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Nr. 119. 22. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Dienstag, 23. Mai 1905.

Ablehnung eines sozialdemokratischen Antrages, der ungekürzte wesentlich gebessert waren 70 oder 23,5 Bros., gebeffert 98 ober Auszahlung empfahl, damit dem Fr. sein Fortkommen möglichst 32,9 Pro3. Bei 64 Patienten war der Krankheitszustand unverändert erleichtert werde. Fr. bekam 4564 M. ausgezahlt. Das geblieben, das sind 21,6 Proz.; bei 21 ober 7,2 Proz. war eine Scheinglück hat ihn nicht vor einem traurigen Ende bewahrt. Verschlechterung eingetreten und 2 Patienten starben in der Heil­stätte. Von 63 aus den Kinderheilstätten entlassenen Kindern Kein Feftzug zur Kronprinzen Hochzeit. Ein Berichterstatter wurden 9 geheilt, gleich 16,1 Proz., wesentlich gebeffert 15 oder " Der moderne Krieg". Diskussion. Gäste willkommen. Um zahl präsidenten wird der geplante Innungsfeftzug am 3. Juni nicht statte Stanfheitszustand hier bei 10 gleich 17,9 Prog.; bei 6 Patienten, Verfügung des Polizei­

Dritter Wahlkreis. Dienstag, den 23. Mai, abends 81%, Uhr, Versammlung des Wahlvereins in Möhrings Salon, Admiralstr. 18 c. Tagesordnung: Vortrag des Genossen Georg Davidsohn über: reiches Erscheinen ersucht Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Bur Heimstättennot.

