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läßt Schiller den Täter gar keine Neue empfinden und macht ihn zum berühmten und gefeierten Mann.

Ich glaube, lieber Freund und Kollega, daß ein Dichter, der ein folches Stück unter das Volk geworfen hat, eine Glorifikation durch Staatsbeamte nicht verdient, ja, daß eine Feier für ihn gerade an­gesichts der dermaligen Zustände in Rußland überhaupt unstatthaft ist. Leider wird dies höheren Ortes nicht erkannt und daher bin ich ebenso wie Du geztvungen, daran teilzunehmen. Indem ich Dich herzlich grüße, Dein

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treuer Freund und Kollega ( Name unleserlich) Staatsantvalt.

Die Revolution in Rußland . Ueber das Verhalten der Polizei und des Militärs bei der Mai Megelei in Warschau schreibt man uns noch folgendes:

Liebesdienst nicht versagen. Die Regierung verhindert uns, den 1 der Evangel. Kirchenztg." ausführlicher wiedergegeben. Doch er Leichen zum Grabe zu folgen, nun wird Warschau ihnen einen scheint der dem Kaiser zugemutete Text durchaus unmöglich. Das Liebesdienst erweisen, wie ihn noch kein König, firchliche Blatt berichtet auf Grund eines Briefes aus Wilhelms tein Herrscher hatte. Dieser lezte Liebesdienst, den wir haben: den Opfern der Barenschergen erweisen und zugleich unser Protest gegen dieses Verbrechen soll ein neuer allgemeiner Generalstreit am Donnerstag, den 4. Mai, sein. Brüder! Am Donnerstag, zum Zeichen der Trauer und des Protestes soll in Warschau eine bollkommene Arbeitsruhe herrschen. Jegliche Arbeit in Fabriken, Werkstätten, Läden, Bureaus, Banken soll ruhen, die Konditoreien und Restaurants bleiben geschlossen, auf den Straßen hört jeder Wagenverkehr auf.

Nieder mit der Mörderregierung! Ehre ihren Opfern!

Warschau , den 3. Mai 1905."

Wie die Telegramme bereits meldeten, ist der Aufforderung der Sozialdemokratie Folge geleistet worden in einem Umfange, der den Bluthunden der Regierung wohl gezeigt hat, wer schließlich den wirklichen Sieg davontragen wird: die Sozialdemokratie oder die Knute. Am Donnerstag, am Tage des Begräbnisses der Mai- Opfer, war in Warschau der Generalstreit ein absoluter. Noch nie hat eine Millionenstadt dem Worte der Arbeiterpartei so un­bedingten Gehorsam geleistet....

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Das geheime Semftwo- Parlament in Moskan.

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" In der vergangenen Woche hatten wir den Kaiser einige Tage hier. Bei der Nefrutenvereidigung sprach er vorzüglich. Es spielte auf die Heldentaten der Japaner an und führte aus, daß sie geboren feien aus der japanischen Vaterlands liebe und Kindesliebe, die wieder eine herrliche Mannes­zucht zur Folge hätten in Heer und Marine. Man dürfe aber aus den japanischen Siegenden Siegen des heidnischen über ein christliches Bolt nicht den Schluß ziehen, daß Buddha. unserem Herrn Christus über sei. Wenn Rußland geschlagen wurde, so liege das zum großen Teile seiner Ansicht nach daran, daß es mit dem russischen Christentum sehr traurig bes stellt sein müsse, die Japaner aber viele chriftlichen Zugenden auf­zuweisen hätten. Ein guter Christ, ein guter Soldat! Aber auch im deutschen Bolte sei es schlimm bestellt mit dem Christentum, und er Warschau , 4. Mai. ( Eig. Ver.) Das Verhalten der Polizei und der Kaiser bezweifle, ob wir Deutsche im Falle eines Krieges überhaupt noch das Recht hätten, Gott um den Sieg zu des Militärs vor dem meuchlerischen Ueberfall am 1. Mai war so bitten, ihm denselben im Gebete abzuringen wie Jakob im Sieg merkwürdig, daß man allmählich auf den Gedanken kommt, daß die mit dem Engel. Die Japaner wären eine Gottes. Massen mit vorgefaßtem Plan in zuversichtlichste Stimmung ge­geißel wie einst Attila und Napoleon . An uns sei wiegt worden waren, um desto sicherer zum Schluß an's Messer ge­es, dafür zu sorgen, daß Gott uns nicht einmal auch mit einer liefert zu werden. Die erste Begegnung des sozialdemokratischen solchen Geißel züchtigen müsse usw. Der Kaiser sprach sehr ernst Buges mit einer berittenen Militärpatrouille fand statt und vor allem sehr eindringlich und einfach, für alle verständlich." Witkowski- Platz. Die Demonstranten, die damals erst einige Des Kaisers Reden sind ja meist gar eigenartig. Doch was ihm Dem Moskauer Korrespondenten des, Daily Telegraph " da unterstellt wird, kann er gewiß nicht gesagt haben. Entweder Tausend zählten, rollten die Fahnen zusammen und machten Halt. ist es gelungen, einer Sigung des geheimen Kongresses der Gemstwos hat ein Zuhörer den Redner mißverstanden oder ein anderer hat Die Patrouille ritt ruhig vorüber, ohne irgendwie den in Moskau beizuwohnen, der am Freitag eröffnet wurde. Zu dem Erinnerungen an kaiserliche Redeart zu einer phantastischen Erfindung Bug zu belästigen. Die ztveite Begegnung fand statt Stongreß haben auf Einladung alle Semstwos des Reiches be- mißbraucht. Ede Banffas und Wroniastraße. Der hier schon mächtig vollmächtigte Vertreter entsandt, die zum lezten Male den Denn faft jeder Sag dieser angeblichen Neußerungen des Kaisers gewachsene Zug teilte sich und trat auseinander, um die Bedürfnissen und Forderungen des russischen Volkes autori - ist platterdings eine Unmöglichkeit. Die Heldentaten der Japaner, Patrouille in seiner Mitte durchzulassen. Die Soldaten ritten mit tativ Ausdruck geben sollen. Die Regierung, die davon er- ihre Vaterlandsliebe, Kindesliebe, herrliche Manneszucht werden ge leichenblassen Mienen und dem Lächeln des Schreckes auf den Ge- fuhr, erließ ein formelles Verbot Kongresses, um feiert, zugleich aber wird ein Volt von so großen Eigenschaften als fichtern durch die dichte Menge. Die Arbeiter riefen ihnen zu: das sich jedoch niemand fümmerte, und am Freitag versammelten Gottesgeißel" in Anspruch genommen. Diese heidnische Gottes foll auch biele christliche Tugenden" besigen, Geht nur ruhig weiter! Wir tun Euch nichts! Worauf die Soldaten sich 128 Vertreter der Semitivos, um zum legten Mal im Namen geißel" des russischen Volkes, wenn auch ohne formelles Mandat, ihre während es mit dem russischen Christentum sehr traurig mit den Köpfen nickten und achselzuckend bedeuteten, daß sie ja nur Stimme zu erheben. Laß der Kongreß stattfinden würde, war all- bestellt sein müsse; die Heiben wären danach eigentlich die dem Befehl ihrer Vorgesetzten gehorchen. Nach der Begegnung gemein bekannt, der Ort der Zusammenkunft jedoch wurde streng guten Chriften und die Nussen, das firchengetreueste Bolt schlossen sich die Reihen, und mit Gesang marschierte man vorwärts. geheim gehalten. In fünf Häusern waren Räumlichkeiten für die Sigung Europas , wären schlimmer als die Heiden. Weiter aber: wenn Bum drittenmal begegneten wir dem Militär Ecke Zelazna und des Semstwo Parlaments bereit, so daß, wenn man den einen Ver- Sieg und Niederlage schließlich doch vom Christentum und eifrigem Twarda. Die Arbeiter bemerkten von weitem die Patrouille und ſammlungsplatz nicht benutzen konnte, andere zur Verfügung standen. Beten abhängig sein soll, so müßten gerade die russischen Heer gingen direkt auf sie zu. Vorsitzender des Kongresses war Graf Heymen aus Pikow. Ihm standen führer und die Petersburger Zeitung und der Bar selbst, dieses Dber Die Soldaten schlugen sich dann auf die Seite und machten uns als Vizepräsidenten zur Seite Fürst Jwow aus Tula , der Präsident des haupt der russischen Christenheit, diejenigen sein, mit deren Christen­Moskauer Semstwos Golowin und der bekannte Jwan Petrunkewitsch. tum es also traurig bestellt wäre. freie Bahn, was enormen Enthusiasmus bei der Menge entfesselte. Die Präsidenten sämtlicher Semstwo- Verwaltungen hatten von den Eine solche Herabsetzung des Russentums, wie sie selbst die An Man wurde immer zuversichtlicher. Die letzte Begegnung Gouverneuren ihrer Provinzen schriftlich das Verbot erhalten, dem geklagten des Königsberger Prozesses nicht schärfer gewagt haben, mit den Schergen harrte unserer noch in der Aleje Jerozolimskie Kongreß beizuwohnen und ebenso war dem Organisationsausschuß fann der Kaiser natürlich nicht unternommen haben. und sie sollte für manchen von uns die lezte auf Erden sein! in Mostau ein Einberufungsverbot zugegangen, doch wurde der Ueber die Zelaznastraße tamen wir an dem Eisenbahndamm vorbei. Kongreß trotzdem abgehalten. Er ist keine Parteiversammlung, Die Bahntvärter und Beamten schwenkten rote Signalfähnlein zu sondern trägt den Charakter einer Boltsvertretung. unferer Begrüßung. Und num mündete der Zug in die breite prächtige Jerusalem - Allee. Die Freude, welche sich der ungeheuren Petersburg, 8. M. Der vom Grafen Scheremetjew in Moskau Menschenmenge bemächtigte angesichts dieser breiten Straße, auf der gegründete Verband russischer Männer ließ den Minister des Innern fich der Demonstrationszug frei entfalten fonnte, war unbeschreiblich. durch eine Anordnung ersuchen, die Mitglieder der Konferenz be- Geißel züchtigen müsse. Denn die Russen werden bekanntlich ge­Leider wurde uns gerade diese Breite verhängnisvoll; da boten wir treffend die Voltsvertretung selbst zu ernennen und züchtigt, weil sie, wenn schon unter eifrigster Beteuerung friedlicher endlich den Schergen eine ausreichende Angriffsfläche. Wir fomierten sie nicht von den Selbstverwaltungs- Institutionen Abfichten, eine landgierige Eroberungspolitik übten. Der Kaiser uns also von neuem in breite Kadres und setzten uns in Be- wählen zu lassen, weil dabei zu befürchten sei, daß manche Stände aber hat erst neuerdings weltpolitische Eroberungspolitit eifrig ab­wegung. Bald wurde man eine Abteilung Kavallerie gewahr, übergangen würden. Der Minister des Innern erklärte, er behalte gelehnt und seine Ablehnung ist sicherlich genau so aufrichtig gedacht die mit der Polizei in einem Seitengäßchen im Hinterhalt stand. sich die Ernennung der Mitglieder schon deshalb wie die ruffische Friedensliebe unehrlich. Dann braucht uns aber Die Arbeiter, im Vertrauen auf ihre früheren Begegnungen mit den bor, weil bei einer Wahl die Zahl derselben zu groß werden vor einer heidnischen Gottesgeißel mit vielen christlichen Tugenden Patrouillen, riefen: Plaz machen für das Militär! Die Kavallerie stand unbeweglich. Wir gingen auf das rechte Trottoir über, das hier sehr breit ist. Die Soldaten setzten sich langsam in Bewegung und richteten sich auf das linte Trottoir. Und wie wir so ruhig und ahnungslos gehen, plöglich sehen wir die Pferde der Kavallerie im wahnsinnigen Galopp direkt auf uns zureiten. Eine unbeschreibliche Verwirrung entstand. Die Kugeln fielen hageldicht auf uns. Ich lief mit anderen fast besinnungslos, hinter mir Hülfe­rufe und gräßliches Geschrei hörend. Die Soldaten verfolgten uns und schossen von hinten. Von anderer Seite hieben Infantere und Polizisten p mit dem Säbel ein. Ich rettete mich in eine mechanische Werkstatt, wo ich die Attacke abtvartete. Später, als die Schergen fort waren, bersammelten wir uns wieder und zwei Arbeiter hielten an derselben Stelle angesichts der blutigen Opfer Reden an die Tausende, die

würde.

Eine ernannte" Volksvertretung.

Vereiteltes Attentat!

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Was der Kaiser über Deutschland gesagt haben soll, ist nicht minder unmöglich. Die Deutschen sollen nicht einmal das Recht haben, Gott um Sieg zu bitten. Es ist aber gewiß nicht zu glauben, daß der Kaiser das deutsche Christentum als so unwahr und traurig bestellt ansehen möchte wie beispielsweise wir Sozialdemokraten es ansehen. Und schließlich kann den Kaiser auch die Sorge nicht belasten, daß Gott uns auch einmal mit einer solchen japanischen

nicht zu bangen!

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fot gorg St. Jaafkirche bemerkte der diensttuende Offizier einen Gläubigen, Petersburg, 7. Mai. Während des gestrigen Tebeums in der Kohlenpreise und Bergarbeiterstreik. Die Kohlenmonopolisten des Ruhrreviers haben die der Offizier suniform trug und entgegen den Vorschriften feinen Mantel nicht abgelegt hatte. Aufgefordert dies zu tun, jüngste Erhöhung der Kohlenpreise um 50 Bf. per Tonne weigerte er sich. Der diensttuende Offizier ließ ihn hierauf einer damit begründet, daß der Bergarbeiterstreit und die in Aus­Leibesvisitation unterziehen, wobei man eine mit Nitro- ficht stehende Berggesegnovelle die Selbstkosten erhöhen werden, so daß die Preiserhöhung unvermeidlich sei. Wir haben glycerin gefüllte Bombe entbedte. mehrfach festgestellt, daß diese Begründung ganz hinfällig ist. Einen sicheren Beweis dafür, daß die Unternehmer mit ihrer Schrift über den Streit, die vom Vorstande des Ausbreitungs­verbandes der deutschen Gewerkvereine in Düsseldorf heraus­gegeben worden ist. Die Schrift stellt fest, daß die neuen Preislisten mit der Preiserhöhung um 50 Pf. die Tonne schon Ende Dezember vorigen Jahres fertiggestellt waren, während der Streit bekanntlich erst am 7. Januar begonnen hat. Der Plan zu der Preiserhöhung muß also schon festgestanden haben, lange bebor an einen Streit zu denken war. 918

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Politische Uebersicht. Begründung die Deffentlichkeit dreift anlügen, erbringt eine

Berlin , den 8. Mai. Der Neutralitätsbruch sanktioniert! mit wütenden Rufen antworteten: Rache den Schergen! Am selben Die zerlegten Torpedoboote , deren Beförderung nach Abend hielten wir noch eine Volksversammlung in der Wronia- Rußland durch die Lübecker Polizeibehörde inhibiert worden straße ab, in der viele mit verbundenen Köpfen und war, werden nun doch nach Rußland gehen! Man hat sie Armen standen, wo wir die Vorgänge schilderten und zum Kampfe einfach für Lustjachten erklärt! aufforderten. Alle unsere Fahnen unser Stolz sind gerettet! Der erste Fahnenträger war unter dem ersten Kugel­regen tot zusammengebrochen, aber die Fahne wurde sofort von einem Nebenmanne ergriffen. Man fand unter den Ermordeten einen Jungen, der noch im Tode den Stock mit einem kleinen roten Fähnlein frampfhaft in der Hand preßte....

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Die leitenden Genossen hatten trotz der furchtbaren Metzelei nicht für einen Augenblick den Kopf verloren und entwickelten eine bewundernswerte Tatkraft. Eine weitere Korrespondenz berichtet darüber:

Proklamation: Arbeiter und Arbeiterinnen!

Der Lübecker Anzeiger" berichtet: IndDer finnische Dampfer Aegier", dessen weitere Beladung Nette Polizeizustäube. Aus Salle berichtet man uns unterm mit dem in seine einzelnen Teile zerlegten russischen Torpedoboote Nette Polizeizustände. Aus alle berichtet man uns unterm borgestern abend polizeilich verboten wurde, ist gestern abend 7 Uhr 4. Mai: Mit sehr gemischten Gefühlen nahm die Hallesche Bürger­wieder freigegeben worden. Voraufgegangen waren schaft ein Straffammer- Urteil auf, das heute in der Beleidigungs­Verhandlungen der gestern nachmittag hier eingetroffenen lagefache des Polizeifommiffars Kriebel gegen seinen Vorgesetzten, Vertreter der Germaniawerft in Riel mit dem Polizei- Ober- Polizei- Inspektor, tgl. Amtsanwalt und Hauptmann der Land­amte. Die Beladung des Dampfers, der gestern abend das Ziel wehr Wehdemann gefällt wurde. Der Ober- Inspektor, der den zahlreicher Spaziergänger war, ist heute früh wieder aufgenommen Kommissar eine geraume Zeit schifaniert hatte, nieste den Mann worden und wird der Dampfer voraussichtlich morgen früh in See eines Tages gelegentlich einer Anzeige in seinem Bureau mit den Worten an:" Pfui Teufel, so eine Anzeige erstatten Sie." Dann gehen."

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Warschau , 3. Mai. ( Eig. Ber.) Gestern am 2. Mai wurde von Von anderer Seite wird berichtet: Der zur Begutachtung der spuckte er vor dem Untergebenen" zweimal aus und brüllte, als halten der Sozialdemokratie am Drte des blutigen Verbrechens der Zaren " Aegir"-Ladung herangezogene Admiral Barando w Niel dieser erklärte:" Ich bin doch nicht Ihr Slave"- Schließlich fchergen in der Aleje Jerozolimstie eine Demonstration veranstaltet. erklärte die für Torpedoboote gehaltenen Boote für Luftfahrzeuge. Sie den Mund und seien Sie nicht so frech." auf, Mehr als 2000 Arbeiter waren anwesend, unsere Redner hielten Der porläufige Arrest ist deshalb wieder aufgehoben worden. forderte er den im Bureau anwesenden Wachtmeister den Kommissar hinauszuschmeißen. Das Schöffengericht hatte Ansprachen. Man fand einige blutgetränkte Taschentücher, die Arbeiter Hierzu meldet uns eine Privatdepesche aus Stiel: erhoben sie auf Stangen als Fahnen. Die Menge schwur den den schneidigen Oberinspektor dieserhalb mit 30 M. Geldstrafe In den Berichten bürgerlicher Blätter über die Stoppung belegt. Die Straffammer sprach ihn aber auf eingelegte Berufung Schergen stürmische Rache.- Heute ist gleich hergestellt und in einer des Aegir" figuriert der Admiral a. D. Barandow als Sach- frei, da die Absicht der Beleidigung feble. In toloffalen Maffe verbreitet worden die folgende fozialdemokratische verständiger des Reichs- Marine- Amtes. Seinem Gutachten der Urteilsbegründung jagte man, die Ausdrüde feien gewiß nicht med and end wird in erster Linie die Freigabe der Torpedo Lustjachten zu- angebracht, aber bei der Erregung des Beklagten erklärlich. Die - Nach der zweistündigen sozialdemokratischen Maidemonstration geschrieben. Mit dieser Meldung wird das Reichs Marine- Berhandlung bot eine Menge erheiternder Momente. So warf der Nach der zweistündigen fozialdemokratischen Maidemonstration Amt geradezu der Teilnahme an einer skandalösen Posse be- Kommissar u. a. dem Oberinspektor vor, dieser habe sich mit dem ber 20 000 Arbeiter, im Augenblick, wo unser Zug in die Uliza Jerozolimskie einbog, gab irgend eine Polizeibestie durch Revolver- zichtigt, denn Admiral Barandow ist seit Jahren erster Direktor Inspektor v. Dossow im Polizeibureau herumgeprügelt. schuß das offenbar verabredete Beichen und die Ullanen, gehorchend der Germaniawerft und speziell oberster Leiter des Torpedo- Herr Weydemann entgegnete, daß die Sache durch den Ehrenrat ge regelt sei. Unser in manchen Buntten sehr bescheidener Magistrat bem Bolizeibefehl, gaben mehrere Salben auf das wehrlose Bolt, wesens der Werft. Es ist also gänzlich ausgeschlossen, daß blidt aber immer noch mit Stolz und Bewunderung auf unsere Johne jede Warnung. Hunderte Verwundeter, viele Tote waren Barandom als einer der ersten Arrangeure und Interessenten musterhafte Bolizeiverwaltung. das Ergebnis des verbrecherischen Ueberfalls. In das Jefustind- der Werft Vertrauensmann der Regierung gewesen sein könnte! โดย Spital allein find vom Mordplay 26 Leichen und 28 Verwundeten diesem Falle war also die Reichsregierung bei der von ihr Der Scheinbesitz des Wohnhauses. gebracht worden. Unter den Getöteten befinden sich veranlaßten Untersuchung überhaupt nicht vertreten. E3 Bei den Gemeindevertreter- Wahlen zu Rosdzin( Kreis Katto­Kinder, Frauen und Greise. Die blutdürftige Re- waren teine uninteressierten Fachleute wiß) wurden am 4. März 1904 der Hüttenmeister Göz und der gierung, nicht zufrieden mit diesem glorreichen Siege ihrer lanen über Kinder und Weiber, suchte noch weitere Triumphe im Blut- zugezogen. Außer dem Admiral Barandow und einem Major a. D. von der Delsnik, dieser ein Beamter der Bergwerks­Ingenieur der Germaniawerft war bloß der russische Generalkonsul Gesellschaft von Giesches Erben, in der 1. Abteilung mit je einer me bergießen. sid si dBrüder! Mag dieses vergoffene Blut unserer Genoffen der in Lübeck und Vertreter der Lübecker Polizei bei der Untersuchung Stimme gewählt. Es war ein Nichtangesessener und ein Angesessener Arbeiterklasse noch größeren Heldenmut, noch größere Kampfenergie beteiligt. Man geht wohl nicht fehl, wenn man den ganzen zu wählen. Der Angesessene sollte der Major v. d. Delsniz sein. wir nicht unsere Arbeitsruhe jetzt beenden. Nein, wir müssen jetzt Behörden hält, die von Berlin eher gehemmt und gestoppt, als die Wahlen der ersten Abteilung an, indem er geltend machte, es sei einflößen! Nach dieser neuen Greueltat der Barenregierung dürfen Neutralitätsrettungsversuch für eine lokale Aktion der Lübecker Gegen seine Angesessenheit mit einem Wohnhause wurden aber schwere Bedenken laut. Der Gemeindevorsteher selber focht deshalb den Generalstreit weiter führen, zum Zeichen, daß diese Wegelei gefördert worden ist. Unter den Arbeitern der hiesigen überhaupt tein angefeffener in der Abteilung gewählt die Kraft des Warschauer Proletariats nicht gebrochen, sondern umgekehrt in uns den revolutionären Geist gestärkt hat. Vor- Germaniawerft herrscht über den Ausgang der Affäre große worden, und deshalb beide Wahlen ungültig, da ja jeder nur eine wärts denn zum Generalstreit! Brüder! Es lebe die Revolution! Heiterfeit. Ein paar Hundert von ihnen haben wochenlang Stimme erhalten habe und es sich nicht ohne weiteres ergebe, welcher Das Warschauer Komitee an diesen Lustjachten" gearbeitet, die ganz nach dem modernsten von beiden als Nichtangesessener gewählt fei. Auf den Namen Typ der auf der Germaniawerft für die deutsche Marine er- des Majors sei zwar ein Wohnhaus der Gesellschaft banten G- Torpedoboote konstruiert sind! Man fragt lachend, was das für Lustjachten sind, die drei Kessel mit 16 oder 17 Atmosphärendruck erhalten.

