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Nr. 118. 22. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste. In Charlottenburg   sind jezt folgende Lokale frei: Ernst Schulz, Kaiser Friedrichstr. 24; Georg Werk( Blechbude"), Plößensee, Spandauer Schiffahrtskanal; Wilhelm Fiedler, Paradies garten, Tegelerstr. 63. Boffen. Das Lokal A. Schimke, Baruther­straße 51, und in Dabendorf bei Zoffen die Lokale von Schenk und Krug sind als frei zu betrachten. Die Lokalkommission.

Dritter Wahlkreis. Dienstag, den 23. Mai, abends 82 Uhr, Versammlung des Wahlvereins in Möhrings Salon, Admiralstr. 18c. Tagesordnung: Vortrag des Genossen Georg Davidsohn   über: " Der moderne Krieg". Diskussion. Gäste willkommen. Um zahl­

reiches Erscheinen erfucht

Der Vorstand.

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4. Wahlkreis Oft. Am Donnerstag, den 1. Juni( Himmelfahrts­tag), findet für die Genossen des Wahlvereins eine Fußpartie von Friedrichshagen   über Nahnsdorfer Mühle, Neuen Krug, Hessen­winkel nach Eriner statt. Abfahrt früh 7 Uhr vom Schlesischen Bahnhof   nach Friedrichshagen  . Treffpunkt für Nachzügler bis vor­mittags 11 Uhr Rahnsdorfer   Mühle im Gasthof der Witte Klemm. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

umfangreichen Grundeigentumsaften. Die Stadtverordneten er kannten seine Verdienste dadurch an, daß sie ihn zum Stadtältesten" und Direktor des Berliner   Pfandbriefamtes wählten.

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Sonntag, 21. Mai 1905.

am Ende das Unternehmertum zu einer Aeußerung probo­zieren; anders wäre es bequemer gewesen, sich einfach durch eine Anfrage bei den Siemens- Schuckert  - Werken die Richtigkeit der von uns gebrachten Nachricht bestätigen zu lassen. Die Tgl. Rdsch." kann Gift darauf nehmen, daß das Fünfmart- Angebot Tatsache ist.

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Auch ein Zeitbild. Eine Korrespondenz meldet: Wird da

