Einzelbild herunterladen
 

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  .

-

-

Eine Agitationstour unternahmen die Parteigenossen des Reichstags- Wahlkreises Teltow Beeskow am vergangenen Sonntag nach den ländlichen Ortschaften ihres Kreises. Bur Berbreitung fam ein Flugblatt und Heft 2 der vom Zentralwahlverein herausgegebenen Bibliothek der Aufklärung und des Wissens", in einer Auflage von je 32 000 Exemplaren. Als eine nachahmenswerte Einrichtung kann die ständige Verbreitung derartiger Broschüren bezeichnet werden. Die zuletzt verteilte Broschüre enthält auf 32 Seiten furze, leicht verständliche Artikel über die wichtigsten Tagesfragen. Aus ihrem Inhalt heben wir herbor: Die neuen Handelsverträge. Die Blutsteuer der Völker. Muß der Arbeiter fich organisieren? Ein Klassenkampf. Die Revolution in Rußland  . Beteiligt waren an der Tour insgesamt 420 Genoffen, die über 400 Drtschaften zu belegen hatten. Im allgemeinen ging alles glatt von statten. Wundern muß man sich nur über die emfige Tätigkeit, die von den Gendarmen an diesem Tage entfaltet wurde. Teilweise in Sträuchern oder hinter Ge bäuden versteckt, Harrten sie, ob sie nicht einen von diesen Roten faffen fönnten, der auf offener Straße oder während der Kirchzeit feine staatsumstürzenden Schriften verteilte. Der Aufwand an Zeit und Mühe diefer Herren wäre sicherlich an anderer Stelle bedeutend beffer angebracht. Bei der Buntschedigkeit und dem Wechsel der Kirchzeiten in den einzelnen Ortschaften ist es denn auch leicht er­flärlich, daß mehrere Genossen wegen angeblicher Uebertretung der Sonntagsruhebestimmungen notiert wurden. Diese Nadelstichpolitit der Polizei wird unsere Parteigenossen aber nur noch mehr an­spornen, im Interesse der Partei ihre Pflicht zu erfüllen. Schöneberg  .

Es wird sodann zur Abstimmung über die ausführlich begründeten Braak gegenüber. Um seine Wahl zu sichern, verlas Daehn nach Anträge geschritten. Beendigung der Wahlhandlung einige Wahlzettel für Braag auf feinen Namen lautend. Für diese Wahlfälschung erkannte nun der Gerichtshof auf sechs Wochen Gefängnis.

"

Die bezüglich der Ausgestaltung des Seemann  " gestellten An­träge werden dem Zentralvorstande zur Berücksichtigung überwiesen. Dem Antrage auf Herausgabe eines Kommentars zur Seemanns­Ordnung soll sobald als möglich entsprochen werden.

Die Spargelder des ehemaligen Füsiliers Wilhelm Langisch, Der Antrag auf Anstellung eines Beamten für die östlichen welcher vor mehr als 30 Jahren in Brandenburg   a. H. bei der 4. Kom­Häfen wird abgelehnt, weil man sich davon keinen Nugen für den pagnie des 35. Füfilier- Regiments gedient hat, machen der Branden burger städtischen Sparkasse viele Mühe. Langisch hatte damals seine Berband verspricht. nach bei der Sparkasse eins Drescher Bremerhaven begründet eingehend folgende Ne- Muttergroschen nach und gezahlt, aber über dreißig Jahre lang nichts mehr von solution: so daß jetzt sich hören lassen, die Summe mit den Die vierte Generalversammlung des Verbandes der Seeleute Binsen auf 741 m. 34 Bf. angetvachfen ist. Eine öffentliche Auf­M. legt" dagegen Proteſt ein, daß auf deutschen  , vom Reiche forderung der Sparkasse an Langisch, das Geld abzuheben, hat keinen fubventionierten Schiffen Chinesen als Lohnbrücker an gestellt und dadurch die deutschen   Seeleute, die Steuerzahler sind, Erfolg gehabt, denn der ehemalige Füsilier ist anscheinend schon zur von der Arbeit auf diesen Schiffen immer mehr verdrängt werden. großen Armee abgegangen. Seit dem 1. April hat nun die Ver­Der Verbandstag beauftragt den Zentralvorstand, bei der Reichs- infung des Geldes aufgehört und soll später das Sparkassen­regierung dahin vorstellig zu werden, daß die Verwendung von guthaben einer wohltätigen Stiftung überwiesen werden, falls sich farbiger Mannschaft auf subventionierten Schiffen verboten nicht andere Berechtigte melden. Die Resolution wird einstimmig angenommen.

wird."

