Nr. 116. 22. Jahrgang.
zum halben Preise zu gestatten. Der Eingabe ist eine ausführliche Begründung beigefügt, die auf die Bedeutung der Schulausflüge für die Jugenderziehung hinweist und die möglichste Erleichterung folcher Ausflüge als wünschenswert bezeichnet.
April d. J. nachts gegen 1½ Uhr durch das Ein- und Aus
Freitag, 19. Mai 1905.
Das Geschäft ist in Konkurs geraten. Straßmann hat 9000 Mar bares Geld mitgenommen und für 68 000 Mark Wechsel gefälscht Er ist wahrscheinlich in London . Zu dem Gelde, das er sich an eignete, gehört auch die Straftasse der Arbeiter, die im Geldschran mals blieb Dr. Straßmann, der sich auch schon zu der Zeit in Geld der Fabrit aufbewahrt wurde. Merkwürdig war es men, daß an 9. Juli v. J. die Arbeiter ebenfalls ihre Strafkaffe verloren. Da verlegenheit befand, abends gulegt in der Fabrit und ließ zufällig
Aus der Stadtverordneten- Versammlung. Die Einführung eines einzelnen Stadtverordneten, der neu- oder wiedergewählt ist, pflegt tein sonderliches Interesse notiz von 28. April über„ Ungenügende nächtliche Bewachung der Die städtische Markthallen- Deputation hat zu einer Zeitungszu wecken, doch der Einführung unseres wieder Zentralmarkthalle" in ihrer gestrigen Sizung Stellung genommen gewählten Genossen Leid, die die gestrige Sigung und nach eingehender Erörterung beschlossen, folgende Erwiderung zu die Geldschrankschlüssel liegen, als er wegging. Zufällig ließ er auch uns brachte, sah mancher mit Spannung entgegen. Den beröffentlichen:" Die Zentralmarkthalle I wurde in der Nacht zum die Straffaffe mit 1000 R., die er sonst immer mitnahm, im GeldMajestätsbeleidiger" hatte das ihn zu schwerer Gefängnis- fahrtstor von fünf Personen, unter denen sich drei Standinhaber schrank liegen. Diese Zufälle benutzten mun Diebe, in der Nacht strafe verurteilende Gericht obenein für nicht würdig erklärt, befanden, betreten. Den in der Nähe der Tore auf ihren Dienst- einzubrechen und sich mit der größten Bequemlichkeit unter Be weiter das Stadtverordnetenmandat auszuüben, das das Ver- stellen befindlichen Pförtnern waren die drei Standinhaber, die aus muzung der vergessenen Schlüssel die Kasse anzueignen. An einigen trauen seiner Wähler ihm übertragen hatte. Aber die Wähler- einer Sigung der Standinhaber kamen, bekannt. Die Pförtner hatten anderen Behältnissen arbeiteten sie auch noch mit Stemmeisen herum, schaft hatte durch sofortige Wiederwahl befundet, daß keine Veranlassung, die Standinhaber und deren zwei Begleiter erbrachen sie aber nicht. Als man am nächsten Morgen den Ein allein sie darüber zu entscheiden hat, wer ihr Vertrauen ver- zurückzuweisen, denn nach der bestehenden Polizeiverordnung muß bruch entdeckte, waren alle Räume mit Gas angefüllt. Die Diebe dient. Leid wurde im Mai vorigen Jahres wiedergewählt und die Zentralmarkthalle von nachts 1 Uhr ab für das Einbringen von hatten die Hähne der Gasleitung geöffnet und die Schläuche durch erst zwölf Monate später konnte er von neuem in sein Ehren Maritgut in die Stände und für die Standinhaber geöffnet sein. geschnitten. Hätte jemand mit offenem Licht die Fabrik oder das amt eingeführt werden. Vollständig unzutreffend ist die Angabe, daß man in derselben Comptoir betreten, so wäre die ganze Anlage in die Luft geflogen. Dem Stadtverordneten- Vorsteher Nacht innerhalb der Markthalle auf einen heruntergekommenen Dr. Straßmann suchte die Einbrecher unter seinen Lehrlingen und Bangerhans, der die Einführungsrede zu halten hatte, war Pennbruder gestoßen sei, der dort sein Nachtquartier ausgeschlagen behauptete, daß die Täter sich an ihm hätten rächen wollen. Das eine delikate Aufgabe geſtellt; er löste sie immer noch ge- hatte. Durch Vernehmungen der beteiligten Personen ist vielmehr Verfahren verlief ergebnislos, weil auch trotz der eifrigsten Erschickter, als wir erwartet hatten, Mehrfach spielte er mit festgestellt worden, daß die fragliche Person fein Obdachloser war, mittelungen fein Belastungsmaterial zutage fam. Auf Grund durchsichtigen Worten an auf den Grund, aus dem Leid jetzt sondern ein Markthallenarbeiter, der auch nicht in der Markthalle neuerer Nachforschungen ist die Kriminalpolizei jetzt überzeugt, daß von neuem eingeführt werden müsse. Herr Langerhans be- genächtigt hatte, vielmehr außerhalb der Halle am Eingang auf das Dr. Straßmann