Wer bei der bgabe einer Willenserklärung über deren franzöfifchen Gesellschaft den Bau eines Hafens in Tripolis gestattet Inhalt im Irrtume war oder eine Erklärung dieses Inhalts habe.- überhaupt nicht abgeben wollte, kann die Erklärung anfechten, wenn anzunehmen ist, daß er sie bei Kenntnis der Sachlage und bei verständiger Würdigung des Falles nicht abgegeben haben würde.
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Schöffendiäten
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Gewerbeinfpektion- Genoffenschaften. Stuttgart , den 28. April 1905.( Privatdepesche) Gleich die erste Landtagssigung, die auf dem sozialistischen Ein interessanter Kommunal- Wahlstreit Landesparteitag folgte, benutzte die süddeutsche Volkspartei dazu, hier wurde am 28. April vom preußischen Oberverwaltungsgericht erledigt. wiederum ihre Entfremdung vom Volksempfinden zu zeigen. Sie Als Irrtum über den Inhalt der Erklärung gilt auch der Unsere Parteigenossen in Rathenow hatten die vier Ergänzungs- stimmte gegen den vom Zentrum eingebrachten Antrag auf GeIrrtum über solche Eigenschaften der Person oder der Sache, die im wahlen zur Stadtverordneten- Versammlung der genannten Stadt, währung von Zaggeldern an Schöffen und Geschworenen. Mag auch welche am 27. November 1903 in der dritten Abteilung erfolgt das Bentrum diesen Antrag nur mit dem inneren Vorbehalt eingeVerkehr als wesentlich angesehen werden" wenn der Paragraph in dieser besonderen Anwendung bedeuten soll: waren und mit der Proklamierung der bürgerlichen Kandidaten als bracht haben, daß die Regierung ihn doch nicht ausführen werde, so Stadtverordnete geendet hatten, angefochten. Es wurde geltend war es doch nicht Sache einer angeblich demokratischen Partei aus Verträge mit Personen, über deren politische Gesinnung gemacht, daß es einen groben Mangel des Verfahrens bedeute, wenn staatsrechtlichen Gründen, deren Fadenscheinigkeit im Laufe der man in Unkenntnis bei Abschluß des Vertrages gewesen, bei 2479 eingeschriebenen Wählern nur ein Wahllokal genommen Debatte übrigens nachgewiesen wurde, gegen einen solchen Antrag tönnen angefochten werden", und die Wahlzeit auf zehn Stunden festgesetzt wurde, zumal vier zu stimmen. Wenn der auf Verschleppung der Sache gerichtete voltsso muß das allen politischen Parteien und Richtungen gegenüber Stadtverordnete zu wählen waren. Außerdem sei die Stimmenzahl parteiliche Vermittelungsantrag, in dem die Sache an den Bundesgelten, und auch Sozialdemokraten brauchen konservativen Bäder- erst am nächsten Tage genau festgestellt worden. Ferner habe der rat gezogen wird, abgelehnt und der Zentrumsantrag angenommen meistern, wenn sie über deren politische Anschauung bei Entnahme Wahlvorstand eine Anzahl Wähler der besseren Stände vor viel wurde, so war dies den Nationalliberalen zu danken, die sich demoAuch in der heute fortgeführten Debatte über die Zentralstellen der Ware im unklaren gewesen sind, die Schulden nicht bezahlen. länger wartenden Arbeitern zur Stimmabgabe zugelassen, insbesondere fratischer zeigten als die Volkspartei. Kein Arbeiter braucht dann irgend einen Vertrag innezuhalten, den Pastor Ebel und zwei Bahnbeamte. Der Bezirksausschuß zu Potsdam erklärte auch die Wahlen für für Gewerbe vermochte die Voltspartei ihre Verknöcherung nicht zu fofern er seine Unkenntnis über die politische Anschauung des ungültig, ging aber nur auf die Lokal- und Zeitfrage ein. berbergen. Als Genosse Keil mit Nachdruck auf die unzulänglichkeit Kontrahenten glaubhaft machen kann. Damit ist dann das Recht Dazu führte er aus: Eine erhebliche Unregelmäßigkeit des Wahl- der im Etat vorgesehenen Vermehrung der Gewerbe- Inspektion um überhaupt beseitigt, und jene absolute Anarchie erreicht, die nach verfahrens, die schon die Ungültigkeit nach sich ziehe, liege hier in einen Juspektor und einen Gehülfen hinwies und von der Regierung einigen Verrückten die Sozialdemokratie für ihr Jdeal halten foll. der Bestimmung eines unzulänglichen Lokale und einer ungenügenden die Durchführung des vorjährigen Landtagsbeschlusses forderte, der der Wahlzeit. Bei den 2479 Stimmberechtigten der 3. Wählerabteilung Regierung auftrug