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Die Desinfektionsanstalt pflegt, wir wir erst kürzlich wieder mit geteilt haben, die Gebühren für Desinfektion von Wohnungen und Sachen unter gewissen Voraussetzungen bei geringem Einkommen und auf Antrag zu erlassen. So oft nun in der Stadtverordneten Uns soll es gleichgültig bleiben, ob das Blatt, wenn es Versammlung von sozialdemokratischer Seite gefordert wurde, daß sich von der Richtigkeit unserer Meldung überzeugt hat, weiter die Desinfektion allgemein und ohne weiteres unentgeltlich gewährt unanständig auf den Vorwärts" loshacken oder ob es den fommen sei nicht nötig, da schon jetzt in zahlreichen Fällen auf die werde, wurde vom Magistrat geantwortet, ein so weites Entgegen Mut haben wird, das schimpfliche Angebot des Unternehmer­Tut es dies, dann Gebühren verzichtet werde. Wahr ist, das in den letzten Jahren in tums beim rechten Namen zu nennen. rund zwei Fünftel aller Fälle Niederschlagung der Gebühren muß es die Handlungsweise der etwa geköderten Arbeiter für erfolgt ist. Das mag manchem in der Tat als viel erscheinen, zu- nicht minder schimpflich halten und es begreiflich finden, daß mal wenn in Betracht gezogen wird, daß unter den Haushaltungs- die politischen und gewerkschaftlichen Organisationen derartigen 4. Wahlkreis Oft. Dienstag abend 8 Uhr findet in Bökers borständen, die die Desinfektionsanstalt in Anspruch nehmen, die Subjekten ohne viel Federlesens zeigen, wo der Zimmermann Gesellschaftshaus", Weberstr. 17, eine Versammlung des Wahl- weniger Bemittelten bei weitem nicht in demselben Maße wie unter das Loch gelassen hat. vereins statt, in welcher Stadtv. Gen. Borgmann über: Die der Gesamtbevölkerung vertreten sind. Offen bleibt aber die Frage, Die Hohenzollern- Legende". Kulturbilder aus der preußischen preußische Gesetzgebungsmaschine und die besiglose Klasse" referieren wie viele der weniger Bemittelten auf die Desinfektion deshalb ver­wird. Die Genossen werden ersucht, für den Besuch der Ver- zichten, weil es ihnen widerstrebt, um Erlaß der Gebühren zu bitten. Geschichte von M. Maurenbrecher. Das 7. Heft des Werkes enthält fammlung zu agitieren und zahlreich und pünktlich zu erscheinen. Würde die Desinfektion ohne weiteres fostenlos ausgeführt, so wäre die Fortsetzung des 2. Kapitels Die neuen Junker und die neuen Der Vorstand. gewiß noch mancher, der heute sich ablehnend verhält, eher Fürsten  ". Von den Illustrationen erwähnen wir eine gute Reproduk­geneigt, in Krankheitsfällen desinfizieren zu lassen. Es scheint tion, Stettin   im 15. Jahrhundert" und die Wiedergabe des ersten un, als ob seit einiger Zeit der Gebührenerlaß nicht einmal mehr bekannten Druckerzeugnisses, das etwa um das Jahr 1492 in der in dem bisherigen Umfang gewährt wird. Seit Januar 1905 ist Mark entstanden ist. Das ganze Werk umfaßt 50 Lieferungen a nämlich die Zahl der Niederschlagungen ganz plötzlich und sehr be- 20 Pfennig. Die bereits erschienenen Lieferungen können von jeder deutend heruntergegangen. Im Kalenderjahr 1904 wurden 6457 Parteibuchhandlung nachbezogen werden. Desinfektionen ausgeführt, und 2617mal wurden die Gebühren tionen und 218 Niederschlagungen, und noch bis in den Spät gestern in einem unserer ersten Spielwarengeschäfte in der Leipziger­niedergeschlagen. Auf den Monat tamen im Durchschnitt 538 Des­infektionen herbst und weiter hinein hatten diese Zahlen sich wenig straße antelephoniert, man folle sofort für etiva 50 M. feinster geändert. Speziell auf das erste Bierteljahr von 1904 Puppenbettdecken zu der Frau Rentiere H. nach der Berlinerstraße famen 1656 Desinfektionen in Wilmersdorf   senden. Aber sofort! Eine halbe Stunde später und 707 Niederschlagungen, macht pro Monat 552 und 236. Dagegen weist das erste erscheint denn auch der Expreß" mit den Puppenbettdecken im Vierteljahr von 1905 zwar noch 1535 Desinfektionen auf, Werte von etwa 50 M. Und wo werden die Puppenbettdecken Die Ausstellung