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Dr. 83.

22. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Berliner   Nachrichten.

Aus der Stadtverordneten- Versammlung.

Freitag, 7. April 1905.

Die leicht entzündbaren Zelluloidwaren dürfen nach einer gegen­

Die Herren Oberhofprediger, Hofprediger und Konsistorial- ein bezüglicher Antrag gestellt zu werden. Indes es fehlt am räte werden dem Eiferer vermutlich den Nat geben, erst zu lernen nötigsten: Der Preis, den die Kirchengemeinde für dies wertvolle und praktisch in das Wesen und die Lebensbedingungen Bauland" fordert und der auch im Enteignungswege würde gezahlt des preußischen Christentums einzudringen. Wenn dem Grafen werden müssen, hat die nächstbeteiligten Reflektanten zurückgeschreckt. Hoensbroech   erst ein Licht darüber aufgegangen ist, daß die Die Hochbahngesellschaft hat ihr Tunnelprojekt so eingerichtet, daß Herr Cassel, der Wortführer der freisinnigen Stadt- evangelisch- staatskirchlichen Erzellenzen und Ordensritter sich mit sie des Kirchhofs- Geländes nicht mehr bedarf, und der Eisenbahn­berordneten- Mehrheit, liebt es, bei jeder sich bietenden Gelegen- Händen und Füßen an Hof und Staat flammern müssen, weil fiskus fann sich nach wie vor mit diesem Verkehrshindernisse abfinden. heit die feierliche Erklärung abzugeben, daß er und seine sie mit dem volt keine Gemeinschaft haben, dann wird er beschämt Freunde sich in ihren Entschließungen stets nur von ihrer einsehen, daß es unrecht von ihm war, sie mit seinen" ſittlichen wärtig im Polizeipräsidium ausgearbeiteten Verordnung nicht mehr Forderungen" zu belästigen. Allerdings mag er dann ferner zu der Ueberzeugung leiten lassen. Er sagt es und wir sind Einsicht kommen, daß der Uebertritt vom Katholizismus zur teinen offen, sondern in Kästen mit Blechdeckeln auf den Verkaufstischen bereit, ihm das zu glauben. Wir wollen es auch gelten lassen Lehre" eigentlich überflüssige Mühe war. ausgelegt und bei Lagerung in Regalen entweder in Blechkästen für die Beschlüsse, die diese Ueberzeugungstreuen in Wah I- mit Blechdeckeln oder, falls es sich um größere Gegenstände handelt, prüfungs- Angelegenheiten zu fassen pflegen. Aber Würdigung der   deutschen Industrie. Die Ausstattung für die in blechausgeschlagenen Regalfächern mit eiserner Tür aufbewahrt das eine müssen wir doch sagen, daß gerade in diesem Punkte ronprinzessin Cäcilie wird, wie nun der Conf." zu melden kommenden Interessenten hat nunmehr das Aeltestenkollegium be werden. Auf Grund von Verhandlungen mit den in Frage die Wege, die der Freisinn, seiner Ueberzeugung folgend, ge- weiß, zum großen Teil in Bari  & hergestellt, und zwar trifft die schlossen, an das Polizeipräsidium ein eingehend begründetes Er gangen ist, in letzter Zeit sehr wunderbar gewesen sind. Nach Mutter der Kronprinzessin, die Großherzogin Anastasia von Mecklen- chlossen, an das Polizeipräsidium ein eingehend begründetes Gr. dem Fall Kerfin tam der Fall Leis, und nach dem Fall Leis burg- Schwerin, alle Anordnungen selbst. Die Großherzogin Anastasia suchen zu richten, daß vor Erlaß einer solchen den Handel mit ist nun der Fall Herzberg gekommen. gehörte schon immer zu den besten Kundinnen der bekannten großen eine Prüfung der Materie unter Buziehung von Sachverständigen gehörte schon immer zu den besten Kundinnen der bekannten großen Belluloidwaren so gut wie lahm legenden Verordnung nochmals Bariser Magazine. Ein kleiner Teil der Ausstattung wird auch in und Interessenten aus den Kreisen der Fabrikanten und Händler  Berlin hergestellt. borgenommen werden möge, da nach den Erhebungen des Kollegiums Der Markenerlös der Landesversicherungs- Anstalt   Berlin be- die geplanten Maßregeln in den tatsächlichen Verhältnissen feine trug in den beiden ersten Monaten dieses Jahres rund 1 438 697 m. genügende Begründung finden und bei der großen Mannigfaltigkeit oder 77 705 M. mehr als in den ersten beiden Monaten des Vor- der Belloluidwaren teils nicht immer durchführbar sein, teils die jahres. Für das Heilverfahren sind im Monat Februar dieses bermeintliche Gefahr, die man abwenden wolle, noch vergrößern Jahres 71 402 M. gegen 114 433 M. im Februar vorigen Jahres würden. verausgabt worden.

