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Jahr

Zahl der Arbeiter

1900

18 487

17 015 593 M.

1901

17 892

16 465 304

"

1902 1903 1904

19 029

17 773 851

934

"

" "

19 865

18 891 531

951

"

"

20 278

19 312 789

952

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genannte Saison. Im Anschluß daran hat das Speditionsgeschäft Für die Textilindustrie, in der, wie die obige Tabelle zeigt, un- 1 Berband entsprechen. Der Verband hat diese Forderung zuerst aufe sich nach der Saison in allen Zweigen zu richten. Laufen im Laufe gefähr die Hälfte aller industriellen Arbeiter des Barmer Bezirks des Tages Bestellungen ein, dann sollen die Besteller befriedigt beschäftigt ist, ergeben sich für die letzten fünf Jahre folgende Lohn­werden. Dann wird spät in der Nacht und selbst an Sonntagen ge- steigerungen: arbeitet. Handlungsgehülfen, Bader und Hausdiener müssen dann Gesamtlöhne Durchschnitt auf freie Zeit, oft selbst auf die Zeit zum Einnehmen von Mahlzeiten 920 M. und Zeit zum Schlafen verzichten. Nach Darstellung der Prinzipale 920 geht es nicht anders. Aus dem Buchhandel aus Leipzig wird mits geteilt, daß es vorkommt, daß Gehülfen die ganze Nacht durcharbeiten müssen, wenn Leipzig seine Position im Buchhandel behaupten will. Ein gewöhnlicher Sterblicher wird es schwer begreifen. Durch die Nachtarbeit der Gehülfen wird doch höchstens bewirkt, daß der Be- 31 steller das Buch um einige Stunden, höchstens einen Tag früher fich erhält. Nun wird es doch wohl kaum vorkommen, daß jemand, der ein bestimmtes Buch haben will, sich Pfefferkuchen oder Butsachen für das Geld kauft, wenn er einige Stunden länger auf das Buch Vielfach sind es üble Angewohnheiten des Prinzipals, welche die Arbeitszeit verlängern. Nur der Chef will die Briefe öffnen, er geht aber erst ins Kontor, wenn die Gehülfen schon mehrere Stunden gewartet haben. Abends müssen die Gehülfen die Briefe zur Unterschrift vorlegen, aber dem Chef gefällt es, lange zu zögern. Die Hausdiener klagen, daß sie eben vor Schluß der Post mit ganze Arme voll eingeschriebener Briefe oder ganzen Wagenladungen Batete zur Post geschickt werden. Bevor die Sachen dann expediert sind, ist es spät am Abend. In welchem Umfange dieser Unfug getrieben wird, geht daraus hervor, daß die bayerische Post schon eine Verfügung getroffen hat, daß nach Postschluß von einzelnen Auftraggebern höchstens 15 Pafete angenommen werden.

tarten muß.

Fast allgemein, selbst von Prinzipalen, wird zugegeben, daß eine Regelung der Arbeits- bezi. Ruhezeit wohl durchführbar ist. Haben doch selbst in Hamburg große Reedereien und große Speditions­geschäfte die sogenannte englische Arbeitszeit und sehr frühen Ge­schäftsschluß eingeführt. Ein Vertreter des Großhandels versicherte, daß bei der größeren Konzentration des Kapitals die Arbeit des Gehülfen immer einseitigen wird, daß aber auch verschiedene Praktiken aus dem großen Geschäft verschwinden. Was früher noch als reelles Geschäft galt, wird heute vom Staatsanwalt verfolgt. Die Noblesse des Hamburger Kaufmanns wurde aber dadurch charakterisiert, daß er mitteilte, in feinem Geschäft wird kein Ge­hülfe eingestellt, der Mitglied des Deutsch - nationalen Handlungs­gehülfen- Verbandes ist.