der Kachelofenindustrie, aber nur noch 325 Niederschlagungen, pro Monat 512 Des hineingelegt? Nicht etwa in ein Puppen- oder Kinderbettchen, infektionen und nur 108 Niederschlagungen. Wie haben wir uns sondern in einen fleinen, foftbaren Sarg. Sorgfältig wird alles eines alten, die draußen in der Hasenheide in den Räumen der Neuen das zu erklären? Das Bedürfnis nach Gebührenerlaß kann doch eingebettet und wenige Minuten später folgt die Leiche Welt" abgehalten wird, paßt eigentlich nicht recht in die nicht mit einem Male um so viel geringer geworden sein. Hat krummbeinigen Tedels. Noch ein letzter Blick der Befizerin auf Jahreszeit hinein. Wenn der warme, erwärmende Frühling man vielleicht im Rathause es wieder einmal für nötig gehalten den geliebten dahingeschiedenen Lebensgefährten und der Deckel des feinen Einzug gehalten hat, dann erfaltet nicht nur der Stachel zu verfügen, daß ein strengerer Maßstab angelegt und Sarges wird geschlossen. Ein Träger erscheint und überführt die ſeinen Einzug gehalten hat, dann erkaltet nicht nur der Kachel- ber Gebührenerlaß nicht zu bereitwillig gewährt werde? Eine Auf- letzten Reste des Teckels in seiner kostbaren Umhüllung nach dem ofen, sondern sehr bald auch das Interesse für ihn. Wenigstens flärung scheint uns dringend notwendig. Wir entnehmen übrigens Garten des Villengrundstückes. Die Besitzerin und mehrere das Interesse des Laien, der keine Ofenfacheln fabriziert und unsere Zahlen nicht dem Magistratsbericht über die Desinfektions- Freundinnen folgen als Reidtragende. Unter einem Tannenbaum ist feine Kachelöfen sett, sondern höchstens einen Ofen zu heizen anstalt, den die zuständige Verwaltungsstelle ja immer erst 13 bis die Gruft bereits gegraben. Der kleine Sarg wird herabgelassen, oder gar nur den geheizten mit dem Rücken festzuhalten ver- 15 Monate nach Schluß des Etatsjahres veröffentlicht, sondern den und nun fließt gar manche Träne. Inzwischen hat sich vor dem steht! Aber das kleine Ausstellungs- Unternehmen, das der rascher berichtenden Monatsheften des Statistischen Amts. Sind die Gartenzaun auf der Straße eine große Menschenmenge angesammelt, die dem eigenartigen Begräbnis mit wachsender Spannung zu­" Verband der Arbeitgeber im Töpfer- und Ofensekgewerbe darin enthaltenen Angaben falsch? gesehen. Deutschlands  " da veranstaltet hat, ist allerdings auch weniger Wie hoch mag sich die Summe belaufen, die diese sentimentale auf den Laien berechnet als auf den Fachmann. Es nennt Hundemadame jährlich den Bettlern an ihrer Türe berabfolgen läßt? sich eine Fachausstellung, und man muß sagen, daß dieser Ein schweres Eisenbahn- Unglück Charakter streng, fast zu streng, gewahrt ist. Ueberall Ton- wird in Nr. 115 des Vorwärts" geschildert. Es entstand, weil sich Der Arbeiter- Schwimmerbund agitiert jetzt mit regem Eifer waaren, überall Stacheln- überall Defen, Kamine und Noch ein Heizer seitlich über die Maschine hinausbog und mit dem Kopfe unter dem Teil der Arbeiterschaft, der für die Schwimmkunſt Inters maschinen, überall Fußbodenbelag, Wandbekleidung, Wand- gegen eine verfluchte Signalstange schlug. Der übliche Schädel esse zeigt. In einem soeben herausgegebenen Flugblatt heißt es: schmuck usw. aus Kacheln! Eine der wenigen Hülfsindustrien, die bruch mit Gehirnerschütterung in den meisten Fällen Tod In wie unanständiger Weise dazu den Arbeiter- Schwimmbereinen von den bürgerlichen Steine in den Weg gelegt werden, bewies erst zugelassen wurden, ist die Eisenwaren- Industrie. Es ist eben sind wieder die Folge. In dieser Angelegenheit schreibt uns ein Techniker: in diesen Tagen wieder der Deutsche Schwimmverband  , indem er den tein Ofen möglich ohne eiserne Tür und feine Kochmaschine Sollte der Verunglückte etwa Familienvater oder einziger Er- Charlottenburger Schwimmklub Vorwärts" bezw. den Arbeiter­ohne Eisenplatte. nährer sonstiger Angehöriger sein, so dürfen diese nicht verabsäumen, Schwimmerbund als