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Jm Simpliziffimusprozek, der am nächsten Montag vor den können. Mit Recht wies Genosse Keil darauf hin, daß mit diesem Pariser Komplott Kenntnis hatte und die Sache auch keinesfalls Stuttgarter   Geschworenen verhandelt werden wird, vertritt in- und Herschieben der Zigeuner nichts getan sei, und man wird ernst nehme, so daß sich ein diesbezügliches Dementi feinerseits der Generalstaatsanwalt die Anklage, weil der König von Sachsen   menschlichere und zweckmäßigere Mittel erfinnen müssen, die Be- erübrige. felbft Strafantrag gestellt hat. Der Antrag auf Beizichung der wohner der in Württemberg   und Baden seit Jahrhunderten be- Paris  , 8. April. Das Komitee für Voltsaufrufe fächsischen Ehescheidungsakten und auf Ladung der Gräfin Montignoso   stehenden Zigeunerniederlassungen zu seßhaften und nüglichen Staats- teilt in einer Buschrift an die Blätter mit, daß bereits im bürgern zu machen. Vor allem müsse für eine ordentliche Schul- vorigen Jahre der in einem Fachblatte erschienene Aufruf an die ist abgelehnt worden; dagegen wird Thomas Theodor Heine   als bildung und Erziehung des Nachwuchses der Zigeuner gesorgt werden, Bonapartistenpartei nicht gutgeheißen worden sei. Das Komitee erhebt Zeuge vernommen worden. und das für die Vermehrung der Landjäger geforderte Geld würde Einspruch gegen die Rolle, die man es zu spielen veranlassen Zur politischen Moral des Dänenkurses. Der Apenrader An- weit besser verwendet werden zur Abstellung der Ueberfüllung der wolle und protestiert ferner gegen die von gewisser Seite unter­zeiger", eines jener deutschen Blätter in Nordschleswig, die für ihre Schulklassen auf dem flachen Lande, die eine erziehliche Einwirkung nommenen Manöver, um den Prinzen Viktor Napoleon zu kompro journalistische Unterstützung des Germanisationskurses von der Regie- des Lehrers zur Unmöglichkeit mache. Natürlich wurde trotz der mittieren. Das Komitee habe immer jedwede Gewaltmaßregeln und rung subventioniert" werden, veröffentlichte in diesen Tagen eine Finanznot die geforderte Vermehrung der Landjäger vom Landtage jede Abenteurerpolitik gemißbilligt; es sei entschlossen, die Regierung Reihe von Meldungen über Strafanträge, die von nordschleswigschen bewilligt, während die weit notwendigere Vermehrung der Gewerbe- zu unterſtügen, um volles Licht in die Angelegenheit zu bringen. Beamten gegen Redakteure dänischgesinnter Blätter gestellt worden Inspektoren im Etat nur unzulänglichste Erfüllung gefunden hat. Der Vorsigende des bonapartistischen Komitees ist der bekannte find. Das Apenrader Blatt schloß eine dieser Meldungen mit dem Ulm  , 8. April. Die Zivillammer des hiesigen Landgerichts ver- Anarchist Dion. In der Verschwörungsangelegenheit wird noch bezeichnenden Sage:" Man kann also früher oder später interessante tündete heute in Bebels Erbschaftsprozeß das Urteil weiter berichtet, daß außer den Offizieren der Garnison Rochefort, Prozesse erwarten." Wie nun das dänische Blatt Heimdal" in dahin, daß die Klage der übergangenen Mitglieder der Familie welche den Abg. Rabier von dem Bestehen des Komplotts in Kenntnis Apenrade   feſtſtellt, hat bis jetzt keiner der belangten Redakteure von Kollmann abzuweisen sei. Den Klägern hätte der Beweis ob- fetten, noch drei weitere Offiziere der Kolonialinfanterie um ihren den Strafanträgen etwas gewußt, erst durch den Apenrader Anzeiger" sind gelegen, daß das Testament nicht in lichter Geistesverfassung er- Offiziere sowie der Berichterstatter des Abg. Rabier werden Beitritt zu der Verschwörung ersucht worden sind. Diese drei fie auf die ihnen drohende Juſtizaktion aufmerksam gemacht worden. richtet wurde. Die hierfür vorgebrachten Tatsachen seien jedoch nicht Offiziere ſowie der Berichterstatter des Abg. Rabier werden Offenbar ist die Information des Regierungsblättchens auf dessen ausreichend. demnächst vom Untersuchungsrichter berhört werden. Einer enge Beziehungen zu dem Deutschen Verein in