Weniger bezahlen als bisher. Bei Ablehnung des Antrages Wallach würde ich meinerseits für die Vorlage stimmen. Gegen die letzte Unterstellung des Kollegen Singer bezüglich des„Umfalls" unserer Frakitonsuertreter erhebe ich Protest, Von einem„Umfall" lann keine Rede sein. Oberbürgermeister Kirschner: Darüber, daß die� Besteuerung Nach dem gemeinen Wert an sich richtig ist, scheint kein Streit mehr zu bestehen.(Zustimmung.) Auch Herr Wallach und seine Anhänger erkennen die Richtigkeit dieses Prinzips an, gegen das auch früher keine Abneigung bestanden hat. Man hat sich bloß dagegen bisher gesträubt, bei uns eine Reform einzuführen, welche immerhin mit ziemlicher Aufregung und Arbeit verbunden ist und andererseits für den Stadtsäckel keine Mehreinnahme bringen konnte. Der Magistrat ist aber jetzt zu einer anderen Auffassung gekommen. In zahlreichen Gemeinden, namentlich um Berlin herum, ist dieses System eingeführt und funktioniert gut. Diese Erfahrungen aus konkreten Verhältnissen sind uns eine Lehre gewesen. Ein so großes Gemeinwesen wie Berlin darf mit vollem Recht vorsichtiger mit Re. formen umgehen als kleinere. Aber es wäre verkehrt, uns die Er- fahrungen anderer Orte nicht zu eigen zu machen. Der Magistrat halt es jetzt für an der Zeit, mit der Reform vorzugehen, weil er darin eine gerechtere Verteilung sieht und die Mehrarbeit für ge- rechtfertigt ansieht, weil etwas Besseres geschaffen werden soll. Die Abneigung der Hausbesitzer kann ich absolut nicht verstehen. Es 'st doch mit Händen zu greifen, daß die Hausbesitzer als solche nur Vorteil davon haben werden, es ist nach Adam Riese sicher. Wenn die Besitzer unbebauter Grundstücke stärker herangezogen werden, so wird der Anteil der Hausbesitzer an der Grund- und Gebäude- fteuer geringer.(Sehr richtigl) Bei der Unterverteilung kann ja der Einzelbesitzer unter Umständen, besonders durch Mietsausfälle, stärker getroffen werden, aber diese kleinen Ausfälle werden mehr als ausgeglichen durch die Vorteile im ganzen. Der Magistrat hat auch geglaubt, ganze Arbeit machen zu sollen; dem steht der Antrag Wallach entgegen. Gewisse Werte, die den bebauten Grund- stücken zuwachsen, werden bei der Steuer nach dem Ertrage nicht getroffen, und diese Vorteile, die den Besitzern in die Tasche fallen, sind nicht gering anzuschlagen. Beim System Wallach muß auch mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die Judikatur bezüglich der Zulässigkeit zu einer anderen Auffassung kommt. Bleiben Sie heute auf halbem Wege stehen, so wird die EntWickelung uns dazu treiben, den zweiten Schritt später zu machen(Sehr richtigl); da wäre es doch verständiger, sich mij dem Prinzip auf dem ganzen Gebiete schon jetzt abzufinden. Dasselbe wird auch von der Re- gierung mit Wärme vertreten, und man wird unS bei allen unseren Reformvorschlägen immer entgegenhalten, daß wir hier noch rück- ständig sind.(Beifall.) Stadtv. Rosenow (N. L.): Wir halten das Wertsteuerprinzip für einen Fortschritt, wenn eine häufige, vielleicht jährliche Revision der Einschätzung vorgenommen wird. Etwas komisch wirkt zwar, daß wir diese Entscheidung treffen sollen im Rahmen einer Bor - läge, die drohende Ausfälle im Etat decken soll, da doch hiermit gar kein Ausfall gedeckt werden kann.