damals den Einbruch erdichtet hat zu dem Zweck, dauerte, daß der wiedergewählte Kollege„ leider, leider längere Fuhrwert eines Gärtners wartete, um beim Abtragen zu helfen. die Straftafie der Arbeiter zu unterschlagen und feine Straftat zu Zeit fortgeblieben sei", und hob hervor, daß er zum zweiten amten, die sämtlich sich auf ihren Dienststellen befanden. ausreichend die Kopierbücher seines Geschäftsgenoffen Wolff zerrissen wurden. Die Halle war in der Nacht, wie üblich, von fünf städtischen Be- verdecken. Bemerkenswert ist noch, daß bei dem„ Einbruch" auch Male das Vertrauen der Mitbürger erhalten habe. Doch zu bewacht." Mit diesem stand Dr. Straßmann schon damals nicht sehr gut. einem ganz offenen Wort, zu einem scharfen Protest gegen die Aberkennung des Mandates, die das Gericht über unseren beitern sahnärztliche Hülfe zuteil werden, da mangelhafte reise der Berliner Bevölkerung ist es, daß die Anmeldungen der Die Landesversicherungsanstalt Berlin läßt den Berliner ArEin beschämendes Zeugnis für den rückständigen Geist weiterer Genossen Leid verhängt hatte, fonnte der alte Herr fich nicht Gebisse in vielen Fällen ungenügende Ernährung und damit erheb- Lehrlinge seitens der Arbeitgeber zu der Pflichtfort. aufschwingen. liche Gesundheitsstörungen zur Folge haben. Der wichtigste Gegenstand der gestrigen Tagesordnung ersatz haben jetzt schon die Höhe von 100 000 M. jährlich erreicht. der zu erwartenden Zahl von zirka 5000 find bisher noch nicht 3000 Die Kosten für Zahn- bildungsschule nur höchst unvollkommen erfolgt sind. war die große Magistratsvorlage über die Hafen und unter diesen Umständen schweben zurzeit beim Vorstande der Landes- Schüler vorhanden. Charakteristisch ist, daß in einzelnen Fällen, Speicheranlagen am Stralauer Anger. Alle versicherungsanstalt Berlin Erwägungen darüber, ob es nicht an in denen Eltern bisheriger Volfsschitler befragt wurden, wo ihre Gruppen der Versammlung begrüßten dieses Projekt mit Be- gezeigt wäre, eine eigene 3 ahnklinik zu errichten. Hierdurch Söhne in die Lehre getreten feien, die Auskunft verweigerten friedigung und erklärten sich im Prinzip einverstanden. Nur würden nicht nur große Ersparnisse erzielt werden, sondern es wäre offenbar auf Veranlassung der Meister. Selbstverständlich werden wegen der Ausführung im einzelnen forderte die„ Alte Linke" auch die Möglichkeit einer schärferen Kontrolle über die Ausführung Mittel und Wege gefunden werden, die Schulpflichtigen herauszuUeberweisung der Vorlage an einen Ausschuß. der zahnärztlichen Arbeiten und ihrer Wirkung gegeben Genosse suchen. Die Meister sehen sich mit ihrer Zurückhaltung übrigens Singer riet davon ab, erst noch in eine Ausschuß im Glanze seiner neuen elektrischen Beleuchtung. Der Potsdamer Platz erstrahlte gestern abend zum ersten Male empfindlichen Strafen aus, da fie für jeden einzelnen Fall mit beratung einzutreten. Das Projekt sei von hervorragender 1 Meter hohen Bogenlampen ergießt sich das etwas rötliche Bogen werden können. Unsere Parteigenossen aber fordern wir auf, nach Aus je vier 20 M. Geldstrafe, im Unvermögensfalle mit 3 Tagen Haft bestraft Bedeutung für Berlin , und man müsse nur bedauern, daß licht in einer Weise über den Blaz, daß alle seine Teile davon ge- Möglichkeit Aufflärung zu verbreiten, da möglicherweise mancher es erst so spät reif geworden sei. Es sei zu betrachten troffen werden und besonders die Mitte tageshell erleuchtet wird. Meister die Anmeldung unterläßt, weil das Lehrverhältnis noch aus höheren Gesichtspunkten, nicht aus dem Gesichtspunkt Die Lampen hängen an je einem Kranze, der einen Durch- nicht fest geworden sei( Probezeit), oder der Lehrvertrag noch nicht sofortiger Rentabilität, die naturgemäß erst später fommen messer von 2½ Mtr. hat, und an je einem Trägermaste von 22 Mtr. unterschrieben sei. Diese Auffassung ist irrig; sobald der junge könne, aber dann sicher kommen werde. Oberbürgermeister Höhe, der in der Mitte des Plazes auf den Schuzinseln befestigt Mann in den Betrieb eingetreten ist. muß er auch angemeldet werden. Kirschner stellte mit Genugtuung fest, daß die Vorlage worden ist. ( Zentralbureau, Mosterstr. 41.) allseits mit Wohlwollen" aufgenommen werde. Aber auch er konnte nicht erreichen, daß die Mehrheit ihre Absicht, sie in einem Ausschuß durchzusprechen, aufgab.
