zu erhöhen, also auf 127,50 M. für Handelseisen und Rechtsanwalt Dr. Sprenger 135 M. für Hufftab- und Nieteisen. wendet sich zunächst dagegen, daß das Urteil im Prozeß Schwehnert Die Seeschiffahrt hat im ersten Duartal dieses Jahres einen hier in die Verhandlung gezogen worden sei. Das Reichsgericht recht ansehnlichen Aufschwung genommen. Nach Hamburger Mel­habe erst vorgestern darüber entschieden und die Aften liegen noch bungen wurden dort in den ersten drei Monaten einkommend Nach den Zeitungsberichten aber sei die Sache für 2308 Dampfer mit 2 111 000 Netto- Register- Tonnen und 893 Segler nicht vor. Schwehnert noch gar nicht einmal so ungünstig gewesen. Er bittet mit 257 000 Netto- Register- Tonnen gegen 2163 Dampfer mit deshalb, den Prozeß Schwehnert hier aus dem Spiel zu laffen. 1919 000 Tonnen und 881 Segler mit 240 000 Tonnen in der Des ferneren wendet sich der Verteidiger dagegen, daß er persönlich gleichen Zeit des Vorjahres gezählt. Aus- und eingehend hat dieses verlegend sein wolle, wenn er gegen den Minister Rubstrat immer Quartal dem Seeschiffsverkehr Hamburgs eine Zunahme von ins­wieder den Vorwurf des Meineides erheben müsse. Er müsse das gesamt 265 Schiffen mit 342 000 Netto- Register- Tonnen gebracht, eine tun im Interesse des Angeklagten. Es stehe fest, daß der Minister Steigerung der Schiffszahl um zirka 4% Broz, der Tonnage um im Ries- Prozeß in seiner Zeugenaussage höchst wichtige Momente 8 Proz. verschwiegen habe. Aus der Fragestellung der Verteidiger im Nies­Die wirtschaftliche Lage Rußlands   gestaltet sich immer trüber. Prozeß hätte Minister Rubstrat flar ersehen müssen, daß man Mitteilungen über sein gesamtes Spielleben wissen wollte und Auch die Kiewer Kontrakten- Meffe, auf der Hauptsächlich Lieferungs­nicht einzelne bestimmte Fälle. Nun gingen die Ansichten über verträge über landwirtschaftliche Erzeugnisse, Eisenprodukte und Kohler das Beweisthema im Ries- Prozeß auseinander. Auch die heutige abgefchloffen werden, litt unter Geschäftsstille. Die Abschlüsse iv Zeugenvernehmung habe kein flares Bild ergeben. Das Bild, das Getreide waren sehr mäßig, da die Käufer große Zurückhaltung begründete die gegen Biermann erhobene Anklage etwa wie folgt: sich Landrichter Dr. Klaue gemacht hat, dürften sich die anderen zeigten. Die bekannt gewordenen Abschlüsse auf Getreide der neuer Der zur Anklage stehende Artikel des" Residenzboten" erschien Beugen nicht gemacht haben. Landrichter Jansen z. B. hat als Ernte sind in der Mehrzahl der Fälle zu niedrigen Preisen erfolgt. im September v. J. und erhob gegen den Minister Rubstrat den Beuge ein Bild gegeben, das dem von der Verteidigung gegebenen Gerste von Ländereien der Gutsbesizer wurde zu 72-74 Kop. das Vorwurf des wissentlichen Meineides. Der Angeklagte hat gestern wesentlich näher tomme. Bud lieferbar an Ort oder auf den Stationen der Südwest- Bahner Buch gar nicht bestritten, einen solchen Vorwurf erhoben zu haben, Landrichter Jansen habe belundet, daß nach seiner Erinnerung und Roggen neuer Ernte zu 54-56 Kop. das Bud ebenfalls lote fa er hat zugegeben, diesen Vorwurf erheben zu wollen. Dem er den Eindruck gehabt habe, daß im Ries- Prozeß die ganze Spiel- verkauft. Auch der Verkauf von Hülsenfrüchten war bei niedrigen Minister Ruhstrat wird vorgeworfen, daß er im Biermann- Ries- leidenschaft des Ministers zum Gegenstand der Verhandlung gemacht Preisen ein sehr mäßiger; dagegen war die Nachfrage nach Eisen­Prozeß einen Meineid geschworen hat. Merkwürdigerweise zieht worden sei. Deshalb sei die Aussage des Landrichters Dr. Klaue fabrikaten ziemlich beträchtlich. sich jetzt der Angeklagte, der die schwere Beschuldigung gegen den allein nicht maßgebend. Merkwürdig sei