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Nr. 112.

22. Jahrgang.

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5. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

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Vierter Wahlkreis( Oft). Der Wahlverein hält Dienstag abend 8 Uhr zwei Mitglieder- Versammlungen in folgenden Lokalen ab: Elysium", Landsberger Allee 40/41, und P. Litfins Gesellschaftshaus Ostend  , Memelerstr. 67. Es referieren: Der Reichstags- Abgeordnete Genosse Adolf Hoffmann   über: Der Schiller- Rummel der bürgerlichen Gesellschaft." Der Genosse Wermuth über: Das Erfurter Programm." Die Genossen werden ersucht, für den Besuch dieser Versammlungen lebhaft zu agitieren und pünktlich zu er­scheinen. Der Vorstand.

Sechster Wahlkreis. Dienstag, 16. Mai, abends 81%, Uhr, finden Sechster Wahlkreis. Dienstag, 16. Mai, abends 8½½ Uhr, finden zwei große Bolksversammlungen statt, nämlich in Fröbels Allerlei- Theater, Schönhauser Allee   148, und im Swinemünder Geſellſchaftshaus, Swinemünderſtr. 42. Referenten: Stadtverordneter Dr. Weyl und Genosse Krille. Näheres im Inseratenteil.

Berliner   Nachrichten.

Eine häßliche Krankheit.

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Sonntag, 14. Mai 1905.

Zur Frühjahrsparade auf dem Tempelhofer   Felde werden dies­mal, wie schon berichtet wurde, von der Militärbehörde Tribünen errichtet werden, die einer größeren Menge von Zuschauern Platz gewähren. Vom Polizeipräsidium kommen, weil durch die Tribünen der Plaz sehr beschränkt wird, Wagenkarten für die Parade nur in ehr geringer Anzahl zur Ausgabe.

maßen:

Der Erholungsurlaub der Gemeindearbeiter, Berliner   Bäckerinnungen an den Polizeipräsidenten richten. Wie wir den wir ja nun auch in Berlin   haben; soll in die wärmere meldeten, sind gegen die Feiertagsverordnung des Berliner   Polizei­Jahreszeit fallen; jeder vernünftig und gerecht denkende präsidiums, die eine Arbeitsruhe für die Gesellen vorschreibt und Zur Lokalliste. Das Lokal Wilhelmsgarten"( Jnh. Noack), Mensch wird das als selbstverständlich voraussehen. Im vorigen den Meistern das Backen erlaubt, viele Verstöße vorgekommen. Ein Tempelhof, Berlinerstraße 9, steht jetzt der Arbeiterschaft zur Ver- Jahre ist den Berliner   Gemeindearbeitern auch überall der Urlaub Teil der Meister hat die Feiertagsruhe genau durchgeführt, ein fügung. Im Grunewald   find fämtliche Lokale, wie wir auf in der Zeit zwischen Frühling und Herbst gewährt worden. Nur anderer Teil hat, um den Wettbewerb die Spitze zu bieten, mit biele Anfragen hin erklären, als frei zu betrachten. In auf dem Wasserwerk Müggelsee, das dant dem Wirken Hülfe von schnell angenommenen Arbeitskräften weiter gearbeitet. Blankenfelde   ist das Lokal von Tinius als gesperrt zu be- des vielgenannten Betriebsleiters Anklam   immer etwas Be- Um diesem unhaltbaren Zustande ein Ende zu machen, haben die trachten. Die Lokalkommission. sonderes haben und durch irgend eine Ungehörigkeit von sich reden Innungen beschlossen, noch einmal die vollständige Betriebsruhe vom machen muß, haben verschiedene Arbeiter ihren Urlaub erst im Polizeipräsidenten zu verlangen. Es wird gegenwärtig Material Erster Wahlkreis. Dienstag, 16. Mai, abends Uhr, ist bei Spätherbst bezw. im Winter erhalten. Bei der Beratung des dies- gesammelt über alle bekannt gewordenen Uebertretungen Haupt­Dräsel, Neue Friedrichstr. 35, die Generalversammlung des Wahl- jährigen Stadthaushaltsetate ist im Gtatausschuß diese Rücksichts- sächlich in solchen Betrieben, in denen Gesellen und Lehrlinge an bereins. Tages- Ordnung: Bericht des Vorstandes und Kassierers losigkeit von sozialdemokratischer Seite scharf gerügt worden, und den Festtagen beschäftigt waren. Diese Fälle sollen zur Unterstützung sowie Vortrag des Redakteurs Genossen John:" Die neue Organisation der Partei." Zahlreicher Befuch erbeten. Wahlvereins auch im Plenum hat unser Genosse Dr. Weyl, der in der Deputation der Eingabe dienen. der Wasserwerke sitt, sie gebührend gegeißelt. Der Magistrat nahm buch legitimiert. natürlich seinen unschuldvollen Anklam   in Schuß und behauptete, die Arbeiter seien mit ihrem Winterurlaub zufrieden gewesen. Wer etwa aus jener Antwort den Schluß gezogen hatte, daß die Kritik der Sozialdemokraten wirkungslos bleiben werde, der wird sich jetzt angenehm enttäuscht fühlen. Wir erfahren, daß in diesem Jahre auf dem Friedrichshagener   Werk die Urlaubsgewährung bereits am 8. Mai begonnen hat. Der Magistrat hat hier wieder einmal sein Eine Großstadt- Existenz. Graf Salviac," richtig Georg Steffen, altes Verfahren befolgt, das die Billigung der freisinnigen Stadt hat dieser Tage vor dem Amtsgericht I den Offenbarungseid ab verordneten- Mehrheit hat. Forderungen der Sozialdemokraten gelegt. Der Sattlermeister Sindel aus der Neuen Königstraße hatte müssen schroff zurückgewiesen werden. Aber je schroffer die Zurück- gegen ihn eine Restforderung von 579 M., die der Kaufmann" weisung war, desto rascher pflegt die Erfüllung zu folgen. Da bleibt Georg Steffen nicht bezahlen wollte. Zur Ablegung des Offen­dann wenigstens dem Freifinn die Möglichkeit, in seinen Bezirks- barungseides fuhr St., so erzählt die Berliner Morgenpost  ", nach vereinen zu erzählen, der Magistrat habe nicht etwa einer sozial- dem Gerichtsgebäude mit einem Ponygespann, das seiner Angabe demokratischen Anregung Folge gegeben, sondern aus eigenem nach Eigentum seiner Freundin, der früheren Kellnerin H., ist. Georg Antrieb gehandelt. In dem vorliegenden Falle haben wir nur die Steffen wohnt derzeit in einem der feinsten Viertel Berlins  , im Hauſe eine Sorge, daß die Arbeiter des Friedrichshagener   Wertes, die im Roonstr. 1. Die Miete beträgt jährlich 3200 M. Seine Wohnungs­borigen Jahre mit ihrem Winterurlaub so zufrieden gewesen sein ausstattung schilderte er bei Ablegung des Offenbarungseides folgender­sollen, in diesem Jahre über den Sommerurlaub sich Mein Mobiliar, bestehend aus einer Wartezimmer- Ein­bitter beklagen werden, so daß schließlich doch Herr Antlam, richtung, einer Arbeitszimmer- Einrichtung, einer Salon- Einrichtung, der Gute, im Recht gewesen wäre! einer-, einer Schlafzimmer- und Korridor- Einrichtung, hat Herr Bulvermacher, Friedrichstr. 36, für den Preis von 40 000 m. unter Ueber perverse Neigungen ist in unserer Zeit so viel an Fortschritte der gewerkschaftlichen Organisation. Ein allgemeiner der Bedingung geliefert, daß das Mobiliar bis zur gänzlichen die Deffentlichkeit gekommen, daß es kaum wundernehmen Kantoren- Bund soll zur Sicherung der Anstellungsverhältnisse, der Bezahlung dieser 40 000 m. sein Eigentum bleibt. Auf dieses wird, wenn wir auf eine zwar nicht neue, aber recht wider- Krankenunterstüßung und Hinterbliebenenversorgung der jüdischen Mobiliar habe ich bereits bezahlt die Summe von 20 700 M. und Kantoren ins Leben gerufen werden. Die Gründung des Bundes habe als fernere Sicherheit für den Eingang der restierenden wärtige Art krankhaften Empfindens hinweisen. Unter Frauen wird auf dem ersten jüdischen Kantorentage erfolgen, der am 12. Summe eine Forderung von 10 000 m. gegeben, welche ich an den und Männern besteht eine Zunft, die dem Publikum kaum und 13. Juni d. J. in Berlin   im Gemeindehause in der Oranien- Schriftsteller Heinrich M., Charlottenburg  , habe. Wie die weitere Ver­minder unangenehm wird als jene unheimlichen Geschöpfe, burgerstraße stattfindet. Vielleicht erleben wir auch noch, daß die handlung ergab, hat St. im ganzen Forderungen in der Höhe von die Damen ihre Kleider mit Tinte besudeln oder ähnlichen Geistlichen aller Konfeffionen sich gewerkschaftlich organisieren. 