sozialdemokratisches Agitationsmittel denun­Wer sehen will, wieviel die Kachelofen- Industrie heute ihre Ansprüche gegen den Eisenbahn- Fiskus energisch ins Wert zu zierte. Darum ihr Schwimmgenossen, in unseren Reihen ist Guer dazu beizutragen vermag, dem modernen Menschen sein Heim seßen. Blah, in unseren Reihen sorgt dafür, daß der Riese Proletariat auch bequem und angenehm zu machen, der wird auf der Aus- Sobald ein Lokomotivbeamter mit dem Kopf gegen eine Signal- über gesunde, kräftige Glieder verfüge. Es ist Pflicht jedes Arbeiter­stellung manche Belehrung finden. Der Kachelofen ist längst stange geflogen ist, wird sie pünktlich beseitigt, aber nicht eher! Schwimmbereins, sich zur besseren Erreichung gemeinsamer Inter­nicht mehr das geschmacklos- plumpe Ungetüm, das sich in der Die Aufstellung von Signalstangen ist eine Aufgabe der Bes effen sich der Zentralisation, dem Arbeiter- Schwimmerbunde, anzu­triebsleitung bezw. der Direktion. Beide wissen genau, daß bei schließen. Und nun zu den keinem Verein angehörenden Stubenede breit machte. Er ist fleiner geworden, zierlicher der Dichtigkeit des Gleisnebes auf unseren Bahnhöfen die Signal- Schivimmern: Schließt Euch den bestehenden Arbeiter- Schwimm­und eleganter. Wer etwas ganz Apartes verlangt, fann stangen für das Lokomotivpersonal die größte Gefahr bilden. Beide vereinen an, gründet solche, wo es noch keine gibt. Nehmt Euch ihn sogar transportabel" haben, nicht aus dem Fußboden Behörden wissen, daß das Lokomotivpersonal, trotzdem es ihm unter- dabei besonders der Jugend an. Denkt daran, wie viel genußreicher herauswachsend, sondern auf leichten Füßen ruhend, so daß sagt ist, doch gezwungen bleibt, sich aus der Lokomotive seitlich das Schwimmen im Kreise von Freunden und Kollegen ist, und daß man ihn zu sich heranrücken könnte wie ein Stück sehr oft herauszubeugen, um unzählige Dinge schnell zu sehen, Ge- das Bad erst mit edler Geselligkeit und harmloser Fröhlichkeit gepaart, Möbel wenn nicht der dazu gehörige Schornstein, fahren zu vermeiden, beim Rangieren die Zeichen der Rangier  - die schönste Wasserfreude ist. Mit Rat und Tat steht der Arbeiter­dieses noch immer unvermeidliche Uebel, fest stände. Auch meister und ihrer Hülfskräfte zu beachten usw. Schwimmerbund stets zur Verfügung. Alle Anfragen sind zu richten ein zerlegbarer" Kachelofen wird manchem imponieren. Es ist bei uns genau wie in Italien  , es existieren eine Un- an Emil Gerstmann, Rigdorf- Berlin, Bergstr. 59. Diefer eigenartige Dfen kann, wie der Fabrikant verspricht, dürfen, die aber dazu dienen, um Direktion und Betriebsamt gegen zahl von Vorschriften, die niemals beachtet werden können und Weil ihren Mitgliedern das Innungsbanner zu schwer ist, kann in einer Stunde aufgestellt und gebrauchsfertig hergerichtet unbequeme Verantwortlichkeit zu sichern und bei Unglücksfällen dem sich die Beug- und Raschmacher- Innung bei der Spalierbildung ge werden. Dem minder Bemittelten wird der Besuch Staatsanwalt die bekannten Vorschriftenbücher mit mehreren legentlich der Einholung der zukünftigen Kronprinzessin nicht be­dieser Ausstellung freilich doch etwas weniger Genuß bieten. Hundert Paragraphen einhändigen zu können zur Konstruktion der teiligen. In der Innungsversammlung wurde beschlossen, von Er könnte beim Durchwandern der Ausstellungsräume leicht Anklagen und zur Entlastung der Direktion und des Betriebsamtes, einer Teilnahme an der Einholungsfeier abzusehen, weil keins der an die Stubenöfen und Kochmaschinen erinnert werden, die deren Mitglieder niemals als Angeklagte, sondern stets Mitglieder sich bereit fand, das Banner für die Dauer der Feier­unsere lieben Hauswirte in den kleinen Wohnungen ihrer als Sachverständige in eigener Sache nach gut preußischer Rechts- liche Mitglieder der Zeug- und Naschmacher- Innung bereits ältere lichkeiten zu tragen. Es muß übrigens bemerkt werden, daß sämt­Mietstasernen aufstellen lassen. All' die schönen Erfindungen