Als ärztliche Sachverständige für das Schiedsgericht für Arbeiter. Med.- Rat Dr. Becker, Gneisenaustr. 99; Kreisarzt Med.- Rat Dr. Elten, versicherung des Stadttreises   Berlin find gewählt: Kreisarzt Geh Passauerstr. 13; Sanitätsrat Dr. Adler, Mogstr. 90; Sanitätsrai Dr. Köhler, Askanischer Platz 4; Sanitätsrat Dr. Wagner, Münchener­straße 48; Dr. Engel,   Wilmersdorf, Uhlandstr. 58; und Dr. Lenn­hoff, Schmidstr. 37.

lein Elise Vogeler, ist jetzt in den Ruhestand getreten. Fräulein Die bisher dienstälteste Gemeindeschullehrerin   Berlins, Fräu­Lehrtätigkeit zurück; die Dienstzeit, die ihr angerechnet wird, belief Vogeler blickt auf eine für   Berliner Lehrerinnen ungewöhnlich lange Gemeindeschullehrerin reicht noch zurück bis in jene Zeit, wo die sich am 1. April d. J. auf 47% Jahre. Ihre feste Anstellung als städtische Schulverwaltung   Berlins eben erst dazu übergegangen war, im Gemeindeschuldienst wissenschaftliche Lehrerinnen fest anzustellen. Gemeindeschule in der Elisabethkirchstraße. Dem Lehrerkollegium zuletzt unterrichtete Fräulein Vogeler an der 13. Mädchen­dieser Schule hat sie Jahrzehnte hindurch angehört.

Der Mitgliederbestand der   Berliner Krankenkassen, soweit diese

Der Aufsicht des Magistrats unterstellt sind, also der Orts-, Fabriks­und Innungs- Krankenkassen und der Gemeinde- Krankenversicherung, hat zu Beginn des Frühjahrs wieder die alljährlich um diese Zeit hat zu Beginn des Frühjahrs wieder die alljährlich um diese Zeit einfeßende starke Aufwärts bewegung gehabt. Die Zahl der Mitglieder war im Winter vom Dezember zum Januar von 656 822 in raschem Fall auf 638 367 herabgefunten und dann bis aum Februar langsam wieder auf 642 690 gestiegen. Vom Februar zum wachsen, sodaß der Mitgliederbestand vom Dezember nahezu wieder März ist sie nun sofort auf 654 191