Gerichts- Zeitung.

"

-

Großfeuer in Chile  . Bei einem Brande in Bisagua find fünf zehn Häuferblocks zerstört worden, in denen sich. mehrere Banken und das Rathaus befanden.

Eingegangene Druckschriften.

-

Von der Neuen Zeit"( Stuttgart  , Paul Singer) ift foeben das 29. Heft des 23. Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir hervor: Das Eine und das Andere. Die Differenzen unter den russischen Sozialisten. Von N. Kautsky. Aus der neueren ethnologisch- Sozial­Bürgerliche geschichtlichen Literatur. Von Heinrich Cunow.  ( Schluß.) oder proletarische Verstaatlichung der Kohlenbergwerke. Von Pius Julmann. Literarische Rundschau: Freese, Heinrich, Die Gewinnbeteiligung der An­gestellten. Bon ad. br.

Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch. handlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 M. pro Quartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft kostet 25 Bi. Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung.

-

-

-

des Landgerichts I   in der Person des Ein alter Abhängedieb wurde gestern der vierten Straffammer Arbeiters" Karl a czow aus dem Moabiter Untersuchungsgefängnis vorgeführt. Der erst 27 jährige Angeklagte hat bereits über acht Jahre seines Lebens im Zuchthause und Gefängnis zugebracht. Seine sämtlichen Diebstahlsvorstrafen liegen auf dem Gebiet der Abhängediebstähle. Am 5. November v. J. ging der Angeklagte mit Klage der Schöneberger Feuerwehrmänner gegen die Stadt- zwei anderen zweifelhaften Gestalten durch die Mariannenstraße. gemeinde. Die Mannschaften der Feuerwehr haben bisher keine Vor dem Hause Nummer 17 hielten sich alle drei längere Zeit Beamteneigenschaft; fie fönnen, obwohl sie nach Erreichung eines in berdächtiger Weise an dem Konfektionsgeschäft von Karbe Nachdem der Angeklagte Kaczow furze Zeit in den Von der Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen gewissen Dienstalters pensionsberecht sind, jederzeit entlassen werden. auf. Alle Bemühungen, die Qualität von städtischen Beamten zu erlangen, Laden hineingesehen hatte, riß er ein im Eingang hängendes( Stuttgart  , Verlag von Baul Singer) ist uns soeben die Nr. 8 des find bisher ergebnislos verlaufen. Nunmehr haben die sämtlichen Damencapes ab und ergriff damit die Flucht.. Seine Komplizen 15. Jahrganges zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir Woher kommt der Wert? II. Bon Julian Feuerwehrmänner der Stadt Schöneberg   beschlossen, Klage zu er hatten inzwischen nach der anderen Richtung hin Fersengeld gegeben. hervor: In Tyrannos. Borchardt. Die weibliche Gewerbe- Aufsicht im Deutschen Reich. IV. Bon Der zweite heben, und zwar auf Anerkennung ihrer Beamteneigenschaft. Sie Der Diebstahl wurde jedoch sofort bemerkt und der Angeklagte ver- Emanuel Burm. Nach dem Kampfe. Von Luise gieß. Auf der Kongreß der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrant­gehen dabei bon denselben Grundsägen aus, die seinerzeit auch für folgt. Es gelang, ihn bald zu stellen und festzunehmen. Aus der Bewegung: Von der Agitation. Politische Rundschau. die sogenannten städtischen Hülfsarbeiter von Berlin   maßgebend für Polizeiwache änderte der Angeklagte plöglich sein Wesen. Während heiten. die Erreichung desselben Zieles waren. er bisher ganz vernünftig gewesen war, führte er mit einem Male Bon G. L. Notizenteil: Gewerkschaftliche Arbeiterinnenorganisation. Quittung. Frauenbewegung. Feuilleton: wirre Reden, nannte sich Reichstags- Abgeordneter Singer, der vom Soziale Gefeßgebung. Fahrlässige Brandstiftung wurde gestern der 18 jährigen Helene Kaiser zum Abgeordneten ernannt worden sei usw. Der Angeklagte Die Hospitalpatientin. Aus Londoner   Stizzen von Charles Didens. Das Märchen vom Geift. Plath vor der ersten Straftammer des Landgerichts II   zur Last fand sich bald in die Rolle eines wilden Mannes". Diese spielte Frauenbewegung. Von Lu Märten.  ( Gedicht.) Bon Adolf Glaßbrenner.  ( Gedicht.) gelegt. Am 5. Januar fand in der Luipoldstraße in Schöneberg   ein er auch in dem vorigen Termine weiter, der deswegen vertagt Für unsere Kinder: Aus Schillers Lied An die Freude  ". Brand statt, der das Dachgeschoß eines Hauses faft ganz zerstörte werden mußte. Eine Untersuchung seines Geisteszustandes durch den Schiller. Von Ernst Almsloh, Der Alpenjäger. Von Friedrich Schiller  . und einen Schaden von etwa 6000 m. verursachte. Das Feuer kam leitenden Arzt der fönigl. Charité Prof. Dr. Köppen ergab jedoch,( Gedicht.) In Marbach  . Von Anton Fendrich  . Das Mädchen aus der auf dem Boden neben der Waschküche zum Ausbruch. Die Ange- daß von einer Geisteskrankheit, die eine Anwendung des§ 51 er der Fremde. Von Friedrich Schiller.  ( Gedicht.) Das Märchen von der flagte hat das Feuer durch unvorsichtiges Umgehen mit Streich forderlich mache, feine Rede sein könne. Der Staatsanwalt be- Arbeit. Bon Ida Heijermans.( Schluß.) Aus der Kindheit. Bon hölzern verursacht. Sie war von ihrer Mutter in die Waschküche antragte mit Rücksicht auf die vielen Vorstrafen des Angeklagten Friedrich Hebbel.  ( Gedicht.) hinaufgeschickt worden, um Feuer unter dem Waschkessel anzumachen. eine Buchthausstrafe von einem Jahre drei Monaten. Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer Dabei hatte sie einen zur Waschküche führenden dunklen Bodengang Der Gerichtshof erkannte demgemäß. ohne Bestellgeld 55 Pf., unter Kreuzband 85 Pf. Jahresabonnement zu passieren und mit Streichhölzern geleuchtet. Eins der letzteren, welches noch glimmte, war ihr entfallen und die unmittelbare Ur­2,60 m. fache des Brandes geworden. Der Verteidiger fuchte geltend zu machen, daß die noch jugendliche Angeklagte die Erkenntnis von der Strafbarkeit ihrer Handlungsweise nicht besessen habe. Der Gerichts­hof trat dieser Meinung jedoch nicht bei, sondern verurteilte die Angeklagte zu 30 M. Geldstrafe event. sechs Tagen Gefängnis. Friedrichsfelde  .

"

