auch bereits nachgekommen� Die Zahlstelle hat eine Mit- gliederzahl von 2594. Cholerafäll« kamen folgende vor: Erkrankungen Todesfälle 21. August—— 22.„ 1- 23.„ 5 1 24.„ 5 I 25.„ 1? (Verschiedene Krankheiten vom 21. bis 25. August: 21.) Ob die Hamburger Behörde wirklich den Muth hat, ihre Mißachtung gegenüber der dortigen sozialdemokratischen Ar- beiterschast in der Gestalt weiter fortzusetzen, daß es deren Organ in Bezug auf die Nachrichten, welche ür alle Einwohner aus- nahmslos das höchste Interesse haben, ignorirt, darauf darf man gespannt sein. Sollte es wirklich geschehen, so wird, dessen find wir sicher, unser Hamburger Partei- Organ ein solches Gebahren so zu würdigen wissen, ivie es verdient ?«würdigt zu werden. Vermögen gewisse Herren ihren anatischen Haß gegen die Arbeiter auch angefichts einer allgemeinen Kalamität, wie der Ausbruch der Cholera eine solche ist, nicht zu bemeiftern, so wollen wir wenigstens dafür sorgen, daß ihr Treiben den Arbeitern nicht verborgen bleibt.— Manöver und Cholera. Aus Hamburg schreibt man: Mit Rücksicht auf die Cholera-Gefahr hat das General-Kommando des 9. Armee-Korps eine Fortsetzung der diesjährigen Manöver für das 85. Regiment eingeftellt. Wie steht es mit den übrigen Truppentheilen?— Hitzschlag. Der„Volks-Zeitung" wird aus Breslau gemeldet, daß infolge der fürchterlichen Hitze vom Oelser Jägerbataillon, welches mit vollem Gepäck vom Terrain- schießen zurückkehrte, 37 Mann erkrankt seien. Für die .Kreuz-Zeitung " ein neuer Beweis gegen die zweijährige Dienstzeit. Man lasse die Leute so lange unter der Fahne, bis sie gegen die Hitze so abgehärtet sind, daß sie nicht mehr wie die Fliegen unifallen oder gar verenden. Sterben die Leute, bevor diese Abhärtung erreicht ist, so haben sie es sich selbst zuzuschreiben.— Ter Schuft am Pranger. Der.Vorwärts* reproduzirte in seiner Nr. 189 vom 14. August eine Mit- theilung der Berliner„Volks-Zeitung*, wonach der Seelen- Verkäufer Adolf Schiff in Elsfleth seinen einzigen Sohn durch Ertrinken in der Nähe eines südaustralischen Hafens verloren, und seinen Univillen über unnütze Be- erdigungskoste» geäußert habe. Aus bester Quelle erfahren wir nun, daß der Sachverhalt ein anderer ist. Der„ertrunkene Sohn" war Kapitän des dem Schiff gehörigen Schiffes„Apollo*. Es handelt sich also nicht um den eigenen Sohn des Schuftes, vielmehr hat Schiff dem alten Vater des ertrunkenen Kapitäns Vorhaltungen wegen der Be- erdigungskosten gemacht. Der Hallunkenstreich ist nicht minder erbaulich auch in dieser richtigen Lesart.— Bismarck sagt die Wahrheit. Ein Bismarckblatt brachte die Nachricht, Bismarck habe den ihn anwedelnden Radfahrervereinen goldene Nägel zum Andenken dedizirt. Diese Nachricht wird von Bismarck in seinem Leiborgan dementirt. Wir haben jene Nachricht von vorn herein für unwahr angesehen und scheuten der Bismarck- schen Berichtigung vollen Glauben. Aber ein seiner Kopf ist Bisniarck doch, auch wenn er nichts schenkt; er will den Glauben erregen, daß er auch einmal generös sein könnte. Ter Schlaumichel!— Landwirths chafts-Kammern. Die Landwirthschaft— darunter versteht man selbstverständlich nur den großen Grundbesitz— soll in Preußen eine besondere Vertretung in der Gestalt von Landwirthschafts-Kammern erhalten. Als ob die junkerlichen Großgrundbesitzer nicht bereits Ver- tretung geuug hätten; sind doch der preußische Landtag, sowie die Provinzialvcrtretungen und die Kreisausschttsse nichts weiter als Vertreter ihrer Interessen.