Der Königliche Baurat Herzberg hat sich von einem Wahl­bezirk erster Abteilung ein Stadtverordneten Mandat über­tragen lassen, obwohl er nicht mehr in   Berlin wohnt, sondern mit seiner Familie und seinem ganzen Haushalt nach  Wilmersdorf übergesiedelt ist. In   Berlin hat er nur noch seine Geschäftsräume behalten, und in einem dieser Räume hat er sich eine Art Absteigequartier ein­gerichtet, δας mit einem Schlafsofa, einer Wasch­Mit den berüchtigten Praktiken des Krawattenfabrikanten gelegenheit usw. ausgestattet ist. Der Herr Baurat hat von dieser Schlafstelle gelegentlich auch Gebrauch gemacht, aber der Adolf Steinberg hatten wir uns seit dem Jahre 1898 mehrfach zu Mehrheit des Wahlprüfungs- Ausschusses- leider war es nur befassen. Er ist im Jahre 1900 wegen Betruges zu vier Monaten eine Zufallsmehrheit- erschien das denn doch nicht als aus- Gefängnis verurteilt, von der Berufungsinstanz dann aber frei­reichend, ihm die Eigenschaft eines   Berliner Bürgers zu be- gesprochen worden. Auch jetzt noch scheint er seine Lehrmethode in lassen, und so wurde sein Mandat als ungültig angesehen. baktion zeigt, die wir zur Warnung für junge Mädchen hier ver­gemeingefährlicher Weise zu üben, wie eine Zuschrift an die Re­Die Berichterstattung an das Plenum, die unserem Genossen öffentlichen: Liebknecht übertragen worden war, führte gestern zu einer Der bei den   Berliner Amts- und Geiverberichtern rühmlichst interessanten Debatte. Der Antrag des Ausschusses auf ungültig bekannte Krawatten- Professor" " Krawatten- Professor" A. Steinberg, Inhaber und feitserklärung, den Liebknecht in flarer Beweisführung begründete, Direktor der Aeltesten und größten Strawatten- Akademie", scheint wurde nur von den Sozial- Fortschrittlern unterstützt. Alle anderen mit seinen Annoncen zurzeit viel Glück zu haben. Leider aber Gruppen der Versammlung waren entschlossen, Herrn Herzberg werden die Damen, die ihm auf den Leim gehen und 20 M. für einen zu retten. Genosse Singer fegte gegen die Tifteleien ihrer erleben. Auffällig ist es schon, daß der Herr Direktor sich nur sehr vierzehntägigen Lehrkursus bezahlen, eine gründliche Enttäuschung Redner den gesunden Menschenverstand, der es nicht zulassen felten mit seinen Lehrdamen beschäftigt, trotzdem in dem Prospekt könne, dieses Mandat für gültig zu erklären. Aber Herr Herz- dieser Firma zu lesen ist, daß der Unterricht in der liebens­berg, der Einwohner von   Wilmersdorf mit einer Gelegenheits- würdigsten Weise von Herrn Steinberg selbst erteilt wird. Schlafstelle in   Berlin, blieb Sieger. Die Mehrheit suchte das Ferner soll nach dem Prospekt kein Klaſſen, sondern nur Einzel­Schlußwort des Ausschuß- Berichterstatters niederzulärmen und unterricht erteilt werden; 14 Personen aber zu gleicher Zeit durch erklärte dann mit 62 gegen 38 Stimmen Herrn Herz- eine Lehrkraft auszubilden, dürfte wohl nicht gut als Einzel­unterricht bezeichnet werden können. bergs Mandat für gültig. Sind nun die vierzehn Tage Angesichts dieses Beschlusses und der anderen, die in den zehrzeit um, so wird zweifellos jebe Dame glauben, sofort Be­schäftigung in der Abteilung I dieser Firma zu finden. Weit lezten Monaten in Wahlprüfungssachen gefaßt worden find, fehlt. Hatten die Lehrdamen bisher zur größten Zufriedenheit der ge­muß man wünschen, daß die freisinnige Stadtverordneten den Unterricht erteilenden Dame gearbeitet, so werden sie, sobald sie Mehrheit fortan lieber nicht mehr ihrer Ueberzeugung folgt- um Beschäftigung bitten, von Herrn Steinberg zu hören bekommen, einer Ueberzeugung, die blind macht gegen die einfachsten daß sie wenig oder gar nichts gelernt haben; nach einer angeblichen Regeln des gefunden Menschenverstandes. Aeußerung dieses Herrn sind von 100 Damen überhaupt nur Die Spree- Havel- Dampfschiffahrts- Gesellschaft Stern wird im 10 fähig, Strawatten zu nähen. hat nun aber eine Dame das kommenden Sommer über eine Flotte von 50 Fahrzeugen verfügen. Das Rotbuch" des Magistrats der Stadt   Berlin ist erschienen. immer noch nicht gesagt, daß sie auch etwas verdient. Duzende gestellt. Das neue Schiff erhält den Namen   