-

-

-

10 Pf., durch die Post bezogen beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich

Der Kautionsschwindel ist sonst gewöhnlich eine Spezialität Die Mainummer des Wahren Jakob" ist soeben erschienen. männlicher Verbrecher, er wird aber auch manchmal mit Geschick und Erfolg von Frauen betrieben, wie gestern eine Verhandlung vor der Eine stimmungsvolle Einführung in den Inhalt ist das farbige Titelbild Maimorgen" nach einem Aquarell des Malers Herdtle. Das farbige 7. Strafkammer des Landgerichts I   lehrte. Wegen wiederholten Be Doppelbild Maien- Kehraus", von Rata Langa gezeichnet, zeigt die truges war die Sarghändlerin Ida Pauline Schulz angeklagt. Bertreter des Gottesgnadentums auf der Flucht vor dem roten Mai" des Sie betrieb in der Boechstraße ein Sarggeschäft und hatte eine für ihr Prestige ungünstigen Jahres 1905. Außerdem erwähnen wir das Filiale in der Luisenstraße. Sie verkaufte Särge teils auf eigene farbige Bild Aus Bayern  " und die Jülustrationen Der Rummel in Rechnung, teils hielt sie ein Kommissionslager, doch war der Um- Zanger"," Russische Unterhaltungsspiele"," Russische   Ideale sind deutsche Die Auffindung eines Vermißten. In einem Pfuhl bei Friedrichs- fang ihres Geschäftes nur ein geringer. Dennoch suchte sie durch Ideale, Verlängerte Dienstzeit"," Die Raben" und" Ruſſenturs". Der felde wurde halb entkräftet ein gutgekleideter, wirre Neden führender Zeitungsannoncen Geschäftsführer" und es gelang ihr in ver- tertliche Teil bringt die Gedichte" Hüben und Drüben"," Frühlingswehen", " Deutsche Diplomatie"," Das Fest der Blüte" von Mann in mittlecen Jahren aufgefunden. Aus einem bei dem Geistes- im stande waren, eine Kaution von 500 Mart zu stellen. Auf diese und außer zahlreichen kleineren Beiträgen noch die größeren Feuilletons hältnismäßig furzer Zeit drei Männer als solche zu engagieren, die Prioritätsrechte", Klara Müller, Unsere Fahne"," Elende!"" Der Sämann"( illustriert) franken gefundenen Bettel ergab sich seine Identität mit dem Gelder fam es ihr ausschließlich an; sie hat sie in Verwahrung ge- Das kommt davon, wenn man auf Reisen geht!" Maienzauber" und Rentier Robert Schüler aus Berlin  , der seit einigen Tagen polizeilich als bermißt gemeldet war. Wie Sch., der bei nommen, aber niemals zurückgezahlt. Da sie schon vorbestraft ist," Beiträge zur Tierkunde". Der Preis der 14 Seiten starken Nummer ist wurde sie vom Gericht zu einem Jahr Gefängnis ver- 10 Pfennig. seinem Bruder in Berlin   in Pflege war, nach Friedrichsfelde   geurteilt. kommen und in den Pfuhl geraten ist, war nicht zu ermitteln. Seine Angabe, daß er überfallen und ausgeplündert worden sei, scheint jedoch unrichtig zu sein, da man wohl kein Geld, aber eine wertvolle ühr in seinem Besize fand, die Diebe dem wehrlosen Jrren wohl Laum gelassen hätten.

Die Gemeindevertretung Ruhlsdorf bei Teltow   beschloß aus Gemeindemitteln 20 000 M. zu den Kosten des Bahnbaues für den Vorortverkehr zu bewilligen.

Vierte Generalversammlung des Seemannsverbandes in Deutschland  .

Hamburg  , 17. April.

Die Debatte über den Geschäftsbericht füllt die ganze Nach­mittagssigung aus. Gellagt wird über Schwierigkeit der Agitation in den östlichen Häfen. Hoffmann- Hamburg   behandelt ein­gehend an der Hand eines reichhaltigen Materials die

die Seeleute betreffende Gesetzgebung und Rechtsprechung.

worden.

Die

rückwirkende Straft

Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner zu Berlin  . Mittwoch, abends 8, Uhr, in Feuersteins Festsälen, Alte Jakobstraße 75: General­versammlung. Geschäfts- und Kaffenbericht. Abrechnung. Anträge. Auf nahme neuer Mitglieder. Verschiedenes.- Landsleute, Damen und Herren, find willkommen. Deutscher   Arbeiter Abstinentenbund.( Ortsgruppe Berlin  ). Mittwoch, den 19. April cr., präzise 8, Uhr, Bersammlung im Englischen Garten  ", Alexanderstr. 27c. Vortrag der Genossin Jda Altmann über: Gerechtigkeit". Diskussion. Gruppenangelegenheiten. Wahl des Delegierteu zur Generalversammlung.

Vermischtes.

