Nr. 106. 22. Jahrgang.
4. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt
Partei- Angelegenheiten.
Sonntag, 7. Mai 1905.
schiede, daß die uns zufällig bekannten Leute aus unserer Partei hörden Schuß" find. Sie sollen beabsichtigen, der Schiller- Feier in Herzensbündnisse eingegangen sind, während die Träger der großen Kuppelhalle der Hochschule demonstrativ fern zu bleiben; hochadliger Namen in neunundneunzig Fällen von hundert als als Ersatz wollen sie einen Ausflug zum Spandauer Bock unterBur Lokalliste. Das Heynesche Gesellschaftshaus in berlotterte Gristenzen vor der Wahl standen, entweder nehmen. Das ist allerdings eine Schiller- Feier, die dem Geschmack Biesdorf ( Inhaber W. Fengler) steht jetzt der Arbeiterschaft zur sich eine Stugel durch den Kopf zu jagen oder sich durch eine vieler Studenten ohnedies besser entspricht, als die amtliche Veran Verfügung. schimpfliche Verkuppelung, die man reiche Bartie staltung. retten. nennt, bor äußerer Schande zu Da der Tempelhof Mariendorf. Mittwoch, den 10. Mai, abends 8 Uhr, Reichsbote" es nun einmal für chriftlich und ehrenvoll hält, im Von der illustrierten Wochenschrift: In Freien Stunden" liegt findet bei Road, Wilhelmsgarten, Berlinerstraße 9, eine Bolfsver Brivatleben anderer herumzuschnüffeln, veröffentlicht er vielleicht jetzt das 17. Heft vor. Es enthält die Fortsetzung der beiden Volfsver- Brivatleben fammlung statt. Reichstags- Abgeordneter Genoffe 3ubeil spricht nächstens auch eine Liste solcher hochabliger Namen. Romane Jm Banne der Versuchung" und" Der Pedlar". In jeder über:" Soldatenmißhandlungen und Militärjuftiz". Weiter ſteht als einzigen plausiblen Weigerungsgrund fönnten wir nur den Woche erscheint ein Heft für 10 Pf., das in allen Parteiſpeditionen auf der Tagesordnung: Die Lokalfrage". Die Bedeutung ternfestester dieser Versammlung, die in einem neugewonnenen Lokal stattfindet, gelten lassen, daß ihm für diese Leporelloliste tern feste ft er zu haben ist. macht zahlreichen Besuch zur Pflicht. Insbesondere sind die Genossen Staatsstüten nicht Raum genug zur Verfügung des zweiten Berliner Wahlkreises eingeladen. steht.
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Zur Baumblüte machen wir darauf aufmerksam, daß das einzige Lokal in Werder , das den Parteigenossen stets zu Die Massenbettelei des Berliner Kinderhülfstages Versammlungen offen steht, das des Herrn Koch, Fischerenthüllt sich immer mehr als Unfug allerbedent. straße 98, ist. Das Kochsche Lokal liegt dicht am Wasser, ist lichster Art. Wir werden leider erst jetzt!- darauf Garten. Die Berliner Arbeiterschaft wird dringend gebeten, mit einem Steg versehen und hat einen großen Saal und aufmerksam gemacht, daß am 3. Mai keineswegs nur Kinder bei Ausflügen nur dies Lokal zu besuchen. Die Parteigenoffen betteln zu gehen. Auch Kinder der unbemittelten Bevölkerung und wolle man sich bei Bedarf daher an den Obmann der reicher Leute dazu angehalten worden sind, für arme Kinder in Werder sind gern bereit, Ausflüglern als Führer zu dienen, find zur Withülfe angeworben worden, und zwar durch Ver- dortigen Lokalkommission, August Heimlich, Baderstr. 52 in mittelung der Schule. Werder , wenden. Rechtzeitige Benachrichtigung wird erbeten. besonders aufmerksam gemacht sei, jest das Lokal von Ernst In Caputh steht den Parteigenossen, worauf ebenfalls ief che in der Weberstraße zu Versammlungen 2c. zur Verfügung.