Nordschleswig" der Offiziere befindet sich auf dem Wege nach Indochina   und zurückzuführen, und dieser Verein, dessen Haupttätigkeit in der Ueber- Die zweite Lefung der lex Köller. Klerikaler Gewerkschaftshaß. wird zum Zwecke seiner Bernehmung zurüdberufen werden. Gegen töllerung des Köllerkurses besteht, wird wohl auch den neuesten Straf- Aus Straßburg   schreibt uns unser W- Korrespondent unterm den Vorsitzenden der Gesellschaft für foloniale Studien, Buneau, ist anträgen der Amtsvorsteher und Landräte nicht fernstehen. Der Verein 7. April: Nicht besser als sein Ruf erwies sich in der gestrigen, bei- ein Haftbefehl erlassen worden. Rabier befindet sich angeblich jetzt besigt nämlich bereits seit 10 Jahren innerhalb seines gefchäfts- nahe vierstündigen Beratung des Gesetzentwurfes über das Vereins- in Belgien  . Obgleich die genauen Einzelheiten der Verschwörung führenden Ausschusses eine besondere Kommission, der die lleberwachung und Bersammlungsrecht das reichsländische Musterparlament", das noch nicht bekannt sind, geht doch aus den bisher bekannten Tat der dänischoppofitionellen Bresse obliegt und die gegebenenfalls den Straf sich nie dieser Bezeichnung würdiger zeigte, mit der Herr v. Köller sachen hervor, daß es sich bei dem Komplott darum handelt, den richter in Bewegung zu jesen hat. An der Generalversammlung des es einst treffend charakterisierte. Die Kommission, die sich mit wenigen Prinzen Vittor Napoleon zum Staatsoberhaupt auszurufen und das Vereins, die am 8. Dezember 1895 in Rothenkrug diese Kommission Ausnahmen aus Leuten zusammensetzte, für die politische Ver- bonapartiſtiſche Regime in Frankreich   wieder einzuführen. Bisher ins Leben rief, hatten u. a. ein Professor, ein Landrichter und ein einigungen und Versammlungen nicht im entferntesten Bedürfnis wurden fechs Offiziere vom Untersuchungsrichter verhört, welche Amtsrichter teilgenommen, und in dem verflossenen Jahrzehnt ihrer find, hatte jeden Abänderungsantrag abgelehnt, und ihrem Beispiel sämtlich ersucht worden waren, an der Verschwörung teilzunehmen. Wirksamkeit hat die Dänenpresse wiederholt sichtbare Beweise der folgte gestern die Mehrheit des Landesausschusses. Ein einziger An- Sie erklärten nach Mitteilung des Sachverhalts, daß sie das An­eigenartigen Tätigkeit der Kommission erfahren. Welchen verhängnis- trag, den Herr Blumenthal gestellt hatte, wurde angenommen, finnen mit Entrüstung zurückgewiesen hätten. vollen Einfluß diese Kommission auf den Stand der politischen nach dem in den Kundgebungen der Vereine der Mitgebrauch fremder Moral in Nordschleswig ausgeübt hat, läßt sich an dem Register der Sprachen gestattet sein soll. Es ist für die Stellung der Regierung außer Strafen, die sie den dänischen Redakteuren verschafft hat, auch ordentlich interessant, daß Herr v. Köller zuerst diese ganz unerhebliche nicht annähernd ablesen.- Abweichung als unannehmbar erklärte, später freilich einen Rückzug mit den Worten antrat, er werde bei der dritten Lesung in der Lage sein mitzuteilen, ob die Annahme des Amendements   das ganze felbständigkeit der Regierung dem Bundesrat gegenüber, ferner aber Gefeß gefährde. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich die Un­auch durch den Rückzug des Staatssekretärs, daß Abänderungen immerhin möglich gewesen wären, ohne daß der Bundesrat seine( Rep.) unterstützt diesen Antrag, und die Dringlichkeit wird mit 342 Zustimmung versagt hätte. Die Kammer beschloß ferner Allein, wie gesagt, jede weitere Ab- gegen 232 Stimmen, angenommen. änderung wurde abgelehnt, fast immer mit dem" Bloc" der mit 353 gegen 219 Stimmen bezüglich des Gesezentwurfs über schweigenden Alten, auf den sich Herr von Köller mit Sicherheit die Trennung der Kirche vom Staat in die Spezialdebatte ein­verlassen durfte. Waren die Gründe, die für eine Modifizierung vor- zutreten.- gebracht wurden, noch so einleuchtend, der Herr Staatssekretär bat um glatte Ablehnung" und die glatte Ablehnung" ging glatt" vor sich. nur die