gestellt und der Verein hat sie später ebenfalls übernommen. Als nun die legte Tarifberatung mit den Arbeitgebern stattfand, ber langte der Vertreter des christlichen Verdandes, der seiner Stärke nach überhaupt feinen Anspruch auf Vertretung in der Kommissione erheben könnte, daß er ebenso wie der Verein drei Mitglieder in die Kommission sende. Man einigte sich schließlich, daß dem Verband zwei Kommissionsmitglieder zugestanden wurden. Während die Vereinsleitung diese den Christlichen unverdienterweise gemachte Konzeffion als nicht so bedeutungsvoll bezeichnete, erhoben Der Lohn ist also in den letzten fünf Jahren noch nicht um die Redner aus der Versammlung fast ohne Ausnahme den schärfsten Proz. gestiegen. Und diese geringe Steigerung entspricht, soweit Protest dagegen, daß man denen um Behrens, deren Zahl in Berlin ersehen läßt, nicht etwa einer Lohnerhöhung, sondern dem gar nicht in Frage fomme, so weitgehende Rechte eingeräumt habe. besseren Geschäftsgang in den letzten Jahren, der eine regelmäßigere Es wurde betont, das Streben des Vereins gehe doch dahin, die Beschäftigung der Arbeiter zur Folge hatte. Speziell waren, wie Kollegen von der Bevormundung durch eine Handvoll christlicher die Handelskammer am Eingang ihres Berichts selbst angibt, die Verbandsmitglieder zu befreien und dem Verein den Einfluß Riemendreherei, Bandwirkerei, die Fabrikation von Besazartikeln, die auf die Arbeitsverhältnisse zu verschaffen, den er seiner Mit­mechanische Weberei sowie die Stück- und Rotgarnfärberei während gliederzahl nach mit mit Recht beanspruchen fönne. Mehrere des Jahres 1904 gut beschäftigt. Redner führten unter starkem Beifall aus, daß sie eher auf den ganzen, ohnehin sehr minimalen Tarif verzichten würden, Die Lage des Ruhrkohlenmarktes hat sich nach Kölner und Dort- als dem bedeutungslosen Verbändchen" die gleichen Rechte wie dem munder Meldungen in letzter Woche noch mehr verschlechtert, und für Berlin ausschlaggebenden Allgemeinen deutschen Gärtnerverein Wetter sich milder gestaltet, der Absatz weiter abnehmen wird. Auf genommen: es ist mit ziemlicher Sicherheit darauf zu rechnen, daß wenn das zuzugestehen. Folgende Resolution wurde einstimmig an den Lagerplägen mancher Bechen beginnen sich bereits wieder recht ansehnliche Vorräte anzuhäufen. Schon seit Beginn des vorigen genehmigten Tarif fest und beauftragt den Gauvorstand, in der Die Versammlung hält an dem einmal abgeschlossenen, von ihr Monats find vielfach Feierschichten eingelegt worden; voraussichtlich nächsten Woche, sobald die Resultate der Tarifunterzeichnung bekannt werden sie bald beträchtlich zunehmen. Auch Kündigungen find schon sind, eine Gauversammlung zur endgültigen Beschlußfassung ein­mehrfach erfolgt. zuberufen. Allen Kollegen, welche den Lohn von 18 M. nicht erhalten, Die Roheisenproduktion Oberschlesiens betrug nach den statistischen wird zur Pflicht gemacht, am 15. April, wo bis jetzt noch nicht ge­Angaben des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller im fündigt wurde, spätestens am 1. Mai die Arbeit niederzulegen. Monat März 69 692 Tonnen. Davon entfielen auf Gießerei Roh­eisen 7822 Tonnen, auf Bessemer Roheisen 2593 Tonnen, auf Thomas- Roheisen 20 608 Tonnen, auf Stahleifen und Spiegeleisen 6928 Tonnen, und auf Buddel- Noheisen 31 741 Tonnen. Im ganzen ersten Quartal 1905 betrug die Gesamtproduktion 199 530 Tonnen gegen 189 897 Tonnen im ersten Quartal 1904.