dafür zu sorgen, daß jeder inspektionspflichtige Betrieb Die Einigung des französischen Sozialismus habe mit der Möglichkeit gerechnet werden müssen, daß bei einer nur zum mindestens einmal im Jahre inspiziert werden könne, sprang ein ist eine erfreuliche Tatsache geworden. Unsere französischen einigermaßen lebhaften Wahlbeteiligung zeitweise eine große Personen- Volksparteiler dem Minister hilfreich bei und legte Verwahrung ein Der Etatsposten von 16 000 m. für gewerbliche Genossenschaften Genossen haben damit das Versprechen, das sie der inter- zahl gleichzeitig zur Abstimmung sich drängen würde. Eine starke Be- gegen die unausgesetzte Bermehrung der Beamten. teiligung sei aber bei der Rührigkeit, welche die Arbeiterpartei nationalen Sozialdemokratie in Amsterdam gegeben haben,( Sozialdemokratie) in Rathenow entfaltete, überhaupt zu erwarten veranlaßte eine ausgebreitete Konsumvereins- und Mittelstandsehrlich eingelöst. Die Genossen aller Länder werden für diese gewesen. Namentlich hätte in der Mittagszeit der Arbeiter und nach debatte, die bei den bürgerlichen Parteien und bei der Regierung Handlung persönlicher Entsagung und proletarischer Soli- Schluß der Arbeitszeit auf ein besonders starkes Erscheinen der einen erschreckenden Tiefstand sozialer Ansichten bloßlegte. Den darität den französischen Genossen den wärmsten Dant wissen. Wähler gerechnet werden müssen. Unter diesen Umständen erscheine Bauernbündlern, die wenige Tage vorher die große Summe für Die Verhandlungen des Einigungskongresses durchwehte es gänzlich unzulänglich, wenn den 2479 Wahlberechtigten nur ein ihre landwirtschaftlichen Genossenschaften hatten bewilligen lassen, bon Anfang bis zu Ende der wohltuende Geist strenger Sach- Wahllokal und ein Beitraum von 10 Stunden( 9 Uhr früh bis nun aber das bekannte Klagelied über die Warenhäuser und Konsumlichkeit und politischer Einsicht. Wenn auch mehr als einmal 7 Uhr abends) zur Verfügung stand, da für das Herantreten des vereine anstimmten, diente Genosse Tauscher mit einer kräftigen einzelnen Wählers, die Nemnung seines Namens, das Aufsuchen in Abfuhr. Dieselben Agrarier, die in Württemberg mit staatlicher die Auffassungsverschiedenheiten der verschiedenen Richtungen der umfangreichen, auch mit einem Nachtrag versehenen Liste, die Be- Unterstügung agrarische Genossenschaften aller Art gründen und hervortraten und die Meinungen lebhaft mit einander kämpften, nennung von vier Kandidaten nach Stand und Namen und die Unter- eigene staatliche Beamte für deren Verwaltung erhalten, verlangen, so kam es doch nicht ein einziges Mal zu einer turbulenten schrift von vier Namen nur etwa 14 Sekunden verfügbar gewesen daß den Beamten der Beitritt zu den Konsumvereinen verboten Szene, nicht einmal zu tieferer, andauernderer Erregung. feien. Es sei selbstverständlich, daß bei der Unzulänglichkeit dieses werde. Auch Genosse Hildenbrand griff wirksam in die Debatte Sofort fanden auf beiden Seiten in solchen Fällen die geistig Beitraumes erhebliche Störungen in der Erledigung des Wahlgeschäfts ein und betonte, wie die kapitalistische Gesellschaftsordnung in jeder führenden Personen die rechten Worte und die geeigneten eintreten hätten müssen, wie die beklagte Stadtverordneten Genossenschaft ihr eigenes Prinzip negiert. Die Volkspartei ließ Mittel, um die Gegenfäße auszusöhnen. So kamen schließlich Versammlung denn auch zugebe, daß einzelne Wähler bis zur Ab- auch in dieser Frage an Entschiedenheit zu wünschen übrig. Ihr alle wichtigeren Beschlüsse mit großer Mehrheit der beiden fertigung 20 bis 30 Minuten hätten warten müssen. Daß diese Redner machte mehr dem Konsumverein eine platonische Verbeugung, Am vernünftigsten unter den Hauptrichtungen zustande, weshalb kein Stachel bei den Ueber- Beitangabe zu niedrig sei, ergebe sich daraus, daß von den vor verwahrte sich aber gegen eine Entwicklung des Genossenschaftswesens 7 Uhr abends erschienenen Wählern einzelne unbestritten ihre im Sinne der Sozialdemokratie. stimmten zurückbleibt und kein Anlaß zu späteren Reibungen Stimme erst um 7% Uhr hätten abgeben können, wo der Wahlatt Rednern der bürgerlichen Partei verhielt sich