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Nr. 12. 22. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

7. Generalversammlung des Zentralverbandes der Töpfer belaffen. und Berufsgenossen.

( Fortsehung der Donnerstag- Sibung.) Müller- Wien schildert sodann in längeren Ausführungen die Verhältnisse der Kollegenschaft in Oesterreich  . Eine wichtige Frage schnitt der Antrag Berlin   an: Bei Arbeiten nach außerhalb, dis fogenannten Montagearbeiten, ist der am Orte höhere Tarif zu Bahlen".

Segawe- Berlin weist auf die unhaltbaren Zustände hin, die sich herausstellen, wenn eine Firma eines Ortes mit niedrigen Arbeitslöhnen nach auswärts arbeitet.

Gilberschmidt weist auf die Wichtigkeit dieser Frage hin, die eine Aenderung der bisherigen Tarifpolitik bedingt, und schlägt folgenden Antrag vor:

" Der 7. Verbandstag beauftragt den Zentralvorstand und die Vorstände der Mitgliedschaften bei Abschließung von Tarifverträgen den Grundsah zu wahren, daß

1. die örtlichen Tarife für einen bestimmten und begrenzten Bezirk Geltung haben;

2. im Tarif festgelegt wird, daß, wenn außerhalb des Geltungsbereichs Arbeit ausgeführt wird, die Löhne resp. Preise gezahlt werden, die am Orte der Arbeit durch Tarif vereinbart oder durch Organisationsbeschluß festgelegt und üblich sind. Die Mitglieder, die nach außerhalb Arbeit annehmen, haben die Pflicht, die hier ausgesprochenen Grundsäge zu respektieren."

Der Antrag wird angenommen. Der Antrag Kiel  , die Magimalgrenze für alle Filialen einzuführen, wird abgelehnt und die Marimalgrenze überhaupt aufgehoben,

( Freitags Sigung.),

Zur Beratung kommen die

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Abänderungs- Anträge zu den Statuten... Hierüber referiert Evers- Hildesheim  .

Nennenswerte Aenderungen sind: In Zukunft haben Mitglieder, die krank oder arbeitslos find, pro Woche 15 Pf. Beitrag zu zahlen.. Militärische Uebungen und Gefängnishaft über 26 Wochen befreien bon der Beitragspflicht. Vom Militär zurückkehrenden Mitgliedern

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Sonntag, 14. Mai 1905.

Der örtlichen Verwaltung werden für Verwaltungszwede politischen Kampf" sprechen wird, Zahlreichen Besuch, namentlich 20 Prog. der Einnahme( Antrag Berlin  : 15 Proz.), wie bisher, der Frauen, erwartet Die Vertrauensperson. Auf Antrag De der Berlin   wird beschlossen, daß der Bentral- und Umgegend hält Montag, den 15. Mai, abends 8% Uhr, in Schöneberg  . Der Verein für Frauen und Mädchen Schönebergs vorstand in Zukunft die Gauleiter zu ernennen hat. Weimanns Klubhaus, Hauptstraße 5-6, seine Vereinsversammlung ab. In derselben wird Herr Baege einen Vortrag halten über: " Entstehung und Abstammung des Menschen". Um zahlreiches Er­scheinen der Mitglieder wird gebeten. Gäste, Frauen und Männer, find uns willkommen. Den Mitgliedern soll auch näheres bekannt gemacht werden über den Ausflug am zweiten Pfingstfeiertag. Der Vorstand.

Als Delegierter ist aufünftig nur wählbar, wer mindestens awei Jahre Mitglied des Verbandes ist. Den Gauleitern wird auf der Generalversammlung nicht nur Siz, sondern auch Stimme ein­geräumt.

Die nächste Generalversammlung findet in Berlin   statt.

Zur Erledigung fommen nun berschiedene Anträge, die sich auf Einführung der Arbeitslosen Unterstüßung beziehen. vers- Hildesheim   schlägt vor, da die Erhöhung der Beiträge abgelehnt wurde, zunächst den Zentralvorstand zu beauf­tragen, einen Vorschlag auszuarbeiten, der einer Urabstimmung zu unterbreiten ist. Die Ausarbeitung eines Vorschlages wird an­genommen, die Urabstimmung wird abgelehnt. Zum Punkt

Presse

begründet Beier- Dresden   den Ausschußantrag, das Fachorgan " Der Töpfer" besser auszugestalten und einen eigenen Redakteur anzustellen. Der Antrag wird angenommen. Außerdem wird bea schlossen, daß der Redakteur Mitglied des Vorstandes ist. Als Re­batteur wird A. Schmit gewählt. Dem Tonarbeiter- Verband in Oesterreich   wird anläßlich der Aussperrung in Prag   eine einmalige Unterstützung von 1000 M. gewährt.

Beim Punkt Wahl der Delegierten zum 4. Gewerkschaftskongreß wird die Frage: Arbeitsruhe am 1. Mai besprochen. Die Generalversammlung stellt sich diesbezüglich auf den Boden der Amsterdamer Resolution. Als 1. Vorsitzender wiedergewählt Drunsel, als Kassierer Bother, als 2. Vorsitzender Bartsch. Sitz des Ausschusses bleibt Dresden  , als Vorsitzender hiervon wird Beier wiedergewählt. Zum Gewerkschafts- Kongreß werden delegiert: Drunsel. Berlin  , Beier Dresden, S. Schmidt- Belten und H. Frei­tag- München  . Damit sind die Arbeiten der Generalversammlung erledigt.

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wird bei ordnungsgemäßer Ab- und Anmeldung die frühere Mit. Aus der Frauenbewegung.

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gliedschaft angerechnet. In der Reiseunterstützung tritt eine Auf­besserung ein. Arbeitslosen Mitgliedern, denen nach außerhalb Arbeit nachgewiesen wurde, wurde bei Entfernung von mehr als 75 Kilometern das Fahrgeld bis zu 10 M. ausbezahlt. A. Schmit teilt mit, daß diese Uebung zu Unzuträglichkeiten führte. Die Generalversammlung beschließt, daß diese Unterstützung nur an Mittellose bezahlt wird.

Zum Buntt Krantenunterstüßung liegen eine Reihe von An­trägen vor. Nach lebhafter Debatte werden alle Anträge abgelehnt, die Krantenunterstüßung bleibt, wie im Statut bisher festgelegt ist, be­stehen, doch wird eine 4. Klasse eingeführt, wonach bei einem Wochen­John von über 27 M. eine Wochenunterstüßung von 7,20 M. unter Beibehaltung der bisherigen Karenzzeit gewährt wird.

Die Sterbeunterstüßungsfäße betragen im 1. Jahre 15 M., im 2. Jahre 20 M. und steigen dann pro Jahr um 10 M. bis zu 80 M. Analog der geschaffenen höheren Unterstübung( 4. Selaffe) wird auch für diese Gruppe ein Beitrag von 65 f. festgesetzt, im übrigen eine Beitragserhöhung abgelehnt.

Lichtenberg  . Der Verein für Frauen und Mädchen hält Mon­tag, den 15. Mai, abends Uhr, bei Zoberbier, Kronprinzen­ftraße 27, Ecke Scharnweberstraße, seine Vereinsversammlung ab. Referentin: Frau Dr. Weyl. Die Mitglieder werden gebeten, bollzählig zu erscheinen. Gäste, Männer und Frauen, find will­Der Vorstand.

tommen.

Adlershof  . Montag, den 15. Mai, abends 8% Uhr, hält der Verein für Frauen und Mädchen in Adlershof   seine Mitglieder­versammlung ab. Vortrag von Frau Ihrer.