Versammlung der Stahlwerksbesißer wurde beschlossen, die Be­Stahlwerksverband. In einer gestern in Düsseldorf abgehaltenen teiligungsziffer in Stabeisen und Blechen um 5 Prozent zu erhöhen. Nach dem Geschäftsbericht stellt sich der Gesamtversand der Produkte der Gruppe A( Halbzeug, Schienen usw.) für März auf 470 680 Tonnen, übertrifft also den Februarversand( 820 890 Tonnen) um 149 790 Tonnen.

Gewerkschaftliches. Nicht zu spät!

Die Vorschläge zur Beseitigung der Mißstände waren ver­schieden. Einige Gehülfen, die Mitglieder des Zentralverbandes find, forderten den Achtstundentag. Einer davon war in der glück= lichen Lage, behaupten zu können, daß er schon seit Jahren die Segnungen des Achtfiundentages genießt, obwohl er in Leipzig im Buchhandel beschäftigt ist. Die Firma des Geschäfts Leipziger Buchbruckerei und Verlagsanstalt Aktiengesellschaft" flang zwar un­berfänglich. Als der Gehülfe aber die guten Einrichtungen des Die Verwaltung des Textilarbeiter Verbandes Geschäfts und die strikte Durchführung des Achtstundentages schilderte, hat eine Broschüre herausgegeben, welche noch einmal zu da kam ein Regierungsvertreter doch zu der richtigen Ansicht, daß solche Ordnung nur in einem sozialdemokratischen ſammenfassend jenen heldenhaften Stampf der 7500 Crimmit­Parteigeschäft möglich sei. Und so ist es auch, denn die genannte schauer Weber und Weberinnen schildert, den unsere Leser in Attiengesellschaft ist der Verlag der Leipziger Volkszeitung ". allen seinen Phasen durch unser Blatt fennen gelernt haben.

Die Mehrheit forderte den Neunstundentag, andere eine Minimalruhezeit von zwölf resp. elf Stunden. Die Minimalruhe­zeit von zwölf Stunden wurde von fast allen Brinzipalen als durch führbar bezeichnet. Die längste Arbeitszeit, welche als zulässig be­zeichnet wurde, verlangte ein Geschäftsdiener. Die Verhandlungen find stenographiert und werden demnächst veröffentlicht.

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Den dritten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Beratung über die

Vereinfachung der Protokolle.

Die mündlichen Erhebungen sind bis jetzt stenographiert und bann im Druck erschienen. Dieser Modus soll zu viel Zeit in An­spruch nehmen und bei der Finanzlage des Reiches zu teuer werden.

Hier zeigt sich, wofür das Reich kein Geld hat. Freilich sind in der legten Zeit einige Aenderungen eingetreten. Als die Kommission für Arbeiterstatistik bestand, wurden jährlich 39 000 M., darunter 30 000 m. für Bearbeitung und Drucklegung der Aufnahmen, be­willigt. Diefes Geld wurde nie gebraucht. Die Rechnungen er­geben, daß von den in zehn Jahren bewilligten 390 000 M. feine 50 000 M. ausgegeben sind. In der ganzen Zeit wurden 798 Ko­Tumnen Stenogramme gedruckt. Durch Zufall find jetzt eine ganze Anzahl Vernehmungen schnell auf einander gefolgt, so daß vom Juni 1903 bis Ende Januar 1904 394 Solumnen Stenogramme entstanden und gedruckt sind. Dazu kommen die Ausgaben für das ..Reichsarbeitsblatt", so daß der von der Kommission für Arbeiter­statistik verwöhnte Reichsfiskus jest größere Druckrechnungen zu bezahlen hat. In einem halben Jahre zirka 4000 M. für Steno­gramme, das geht über die Finanzkraft des Reiches. Da soll plötzlich gespart werden. Aber sparen und doch getreue Wiedergaben der Aussagen erzielen, find zwei Dinge, die sich nicht vereinbaren laffen. Die Kommission beschloß, daß die Stenogramme in Zukunft ettvas getürzt werden sollen, indem man Wiederholungen und rein formelle Sachen streicht, aber die eigentlichen Verhöre sollen nach wie vor im Wortlaut gedruckt werden.