"

" Kommunale Praris", Zeitschrift für Kommunalpolitit und Gemeinde Sozialismus. Herausgeber Dr. Albert Südekum  . Berlin   W. 15. In der neuesten Nummer schildert A. Hauerkamp in einem lehrreichen Artikel die absonderlichen kommunalen Berhältnisse in den drei Nachbargemeinden Bremerhaven  , Leche und Geeſtemünde  , die eine scharfe Kritik geradezu herausfordern. Die Notwendigkeit einer großzügigen, bon aller partikularistischen Rückständigkeit befreiten Kommunalpolitik fann nicht überzeugender dargelegt werden, als es hier geschicht. Da wir an vielen Stellen Deutschlands   auf ähnliche Verhältnisse stoßen, so sei die Abhandlung allgemeiner Beachtung empfohlen. Seine umfassende Kritik der geplanten heffischen Verwaltungsreform führt Dr. Lindemann in dieser Nummer fort; für die in ländlichen Drten tätigen Genossen bietet ein Artikel über die nassauischen Gemeinden Anregungen. Wir verweisen ferner auf eine Dar­stellung der Ortsbürgernugungen in Hessen   von dem Genossen Ulrich. Probenummern der Zeitschrift find jederzeit völlig kostenlos durch den Berlag( Berlin   W. 15) zu beziehen. Den Abonnenten steht die Benuzung des juristischen Briefkastens kostenlos ebenfalls frei.

-

Die Genickstarre. Nach amtlicher Meldung erkrankten im Kreise Kattowiz in der letzten Woche 43 Personen an der Genicstarre; 23 starben. Auf die Stadt. Kattowig entfallen 7 Neuerkrankungen 57 Seiten. Verlagsbuchhandlung Seiß u. Schauer, München  . und 8 Todesfälle. Seit dem ersten Auftreten der Seuche erkrankten 351 Personen, von denen 205 gestorben sind.

wurden.

-

Er,

-

F. Karich- Haad. Beruht gleichgeschlechtliche Liebe auf Soziabilität? Graf v. Wilamowitz- Moellendorff. Besteht eine gelbe Gefahr? In Alt- Löbau   85 Seiten. Preis 1,50 M. A. Steins Verlag, Potsdam  .

-

Briefkaften der Redaktion.