25 000 M. Aber es ist nichts von ihm zu wollen", denn er hat alle seine Forderungen mit Rückaufsrecht" an denselben Herrn Pulver­schlimmen Unfug treiben. Diesen Kranken ist eine höchst un­Im städtischen Voltsbade Dennewigstraße 24a ist versuchsweise macher übertragen, der ihm die Möbel lieferte. Auf die Frage des Saubere Phantafie eigen und sie legen in durchaus harmlose an jedem Montag von 6%, bis 8 Uhr ein zweiter Schwimmabend vernehmenden Richters an Steffen, was er an barem Gelde befize, Bilder, namentlich wenn diese in Schaufenstern öffentlich für weibliche Personen eingeführt, so daß nunmehr Montags und erwiderte letterer vollkommen ernst: 8 M. Als er nach der Ver ausliegen, allerhand schmuzigen Sinn hinein. Das erste, was Donnerstags abends, sowie außerdem täglich von 91 bis 12 Uhr eidigung den Saal verließ, wurde ihm ein Vollstreckungsbefehl wegen diese unglücklich veranlagten Menschen dann tun, ist, die außer Sonntags, und nachmittags von 2 bis 4 Uhr am Dienstag, der 579 M. vorgelegt, natürlich fruchtlos. Aus seinen Taschen fam Polizei gegen die Ladeninhaber mobil zu machen, oder auch Mittwoch und Sonnabend das Schwimmbaffin dem weiblichen Ge- nichts Pfändenswertes zum Vorschein, nur eine alte, völlig wertlose den Staatsanwalt zu animieren, daß er gegen die Aussteller schlecht zur Verfügung steht. Die Schwimmhallen sind auch zur Taschenuhr und eine abgegriffene Brieftasche, in der sich wertlose die öffentliche Anklage wegen Unzuchtvergehens" erhebe. Ab- Benutzung für Nichtschwiminer eingerichtet. Die Schwimmbadezeit Schriftstücke befanden. Zwischen dem Grafen  " und dem über die gesehen davon, daß übereifrige Staatsanwälte zuweilen im übrigen Betriebszeit von früh 7 bezw. 6 Uhr bis abends 8 Uhr, gab es dann noch einen erregten Wortwechsel. für männliche Personen ist dahin geregelt, daß während der ganzen erfolglose fliegende Pfändung" nicht sehr erbauten Sattlermeister Ernft auf derartige Denunziationen hin Anklagen loslassen, Freitags bis 9 Uhr und Sonnabends bis 91, Uhr abends und erwächst den Ausstellern der Bilder auch dann schon manche Sonntags bis 21 Uhr geschwommen werden kann. Ein Fall von Rotschen ereignete sich Freitag beim Begräbnis Unannehmlichkeit, wenn nur die Polizei ihre Beamten zu des Hausdieners Hirselein auf dem Friedhofe der Friedensgemeinde In der gestrigen Situng der städtischen Parkdeputation unter in Nieder- Schönhausen. Als ein Kollege des Verstorbenen mit einem Nachforschungen beordert. Die häßliche Krankheit und ihre Wir- dem Vorsitz des Bürgermeisters Dr. G. Reide wurde ein Antrag vom Zentralverband der Handels- und Transportarbeiter gespendeten tungen wird recht anschaulich in Mitteilungen geschildert, welche auf Errichtung einer Unterkunftshalle bezw. einer Erfrischungshalle Kranz, an welchem sich eine rote Schleife befand, die Stätte des uns von einem Herrn zugehen, der mit Ansichtskarten im Plänterwald beraten und beschlossen, diese Angelegenheit ge- Friedens betreten hatte, erschien sehr erregt ein Mann, der sich als und größeren Kunstblättern Handel treibt. Die Stranke war legentlich einer demnächst stattfindenden Umfahrt an Ort und Stelle Friedhofsinspektor bezeichnete und dem Kranzträger die Wahl stellte, eine Dame aus der inneren Mission; ihr perverses zu prüfen. Wegen der Aufstellung von öffentlichen Uhren in den entweder die Schleife zu entfernen oder den Friedhof zu verlassen. Leiden befiel sie, als sie im Schaufenster eine Ansichtskarte mit größeren städtischen Anlagen, Barks 2c. wurde beschlossen, zunächst Man tann sich denten, wie peinlich solche Fälle auf eine Trauer­der Venus des Palma Vecchio   und ein anderes Bild eines Sachverständige bezüglich der eventuell passenden Uhren zu hören. gemeinde wirken. Daß unsere Parteigenossen auf rote Schleifen ver­alten Meisters erblickte. Sie betrat den Laden und suchte die Der Durchbruch der Alten Jakobstraße nach der Gitschinerstraße zichten, wird ihnen im Ernst niemand zumuten, und wie unfere Frau des Kunsthändlers zu bestimmen, die beiden Bilder aus wird voraussichtlich noch in diesem Jahre geschehen können, da der Gegner sich bereits an so manches haben gewöhnen müssen, was dem Schaufenster fortzunehmen. Obgleich die Frau tiefes Bau des nördlichen Flügels des neuen Patentamtes seiner Bollendung ihnen früher Bauchgrimmen verursachte, so werden fie auch den Mitleid mit der Kranken hatte, sah sie doch keinen Anlaß, entgegengeht. Der Neubau ist soweit vorgeschritten, daß das Gerüst Anblick der roten Farbe ertragen lernen müssen. Immerhin lehrt auf ihr häßliches Verlangen einzugehen und ließ die Bilder bereits entfernt werden konnte und das zukünftige Straßenland auch dieser Fall, wie bedenklich es ist, daß das Begräbniswesen im Fenster. Daraufhin eilte die Kranke zur Polizei. Das materialien nicht mehr gebraucht wird. Mit der Regulierung des fondern den Kirchengemeinden als wichtige Einnahmequelle über der verlängerten Alten Jakobstraße für die Lagerung der Bau- heute noch zum großen Teil nicht in den Händen der Stadt liegt, Schaufenster wurde nun öfter durch Beamte der Revier- Durchbruchs wird demnächst begonnen werden. polizei inspiziert; eines Morgens im April aber erschienen Unfälle in Schulen sind nicht selten. Wo 1500-2000 Kinder in atvei Herren im Laden, die sich als Kriminalpolizisten vorstellten ein Doppelschulhaus gepfercht werden, da passiert eben manches, was und dem Kunsthändler mitteilten, daß er wegen Ausstellung un- unter folchen Umständen schwer zu vermeiden war. Aber das kann züchtiger Bilder denunziert worden sei. Als der Händler die beiden wenigstens vermieden werden, daß bei einem Unfall die Be Beamten daraufhin aufforderte, in die Musterbücher Einsicht zu schaffung der ärztlichen Hülfe verzögert und den nehmen, lehnten sie dies ab mit dem Bemerken, sie hätten sich schon Eltern überlassen wird. Wir haben es wiederholt rügen beim Betrachten des Schaufensters davon überzeugt, daß nur müssen, daß bei Unfällen, die dem Lehrer auf den ersten Blick sich Klassische Reproduktionen auslägen. Sie selber würden die Kunst- als geringfügig darstellten, die verunglückten Kinder einfach nach Ein geheimnisvoller Schuß. Der Arbeiter B. aus Karlshorst  werte ruhig ihren Töchtern zeigen; immerhin sei es Hause geschickt wurden. Soviel wir wissen, hat nach Besprechung ging gestern abend gegen 9 Uhr die Trestowallee entlang. In der vielleicht angebracht, daß einige der Bilder auf kurze Zeit aus eines Vorkommnisses durch den Vorwärts" die Schulverwaltung sich Nähe der Schonung vor dem Restaurant Kupsch hörte er plöglich dem Schaufenster entfernt würden. Wenn der Händler auch die Beschaffung ärztlicher Hülfe, wo sie erforderlich scheint, zu den am Hinterkopf, welcher von einer stark blutenden Wunde herrührte. veranlaßt gesehen, das Lehrpersonal darauf hinzuweisen, daß auch einen Schuß fallen und spürte gleichzeitig einen stechenden Schmerz feinen vernünftigen Grund zur Befolgung des in aller Höflich- flichten der Schule gehört. Das ist auch ganz in der B. begab sich zu einem Arzt, einen Streiffchuß am Hintertopf feit gegebenen Rates erkennen konnte, jo ersetzte er doch die Ordnung. Denn wenn wir Eltern gewungen werden, unsere Kinder tonstatierte und dem Verlegten einen Verband anlegte. Die sofort Bilder durch einige andere. Kein Geschäftsmann mag es ja der Schule zuzuführen, so hat die Schule auch die Verpflichtung, benachrichtigte Polizei suchte das in Frage tommende Terrain ab, gern mit der Polizei verderben. die ihr anvertrauten Kinder vor Schaden zu bewahren oder ent- konnte aber des geheimnisvollen Schüßen nicht habhaft werden.