Ferner wurde ein Fragebogen festgestellt, der Ende April an 120 Organisationen von Prinzipalen und Arbeitern aus dem Fuhrwerksgewerbe versandt werden sollen. Die Organisationen sollen sich darüber äußern, wie eine Regelung der Arbeits- oder Ruhezeit durchführbar ist.

Zum Schluß wurde noch beschlossen, die Erhebungen über die Arbeitszeit in der Fischindustrie fortzusetzen.

Hus Induftrie und Dandel.

Arbeitslöhne im Handelskammerbezirk Barmen. In ihrem soeben beröffentlichten Bericht für das Jahr 1904 beschäftigt sich die Barmer Handelskammer auch mit der Steigerung der Arbeitslöhne in ihrem Bezirk. Auf Grund der Nachweisungen von 30 besonders für Barmen in Betracht kommender Berufsgenossenschaften gelangt fie für die drei Jahre 1901/03( für 1904 fehlen noch die Angaben) zu folgendem Resultat: Mithin Zahl der Betriebe pro Kopf Mart 940

Jahr

1901

1902

1903

2207 2457 2607

Zahl der Arbeiter 34 422 36 786 39 019

Gesamtlöhne Mart

32 369 880 34 878 505 37 654 458

948 965

Der Verfasser der Broschüre entschuldigt sich in seinem Vorwort, daß es ihm erst heute, ein Jahr nach der Beendigung jenes Riesenkampfes, möglich gewesen sei, das gesamte Material darüber der Oeffentlichkeit zu übergeben. Er meint jedoch mit Recht:

" Indessen ist das Jutereffe an der weiteren Entwidelung der Dinge in Crimmitschau seit Beendigung jenes Kampfes innerhalb der Arbeiterschaft noch durchaus lebhaft. Zeigt doch gerade diese Entwickelung, daß das arbeitende Volt von den herrschenden Ge­walten nichts zu erwarten hat. Es wird genarrt und gefoppt, mit leeren Worten abgespeist. Regierung und Unternehmertum arbeiten sich dabei in die Hände."

Der Verfasser dieses Vorwortes hat uns dabei geradezu eine Antwort auf den Gewerkverein" vorweggenommen, der in seiner neuesten Nummer unsere Einwände gegen Schippel vom Geschäftsstandpunkte wertet und schreibt:

"

Die sozialdemokratischen Arbeiter müssen nach wie vor in dem Glauben erhalten bleiben, daß alles, was außerhalb der Sozialdemokratie steht, arbeiterfeindlich ist. Wenn die Arbeiter­schaft zu derselben Erkenntnis fäme, wie sie Schippel zum Aus­druck gebracht hat, dann würde das Barteigeschäft eine erhebliche Einbuße erleiden. Für den Fortschritt der praktischen Arbeiter­bewegung und der gefeglichen sozialen Reform würde dies aller dings von Vorteil sein."

Benjamin und Feibisch in Berlin ist zu berichten: In aus Zu dem Streit der Teppichweber bei den Firmen Baader; wärtigen Zeitungen, wie in Münchenbernsdorf und Chemnitz werden Teppichweber für Berlin gesucht. Münchenbernsdorfer Zeitung" werden 50 Teppichieber für Berlin Nach einem Inserat in der gesucht, organisierte ausgeschlossen. Offerten an Mosse . Bis jetzt ist zu bekommen, und dürfte es wohl auch für die Zukunft fchwer es jedoch noch nicht gelungen, auch nur einen Weber auf diefe Offerte halten, Streitbrecher zu erhalten. Da nicht zu befürchten ist, daß aus den Reihen der Streifenden Leute abtrünnig werden und auch die Handwerker in Bernau und anderen Orten sich der Bewegung anschließen, so ist die beste Aussicht vorhanden, daß der Streit mit Erfolg für die Arbeiter endigen muß.