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Patriotischer Unternehmer- Terrorismus.
Statt
Ein Sittlichkeitsverbrechen im Stadtbahnzuge wurde von dem 19jährigen Arbeiter Hendel versucht, dessen Festnahme auf dem Bahnhof Alexanderplatz erfolgte. Der Bursche bestieg auf Bahnhof Mädchen allein befand und versuchte, sich an dem Kinde zu vergreifen. Jannowißbrücke ein Wagenabteil, in welchem sich ein 12jähriges Das Verbrechen wurde jedoch durch den Zugführer verhindert, der bei Abgang des Zuges in ein Nebenabteil eingestiegen war. H. wurde auf dem Bahnhof Alexanderplatz der Polizei übergeben.
Wilhelm II. Hiesige Blätter melden: Gestern abend verließ ein eigenartiger Extrazug Berlin . Er brachte das gesamte Ballett personal des königlichen Opernhauses nach Wiesbaden , das beVon den kleineren Borlagen, die im ersten Teile der Kaisers in zwei Vorstellungen von„ Coppelia" mitzuwirken. Auch stimmt ist, im dortigen Hoftheater während der Anwesenheit des Sigung erledigt worden waren, sei nur der Magistratsantrag die Dekorationen und Kostüme wurden mit demselben Zuge dorthin auf Anfauf eines Schulgrundstückes an der Christ- expediert. burgerstraße erivähnt. Hierbei wies Genosse Hinge Und weiter meldet eine Korrespondenz über einen, Kaiser darauf hin, daß man bei den Straßenregulierungen auf den bahnhof": Gelegentlich der Umwandlung der Umwandlung des Bahnhofes Bökowschen Ländereien es trotz aller Mahnungen leider ver- Spandau und der damit verbundenen Neuanlagen der Berlin - beraubt. Eine Polizeimeldung darüber lautet: Nachts 12 Uhr wurde Ein Neger wurde hier in vergangener Nacht mißhandelt und fäumt habe, sich rechtzeitig ein billiges Schulgrundstück zu Hamburger und Berlin - Lehrter Bahn wird ganz besonders die der im Hause Gleinstraße 17 wohnhafte Kellner Jakob Nolumbe, fichern. letztere Bahnlinie eine durchgreifende Aenderung erfahren. Die neuen Pläne des schon seit Jahren schwebenden Projektes find nun sittenpolizeilicher Kontrolle stehenden Marie Wagner, Pappel ein Neger, vor dem Hause Pappel- Affee 128 von der früher unter mehr fertiggestellt und werden demnächst dem Kaiser unterbreitet allee 129 wohnhaft, angesprochen. Ms er sie abwies, schlug sie ihm werden. Hierbei ist die Anlegung eines Kaiserbahnhofes auf dem Döberiger Uebungsplatz inmitten prächtiger Parkanlagen vorgesehen. seinen Zylinderhnt vom Kapfe und rief, nachdem sie von Nolumbe Der Kaiserbahnhof wird in unmittelbarer Nähe des Haupteinganges deswegen einen Schlag mit dem Schirm über den Rücken erhalten zum Truppenübungsplatz errichtet werden. Die Anlagen des Bahn- Wagner, der bei seinen Eltern im Hause Schwedterstr. 