berläßt heute, Sonntagnachmittag 5 Uhr, das Gefängnis zu Tegel . Seit dem 25. April vorigen Jahres, also ein volles Jahr, hat er hinter Kerfermauern zugebracht. Der Kaiserinsel Prozeß und der Prozeß, der sich an die Aufdeckung der So wird uns mitgeteilt, daß in der 35. Gemeindeschlesischen Wahlungeheuerlichkeiten knüpfte, trugen unseren schule, Bernauerstr . 89, die Schüler mittlerer und beiden Redakteuren Leid und Kalisti Gefängnisstrafen von oberer Klassen von Lehrern aufgefordert worden seien, sammeln je fünfzehn und acht Monaten ein, die später entsprechend zu zu helfen. Genaueres haben wir einstweilen nur über eine fammengezogen wurden. Kalisti ist seit dem 8. November britte Klasse feststellen können, in der der Lehrer U. die Werbewieder in Freiheit, Leid wird heute aus der Redakteur- Heimarbeit übernommen hatte. Herr U. hat mehrere Tage vor In diesen Maientagen schwitzt die deutsche Menschheit förmlich ſtätte entlassen. Was eine Haft von so langer Dauer be dem 3. Mai seine Jungen wiederholt und eindringlich er- Poesie. Auch das hiesige Antisemitenblatt bringt ein Gedicht: deutet, wie sie selbst in einem human geleiteten Gefängnis auf mahnt, sich für den Kinderhülsstag zur Verfügung zu stellen. Im Osten dämmert's , der Tag bricht an, Körper und Geist des Menschen einwirkt, das ermißt nur der, Er hat es getadelt, daß sich zunächst nur ganz wenige Schüler Die Anker hoch und nun wohlan! der selber die Freuden durchkostet hat, die in unserem rüd meldeten. Erst am letzten Tage bekam er schließlich ein beDas Steuer geführt mit fester Hand: ständigen Staatswesen jedem blühen, der als Zeitungsmensch scheidenes Häuflein Jungen zusammen. Glückauf zur Fahrt! Und Licht und Land! mannhaft für Recht und Wahrheit eintritt.. Die jugendlichen Auf wen sind diese Verse gemünzt? Auf Schiller? Dent Helfer mußten sich gegen 2 Uhr in der Schule einfinden und nicht daran! Auf wen denn sonst? So leicht wird es keiner wurden dann dahin geführt, wo sie von 3 Uhr ab zu sammeln erraten und daher wollen wir die Spannung lösen: Auf den hatten. Einzelne wurden mit der Straßenbahn von der preußischen Kronprinzen, weil er gestern 28 Jahre alt geworden ist. Bernauerstraße bis nach dem Potsdamer Viertel transportiert Wahrer Begeisterung fehlt es nie an einem würdigen Gegenſtand. und kehrten erst nach mehreren Stunden von ihren Bettelgängen zurück.
willkommen!
Der Kinderhülfstag hat, wie uns von der Feststellungskommission mitgeteilt wird, bis jetzt 52 000 m. eingebracht. Eine Anzahl Listen sollen noch ausstehen.
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Ueber das Urteil, das ehrenhaste Männer auf lange Zeit der Freiheit, ihrer Familie, ihrem Beruf entrissen hat, noch irgend ein Wort zu verlieren, ist wohl überflüssig. Das Volt selbst hat über den Spruch bürgerlicher Richter seinen höheren Gerichtsspruch gefällt, indem es bei der Stadtverordneten Erfahwahl am 31. Mai vorigen Jahres unserem Genossen Leid das ihm von Rechts wegen" aberkannte Mandat ein von Haus zu Haus gehen und an die Türen klopfen, so haben Nicht wahr, wenn Kinder armer Leute auf eigene Fauft stimmig, ohne daß auch nur ein Gegner auf den Plan trat, sie zu gewärtigen, daß nach den Gesezen gegen fie Blatt, von dem man es am wenigsten vermuten follte, nämlich die Wie die Bäckermeister auf das Gesek pfeifen, darüber bringt ein mit imponierender Stimmenzahl wieder zuerkannte. Kann eingeschritten wird? Welche Verwirrung muß nun in Staatsb.