Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 200.
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Von der Cholera.
Sonnabend, den 27. August 1892.
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9. Jahrg.
Krankheitsstoffe beherbigen, wohnen in engen Hinterhäusern, von I and herkommenden Wallfahrer bedingungslos zurückderen Bau man sich feine Vorstellung machen kann, in den soge zuweisen, sowie Legitimationen zu Wallfahrten nach Rußnannten Terrassen, hunderte von Menschen auf einem fleinen land unter feinen Umständen zu ertheilen. schmutzigen Blaze. So wohnen auf der verkehrreichen ziemlich Im Münchener Zentralbahnhof ist wegen der CholeraTheil in solchen Terrassen. Daß da für eine so gefährliche Seuche furzen Steinstraße nicht weniger als 30 000 Menschen zum größten gefahr ein ärztlicher Beobachtungsdienst eingerichtet worden. ein geeigneter Boden ist, läßt sich denken. Zu alledem kommt wie das Medizinalkollegium haben Anordnungen betreffs der Das württembergische Ministerium des Innern, sonoch ein augenblicklicher Mißstand, die ungeheure Size, die feit Cholera erlaffen. Im Ministerium des Innern ist eine Choleraeiner Woche bereits über der Stadt liegt, ohne daß auch einmal kommission eingesetzt worden. Der Staatsanzeiger" druckt die staunliche Gleichgiltigkeit, mit der ein recht großer Theil der Be- und die Anweisung zur Desinfektion" ab. ein erfrischender Regen gekommen wäre. Endlich noch die er- Belehrung" des preußischen Kultusministeriums über die Cholera völkerung die Krankheit ansieht. Trotz aller Mahnungen der Be- Der Eisenbahnverkehr zwischen Dänemark und dem hörden durch öffentliche Rundgebungen und spezieller Weisungen Auslande findet bis auf Weiteres nur über die Station Vernachlässigungen vor, kein Wunder also, daß die Krankheit den und Desinfektion des Gepäckes vorgenommen wird. durch die Presse, kommen doch noch die gröbsten Verstöße und Wandrup statt, woselbst eine ärztliche Untersuchung der Reifensolche Fortschritte macht. Die Maßregeln gegen die Einschleppung austeckender Krankheiten sind nunmehr auch auf Hertünfte aus den belgischen Häfen ausgedehnt worden.
Der Reichs- Anzeiger"( Nr. 201 vom 26. Auguft) Schreibt: „ Nach den Mittheilungen des aus Hamburg zurückgekehrten Geheimen Medizinal- Raths Dr. R och ist nicht mehr daran zu zweifeln, daß in Hamburg und Altona die asiatische Cholera in einem bedrohlichen Umfange herrscht. An beiden Orten find unter dem Beirath Dr. Koch's und des noch in Hamburg verbliebenen Regierungs- Raths Dr. Rahts umfassende Maßregeln gegen die Seuche von den Behörden in die Wege geleitet. Auch ist ein Nachrichtendienst vorbereitet, um bis auf Weiteres täglich die gemeldeten Erkrankungs- und Sterbefälle durch das Kaiserliche Gesundheitsamt bekannt zu geben. Morgen Nachmittag Aus Hamburg meldet Wolff's telegraphisches Bureau am wird im Reichsamt des Innern eine Kommission, zu 26. August: Nach amtlicher Feststellung kommen zu den für den welcher Abgesandte der vornehmlich betheiligten frankungen, von denen 46 tödtlich verliefen, sodaß im Ganzen 23. b. Mis bis Mittags gemeldeten Fällen noch hinzu 76 Er Bundesregierungen eingeladen sind, zur Berathung der am 23. d. Mts. 125 Personen erkrankt und 64 gestorben sind. unter dem Ernst der Verhältnisse für das Gestern famen im Ganzen 82 Erkrankungen und 31 Todesübrige Reichsgebiet, über das schon Geschehene fälle vor." hinaus noch weiter zu ergreifenden Maßregeln im Ganzen 188 Personen an der Cholera erkrankt und 32 Perfonen Hamburg . Nach amtlicher Mittheilung sind am Mittwoch gestorben; am Donnerstag sind bis Mittags 90 Personen erfrankt und 41 gestorben. In Altona find gestern 8 Personen an der Cholera gestorben.
zusammentreten."