der Konservative Freiherr v. Geisburg, der erklärte, zwar Mitglied des Bundes der Land gegeben ist, sofern die verschiedenen Teile der neugeeinten geschlossen wurde. Partei mur ehrlich gewillt sind, die Einigungsbeschlüsse auch Die Stadtverordneten- Versammlung legte Berufung ein. In virte zu sein, aber in der Genossenschaftsfrage den Standpunkt der loyal innezuhalten. Nach dem Verlauf des Kongresses kann der Verhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht am 28. April Sozialdemokratie teile. aber an solch ernstlichem guten Willen nicht gezweifelt werden. wurden die Kläger ( Lagerhalter Weber und zwei Streitgenossen) Die Einigung der französischen Genossen ist deshalb keine durch Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht vertreten, der in Berlin , 28. April. Ein Telegramm aus Windhut meldet: Jm illusionäre, weil sich die neue Gesamtpartei eine straffe Orga- ihrem Sinne die Rechtsfrage näher erörterte. Das Ober- Verwaltungsgericht gab der Berufung der Stadt- Gefecht bei Narudas am 7. April 1905 gefallen: Sergeant Franz nisation gegeben hat, die das Respektieren der festgelegten verordneten- Versammlung statt und erklärte unter Aufhebung der Berghammer, geboren am 21. Oftober 1878 zu Schönberg; Parteigrundsäge durchzusehen verpflichtet und auch imstande Vorentscheidung die Wahlen für gültig. In der Begründung wurde Sanitäts- Sergeant Ernst Jürgens, geboren am 9. Februar 1882 ist. So haben sowohl die Lokalorganisationen, denen ein unter anderem ausgeführt: Die Bedenken gegen die genaue zu Dsnabrüd; Gefreiter Albert Wehle, geboren am 16. Auguft Abgeordneter angehört, wie auch der Nationalrat , die höchste Feststellung der Wahlziffern durch ein Nachtragsprotokoll vom 1882 zu Grünmetstetten; Reiter Heinrich Friedel, geboren am entfielen dadurch, daß das Resultat 28. Juli 1888 zu Bielefeld ; Reiter Johann Raffenberger, organisatorische Instanz der Partei, das Recht und die Pflicht, nächsten Tage die politische Haltung der einzelnen Abgeordneten zu über- bezüglich des Wahlergebnisses dasselbe blieb. Die Bevorzugung des geboren am 18. Ottober 1883 zu Dachsbach ; Reiter August Marg. wachen und sie zur Rechenschaft zu ziehen. Ebenso ist die Pastors und der beiden Bahnbeamten, die feststehe, habe an dem geboren am 8. Februar 1883 zu Buchwalde; Neiter Christian Verwundet: Reiter Gustav Küster, geboren am 29. Juni Barteipreffe der Aufsicht des Nationalrats unterstellt, der auch Wahlergebnis nichts ändern können; dieser Einwand müsse deshalb einede, geboren am 28. Auguft 1883 zu Altenhagen II. auch ausscheiden. Und auch die Auffassung des Bezirksausschusses die Redakteure anstellt. Die Diskussionsfreiheit soll nicht fei verfehlt. Nicht ankommen könne es darauf, daß etwa Wähler 1888 zu Hillerse , leicht, Streifschuß am Halfe; Reiter Hermann unterdrückt werden, wohl aber haben sich die Parteiblätter in von vornherein in ihrem Willen sich durch den Gedanken beeinflussen Shafer, geboren am 28. März, 1881 zu Niederdodeleben, leicht, der Aktion strikt nach den Beschlüssen der Parteitage und ließen: Du wirst warten müssen, wähle darum nicht. Dadurch dürfe Schuß rechte Wade; Reiter Heinrich Schäfer, geboren am internationalen Rongresse zu richten. Hoffentlich nimmt nun- fich niemand abhalten lassen. Wer zur Wahl gehe, müsse sich Un- 27. Januar 1883 zu Stieghorst , leicht, Fleischschuß linken Oberarm; mehr auch die bislang sehr fümmerliche französische Partei- annehmlichkeiten aussehen. Hier habe sich das Warten allerhöchstens Reiter star Kahl, geboren am 2. Mai 1884 zu Görlig, leicht, presse einen fräftigen Aufschwung, damit sie im Dienste ziel- auf dreiviertel Stunden erstreckt. Jeder, der das Wahlrecht ausüben Fleischschuß rechter Brustmuster. flarer sozialistischer Aufklärung wirken kann. Dann wird sich wolle, müsse sich das gefallen lassen. Und daß Wähler auch der bedauerliche Uebelstand vermindern, daß die franzö- gefährdet gewesen oder an der Abgabe ihrer Stimme verhindert fifchen Journalisten gezwungen sind, ihrer Eristenzfristung worden wären, sei nicht anzunehmen. Danach seien die Wahlen als gültig zu erachten. wegen für die bürgerliche Presse zu arbeiten.