nur, daß der damalige höchsten Justizbeamten des Landes erhoben hat, darauf zurück, daß Verhandlungsleiter sich so wenig auf den Fall besinnen könne. Die er sagt, Minister Rubstrat habe nicht etwas falsches gesagt, sondern Zeugenvernehmung habe weder ein flares Bild für die Ansicht des Deshalb er habe wissentlich etwas verschwiegen. Die Beweisaufnahme der Staatsanwalts, noch für die der Verteidigung ergeben. Letzten zwei Tage habe keinen Beweis dafür erbringen können, müsse auch die Ansicht anderer, dem Prozeß ferner stehender Personen daß in dem Biermann- Ries- Prozeß die allgemeine Spiel eingeholt werden. Die Verteidigung habe durchaus recht, wenn sie leidenschaft des Ministers zur Anklage gestanden habe. Alle fage, fie hätte im Biermann- Ries- Prozeß nur darauf Wert gelegt, Richter und Beteiligten haben das Gegenteil bekundet, ja, noch mehr. Ruhstrat als Gesamtspieler zu illustrieren. Redner bezieht sich Redner wendet sich dann den einzelnen Zeugenaussagen zu und weiter auf verschiedene Residenzboten"-Artikel, die im Biermann­beschäftigt sich vor allem mit der Aussage des Rechtsanwalts Ries- Prozeß Gegenstand der Verhandlung waren. Habe doch der Dr. Sprenger. Es sei nicht recht ersichtlich, wie die Verteidigung damalige Vorsitzende an den Angeklagten Ries die Frage gerichtet: ben 10. b. Mts., abends 9 Uhr, bei Wendt, Beuthstraße 20( großer Saal): hier einen Meineid Ruhstrats wegen wissentlicher Verschweigung Wollen Sie behaupten, daß der Minister noch spielt? Der Rechts­fonstruieren wolle. Es habe sich ergeben, daß der Minister gesagt arwalt Wisser hat sich darauf gegen die Zulässigkeit solcher hat, er habe gespielt, auch mit einer gewissen Leidenschaft gespielt Fragen ausgesprochen, da die allgemeine Spielleidenschaft des Daraus gehe flar hervor, daß und auch die Bank gehalten. Er habe es nur nicht mehr getan wie Ministers nicht zur Sache gehört. jeder andere Spieler. Die Verteidigung wie auch der Beuge die Verteidigung den Versuch gemacht hatte, die allgemeine Spici Dr. Sprenger erblicken nun den Meineid des Ministers darin, daß leidenschaft Ruhstrats zum Gegenstand der Verhandlung zu machen. er etwas verschwiegen habe. Um einen Meineid nach dieser Richtung Wie hätte man sich auch sonst über die Affäre Hellwag unterhalten zu konstruieren, ist es notwendig, daß der Zeuge Tatsachen nicht können, da der Fall Hellwag mit dem Zeitpunkt des damaligen Das erwähnt, die er zu erwähnen verpflichtet wäre, und daß er fie Prozesses gerechnet, in die neueste Beit hineinfällt. doch dafür, daß, wenn man derartige Fragen wider besseres Wissen verschweigt. Von der Verteidigung ist wieder spreche doch die allgemeine Spielleidenschaft des Ministers holt betont worden, daß im Biermann- Ries- Prozeß eine verschiedene auließ, Auffassung des zur Berhandlung stehenden Themas bestand. illustriert werden sollte. Zu den damaligen speziellen Fällen hätte Während Staatsanwalt und Nebenkläger auf dem Standpunkt diese Frage nicht gehört. Das seien alles Beweise für die Auf­standen, daß zur Verhandlung nur die Frage stehe, ob der Minister fassung der Verteidigung. Warum gehe Ruhstrat nicht gerichtlich Mitspieler begünstigt und bevorzugt habe, standen die Ver- bor, als Minister Ruhstrat wegen Meineides angezeigt wurde. Da teidiger auf dem Standpunkt, daß das Spiel des Ministers im hieß es aber auf einmal: ich habe gar nicht beschworen, wie lange allgemeinen zur Verhandlung stand. Er, der Staatsanwalt, müsse ich gespielt habe, sondern ich habe nur über bestimmte Vorgänge bestreiten, daß die Verteidigung dieser Anschauung einen solchen ausgesagt. Weiter hat der Minister gesagt, prägnanten Ausdruck gegeben hat, daß sie dem Minister als Zeugen Bofern sei fein Glücksspiel.