- 3tg." erbauliche Geschichten:„ Bei den polizeilichen die gähnende Kluft deutlicher beleuchtet werden, die sich zwischen den Köpfen solcher Kinder entstehen, wenn sie von ihrem Revisionen der Bäckereibetriebe wegen der Innehaltung der Feiertags. dem Rechtsbewußtsein des werktätigen Volkes und dem der Lehrer zu dem aufgefordert werden, was ihnen sonst verboten ruhe find in letzter Zeit wiederholt Fälle feſtgeſtellt worden, wo die im Klassenstaat fungierenden Richter aufgetan hat? Die herz und mit Fürsorgeerziehung bedroht wird! Meister sich in originellster Weise mit der Verordnung, die liche Begrüßung, die unserem Freund und Kollegen heute im pflichtige Kinder reicher Leute zu Wenn schul- ihnen unbequem ist, abfinden. So hat ein Großbäder, der der Massenbettelei Restaurants Streise der Parteigenossen zu teil wird, entschädigt ihn hoffent- des Kinderhülfstages mit herangezogen worden sind, so präsidenten dadurch umgangen, daß zu bedienen hatte, die Bestimmung des Polizeier mit vier anderen lich für die trüben Erinnerungen, die er bei seiner Rückkehr kann eingewendet werden, daß sie sich bewußt waren, Bädermeistern einen Vertrag schloß, wonach diese in die Freiheit mitbringt, und im Schoße seiner Familie wird für andere zu betteln. Aber von den Jungen aus der zweiten Festtage als Kompagnons bei ihm arbeiten und am er sich, wie wir weiter hoffen, allmählich von den Schädigungen Gemeindeschule, die man mit den schwarzweißroten Gewinn teilnehmen. Da der Vertrag als Scheinbertrag erholen, die seiner Gesundheit durch die lange Gefängnishaft Büchsen die Häuser abklopfen ließ, dürfte mancher die angesehen wird, so kann die gerichtliche Bestrafung nicht ausbleiben. zugefügt worden sind. Unser Kollege Leid sei uns von Herzen Empfindung gehabt haben, daß er genau genommen für Eine Reihe anderer Bäckermeister hat fich dadurch geholfen, daß sie sich selber betteln ging. Sie wußten, daß sie für haben. Die Bäderläden dürfen bekanntlich an den ersten Feiertagen für die Festtagszeit die Konzession als Milch händler nachgesucht Vereine sammelten, die den Kindern der Armen helfen wollen, nach 10 Uhr vormittage nicht mehr geöffnet werden, dagegen ist den Bom Schnüffeln in Privatangelegenheiten. und mancher von ihnen ist selber auf die Unterstützung durch Milchhändlern der Verkauf bis 2 ühr erlaubt. Die Bäckermeister Wenn unsere Feinde vor Langweile nichts anderes wissen, solche Vereine angewiesen. In der dritten Klasse hat Herr U. haben nun einfach den Milch verkauf übernommen und hatten bann tüfteln sie über die Stellung der Sozialdemokratie zum Judentum. So geschieht es auch in einem Artikel„ Sozial- fich alle Mühe gegeben, die Jungen über den Zweck zu unter- badurch Gelegenheit, ihre Waren mit los zu werden." demokratischer Antisemitismus", den der bekanntlich bis zum richten. Einem der Jungen, der trotzdem nicht sammeln Die Bäckermeister sind streng staatserhaltend und standfeste äußersten christliche Reich 3 bote" veröffentlicht. Der Titel gehen wollte, hielt er sogar vor, die Schulbücher würden Ordnungsstügen. Sie umgehen aber luftig das Gesetz, wenn es ihre pazt nicht recht zum Inhalt, denn in finniger Anlehnung an den angenommen, aber hier werde die Mithülfe verweigert. Profitwut an einem Festtage auch nur auf zwei Stunden eindämmt, ehrbaren Grundsaß, daß ein Blatt, das sich nicht zur Revolver- Herr U. erzählte auch, was alles die Stadt umsonst gebe, Unglücklich der Staat, der sich auf diese Gesellschaft angewiesen presse" rechnet, außer bei zwingender Veranlassung das und schloß mit der Frage, wo denn das Geld herkommen fühlt! Privatleben auch seiner politischen Gegner unangetaftet lassen solle. Die Jungen antworteten schlagfertig:" Aus den Die Urheber bedentender Diebstähle, die seit einiger Zeit in der foll, werden nicht allein eine Anzahl bekannter Sozialdemokraten Steuern!" aber sie wußten freilich nicht, daß die Stadt Berlin Kram, Leber- und Zungenhandlung von Franz Schulz, Wilhelm deshalb mit Namen aufgeführt, weil sie ihren Stammbaum auf für Kinderhülfe aus den Steuern tatsächlich sehr wenig hergibt. Fleischer- Beitung" mitteilt, in der Bentralmarkthalle IA, wo Schulz die Erzbäter zurückführen können, sondern es wird auch des langen für Kinderhülfe aus den Steuern tatsächlich sehr wenig hergibt. Stolzestraße 6, verübt wurden, sind