Die Hamburger Blätter melden nunmehr, daß in Altona der erste Fall asiatischer Cholera bereits am 19. Auguft amtlich konstatirt worden ist.-
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fonen werden in Bamdrup einer ärztlichen Untersuchung unterKopenhagen. Die vom Auslande ankommenden Perzogen und, falls sie als an Cholera, Cholerine oder Diarrhöe leidend sich erweisen, in einem zu diesem Zwecke eingerichteten Lokal untergebracht. Das mitgebrachte nicht gewaschene Bettzeug, rückgesandt oder verbrannt. die Wäsche und die wollenen Kleider werden desinfizirt und zu
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Die Pariser Zeitung Paris " veröffentlicht ein Interview eines seiner Redakteure mit Dr. Dujardin über die in der Um gegend von Paris aufgetretene Epidemie. Danach hat sich Eine neuerliche polizeiliche Bekanntmachung verbietet den Dr. Dujardin dahin geäußert, daß die gedachte Epidemie, die Das" Hamburger Echo"( r. 200 vom 26. August) Genuß von ungekochtem Elbwasser. Die Badeanstalten auf der sich bis nach Rouen und Havre ausgedehnt habe, im Abnehmen schreibt über die Hamburger Ereignisse:„ Wir erheben Beschwerde Elbe und der Bille sind geschlossen. Die Badewärter bilden mit begriffen sei und bald gänzlich verschwinden werde. Ueberdies darüber, daß die Desinfektion von Räumen, wo Cholerakrante Unterstützung von Konstablern Kolonnen, welche die Häuser sei dieselbe von der in Rußland herrschenden Cholera, welche und an der Cholera Verstorbene gelegen haben, nicht schnell revidiren und etwaige Verunreinigungen energisch beseitigen nach Hamburg und Antwerpen verschleppt worden sei, durchaus genug geschieht. Wir kennen einen Fall, wo ein Choleratranker müssen. Ferner sind seitens der Behörde vierzig verschiedene verschieden.(?) Es würden demnächst Maßregeln wie zur Zeit am Dienstag Abend starb; um 11 Uhr wurde die Leiche weg- Rolonnen errichtet, um sofort nach gemeldetem Erkrankungsfalle der in Spanien herrschenden Cholera getroffen werden, um die geholt und die Wohnrng, welche von der Familie des Todten das betreffende Haus zu desinfiziren. Die Krankheit graffirt Verschleppung der in Rußland aufgetretenen asiatischen Cholera verlaffen wurde, geschlossen. Heute, Donnerstag Abend 7 Uhr noch immer hauptsächlich unter den Hafenarbeitern. Bei den nach Frankreich zu verhindern. wurde die Wohnung erst desinfizirt. Vergessen kann dies nicht 6500 Mitgliedern der Ortskaffe der kaufmännischen Arbeiter sind In Paris sind am 25. d. M. im Hospital St. Antoine in fein; es fehlte nicht an fortwährenden Mahnungen auf der zu-| 15 Sterbefälle vorgekommen, wogegen bei 18 anderen Ortstassen 12 Stunden 12 plögliche Choleratodesfälle vorgekommen. Jm ftändigen Polizeiwache; außerdem wurden heute auf dem Stadt mit zusammen 15 500 Mitgliedern nur 2 Todesfälle vorgekommen Publitum geht das Gerücht, im Hospital Rothschild feien ebenhause ernste Borstellungen gemacht lange genug ohne Nußen. find. Das Wetter ist heute fühl und regnerisch. Das Wetter ist heute fühl und regnerisch. Die Abthei- falls Cholerakrante vorhanden. Behörden wie Aerzte wollen das Reichen die verfügbaren Kräfte vielleicht nicht aus? Sollte das lungen der Infanterie- Regimenter Nr. 31 und 85, welche fich Borkommen der asiatischen Cholera immer noch nicht zugeben der Fall sein, wohlan, man ergänze fie! Es giebt Tausende von noch hier befanden, sind heute früh von hier abgerückt und ver- und behaupten, es läge Cholera nostras vor. wacteren Arbeitern, welche die Gefahr nicht scheuen und gern bleiben vorläufig im Lockstedter Lager. Nach einer Meldung aus Bordeaux ist dort ein am bereit sind, sich in den Dienst der Allgemeinheit zu Folgender Brief eines Hamburger Artes 24. d. Mts. aus Havre angekommener französischer Dampfer stellen. Eine Kalamität ist es ferner, daß den Familien, wird der Bossischen Zeitung"( Nr. 