(Heiterkeit und Zustimmung.) Daß das System das gerechtere ist, sollten auch die Hausbesitzer anerkennen. Stadtv. Wallach(A. L.) sucht den Fraktionskollegen Galland ack absurdum zu führen, indem er u. a. auf einige Kommunen, wie Elberfeld , hinweist, die das System wieder abschaffen wollen. Das bestehende gute Steuersystem wolle man plötzlich opfern, ohne daß irgend etwas für die Stadt gewonnen würde außer einer Menge Beunruhigung und Belästigung der grundbesitzenden Bürgerschaft und direkten Benachteiligungen einzelner. Es gebe gar keine richtigen Taxen; die Zahl der Reklamationen werde ungemein an- schwellen. Beim Grundbesitz seien die„starken Schultern" diejenigen auf deren Grundstücken wenig oder keine Hypotheken ruhen; dieser Gesichtspunkt komme bei den Freunden der Wertfteuer gar nicht zur Geltung. Damit schließt die Debatte. Im Schlußwort gibt der Referent Stadtv. Haberland(A. L.) sich Mühe, Herrn Wallach zu oiderlegen, hat aber gegen die ununterbrochenen Einwürfe und Zurufe des letzteren einen schweren Stand. In der Abstimmung wird zunächst der Vorschlag wegen ker Bauplatzsteuer angenommen, nach kurzer Geschäfts- �rdnungsdebatte aber beschlossen, zuerst mit der Abstimmung über die Wertsteuer vorzugehen. Ueber den An trag Wallach wird so- dann namentlich abgestimmt. Das Ergebnis ist die Ab- 'ehnung mit 54 gegen 44 Stimmen. Darauf gelangt der Aus- lehnung mit 54 gegen 44 Stimmen. Darauf gelangt der Ausschußantrag in seinem ersten Teil(Magistratsvorlage) mit 71 gegen 26 Stimmen zur Annahme; der Zusatzantrag des Ausschusses wegen ev. Heranziehung der unbebauten Grundstücke M einem höheren Prozentsatz wird in einfacher Abstimmung eben- falls angenommen. Dagegen der Vorschlag des Ausschusses betr. die Bauplatz st euer jetzt abgelehnt. Unter lebhafter und immer stärker werdender Unruhe der Ver- »ömmlung referiert Stadtv. Haberland darauf über die Ausschuß- Verhandlungen, betr. die Erhöhung der Hundesteuer. Die Versammlung tritt dem negativen Vorschlage des Magistrats bei, wonach es bei den jetzigen 20 M. verbleiben soll. Ebenso stimmt die Versammlung dem Ausschußvorschlage bei, die Beschlußfassung über die Einführung einer besonderen B e. triebssteuer bis zum Eingange der vom Magistrat vorzu- legenden Steucrordnung auszusetzen. Die Vorlage im ganzen wird mit schwacher Mehrheit genehmigt. Hierauf erledigt die Versammlung noch eine Anzahl kleinerer Dorlagen. Der Magistratsantrag betr. die Gewährung von 20 060 M. zu Preisen an die Deutsche Landwirtschafts-Ge- sellschaft für ihre XX. Wanderausstellung(Schöne- berg 1906) wird angenommen, nachdem der Antrag Singer auf Ausschußberatung, über den die vorige Sitzung wegen Beschluß- Unfähigkeit zum vorzeitigen Abbruch kam, heute abgelehnt worden war. Dem Vorschlag der Gewährung eines Stifterbeitrages der Stadt Berlin von 500 M. an den Schwab tschen Schiller . Verein tritt die Versammlung bei. Mit der vorgeschlagenen Abänderung des Bebauungsplans der Abt. IX und XI zwischen der Berliner Ringeisen» bahn, der Hoch-, Bad-, Grünthaler- und Malmöer- st r a tz e, sowie der Weichbildgrenze gegen Pankow , desgl. mit der Abstumpfimg der nordöstlichen Ecke der Straße S2b X' hat sich der niedergesetzte Ausschuß einverstanden erklärt. Stadtv. Borgmann(Soz.): Der Ausschuß hat schnell aber nicht gut gearbeitet. Es soll hier eine Abänderung des