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Nr. 85. 22. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Gewerkschaftliches.n

Berlin und amgegend.

Wie

Sonntag, 9. April 1905.

Achtung, Hausfrauen! Die heutige Nummer des Vorwärts" Erfolg gegeben worden sind, legten die Leute( zirka 80 Mann), die enthält an anderer Stelle die Liste derjenigen Bäckereien, welche die Arbeit nieder. Forderungen der Gehülfen bewilligt haben.

Wir weisen darauf besonders hin.

Der Vorstand des Verbandes der Bäder.

Deutfches Reich.

An die Textilarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands  ! Euch schon bekannt, befinden sich die Teppichweber und Hülfs­arbeiter der brei Berliner   Firmen Baader, Benjamin und Feibisch seit Mittwoch, den 5. d. M., im Streit. Die Arbeiter obiger Firmen waren zu diesem Schritt gezwungen, weil auf güt­Die Stellmacher bei der Firma G. F. Richter, Fabrik land­lichem Wege nichts zu erreichen war. An Unterhandlungen hat es wirtschaftlicher Maschinen und Geräte, Brandenburg   a.§., nicht gefehlt, diefelben scheiterten jedoch an dem Verhalten des Herrn haben am Freitag, nachdem die Kündigungsfrist verstrichen war, ein­Feibisch, welcher sogar das Einigungsamt des Gewerbe- mütig die Arbeit niedergelegt. Jn Ausstand getreten sind 12 Mann, gerichts ablehnte mit der Motivierung, diese Komödie nicht 4 Kollegen hatten einige Tage früher bereits den Staub dieser Ar. mitzumachen". Die beiden anderen Firmen find zu Unterhandlungen beitsstätte von den Pantoffeln gefchüttelt. Die Differenzen find aus bereit, erklärten fogar, daß die Verhältnisse in der Teppichindustrie Anlaß von angekündigten ganz erheblichen Lohnabzügen entstanden. es wohl rechtfertigen, die Lage der Arbeiter aufzubessern. Buzug ist fernzuhalten. Kollegen! Wie sehen denn unsere Forderungen aus?

erhöhung.

Die Kieler Schuhmacher haben durch friedliche Vereinbarung eine Aufbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsverhältnisse erzielt. Der Wochenlohn wurde von 20 auf 21 M. erhöht. Auch die Stücklöhne erhielten eine Aufbefferung. Die Fournituren werden fünftig vom Arbeitgeber geliefert. Die Arbeitszeit beträgt 9% Stunden. Tarif ist auf drei Jahre abgeschlossen.

Der

Gine liberale Stadtverwaltung als Streifbrecher- Agentur. Die Breslauer Steinseher sind ausgesperrt. Nun bes schäftigt die Stadt einige Steinfeger in eigener Regie. Diese Regie­Gesellen sollten von ihren Vorgesezten zu Streitbrecherarbeiten dirigiert werden. Einer derfelben hat sich unter Berufung auf seine Arbeiterehre geweigert, Streitbrecherdienste zu verrichten. Das für ist der Mann entlassen worden.