Aus der Zeugniszwangshaft entlassen ist nunmehr der Redakteur der Lippischen Landeszeitung" May Staerde, dessen Angelegen heit jüngst im Reichstag verhandelt wurde. Er wurde zweimal wegen der gleichen Sache in Zeugniszwangshaft gesperrt.

wie

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Agrarische Paschawirtschaft.

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Paris  , 8. April. Deputiertenkammer. Bei der forts gesetzten Beratung des Gesetzentwurfs betreffend Trennung von Staat und Kirche befürwortet Berthoulat( unabh. Rep.) einen Antrag, nach welchem die Gemeinde- und die Generalräte über die Vorlage befragt werden sollen. Der Berichterstatter bekämpft den Antrag, ( S03.) beantragt die Dringlichkeit für die Vorlage. Etienne der dann mit 335 gegen 239 Stimmen abgelehnt wird. Briand  

Italien  .

Aus Halle berichtet man uns unterm 8. April: Ein nettes Bild über die agrarischen Machtverhältnisse auf dem Lande entrollte ein heute vor der Straffammer stattgehabter Prozeß gegen den Großgrundbefizer Rudolf Burckhardt von Kröllwitz   bei Merse­ burg   wegen Beleidigung des Landgendarmen Maroyle von dort. Eine Demonstration der äußersten Linken hat soeben ein uns Burckhardt besitz 240 Morgen Land und war bis vor kurzem Kreis­ertvartet gutes Resultat ergeben. Am 4. April nahm im Parlament vorsigender des 2 ndes der Landwirte. Er herrscht in seinem Reiche Die eingebrachten Abänderungsanträge betrafen der Abgeordnete Macola zum erstenmal seit sieben Jahren, seit ein fleiner König. Als bekannt wurde, daß B., größten Schwächen des Entwurfes, mit Ausnahme eines fleritalen seinem Duell mit dem radikalen Führer Felice Cavallotti  , obwohl er verheiratet ist und schon erwachsene Kinder besitzt, Antrages. der für die religiösen Jugendvereine eine Monopolstellung das Wort. In diesem Duell erstach Macola den allgemein ber­mit feiner etwa 20jahrigen Dienstmagd seit Jahren im bezüglich der Aufnahme Minderjähriger schaffen wollte, während doch ehrten Parlamentarier. Es ging damals ein Schrei der Entrüstung Stonkubinat lebt, mußte der Gendarm Marotte Ermittelungen gerade die katholischen Jünglingsvereine als flerifale Kampforgani- durch ganz Italien   und man nannte die Tat offen einen Mord, da anstellen. Bald nachdem wurde der Gendarm nach einem anderen fationen gegen die Sozialdemokratie Anwendung finden sollen, Macola, ein großer starker Mann, den viel Kleineren Cavallotti   in Drt versezt und Burckhardt besaß noch die Dreistigkeit, dem wenn Fama recht hat. Dagegen erklärte sich der Chefredakteur des ganz ungleichem Kampfe getötet und sich dann frech gerühmt hatte, Pastor Reinstein, der an dem Betragen des Agrariers schweres klerikalen Elsässischen Volksboten" und ehemalige Reichstags- ihn wie ein Lamm abgestochen zu haben. Seitdem ruhte die all­Aergernis genommen hatte, mitzuteilen, er habe den Gendarm weg- abgeordnete Hauß, der zu den christlichen Gewerkvereinen enge gemeine Verachtung auf dem flerital- konservativen Rohling, der sich gebracht, da