gestern, wie die Allgemeine und breiten nach solchen Sozialdemokraten geangelt, die in Wenn man sich erinnert, welche Ansichten hierüber in den Stand 197 einnimmt, entlarbt und verhaftet worden. Zwei als jüdische Familien hineingeheiratet haben. Da heißt freisinnig- kommunalen Streifen herrschen, dann möchte man's Fleischer verkleidete Kriminalschuleute, die mit der Ermittelung der es denn, daß der Sozialdemokrat A. eine jüdische Frau habe, was fast für glaubhaft halten, daß die Anwerbung von Gemeinde- Diebe beauftragt waren, fahen, wie die beiden Gesellen Hans P. aber eigentlich nicht stimme, denn sie sei die Tochter eines evan- schulkinder als Helfer für den Kinderhülfstag offiziell erfolgt und 3., die bei Schulz in Arbeit standen, Lebern wegschafften. Es gelischen Rechtsanwalts. Der Sohn dieses Baares jedoch, ebenfalls sei. Wir richten hiermit an die städtische Schulverwaltung öffent- war ihnen also möglich, die lange gesuchten Diebe auf frischer Tat ein bekannter Sozialdemokrat, habe notorisch die Tochter des Börsen- lich die Frage, ob die Absicht, auch Gemeindeschulkinder zu ertappen; beide wurden sofort verhaftet. Nun suchte man noch juden B. geheiratet; ein anderer Mann in der Partei, E., sei hin- am Stinderhülfstag betteln gehen zu lassen, ihr vorher bekannt nach einem dritten Mitgliede der Diebesgesellschaft, das offenbar gegen mit der Tochter des Breslauer jüdischen Kantors D. ver- gewesen ist; ferner, ob sie gebeten worden ist, ihre Erlaubnis mußte. Als solches wurde heute morgen der Kutscher H. ermittelt, als er ehelicht. Aber die Schnüffeleien erstrecken sich nicht nur auf die bazu zu geben( denn die war vorher einzuholen), und ob sie in der Greifswalderstraße im Begriff war, gestohlene Zungen zu ber im öffentlichen Leben stehenden Sozialdemokraten selbst, versondern es wird ihr Privatleben mit einer gewissen alttestamen: wirklich diesen standalösen Unfug gebilligt hat. Wenn das kaufen. Auch H. wurde verhaftet. Es befinden sich also alle Mittarischen Konsequenz in dem chriftlichen Blatte heimgesucht bis zutrifft, so hat sie sich ein unauslöschliches Brandmal auf- glieder der Diebesbande hinter Schloß und Riegel. ins dritte und vierte Glied". Auch die Töchter sozialdemokra- gedrückt! Wir bedauern, daß unsere Leser und Leserinnen es tischer Parteiführer, die nie im öffentlichen Leben hervorgetreten versäumt haben, uns rechtzeitig zu informieren. Anderenfalls dem Neubau, Rottbuser- Ufer 32, im vierten Stodwert eine ZementBauunfall. Infolge von Ueberlastung durch Mörtel brach auf find, müssen es sich gefallen lassen, daß ihre Herzensbündnisse, die hätten wir noch vor dem 3. Mai darauf hinweisen können, tappe durch und traf im Fallen den im nächsten Stock auf einer feinen Menschen außer ihnen selbst und ihren nächsten Verwandten was da geplant wurde, und hoffentlich wäre dieses Aergste Bementtappe figenden Rohrleger Kasad, so daß er mit der gesamten etwas angehen, in behaglicher Breite an die Oeffentlichkeit dann unterblieben. gezerrt werden. Die einzige Tochter des Reichstagsabgeordneten mitzuteilen, ob tatsächlich auch in anderen Klassen der und besinnungslos liegen blieb. Zwei Arbeiter brachten ihn nach Wir bitten die Eltern, uns noch jetzt Last durch die übrigen Zementlappen bis in den ersten Stock stürzte habe, so meldet der„ Reichsbote" weiter, den jüdischen Arzt G. habe, so meldet der Reichsbote" weiter, den jüdischen Arat geheiratet, wobei auf das Judentum des Gatten völlig unberechtigt 35. Schule und( wie uns gesagt wird) auch noch in anderen der Unfallstation, wo der Arzt Hautabschürfungen an beiden Unternur beshalb geschlossen wird, weil der Herr einen auch in jüdischen Schulen die Kinder aufgefordert worden sind, am KinderFamilien vorkommenden Namen trägt. Eine Tochter des sozial- hülfstag betteln zu gehen. Demokratischen Abgeordneten H. aber sei mit dem jüdischen Redakteur J. verheiratet.