Deutscher   Senefelder- Bund, Mitgliedschaft Berlin  . Heute abent 82 Uhr im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15: Mitglieder Versammlung. Verband der Friseurgehülfen Deutschlands  . 8 weigverein Berlin  . Bersammlung am Donnerstag, abends 10 Uhr, Rosenthaler straße 57: Vortrag des Herrn Dr. Koj.

Verband Deutscher Barbier, Friseurs und Perückenmacher gehülfen. Zweigverein Berlin  . Deffentliche Bersammlung der Friseurgehülfen am Donnerstag, abends 10 Uhr, im Englischen Garten  " lleganderstr. 27c. Referent: Altgehülfe der Innung Herrmann Schulze. Berliner   Tanzlehrer- Verband. Freitag, den 7. d. Mts., abends 9 Uhr, bei Feuerstein, Alte Jakobstr. 75: Monatssigung. Montag, Bersammlung.

Eingegangene Druckschriften. Geschäftsbericht des Verbandes der Lederarbeiter Deutschlands   für die Jahre 1902-1904, nebst einem Anhang, enthaltend die zurzeit gültigen Tarifverträge. 63 Seiten. Drud G. Bibel, Berlin   N., Brunnenstr. 164. Kritik und Antwort auf die Reichstagsreden des Kriegsministers und Reichsschatsekretärs über das neue Militär- Pensionsgesetz von Hauptmann a. D.***.( Nationaler Verlag, Stuttgart  .) Arnold Roller, Der soziale Generalftreit.( Berlin  , Gustav Gladasch.). Im Zukunftsstaat, Roman von Hans Hardt. Broschiert 3,50 M., ge M. Heinrich Freese  , Das tonstitutionelle System im bunden 5. Berlin   W. 35. Verlag Hüpeden u. Merzyn. Fabritbetriebe.( Gotha  , F. E. Perthes.)

Witterungsübersicht vom 5. April 1905, morgens 8 Uhr.

Stationen

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zum Bewußtsein tommen mußte. Das konnte auch nicht geschehen, Das ist aber auch unrichtig, wie der Beuge v. Manteuffel in Berlin  da die Verteidigung teine einzige Frage nach bekundet hätte. Dieser Richtung hin gestellt hatte. Das ging aus Zum Schluß wendet sich Dr. Sprenger dagegen, daß hier nur Swinembe. 748 SSB 5 bededt der Aussage des Ministers in diesem Prozeß klar und unzweideutig der Fall Biermann, nicht der Fall Ruhstrat zur Ver- Hamburg 749 WSW 6 bedeckt hervor. Wir haben uns nach Kräften bemüht, den Zeitpunkt zu handlung steht. Sollte das Gericht der Meinung sein, der Wahr Frank.a.m. 756 SW 4 bedeckt firieren, wo nach Ansicht der Verteidigung der Minister hätte sagen heitsbeweis fei mißlungen, so sei dem Angeklagten nur ein München   760 S müssen: ich habe noch bis in die jüngste Beit hinein gespielt. Nach falscher Rechtsschluß vorzuwerfen. Die Strafe müsse dannien 759 Still Nebel Ansicht Dr. Sprengers habe dies geschehen müssen bei der Erörterung eine biel geringere sein, als die beantragte. Dem Minister müsse des Falles Hellwag. Seine Frage habe gelautet:" Wissen Sie, daß selbst viel daran liegen, daß der Vorfall gründlich geklärt würde. der Affeffor Hellwag ein Opfer Ihres Spiels geworden ist?" und Darüber, was der Residenzbote" für ein Blatt sei, sei der Staats­barauf habe der Minister geantwortet: Sch erinnere mich des anwalt nicht kompetent au urteilen. Das sei Geschmachache. Man

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Wetter- Prognose für Donnerstag, den 6. April 1905. Etwas tälter, zeitweise heiter, jedoch sehr unbeständig mit Regen oder Hagelschauern und ziemlich starken nordwestlichen Winden. Berliner   Betterbureau.