-

-

ist ein Gutsbefizer an Genicstarre gestorben, in dem Dorfe Lautiz bei Löbau   ein Stellmacher an Genicstarre erkrankt. Bei einem verheirateten Arbeiter aus Horst wurde in Steele durch den zu­ständigen Kreisarzt Genickstarre festgestellt. Die notwendigen Vors Roter Stammtisch. Es waren lediglich Rücksichten auf den knappen sichtsmaßregeln sind getroffen worden. In Wien   sind im Raum des Blattes, dem das Ausbleiben des Theaterspielplanes zuzuschreiben Von der in Diensten der Schiffahrtsinteressenten stehenden Presse Karolinen  - Kinderhospital im 9. Bezirke gegenwärtig zwei von Genid- 5. 2. Benden Sie sich an den Vorsitzenden der Offenbacher   Frauen­ist. Wir hoffen, hinfort den Spielplan regelmäßig bringen zu können. werde oft auf die angeblich enormen Kosten hingewiesen, welche die starre befallene Kinder in Behandlung. Das eine, ein Säugling, Strantentasse, W. Hinz, Prinzenstraße 66 IV. F. W. 16. Letzteres ist Reeder infolge der sozialpolitischen Gesetzgebung zu tragen hätten, tam vor fünf Tagen, das zweite, ein dreizehnjähriger Knabe, vor richtig. Werner 20. Nerthus", Wochenschrift für Tier- und Pflanzen und hervorgehoben, daß dem Drängen der organisierten See­freunde. Altona  - Ottensen  , Chr. Adolf, Arnoldstr. 6. Erscheint wöchentlich. H. 53. Wenden Sie sich an den Vorsitzenden der Leute nicht weiter nachgegeben werden dürfe, wodurch zugestanden acht Tagen zur Aufnahme. Preis jährlich 6 M. Ein Geständnis des Mörders Büther. Aus Hannover   wird städtischen Armendeputation, Herrn Stadtrat Hoffmann, in Rigdorf, Rathaus, werde, daß das Bißchen seemännischer Arbeiterschutz lediglich dem Wirken des Seemannsverbandes zu danken sei. Auf dem Papier uns geschrieben: Der Mörder der Erna Schaare, Postschaffner Berlinerstr. 62. M. P. 24. Ob die Krankenfasse eingegangen ist, nehme sich die neue Seemannsordnung besser aus, als die von 1872; Büther, verlangte seine Vernehmung zur Abgabe eines Geständnisses. wissen wir nicht, wohl aber raten wir dringend vom Beitritt ab. aber im Praktischen sieht das ganz anders aus ja es sei zum Teil Staatsanwalt strause begab sich sofort mit einem Protokollführer Debeczi. Benden Sie sich an die Charité oder an die Königliche Klinik ein Rückschritt gegen früher zu verzeichnen. Durch die weitestgehende ins Gerichtsgefängnis, wo ihm Büther erklärte, der mitverhaftete in der Biegelstraße, wenn Sie feine Gelegenheit haben, vorher mit einem H. B. Eigentlich dasselbe. Legteres in neuerer Zeit Interpretation des Begriffs Notarbeit" stehe die Bezahlung der Schuhmacher Paul sei der Mörder der im August 1901 verschwundenen Arzt zu sprechen. Ueberstunden lediglich auf dem Papier. Von 20 auf Bezahlung Else Kaffel, deren Gebeine bekanntlich vorige Woche nach der Auf- mehr auf sportliche Bereinigungen angewandt. bon Ueberstunden eingereichten Klagen feien 18 zuungunsten der deckung des Mordes an der Erna Schaare im Keller des Büther Marktpreise von Berlin   am 17. April. Nach Ermittelungen des Seeleute entschieden der bergraben aufgefunden Büther habe zwar tgl. Polizei- Präsidiums. Für 1 Doppel- Zentner: Weizen**), gute Sorte auf die vor dem 1. April 1903 ein- die Ermordung der Else Kaffel durch Paul feinerzeit 17,30-17,28 M., mittel 17,26-17,24 90., neuen Seemannsordnung geringe 17,22-17,20. gegangenen Heuerverträge sei von fast allen Gerichten verneint nicht gesehen, wohl aber, wie Paul die Ermordete im Keller ver- Roggen**), gute Sorte 14,00-13,97 m., mittel 13,94-13,91 M., geringe worden, trotz der Erklärung des Staatssekretärs v. Posadowsky; graben habe. Paul habe ihn damals und fortgesetzt zu bestimmen 