dieser sich pflichtwidrig" in seine, Burchardts, Beziehungen hat, gegen den Antrag Emmel, gewerbliche Berufsvereine als Anhänger Niessches aufspielte. Dank der Dummheit des Land­Familienangelegenheiten" eingemischt habe. Die ganze Dorf von den Bestimmungen über die Aufnahme Minderjähriger aus- volkes weiter zum Abgeordneten gewählt, schwieg er in der Kammer. bewohnerschaft, die zuweilen auf Leitern" dem Treiben des zunehmen! Genosse Emmel vertrat diesen Antrag wie alle übrigen Gestern sprach er, aber kaum hatte er sich erhoben, als alle Ab­Agrariers nachgespürt hatte, empörte sich über die Vorgänge, und von ihm gestellten mit großer Sachlichkeit, aber gegenüber dem geordneten der äußersten Linten die Sigung verließen. besonders zornig war der Pfarrer, daß der Vater des Mädchens festen Willen einer reaktionären Majorität war nicht aufzukommen. Macola verlor die Fassung und mußte hinausgeführt werden. die eigene Tochter nicht einmal dem Agrarier entreißen konnte. Die geftrige Sigung war jedenfalls sehr lehrreich. Einige Heute hat er sein Parlaments mandat nieder Mitte November v. J. ging der Pfarrer auf das Landratsamt und wenige Abgeordnete arbeiteten, die anderen lehnten ab. Die erzählte dort die Dinge, die längst kein Geheimnis mehr waren. Regierung fiegte auf der ganzen Linie, geschlagen sind Gendarm Marozzke wurde dann zur Beruhigung des Publikums a ber die Hülfstruppen der Regierung, und zwar wieder nach Kröllwig versetzt, Burckhardt erhielt die Beleidigungs  - in erster Linie die klerikalen, denn vor der Bevölkerung sind sie ge­flage, weil er gesagt hatte, er habe den Gendarm weggebracht, und richtet. Wenn die dritte Lesung, wie zu erwarten ist, das Ergebnis der Pfarrer trat mun heute gegen Burckhardt als Zeuge auf. der zweiten bestätigt haben wird, hat Herr v. Stöller im Jahre Recht hübsch war es, wie der Pfarrer Burchardts Macht 1905 ein weit mehr reaktionäres Gefeß geschaffen, als es das schilderte und dann auf einmal erklärte: Meine Herren, preußische von 1750 darstellt, das ihm als Muster gedient hat. ich stehe bor Gericht und darf wohl auch fagen, Allerdings enthält das Gesetz Fortschritte gegenüber dem jegigen wie ich über die Sache denke; ich habe den Eindruck, Rechtszustand, aber den Bedürfnissen unserer Zeit wird es bei weitem die zuständigen behördlichen Organe haben im Falle Burckhardt nicht nicht gerecht. funktioniert, denn zum Einschreiten lag sowohl ein staat­liches als ein firchliches Interesse vor. Hiernach ver­zichtete das Gericht auf weitere Beweisaufnahme. Burckhardt Mark Geldstrafe

wurde- wegen der Strafe traje verurteilt- In derselben Sache

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gelegt. Endlich!-

Rom  , 8. April. Deputiertentammer. Der Minister der öffentlichen Arbeiten legt die Gefeßentwürfe betr. Betrieb der Eisen­bahnen durch den Staat vor. Auf Antrag des Ministerpräsidenten werden die Vorlagen an die Kommission verwiesen, welche die Eisenbahnvorlagen des vorigen Ministeriums beraten hat. England.