Bebauungsplans vorgenommen werden, wodurch den Wollankschen Erben, welche unS bei der Ueberbrückung die größten Schwierigkeiten gemacht haben, bezw. einer Terraingesellschaft sehr große Vorteile durch die Auf- teilung der Baublocks und die Verkleinerung des Platzes J Abt. XI in den Schoß geworfen werden. Wir sollten uns lediglich auf die Herstellung der notwendigen Verkehrsstraßen bezw. der Brücke über die Bahn im Zuge der Bornholmerstraße beschränken. In diesem Sinne bsiten wir Sie zu beschließen. Die betreffenden Besitzer haben ja ohnehin ihr Terrain zum Teil noch auf zehn Jahre weiter verpachtet. Stadtbaurat Krause: Auch unsere Vorschläge sollen nur dem Verkehr dienen. Freiwillig haben sich zu einem Beitrag für den Brückenbau die Adiazenten mcht verstehen wollen; es bleibt nur übrig, später auf Grund des§ 9 das Kommunalabgaben-Gesetzes mit rhnen zu verhandeln. Stadtv. Borgmanu: Dann werden wir eventuell das Nachsehen haben. Soll übrigens die lou Sachs wegen des§ 9 ewig eme Fata Morgana bleiben? Ich warne wiederholt vor einer Abänderung des Bebauungsplanes, bevor mit de» Abjazenten ein Abschluß zu- stände gekommen ist. Stadtv. Thieme(Fr. Fr.) hält den Antrag Borgmann für so beachtenswert, daß er die Angelegenheit dem Ausschuß zurück geben will. Stadtbaurat Krause: Die Anregungen des Herrn Borgmann sind bereits im Ausschuß erörtert und abgelehnt worden. Der Antrag Borgmann wird abgelehnt, der Ausschußvorschlag angenommen. Der Spezial-Entwurf zum Neubau des städtischen Volks Bades in der Gericht st raße wird ohne Debatte genehmigt. Von dem Stadtv. Stapf(A. L.) ist mit Unterstützung einiger Kollegen aus anderen Fraktionen der Antrag vorgelegt: Den Magistrat zu ersuchen, aus Anlaß der hundertjährigen Wiederkehr des Todestages Friedrich Schillers, zur dauernden Ehrung des Andenkens des großen vaterländischen Dichters, dem in Vorbereitung befindlichen Nordpark den Namen Schiller- Park zu aeben. Die Versammlung nimmt den Antrag ohne Diskussion ein- stimmig an. Schluß l/«10 Uhr._ Versammlungen. Dem Gedenken an Ferdinand Lassalle war eine Volksversamm- lung gewidmet, die am 11. April, dem 80. Geburtstage unseres großen Vorkämpfers, im Kösliner Hof abgehalten wurde.„Was kann uns Lassalle heute noch lehren?" lautete das Thema, über das Eduard Bernstein sprach. Wer Lassalle war, sagte der Redner, das wisse jeder, aber was er war, was er gedacht und gewirkt hat, das sei der jüngeren Generation unserer Parteigenossen kaum bekannt. Früher sei Lassalle in der Arbeiterbewegung über- schätzt worden, heute werde er unterschätzt. Nach einer eingehenden Würdigung der wissenschaftlichen und politischen Leistungen unseres Vorkämpfers kam Genosse Bernstein zu dem Schluß: Lassalle ist für die Arbeiterbewegung nicht tot. Seine Idee der Produktivgenossen- schasten mit StaatShulfe hat sich zwar überlebt, aber was er an grund- legenden Anschauungen in seinen Werken niedergelegt hat, wird fort- des allgemeinen gleichen 'rbeiiermassen warf, eine leben. Fortleben wird auch die„________ Wahlrechts, die Lassalle als erster in die Forderung, die zwar für das Reich, aber noch nicht für die Einzel- staaten erfüllt ist. Gerade jetzt zeigt uns die Behandlung der Berg- gesetz-Novelle im preußischen Landtage, wie arbeiterfeindlich dieses Dreillassenparlament ist, und wenn wir