Zur Schiller- Feier.
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fchenkeln und eine Beule am Hinterkopfe feststellte. Außerdem flagte Kasack über Schmerzen im Rücken und in der linken Schulter, doch dürften die Verlegungen nicht schwer sein. Die Schuld an dem Unfall dürfte die den Bau ausführende Firma treffen, da die Zement
Die im Reichsboten" nach Namen und Beruf aufgeführten Personen können dem frommen Blatt nun zwar dankbar sein, daß abend in einer Sigung des zur Gestaltung dieser Feier zufammen wilhelm Kühnel an der Verlängerten Kaiser Friedrichstraße zu Das Programm für die Schiller- Feier Berlins wurde gestern tappen noch nicht genügend getrocknet waren. Zu seiner Laube erschossen hat sich der 45 Jahre alte Arbeiter es fie der Mühe des Führens von Familien- Stammbüchern über getreten Ausschusses noch einmal durchgesprochen. In der Sigung Wilhelm Kühnel an der Verlängerten Kaiser Friedrichstraße zu hebt, aber darin wird sich kaum der 3 wed seines Breittretens von wurden authentische Mitteilungen über die Erweiterung der Berliner Rirdorf. Er legte sich mit entblößter Brust auf sein Feldbett und Brivatangelegenheiten erschöpft haben. Nach Büdler Manier Schiller- Feier über den Rahmen der Festakte hinaus gemacht. Diese schoß sich eine Revolverkugel in das Herz. Als man ihn auffand, spekuliert der Reichsbote" auf alberne Vorurteile, die gegen Erweiterung besteht in der Beschenkung weniger bemittelter Volts- war er tot, die Waffe lag neben der Leiche auf einem Tische. die jüdische Abstammung zwar nicht in der nun einmal unrettbar freise mit den Werken Schillers und mit Starten zu Schiller- Aufder Sozialdemokratie berfallenen Arbeiterschaft, wohl aber führungen an Berliner Theatern. Auf Grund der dem Ausschuß zur Arbeiter Mar Mlose aus der Marlgrafenstr. 68, der in der KohlenVon einem Kohlenkasten erschlagen wurde der 35 Jahre alte im Kleinbürgertum herumfputen, das man mit mehr oder Verfügung stehenden Geldmittel ist es möglich geworden, 14 000 großhandlung von Leist an der Ede der Mödern und Teltowerstraße weniger Recht ebenfalls der Sozialdemokratie nahe verfallen glaubt. Theaterbilletts zu Aufführungen Schillerscher Dramen in beiben beschäftigt war. Klose brachte am Montag einem Kleinhändler in Da andere Waffen im Kampf für Ordnung, Religion und Sitte Schiller - Theatern, im Deutschen und Berliner Theater unter der der Teltowerstraße einen Kasten mit 200 Breßtohlen nach dem Keller. fich als sehr abgenußt erwiesen, verfällt man in der Not auf eine, Berliner Bevölkerung zu verteilen. Und zwar sind diese Billetts( mit Hülfe Auf der Treppe glitt er aus und fiel fechs Stufen hinab. Während die eben so grotest wie barbarisch ist, auf das Rasseborurteil, ber 400 Bezirksvorsteher) hauptsächlich verteilt an die städtischen er mit dem Geficht auf dem Fußboden lag, stürzte der Kasten nach wobei es denn der guten Sache halber nicht darauf ankommt, nach Arbeiter, die Unterbeamten der Boft, der Eisenbahn, der Polizei und und fiel ihm auf den Hinterkopf. Der Berunglückte hatte scheinbar ben Gepflogenheiten der Revolverpresse mit dieser Waffe im des Magistrats; auch sollen, wovon uns allerdings nichts bekannt nur unbedeutende Hautabschürfungen am Gesicht erlitten und wurde Familienleben der Gegner herumzustödern. Wir schätzen alle, die