Ein wichtiges Wahlresultat.

London  , 6. April.  ( Eig. Ber.) In Brighton   fand gestern eine Gefecht östlich Hurub am 19. März 1905 gefallen: die Reiter eine konservative Mehrheit von 2000-3000 Stimmen, gestern aber Verlustliste. Nach einem Telegramm aus Windhut find im Tage der Konservativen geendet hat. Der Wahlkreis zeigte feit 1884 parlamentarische Nachwahl statt, die mit einer empfindlichen Nieder­Jürgen Groth, Karl Ardelt, Arthur Neich. Verwundet: Ge- siegten die Liberalen im Zeichen des Freihandels mit einer Mehrheit freiter Albert Belfa, leicht, Schuß rechten gir zut von über 800 Stimmen. Der Sieger ist ein Nachkomme eines der schwebt noch ein Prozeß gegen den Redakteur unseres Halleschen Im Gefecht in der Gegend von Hurub am 21. März sind Borkämpfer des Freihandels. Das Wahlresultat wird ohne Barteiorgans, Genossen Weißmann, durch den sich Burckhardt be- irtskommando Schöneberg  ; Reiter Christoph Koch, Reiter nigen, denn es zeigt mehr als alle andere Nachwahlen, daß die Re­gefallen: Sanitäts- Sergeant Waldemar Naundorf, früher Beweifel eine Auflösung des Parlaments beschleu­leidigt fühlt.­Georg Bieth, Neiter Albert Stüber; verwundet: Gefreiter Karl Stuttgart, 8. April  .( Privatdepesche.) Die gestern begonnene Hense, schwer, Schuß Ellenbogen; Reiter Michael Wiedemann, leicht, gierung das Vertrauen der Volksmehrheit verloren hat. und heute fortgeführte Debatte über den Etat des Ministeriums des Schuß beide Waden. Innern lieferte wieder den Beweis, daß auch im liberalen Württem- Nachträglich gemeldet: Im Gefecht bei Geibanes am 11. März gestern in Leeds   eine Rede, in der er sagte, die Regierung wolle berg die Bickelhaube regiert. Genosse e il unterzog die Polizei- als gefallen: Reiter Alois Stern; verwundet: Reiter Georg gar nicht die wichtigkeit der Niederlage bei der Wahl in schitanen, mit denen insbesondere in den Garnisonorten Ulm und Neubert, ſchiver, Schuß linken Unterarm; Reiter Bruno Jäckel, Brighton   herabtezen, aber die Schlußfolgerung, die die Ludwigsburg   die Arbeiterbewegung behelligt wird, einer scharfen schwer, Schuß linke Hüfte; infolge der Verwundung am 16. März Opposition daraus zöge, daß das Kabinett feine Entlassung nehmen Kritik. Er erinnerte daran, daß er bei seiner Wahlagitation in an Herzschwäche gestorben. Reiter Johann Storch infolge infizierten müsse, fei nicht gerechtfertigt. Das Kabinett sei ent­Ludwigsburg infolge der Lokalabtreibungen durch das Militär- komplizierten Knochenbruchs( Sepsis) am 4. April im Lazarett Windhut schlossen, so lange im Amte zu bleiben, als es Vertrauen befize. verbot gezwungen war, alle seine Versammlungen in Höfen und auf gestorben.

London  , 8. April. Handelsminister Gerald Balfour   hielt

Die Allmacht des Wachtpostens.