heut das Andenken Lassalles feiern, werden wir uns fragen müssen, ob es nicht an der Zeit ist, daß die Arbeiterklasse durch machtvolle Demonstrationen auch für den preußischen Landtag das allgemeine gleiche Wahlrecht zu erringen sucht, eingedenk des Laisalleschen Wortes, daß das allgemeine Wahl recht die Grundlage ist zur Erringung der Klassenforderungen des Proletariats. Die Agitation zu den Bcisitzerwahlen des KaufmannSgerichts wird von dem Zentralverband der Handlungsge- hülfen und-Gehülfinnen gegenwärtig mit reger Emsig- keit betrieben. Schon mehrere Versammlungen wurden dieserhalb abgehalten: zuletzt am Freitag in Buggenhagens Saal am Moritz. platz. Auch hier sprach Redakteur K a l i s k i über die Wichtigkeit der Normierung geeigneter Kandidaten zur Besetzung der Beisitzerämter. Ein ganzes Konglomerat von Handlungsgehülfen- vereinen und-Vereinchen erscheint jetzt mit Kandidatenlisten auf der Bildfläche, um Stimmen zu werben. So z. B. der 58er Verband, der Leipziger Verband, der Verein junger Kaufleute, der Bank- beamten-Verein, der Verein reisender Kaufleute, der katholische kauf- männische Verein, der Verein junger Drogisten, der kaufmännische Hülfsverein, der Verein deutscher Kaufleute(Hirsch-Dunckerscher Richtung) und der antisemitische(deutsch -nationale) Handlungs- gehülfen-Verband. Es erübrigt sich, auf die Tendenz der einzelnen bekannten und unbekannten Korporationen in diesem Vereinssammel- furtum einzugehen. Die einen treiben bloß« Vereinsmeierei, die äderen legen sich auf das Hülfskassenwesen, noch andere predigen Harmonie zwischen Gehülfen und Prinzipalen und glauben die Rechte der Angestellten durch Almosenbettel bei den Herrn Chefs zu wahren. Die Hauptkolonne aber ergeht sich im blödesten Rassenhaß und fanatischer Frauenverachtung. Alle zusammen zeichnen sie sich aus durch einen komischen Standesdünkel und erbarmenswerte sozial- politische Rückständigkeit. Unter diesen Umständen kann sich die Agitation nur darauf erstrecken, die Kandidaten des Zentralverbandes, als der einzigen auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehenden Organisation, zu empfehlen, weil diese auf Grund ihrer sozialpolitischen Schulung für eine fach- gemäße Rechtsprechung die beste Gewähr bieten. In diesem Sinne erklärten sich auch die bisherigen Versammlungen. Ausschußsitzuug des Arbeiter-SängerbundeS. Zur Aufnahme gemeldet haben sich die Vereine:„Liederfreunde"(Johannisthal ), „Gesundbrunner Harmonie"(Berlin ) und«Freiheit Ost"(Berlin ). Aufgenommen in den Bund sind alle drei genannten Vereine. Zum Sängerfest berichtete Meyer über den von der letzten Ausschuß- sitzung angenommenen Antrag, Besichtigung der Lokale„Tivoli" (Tempelhof ) und„Müggelschloßchen"(Fricdrichshagen) betreffend. Derselbe meinte, daß bedauerlicherweise das Lokal„Tivoli" für uns nunmehr nicht in Betracht kommen kann, da dasselbe jetzt gesperrt ist. Die vorhandenen Räumlichkeiten hätten zur Abhaltung eines Sängerfestes für uns genügt. Was das Lokal„Müggelschloßchen" betrifft, so ist der jetzige Inhaber mit der Abhaltung des diesjährigen Sängerfestes einverstanden. Aus Adlershof wurde der Borschlag gemacht, das Sängerfest in diesem Jahre dort abzuhalten. Nach längeren Ausführungen wurde beschlossen: Da die Zeit schon zu weit vorgerückt, um eventuell in