Hoffentlich dient endlich auch die Einigung der Partei dazu, die französischen Gewerkschaftsorganisationen geistig der Partei anzugliedern. Durch die Spaltung und Zersplitterung der Partei einerseits und den zu weit getriebenen Parlamentarismus andererseits war manchen Gewerkschaftskreisen die Diese Kreise, die nun Partei überhaupt entfremdet worden. ihrerseits in das umgekehrte Extrem verfielen, die parlamenfarische, tagespolitische Wirksamkeit ungebührlich mißachteten und alles Heil von der Nurgewerkschaftelerei und allenfalls dem Generalstreit erwarteten, werden für die Partei. Teicht zurückzugewinnen sein, wenn die Parteigenossen die nötige Fühlung mit ihnen suchen, sich ihrer Beschwerden nach besten Kräften annehmen und durch ihre ganze politische Tätigkeit beweisen, daß sie sich als Klaffenpartei, als Vertreterin des organisierten Proletariats fühlen.
Möge die geeinte Partei rüstig an die Arbeit gehen. Möge sie ihre Organisation nach innen ausbauen, möge sie zu einem immer homogeneren Ganzen verschmelzen, dann wird auch ihre Werbekraft nach außen sich immer gewaltiger entfalten!
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au beseitigen, zeigen sich die Diplomaten in Frankreich wie in Deutsch land unfähig. Frankreich hatte nach langem Zögern die Aussprache über Marokko durch den Botschafter in Berlin begonnen, aber Deutsch land hält die Mitteilungen des französischen Botschafters nicht für hinreichend, um die Angelegenheit weiterzuführen und zu ordnen. Die deutsche Deffentlichkeit erhält aber auch keinerlei Aufklärung durch seine auswärtigen Regierer, weder über den Stand der Dinge, noch über das, was werden soll. Die Diplomatie sichert sich den Schein der Weisheit, indem sie sich geheimnisvoll einmummt. Unsere Diplomaten halten geheim, welche positiven Handlungen Frank reich vollführt hat, durch die des Sultans Souveränetät verTezt oder die deutschen Interessen geschädigt geschädigt sein sollen, Sie halten ebenso geheim, was sie positiv fordern zu müssen glauben, um den Konflikt zu beseitigen. Jede der beiden streitenden Mächte wendet sich vielmehr unmittelbar an den Sultan in Fez, bedrängt ihn durch Gesandtschaften, deren eine nicht weiß, was die andere tut.
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Ballin- Opfer. Aus Ostrowo wird im Polizeijargon gemeldet: Selbstmord bezw. Selbstmordversuch beging auf der Kontrollstation Ostrowo ein aus Rußland stammendes Ehepaar, welches nach Amerika auswandern wollte. Grund zu der Tat war, daß die Lente wieder nach Rußland zurückgeschickt werden sollten, weil ihnen die erforderlichen Mittel zur Ueberfahrt nach Amerifa fehlten. Aus Verzweiflung haben sie sich die Bulsadern geöffnet. Der Mann ist tot, die Frau gab noch Lebenszeichen, doch ist wenig Hoffnung zur Erhaltung ihres Lebens vorhanden.
Was liegt daran! Die Firma Ballin u. Bülow gerät deshalb nicht in Konkurs. Die Schnorrer, die so arm sind, daß sie nicht einmal von Ballin ausgebeutet werden können, verdienen kein anderes Schicksal. Das Ganze gehört in den vermischten Teil der christlichen Preußenkultur!-
Südwestafrikanische Verlufte.