Wiesen abzuhalten, im übrigen aber sich auf Sprechstunden in Chronik der Majestätsbeleidigungen. Eine Anklage wegen Privatwohnungen zu beschränken. Sei es nun auch in Ludwigsburg   Majestäts- und Beamtenbeleidigung führte den Gast­und Militärbiftaturno nichränkt in ber feither etwas besser geworden, so herrscht die verbündete Bolizei wirt Futh aus Lichtenberg   vor die zweite Straffammer des Land­Dort sei im gerichte II Berlin  . Der Angeklagte, der, wie weiland der grobe Ende Februar dieses Jahres wurde nachts der Rentier Baugenez Borjahr auf Geheiß des kommandierenden Generals fogar der Gottlieb" im Verkehr mit seinen Gästen die deutsche Sprache in sehr aus Woippy   auf einer öffentlichen Straße von dem Wachtposten geplante Maiumzug der Arbeiter verboten worden. Der libevale urwüchsiger, drastischer Art handhabt und unter Umständen nicht sehr Böhle erschossen. Böhle stand in der Nacht vom 26. zum 27. Februar Ministerpräsident brachte es fertig, sich einerseits mit der in zart in der Wahl seiner Ausdrücke ist, fränfte eines Tages einige Posten vor dem Feldbahndepot. Der Erschossene war ein alter Herr, Stuttgart   ausgeübten vorbildlichen Toleranz gegen die Maiumzüge Bolizeibeamte, die als Gäste in seinem Lokale verweilten. Dabei der ruhig seines Weges ging, um zu seiner Wohnung zu gelangen, zu briften und feiner politischen Erleuchtung ein Loblieb zu fingen, soll ihm eine Aeußerung untergelaufeu sein, die als Majestäts- der übrigens nur französisch sprach und vermutlich gar nicht gehört die ihn zu dieser Toleranz geführt habe; dem, meinte er, es habe beleidigung aufgefaßt wurde. Die daraufhin erhobene Anklage oder verstanden hat, daß der Posten Halt" gerufen. Der Musketier fich auf den Parteitagen in Dresden   und Bremen   gezeigt, daß sich wurde unter Ausschluß der Deffentlichkeit verhandelt. Aus der in der Arbeiterbewegung zwei Richtungen gebildet haben, von denen Urteilsverkündigung ging hervor, daß nach Ansicht des Gerichts der Böhle hatte sich wegen dieser Tötung vor dem Kriegsgericht in Metz  die gemäßigte gewerkschaftliche selbst zugibt, daß sich einem Partei- Angeklagte, der ein konservativer Mann ist, jahrelang Unteroffizier zu verantworten, und er wurde wegen vorfäßlicher Tötung ohne oder Arbeiterfeiertag unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenstellen. war und Mitglied einer Schüßengilde ist, nicht aus chrloser Gesinnung Ueberlegung und unter Mißbrauch der Dienstwaffe und Verlegung Zum Belveis berief sich der Minister auf den Beschluß der Stutt gehandelt hat. Es wurde ihm geglaubt, daß die als Majestäts- des Wachtreglements au 8 Monaten Gefängnis verurteilt, garter Gewerkschaften, die durch freiwillige Einsicht auf den Umzug beleidigung aufgefaßte Aeußerung lediglich auf das Konto feines zur indem man ihm mildernde Umstände zubilligte. verzichtet haben. Andererseits aber führte Herr von Bischet aus, Grobheit und Schnoddrigkeit" neigenden Naturelle zu sehen ist. wäre es zu verstehen, wenn der Ullmer Militärverwaltung in ihrem Deshalb sah der Gerichtshof von einer Gefängnisstrafe ab und ver­Bereiche eine solche Maidemonstration unerwünscht wäre, da die urteilte den Angeklagten zu drei Monaten Festungshaft.. Schwäbische Tagwacht" kurz vor dem 1. Mai darauf hingewiesen Gibt es denn überhaupt Majestätsbeleidigungen, die aus ehr habe, die Maifeier sei auch eine Demonstration gegen den Loser Gesinnung begangen werden? Militarismus. Gegen diese unverhüllte Proflamierung der Militär­diktatur erhob nur der sozialdemokratische Redner Protest, die übrigen Berichtigung zum Agitationstalender. Die Germania  " bemerkt zu dem Fall des Breslauer Stadtverordneten Buchhändlers Schild  , Dagegen verlangte der Zentrums- Abgeordnete Rembold ber unzüchtige Schrift verschleißt, daß er fein Zentrumsmann und strengere Bestimmungen gegen das Waffentragen jüngerer Personen evangelisch sei. und verwies darauf, daß der Mißbrauch von Schußwaffen so Ist er vielleicht nur ein Mann des Zentrums? biel Unheil angerichtet habe. Aber die Sorgen des waderen Gottes­mannes treffen nur waffentragende Zivilisten, während das Ausland. größere Unheil doch durch legitime bewaffnete Militärpersonen au- d gerichtet wird, was von seinen Parteifreunden nicht berührt wurde. Im Gegenteil, als heute die von der Regierung geforderte Ver- Warschau, 8. April. Warszatvskij Duetnik" meldet, nachdem mehrung des Landjägerkorps um 20 Mann zur Verhandlung der Verkauf von Revolvern verboten sei, würden Revolver in großer tam und der Volksparteiler außmann unter Hinweis auf mehrere Bahl eingeschmuggelt. Fälle leichtfertiger Tötung von verfolgten Zigeunern durch Berdjanst, 8. April  .( Meldung der Petersburger Telegraphen­Landjäger auch für diese Barias Schuß forderte, fand er fein Echo bei Agentur.) Die Arbeiter aller industriellen Anstalten, die Laftträger den Vertretern des Christentums und ein Bauernbändler widerlegte an den Anlegeplätzen und die Gepäckträger am Bahnhof sind in den die Humanitätsduselei" mit dem Wort, die Obrigkeit trage ihr Ausstand getreten. Schwert nicht umsonst. Die geforderte Vermehrung wurde vom Minister insbesondere mit der Notwendigkeit des Grenz schutzes gegen das fahrende Volt begründet, da auch Baden und Bayern   ihre Landesgrenzen stärker besetzt haben, um die Bräffel, 8. April. In der Umgebung des Prinzen Bittor Bigeunertrupps möglichst rasch über die Grenzen zurüeschieben zu Napoleon   wird erklärt, daß der Prinz in keiner Weise von dem

