Söhne und Kinder rekognoszieren, die aus der ganzen Stadt dorthin in die Leichenkammer gebracht worden sind. In fanteristen und Polizeimannschaften verweigerten aber jedem den Zutritt. Die Erregung unter der Arbeiterschaft ist ungeheuer. In vielen Fabriken ruht die Arbeit vollständig. Am Dienstag morgen erschienen nur zwei Zeitungen, auch am Mittwoch werden zum Zeichen der Trauer die Zeitungen nicht erscheinen. Militärpatrouillen durchziehen die Stadt.
Der Königsberger Prozeß vor dem Reichsgericht.
Am Mittwoch, den 3. Mai, findet vor dem zweiten Senat des Reichsgerichts die Revisionsverhandlung des Königsberger Hochberrats- und Geheimbundprozesses statt. Durch das Urteil der Straffammer des Landgerichts Königsberg vom 25. Juli borigen Jahres waren drei der neun Angeklagten, nämlich Braun, Kögst und Ehrenpfort gänzlich, die anderen sechs von dem Vergehen des Hochverrats gegen Rußland und der Zarenbeleidigung freigesprochen, dagegen wegen Geheimbündelei zu Gefängnisstrafen von acht Wochen bis zu drei Monaten ver
urteilt worden.
Gegen dieses Urteil ist von beiden Parteien, den Angeklagten wie der Staatsanwaltschaft, Revision eingelegt
worden.
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Eine Rundgebung Combes. Bei der Eintethung einer Brüde der Juftizminister und der Königsberger Staatsanwalt wünschen konnten. Und gleichwohl soll dieser Gerichtshof jezt nicht über die Charente hielt der frühere Ministerpräsident Combes heute geeignet sein, die Verhandlung nochmals zu führen, wenn das eine politische Rede, in der er erklärte, er werde das jetzige Kabinett Reichsgericht die Zurückverweisung beschließt! Es soll nicht unterstüben, solange es mit den Parteien der Linken regiere und fein Programm einhalte. Er sei aber der Ansicht, daß die Regierung geeignet sein, weil der Prozeß in Königsberg außerordentliche und die Kommission der Kammer bei der Behandlung der Frage der Erregung hervorgerufen habe. Die Tatsache der Erregung ist Trennung von Staat und Kirche mit übergroßem Wohlwollen vorrichtig; doch seit wann ist es nicht Beleidigung eines preußischen gegangen seien. Zwischen dem Ministerium und der Majorität der Gerichtshofes, daß Erregung der Bevölkerung seine Bestätigung Linten müsse Einvernehmen herrschen, damit ihr gemeinsames irgendwie beeinflussen könne? Programm demokratischer Reformen zur Durchführung gelangen
Diese überaus eigenartige Begründung des Königsberger fönne. Baren Staatsanwalts reiht eine neue, fast unerklärliche Seltfamkeit an alle die früheren Seltsamkeiten dieses Prozesses.
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Die Flotte Roschdjestwenskys
Reichs- Finanzreform. Die„ Nordd. Allg. 8tg." erklärt: befindet sich nach den neuesten Meldungen noch immer in der In der Morgenausgabe des Berl. Lokal- Anzeiger" und des Nähe der Kamranh- Bucht. Die Transportschiffe liegen Tag" vom 2. d. M. werden Einzelheiten über die angeblich in ganz ungeniert in den französischen Häfen. Da diese TransportAussicht genommene Reichs- Erbschaftssteuer mitgeteilt. schiffe Kohlen für die Kriegsflotte und wahrscheinlich auch Wir bemerken demgegenüber, daß die Reichs- Finanzreform bisher Munitionsvorräte mit sich führen, bilden sie unbedingt einen nur in vorläufigen Grundzügen erörtert ist und weder über die Bestandteil der russischen Striegsflotte. Mit der Wahrung der Reform im ganzen noch über einzelne Steuerprojekte Beschlüsse französischen Neutralität sieht es also noch immer höchst fraggefaßt find." würdig aus!