Merkur". Die Stern­Glück", bei Herrn Steinberg Beschäftigung zu erhalten, so ist damit Es wird ein neues Motorboot für den Verkehr auf der Löcknig ein­Es umfaßt die amtliche Personalnachweisung der   Berliner Gemeinde- von Klagen hat das   Berliner Gewerbegericht und, vor Einführung Gesellschaft befigt dann 44 Dampfer und 6 Motorboote. Auf der verwaltung und der mit dieser in Verbindung stehenden Ver- dieses Gerichts, schon die Gewerbedeputation zuungunsten dieses Oberspree( Linie Köpenid- Grünau) wird eine neue Station Krampen­waltungen und Anstalten. Das neue Rotbuch schließt wie das alte mit dem Namen Zylicz, enthält aber 15 Seiten weniger als das ehrenwerten Herrn und Meisters entscheiden müssen, und zwar fast burg auf dem rechten Ufer angelegt. legte. Die Zahl der Ehrenbürger ist dieselbe geblieben. An Stelle Pfändungen bei diesem Herrn fallen fruchtlos aus. Zum Schluß Wintergarten tritt jest allabendlich ein Zauberkünstler auf, der als ftets wegen Einbehaltung von Lohn aus nichtigen Gründen. Ueber Tierquälerei im Variété schreibt das Berl. Tgbl.": Jm des verstorbenen Ehrenbürgers Dr. Bertram sehen wir als jüngsten noch etwas, was die Gesundheitspolizei interessieren dürfte. Für Schlußnummer feines allerdings sehr interessanten Programms ein den Stadtrat a. D. Ha ad und an Stelle des Prof. Ad. v. Menzel 14 Damen, die an dem Einzelunterricht" in" komfortabel ein- Vogelbauer mit einem lebenden Kanarienvogel darin aus seinen den Staatsminister a. D. und früheren Oberbürgermeister Sobrecht, gerichteten Räumlichkeiten" teilnehmen, ist nicht ein einziger Abort änden verschwinden läßt. Das Experiment wirkt sehr verblüffend während Prof. Rob. Koch und Dr. Langerhans als die ältesten vorhanden; die Damen sind vielmehr gezwungen, sich zu Jandorf und findet auch stets lebhaften Beifall, aber der Enthusiasmus der Ehrenbürger an der Spitze der Tafel stehen. Die Stadtältesten sind oder nach der Rotunde am Spittelmarkt zu bemühen. durch den Tod des Stadtrats Struve auf sechs reduziert. Der Magistrat allermeisten Zuschauer würde sich wohl bedeutend abkühlen, erscheint zum erstenmal seit langer Zeit vollzählig mit 34 Mitgliedern. Die   Berliner Pflicht- Fortbildungsschule ist nur für die   Berliner, wenn man wüßte, welch eine abscheuliche Tierquälerei mit Im Jahre 1903 waren nur 31 und im vorigen Jahre nur 33 ver- nicht für die Vorortbewohner. Dieser Bescheid wurde vielen Ein- diesem Kunststück verbunden ist. Denn der Zauberer" hat zeichnet. Die Zahl der Magistratsräte hat einen Zuwachs um 3 wohnern der Vororte zu teil, die anfragten, ob ihre Söhne in die das Vogelbauer an einem starten, starten, fleischfarbenen Gummi­auf 15 erfahren und die der Magistratsassessoren um 1 auf 15. obligatorische Fortbildungsschule in   Berlin aufgenommen würden. band befestigt, das aus seinem Wermel herauskommt. Sobald er Juristische Hülfsarbeiter sind 4, wie in den letzten Jahren genannt. Während bisher der Aufnahme von Vorortbewohnern in die Fort- den Arm ausstreckt, spannt sich der Gummi straff an, und wenn Bon Stadtverordneten sind 140 verzeichnet, es fehlen somit 4. Die bildungsschule nichts im Wege stand, hört dies mit dem 1. Mai, der er losläßt, schnellt das Vogelbauer mit einer Schnelligkeit, Zahl der Bürgerdeputierten ist auf 85 gestiegen, da inzwischen seit mit dem Fortbildungsschulzwang auch die unentgeltlichkeit des der das Auge nicht zu folgen vermag, in den Aermel hinein. Die der Drudlegung 5 neue für das Kuratorium der Fortbildungsschule Unterrichts bringt, auf. Für Lehrlinge, die in   Berlin beschäftigt Drahtwände des Käfigs, die in Scharnieren gehen, legen sich dabei gewählt worden sind, so erhöht sich deren Zahl auf 90. Ein eins find, aber in den Vororten wohnen, wird die Aenderung nicht un­gehendes Studium des Rotbuches ergibt, daß die Zahl der in erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringen, zumal noch in ver­Ehrenämtern der Stadt tätigen Personen rund 4000 einem schiedenen größeren Vororten im Norden und Osten Fortbildungs­ständigen Wechsel und einer bauernden Steigerung unterworfen ist. fchulen gänzlich fehlen.