Gefreiter Karl Dießner, geboren am 20. Februar 1879 au Dstrau, am 20. April 1905 im Lazarett Warmbad an Typhus geGeständuiffe einer schönen Kriegerseele. storben.
Der Schwanheimer Anzeiger" veröffentlicht zwei Briefe eines Schwanheimers, Andreas Hochhermer, der als Mitglied der Schuh truppe in Südwestafrika ist. Der erste, aus Dmtujo wahuama vom 20. Februar datierte Brief schildert die Schivierigkeiten des Geländes und enthält dann folgende Stellen:
In der Neujahrsnacht haben wir zwanzig Herero totgeschlagen. Das waren die ganzen Feiertage, die wir hatten. Am 27. Fe bruar wird die Hauptschlacht gegen die Hottentotten geschlagen werden.
Sonst noch alles beim alten. Ich bin immer noch gesund, aber nicht mehr so lustig wie früher. Hier wird man ganz menschenschen und grob. Wir schlagen die schwarzen Hallunken tot, fällt uns darüber gar nichts eines macht uns sogar noch Spaß. Wenn wir einmal 14 Tage fein Gefecht gehabt haben, find wir wie toll, alles lüftet nach Rache und Blut. Das bringt halt alles der Krieg mit.
Dem Briefe ist folgendes Schreiben von einem Gefecht am Omotato beigegeben.
„ Der Gegner eröffnet das Feuer mit Bavionsbauzen(?), aus Soziale Majestätswirkungen. Eine Berliner Gerichtskorrespondenz denen er Schrauben und Eisenstücke schießt. Es hörte fich toll an, als berichtet: Weil es ihm im Arbeitshause nicht mehr gefiel, und er ins unsere Schnellfeuergeschütze anfingen zu donnern, und dazu noch Gefängnis kommen wollte, machte sich der 34jährige Arbeiter" das Brüllen der Herero - Weiber und Männer. Die Weiber treiben Arthur Kroner einer Majestätsbeleidigung schuldig. ihre Männer an mit den Worten: Cheida osongombe, urere, urere, Aus dem Moabiter Untersuchungsgefängnis wurde S. gestern der auf deutsch los, los. Als die Maschinengewehre ihre Musik be 4. Strafkammer des Landgerichts II vorgeführt. Der Angeklagte gannen, konnten die Weiber ihre Männer nur dadurch zum Standhalten bewegen, daß sie den Widerhall nachmachten und back- badist ein von Jugend auf total verlodderter Mensch. Bald nachdem back brüllten. Ein Hereroweib brüllte zu uns herüber: ometa eta er das strafmündige Alter erreicht hatte, erfolgte die erste gerichtliche Bestrafung. Eine förmliche Schen vor jeder ehrlichen Arbeit otjewombu nu ku nana kak, das heißt auf deutsch :„ das ist unser Wasser, das friegt ihr nicht." Sie wurden aber alle nieder führte den Angeklagten immer wieder ins Gefängnis zurück. geschmettert." Schließlich vagabondierte er umher und erlitt eine Haftstrafe wegen Bettelns und Arbeitsschen. Gleichzeitig wurde aber noch die schlimmste Strafe, welche einen derartig arbeitsscheuen und berfommenen Menschen treffen kann, über ihn verhängt, nämlich die Ueberweisung an das Arbeitshaus. Hier paßte es dem Angeklagten ganz und gar nicht, da es entweder schwer arbeiten oder schmale Kost hieß. Verschiedene Versuche, dem lästigen Arbeitshause zu Zürich , 27. April. ( Eig. Ber.) Im Kanton Zürich finden am entschlüpfen, mißlangen. Schließlich kam der Angeklagte zu einem nächsten Sonntag, den 30. April, die Erneuerungswahlen für den Mittel, welches von Arbeitshäustern schon wiederholt gebraucht Regierungs- und Kantonsrat, ferner die Volfsabstimmung über ein Die Regierungsratswahlen wurde, um der strengen Zucht und geringen Kost im Arbeitshause Initiativbegehren statt. zu entgehen und bessere Soft und weniger Arbeit im Gefängnis scheinen sich infolge der Machtstellung der sozialdemokratischen zu erlangen. Eines Tages ließ der Angeklagte in Gegen- Partei glatt vollziehen zu wollen. Die Liberalen hätten gar zu, wart anderer Arbeitshäusler und des Aufsehers einige Aeußerungen gern den alten Demokraten Dr. Stößel gesprengt und den Siz mit