— Ter Mainzer Katholikentag. Die„Kölnische Volks-Zeitung* bezeichnet nach einer Drahtmeldung des Depeschenbureaus„Herold* als Berathungsgegenstände des Mainzer Katholikentages: Caprivi's Erklärung bezüglich des Jesuitenaesetzes, den Fall des Volksschul-Ge- setzes, die Berliner Kirchennoth, die Sonntagsruhe, die römische Frage und die 5tolumbusfeier. Die Versammlung werde die volle Einigkeit der Katholiken und des Zentrums zeigen. Der Grundzug der Verhandlungen wird die Schacherpolitit:„Ich gebe, damit Du giebst" diesmal wie immer beim Zentrum sein. Pfaffen und Junker leisten der Regierung stets Gefolgschaft, sobald es sich um Junker- und Pfaffeninteressen handelt, sie unterstützen willig die Reaktion und sind nur dann widerhaarig, wenn sie keinen oder keinen ihnen genügenden Vortheil bei ihren Tausch- geschästen herausschlagen können. Wäre es übrigens nicht nützlich, auch den K ö l n e r Sperling auf die Tages- ordnung zu setzen? Jedenfalls wird in Mainz auch die katholische Kirche im Allgemeinen und die deutsche Zentrumspartci im Besonderen als Wundermittel gegen de» Sozialismus gepriesen werden. Glaubt der Quack- salber auch nicht an die Heilkraft seiner Arzenei, mit heller Stimme übt er seine marktschreierischen Künste, so lange er Gläubige findet. Aber das Handwerk wird dem Dr. Eisen- barth in absehbarer Zeit gelegt werden. Der Thurm des Zentrums ist so wackelig wie ein hohler Zahn.— Vom Sterbebette. Der Verlag der Münchener „All- gemeinen Zeitung*(Cotta's Nachfolger) erläßt folgende so protzige wie dunkle Erklärung:„Das„Wiener Fremdenblatt* läßt sich aus Stuttgart schreiben:„Das Hauptblatt der Allgemeinen Zeitung werde vom 1. Oktober ab in Berlin erscheinen, die Beilage dagegen nach wie vor in Stuttgart verlegt werden; die Zeitung solle von einem Konsortium subventionirt werden, das aus einem dem früheren Reichskanzler nahestcheuden Bankier und einem hohen adeligen Herrn bestehe.* So viel Zeilen, so viel Un- richtigkeiten, beziehungsweise Erfindungen. Wir müssen darauf verzichten, alle diese und ähnliche immer wieder- kehrende fälschliche Notizen einzeln richtig zu stellen, und behalten uns vor, unseren Lesern Aenderungen in dem Er- scheinen der Allgemeinen Zeitung ,»velche für Ende des Jahres in Aussicht genommen sind, mitzutheilen, sobald wir darüber definitiven Beschluß gefaßt haben werden.* Es geht doch zu Ende trotz aller schönen Worte.— Polizei-Anarchiftischcs. Aus sehr guter Quell« er- fahren wir, daß das internationale Spitzelthum, voran die „verbündete* russische und französische Polizei, einen großen Koup vorbereitet, durch welchen die Mißerfolge des ver- flossenen Frühjahrs(Walsallkomplott und Ravacholiade) wieder gut gemacht werden sollen. Es handelt sich zunächst — da die russische Polizei in dieser Kampagne die Führung hat— um einen Streich gegen das Asylrecht, das der russischen Regierung ein Dorn im Auge ist. Und zwar gilt es in erster Linie, England den russischen Flücht- lingen zu verschließen. Zu diesem Behuf muß irgend etwas in Szene gesetzt werden, was die öffentliche Meinung in England gegen die„fremden Verschwörer" in Wuth bringt und John Bull in dem Asylrecht ein Haar finden läßt. Die Walsall -Verschwörung war zu plump; diesmal will man pfiffiger zu Werke gehen.„Thatsache ist,' so schreibt unser französischer Gewährsmann, auf den wir uns voll- ständig verlassen können,—„Thatsache ist, daß die Konstans'sche Polizei mit dem russischen Mouchard-Gesindel eine Haupt-Staatsaktion zusammenbraut, daß eine sieber- hafte Thätigkeit entwickelt wird, und daß zwischen Paris und London ein außerordentlich reger Polizeiverkehr herrscht, und daß London oder— nach Bedarf— irgend eine andere englische Stadt zum Schauplatz der rettenden That aus- ersehen ist.* Diese Mittheilungen werden uns auch von anderer Seite bestätigt, und es fehlt auch nicht an positiven An- haltspuukten. Wir bitten deshalb unsere Genossen im In- und Ausland, ein wachsames Auge zu haben, und den tcrrn Spionen und Lockspitzeln besonders scharf auf die inger zu sehen.