Diese Erklärung lehnt jede pofitive Angabe über die wirklichen borläufigen Grundzüge" der geplanten Reichs- Finanzreform ab. Besonders auffällig aber ist, daß das offiziöse Organ von einer angeblich" in Aussicht genommenen Reichs- Erbschaftssteuer spricht. Bisher wurde angenommen, daß diese Steuer tatsächlich in Aussicht genommen ist.
Die Telegramme lauten:
Hongkong , 30. April. ( Meldung des Neuterschen Bureaus".) Der Dampfer Stettin" fichtete am Dienstag nachmittag in der ontoe Bai( Annam) dreißig bis vierzig Giffe des baltischen Geschwaders. Zwei Kreuzer, auf deren Berded Kohlen aufgestapelt waren, befahlen der„ Stettin " dnrch Signale zu Die Revisionsschrift der Verteidiger rügt formelle Mängel des Verfahrens und materiell falsche Auslegung des in Bosen, wie verschiedene Blätter melden, ein polnischer Oftmarken- Geschwader ist in Port Dayot, 40 Meilen nördlich der Polen - Wehr. Nach Art des deutschen Dstmarkenvereins wurde halten und befragten sie. Das Geschwader war bereit in See zu gehen. Saigon, 1. Mai. ( Meldung der„ Agence Havas".) Ein russisches § 128 des Geheimbundparagraphen. Voraussetzung des verein zum Schutze der wirtschaftlichen und bürgerlichen Interessen Samranh- Bucht und in der Binthoi- Bucht außerhalb der terri Geheimbund es sei das Vorhandensein einer Organisation, der Polen neugegründet. Zum Vorsitzenden wurde das Herrenhaus - torialen Gewässer stationiert. Eine Anzahl Transportschiffe liegen das Urteil stelle aber überall nur Handlungen der einzelnen mitglied v. Koscielski gewählt.- unbeweglich am Kap Saint Jaques und im Saigonfluß. Die FlottenAngeklagten zur Verbreitung der russischen revolutionären Ein Unverbesserlicher. Aus Augsburg wird der Fr. 8tg." division von Cochinchina ist mobilisiert worden, um die Achtung Schriften fest. Voraussetzung der Strafbarkeit eines Geheim- berichtet: Der Unteroffizier Kreuzmann von Pferfee trat 1898 bor der Neutralität der französischen Gewässer bundes sei seine Absicht, auf öffentliche Angelegenheiten des als Unteroffizierschüler in das 20. Regiment ein. Im Mai 1901 aufrecht zu erhalten.(??) Deutschen Reiches einzuwirken, und seine Gefährlichkeit; beide wurde er wegen und Be schwerer Mißhandlung Saigon , 29. April. ( Laffan"-Meldung.) Der von der KamranhVoraussetzungen seien im vorliegenden Falle nicht erfüllt. drohung von Rekruten zu zwei Monaten Gefängnis und Bucht hierher zurüdgelehrte Berichterstatter des„ Bureau Nachdem er im Herbst 1904 wieder 2 Schließlich sei auch aus dem ganzen Verhalten der Ange- Degradation verurteilt. flagten die Absicht der Geheimhaltung ihrer Tätigkeit vor den rehabilitiert worden war und eine Stelrutentorporalicaft affan" labelt: Ich traf heute abend von der Kamranh- Bucht deutschen Behörden feineswegs zu folgern, zumal die Ange- augewiefen erhalten hatte, trieb er es ärger als zuvor. hier ein. Das ganze Geschwader Roschdjestwenstys hat die erste flagten nicht den mindesten Grund gehabt hätten, die Ver- Diesmal verurteilte ihn das Kriegsgericht zu 10 Monaten Gefängnis Kamranh- Bucht am 25. d. M. verlassen, ohne daß sich das dritte Geschwader des Admirals Nebogatom ihm angeschlossen hatte. Ich und abermaliger Degradation. breitung der in Deutschland durchweg erlaubten Schriften zu tann aus bester Quelle mitteilen, daß das Ostsee - Geschwader berheimlichen. Formell rügen die Verteidiger die Nichtnach Ordensschacher in Württemberg . den Philippinen fährt, wo das dritte Ges. bereidigung der Zeugen Redakteur Dr. Duessel Stettin und der Stadtverordneten Linde- Königsberg und Glocke- Berlin , die Blättern gegen ein angesehenes Mitglied der Stuttgarter of werden. Man schreibt uns aus Stuttgart : Seitdem in württembergischen schwader und die Schiffe Admiral Strydlows zu ihm stoßen Die vereinigten Geschwader werden Vereidigung des