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glatt zusammen, und der arme Vogel wird zu Brei gequetscht. Die Wäsche des" Bauberers" bedeckt sich innen mit einem ekelhaften Gemisch aus Blut, Federn und Fleischteilen. Dieses Experiment macht der betreffende Variétékünstler jeden Abend zweimal, und jeden Abend werden zum sogenannten Vergnügen der Menschheit zwei Vögelchen auf diese Weise umgebracht. Wir glauben, daß hier eine Stelle ist, wo der Tierschutzverein seinen Einfluß geltend zu machen berechtigt ist, denn der Artist würde sein Brot noch lange nicht verlieren, wenn er das Kunststück nicht gerade mit einem lebenden Tiere ausführt.

Elendsstatistik. Jm Männerasyl des   Berliner Asylvereins für Obdachlose nächtigten im Monat März 21 647 Personen, im Frauen­asyl 4472 Personen. Arbeitsnachweis wird erbeten für Männer: Wiesenstr. 55/59, für Frauen: Füfilierstr. 5.

Dieser Bescheid ist ein neues Beispiel der Krähwinkeleien des unsinnigen Zustandes, daß die Vororte rings um   Berlin herum nicht Zuviel verlangt. eingemeindet sind. Selbst die sich vornehm dünkenden Dörfer" im Mit merkwürdigen Forderungen kommt der bekannte Konvertit Westen wären ohne die Reichshauptstadt noch die elenden Koffäthen Graf   Hoensbroech den offiziellen Vertretern des föniglich nester wie vor vierzig Jahren. Die Haltung   Berlins in Sachen der preußischen Christentums. Er stellt an die Herren Hofprediger Pflichtfortbildungsschule bedauern wir im Interesse der jungen Leute, nämlich das unerhörte Verlangen, weltlichem Land zu entsagen die an ihrer Ausbildung gehindert werden. Vielleicht ist diese und ernsthaft im Geist Christi zu leben. Die Einweihung des Strenge eine Art Revanche für die Gier, mit der neuerdings ber­Domes mit ihrem theatralischen Gepränge hat ihn in Wallung schiedene Vororte in Sachen der Schulunterhaltungskosten von   Berlin gebracht, und in seiner Monatsschrift Deutschland" nennt er diese zu zehren trachten. Auf die Dauer ist aber der heutige Zustand föniglich preußische Festlichkeit eine Profanation des Christen- unerträglich, und ein kommunales Groß   Berlin bleibt der einzige tums". Weiter predigt Graf   Hoensbroech: Ein Armenkommissions- Vorsteher vor Gericht. ,, Und da kommt diese durch den demütigen, überweltlichen Christus- und Gottesglauben überwundene Welt" gespreizt wie Ein Arbeiterführer mit Vertrauen zum Polizeiminister. Ein Was einem alten Mütterchen mit einem Armenkommissions­ein& fau, schillernd in ihrer weltlichsten Form, gepust mit den folcher Mann kann nicht von hier sein. Und das stimmt auch. Graf Vorsteher passierte, kam gestern bei einer vor dem Schöffengericht weltlichen Eitelteitsabzeichen: Hofuniformen, Ordensbändern Pückler ist nämlich derjenige, welcher. Wie vorauszusehen war, hat geführten Verhandlung gegen den früheren Armenkommissionss und Ordenssternen, eleganten Frauentoiletten, und nimmt es den tatendurstigen Grafen nicht lange in seiner freiwilligen Ver- Vorsteher Zigarrenfabrikanten Bruns zur Sprache. Die