Achtung, Holzarbeiter! Jn Magdeburg stehen die Tischler im Streit. Mehrere Agenten von dort sind bemüht, in Berlin Arbeitswillige zu werben. Die Kollegen werden ersucht, Zuzug von Magdeburg fernzuhalten. Die Ortsverwaltung.

Achtung, Lederarbeiter! Die Sperre über die Leberfabrik von Steinlein ist aufgehoben, da die Differenzen durch erneute Unter­bandlung dem Stande der Dinge entsprechend geregelt worden find. Der Zentralvorstand. Treptow , Hoffmannstraße, besteht weiter. Achtung, Bretterträger! Die Sperre bei Kempfer u. Lude,

Deutfches Reich.

Lohnbewegungen in Schleswig- Holstein . Die Schuhmacher Riels haben mit ihren Arbeitgebern einen Tarif abgeschlossen, durch den sie eine Reihe von Forderungen, die sie im vorigen Jahre vergeblich durch einen Streit durchzusetzen versucht hatten, bewilligt erhalten. Der Wochenlohn wird von 20 auf 21 M. erhöht. Für unverschuldete Versäumnisse von geringer Dauer dürfen Lohnabzüge nicht gemacht werden. Die Furnituren werden künftig vom Arbeit geber geliefert. Die Arbeitszeit ist auf 91% Stunden festgesetzt. Der Tarif wurde auf die Dauer von drei Jahren abgeschlossen. Die Maurer in Nortorf setzten ohne Kampf ihre Forderung durch. Bom 26. April 1905 bis 1. Januar 1906 soll der Stundenlohn 42 Pf.

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betragen. Auch die 3 immerer in ueterien erreichten auf 50 f. Die Maurer, 3immerer und Bauarbeiter in gütlichem Wege eine Erhöhung des Stundenlohnes von 47 auf Glückstadt sind in den Streit getreten. Die Maurer und gimmerer fordern einen Stundenlohn von 50 Bf.( früher 47 f.), die Bauarbeiter einen solchen von 43 Pf.( früher 40 Pf.).