398 vom 26. d3. Mts.) unter Quarantäne gestellt worden, weil an Bord desselben wähin welchen ein Todesfall an Cholera vorgekommen zur Verfügung gestellt: Es ist eine tieftraurige Zeit, die wir rend der Fahrt ein verdächtiger Todesfall vortam. Außerdem und welche deshalb die Wohnungen verlassen mußten, fein hier durchleben. Die Cholera nimmt leider an Ausdehnung befinden sich frank an Bord drei Leute der Bemannung. Nach Unterkommen verschafft wird, wenn sie selbst nicht in der Lage immer mehr zu, und wenn auch die Majorität der Fälle als einer am 25. d. M. von der Stadtbehörde von Havre verfind, dafür zu sorgen. Man hat seiner Zeit verstanden, für die mittelschwer" zu bezeichnen ist, so ist doch die Sterblich öffentlichten Zusammenstellung sind daselbst seit dem 30. Juli russischen Auswanderer Räumlichkeiten zu beschaffen. Das mußteits- 3iffer eine schredlich e. Seit Sonnabend wußte 365 Fälle choleraähnlicher Erkrankungen vorgekommen, von denen auch für die Einheimischen möglich sein. Leerstehende Räume ich schon, daß an der Diagnose Cholera asiatica nicht zu 104 einen tödtlichen Verlauf nahmen. Am 24. d. M. seien giebt es genug, und wir stehen nicht an, der Behörde zu empfehlen, zweifeln war, und seit diesem Tage ist mir eine Arbeit erwachsen, 28 Personen erkrankt und mehrere Personen gestorben. Wie weiter ohne Weiteres auf dem Wege der Requisition die Wohnungen die über alle Begriffe geht. So z. B. habe ich gestern 61 Besuche aus Havre gemeldet wird, hätten die Aerzte festgestellt, daß die für Familien zu beschaffen. Kleinliche Rücksichtnahme darf hier gemacht und komme am Tage nicht aus dem Wagen, Nachts Epidemie, welche infolge der eingetretenen Abfühlung im Abnicht obwalten; es gilt, einem allgemeinen Nothstand zu steuern, faum aus den Kleidern! Am meisten infigirt ist die Hafengegend und je schneller und energischer die Behörde eingreift, desto mehr und der sogenannte Hammerbrook, auch Hohenfelde ist ziemlich Dant wird ihr die Bevölkerung wissen und desto mehr Achtung stark betroffen. Die Fälle sind meist in den Proletarier wird sie sich erwerben." Wie nöthig es ist, daß die in dem Leit- treisen, die oberen Schichten find weniger start be- Rouen . Hier wie in der Umgegend ist heute ein neuer artikel des Vorwärts"( Nr. 199 vom 26. August): Was ist fallen. Nach oberflächlicher Schäzung sind bisher 800 Er Fall von choleraartiger Erkrankung nicht vorgekommen. zu thun? erhobenen Forderungen rasch erfüllt werden, zeigt sich frankungen vorgekommen. Die Zeitungen vertuschen leider vieles: Gestern betrug die Gesammtzahl aller Erfrankten hier und in auch hier deutlich. Sehr praktisch ist das Vorgehen der organi Unsere sanitären Einrichtungen haben sich als der Umgegend 2, nicht aber 200, wie irrthümlich und infolge firten Arbeiterschaft Hamburgs ; es ist gegebenen Falls auch völlig unzulänglich erwiesen; Hamburg , eine Stadt telegraphischer Verstümmelungen von hier gemeldet worden ist. für Berlin u. s. iv. zu empfehlen. Die berufenen Persönlich von einer halben Million Einwohner, hat nur 11 Krantenwagen. Am 25. d. M. wurden 200 choleraartige Erkrankungen in feiten, nämlich der Vertrauensmann des zweiten Wahlkreises Die Kranken und Todten liegen 5-6 Stunden, ehe eine Ab- Darnetal und Dieppeballe, sowie 70 in Difsel= und der Vorsitzende des Borsitzende des Gewerkschaftskartells, Gewerkschaftskartells, empfehlen holung erfolgt, die Desinfektion geht außerordentlich langsam la Riviere festgestellt; von letteren verliefen 20 tödtlich. während der Dauer der Seuche von allen nicht absolut vor sich." Das Entstehen der Epidemie wird dem Seinewasser zu
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nehmen begriffen sei, nicht die asiatische Cholera sei(?). Der in Havre eingetroffene, von Hamburg kommende Dampfer ,, Galicia " ist unter Quarantäne gestellt worden.