Besitz von der Stätte, von der es heißen sollte: Löse bannung in Klein- Tschirne gelitten; seine Absicht, vom politischen 82jährige, aber förperlich und geistig noch sehr rege Witwe deine Schuhe, denn der Ort, wo du stehest, ist heilig." Und die Stampfplaz abzutreten, hat er schnell wieder aufgegeben. Gestern Stephan, die Armenunterstützung erhält, hatte sich 200 M. für Krone sezt diesem Un christentum auf die Art der Anwesen- traf Graf Pückler wieder in   Berlin ein und nahm im Hotel West- ihr Begräbnis zusammengespart und sich dafür ein Wertpapier ge= heit so vieler evangelischer Geistlicher. Sie wollen und sollen minster Unter den   Linden Wohnung. Von seinen Getreuen wurde fauft, welches sie in ihrem Stübchen ängstlich behütete und bewahrte. fein Nachfolger und Mithelfer des demütigen Christus, und da ihm ein feierlicher Empfang bereitet, die kleinen Differenzen find Auf Anraten einer alten Freundin ging sie eines Tages mit dem schreiten sie einher behangen mit weltlich- höfifchen Orden! Ja, längst ausgeglichen. Der Graf erklärte, den Kampf mit neuer Kraft Wertpapier zum Armenkommissions- Vorsteher Bruns nach der war denn in dieser großen Schar von Christusdienern auch nicht wieder aufnehmen zu wollen; er ist fest davon überzeugt, daß ihm Bappel- Allee und bat, ihr diesen ihren Schatz aufzubewahren, da einer, der das Gefühl dafür hatte, was ihnen ziemte an diesem der neue Minister des Innern nicht dieselben Hindernisse bereiten das Geld doch zu ihrer Beerdigung dienen solle und bei dem Vor­Orte und bei dieser Gelegenheit, der den Mut fand, auszusprechen: wird wie sein Vorgänger. Besonders lebhaft wandte sich Graf steher sicherer aufgehoben sei, als bei ihr. Herr Bruns lobte diese Brüder, legen wir ab alle weltliche Hoffart und Eitelkeit, denn Bückler gegen die Behauptung eines hiesigen Blattes, er wäre unter Vorsicht, nahm das Wertpapier an sich, ohne ihr eine Quittung aus der Ort, wo wir stehen, ist heilig?! Ach, über die Verweltlichung, die Spiritisten gegangen. Das würde ihm niemals einfallen; er aufertigen, und die alte Matrone begnügte sich damit, daß ihr die die eingeriffen ist in die evangelische Gemeinde und in die wolle jezt die   Berliner Arbeiterschaft zum Sturm und Sieg anwesende Frau Bruns auf die Schulter klopfte und freundlich zu evangelische Geistlichkeit! Ich will mich nicht als Richter hin- führen. Mensch, hast Du' ne Weste an! ihr sagte: Da haben Sie recht getan, Mütterchen, hier ist das stellen und ganz gewiß nicht als Musterchristen. Allein jeder Christ, so unvollkommen er auch sei, hat das Recht und die Pflicht, Stadtbahn bildet den Gegenstand einer der Preisaufgaben, welche Kurz entschlossen sprach sie bei ihm vor und verlangte die Vor­Die Einführung des elektrischen Betriebes auf der   Berliner Geld sehr gut aufgehoben!" Nach einiger Zeit kam der alten Frau zu Ohren, daß Herr Bruns ihr Wertpapier weggegeben haben sollte. Dinge, die das Wesen des Christentums zerfressen und es die Technische Hochschule zu   Berlin