Parteien schwiegen.

Die Revolution in Rußland  .

Frankreich  . Zur Butschaffäre.

Die Gemeingefährlichkeit der Wachtpostenbefugnisse hat sich noch niemals fo grell gezeigt wie in dieser Verhandlung. Aus mit absoluter Klarheit hervor, daß der junge Musketier, der zum dem Bericht, der uns noch nicht vollständig vorliegt, geht bereits erstenmal Boften stand, offenbar benommen von widersprechenden Instruktionen, die in seinem Kopfe verwirrt wühlten, ängstlich aufs Geratewohl, um ja nicht gegen seine militärischen Pflichten zu ver stoßen, ben unglücklichen Mann niederknallte. Es ergibt fich aus den Verhandlungen die ungeheuerliche Tatsache, daß der Musketier sich über die Instruktionen nicht flar fein konnte, weil anscheinend mehrfache Vorschriften bes stehen. Bevor der Soldat auf Wachtposten zieht, wird er in einer Weise instruiert, die zwar auch die große Gefahr der Wachtposten­befugnisse nicht beseitigt, die aber doch wenigstens die ärgsten Mög­lichkeiten beschränkt: Insbesondere soll der Posten nicht schon aus dem Grunde schießen dürfen, weil jemand nicht seinem Haltruf Folge leistet. Aber bei der Kompagnie, so ging aus den Zeugen aussagen hervor, da wird den Leuten gesagt, daß sie das Recht hätten, scharf zu schießen, wenn eine Person auf dreimaligen Haltruf nicht stehen bleibt. Diese Meinung soll auf Verwechselung zweier Vorschriften beruhen.

Es ist unter allen Umständen eine in Friedenszeiten verhäng nisvolle Befugnis, daß ein junger urteilsloser Soldat, wenn er auf Posten zieht, damit das Recht erhält, nicht nur Todesurteile zu