13,88-13,85 M. Futtergerfte*), gute Sorte 15,80-14,70 m., mittel 14,60 während dagegen die Truzbestimmungen, die höheren Strafen nach gewußt, zu schweigen, und dann weiter stets versucht, ihn zu Sitt- bis 13,60 m., geringe 13,50-12,50 M. Hafer*), gute Sorte 16,20-15,40 m., der neuen Seemannsordnung, von den Gerichten rückwirkend in An- lichkeitsverbrechen an Kindern zu verleiten, vermutlich, um durch mittel 15,30-14,60 m., geringe 14,50-13,80 M. Erbsen, gelbe, zum Kochen wendung gebracht würden. Redner behandelt sodann noch die vielen Herbeiführung einer eigenen Schuld des Büther dessen Schweigens 45,00-30,00 Mr. Speisebohnen, weiße 50,00-30,00 M. Linsen 60,00-30,00 2. Kartoffeln 10,00-6,50. Richtstroh 0,00-0,00. Hent 0,00-0,00 3. Halbheiten der Seemansordnung und die bei Beratung derselben ficher zu sein. Paul habe ihm denn schließlich auch jetzt die Erna Für ein stilogramm Butter 2,80-2,20 9. Cier per Schod 4,00-2,80 92. begangenen Unterlassungsfünden, am Schluß seiner instruktiven Aus- Schaare zugeführt, die er nach ihrer unfittlichen Vergewaltigung am *) Frei Bagen und ab Bahn.  **) Ab Bahn. führungen auf den zum Herbst in Berlin   stattfindenden Schußkongreß Halse gewürgt und getötet habe. Die Berstückelung der Leiche habe berweisend, auf dem laut und unzweideutig die Forderungen der von dann Paul vorgenommen und beide gemeinschaftlich die Bergrabung. rücksichtslosen Seekapitalisten ausgebeuteten und von deren Hand- Db das Geständnis des Büther auf Wahrheit beruht, das dürfte Langern entrechteten Seeproletarier erhoben werden müßten. noch weiterer Untersuchung unterliegen. Paul felbft bestreitet nach Reichstags- Abgeordneter Schmalfeldt- Bremerhaven ver- wie vor jede Täterschaft oder Beihülfe. weist auf einige Praktiken des Bremer Lloyd, der sich um die Die Ehe der Schriftstellerin Helene Boehlau   ist vom Ober­Krantenfürsorgepflicht herumzudrücken suche und diese für seine landesgericht in München   für ungültig erklärt worden, da die 1500 Lösch- und Ladearbeiter überhaupt nicht anerkenne, indem er, erste The ihres Mannes zu Recht bestehe. Die Münchener um nicht/ der Beiträge zahlen zu müssen, nur solche Arbeiter an- Allg. 8tg." berichtet: Frau Therese Arndt al Naschid geb. Hauz, stellt, die einer freien Hülfstasse als Mitglieder angehören.- hatte gegen ihren Ehemann Omar al Raschid Bey   Klage erhoben Geklagt wird ferner über die zum Himmel schreienden sanitären und den Antrag gestellt, es möge gerichtlich festgestellt werden, daß Mißstände auf den großen Dampfern der Amerika- Linie und des ihre mit dem Antlagten im Jahre 1863 auf Helgoland   gefchloffene Bremer Lloyd, wo, wie namentlich auf dem Schnelldampfer Ehe heute noch fortbesteht, demnach die im Jahre 1886 von dem " Deutschland  "( A.-L.) die Seeleute in einem engen Raum zusammen mittlerweile zum Islam übergetretenen Verklagten in Konftantinopel Swinemde. 763 gepfercht logieren müssen. Ein Hamburger   Delegierter beleuchtet, mit der Schriftstellerin Helene Boehlau   ge- Hamburg   763 D das Treiben der Seemanns- Mission, die völlig im Dienste der Needer stehe, von diesen viel Geld zur Bekehrung" der Seeleute erhalte loffene zweite Ghe rechtsungültig fei. Das Ober- Berlin München 757 RD und diese auch recht eindringlichst vor dem Beitritt zur Organi- landesgericht München   hat am Sonnabend in feinem Urteil diesem Frantj.a. M. 758 ND Wien fation warne! Stelle sich die S.-M. den Seeleuten in ihren Be- lageantrag entsprochen. strebungen auf Besserstellung ihrer Lage hindernd in den Weg, so sei es Pflicht der organisierten Seefahrer, dies gebührend zurüd­zutveisen.