Litauers Perkams in deutscher, statt in Litauischer Sprache, die Vorlegung von Briefen und Schrift. geſellſchaft, den Grafen von Linden, unverblümt die Be- dann auf Umwegen über den Stillen Dean schuldigung des Ordensschachers erhoben wurde, sind mehrere Ia di wo stot zu erreichen suchen. Viele russische stücken an Stelle an Stelle von Zeugenvernehmungen über den Wochen verflossen, ohne daß der Angegriffene fich geäußert hatte. Matrosen desertierten in der Kamranh- Bucht von ihren Schiffen gleichen Gegenstand, die Verwendung von Schriften und Die Stuttgarter bürgerliche Presse hilft an ihrem Teile mit, die Drei Deserteure fehrten auf meinem Dampfer mit mir nach Saigon Briefen als Beweismaterial, die nur vorgelegt, aber nicht Sacje totzuschweigen; außer der Schwäb. Tagwacht" hat keine zurück, ein vierter ertrant bei dem Versuch, sich schwimmend von dem verlesen worden sind, kurz eine Reihe von Verstößen gegen der Stuttgarter Zeitungen auch nicht das volksparteiliche Blatt- Geschwader zu entfernen. Die Deserteure beklagen sich über harte die gesetzlichen Vorschriften über Eidesleistung(§ 190 des den Fall auch nur mit einer Silbe erwähnt. Wenn nun auch gern Gerichtsverfassungs- Gesetzes,§§ 56 Nr. 3, 59 und 60 der zugestanden sei, daß der Bau eines Museums für Völkerkunde, für Behandlung. Wir passierten folgende Transportschiffe aus der Kamden Graf Linden das Geld durch Ordensvermittelung aufzubringen ranh- Bucht, die heute vor Kap Saint James vor Anker liegen: Strafprozeß- Ordnung) und die Mündlichkeit der Verhandlung suchte, ein löblicher Zwed ist, und schließlich die Welt der Scheine, in Macedonia",„ Alemania ", Westminster Bridge", Gaarden" (§§ 248, 249, 253 und 260 der Strafprozeß- Ordnung). der Sterne, Kreuze und Bänder die Stelle wirklicher Werte ver- Isimo",„ Artenia"," Helen Born"," Bethania". Batavia", Die Revision der Staatsanwaltschaft griff treten, ruhig fich selbst überlassen werden mag, so ist es doch" Scripnos" und„ Badenia". in welcher ursprünglich den ganzen freisprechenden Teil des Urteils an; nüglich, wenn vor aller Welt fargestellt wird, werden. Die Vers inzwischen hat jedoch die Staatsanwaltschaft die Revision Weise solche Auszeichnungen" erworben gänzlich zurückgenommen, soweit sie sich gegen die Frei- treter des monarchischen Prinzips aber hatten erst recht Grund, sprechung des Angeklagten Kögst- Bajoren richtet, und teilweise gegen solche zweideutige Ordensgeschäfte Stellung zu nehmen. Die gegenüber dem Angeklagten Braun- Königsberg, gegen den die" Neckarzeitung" sucht nun den schweigsamen Herrn zum Reden zu Anklage der Geheimbündelei nicht mehr aufrechterhalten wird. Die Anklage wegen Zarenbeleidigung ist gänzlich fallen gelassen; die Revision der Staatsanwaltschaft wendet sich also vornehmlich gegen die Freisprechung der Angeklagten NowagrobkyKönigsberg, Braun- Königsberg, Kugel- Memel, Klein- Memel, Treptau Memel, Mertins- Ziljit, Ehrenpfort- Charlottenburg und Päkel- Berlin von der Anklage des Hochverrats. Berlin , 1. Mai. Nach Meldung des Generalleutnants v. Trotha Das Gericht hatte angenommen, daß die Gegenseitig aus Gibeon ließ Hauptmann Frhr. v. Weld, Kommandeur der feit, die im§ 102 des deutschen Strafgesetzbuches zu einer Stationsbesatzung am Waterberg , am 17. april eine große Verurteilung wegen Hochverrats gegen ein anderes Land Sererowerft, bie die freiwillige Uebergabe verweigerte, am erfordert wird, von Rußland nicht verbürgt set. Dfondjache- Berg aufheben. Eine von Major von der Heyde von Gobabis aus bis NietDieser Auffassung tritt die Revision der Staats- fontein N. ausgedehnte Erkundung bestätigte erneut, daß das Geanwaltschaft entgegen. Die Gegenseitigkeit brauche nicht tände bis zur englischen Grenze vom Feinde geschon bei Begehung der Tat verbürgt zu sein, fie räumt ist.