Der Streit der Dachdeckergehülfen in Gera   ist beendet, da die

=

Wir verlangen: 1. Einführung der neunstündigen Arbeitszeit. Die Kesselschmiede der Firma Garrett Smith u. Ko. in Magde­2. Bezahlung der Nebenarbeiten. 3. Eine 15prozentige Lohnburg haben die Arbeit niedergelegt. Die Arbeit der Schmiede und Arbeitgeber die Forderungen der Arbeiter größenteils bewilligt Kesselschmiede ist, soweit die Metallindustrie in Frage kommt, die haben. Was die erste Forderung betrifft, so wird wohl jeder, welcher schwerste und aufreibendste. Sehr häufig haben diefelben zum Früh Die Maßschneider in Elberfeld   Barmen haben einen Erfolg er­die Verhältnisse in unserer Industrie kennt, ohne weiteres zugeben, stück schon feinen trockenen Faden mehr auf dem Leibe. Dazu zielt. In den Geschäften der Tariftlasse III wurde der Tarif ganz daß dieselbe berechtigt ist. fommen die zumeist jammervollen Luftverhältnisse, die zum Ruin eingeführt. Ebenso in der Klasse II, wo bisher fein Tarif war. Bei der zweiten Forderung wird sich mancher fragen, wie es der Gesundheit beitragen. Die Kesselschmiede leiden dann besonders In den erstklassigen Geschäften gelang es zwar nicht, den Tarif ganz möglich sei, daß es in heutiger Zeit in einer Industrie, welche für die noch unter dem unaufhörlichen, Trommelfell und Nerven zerstören- durchzuführen, jedoch wurden auch hier den Gehülfen nennenswerte Fabrikanten so ertragreich ist, noch Arbeiten gibt, welche nicht ent- den Bärm, so daß die Leute geistig und förperlich schwer geschädigt Konzessionen gemacht. lohnt werden. Noch mehr wird man sich wundern, wenn man hört, werden. Für diese Leute eine möglichst turze Arbeitszeit daß diese Arbeiten häufig den ganzen Tag, ja manchmal und einen an ständigen Lohn müßte sich jede weise Werkstatt­Sieg der Gasarbeiter in Köln  . noch darüber hinaus andauern. verwaltung fagen. Zumeist ist es aber nicht der Fall, vor allem nicht Ein Privattelegramm meldet uns: bei Garrett Smith, obgleich die Betriebsleitung fein Hehl daraus Köln  , 8. April. Am Freitag trat die Nachtschicht der städtischen macht, daß gerade ihr Betrieb die tüchtigsten Beute mit aufweist. Gasarbeiter nicht an. Zwei der Kommissionsmitglieder wurden ent­In diesem Betriebe ist als besonders erschwerend hervorzuheben, daß laffen. Die Fuhrparkarbeiter gaben sich dazu her, den Betrieb müh­durch Luftdruck getriebene fogenannte Revolver eingeführt finb, fam aufrecht zu erhalten. Die Tagschicht trat am Sonnabend früh welche mit erhöhter Geschwindigkeit Schläge auf die Arbeitsstüde ausüben. Die damit arbeitenden Leute laufen nach dem Gebrauch nur unter der Bedingung an, daß im Laufe des Vormittags eine wie dunim herum. Der aus dem Revolver strömende Luftzug er- Ginigung erfolge. Diese tam um 1 Uhr zustande. Sie brachte er. gießt sich über den häufig start schwißenden Körper der Leute und he bliche Zugeständnisse und die Wiedereinstellung der Ge­verursacht bei diesen mit tödlicher Gewißheit Rheumatismus  , maßregelten. den die Leute ihr Leben lang nicht wieder los werden. Trotz alledem sind aber ununterbrochen die Affordpreise reduziert worden, so daß die Leute immer unmenschlicher arbeiten mußten, um auf 50 Bf Berdienst pro Stunde zu kommen. Sie haben deshalb an die Be­triebsleitung durch eine Kommission das Ersuchen gerichtet: Die Ueberstunden fallen gänzlich fort; die Affordpreise, welche fast durch weg eine Reduzierung von 20-80 Broz. erfahren haben, werden um 25 Proz. erhöht; die Affordpreise werden vor Beginn der Arbeit angegeben; die sich schwer quälenden Kolonnen( Hülfs-) arbeiter er­halten einen Stundenlohn von 35 Pf.

bescheiden nennen dürfen.

Bei der dritten Forderung war für uns die nun schon so lange andauernde Teuerung maßgebend. Wenn man bedenkt, in welcher Weise in letzter Zeit die Preise der gesamten Lebensmittel in die Höhe geschnellt sind, so wird man unsere Forderungen nicht un­Kollegen! Daß die Fabrikanten sehr wohl in der Lage find, unsere Forderungen zu bewilligen, beweist der Umstand, daß man Leuten, welche man in Thorn zu Streitbrecherdiensten an­geworben hatte, bei achtstündiger Arbeitszeit, 85 Mart Arbeitslohn zahlen wollte. Kollegen! Wir richten nun an Euch alle die Aufforderung, uns in diesem uns aufgezwungenen Kampfe moralisch zu unterstüßen. Unsere Lage ist bis jetzt sehr gut, und sollten sich keine Streitbrecher finden, so muß in furzer Zeit der Sieg unser sein.

Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten.

Das Streiffomitee der Berliner   Teppichweber.

Verband der Hafenarbeiter. Wegen Differenzen find folgende Bläge für Bretterträger gesperrt: C. W. Eger, Maybach- Ufer; Kaempfer u. Lude, Treptow  , Hoffmannstraße. Zuzug ist fern­zuhalten.

Sozialdemokratischer Wahlverein Adlershof  .

Todes- Anzeige. Am 7, April berstarb an der Proletarierkrankheit unser Mit­glied, der Tischler

202/14

Hermann Furchert im 32. Lebensjahre.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet am Sonntag, den 9. April, nachm. 4 Uhr, vom Trauerhause, Bismard ftraße 58, aus nach dem Gemeinde­Friedhofe statt.

Zahlreiche Beteiligung wird er wartet. Der Vorstand.

Freitag mittag 11, Uhr ent­schlief nach langem, geduldigen Leiden mein lieber guter Mann, der frühere Restaurateur

Wilhelm Grieß.

Dies zeigt in großer Be­trübnis an 8115

Die trauernde Witwe u. Verwandten. Luise Grieß geb. Schwoche, Gr.- Lichterfelde.