Verhandlungen mit den dortigen Lokal- besitzern einzugehen, sowie auch Bedenken wegen des Platzes vor- Händen waren, das diesjährige Sängerfest wieder in Friedrichs- Hagen abzuhalten. Eine nochmalige Besprechung des Prodinzial- Sängerfestes wurde durch den Antrag des Vertreters von Lucken- Walde notwendig. Derselbe, sowie der Vertreter von Zehdenick , sprachen in längeren Auseinandersetzungen sich für die Abhaltung von Provinziäl-Sängerfesten aus. Diese Feste sind von hohem agitatorischen Wert für die kleinen Städte in der Provinz. Ter Bund möge nur diese Feste bestimmen, eine Garantie für dieselben soll dem Bunde nicht übertragen Iverden. Der Vertreter der „Typogrvphia" meinte, daß der Bund den Provmzial-Sängerfeften nicht unsympathisch gegenüberstehe. Nur als Arrangeur dieser Feste könne derselbe sich nicht hergeben, da durch die schwache Be- teiligung an denselben das Ansehen des Bundes geschwächt wird. Eine nochmalige Abstimmung, die Provinzial-Sängerfeste abzuhalten, wurde abgelehnt« dagegen der Beschluß der vorigen AuSschußsitzung aufrecht erhalten. Wegen Beteiligung an der Maifeier wurde den Vereinen bekannt gegeben, in welchen Lokalen dieselben mitzuwirken haben. Eine Mitwirkung des Bundes haben zwei Wahlkreise, und zwar: der vierte Wahlkreis SO. und der sechste Wahlkreis nicht beansprucht. Einzelnen Vereinen wurde der Vorwurf gemacht, mit dem Vertrauensmann des sechsten Wahlkreises in Unterhandlungen getreten zu sein, um an der Maifeier mitzuwirken, und somit den Bund umgangen haben. Allen Vertrauens- leuten ist bekannt, daß der Bund zur Maifeier seine Sänger zur Verfügung stellt, nur war hier die Absicht vorhanden, den Bund abseits zu stellen und die Vereine einzeln heranzuziehen. Diese Handlungsweise wurde auf das schärfste verurteilt und befürwortet, daß der Bund auch hieraus seine Konsequenzen ziehen möge. Die Gesangprobe- zur Maifeier findet am Sonntag, den 30. April, vor- mittags 10 Uhr, in denselben Lokalen, in denen die Vereine zur Mitwirkung berufen sind, statt. Der Vorsitzende macht nochmals auf den Prozeß dcS Vereins„VeritaS" gegen Restaurateur Wernau auf- merksam, indem derselbe die Richtigstellung des Herrn Wernau im „Vorwärts" und den Versammlungsbericht der letzten Ausschuß. sitzung in Vergleich zieht. Zur Nachahmung sei noch bekannt gegeben, daß die Vereine„Rixdorser Männerchor" und„Freie Sänger" sich zu einem Chor vereinigt haben und jetzt 82 Mitglieder zählen. Der Vtttreter Soft„Borax" gab noch bekannt, daß die Verbänbi bst Vergolder und Portefeuiller mit mehreren Gesangvereinen deS Bundes Differenzen gehabt haben, welche ein Meiden dieser Pev» bände für die Arbester-Aesangvereine ratsam erscheinen lassen. w Eingegangene Druchfchnften. Landarbeiter in Mecklenburg . Von Joses Herzseid, Mtglied deS Reichstages. Berlin 1S0S. 73 Seiten. Preis SOPs. Verlag Buchhandlung Vorwärts. Arbciter-Sckretariat Altenburg S.-A. Sechster Jahresbericht für das Jahr 1304 nebst einer statistischen� Uebersickt über die GewerkschastS- bewegung. Selbstverlag des Arbeiter-Sekretariats. Handbuch der Friedensbewegung. Von Msied H. Fried. 464 Seiten ottav. Wien und Leipzig 1305. Verlag der österreuhische» FriedenSgesellschast........ Dr. August Koppel. Für und wider Karl Marx . Bolkswirtschastl'che Whandlunaen. Vlll. Band. I..Heft. Einzelpreis 3,60 M. Abonnemmts- preis 2,80 M. G. Braunsche Hosbuchdruckerei und Verlag, Karlsruhe . Letzte ISacbncbtcn und Depefeben. Die Maurer und die Maifeier. Braunfchweig. 13. April. (Privatdepesche des.Bor- wärts".) Heute nahm der Verbandstag der Maurer Stellung zme Frage der„Maifeier". Der Referent brachte folgende Resolution ein: Der 8. Berbandstag der Maurer Deutschlands hat beschlossen, daß von seinen Mitgliedern, soweit es ohne Schädigung ihrer wirtschaftlichen Interessen möglich ist, der 1. Mai durch Arbeits« ruhe gefeiert wird. Als Schädigung wirtschaftlicher Interessen ist die Einbuße des Arbeitslohnes für den Feiertag nicht anzusehen. Mittel der Hauptkasse dürfen zur Durchführung der Maifeier und zur Unterstützung Gemaßregelter und Ausgesperrter nicht ver- wendet werden. Es liegt außerdem ein Abändenmgsantrag vor, daß die Worte„Mittel der Hauptkasse" durch das Wort.Verbandsmittel" ersetzt werden._ Hannover , 13. April. (SB. T. B.) In dem Hause Bindestr. 1. in welchem vorgestern der Lustmord an der kleinen Erna Schaare entdeckt wurde, fand die Kriminalpolizei ein im Keller vergrabenes, ziemlich gut erhaltenes Skelett eines Kindes, vermutlich das der seit vier Jahren verschwundenen Else Kassel. Die Untersuchung ist eingeleitet._ Beendigung des TischlerstreikS. Wien . 13. April. (W. T. B.) Nach einer Dauer von fast 15 Wochen ist heute der Lohnkampf der Tifchlergehülfen. der durch Ausstand der Gehülfen und durch Aussperrung seitens der Meister geführt wurde, dadurch beendet worden, daß die Vereinigung der Meister die Hauptforderungen der Gehülfen anerkannt hat. Paris , 13. April. (W.T.B.) Der„TempS" erklärt, daß die Meldung eines auswärtigen Blattes betreffend die Rückkehr deS französischen Gesandten Taillandier auS Fez nach Tanger un, richtig fei. Paris , 13. April. (W. T. B.V Die„Agence Havas" meldet: Es ist nicht richtig, daß Delcasse ein Rundschreiben an d,e Machte über die Morokko-Frage gerichtet hat. Er hat lediglich den an der Sache beteiligten französischen Botschaften und Gesandtschaften Mit« teilungen über die Angelegenheit zugehen lassen. Limoges . 13. April. (W. T. B.) Zehntausend Porzellcmarbeftei sind heute in den Ausstand getreten. Beratung des deutschen Handelsvertrages. Brüssel. 13. April. (W. T. B.) Ab ge o r de te n h a u». Bei der fortgesetzten Beratung des Handelsvertrages mit Deutsch - land betonten der Ministerpräsident de Smet de Naeyer und der Minister de Favereau nachdrücklich die erlangten Vorteile. Die allgemeine Erörterung wurde hierauf geschlossen. Gegenüber einem Zusatzantrage auf Besteuerung der Einfuhr fremden Hopfens stimmte die Kammer dem Antrage der Regierung auf Stellung der Vorfrage zu. Die Gesamtabstimmung wurde hierauf auf morgen vertagt._ Der Schiedsgerichtsvertrag mit Dänemark vir der Zweiten Kammer. Haag. 13. April. (W. T. B.) DaS Haus berät den SchiedS- gerichrsvertrag mit Dänemark , van B y l a n d t begrüßt den Ver» trag als den Keim einer Einigung der kleinen Staaten zur Sicherung ihrer Neutralität; auch alle übrigen Redner sprachen sich für die Vorlage aus. Der Vertrag sieht für entstehende Streitigkeiten Entscheidung durch Schiedsspruch vor und enthält nicht den Vor- behalt, daß Fragen-, bei denen die Ehre. Unabhängigkeit oder lebenS- wichtige Interessen der SZertragfchließenden