— Aus Frankreich . In Nordfrankreich ist es dieser Tage verschiedentlich zu Thatlichkeiten zwischen französischen und belgischen Arbeitern gekommen. Darob Freude im Lager der Bourgeoisie, deren Stärke natürlich in der Zer- splitterung und Zwietracht der Arbeiter liegt.„Die fran- zösischen Arbeiter*, höhnt der„Temps",„haben den inter - nationalen Demagogen gezeigt, daß sie echt national sind.* Nun, für diesen„Nationalitätsgeist*, der sich in Prügeleien mit anderen„Nationalitäten* äußert, bedanken wir Sozial- demokraten uns allerdings, und überlassen den Herren Bourgeois gern dessen Ehre und den Ruhm. Wenn aber die Bourgeoisblätter in den jüngsten Prügeleien zwischen belgischen und französischen Arbeitern einen praktischen Protest gegen die moderne„Jnternationalität" erblicken, so täuschen sie sich gründlich. Solche Prügeleien finden schon seit unvordenklichen Zeiten statt, sie waren früher viel heftiger und zahlreicher als jetzt, und sind meistens, wie auch jetzt wieder, durch die„patriotischen" Herren Arbeit- g e b e r hervorgerufen worden, die m ihrer Profitwuth den heimischen„nationalen" Arbeiter durch billigere fremde Arbeitskräfte zu ersetzen suchen. Ganz wie bei uns. Die französischen Arbeiter, die neuerdings mit belgischen Arbeitern in Streit kamen, haben übrigens ausdrücklich er- klärt, daß sie die belgischen Arbeiter als Brüder betrachten und nur d a gegen Front machen, daß dieselben unter dem Preis arbeiten, und die ohnehin schon ge- drückten Löhne noch mehr herabdrücken. Unsere sozialdemo- kratischen Genossen sind eifrig bemüht, die belgischen Ar- beiter zu belehren, daß es ihre Pflicht und ihr Interesse ist, die Löhne nicht zu drücken, und in die Arbeiterorgani- sationen einzutreten.— Der Streik in C a r ni a u x dauert fort. Die in den Händen der Pfaffen befindliche Gruben- Verwaltung weigert sich hartnäckig, die von ihr gemäß- regelten sozialistischen Gemeindebeamten wieder in Arbeit zu nehmen. Und die Arbeiter stehen fest zu ihren Er- wählten. Die mit ihrer Arbeitersreundlichkeit prahlenden Schwarzröcke haben aber wieder einmal einen glänzenden Beweis ihrer„christlichen Nächstenliebe* und ihres Respekts vor dem allgemeinen Stimuirecht und dem Willen des Volkes gegeben. Wohlan, wen Gott verderben will, den schlägt er mit Blindheit. Nachdem Vorstehendes geschrieben war, erfahren wir, daß Carvailhac, der gemaßregelte Bürgermeister von Carmaux, die streikenden Arbeiter ausgefordert hat, von seiner Person abzusehen und die Arbeit wiederaufzunehmen. Hierauf sind die Streikenden jedoch nicht eingegangen, da- gegen haben sie der Bcrgwerks-Verwaltung so viel„Hände* gestellt, als nöthig sind, um daS Zngrundegehen der Werke (durch Wasser«!) zu verhindern. Trotzdem beharrt die Bergwerks-Verwaltung ans der Maßregelung der Arbeiter, welche bei den letzten Wahlen über die Bourgeoiskandidaten den Sieg davongetragen haben. Die gesammte radikale und anständige Presse Frankreichs nimmt für die Arbeiter von Carmaux Partei.— HungcrkratvaNe in Spanien . Neue Unruhen bei Erhebung der schmählichen indirekten Gemeindesteuern sind in der Umgegend von Lugos und einigen benachbarten Orten ausgebrochen.„Truppen sind dorthin abgesandt*, heißt der übliche Kehrreim des offiziösen Telegraphen- bureaus.