Unsere Meinung ist allerdings, daß weder die Polizei noch standenen Schaden wieder gut machen zu helfen. Eine Schwierigkeit Staatsanwalt und Gericht dazu da sind, den Mucken kranker liegt aber barin, daß das Lehrpersonal von erster Leute nachzugeben. Wohl aber täte unseres Erachtens die Samariterhülfe nichts versteht und daher selten ein zu treffendes Urteil über die Art des Unfalles haben kann. Da wird ärztliche Wissenschaft gut daran, sich mit dem perversen Lafter der dann im besten Glauben wieder zu dem alten Mittel gegriffen, ein geschilderten Menschenkategorie zu befassen und auf Mittel zur verunglücktes Kind den Eltern zuzuführen. Ein solcher Fall wird Heilung der Unglücklichen zu finnen. Daß in schlimmen uns jetzt wieder aus der Mädchenschule in der Alten Jakobstraße Fällen es angebracht ist, sich der Kranken zu versichern und gemeldet, wo ein Mädchen W. in der Pause fiel und ein Bein ver­ihren Geistes zustand zu beobachten, wird ebenfalls ein- legte. Das Kind wird nach der nächsten Parterreklasse getragen und leuchten. Auf keinen Fall sollte die Behörde sich den Anschein auf eine Baut gesezt, und dann benachrichtigte man die Angehörigen. geben, als ob sie mit der häßlichen Denunziationssucht der Diese holten die Verunglückte ab und zogen einen Arzt zu Rate. Kranten einverstanden sei.