berührt werden, hier- von ausgenommen wären. Im Laufe der Debatte erhielt van Kol (Sozialist) einen Ordnungsruf wegen beleidigender Aeußerungen gegen den Kaiser von Rußland . London , 13. April. (W. T. B.V Oberhaus. Lord Reah lenkt die Aufmerksamkeit des Hauses auf den mit Rußland be- züglich der Frage der Kriegskonterbande gepflogenen Schriftwechsel und fragt, ob die Regierung die Einladung des Präsidenten Roosc» velt zu einer zweiten Haager Friedenskonsercnz angenommen Habs und ob die verschiedenen Fragen bezüglich der Kriegskonterbands und der Stellung der Neutralen auf der Konferenz verhandelt werden würden. Der Minister des Aeutzeren Marquis of Landsdownc antwortet, er für seinen Teil könne auf diesen Schriftwechsel nicht mit einem Gefühl großer Beftiedigung zurückblicken, weil«r in schlagender Weise die außerordentlich unbefriedigende Lage illustriere, in welcher man sich bezüglich so vieler wichtiger Fragen des Völker- rechtes befinde. Die Einspruchserklärungen unp Vorstellungen, welche die englische Regierung Rußland gegenüber erhoben habe, seien nicht ganz ohne Erfolg geblieben. Die russische Regierung habe der englischen Auffassung, daß Nahrungsmittelvorräte und einige andere Artikel nur bedingterweise, nicht unbedingt als Konterbande anzusehen seien, beigepflichtet. Bezüglich des von Eng» land vertretenen Standpunktes, daß auch Kohle nur unter gewissen Umständen als Konterbaude zu betrachten fei, bedauere er sagen zu müssen, daß die russische Regierung von der Haltung, die sie zuerst eingenommen hatte, nicht abgewichen sei, trotz aller von der britischen Regierung angeführten Beweisgründe und trotz der Tatsache, daß der russische Bevollmächtigte auf der Berliner Konferenz im Jahre 1884 genau den gegenteiligen Standpunkt ein» genommen habe. Obgleich England bezüglich dieses Gegenstandes von feiten Rußlands kein Zugeständnis erhalten habe, sei mit Genug- tuung auf die Wirkung hinzuweisen, welche durch die vom russischen Minister des Aeutzeren Grafen Lamsdorff erlassenen Ergänzungs- bestimmungen hervorgebracht wurde. Kein englisches Fahrzeug sei seit dem lebten Sommer von russischen Kreuzern behelligt worden. Der Minister Marquis of LandSdowne fährt fort: Während all dieser Verhandlungen waren die diplomatischen Bemühungen Englands und der Vereinigten Staaten auf die Er» reichung desselben Zieles gerichtet. Tie Einladung ist von der englischen Regierung ohne Zögern angenommen worden, jedoch mit dem Vorbehalt, daß die Regierung zu geeigneter Zeit in Er- wägung ziehen werde, welche Fragen der Konferenz vorgelegt werden sollten. Die Regierung, die es für unbedingt erforderlich hält, da» Gebiet kriegerischer Vorgänge mit allen Mitteln«inzusckirr.nken und die daraus entstehenden Leiden und Schäden auf das geringste Maß zurückzuführen, heißt die Anregung der Vereinigten Staaten herz» lich willkommen. Ich teile die Hoffnung, daß die Zeit nicht mehr fern ist, wo wir in der Lage sein werden, uns dieser so außer- ordentlich humanitären und ehrenvoten Aufgabe zu widmen. GerMtlv.Red.! Pank Büttner, Berkw. Jnserateverantw /mit Au»nahmeder.ReueBelt'.Beilage):TH- Glocke, B«riin.Dn»ck u Berlar"�rwättSBuchdr u-BerI-:zZanlt.PaulImzer«c To.. Berlins V. Hierzu z«rilagenu.llaterhaltnnssbl
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