nothwendigen Versammlungen abzusehen. Wir schließen Charakteristisch ist es, daß, wie die„ Boff. 3tg." meldet, die geschrieben. uns diesem wohlgemeinten Rathschlag vollständig an und Hamburger Kirchenkreise die Abhaltung eines allgemeinen Unter der Garnison von Sternewice( Russisch- Polen) ersuchen unsererseits die Parteigenossen, ihm zu folgen. Bettages erwägen". Die Pfaffbeit will Noth und Elend fort- wüthet feit mehreren Tagen die Cholera. Man hatte versucht, Nicht allein fich, auch Andere sehen sie sonst einer großen Gefahr beten", was auch eine schöne Gegend ist. Die gestrige Cholera- diese Thatsachen möglichst geheim zu halten; es steht jedoch fest, Es soll damit feineswegs gesagt sein, daß nun feine zunahme bestätigt sich, nämlich 140 Todte. Da aber diese Nacht daß täglich durchschnittlich 15 Soldaten sterben. Versammlung stattfinden dürste. Wenn dringende, nicht auf- dreizehn Grad Wärme eintraten und die Normaltemperatur zur Nach russis chamtlicher Meldung ist eine in der Stadt zufchiebende Angelegenheiten vorliegen, darf und wird die Gefahr Stunde andauert, so athmet die Hamburger Bevölkerung auf, Drel angereifte Person am 24. d. Mts. an der Cholera erkrankt. nicht gescheut werden. Alles aber, was verschoben oder unter- das Beste hoffend. Am 26. Auguft wurden bis Mittags drei Am 22. b. Mts. erkrankten im Gouvernement Sfaratow 879 und laffen werden kann, verschiebe oder unterlasse man auch. hundert neue Cholerakrante in Hamburg gezählt. starben 464 Personen, am 23. d. Mts. erkrankten bezw. starben in den Gouvernements Weronesh 791 beziv. 340, Sfamara 732 bezw. 349, Gimbirst 382 bezw. 167 Personen. Im Gou vernement Orenburg erkrankten am 22. d. Mts. 241 und starben 85 Personen. Im Uebrigen ist der Stand der Epidemie un
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verändert.
worden.
Wie der Hamburgische Correspondent" meldet, ist Geheim- In Altona herrscht Wassermangel infolge unver rath Dr. Roch am 25. August von Hamburg nach Berlin nünftiger Vergeudung. Der telephonische Börsenverkehr zwischen zurückgekehrt, nachdem in einer Sigung mit den Kommiffaren des Hamburg und Berlin ist nunmehr ganz eingestellt, sonst die Senats die zur Verhütung der Weiterverbreitung der Cholera zu Stimmung der Bevölkerung ruhig und gefaßt, der Börsenverkehr ergreifenden Maßnahmen festgestellt waren. Nach der Ansicht und das Straßenleben wie bisher." Roch's ist die Seuche aller Wahrscheinlichkeit nach von Ruß- Die Memeler Stadtverordneten ersuchten den Regierungs- Antwerpen. Heute wurde ein Erdarbeiter auf offener land und nicht, wie mehrfach angenommen wurde, von Frank- präsidenten in Königsberg telegraphisch um Maßregeln gegen die Straße von Krämpfen befallen und nach dem Lazareth verbracht. reich eingeschleppt worden. Durch die bisherigen Erkrankungen Gefahr, welche die alltäglich zahlreich hier durchziehenden Die für Provenienzen von Havre , Hamburg und dem Rhein an find meist die niederen" Boltstlassen, nament- russisch- jüdischen Auswanderer in der jeßigen geordnete Quarantäne ist auch auf Schiffe aus ganz Frankreich lich die Hafenarbeiter betroffen. Das Wetter ist fühler. Sholeraeit bilden. In Eydttuhnen wird das Gepäck und aus den aus der Ostsee tommenden Häfen ausgedehnt Das Straßenleben und der Geschäftsverkehr sind wie gewöhnlich. der