ist, Arbeiter- und Arbeiterinnenbereine und verwandte Streife" mit in feiner Wohnung ärztlich behandelt. Am nächsten Tage jedoch aufrichtig ihrer Religion nachhängen, viel zu hoch ein, um nicht Starten bedacht worden sein. Ungefähr denselben Personen find traten Blutungen aus Mund und Nase ein, am folgenden Fieberanzunehmen, daß genug gläubige Christen dem Reichsboten" 15 000 Gremplare einer breibändigen Schiller Ausgabe( die der phantasien. Jetzt wurde der Berunglückte in ein Strantenhaus gebracht, in Buschriften flarmachen, wie sehr er durch den hier gelenn Cottasche Verlag dem Ausschuß zum halben Breise überlassen hat) wo er aber auch nicht mehr zu retten war. Er starb wahrscheinlich zeichneten Brauch nicht nur sich selbst, was ziemlich gleichgültig zugeführt worden. Die Stadt Berlin läßt 12 000 Eremplare eines an einer Gehirnblutung und hinterläßt seine Frau mit drei Kindern wäre, sondern auch christliche Gitte besudelt und in Bandes von Schillers Gedichten an Gemeindeschüler verteilen und im Alter von 3 Jahren bis 5 Wochen. Verruf gebracht hat. Aber die Annagelung in unserem Blatte ist zwei Schiller- Bücher als Prämien in jeder Klasse der höheren dennoch angebracht. Schulen. Straßensperrung. Das Lützow- Ufer vom Haus Nr. 31/32 bis Ein Sozialdemokrat tennt feine Raffenborurteile und an sich Die Mittel, die die gesamte Schiller- Feier erfordert, belaufen Nr. 36 wird behufs Umpflasterung vom 8. b. Mts. ab bis auf lägt ihn der Vorwurf, daß er jüdisch oder mit Juden verwandt fich auf rund 48 500 M. Die Sammlungen des Ausschusses haben weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. ober befreundet sei, so talt wie nur irgend einer. Aber wenn bisher 28 000 m. ergeben, wozu das Kultusminifterum noch 1500 m. Feuerbericht. Sonnabend früh wurde ein größeres Lösch= einmal albernerweise ein Sozialdemokrat aus solchen Gründen in beigesteuert hat. Für den Rest der Unkosten hat die Stadt Berlin aufgebot der Feuerwehr nach dem fistalischen Grundstück Klosterden Augen des Philifters her abgefekt werden soll, so hat kein in bankenswerter Weise eine Garantie bis zur Höhe von 20 000 2. Straße 32/36, Ede der Sieberstraße, gerufen, weil dort auf nicht erBlatt weniger ein Recht dazu als ein fonservatives bom übernommen. Der Ausschuß hofft jedoch, daß bei feinen Sammel- mittelte Beise im ersten Stod des Duergebäudes in einem LeerSchlage des Reichsboten". Im Hinblick auf das Sprichwort stellen gerade in diesen Tagen noch reichliche Gaben einlaufen stehenden Raume die Ballenlage in Brand geraten war. Die Gefahr nämlich, daß der, der im Glashause fibt, nicht mit Steinen werfen verden. fonnte mit einer Schlauchleitung in furzer Zeit beseitigt werden.- soll. Außer den hier aufgeführten Sozialdemokraten und Sozial Eine merkwürdige Schiller- Feier wollen die Studenten der zu der Steibelstr. 2 mußte dann ein Feuer abgelöscht werden, das in bemokratinnen haben nämlich auch noch andere Leute Heiraten mit Technischen Hochschule in Charlottenburg veranstalten, die bekanntlich einer Zeimtüche ausgekommen war. Ein zweiter Küchenbrand Auden und Jübinnen auf dem Gewissen, Nur mit dem Unter- wegen der Maßregelung ihres Ausschusses mit den akademischen Belbeschäftigte den 5. Zug in der Adalbertstr. 50.- Die übrigen
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