für 1905/1906 stent. aus einer Religion demütiger Innerlichkeit zu einer Unreligion zeigung ihres Papiers. Herr B. erklärte, daß er es bei einem hoffärtiger Aeußerlichkeiten zu machen drohen, bei Namen zu Ueber den alten Dreifaltigkeits- Kirchhof vor dem Potsdamer Bankier deponiert habe. Frau Stephan aber, die gestern dem nennen und den schärfsten Tadel über sie auszusprechen. Die Bahnhofsgebäude, dessen Umfassungsmauer renoviert wird, sind im Schöffengericht selbst anvertraute, daß sie helle in der Belle" sei, Veräußerlichung der evangelischen Geistlichkeit, ihr selbst- Bublifum vielfach irrige Ansichten verbreitet. Man nimmt allgemein verlangte darauf den Depotschein zu sehen. Ein solcher fonnte ihr geivolltes und vielfach sogar erstrebtes Stehen mitten unter den an, daß dies Verkehrshindernis noch auf Jahre hinaus bis 1912 augenblicklich auch nicht vorgewiesen werden, und aus alledeni ent­titel und ordenssuchenden Menschen ist mit ein Hauptgrund, wes- oder gar 1913 unantastbar wäre. Dem ist aber nicht so. Zwar nahm Frau Stephan, daß etwas nicht in Ordnung sei. Sie nahm halb das Evangelium Christi mehr und mehr an Einfluß verliert. ist die gesegliche Liegefrist" noch nicht verstrichen, die vom Jahre dann das Anerbieten des Herrn B., monatliche Abzahlungen Die schönsten und falbungsvollsten Predigten vermögen den der Schließung eines Kirchhofes an gerechnet wird; ein Verkauf zu machen, an, und es wurden auch monatlich 10 M. gezahlt. Als Klaffenden Gegensatz zwischen Christusdienerberuf und eitel- des Geländes soll in der Regel erst 40 Jahre nach der Schließung in dieser Weise die Summe von 200 m. bis auf 80 M. getilgt war, weltlicher Lebensführung nicht zu verdecken. Wenn irgendwo, stattfinden dürfen, falls der zuständige Minister dies nicht früher ge- stockte die Zahlung. Die resolute alte Frau ging sofort wieder zum dann will bei Religionsdienern das Volk Taten sehen und nicht nehmigt. Die" Berwefungsperiode" wird meist mit 30 Jahren an- Armenkommissions- Vorsteher, um den Grund zu erfahren; dessen bloße Worte hören. Jüngst ist ein Oberhofprediger genommen. Es eristiert min aber ein Ministerialerlaß vom Jahre 1893, Frau speiste sie aber damit ab, daß ihr Mann nicht zu Hause sei. Erzellenz" geworden. Ich habe mich an den Kopf gegriffen der zugunsten des öffentlichen Verkehrs allgemein Ausnahmen zuläßt. Ein Besuch am nächsten Tage hatte dasselbe negative Ergebnis, und und gewiß mit Tausenden gefragt, wie ist es nur möglich, daß Nach diesem Erlaß wäre es möglich, wie den zum Bürgersteig benötigten da sich die alte Frau noch durch die schroffe Abweisung der Frau B. ein Mann mit diesem Beruf diesen ausgeprägt höfifchen Streifen des Kirchhofes so den ganzen Begräbnisplatz schon verlegt fühlte, ließ sie durch einen schriftgewandten Bekannten die Zitel annimmt?" jegt seiner ursprünglichen Bestimmung zu entziehen, es brauchte nur Bivillage gegen B. anstrengen. Obgleich fie feine Quittung in

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