-

-

Wahlfälschung. In Ludwigshorst war Gemeindeborstandswahl. Ms Kandidaten standen sich, nach einer Meldung der Stett. Abendp. der frühere Gemeindevorsteher August Daehn und der Eigentümer Berantwo. Redakteur: Baul Büttner, Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.; Zh. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts

Wasserstand am 17. April. Elbe   bei Auffig+1,47 Meter, bel Dresden  +0,01 Meter, bei Magdeburg+2,68 Meter.- un strut bei Dber bei Ratibor   2,17 Meter, bei Breslau Straußfurt+1,90 Meter. Ober Bege!+ 5,18 Meter, bei Breslau   Unter Begel 0,02 Meter, bei Frankfurt  +2,00 Meter. Weichsel   bei Brahemünde+ 2,36 Meter.

-

-

Witterungsübersicht vom 18. April 1905, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind.

richtung

Windstärke

D

761 MD

Better

5 bededt

3 Regen 2Regen

Temp. n. C.

5°. 4° N.

Stationen

Barometer­

Wind.

richtung

Windstärke

Better

Temp. n. G.

-

1

5 Haparanda 778 N 2wollenl-2 3 Petersburg 773 DGD 2 mollig 762 ND 3 Scilly 2halb bd. 8 772 DND 4 wolfig 757 ND 3bedeat

4 Aberdeen 3 Paris

5 6

4 Regen 4 bedeckt 753 WNW 4 Regen Wetter- Prognose für Mittwoch, den 19. April 1905. Kühl und vorwiegend trübe mit Niederschlägen und ziemlich frischen nordöstlichen Winden.

Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW.