Einzelbild herunterladen
 

Nr. 111. 22. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 13. Mai 1905.

Berliner   Nachrichten.

-

stattete Anzeige, und der undankbare Künstler wurde wegen Bedrohung Schöneberg  . mit Totschlag vom Schöffengericht in Wiesbaden   zu 100 M. Geld- Bei einer Razzia, die von 20 Polizeibeamten des 2. Reviers in strafe verurteilt. Seine Berufung wurde gestern von der Straffammer den Anlagen der Hauptstraße( Dorfaue) veranstaltet wurde, find fostenpflichtig verworfen. gegen 40 Personen sistiert worden. Schon wiederholt gingen Klagen Der Eisenbahnverkehr von und nach Werder sowie auf der über das schamlose Treiben halbwüchfiger Burschen und Mädchen Wannseebahn   hat aus Anlaß des Befuches der Baumblüte einen ge- ein, die sich auf den Bänken und in den Gebüschen herumdrückten, waltigen Umfang erreicht; am letzten Sonntag überstieg die Frequenz so daß es den Paffanten vielfach unmöglich war, die Anlagen am ziffer die der Vorjahre um ein ganz Bedeutendes. Es fuhren allein Abend zu betreten. Ein großer Teil der fiftierten 14-16jährigen von Werder   41 264 Personen nach Berlin   zurüd( am Baumblüte- Jungen und Mädchen wurde nach Feststellung ihrer Personalien Sonntag des Vorjahres nur 24 230 Personen). Auf der ganzen mit einer Verwarnung entlassen und die übrigen vorläufig in Haft Strecke Werder- Potsdam- Berlin wurden am letzten Sonntag 71 747 behalten. und auf der Wannseebahn   65 942 Personen, zusammen 137689 Spandau  . Personen nach Berlin   zurückbefördert, während an dem betreffenden Sonntage des Vorjahres auf der Strede Werder- Berlin nur 40 402 und auf der Wannseebahn 39 583, zusammen 79985 Personen zurückbefördert wurden. Die Steigerung des Verkehrs betrug somit gegen das Vorjahr 57 704 Personen.

Bur Umgestaltung der kommunalen Waisenpflege. Aus dem jetzt erschienenen 3. Teil des" Berichtes über die Ge= meindeverwaltung der Stadt Berlin   in den Jahren 1895-1900" bringt die Bossische Zeitung" eine statistische Darstellung des Bu­standes unserer kommunalen Waisenpflege. Sie macht dazu die Bemerkung, der Bericht ergebe, daß die Befürchtung, die Anstaltserziehung solle beseitigt werden, über trieben set. Uns ist nicht klar geworden, wieso das aus dem Bericht hervorgehen soll. Die Frage, um die es sich handelt, ist ja im wesentlichen erst nach 1900 zu einer brennenden" geworden. Die Bevorzugung der Familienerziehung vor der Anstaltserziehung ist Einen Festzug durch die Stadt werden die organisierten Arbeiter, zwar sehr alt, und die Anfänge dieser aus Sparsamteits­insoweit sie Turns, Radfahrer- und Gesangvereinen angehören, zum rüdsichten entstandenen Bewegung liegen um viele Jahrzehnte erstenmal hierselbst veranstalten( nachdem die Polizei hierzu bereits zurüd; im Vorwärts" ist das oft genug gefagt und nachgewiesen ihre Genehmigung erteilt hat) und zwar anläßlich des allgemeinen worden. Aber den Plan, nicht einmal mehr die vorhandene Anstalt Die Betriebskrankenkasse der Firma Rengert u. Co., Linienſtr. 81, Arbeiter- Sportfestes, das am 23. Juli hierorts stattfindet. in ihrem bisherigen Umfange dem Erziehungszweck dienstbar zu ist durch Erlaß des Oberpräsidenten vom 14. April d. J. am 1. Mai Die Genidstarre. Auch hier sind, wie erst nachträglich bekannt machen, sondern ein Stück nach dem anderen von ihr abzubrödeln aufgelöst worden. Die zurzeit der Betriebskrankenkasse angehörenden wird, bereits Ende April zwei Fälle von Genickstarre zur amtlichen und höchstens einen armseligen Rest übrig zu lassen diesen Plan Mitglieder sind der Ortskrankentasse der Kaufleute, Handelsleute und Stenntnis gekommen. Der eine Fall betraf das Kind einer in der auszuführen hat man doch erst in den allerletzten Jahren begonnen. Apotheker überwiesen worden. Das am 1. Mai vorhanden gewesene Ackerstraße wohnhaften Arbeiterfamilie, der zweite einen Soldaten. In welchem Tempo die Ausführung bisher erfolgt ist und wie weit Vermögen der aufgelösten Betriebstrankenkasse wurde gegen Ueber- Erfreulicherweise nahmen beide Erkrankungsfälle einen befriedigenden sie bereits vorgeschritten ist, das haben wir im März aus Anlaßnahme sämtlicher Verpflichtungen dieser Kaffe der genannten Orts- Verlauf. der Beratung des städtischen Etats gezeigt. Schon Ende 1904 war Strantentasse übereignet. die Rummelsburger   Anstalt zum geringsten Teil noch Erziehungs­Vor dem Tode des Ertrinkens mit knapper Not gerettet wurde anstalt, zum größten Teil nur noch Lazarett und Säuglingsheim. Brenzlauer Straße ereignet. Aus dem Hause Ede der Hirtenstraße das von einem Knaben mutwillig in die Havel   gestoßen sein soll. Ein schwerer Unglücksfall hat sich heute nachmittag in der am Donnerstagvormittag das Töchterchen eines Eisenbahnbeamten, In der Anstalt befanden sich nur noch 66 gesunde Kinder, aber bereits 139 trante Kinder und 49 Säuglinge, die der Etat gleich- Straße Arbeiter beim Straßenpflastern beschäftigt waren. Plötzlich städtischen Pumpwerkes am Lindenufer auf den Vorfall aufmerksam fam aus dem Torweg ein Arbeitsfuhrwert heraus, während auf der Durch die Hülferufe anderer Kinder wurde der Maschinist des falls zu den Lazarettinsassen zählt. Noch Ende 1901 waren 256 scheuten die Pferde und überrannten mit ihrem Fuhrwerk die und holte das Kind aus dem Wasser. gesunde Kinder in der Anstalt. Angesichts dieser Zahlen fehlt uns Arbeiter. Einem von ihnen, deffen Persönlichkeit noch nicht fest- Dr. Breustedt gelang es schließlich, die Verunglückte wieder zum Dem herbeigeholten Arzt wirklich ein parlamentarischer Ausdruck für den Versuch, die Um- gestellt ist, wurde der Schädel zertrümmert, so daß er auf der Stelle Bewußtsein zu bringen. gestaltung zu bemänteln, den in der Stadtverordneten- Versammlung tot war. Die Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht. der Oberbürgermeister Kirschner gemacht hat. Wenn die Rummels burger Anstalt größtenteils nicht mehr Erziehungs= anstalt, sondern Kranken- und Siechenanstalt ist, und wenn felbst die paar gesunden Kinder, denen noch ein Plätzchen darin gewährt wird, auch nur deshalb aufgenommen werden, weil sie vor­aussichtlich nur kurze Zeit in der Waisenpflege bleiben, sodaß eine Unterbringung in Familien sich nicht lohnt, dann kann doch kein Mensch im Ernst behaupten wollen, daß noch von Anstaltserziehung im früheren Sinne die Rede sein könne.

Abermals Genickstarre. Der zehn Monate alte Sohn Arthur des Kaufmanns Kopper, Kleine Auguststr. 11 wohnhaft, wurde nach dem jüdischen Krankenhause und von dort nach der Charité gebracht. Dort wurde nun gestern nach eingehender Untersuchung eine Er­frantung an epidemischer Genicstarre festgestellt. Für geeignete Ab­sperrung und sofortige Desinfektion der Wohnung wurde Sorge ge­tragen.

Der Provisionsschwindler Weiner, der vorgestern hier verhaftet wurde, hat nicht nur Zeitungen und Zeitschriften, sondern auch viele Geschäftsleute geschädigt. Er führte sich mit gefälschten Karten als Vertreter von Beitungen bei ihnen ein, ließ sich für Inserate be­zahlen, gab aber diese nicht auf. Viele Geschädigte haben jetzt der Kriminalpolizei   Anzeige gemacht.

Zwei Fledderer wurden am Donnerstag abend in der Großen Frankfurterstraße abgefaßt. Auf dem Mittelwege vor dem Hause Nr. 14 faß ein Tischler Bernhardt auf der Bant, um etwas frische Suft zu schöpfen. Zu ihm geſellten sich rechts und links zwei alte bestraft sind. Sobald der Tischler eingeschlafen war, fenften sie ihre ledderer namens Olizti und Wahlen, die auch schon wegen Raubes Hände in seine Taschen. Aber so tief fie auch hineinfaßten, sie fanden nichts, weil Bernhardt sie zu Hause geleert hatte. Während fie immer noch ſuchten, packte plötzlich ein Schußmann, der sie beobachtet hatte, mit jeder Hand einen am Kragen. Im ersten Schrecken Dann sprangen sie auf und stellten sich wie auf Verabredung schwer konnten sie ihre Hände kaum aus den Taschen herausbekommen. betrunken. Auf der Revierwache spielten sie diese Rolle weiter.

Straßensperrung. Die Eisenbahnstraße von Wrangelstraße bis Lausiger Plazz einschließlich der nördlichen und östlichen Seite des Laufizer Plazes wird wegen Asphaltierung vom 15. d. m. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Potsdam  .

Ein aufregender Borfall spielte sich am Donnerstag auf dem Bahnhofe in Potsdam   ab. Der vormittags 9 1hr 5 Min. vom Potsdamer Bahnhofe in Berlin   abgelaffene Fernzug nach Magdeburg  hatte sich eben zur Abfahrt in Bewegung gesetzt und war etwa drei Wagenlängen vorgerückt, als man vor der Erfrischungshalle des Bahnhofswirtes zwischen den Schienen unter dem fahrenden Zuge liegend den zappelnden Körper eines neugeborenen Kindes erblickte. Bugleich wurde in dem Zuge die Notbremse gezogen, so daß er hielt, und nun stellte es sich heraus, daß in einem Wagen vierter Klasse eine von der Berliner   Markthalle kommende Frau eines Werderschen Obstzüchters plötzlich von Mutterwehen befallen war. Sie eilte, als sich eben der Zug in Potsdam   in Bewegung fezte, nach dem Abort des Wagens, woselbst sie einem Kinde das Leben gab. Dieses, ein fräftiger Knabe, entfiel ihr plötzlich durch den nach außen führenden Trichter des Aborts und zwar so glücklich, daß es unversehrt dicht neben der einen Eisenbahnschiene zu liegen tam. Dort wurde der junge Weltbürger von einer anderen Werderschen Frau, die in Be vorgeholt, in eine Schürze gewickelt und famt der inzwischen aus gleitung eines Bahnbeamten unter den stillstehenden Zug kroch, her dem Wagen herausbeförderten Mutter nach dem städtischen Kranten haus gebracht, wo es beiden den Umständen nach wohl ergeht. Rummelsburg  .

Die Streitfrage, ob Anstaltserziehung oder Familienerziehung, ist nicht neu. Schon seit etlichen Jahrhunderten wird sie erörtert. Wenn in der Stadtverordneten­Versammlung fürzlich von freisinniger Seite gesagt wurde, dazu feien lange Erfahrungen nötig, so möchte man fast annehmen, daß der betreffende Redner zum ersten Mal in die Berliner   Waisen­pflege hineingeschaut hat. Das städtische Waisenhaus Berlins   ist rund zweihundert Jahre alt, da könnte man nachgerade Erfahrungen genug gesammelt haben. Seit es besteht, sind schon recht oft Zweifel laut geworden, ob nicht Familienerziehung empfehlenswerter sei. Zu jeder Zeit bestand neben der Anstaltserziehung auch noch Familienerziehung. Aber der Gedanke, Familienerziehung noch mehr als bisher zu bevorzugen, tauchte besonders dann auf, wenn mehr als bisher zu bevorzugen, tauchte besonders dann auf, wenn infolge ungewöhnlich starten Zuwachses von Waisenkindern die Pflicht zur Sparsamkeit wieder einmal recht deutlich empfunden wurde. Dieselbe Erwägung gibt ja auch heute den Ausschlag. Man fühlt, daß die Stadt sich ihrer Verpflichtung, das Waisenlazarett Aufsichtsbehörde wird durch die von ihr beliebte Führung des Die Mißachtung der Gemeinde- Interessen durch die staatliche zu erweitern und ein ausreichendes Heim für Waisensäuglinge zu schaffen, nicht entziehen kann. Da man aber kein besonderes Grund­Es Disziplinarverfahrens gegen den früheren Baumeister Hazky der ſtüd dazu hergeben, feine eigene Anstalt errichten mag, so muß war kein vernünftiges Wort aus ihnen herauszubekommen. Auch Gemeinde Borhagen- Rummelsburg recht charakteristisch beleuchtet. die Nummelsburger Anstalt aushelsen. Wo find denn die Beweise gestern bei ihrer Bernehmung durch die Kriminalpolizei taten fie fo, Verschiedene Borkommnisse in der Geschäftsführung dieses Herrn dafür, daß die Anstaltserziehung nicht besser sei? Heraus mit der als ob sie noch nicht nüchtern wären und sich nicht erklären könnten, gaben der Gemeindevertretung Veranlassung, auf seine ferneren Sprache, wenn Ihr etwas darüber wißt! Der Verwaltung ist es wie sie mit den Händen in die Taschen des Tischlers gekommen Dienste zu verzichten. Gleichzeitig wurde ihm aufgegeben, das ja ein Leichtes, Material hierzu zu beschaffen. Wiederholt ist wären. Beide wurden in Untersuchungshaft genommen. Disziplinarverfahren gegen sich selbst zu beantragen. Das geschah früher solches Material zusammengetragen worden, um die alte auch. Seitdem sind nun bereits zwei Jahre verflossen, auch die Streitfrage zu beleuchten: in den 50er Jahren des vorigen Jahr­Vernehmungen in dieser Angelegenheit sind seit etwa einem Jahre hunderts, als Berlin   das neue Waisenhaus in Rummelsburg   baute, abgeschlossen. Dennoch ist seit dieser Zeit die Angelegenheit keinen in den 70er Jahren, als man dazu übergegangen war, wenigstens Schritt weiter gekommen. Heute noch ist nicht abzusehen, wann das die Mädchen nur noch in Familien zu geben. Für die neueste Disziplinarverfahren seine Erledigung finden wird. Die Gemeinde Zeit ist man auf das angewiesen, was die Waisenverwaltungs- Auf der Treptow   Sternwarte werden jest täglich interessante hat dem Baumeister, der ein Jahresgehalt von 6000 m. bezieht, Berichte sagen, und da ist das Urteil über die Anstalt 3- Sonnenflecktengruppen mit dem großen Fernrohr von nachmittags 2 bis jetzt also bereits 12 000 m. zahlen müssen, ohne daß er auch erziehung stets günstig. Dagegen kommt die Softpflege bis 7 Uhr gezeigt. Alsdann ein Firstern und bis 12 Uhr nachts die geringste Tätigkeit für die Gemeinde ausübt. Ihm kann diese in manchen Berichten sehr schlecht weg. Beispiele sind im Vor- abwechselnd der Mond und Mars. Das Thema für den unverantwortliche Verzögerung natürlich nur angenehm sein, nicht wärts" oft mitgeteilt worden, und noch fürzlich wurde in der Sonntagnachmittags- Vortrag von Direktor Archen hold um 5 Uhr aber der Gemeinde Rummelsburg  , die unter schwierigen Finanz­Stadtverordneten- Versammlung vom Genossen Tolksdorf, der in der lautet: Einführung in die Astronomie"; um 7 Uhr: Wie finden verhältnissen leidet und 150 Prozent Kommunalzuschlag zur Staats­Waisenverwaltung siht, der Fall angeführt, daß ein Waisen- unsere Schiffe den Weg über den Ozean"? Das Thema für den einkommensteuer erheben muß. Da alle Beschwerden des Gemeinde­vater" nach Berlin   berichtete, das ihm zur Kontrolle überwiesene Vortrag am Montag, den 15. Mai, abends 9 Uhr, lautet: Ausflug vertretung in mehreren Sizungen mit der Frage, wie es möglich Kind befinde fich wohl, während es tatsächlich im Krankenhause in die Sternenwelt". lag. Auch in dem großen Verwaltungsbericht für 1895-1900 fteht sei, die Aufsichtsbehörde zu einem schnelleren Tempo in diesem Ver über die Waisenanstalt nur Günstiges. Insofern könnte man sich Im wissenschaftlichen Theater der Urania in der Taubenstraße fahren zu bewegen. Nach einem allgemeinen Gerücht, dessen Urheber­allerdings versucht fühlen, aus ihm mit der Voff. 3tg." zu folgern, wird der mit zahlreichen farbigen Bildern ausgestattete Vortrag schaft man dem Herrn Hazky selbst zuschreibt, soll er eine hohe Ber­daß die Befürchtungen übertrieben" seien wenn man nicht Der Simplon und sein Gebiet", welcher sich mit dem Durchstich wandtschaft mit weitreichendem Einfluß besitzen. Die Möglichkeit, wüßte, daß im Rathaus nicht das Gute, sondern das und der Vollendung des Simplontunnels, fowie mit einem Baß- daß es diesem Einfluß gelänge, das Disziplinarverfahren aufzu­übergang über denselben beschäftigt, in nächster Woche am Sonntag, halten, schien der Gemeindevertretung undenkbar. Sie vermag aber Billige den Sieg davonzutragen pflegt. Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend zur Darstellung ge- feine Gründe für die unverzeihliche Verzögerung des Disziplinar Die Ausführung des Hafenprojektes am Stralauer Anger wurde langen; am Montag und Donnerstag finden Wiederholungen des verfahrens zu entdecken. In einer Sizung erklärte der Gemeindes in der gestrigen Magistratssigung beschlossen. Nach einem eingehenden mit Momentbildern des Afrikareisenden C. G. Schillings illustrierten vorsteher auch, daß er nicht in der Lage wäre, seiner vorgesetzten Behörde gegenüber diese Sache mit der unter den obwaltenden Um Vortrage des Stadtbaurats Krause stimmte der Magistrat den Vortrages Tierleben in der Wildnis" statt. Plänen des Stadtbaurates für die Errichtung eines großen städtischen Theater. In der Wolzogen- Oper wird Sonntag der ständen notwendigen Energie zu vertreten. Auch müsse er der vor­Hafens am Stralauer Anger mit Bahn- und Speicheranlagen zu 14. Wiederholung der erfolgreichen Zeplerschen Oper Die Bäder gefeßten Behörde gegenüber in Anwendung des Tones" sehr vor­und bewilligte die Kosten für die Vorarbeiten in Höhe von 300 000 M. von Lucca  " auf vielseitiges Verlangen noch einmal die Schiller einen Rechtsanwalt, der den Willen der Gemeinde stärker zum Aus­sichtig sein. Unter diesen Verhältnissen beschloß die Vertretung, Die Gesamtkosten der Anlage werden sich nach dem Voranschlage Gedächtnisfeier vorangehen( Festklänge von Franz Liszt  , zu Schillers brud bringen kann, mit der ferneren Vertretung zu betrauen. auf rund 8 000 000 m. stellen, wobei das städtische Terrain in einer Gedächtnis, verfaßt und vorgetragen von Ernst v. Bolzogen, das Disziplinarverfahren nun einen schnelleren Verlauf nimmt? Ausdehnung von etwa 5000 Quadratmeter außer Ansatz geblieben ist. Schillersche Lieder zur Laute gesungen von Elsa Laura v. Wolzogen Die Aeltesten der Berliner   Staufmannschaft und die Handelskammer und Schillers Hymnus von Richard Strauß  , gesungen von Hermann Bernsdorf. haben eine Zinsgarantie je zur Hälfte bis zur Höhe von 70 000 M. Jacobs). Im Laufe der nächsten Woche wird als Neuheit den jährlich übernommen. Bädern von Lucca  " ein Einakter Reklame", Tegt und Musik von Schwurgericht des Berliner Landgerichts II und erregt das lebhafte Inter­Ein umfangreicher Brandstiftungsprozeß begann gestern vor dem Es wird nach Ansicht dieser Körperschaften zu erstreben fein, Martin Jacob vorausgehen.- National Theater. Heute daß die Hafenanlage zur Tarifftation gemacht und in dem Tarif Sonnabend, den 13. Mai, gastiert Madame Charlotte Wyns als" Nose esse der Dorfbewohner von 3ernsdorf und Umgegend. Die Anklage faze nur die Streckenfahrt zur Anrechnung gebracht wird. Ebenso Friguet" im Glöckchen des Eremiten". Am Sonntag, den 14. Mai, richtet sich gegen den Gastwirtssohn Karl August Albert Ruden, wie auf den Bahnanschluß wird von der Kaufmannschaft großes abends 8 Uhr:" Die Jüdin  ", Gastspiel des fönigl. Kammersängers der seit dem 5. Dezember v. J. in Untersuchungshaft sizt und fich Gewicht darauf gelegt, daß in dem projektierten Speicher eine zoll- Werner Alberty." Im Gebrüder Herrnfeld Theater wegen wiederholter Brandstiftung und Verleitung zum Meineide zu Es handelt sich um eine Reihe mysteriöser freie Niederlage mit eigener Bollabfertigungsfindet morgen die legte Sonntags- Vorstellung in dieser Spielzeit verantworten hat. telle eingerichtet werde. Die nach dieser Richtung mit der tgl. statt, da die Direktion am Montag bereits die diesjährige Saison wohner von Bernsdorf   in Aufregung erhalten haben. Den Brandstiftungen, die seit den letzten zwei Jahren die Be­Brovinzial- Steuerdirektion gepflogenen Verhandlungen haben bereits beschließt, um ihre Gastspiel- Tournee nach Leipzig   und Hannover   zu Vorsitz im Gerichtshofe führt Landgerichtsdirektor v. Haugsdorf  , beginnen. Die Komödie Die Meyerhains" gelangt daher nur noch die Anklage vertritt Staatsanwalt Giersdorf, die Verteidigung dreimal zur Aufführung. Am Donnerstag, den 18. Mai, beginnen führen die Rechtsanwälte Dr. Schwindt und Arndt. In dem die Winter- Tymian- Sänger ihr Gastspiel.

"

Wie sich der Betrieb des neuen, abgesehen von dem Wert des städtischen Geländes, mit einem Koſtenaufwande von rund acht Millionen Mark herzustellenden Unternehmens wirtschaftlich gestalten wird, ist natürlich nicht mit Sicherheit vorher anzugeben. Es sind nur Schäßungen möglich.

"

Vorort- Nachrichten.

Beitraum von zwei Jahren sind imOrte nicht weniger als 16 Brände ausgekommen, die von böswilliger Hand angelegt waren und großen Schaden anrichteten. Der Verdacht der Täterschaft richtete sich zunächst gegen den Büdner Wilh. Nust, er wurde aber nicht genügend bestätigt und richtete sich sodann auf Grund der verschiedensten Indizien nach und nach immer mehr gegen den jezigen Angeklagten. war auffallend, daß bis Mai 1903 fast alle Brände der Nähe des damals bon dem Water des An­

Der undankbare Künstler. Wegen Bedrohung seiner Wohltäterin, der 60jährigen Witte eines Berliner   Kanzleirats, hatte sich der Charlottenburg  . Cellist Walter Ferner aus Wilmersdorf   bei Berlin   vor der Straf- Lohnbewegung der Friseurgehülfen. Die vom Zweigverein Berlin  fammer zu Wiesbaden   in der Berufungsinstanz zu verantworten. des Zentralverbandes der Friseurgehülfen Deutschlands   am Mitt- in Der junge, begabte Künstler hatte in der alten Dame, die seinerzeit woch, den 10. Mai, im Restaurant" Jägerhof" zu Charlottenburg   geklagten bewohnten Grundstücks stattfanden. Der Vater verlegte in Wiesbaden   in Pension wohnte, eine mütterliche Freundin ge- veranstaltete und gut besuchte öffentliche Versammlung befaßte sich dann seine Wohnung an das andere Ende des Dorfes und nun funden, die ihm reichliche Geldmittel zukommen ließ. Im März 1903 mit folgender Tagesordnung:" Die Lohnbewegung Berlins   und wechselte auffallenderweise auch der Schauplatz der Brände. Seit erfuhr die Freundschaft zwischen beiden aber eine fahe Trübung schließen wir uns derselben an?" Der Referent iere- Berlin   be- Mai 1903 fanden fast alle Brände wieder in der Nähe des neuen wie man sagt, weil Ferner die Geschenke der Dame stvar mit leuchtete eingehend die Lohn- und Arbeitsverhältnisse Groß- Berlins. Grundstückes des Vaters statt. Es war ferner auffällig, daß bei Freuden akzeptierte, von Verpflichtungen, die ihm daraus erwuchsen, Er zeigte die Notwendigkeit der Lohnbewegung und forderte die den meisten Bränden der Angeklagte als einer der Ersten in aber nichts wissen wollte; nach einer anderen Version soll die Charlottenburger   Gehülfenschaft auf, sich derselben anzuschließen. der Nähe der Brandstätte anzutreffen war. Insbesondere war dies Kanzleirätin ein Verhältnis nicht gebilligt haben, das Ferner mit Nach einer regen Distuffion fand folgende Resolution einstimmige bei den beiden Bränden der Fall, die dem Angeklagten von der einer Wiesbadener   Dame angeknüpft hatte. Als sich der Künstler Annahme: Anklagebehörde zur Last gelegt werden. Am 27. Juli brannte eine und die Rätin eines Tages auf der Straße trafen und die letztere Die Charlottenburger   Gehülfen erklären sich mit den Aus- Scheune des Büdners Wolfermann vollständig ab, so daß nur die ihn mit Walter, Walter!" anrief, sagte Ferner in erregtem Tone: führungen und den vom Referenten aufgestellten Forderungen eine Unfassungsmauern stehen blieben. Die Scheune grenzt mit einem Wie tönnen Sie es wagen, mich anzurufen!" und fette, indem er verstanden. Die Versammelten versprechen, dieselben mit Nachdruck Flügel unmittelbar an das zum Grundstück des Vaters gehörige brohend seinen Stod hob, hinzu:" Machen Sie, daß Sie weg zu vertreten. Ferner verpflichten sich die Anwesenden, sich der Organi- Gartenland. Zwei Knaben hatten um die Zeit des Brandes den tommen, sonst schlage ich Ihnen den Schädel ein!" Die Dame er fation anzuschließen." Ongeflagten forsch" durch den Garten nach einem Kirschbaum zu