Am Freitag, den 7. April, ver mehrwöchentlicher

fchied nach

Strantheit unser lieber Kollege,

der Schriftseger

805b

Karl Langenhahn

im Alter von 52 Jahren. Ehre seinem Andenken! Das Personal

der Buchdruckerei Seydel& Cie. Die Beerdigung findet Sonntag, den 9. April, nachmittags 1,2 Uhr, von der Halle des Zentral- Fried­hofes in Friedrichsfelde   aus statt.

Zentral- Kranken- u. Sterbekasse

der deutschen   Wagenbauer,

E. H., Filiale Berlin XII. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Mitglied, der Arbeiter Karl Bath

am

im Alter von 35 Jahren nach furzem schweren Leiden Montag, den 3. d, M., verstorben ist. Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Sonntag, den 9. d. M., nach mittags 4, Uhr, von der Leichen­halle der Heilands Gemeinde in Plößensee statt.

G

am

Um rege Beteiligung ersucht 253/5 Die Ortsverwaltung.

Allen Freunden und Bekannten zur Nachricht, daß meine liebe Frau, unfere herzensgute Mutter Marie Sasse

geb. Bleichstein plöglich verstorben ist.

27342

Die Beerdigung findet am Dienstag, nachmittags 5 Uhr, bon der Leichenhalle des Emmaus­Kirchhofes aus statt.

Um stilles Beileid bitten Alex Sasse nebst Kindern.

Die Ortsverwaltung.

Allen Freunden und Bekannten hierdurch die traurige Mitteilung, baß mein lieber Mann, der Tischler Albert Zernicke

im 42. Lebensjahre von seinem langen Leiden erlöst ist.

Die Beerdigung findet Diens­tag nachmittags 5 Uhr von der Halle des neuen Luisen- Kirchhofes, Fürstenbrunner Weg, aus statt.

Witwe Ottilie Zernicke.

Allen Freunden und Kollegen zur Nachricht, daß unser Bater, der Former

Adolf Kusch

am 7. b. M. verstorben ist.

der

Die Beerdigueg findet heute, nachmittags 3 Uhr, bon Leichenhalle in der Barfusstraße aus ftatt. Im Namen der Hinterbliebenen: Richard Kusch.

Allen Freunden und Bekannten hiermit die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Bater, der Töpfergeselle 8136

Adolf Rozanski im Alter von 42 Jahren an der Proletarierkrankheit gestorben ist. Dies zeigen an

Die trauernde Witwe nebst Kindern.

Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittags 3 Uhr von der Leichenhalle Friedhofes   statt.

Die Betriebsleitung erklärte, die Sache untersuchen zu wollen. Da solche Erklärungen unzählige Male ohne irgend einen

Danksagung.

Für die vielen Beweise stiller und herzlicher Teilnahme anläßlich des Hinscheidens meiner lieben Frau Helene geb. Baudorf sage ich allen Berwandten, Freunden und Bea fannten meinen tiefgefühltesten Dant. A. Bogemühl, Restaurateur,

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Der Kampf im Kölner   Brauereigewerbe. Am Sonnabend vor. mittag betrug die Zahl der Entlassenen 268, der Gekündigten etwa 40. Den Umfang der Aussperrung wird man genau erst am Montag überblicken fönnen. Am Sonnabend abend wird in einer Volksver­sammlung der Boykott über sämtliche Brauereien verhängt, die organisierte Arbeiter ausgesperrt oder gekündigt haben.

In den Eschebachschen Werken in Radeberg   wurden neben den Tischlern die Selempner der Eisschrank- Abteilunn ausgesperrt. Die Bahl der Ausständigen ist dadurch auf 150 gestiegen. Der Zuzug von Klempnern und Tischlern ist fernzuhalten. Arbeiterfreundliche Blätter werden um Abdruck gebeten.

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für ein großes industrielles Unternehmen gesucht. Derselbe muß bereits in Großbetrieben als Maschinenmeister fungiert und den fombinierten Maschinenbetrieb( Sauggas- Anlagen, Gasmotore, Dampfmaschine) selbständig geleitet haben.

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ich den Mitgliedern des zweiten Wahl­freises, den Kollegen des Holz­arbeiter Verbandes und dem Bersonal der Firma Heß u. Nom herzlichen 8245 Dant. Witwe Teske nebst Sohn.

Danksagung.

Für die zahlreiche Beteiligung und Kranzspende bei der Beerdigung meines innigftgeliebten Mannes Rudolf Lauks

fage ich hiermit den Herren der Schmiede- Abteilung von der Allge­meinen Elektrizitäts- Gesellschaft, Brunnenstr.  , meinen herzlichen Dank. Wwe. Minna Lauks geb. o Iter  .

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