shouder Sozialdemokratie russisch Polens und Littauens. Warschau , 2. Mai 1905.

Dem Rufe ist die Arbeiterschaft freudig gefolgt. Schon gestern, am 2. Mai, begann der erneuerte Generalstreit. Heute tourde ein zweiter Aufruf der Sozialdemokratie verbreitet:

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Giesches Erben grundbuchlich übertragen worden. aber, wie ein Protokoll ergebe, lediglich zu dem Zwecke, dem Jom Major a. D. v. d. Delsniß als Angesessenen" die Wahl in die Ge­meindevertretung zu ermöglichen und durch ihn zugunsten der ge­nannten Bergwerfs- Gesellschaft in der Gemeinde Einfluß zu ge winnen. Ein Kaufgeld sei gar nicht gezahlt, und der Major sei berpflichtet worden, der Gesellschaft auf Verlangen das Grundstüc jederzeit wieder grundbuchlich aufzulassen. So handele es fich nur um eine Schein übertragung des Besizes, die den Major nicht zum Eigentümer mache

Die ganze Affäre war in der Tat die tristeste Boffe, wenn Arbeiter! Die Leichen unserer von den Zarenschergen der neue Russendienst nicht gar zu beschämtend wäre!

Unmöglich.

meuchlerisch gemordeten Genossen sollen heimlich beerdigt werden. So will es die Regierung, die die Opfer ihres Ver­brechens vor den Augen ehrlicher Leute verbergen will. Aber das Eine Ansprache, die der Kaiser bei der Vereidigung von revolutionäre Warschau darf den gemordeten Genossen den letzten Rekruten in Wilhelmshaven Anfang März d. J. hielt, wird jetzt in