52 wohnt, hatte, ihren in der Nähe stehenden Bruder, den Kutscher Arthur hofes Döberiz sind durchaus unzulänglich und Unannehmlich resp. feiner fürstlichen Gäste. Die Unbequemlichkeiten werden durch Ueberfallene an der Erde lag, lief die Wagner herbei, riß ihm seine teiten verschiedener Art entstanden bei der Ankunft des Kaisers zu Hülfe. Diefer fiel sofort über Nolumbe her, warf ihn zu Boden den Bau des Kaiserbahnhofes, mit dem noch im Laufe dieses goldene Uhr im angeblichen Werte von 145 M. von der Kette, ergriff und bearbeitete ihn mit Faustschlägen und Fußtritten. Als der Sommers begonnen werden soll, beseitigt werden. dann den am Boden liegenden Zylinder sowie den Regenschirm Nolumbes und flüchtete mit den Gegenständen in das Haus PappelAllee 129. Dem Reger gelang es aber, ihren Bruder so lange festfonnte. Bei der Durchsuchung der Wohnung der Wagner wurde nur zuhalten, bis er durch den Schutzmann Kluger festgenommen werden der auf einem Ofen versteckte Bylinder gefunden. Marie Wagner wurde ebenfalls verhaftet. Nolumbe hat Verlegungen an der inneren Zu dem Familiendrama in der Wollinerstraße wird mitgeteilt,
Das dreiste Unterfangen verschiedener Unternehmergruppen, Arbeiter zur Beteiligung an den Einzugsfeierlichkeiten des preußischen Kronprinzenpaares zu animieren, wird trotz der deutlichen Absage, mit der sich die Siemens- Schuckert - Werte am Sonnabend begnügen mußten, immer noch fortgesetzt. Mit gleichem nega tiven Erfolg selbstverständlich. Die Arbeiterschaft Berlins ist, wenn man von verschwindend geringen Ausnahmen absehen will, sozialdemokratisch gesinnt und bekundet diese Gesinnung dadurch, daß sie bei den Wahlen im sozialdemokratischen Sinne Einen empfindlichen Verluft hat ein französischer Brillantenvotiert, daß sie in sozialdemokratischen Wahlvereinen und in händler der hiesigen Kriminalpolizei angezeigt. Der Mann fuhr freien Gewerkschaften organisiert ist. Als Quittung für diese heute morgen um 8 Uhr nach der Ankunft auf dem hiesigen Pots gestern abend um 834 Uhr von Frankfurt a. M. ab und vermißte Tatsache werden die Arbeiter in Streitfällen nach Sträften von damer Bahnhofe seine braunlederne Juweliertasche, die für 80 000 der Polizei drangfaliert, werden sie mit Zuchthausgesehen Mart Brillanten und Perlen enthielt. Der größte der bedroht, werden sie Elende gescholten. Das sind Gegensätze, Brillanten ist fünf Karat schwer und achteckig geschliffen. Mit Ober- und Unterlippe davongetragen. die jeder verständige Mensch für unvereinbar halten muß; so dem Händler stiegen in Frankfurt in ein Abteil dritter Klasse wenig Geheimräte und scharfmachende Unternehmer etwas zwei Herren ein, die den Zug in Kassel wieder verließen. daß auch das jüngste Kind des Mechanikers Kaz seiner Schußattf einem sozialdemokratischen Parteitag zu suchen Sier stiegen zwei neue Fahrgäste ein, die heute morgen um haben, so wenig tann man sozialdemokratischen Arbeitern im Wagen waren. Wo sie ausgestiegen sind, weiß man nicht. Bis hause. Die Leichen des Mannes und der ältesten Tochter wurden 6 Uhr, als der Händler aus dem Schlaf erwachte, auch nicht mehr berlegung erlegen ist; es starb gestern abend im Lazarus- Krankenzumuten, an einer dynastischen Feier teilzunehmen. Berlin fuhr ein alter Herr von etwa 60 Jahren mit. Er verließ gestern abend nach dem Schauhause gebracht. Wer dennoch unverschämt genug ist, solche Arbeiter auch mit dem Händler zusammen den Potsdamer Bahnhof. Es Feuerbericht. Donnerstag nachmittag gegen 2 Uhr wurde die durch Lockungen oder versteckte Drohungen zur Betei- wäre wünschenswert, wenn dieser Herr, gegen den jeder Verdacht Wehr nach der Prinzessinnenstr. 