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wingen, indem sie heute die Namen der Empfänger der fraglichen Orden veröffentlicht, unter genauer Angabe der von ihnen bezahlten Kaufpreise. Diese variieren zwischen 100 000 und 250 000 M. Ein Preisverderber war Herr Graf v. Linden nicht, das muß man ihm laffen.
Südwestafrika.
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Die Maifeier.
Ueber den Berlauf der Maifeier liegen uns noch eine große Zahl Berichte vor, die im Verein mit den bereits mitgeteilten erfennen lassen, daß die Bedenklichkeiten, die sich vereinzelt gegen die bisherige Form der Maifeier geltend gemacht haben, keinen Boden gefunden haben in der Masse des klassenbewußten Proletariats. Ja mehr noch: wenn etwas geeignet ist zu zeigen, wie man die Mai feier nicht behandeln darf, will man überhaupt eine Maifeier und überhaupt begeisterten Kampf für Jdeale haben, so ist es der Verlauf der Maifeier in Stuttgart , wo man auf die Arbeitsruhe verzichtet hatte. Der vollständige freiwillige Verzicht auf die Arbeitsruhe kommt dem Verzicht auf die Maifeier überhaupt bedenklich nahe. Demonstrationen kann man nicht als Rechenerempel behandeln. Von diesem Stuttgarter Mißerfolg abgesehen, war die Maifeier im Deutschen Reiche eine mächtige eindrucksvolle Kundgebung für die Forderungen des Proletariats. Wir lassen hierunter die noch vorliegenden Meldungen folgen. Brandenburg .
In Tegel nahm die Maifeier einen prächtigen Verlauf. Die rede hatte Genosse Fritz Tarnow - Berlin übernommen.
Waidmannsluft. Die Abendfeier war von etwa 300 Personen besucht. Die Festrede hielt Genosse Mas phul. Es herrschte eine erhebende Begeisterung unter den Festteilnehmern.
In Strausberg unternahmen die Genossen und Genossinnen, zirka 300, einen Frühjahrsausflug nach der Schlagmühle, der vom Herrlichsten Wetter begünstigt war. Um 11 Uhr vormittags fanden sich die Genossen zu der anberaumten Versammlung ein und folgten mit lebhaftem Interesse den Ausführungen des Genossen Th. Glode. Unter Abfingen der Marseillaise fand die Versammlung ihren Abschluß. In den Nachmittags- und Abendstunden vereinigten sich die Genossen bei Candert zu einer festlichen Veranstaltung.
Grünau . Das Maifest wurde von der Grünauer Arbeiterschaft abends in dem Lokale des Herrn Duchauffour gefeiert; der Besuch war ein sehr reger. Die Feier wurde mit einem Prolog eröffnet, die Festrede über die Bedeutung des 1. Mai wurde von dem Genoffen Böste- Rigdorf gehalten; daran reihten sich Gesangs- und andere Vorträge. Die Stimmung war eine sehr gute. Vormittagsversammlung fonnte am Drte nicht stattfinden, deshalb schlossen sich unsere feiernden Grünauer Genossen den Versammlungen und Umzügen von Adlershof und Köpenick an.