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antwortet ist.

Tödlich verunglückt ist am Freitagvormittag auf einem Neubau in der Wiesenstraße der Zimmermann Julius Hildebrand, Stolbergerstr. 11. Durch einen Fehltritt stürzte er aus dem vierten Stod in einen Schacht. Hildebrand, der eine Frau mit sechs fleinen Kindern hinterläßt, ist erst vor vier Wochen aus Marienwalde   nach Berlin   gekommen. Die Leiche wurde durch die Polizei beschlag­

nahmt.

Eine Spieleraffäre soll binnen furzem die Berliner Gerichte beschäftigen. Auf eine Denunziation hin hat die Polizei in einer eleganten Wohnung der Friedrichstraße  , wo sich des Nachts zum Roulette beschlagnahmt, da es angeblich zum Falschspiel eingerichtet Rouletteſpiel Finanz- und Sportleute zu versammeln pflegten, das bekannte Persönlichkeit. Bon einer Inhaftnahme wurde vorläufig ift. Der Eigentümer und Banthalter ist eine in der Sportwelt Abstand genommen.

Aus Liebeskummer machte gestern abend die 27 Jahre alte Köchin Marie Kühn, die seit zwei Jahren bei einer Herrschaft am Der Arzt erklärte die Verlegung für Beinbruch, und das Kind hat Alexanderplay 2 in Stellung war, einen Selbstmordversuch. Sie dann nach dem Krankenhause gebracht werden müssen. Angesichts unterhielt seit sechs Jahren ein Liebesverhältnis mit einem Unter­solcher Borkommnisse sollte die Schulverwaltung auch entschiedener offizier; sie hatte sicher darauf gerechnet, daß diefer sie heiraten darauf dringen, daß die Lehrpersonen bei Unfällen zu allererst an werde. Umso größer war ihre Enttäuschung, als sich der Geliebte den Arzt denken. Auch sollte sie auf endliche Ausbildung der jegt von ihr lossagte, weil sie ihm zur Frau zu alt sei. Seit acht Lehrer und Lehrerinnen in Samariterhülfe hinivirten. Tagen ging fie wie geistesabwesend umher. Schon zweimal hatte sie ohne Erfolg versucht, den jungen Mann zu treffen. Gestern abend ging sie zu diesem Zwecke wieder aus, fehrte aber nicht mehr zurück. Wahrscheinlich mißlang ihr der Versuch auch diesmal wieder. Verzweifelt suchte sie dann einen Gasthof in der Invalidenstraße auf und nahm dort Lyfol. Als man jie heute morgen auffand, war fle befinnungslos. Ein Schußmann brachte sie in ein Krankenhaus. Ein großer Fabrikbrand kam Sonnabend abend gegen 10 Uhr in der Köpnickerstraße 21, neben dem Proviantamt, aus nicht er­eine Kistenfabrik in hellen Flammen. Es mußte mit mehreren Schlauchleitungen Wasser gegeben werden, um das Feuer auf die Seistenfabrik zu beschränken.