5 gerufen, weil dort im dritten ligung an den bevorstehenden Festlichkeiten zu veranlassen, ausgeschlossen ist, sich bei der Kriminalpolizei meldete. Er fann Stock des Quergebäudes in einem Kontorraum Feuer ausgekommen der hat es sich als Unternehmer selbst zuzuschreiben, wenn er vielleicht sagen, wo die beiden Fahrgäste, die in Kassel einstiegen, ben war. Die Gefahr fonnte vom 18. 2öschzug Icicht beseitigt werden. unangenehme Abweisungen erfährt. Bei einer Spur von Bug wieder verlassen haben. Es ist möglich, daß die Tasche dem Längere Zeit gab es aber dann in der Adolfstr. 12a zu tun, wo wirklichem Patriotismus, von wirklicher Anhänglichkeit an die Händler aus der inneren Rocktasche entfallen war, nachdem er es sich eine Wohnung in größerer Ausdehnung brannte. Es mußte Dynastie müßten diese Unternehmer sich sagen, daß es gar ausstiegen, aus dem Wagen gefallen ist. Vielleicht ist sie ihm auch Ein zweiter Wohnungsbrand kam später in der Wrangelſtr. 2 durch bequem gemacht hatte, und daß sie dann, als die beiden Herren tüchtig Waffer gegeben werden, um die Flammen zu ersticken. teine ärgere Beleidigung der Dynastie geben kann, als wenn gestohlen, während er schlief. Der erwähnte alte Herr hat dunkles die Explosion einer Petroleumlampe aus, fonnte indes schnell unter Männer zu ihrer Ehrung gezwungen werden, die im innersten graumeliertes Haar, Schnurrbart und Koteletten, fleine, etwas zu drückt werden. Allerlei Gerümpel und alter Hausrat hatte in Herzen überhaupt nichts von ihr wissen wollen. Und gekniffene Augen und ein schmächtiges blaffes Geficht. Er trug der Willibald Merisstr. 32 in einem Keller Feuer gefangen, während wiederum ist es verständlich, wenn die Organisationen, die einen Kneifer und hatte einen Ueberzieher bei sich, den er nicht es in der Kleinen Auguftstr. 7 in einer Stüche brannte. Die übrigen berufen sind, die Interessen der Arbeiter politisch und ge- anzog. Der Händler, mit dem er vom Bahnhof ging, sieht jüdisch Alarmierungen, die noch in den letten 24 Stunden einliefen, waren werkschaftlich zu vertreten, sich sagen, daß solche Mitglieder, aus. Er hat einen schwarzen Schnurrbart, trug einen dunklen Ueber- auf" blinden Lävm" zurückzuführen. die wirklich dem Drängen der Unternehmer nachgeben, am zieher und hatte eine Menge Reisegepäck bei sich. besten tun, wenn sie auf die Vorteile, auf den Rückhalt, den Die glücklichen Landbewohner. Im Interesse der Agrarier ver sie an der Organisation haben, verzichten, da es unmöglich ist, daß Arbeiterorganisationen zu derart pflaumenweichen Mitgliedern noch irgend welches Vertrauen haben können. Man darf daher wohl annehmen, daß die sozialdemokratisch denkende Arbeiterschaft in aller Ruhe aber auch mit aller Deutlichkeit bei weiteren Drohungen oder Lockungen den Unternehmern den Standpunkt klar macht.