— England. Daß M o r l e y in Neivcastle gewählt wurde, theilten wir bereits gestern mit. Er hatte nur einen Gegen- kandidaten, den Unionisten Relli. Cunninghame Graham, den die Sozialvenwkraten aufgestellt hatte», mußte vor der Abstimmung(dem Poll) leider zurücktreten, weil es un- möglich war, die— in England bekanntlich sehr hohen und sofort zu entrichtenden— Wahlkosten zn bestreiten. Auf diese skandalösen Mißbräuche des englischen Wahlwesens wurde seiner Zeit in unserem Blatte hingewiesen. Da kein Arbeiterkandidat im Felde war, stimmten viele Arbeiter für Morley, weil sie dem Gegner der Homerule nicht, wie das sogenannte„unabhängige Arbeiterkomitee" befürwortet hatte, zum Siege verhelfen wollten. Die Hoffnung, daß unser braver Genosse Cunninghame Graham noch in dieses Unter- haus eintreten werde, scheint sich also nicht erfüllen zu sollen. Nun— das neue Unterhaus wird nicht lauge dauern. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird nächstes Jahr in England wieder gewählt.— Serbische Skuptschina. Aufgelöst wird voraus- sichtlich in der allernächsten Zeit das Serben- Parlament. Das neue„liberale* österreichischfreundliche Ministerium braucht andere Leute, als das frühere„radikale* russen- freundliche Kabinet. Bei den Wahlen wird eS blutige Köpfe geben. Unablässig rollt der Rubel. — Lösung der soziale« Frage. Im Feuilleton der „N a t i o n a l- Z e i t u n g"(Nr. 496 vom 27. August) liest man: „Galling, der Erfinder der seinen Namen tragenden Kanone, hat ein neues Geschütz lonstruirt, für das ihm die amerikanische Polizei, die jetzt alle Hände mit der Unterdrückung von Arbeiterunruhen voll hat, großen Dank wissen sollte. Galling selbst bezeichnet die Waffe als „eine ganz neue und ingenieuse Erfindimg" und nennt sie .(Polics Pattern Model, 1892". Die Konstruktion der Polizei- kanone ist dieselbe, wie die der Gatling'schen Feldgeschütze. Der Unterschied besteht im Wesentlichen in den Größenverhält- nissen. Das neue Geschütz ist nur 47 Zoll hoch und 23 Zoll lang und wiegt 135l/2 Pfund. Das geringe Gewicht nebst der Leichtigkeit der Bedienung und die Schnelligkeit, mit der die aus 800 Kugeln bestehende Ladung abgefeuert werden kann. machen es zu einer furchtbaren Waffe zur Unterdrückung des Aufruhrs in den Städten. Die Kanone läßt sich überall auf- stellen, selbst auf Dächern und Fenstern." Nun kann der Bourgeois ruhig schlafen, die staatliche Polizei und die Pinkerton's kanoniren von Dächern und Fenstern Ausständige und Hungernde. Und der Präsident der Vereinigten Staaten , Herr H a r r i s o n, schwätzt in einer am 26. d. M. gehaltenen Versammlungsrede neben anderem Blech:„Ich glaube, wir haben in dem neulichen Arbeiter„aufstand' die letzte ernsthafte Auflehnung gegen die Herrschaft unserer Verfassung gesehen." Wer die Homesteader Borgänge so blöde bellrtheilt, obwohl er die Verhältnisse kennen muß, ist unstreitig ein politisches Genie. Die-,Lohnklaven des Carnegie, zur Verzweiflung getrieben durch Schinderei und Drückerei, sind Rebellen gegen die Nnionsverfassung. In- sosern diese den Klassenstaat verbürgt, allerdings. Die Arbeiterbewegung wird hoffentlich dem Harrison die Thor- heit seiner Ansichten tüchtig einbläuen.— Die Delegirten- Konferenz des 5. und 0. württembergische» Wahlkreises fand am 21. d. M. in der Brauerei Konz zu Metzingen statt. Neun Orte waren daselbst vertreten und konnte allseitig ein langsames aber sicheres Fortschreiten unserer Bestrebungen, trotz der„Volkspartei " konstatirt werde». Die Anklageschrift wegen' Beleidigung der Staatsanwalt- schaft. insbesondere des Staatsanwalts Cornelius, ist am 25. d. M. den Genossen Mittag und Hosmeister und dem Zigarrenmacher Hofmann in Halle zugestellt worden. Begangen find die Be- leidigungen angeblich in der Protestversammlung, welch« seiner Zeit gegenüber dem Plaidoyer des Staatsanwalts Cornelius über den Kartoffelkrawall im Saale Lbe8„Concordia- Palafts" stattfand. Polizeiliches, Gerichtliche« ,e. — Ein neuer Prozeß soll gegen unseren Genoffen