Die Tapezierer in alle haben einen Erfolg erzielt. Sie haben ihre Bewegung beendet, da alle Kollegen zu den neuen Be Ueber mehrere Geschäfte, die mit Arbeits­dingungen arbeiten. willigen arbeiten, wurde die Sperre verhängt. Die Tapezierer in Heidelberg sind in den Ausstand getreten, nachdem die Unter­Nun, damals nach der Crimmitschauer Aussperrung stand nehmer sich erdreistet hatten, den zu einer Unterhandlung erschienenen Vertrauensleuten der Arbeiter für eine zehn stündige Arbeits­die Sache nicht anders als jetzt nach dem Bergarbeiterstreif. geit einen Minimallohn von 14 W. pro Woche an Dasselbe wehleidige Interesse einer Anzahl Tränendrüsen - zubieten. Gegenüber einer solchen Unverfrorenheit gab es für Menschen, dieselben Tiraden des Sozialliberalismus und die Arbeiter natürlich kein anderes Mittel als den Streit. Die des Zentrums und dieselbe Furcht der von ihren Arbeiter- Gehülfenforderungen bewilligt haben bis jetzt zwei Firmen mit acht wählern geschobenen Vertreter dieser Parteien davor, daß der Gehülfen. An den Tapeziergehülfen wird es nunmehr liegen, den kapitalistische Pelz bei der Wäsche naß werden könne. Hochmut der hiesigen Innungsmeister in die Schranken zu weisen. Im Vorwort der Broschüre über den Crimmitschauer Der Streit der Maler, Auftreicher und Lackierer in Darm­Kampf heißt es: stadt dauert fort. Das Gewerbegericht hatte seine Vermittelung " Die Crimmitschauer Fabrikanten erklärten während des angeboten. Die Arbeitnehmer stimmten dem zu, dagegen lehnten die Kampfes, fie feien nicht gegen den Zehnstundentag, nur müsse Arbeitgeber das Anerbieten des Gewerbegerichts ab. Der Kampf dieser gesetzlich für ganz Deutschland festgelegt werden. Sie wird von den Arbeitgebern zur Machtfrage gestempelt. Der Ver hätten mit den Verhältnissen ihrer Konkurrenzstädte zu rechnen. band der baugetverblichen Unternehmer von Darmstadt fordert seine Die Reichsregierung aber erklärte vor kurzem feierlich durch den Mitglieder auf, die Maler- und Anstreichermeister in diesem Kampfe Mund Posadowskys: Wir sind von der Not- zu unterstützen, um einen Erfolg der Gehülfen zu verhindern. Da wendigkeit des Behnstundentages überzeugt, jeder Erfolg nur die Begehrlichkeit der Arbeiter reize". Der Zu nur haben wir mit der Koufurrenz des Auslandes zu rechnen. zug ist strengstens fernzuhalten. Alle arbeiterfreundlichen Blätter Der Behnstundentag muß gleichzeitig in allen Ländera eingeführt werden um Abdruck gebeten. werden. Kann es ein elenderes Versteckenspiel wohl geben? Das Unternehmertum erklärte seinerzeit den Arbeitern: Wir wollen abteilung in Radeberg bei Dresden , ist beendet. Sämtliche Aus Der Streit der Tischler bei der Firma Eschebach , Eisschrank uns verpflichten, auf die Geiezgebung ein zuwirken; und derselbe Man, welcher während des Kampfes Klempner, die durch den Streit in Mitleidenschaft gezogen waren, ständigen haben die Arbeit wieder aufgenommen. Ebenso haben die im Reichstag als ihr Vertrauensmann fungierte, der Abgeordnete die Arbeit wieder gemeinschaftlich aufgenommen. Lehmann, verkündete jetzt im Reichstag vor aller Welt die Theorie

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Die Bewegung der Maler usw. in Nürnberg spitzt sich auf einen Konflift zu. Die beiderseitigen Unterhandlungen sind an der Frage der Stundenlöhne gescheitert. Die Arbeiter forderten für jüngere Gehülfen 40, für ältere 50 Pf. Mindestlohn, in der Ver während die Unternehmer im allgemeinen nur 40 Pf. Stundenlohn handlung gingen jedoch die Gehülfenvertreter auf 48 Pf. zurüď, bewilligen wollen, der zudem noch auf 3 Jahre ohne jede Steigerung festgelegt werden soll. Eine Arbeiterversammlung lehnte dieses Anfinnen einstimmig ab, so daß der Kampf jederzeit entbrennen kann. Zur Bewegung der Arbeiter in den Siemens Schuckertwerken in Nürnberg .