sei nicht Tatbestandsmerkmal, sondern nur Voraussetzung Major Täubler, dem die Abteilung Zwehr unterſtellt der Strafbarkeit; es genüge daher, wenn, wie in diesem Falle worden ist, hat den Auftrag mit im ganzen 3 Kompagnien, 2 Ge- Nachmittagsveranstaltung war von 800 Personen besucht. Die FestRußland getan, der auswärtige Staat bei Stellung des Strafschüßen und 2 Maschinenkanonen den bei Grootfontein fest antrages die Gegenseitigkeit zusichere. Aber hier sei die gestellten Bethanier Häuptling Cornelius Freschon Gegenseitigkeit auch bei Begehung der hoch- derit anzugreifen. Der Bandenführer Morenga hat in der Nacht vom 24. zum verräterischen Handlungen gesetzlich verbürgt gewesen: Ein- 25. April die Karas- Berge geräumt und ist in östlicher, mit einem mal durch das neue russische Strafgesetzbuch, das zwar Teil feiner Leute auch in westlicher Richtung ausgewichen. Major noch nicht in Kraft getreten, aber schon vom Zaren v. Kampz hat die Verfolgung aufgenommen. bestätigt sei, also für die Zukunft eine Gewähr biete. Aus der letzten Meldung geht hervor, daß die Annahme, Wenn es aber nach Ansicht des Reichsgerichts nur auf das in Morenga sei auf englisches Gebiet geflüchtet und seine Bande völlig Straft befindliche Gesetz ankommen sollte, so verbürge auch das zersprengt, durchaus unrichtig war. Es ist ihm vielmehr gelungen, alte russische Strafgesetzbuch die Gegenseitigkeit. Artikel 260 bis jetzt den Verfolgern auszuweichen". Die Vernichtung seiner des russischen Strafgesetzbuches, dessen gefälschte Uebersetzung Bande wird also noch manchen Mann kosten! im Prozeß bekanntlich eine große Rolle gespielt hat, verlangt, daß die Gegenseitigkeit auf Grund von Traktaten oder Berlin , 1. Mai. Ein Telegramm aus Windhut meldet: Nach hierüber veröffentlichten Gefehen vereinbart sei. Unter träglich gemeldet: Jm Gefecht bei Sandmund am 2. April 1905 beröffentlichten Gesetzen" ist nach den Ausführungen gefallen: Reiter Ferdinand Riezke, geb. am 1. 9. 77 zu der Staatsanwaltschaft, die die Auffassung des russischen Angerapp. ein Gesetz Rechts als entscheidend zu Grunde legt, Im Gefecht an einer Bley östlich des Elefantenflusses südlich des auswärtigen Staates, in diesem Falle also der Stowife- Stolt am 7. April 1905 gefallen: Gefreiter Gustav die Gegenseitigkeit berbürgende§ 102 des deutschen Straf- tönnede, geb. am 4. 2. 84 zu Kerstlingerode. Gefreiter Alois Rieger, geb. am 7. 5. 84 zu Neisse , am Indem die Staatsanwaltschaft 21. April 1905 im Lazarett Koes an Typhus gestorben. gesetzbuches zu verstehen. schließlich den Beweis dafür antritt, daß die Verbreitung der Berlin , 2. Mai. Amtliche Meldung. Ein Telegramm aus infriminierten Schriften, insbesondere der Burzefffchen windhut meldet: Bahlmeister- Aspirant Bernhard Bollwirtungsvollen Vortrag vor über 250 Teilnehmern. Nach Annahme Broschüren Vorbereitung zum Hochverrat gegen Rußland dar mann, geboren am 16. 12. 71 zu Benzingerode , am 28. April 1905 stelle, daß also, wenn die Gegenseitigkeit verbürgt sei, auf dem Depeschenboot Manilla- Reede Swakopmund plöblich ber Bestrafung auf Grund des§ 102 eintreten müsse, beantragt storben. Reiter Hugo Werner , geboren am 9. 4. 83 zu Elftersie, den von der Anklage des Hochverrats freisprechenden berg, am 29. April 1905 im Lazarett Swakopmund an Thphus geTeil des Urteils aufzuheben und die Sache zu anderer Ent- storben. scheidung an ein benachbartes Landgericht zu verweisen. Das Landgericht Königsberg bittet die Staatsanwaltschaft mit Rückficht auf das große Aufsehen und die tiefe Erregung, die dieser Prozeß in Königsberg hervorgerufen habe, nicht wieder mit der Entscheidung zu betrauen.