Abgeordneten Stadt Hägen anhängig gemacht sein. Stadt- Hagen soll in einer Rede in Sagan sich einer Beamlen-Beteidi- gung schuldig gemacht haben. So wenigstens weiß der„Nieder- schlesische Anzeiger" zu berichten. Soztsle Klcbcrflrljk: Au die Gewerkschaften Berlins ! Im Auftrage des geschäftssührenden Ausschusses der Berliner Streik-Kontrollkommission ersucht der Unterzeichnete diejenigen Gewerbe und Berufe, welche in dem Ausrufe vom 14. August er. in Sachen der Gewerbe- gerichts-Wahlen nicht mit aufgeführt sind, demselben bis spät« st ens Dienstag, den SÄ. August, Mittheilung davon zumachen und gleichzeitig anzugeben wie hoch die Zahl der Beschäftigten der betr. Gewerbe ist. Ferner werden sämmtliche Berliner Gewerbe ersucht, durch ihre Delegirten bis späte st ens 10. September er. dem Unterzeichneten Mittheilung davon zu machen, in welchen Ko m m unal- Wa h l be zirk«n ihre In- duftrien und Gewerbe am stärksten vertretcn sind. Mit solidarischem Gruße Der geschäftsführende Ausschuß der Berliner Streik- Kontroll- Kommission. I. A. Hermann Faber, 80., Grünauerstr. 4, Hof 1 Tr. An alle im Barbier- und Friseurgewerbe beschäftigten Arbeiter Berlins . Nachdem die Berliner Streik-Kontrollkomnnffion die Vorarbeiten zu den demnächst vorzunehmenden Gewerbe- gerichtswahlen beendet und das Resultat veröffentlicht hat, lift es nunmehr Pflicht aller im Barbier- und Friseurgewerbe be- schäftigten Arbeiter ungesäumt zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Zu diesem Zwecke findet am Montag den 29. d. M. eine öffentliche Versammlung in der Kommandantenstr. 20 (Armin-Bierhallen) statt. Es liegt im Interesse eines Jeden. auch Derjenigen, welche der Organisation nicht angehören, zu dieser Versammlung zahlreich zu erscheinen. Mit solidarischem Gruß I. A.: Paul Liere.R Chausseestr. 123. Warnung für Arbeiter der Schuhs und Schäftebrauche. An alle Arbeiter der Schuh- und Schästcbranche ergeht die Mahnung, den Zuzug nach Leipzig fernzuhalten. Die Finna Hoffmann u. Ko. hat den Zwickern, Stepperinnen, Putzern ic. in acht Tagen eine Lohnkürzung angedroht. Ans diesem Grunde haben sämmtliche Arbeiter und Arbeiterinnen sich mit den Be- troffenen solidarisch erklärt und am Dienstag, den 18. August, die Arbeit gekündigt. Der Geist unter den Arbeitern ist ein guter; es haben. außer dem Werkführer. nur noch zwei Mann nicht gekündigt. Arbeiter und Arbeiterinnen, werdet nicht zu Ver- räthern an Euren kämpfenden 5!ollegen und Kolleginnen; haltet den Zuzug fern, dann ist uns der Sieg gewiß. Wir wollen dem Fabrikanten zeigen, daß wir einig sind, wenn es gilt, für eine gerechte Sache einzutreten. Mit kollegialem Gruß Peter Papaczek. London , 25. August, lieber 50—80 000 Londoner Schneider- gesellen haben die Meister gestern eine Arbcitssperre verhängt. welche sich auch auf Manchester , Liverpool , Aberdcen, Edienburgh, Bradford und andere Städte-erftreckt. Es handelt sich namentlich um die Geselle», welche zu Hause arbeiten und Wochenlöhne be- kommen. Quittung über bei der Generalkommission der Ge> wcrkschafteu Deutschlands in der Zeit vom IS. Juli bis 11. August 189Ä eingegangenen Gelder. Quartals- beitrag(4. Quartal 1891 und I. Quartal 1392) des Verbandes der Porzellanarbeiter ec. 114,81. Quartalsbeitrag(1. Quartal 1392) des Verbandes der Weißgerber 48,—. Hamburg , E. Guiraud 3,—. Quartalsbeitrag(3. Quartal 1892) des Zentralvernns der Bildhauer 150,—. Quartalsbeitrag(3. Quartal 1892) des Vereins der Lithographen, Steindrucker:c. 200,—. Quarlalsbeitrag (2. Quartal 1392) des Zenlralvereins deutscher Gerber 30,— M. A. Dam mann, Kasfirer, Hamburg , Zollvereinsniederlage, Wilhelmstr. 13, 1. Et. _'gj*
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