russischen Reisenden desinfizirt. Regierungsrath Rahts, welcher noch hier verbleibt, ist der An- Nach einer dem Rönigsberger Eisenbahn- Betriebsamt ficht, daß die Cholera bei tühlem Wetter bald erlöschen werde. Das Schiff„ Gemma" von Hamburg kommend lief in zugegangenen Berfügung des Ministers der öffentlichen Arbeiten Gravesend( England) mit 60 Passagieren ein, von denen 3 Im Hamburger Echo" liest man noch: Warum werden ist die ganze ostpreußische Grenze gegen Rußland mit als choleraerkrankt erkannt wurden. die Schulen nicht geschlossen? Geschieht dies aus Rücksicht Ausnahme der Uebergänge bei Gydtkuhnen Das Schiff wurde in Eydtkuhnen und Quarantäne gelegt. darauf, daß nach Außen hin die Gefahr nicht allzu groß er Prostten für den Verkehr gesperrt. In Amsterdam wird die Einfuhr von verunreinigten scheinen foll? Wir sind gewiß die Legten, die sich von der Der Hartung'schen Zeitung" zufolge sind zur Verhinderung Lumpen, Kleidern, Bettzeug aus den Häfen von Hamburg und Hengstlichkeit bewegen lassen; aber auch die Rücksicht auf finan- der Einschleppung der Cholera für den Hafen von Pillau die Antwerpen erst nach vorheriger Desinfizirung gestattet. zielle Nachtheile darf bei einer allgemeinen Gefahr nicht in strengsten Maßregeln getroffen. Die Mannschaften der von In Molenbeet bei Brüssel sind 14 Cholerafälle ärztlich Frage kommen. Deshalb fordern wir, daß sofort die Schulen Hamburg einlaufenden Dampfer werden gleich den Mann- festgestellt worden. gefchloffen werden( was übrigens bei der ungeheuren Hige auch schaften russischer Schiffe auf ihren Gesundheitszustand unterschon erforderlich wäre, wenn die Cholera nicht graffirte). sucht. Aehnliche Maßregeln sind auch für den Königs- nach einem ministeriellen Rundschreiben vom 18. d. M. die Cholera in Brüssel . Der amtliche Moniteur belge" schreibt, daß Ohnehin ist doch jetzt an einen gedeihlichen Unterricht berger Hafen verfügt. feiner belgischen Ortschaft einen epidemischen Charakter trage. Der nicht zu denken, Der Schulbesuch ist durchweg nur Der Schlafwagen- Verkehr zwischen Frankfurt a. M. und Gesundheitszustand im Lande sei nicht beeinträchtigt, namentlich geringer. Aus Lehrerkreifen wird uns geschrieben: In Köln ist bis auf weiteres eingestellt. Ebenso ist der Verkehr der auch nicht in Antwerpen . Allerdings seien an Bord von Sen Volksschulen fehlen etwa 30 pet. der Kinder; wahrscheinlich Schlafwagen des Kurses Berlin - Warschau über Küstrin - Dampfern aus Havre und Hamburg einige choleraverdächtige von den Eltern aus Beforgniß zurückgehalten. Im Hammerbrook Schneidemühl- Bromberg auf die Strecke Berlin - Alexandrowo be- Fälle vorgekommen, die in Antwerpen einen tödtlichen Ausgang hat ein Hauptlehrer die ihm unterstellte Voltsschule bis auf schränkt. nahmen, indeß seien dies vereinzelte Fälle geblieben. Unter Weiteres geschlossen. Nach dem Grunde der Schulversäumnisse Aus Köln wird unterm 25. d. Mts. berichtet: Ein an diesen Umständen stelle die Sanitäts- Kommiffion für die Schelde wird nicht mehr geforscht; wer von den Kindern also fehlt, der Brechdurchfall leidender Arbeiter wurde in der vergangenen Nacht nach wie vor Gesundheitsscheine aus. Gegenüber den Herkünften fehlt. Ob die Behörde zu ängstlich ist, um alle gefunden Kinder ins Kölner Hilfskrankenhaus geschafft, woselbst er 1/4 Stunde