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Die meisten
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Der Arbeiter- Schwimmerbund teilt uns mit: Diejenigen öffentlichen zahlreiche märkische Kreisblätter eine Warnung an die Arbeitervereine, welche in diesem Sommer ihre Vergnügungen Landarbeiter, sich nicht durch das verlockend scheinende Bild des in Lokalen abhalten, welche am Wasser gelegen sind, werden Großstadtlebens zum Verlassen der heimatlichen Scholle verleiten zu darauf aufmerksam gemacht, daß der Bund auf Erfordern beläuft" fich jahraus jahrein auf viele Tausende. laffen. Die Zahl der Landflüchtigen", heißt es in dem Aufruf eine Rettungswache stellt. Gesuche um Stellung einer solchen kommen ohne Aussicht auf Stellung, in der irrigen Meinung, in Rettungswache müssen spätestens 10 Tage vor dem Feste beim einer großen Stadt fönne es auch ihnen nicht an Arbeit und reich- Genossen E. Bratte, Rigdorf- Berlin, Reinholdstraße 14, einlichem Verdienst fehlen. Sie müssen bald einsehen, daß fie fich gehen. Im Interesse der allgemeinen Sicherheit für die Fest. getäuscht haben. Wenn die mitgebrachten Spargroschen verbraucht teilnehmer ist es geboten, von dieser Einrichtung stets Gebrauch Für die Schulausflüge, wie sie jetzt seit Eintritt wärmeren Wetters find, beginnt das Glend, sie sinken von Stufe zu Stufe. Glüdzu machen. Diese Rettungswache wird auf Verlangen wieder unternommen werden, wünscht die Lehrerschaft eine weiterliche and bewohner" schließt der Aufruf bleibt auf unentgeltlich gestellt. gehende Ermäßigung der Eisenbahnfahrpreise als Gurer Scholle", bei Licht und Luft, Grün und Sonnenschein. Siejenige, die gegenwärtig hierfür gewährt wird. Nach den Eisen- Meidet das unsichere, nervöse Treiben der Großstädte, durch die ein bahnverkehrsbestimmungen vom 1. April 1904 werden Schüler öffent- wahrer Dzean von Elend flutet!" licher Schulen oder staatlich kongeffionierter und beaufsichtigter Privat- Erst tönnen vor Lachen werden die mit der Fuchtel der schulen bei gemeinschaftlichen, unter Aufsicht der Lehrer unter- Gesinde- Ordnung beglückten Landarbeiter sagen, denen hier die nommenen Ausflügen in der dritten Wagenklaffe bei einfacher Fahrt agrarische Phantasie in ihrer Kühnheit jogar eine eigene Scholle oder Hin- und Rückfahrt zum halben Preise befördert, wenn andichtet. Ohne Zweifel wird das junkerliche Trugbild die Landdie Teilnehmerzahl mindestens zehn ist. Dabei werden zwei flucht wesentlich fördern. Schüler, die das zehnte Lebensjahr noch nicht überschritten haben Straßensperrungen. Die Straße Alt- Moabit von der Stromoder die eine Klasse der unteren Hälfte der Volksschule besuchen, für straße bis zur Heilandskirche wird behufs Asphaltierung vom 22. 6. M. eine Person gerechnet. Gegen diese Bestimmungen hat nun der Deutsche ab bis auf weiteres für Fuhr verke und Reiter gesperrt, ebenso die Lehrerverein an die deutschen Eisenbahnverwaltungen eine Eingabe Lüneburgerstraße von Baulstraße bis Spenerstraße behuss Umpflasterung gerichtet, die darum bittet, bei Schülerfahrten im Fernverkehr den Militärfahrpreis( d. h. 1½ Pf. für 1 Kilometer) bei einfacher Fahrt wie bei hin und Rüdfahrt in der Weise zu erheben, daß je zivei Schüler einer Volksschule für eine Person gerechnet werden, und Ein Unternehmer, der seine Arbeiter bestichtt. bei Schülerfahrten im Vorortverkehr nicht nur den Kindern unter Geflohen ist ein Dr. Straßmann, Mitinhaber der Firma zehn Jahren, sondern allen Schülern der Vollsschulen die Faort Dr. phil . Straßmann u. Wolff. Metallwarenfabrit. Alexanderstr. 26.
vom 24. d. M. ab.
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Die letzten Tage von Pompeji heißt ein Schauspiel, das weit hinten am Surfürstendamm von jetzt ab allabendlich aufgeführt werden soll. Dort auf Wilmersdorfer Gebiet, wo voriges Jahr die Flottenschauspiele zu sehen waren, läßt eine englische Unternehmerfirma ein Spektakel los, dessen erster Teil lebhaft an die Olympiavorstellungen erinnert, die im Ausstellungsjahre 1896 in der Münzstraße und zwei Jahre darauf im Zirkus Senz veranstaltet wurden. Die Maffenaufführungen mit Tenören, Afrobaten und Kamelen wirkten damals brutal und das Unternehmen endete mit einem argen Krach. Wir wollen der jetzigen Veranstaltung einen angenehmeren Ausgang wünschen, schon deshalb, weil sie auch auf das Publikum angenehmer wirft. Dies ist allerdings weniger einer geschmackvolleren Regie zuzuschreiben als dem wohl mehr zufälligen Imstande, daß zivischen der Schaubühne im Freien und dem Publikum cin breiter See liegt. Die Entfernung mildert und verhüllt etwaige Grobheiten der Darstellung gnädig dem Auge. So fehen wir die pantomimif.be Handlung, die unter Musikbealeituna vor fich aebt