pflege berufen werden. für sparsamen Feuerungsverbrauch, für schnelles Anheizen Betriebsbehörde darin, daß die Signalstange nicht längst als Im vorliegenden Falle liegt die Fahrlässigkeit der Eisenbahn  - Männer find. Es ist nicht leicht, Patriot zu sein! und ähnliche Errungenschaften der modernen Zeit sind nichts Brückenfignal ausgeführt ist, wie das an allen Stellen geschieht, wo foeben das 20. Heft erschienen. Es enthält die Fortseßung der be Von der illustrierten Noman- Bibliothek In freien Stunden ist für den kleinen Mann". Für ihn sind die allerbilligsten das rollende Material zu nahe an diesen Hindernissen vorbeifährt. Erzeugnisse der Kachelofen- Industrie und der Ofensekkunst Die Brüdensignale sind einfache Galgen, wie man sie beim Fußball- gonnenen Romane. In jeder Woche erscheint ein Heft, das für gerade gut genug. Die Stubenöfen und Kochmaschinen der spiel benutzt, deren Stüßen angefahrfreien Stellen 10 Pfennig in allen Parteibuchhandlungen zu haben ist. Arbeiterwohnungen sind manchmal unersättlich im stehen und die dann beliebig viel Signale aufnehmen. Zum Raub am Stralanerplatz ist mitzuteilen, daß die betagte Verbrauch von Feuerungsmaterial- und geben dennoch keine Jeht nach dem Unfall wird, wie gesagt, die fahrlässig aufgestellte Witte Krüger, die am 13. b. M. von dem 20 Jahre alten Arbeiter Hize, sondern höchstens Qualm, der Stube und Küche ver- Stange entfernt. Damit aber die bekannte, nichtswürdige Redens- Baul Schulze aus Stöpenid in der Gastwirtschaft ihres Sohnes über­art, daß der Verunglückte durch eigenes Verschulden" seine Gefallen und schwer verletzt wurde, aus dem Serankenhause Bethanien räuchert. Wie die Kachel wird, darüber belehrt uns die sehr ſundheit vernichtete, wenigstens nicht durch den Teil der Presse geht, entlassen worden ist. Ihre Wunden sind geheilt, jedoch leidet die der die Interessen des arbeitenden Voltes vertritt, teile ich Ihnen Frau infolge der Schläge auf den Kopf an Gedächtnisschwäche. Vor interessante Sonderausstellung, die die Gemeinde Velten   ben wirklichen Sachverhalt mit, zugleich als Aufriittelungsmaterial beranstaltet hat. Diese Abteilung wird auch bei dem Laien für die elenden Hinterbliebenen und ihre Rechtsbeistände. Wilde die Schwiegertochter der Ueberfallenen, die Gastwirtsfrau biel Beachtung finden. Velten   stellt alljährlich etwa 100 000 Strüger, die ihre Schwiegermutter an dem verhängnisvollen Lage Kachelöfen her; das ist eine Leistung, mit der der nicht große allein lassen mußte, weil sie für die Beerdigung ihrer Mutter Kränze Drt sich schon sehen lassen kann. Welcher Berliner   kennt nicht zu kaufen hatte. Gestern wurde in Gegenwart des Räubers der die Beltener Kachelwagen"! Die Laufbahn der Kachel, Eisendreher Rammin vernommen, der mit ihm Billard gespielt hatte. die in der Tiefe der Tonlager Beltens beginnt, Als zweifellos erfundene Behauptung" glaubt die Tgl. Auch die Gastwirtsfrau Ludwig von der Schillingsbrücke Nr. 1 wurde wird den Besuchern der Ausstellung in einem Licht- Ndsch.", die von uns vor acht Tagen bekannt gegebene Tat Schulze gegenübergestellt. Es besteht der Berdacht, daß er die Ab­bilder- Vortrag über die Veltener Dfenfabrikation"( Beginn fache bezeichnen zu sollen, daß u. a. die Siemens- Schuckert  - ficht hatte, auch diese Frau zu berauben. Er versuchte wiederholt, abends 8 Uhr) gezeigt. Der Vortrag behandelt zugleich die Werke denjenigen Arbeitern, die sich zur Reihenbildung beim sie zu veranlassen, durch einen dunklen Gang in ihre Wohnstube Entwicklung dieser Industrie Veltens   von ihren kleinsten An- Einzug bereit finden, außer der unverminderten Lohnzahlung zu gehen, damit sie ihm ein Fünfmarkstück wechsele, Frau Ludwig traute ihm aber nicht und wartete, bis andere Gäste dazu kamen. fängen bis zu ihrer heutigen Größe. Lehrreich ist auch die noch fünf Mart pro Stopf zugefagt haben. Dies" Märlein" Die Absicht eines Raubanfalles auf Frau Ludwig bestreitet der Ver­in einem Nebensaal gebotene Vorführung der Fabrikation mit hat nach dem genannten Blatt offenbar deshalb nicht die ge- haftete, die Angaben Rammins gibt er als richtig zu. der Hand und der Fabrikation mit Maschinen. nügende Entrüstung hervorgerufen, weil niemand es glaubte". Neue Vorortstation. Am 1. Juni d. J. wird der an der Bahnstrecke Die Ausstellung ist nur noch am heutigen Wir nehmen zugunsten der Tgl. Rdsch." an, daß sie es Berlin  ( Lehrter Bahnhof  )-Spandau  , zwischen den Stationen Butlig  Wem es auf 50 Pf.