aus dem Auslande feien alle nöthigen sanitären Maßnahmen zum Schulbefuch zu zwingen, und wiederum zu zuversichtlich, um nach der Einlieferung verstarb. Die fofort angestellte batterio- getroffen. die Schulen zu schließen, das muß Jeder selbst beurtheilen. Ron- logische Untersuchung ergab Cholera nostras, weshalb die Leiche Brüssel . In Jumet ist heute eine Fran an der Cholera sequent erscheint es nicht." unverzüglich beerdigt wurde. Heute wurden zwei weitere unter gestorben, ein weiterer Todesfall wird aus Chatelineau geAus Hamburg wird der Vossischen Zeitung" unterm denselben Symptomen erkrankte Personen dem Hilfskrankenhaus meldet. 25. d. M. gemeldet:" Gutem Bernehmen nach depefchirte Roch an zugeführt. London . das Reichs- Gesundheitsamt, daß die Cholera fortschreite, Von dem Dampfer„ Gemma" aus Hamburg Auf dem Bahnhof zu Hannover tft, wie die Bossische wurden gestern in Gravesend an der Themse 3 erkrankte Per die Krankenziffer über a chthundert betrage. Die Todten wer Beitung"( Nr. 397 von 26. d. Mts.) meldet, die Perronfonen, zwei Frauen und ein Mann, gelandet und in ein Krankenden verschieden auf 160 bis 300 angegeben. Sämmtliche Elb- perre verhängt, um die durchreisenden oder ankommenden haus gebracht. Die beiden Frauen sind gestorben, während der badeanstalten find geschlossen, Versammlungen, Märkte und Tanz- Fremden betreffs ihres Gefundheitszustandes beffer überwachen Mann sich in der Befferung befindet. Ein von der Regierung luftbarkeiten auf den benachbarten preußischen Gebieten theilweise zu können. Merztliche Hilfe ist auf dem Bahnhofe ftets vor- entfandter Sanitätsbeamter besuchte das Hospital, in welchem die verboten. handen und ein Zimmer zur Untersuchung der Kranten ein- 3 Personen untergebracht waren, sowie das in Quarantäne Aus Hamburg berichtet die Frankfurter Zeitung ": gerichtet. liegende Schiff und sprach sich über die getroffenen gesundheitsUnser ganzes Trinkwasser nehmen wir aus der Elbe und Unter choleraverdächtigen Erscheinungen wurde in Botspolizeilichen Maßregeln befriedigt aus. diefes Waffer ist nachgewiesenermaßen absolut gesundheitsschädlich dam ein Gardejäger ins Lazareth gebracht. In allen Kasernen Die norwegische Regierung hat sämmtliche französische und darf nur nach Reinigung durch Kohlenfilter genoffen werden. in Potsdam hat man übrigens besondere Cholerastuben ein- Häfen am Ranal als von der Cholera angesteckt erklärt. Da jedoch jede Familie selbst für ein solches Filter sorgen muß, gerichtet, in welchen zunächst alle etwaigen verdächtigen Kranken Die am 24. August für Tetfchen( Böhmen ) angeordnete ift es tlar, daß besonders ärmere Familien sich erheblichen Ge- isolirt werden sollen. ärztliche Untersuchung der Reisenden und Desinfizirung ihres Gepäckes ist auch auf Bodenbach ausgedehnt worden. Die englische Regierung hat die Einfuhr von Lumpen, Hadern und alten Kleidern aus allen europäischen Häfen värde
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fahren aussehen. Dann die Wohnungsfrage. In der Alt- Aus Anlaß des großen Ablaßfestes in Annaberg, an stadt, in der Nähe des Hafens und an den sogenannten Fleets, welchem alljährlich zahlreiche Bolen und Ruffen theilnehmen, hat Wasserstraßen, die im Hochsommer zur Ebbezeit die gefährlichsten der Regierungspräsident von Oppeln angeordnet, alle aus Ruß