Zürich , 1. Mai. Die gesamte Regierung wurde mit 37 000 bis 40 000 Stimmen wiedergewählt. Die Steuerfuß- Initiative wurde Die Revisionsbegründungen haben beiden Parteien Anlaß mit 42 000 gegen 24 000 Stimmen abgelehnt. Die Kantonratszu weiteren umfangreichen Gegen- Schriftsägen gegeben. Auch Wahlen ergaben in der Stadt Zürich 12 Demokraten wie bisher, die mündliche Verhandlung vor dem Reichsgericht, die schon 32 Freisinnige, 2 mehr, 28 Sozialdemokraten, 2 weniger. Die um 9 Uhr beginnt, dürfte verhältnismäßig lange Zeit in An- Sozialdemokraten verloren auch in Winterthur 2 Size, wo die bürgerliche Liste durchging, gewannen aber im Wahlkreise Wülspruch nehmen. fingen- Toeß, wo außerdem zwei Stichwahlen notwendig find. In den übrigen Wahlkreisen fielen die Sozialdemokraten durch, die neu vorgeschlagen waren.
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Eine
Treptow Baumschulenweg. Die Maifest Versammlung, welche von den Parteigenossen abends in Speers Festsälen einberufen war, nahm einen guten Verlauf. Genosse Maurenbrecher hielt den einer Resolution schloß die Versammlung mit einem begeisternden Hoch auf die Sozialdemokratie. In Geselligkeit blieben die Festteilnehmer bis in später Stunde zusammen. Mariendorf . Hier herrschte am 1. Mai fast vollständige Arbeitsruhe. Am Abend fand im Lokale von Reichardt eine Versammlung statt. Die Resolution der Gewerkschaftskommission fand einstimmige Annahme. Nach dieser unterhielten die Artistenvereine Stern" Mariendorf und Gefangverein" Sangesluft III"-Tempelhof die zirka 300 Teilnehmenden aufs beste.
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Reinickendorf Weft. Die Boltsversammlung war von zirka 200 Personen besucht. Sorwis hielt das Referat. Der Gefang verein„ Einigkeit II" verschönte den Abend durch stimmungsvolle Lieder.
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Am
Steglik. Die Arbeitsruhe hat gegen das Vorjahr abermals zus genommen. In den beiden Vormittagsversammlungen im„ Birkenwäldchen" und" Gambrinus" passierten rund 850 organisierte Arbeiter die Kontrolle. Genosse Maurenbrecher sprach im Birkenwäldchen" unter begeistertem Beifall. Abends fand die Hauptfeier im Birkenwäldchen" statt. Ju Caputh ist die Maifeier befriedigend verlaufen. Sonntagnachmittag bereits sprach in einer Versammlung Genoffe Zur Berschwörungs- Affäre. Der Untersuchungsrichter Chêne- Behrend Berlin über die Bedeutung des 1. Mai. Die Refo Der Königsberger Gerichtshof trug, wie man weiß, feines benoit hat die Untersuchung in der Verschwörungsangelegenheit lution der Berliner Gewerkschaftskommission wurde einstimmig anTamburini endgültig geschloffen. Die Angeschuldigten sind dem genommen. wegs Schuld an dem Zusammenbruch des Prozesses. Der Vor- Buchtpolizeigericht überwiesen worden und werden sich wegen Ver- Dranienburg. In der Abendversammlung, die einen sehr starken fizende, unmittelbar aus der Staatsanwaltschaft in die Führung schwörungsumtrieben und wege Aufspeicherns von Kriegsmaterial Besuch aufwies, sprach Genosse Grauer Lichtenberg. Lanz und diefes Prozees berufer bewies allen Eifer und allen Schneid, den zu verantworten haben. fünstlerische Beranstaltungen waren verboten.
Aeußerst interessant ist die Forderung der staatsanwaltItchen Revision, daß der Prozeß an ein anderes Gericht als das Königsberger verwiesen werden möge. Und noch interessanter ist die Begründung dieser Forderung.
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