bom freien Spiel der Kräfte". Eine gesetzlich festgelegte Die Schleifer der Firma Sächsische Glaswerke vorm. Grüßner u. Arbeitszeit bedeute einen Eingriff in die persön- Winter in Deuben legten infolge Differenzen am Montag die Arbeit liche Freiheit, und Lehmann und seine Unternehmer- nieder, nachdem alle Versuche des Verbandsvorsitzenden, eine Einigung partei würden dagegen fein. So erweisen fich noch jetzt zustande zu bringen, an dem Starrfinn der Betriebsleitung ge biele seinerzeit gemachten Bersprechungen als purer Schwindel. fcheitert waren. Es wird dringend vor Ruzug von Schleifern Wenn also die Arbeiter der Textilindustrie den Behustundentag und Drehern gewarnt. Arbeiterfreundliche Blätter werden um Ab­haben wollen, so müssen sie aufs neue dafür kämpfen. Der druckt gebeten. Crimmitschauer Stampf war eine außerordentlich lehrreiche Episode der Arbeiterbewegung. Auch in einem fünftigen Kampfe tönnen, müssen und werden wir seine Lehren beherzigen. Deshalb dürfte Leider gibt die Zusammenstellung keinen Aufschluß darüber, es auch jetzt mit dem Erscheinen dieser Broschüre nicht zu spät wie weit auch Werkführer, Vorarbeiter und andere Angestellte mit sein." Beamtenqualität zu den Arbeitern gezählt worden sind, und wie Nein, wahrlich nicht! Diese Lehren konnten nicht recht fich die Durchschnittslöhne im einzelnen für erwachsene männliche zeitiger wieder vor die Masse gebracht werden, als im gegen­Arbeiter, für Arbeiterinnen und für jugendliche Arbeiter stellen. wärtigen Augenblicke! Auf die sechs bedeutendsten Industriezweige Barmens verteilen fah die obigen Zahlen in folgender Weise: Höhe Auf den Der Tarif der Handelsgärtner, welcher fürzlich zwischen den der Kopf der Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart wurde, Gesamts Arbeiter ist am 1. April allen, auch den außerhalb ihrer Organisation Am Mittwoch wurde vom Arbeiterausschuß der Direktion ein Löhne entfallen stehenden Arbeitgebern zur Unterschrift vorgelegt worden. Wo die Tarifentwurf vorgelegt, der folgende Forderungen enthält: Die Mart Mart Unterschrift nicht gegeben wurde, da sollte gleichzeitig mit der Vor- normale Arbeitszeit beträgt neun Stunden. Die Einteilung derselben 18 891 531 951 legung des Tarifs die Kündigung des Arbeitsverhältnisses aus- bleibt der Vereinbarung zwischen der Direktion und dem Arbeiter 1 151 570 878 gesprochen werden, so daß die Arbeitsniederlegung am 15. dieses ausschuß überlassen, doch muß die Mittagspause mindestens 11 Stunden Monats erfolgen fann. In der am Mittwoch abgehaltenen öffent- betragen. Die Mindest Stundenlöhne der ausschließlich oder vor lichen Gärtnerversammlung wurden die letzten Verhandlungen der wiegend im Beitlohn stehenden Arbeiter sind wie folgt be Tariffommission besprochen, und war es besonders ein Umstand, messen: für Arbeiter unter 21 Jahren auf 45, für Arbeiter über welcher die stärkste Opposition hervorrief. Nach den ursprüng- 21 Jahren auf 50 Bf., für sonstige gelernte Arbeiter 35 refp. 40 Pf. lichen Forderungen sollte die Vertretung der Arbeitnehmer für angelernte Arbeiter 38 refp. 35 Pf., für ungelernte Arbeiter in der Tariffommission( die nach Annahme des Vertrages eine 30 refp. 33 Bf., für Arbeiterinnen 20 refp. 25 Pf. Auf die zur ständige Einrichtung ist) dem Stärkeberhältnis der beiden Organi Beit des Tarifabschlusses bestehenden Stundenlöhne wird 20, auf fationen: Allgemeiner deutscher Gärtner- Verein und christlicher die Affordsäge 10 Broz. Aufschlag bezahlt. Den Affordarbeiter

Berufsgenossenschaft

Bahr Zahl der der Be- Ar­triebe beiter

Tertilberufsgenossenschaft.

922

Seidenberufsgenossenschaft

147

19 865 1812

Maschinenbau und Klein­

eisen Industrie- Berufs­

genossenschaft

209

4032

Papierverarbeitungs- Be­

rufsgenossenschaft

56

Holz- Berufsgenossenschaft

250

1465 1 081

1 372 942

937

1 074 812

994

Baugewerts- Berufsgenos

senschaft.

461

5520

4 638 432

840

4 567 243 1098

Berlin und Amgegend.