- dies ist der empörend und erbärmlich findet, wenn deutsche Unternehmer straße und Spandau   neu errichtete Haltepunkt Fürstenbrunn" Sonntag geöffnet. Wem es auf 50 Pf. Eintrittspreis nicht ankommt, dem kann angeraten werden, derartige Mittel anwenden, um die in ihren Betrieben tätigen für den Personen-, Gepäck- und Expreßgut- Verkehr eröffnet werden. sie noch zu besuchen. Amüsement, wie es leider bei den Arbeiter als Patrioten zu mastieren. Gleich uns sieht das Die Entfernungen betragen: zwischen Fürstenbrunn und Butligstraße meisten Ausstellungsunternehmen üblich ist und als un- Blatt offenbar einen kläglichen Trick in solcher Maskerade, die beziv. Spandau   5,10 resp. 4,24 Stilometer. Die Gröffnung des neuen entbehrlich gilt, ist dort nicht zu finden. Aber für den ernsten dokumentiert, daß es so leicht feinem Berliner   Arbeiter ein- Haltepunktes wird eine fleine Verschiebung des Fahrplanes zur Folge Betrachter, der lernen will, kann das keinen Mangel dieser fällt, aus freien Stücken, aus Liebe zum Herrscherhause, an der haben und zwar für die Züge 520 und 540, welche zwei Minuten Ausstellung bedeuten. dynastischen Feier teilzunehmen und daß daher fünf Mart pro und den Zug 526, welcher fünf Minuten früher als bisher vom Stopf aufgewendet werden müssen, um Statisten zu fapern, Lehrter Hauptbahnhofe, fowie den Bug 548, der zwei Minuten früher Stadtältester Boigt. Der Direktor des Berliner   Pfandbrief- die sich zu der Jammerrolle des bezahlten Patriotismus von Spandau   abfahren wird. amtes, Stadtältester Ferdinand Voigt ist gestern abend im Alter hergeben. Das Wort von der toten Saison wird im kommenden Sommer von 68 Jahren nach längerem Leiden fanft entschlafen. Der Ver- In der Annahme, daß die Tgl. Rdsch." mit uns es eher eine sehr unheilvolle Bedeutung erhalten, wenn es mit der Auto­storbene, dessen Wirken mit der Entwickelung der Reichshauptstadt für eine Beleidigung als für eine Ehrung der Dynastie hält, mobilraserei wie bisher so fortgeht. Am Donnerstag wurden mittags eng verknüpft ist, hat über 30 Jahre dem Berliner   Magistrat an- wenn jeder der drei Hurrarufe so eines Arbeiterpatriotismus auf der Chauffee zwischen Hoherlehme und Königswusterhausen sieben gehört. Am 16. Mai 1872, nachdem er den deutsch  - französischen markierenden Statisten mit zweimal acht Groschen bezahlt Personen durch ein Automobil verlebt. An dem Chauffeegraben rieg mitgemacht hatte, aut Stelle des Stadtrats Nisch zum be­oldeten Stadtrat gewählt, wurde er am 25. Juli 1872 durch den wird, in dieser Annahme wollen wir dem Blatte die Un- saßen in der Mittagspause mehrere Arbeiter mit ihren Frauen, als ein Automobil in der Richtung nach Berlin   in rasender Geschwindig Oberbürgermeister Hobrecht   in sein Amt eingeführt. Er war viele anständigkeit zugute halten, die darin liegt, daß es eine von feit herangejauſt kam. Eine Frau hatte das Effen in einem Kinder­Jahre Vorsitzender der Grundeigentums- Deputation, der Hochbau- uns aufgedeckte Tatsache unbequemer Natur schlankweg für wagen befördert und stand an dem Wagen, um das Geschirr heraus­Deputation und kannte, wie wohl kaum ein anderer, die oft recht ein Manöver", für ein ,, Märlein" ausgibt. Das Blatt will zunehmen, als der Kraftwagen herangejagt tam, gegen den Korb­

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Unternehmertum und Kronprinzen- Hochzeit.

vierzehn Tagen vernahm der Untersuchungsrichter Landgerichtsrat