Weber Mühe noch Kosten scheut der Patriotismus, um das arbeitende Volt zur Beteiligung am Einzuge der fünftigen Kronprinzessin heranzuziehen. In den Werkstätten der Siemens- Schuckert- Werke   wie auch in denen der Allgemeinen Die Spandauer   Dampfschiffahrts Gesellschaft( Oberhabel und Elektrizitätsgesellschaft waren große Blafate angeschlagen, wonach diejenigen Arbeiter, die sich verpflichten wollen, beim Tegeler See  ) eröffnet am 14. d. M. ihren Betrieb auf Ihren fämt lichen Linien der Oberhavel   und des Tegeler Sees, sowie von Einzuge der erwähnten Dame als Volt Spalier zu bilden, Bichelsdorf nach Schildhorn. Dem Erholung suchenden Publikum ist nicht allein den Lohnausfall für den patriotischen Festtag sowohl über Tegel  , wie auch von Spandau   aus Gelegenheit ausgezahlt bekommen, sondern obendrein noch volle fünf gegeben, die schönen Ufer der Oberhabel und des Tegeler Sees Mart als Extravergütung für ausgestandenen Patriotismus aufzusuchen. erhalten sollen. Merkwürdigerweise scheint den Arbeitern Im Rathause fand gestern abend eine von der städtischen Vermittelter Ursache zum Ausbruch. Bei Ankunft der Feuerwehr stand aber für dies ehrenvolle Angebot das rechte Verwaltung einberufene Versammlung statt, die von Armen- und Schul ständnis zu fehlen, denn in den Siemens   Schuckert ärzten zahlreich besucht war. Der Vorsitzende, Stadtrat Geheimer Werken haben sich gestern ganze drei Mann gemeldet, Rat Dr. Straßmann eröffnete sie mit dem Hinweis auf die Maß bon denen 3tvei noch am Nachmittag ihre Unter- nahmen, die zur Herabminderung der Säuglingssterblichkeit schrift wieder zurückgezogen haben. Wie es in der A. E. G. getroffen worden sind. Die Gemeindebehörden seien sich aber dar­mit dem Patriotismus der Arbeiter bestellt ist, konnten wir über klar gewesen, daß das gewünschte Ziel nicht erreicht werde, noch ist unterstügt würden. wenn nicht durch Belehrung der Mütter die Bestrebungen wirksam zu befürchten. Möglicherweise fehlt den Arbeitern nur die gerichtet, mitzuhelfen. Dr. Finkelstein ging dann in seinem Antrage finden, denn die Premiere war gut besucht. Aber auch die großen Uebung im Feiern. Wir raten den erwähnten Aktiengesell- näher auf diese Bestrebungen ein: 1. durch Gewährung von mate­schaften, nach dem unangenehmen Mißerfolg von gestern, ihr rieller Unterſtügung den stillenden Müttern zu helfen; 2. gute Angebot vorläufig zurückzuziehen und es zu erneuern, wenn Sindermilch preiswert zu verabfolgen und 3. durch Belehrung zu der erste Mai wieder vor der Tür steht. Vielleicht, daß sich wirken. dann die Arbeiter, allgemein sogar, mit Entschädigung des Festtagsruhe in Bäckereien. Eine nochmalige Eingabe um völlige Lohnausfalles begnügen oder es noch billiger tun. Betriebsruhe in den Bäckereien an den Festtagen wollen die beiden

Zirkus Maximilian Brose. Auch im Westen Berlins  , und zwar am Rollendorfplatz, hat sich jetzt ein Beltzirtus niedergelaffen. Das Publikum muß Gefallen an diesen lustigen Vergnügungsstätten Beamte aus Dressurstätten von Weltruf waren anwesend, um die Kunst­Kollegen scheinen diese Kunstinstitute zu beachten, denn Künstler und leistungen des Zirkus Marimilian Brose zu würdigen. Diese Leistungen fönnen sich unter Brüdern sehen lassen. Artisten, die im Winter bei Busch oder Schumann aufgetreten sind, hatten es nicht verschmäht, hier unter einfacheren Verhältnissen ihre Künste zu zeigen. So ein Jongleur zu Pferde, Herr Edmund Loyal, der u. a. die hübsche