Berliner   Marktpreise.( Ermittelt vom Bolizei- Präsidium.) Roggen, gute Sorte, 1 Dz. 14,80( 14,78), mittel 14,76( 14,74), geringe 14,72( 14,70) ab Bahn. Futtergerste, gute Sorte 15,90( 14,80) mittel 14,70( 13,70), geringe 13,60( 12,60) frei Wagen und ab Bahn. Hafer, gute Sorte 16,40 ( 15,60), mittel 15,50( 14,70), geringe 14,60( 13,90) frei Wagen und ab Bahn. Richtstroh 5,32( 4,66). eu, 1 Dz. 9,20( 7,40), Erbsen, gelbe, zum Kochen 45,00( 30,00), Speisebohnen, weiße 50,00( 30,00), Linfen   60,00( 30,00), Kar­toffeln 9,00( 7,00), Rindfleisch, von der Keule, 1 g. 1,80( 1,30), Bauch­fleisch 1,40( 1,00), Schweinefleisch 1,70( 1,20), Stalbfleisch) 1,90( 1,20), Hammel­fleisch 1,70( 1,10), Butter 2,80( 2,20), Cier, 60 Stüd, 4,00( 2,25). Karpfen, Bariche 2,80( 0,80), Schlele 3,60( 1,40), Bleie 1,50( 0,80), Strebje 15,00( 3,00). 1 g. 2,20( 1,20), ale 3,00( 1,60), Bander 3,20( 1,20), echte 2,80( 1,20);

03.06

www

Briefkasten der Redaktion.

G. 2. 100. Leider unbekannt; auch fehlen uns die erforderlichen Familienbeziehungen zu einer diskreten Anfrage. Vielleicht fragen Sie selbst direkt. M. L. 38. Wenden Sie sich mündlich oder schriftlich an die Bentralstelle des R. Kr.", Berlin  , Wilhelmstr. 73. Alt- Boghagen. 1. Bentral- Auskunftsstelle für Reisende am Potsdamer Bahnhof; ferner Reisebureau Unter den Linden  , Ecke Charlottenstraße  . 2. Paß wünschens­wert. 3. Auch zu mündlicher Auskunft bereit. Benußen Sie die Adresse: Commun. Arb.- Bildungsverein. Commun. Club, 107 Char­lotte- Street, Fitzroi- Square, W. London  .

Ditterungsübersicht vom 13. Mai 1905, morgens 8 Uhr.

Parteigenoffinnen! Zu aller Menschen Freude schmückt sich jetzt die Natur mit ihrem schönsten Festgewand. Im Herzen der arbeitenden Bevölkerung aber fann feine reine Freude darüber auf­kommen, weil in deren Heim die Sorge wohnt. Ist es schon schwer, sich bei normalen Verhältnissen mit den knappen Einkünften recht­schaffen durchs Leben zu bringen, wie erst jetzt, bei der kolossalen Ver- Stationen teuerung der allernotwendigsten Lebensmittel. Fleisch, Gemüse, Kartoffeln haben fast unerschwingliche Preise. Darunter hat be­sonders die Hausfrau zu leiden, denn sie soll haushalten mit dem bestimmten Stat. Sie kann jetzt ihre Einkünfte nur auf das aller­nötigste beschränken, muß ihre Kinder entbehren lassen, was zur förperlichen Entwickelung notwendig ist, von allem anderen, was das Leben wert macht, ganz zu schweigen.

Darum ist es Pflicht jeder denkenden Frau, energisch zu, pro­bestieren. Zu diesem Zwed findet Mittwoch, den 17. b. M., abends 8% Uhr, eine Boltsversammlung bei Buggenhagen, Moribplab, statt, in der Reichstags- Abgeordneter Schöpflin über das Thema: " Welches Intereffe haben die Frauen an dem wirtschaftlichen und

Barometer­

stand mm

Wind richtung

Windstärke

Better

4bedect 2 bedeckt

Swinemde. 763 2mollig Hamburg   765 NNW Berlin 763 NNA Franti.a.m. 765 N München 762 23 Bien 758 Stil

Temp. n. T.

5ºC. 4° R.

9

Stationen

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stand mm

Wind

richtung

Windstärke

Haparanda 760 8 Scilly

8 Petersburg 762

Better

2 wolfig

Temp. n. T.

000000c5°.= 4° R.

1 bedeckt

8

773 NO

3 balб bd.

10

4 mollig

9 Aberdeen  

4 Regen

wolfent

6 Paris  14

772 WSW 770

1 bedeckt 3 heiter

Wetter- Prognose für Sonntag, den 14. Mai 1905. Nachts sehr fühl, am Tage etwas wärmer, zeitweise heiter, aber noch veränderlich mit leichten Regenfällen und mäßigen nordwestlichen Winden.

Berliner   Wetterbureau.

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