fallen, welche schwere Majestätsbeleidigungen enthielten. Hiermit einem ihrer Reaktionäre besetzt. Die Sozialdemokraten aber be. erreichte er auch seinen Zweck, in das Gefängnis zu kommen. schlossen, an Stößel trotz der Vorgänge auf dem Gebiete der polis Der Gerichtshof erkannte auf drei Monate zwei Wochen tischen Polizei festzuhalten, weil nichts besseres nachkommt, und so Gefängnis. mußten auch die Liberalen von ihrem Eroberungsplan Umgang Solches Verfahren muß notwendig den Reizungszustand erhalten So bewährt sich die soziale Monarchie gerade in dem Majestäts- nehmen. Unser Genosse Ernst, der sich als Finanzdirektor und verschärfen. Ein neues Moment in diesem diplomatischen Räntefpiel bringt beleidigungs - Baragraphen. Er bietet ein Mittel, auf anständige gut bewährte, war überhaupt nicht angefochten, und so werden die die Meldung, daß nun auch England in Aftion tritt. Der eng Weise, ohne daß irgend ein Mitmensch geschädigt wird, die Wohl- bisherigen sieben Minister ein Sozialdemokrat, drei Demokraten glatt wiedergewählt werden. lische Gesandte in Tanger , Herr Bowather, ist beauftragt, sich taten des Gefängnisses zu genießen. Welch' eine Kultur, in der und drei Liberale Dagegen haben die Kantonsratswahlen in zahlreichen nach Fez zu begeben. In Frankreich wird diese Sendung als wert das Gefängnis als ein Paradies erscheint, dessen man teilhaftig bollste moralische Unterstügung der französischen Stellung in Marokko wird, wenn man vom Baum der Erkenntnis der heiligen Majestät Wahlkreisen einen lebhaften Kampf entfesselt. Schon der Beschluß etwas gierig ist ein Gegensatz zu der altbiblischen Legende. - unferes Parteitages, in möglichst vielen von den 53 Wahlkreisen aufgefaßt werden. sozialdemokratische Kandidaten aufzustellen und selbständig den Auch zwischen Italien und Frankreich ist eine Mittelmeer - Die büßende Magdalena des großen Malers Corregio ist, wie Wahlkampf aufzunehmen, rüttelte die Geister auf und rief die Erregung entstanden. Der ehemalige Minister des Auswärtigen, uns aus Kassel geschrieben wird, auf Veranlassung der dortigen Gegner in die Schranken. Bisher hatten sechs Wahlkreise sozial Brinetti, brachte. wie aus Nom gemeldet wird, in der Kammer Polizei in Dunkelarrest gesperrt worden. Eine Kopie des berühmten demokratische Vertreter in den Kantonsrat entsandt, und zwar ins folgende Anfrage ein:" Ich wünsche vom Minister des Auswärtigen Malerbildes das Original ist in Dresden war dem„ Kasseler gesamt 39. Soweit bis jetzt zu übersehen, haben unsere Genossen zu wissen, zum Zwecke der Beruhigung der öffentlichen Meinung, ob Voltsblatt" zufolge in einer Buch- und Kunsthandlung in Kassel am in 18 Wahlkreisen sozialdemokratische Kandidaten aufgestellt, und er versichern kann, daß die 1896 und 1902 mit Frankreich und Eng- Friedrichs- Platz ausgestellt worden. Auf Veranlassung der Polizei zwar insgesamt 98, wovon eine Anzahl jedoch Doppelfandidaturen Da zwei Damen sind. Ueber die Wahlaussichten unserer Partei läßt sich land bezüglich der afrikanischen Mittelmeerküste getroffenen Ab- mußte das Bild aus dem Fenster entfernt werden. machungen noch ihre volle Wirksamkeit haben? Eine ähnliche An- Eigentümerinnen des betreffenden Ladens sind, so ist bedauerlicher schwer etwas sagen. Sicher erscheint die Wahl der 27 Sozialdemo frage ist im Senat gestellt worden. Diese Anfragen sind aus der weise nicht zu erwarten, daß gegen die Polizeizensur Einspruch traten im Kreise Außersihl, in dem bei ihrer völligen Aussichts losigkeit die Bürgerlichen gar feinen Kandidaten mehr aufstellen. Meldung hervorgegangen, daß der Sultan in Konstantinopel einer erhoben wird.
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