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finden. Die Veranlassung zu dem Verbote ist auf Vertebrs- 10,7 Broz., hat sich das Leiden berschlechtert. Das Allgemeinbefinden rücksichten zurückzuführen und auf Grund von Erfahrungen, die hat sich bei allen Heilstättenbesuchern gehoben, auch bei denen, deren bei ähnlichen Anlässen in früheren Jahren gemacht worden find, ge- Krankheit fich verschlechterte. Die Männer nahmen an Gewicht boten. Bei der Einholungsfeier der Prinzessin Wilhelm, unserer durchschnittlich 3,1 Kilogramm, Frauen 3,3, Senaben 3,6 und gegenwärtigen Kaiferin, führte der Festzug zu einer mehrstündigen Mädchen 4,3 kilogramm an Gewicht zu, bei einem Mann betrug Unterbindung jeglichen Verkehrs sowie in der Breitestraße, am Schloß- die Gewichtszunahme sogar 18,2 kilogramm. Von den 297 ent­Die Berliner Heimstätten für Genesende sind nun schon längst play und in der Königstraße zu Menschenansammlungen und Ge- lassenen Kranken waren 159 männliche und 138 weibliche, aur wieder auf dem Punkte angelangt, wo sie jedem Aufnahmesuchenden dränge, bei welchem mehrere Personen verlegt wurden. Auch wurde Heilung war im Durchschnitt eine Stur bon 110 bis 120 Tagen er eine Wartezeit zumuten müssen, weil alle Betten belegt und die Rückfahrt der Hofgäste vom Schlosse aus dadurch behindert. forderlich. Wie sehr für solche Heilstätten ein Bedürfnis besteht, bereits zahlreiche Bewerber vornotiert sind. In der Heimstätte Aus diesen Gründen hat der Polizeipräsident den Festausschuß davon ging aus dem starken Andrang zur Aufnahme während des ganzen Gütergos( für lungenleidende Männer) fann ja überhaupt niemand verständigt, daß der Innungszug unterbleiben müsse und die Spalier Berichtsjahres hervor; oft mußten Kranke monatelang warten, bis ohne Warteizeit Aufnahme finden, auch mitten im Winter nicht. bilbenden Innungen und Vereine durch die ihrem Standplas nächst für sie ein Blas frei wurde. Die Besucher setzten sich aus allen Be­Diese Heimstätte ist ständig voll, und zu jeder Zeit sind, auf Wochen, belegenen Nebenstraßen abzumarschieren haben." völkerungsschichten zufammen. ja auf Monate hinaus alle Pläße im voraus besetzt. Wer sich dort tärisch organisieren. Denn nur das Militär genießt nach preußischen fürzlich erwähnten, soll bor kurzem in Berlin einen seiner bekannten Vielleicht wird Wandel geschaffen, wenn die Jnnungen fich mili- Der berüchtigte Gauner Manolesco, dessen Memoiren wir im legten Winter Ende Dezember oder Anfang Januar zur Auf­nahme meldete, der hatte sich schon damals von vornherein auf eine Verwaltungsgrundsägen das Vorrecht, stundenlang den Berliner Ver- Streiche berübt haben. Im März dieses Jahres erschien bei einem Wartezeit von sieben Wochen einzurichten. Inzwischen ist natürlich kehr behindern zu dürfen. die Zahl der bornotierten Bewerber bedeutend gestiegen und die Sehr wirkungsvoll müssen die Bäckermeister sich bei der der ersten hiesigen Juweliere ein Ausländer, der ber deutschen Sprache ziemlich mächtig war und dessen tadellose Umgangsformen Wartezeit ist heute schon wieder viel länger. Am 20. Mai waren Einzugsfeierlichkeit machen. Es wird berichtet: 184 Bewerber notiert und die Wartezeit betrug 65 Tage. Auch" Die Bäckerinnung" Germania " wird sich, laut Beschluß des dent Namen Dottore Casanova Luigi und bezeichnete als seine Germania" wird sich, laut Beschluß des faum Argwohn aufkommen ließen. Er überreichte feine Starte mit in den anderen Heimstätten, wo man wenigstens im Winter sehr Innungsvorstandes, an der Einholungsfeier beteiligen. Um dem bald oder sofort aufgenommen werden konnte, muß jebt überall Buge ein gutes Gepräge zu geben", schreibt die Innung für Meister Binden. Der Herr erzählte, daß er am nächsten Tage abzureisen Wohnung das Bimmer 27 eines vornehmen Hotels Unter den mehr oder weniger lange gewartet werden, ehe die Aufnahme er- den Frac zwang, Bylinder, weiße Binde, Handschuhe, blaue gebente und aus Berlin einige Schmucksachen mitnehmen wolle. Er folgt. Für die Heimstätten Blankenfelde und Malchow ( beide für Schärpe und Degen vor. Die Gesellen haben in schwarzem war sehr wählerisch, ließ sich so viel vorlegen, daß er für seine Berfon lungenleidende Frauen) begann das schon Ende Januar, für die Rock und schwarzer Binde, übrigens gleichfalls mit Schärpe und allein einige junge Leute beschäftigte und kaufte endlich einen silbernen lungenleidende Frauen) begann das schon Ende Januar, für die Heimstätte Blankenburg ( genesende Frauen) Anfang Februar, und Degen zu erscheinen, für Lehrlinge find weiße Jacke und weiße Becher, Dosen für Bigarren und Zigaretten, eine Brosche und andere feit Anfang April ist auch für Seimstätte Heinersdorf( genesende Müge vorgeschrieben. Nach dem Festzuge findet ein Festessen im Schmucksachen. Da er vorgab, auch sonst noch allerhand Besorgungen Männer) wleber diefer alte leidige Zustand eingetreten. Am Innungshause statt. 20. Mai hatten Blankenfelde und Malchow zusammen 103 Vor- Bei der gewerkschaftlichen Rückständigkeit der Bäcker ist es zu haben, so nahm er die Waren nicht mit, sondern ordnete an, daß meldungen und 24 Tage Wartezeit, Blankenburg 84 und 27, immerhin möglich, daß auch Gesellen an der hübschen Verkleidung sollten. Dort war aber der Käufer nicht anzutreffen, als ein Ab­sie ihm Abends mit quittierter Rechnung ins Hotel gebracht werden Heinersdorf 47 und 8. Dabet haben Blankenfelde , Malchow und teilnehmen. gesandter des Juveliers die Schmucksachen und die Rechnung über= Blankenburg ihre Sommerbaracken", die sonst immer erst im Mai brachte. Weder im Zimmer 27 noch sonst irgendwo im ganzen oder Juni in Benubung genommen wurden, diesmal schon im März Hotel wohnte ein Mann, auf den die Beschreibung des Kunden, ber und April mit zu belegen angefangen.( Gütergos hat eine Barade, das Deutsche mit rumänischem Dialekt sprach, gepaßt hätte. Als die das ganze Jahr hindurch belegt wird.), Trotzdem kann man den der Bote mit dieser Meldung zurückkam, wurde der Juwelier stubig. Andrang schon jest nicht bewältigen. Jebt wurden alle Vorlagen noch einmal herausgesucht und jeder Be hälter mit dem ihn betreffenden Inhaltsverzeichnis verglichen. Da ergab sich denn, daß der Herr Dottore eine Brillantbrofche für 6000 Mark und eine filberne, mit einem Saphirstreifen geschmüdte Bigarrendofe heimlich mitgenommen hatte. Die Verkäuferin, die ihn bediente, und die jungen Leute, die dem Fremden die Waren vor gelegt, hatte er fo zu befchäftigen gewußt, daß sie nichts merkten. Die Kriminalpolizei, der unverzüglich Anzeige gemacht wurde, feste fich sofort mit den auswärtigen Behörden in Verbindung, weil man es augenscheinlich mit einem internationalen Diebe zu tun hatte. Unterdessen wurde den Angestellten des Juweliers das Verbrecher album borgelegt und alle zeigten auf das Vild Manolescos, ohne zu wissen, wen es darstellte. Einer der Angestellten entwarf aus dem Stopfe ein Bild des Diebes in Mantel und Hut, und auch diese Zeichnung traf durchaus auf Manolesco zu. Die Nachforschungen, die nun mit Hülfe vieler Behörden angestellt wurden, bestätigen nicht minder den Verdacht, daß Manolesco der Juwelendieb gewesen sei. In der rumänischen Heimat des Fürften der Diebe" fand man noch einen Manolesco, aber einen harmlofen jungen Gutseleben, der mit fenem nichts au tun hat. Der Fürst" tvar vier Tage vor dem Juwelenbiebstahl aus Rumänien abgereift und soll jest in Amerita

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Ein Staatsgeheimnis. Die Berl. N. Nachr." schreiben unter Sperrdruck: Die Beschreibung der Toiletten der Braut unseres Seronprinzen, der Herzogin Cecilie zu Medlenburg, fand sich in diesen Tagen in den Zeitungen. Aber das war nur das Vorspiel. Die zu fünftige deutsche Kronprinzessin wird eine Toilettenpracht entfalten, wie man sie am preußischen Hofe, wo es in dieser Beziehung ver­hältnismäßig einfach zugeht, faum je gesehen hat. Die schönsten Toiletten, wahre Wunderwerke der Schneiderkunst, sind erst jept fertig geworden. Sie sind, wie der Confektionair" mitteilt, im Atelier der alten renommierten Pariser Firma Morin- Blossier hergestellt, die schon seit vielen Jahren Lieferantin bes englischen und preußischen Hofes ist. Die Firma hütet aber die Toiletten sehr streng, es ist außerordentlich schwer, irgend etwas Näheres über sie zu erfahren, da die wenigen Bevorzugten, die sie sehen dürfen, sich durch einen Revers schriftlich verpflichten müssen, nicht eher als in der Hochzeits­Als Beitrag zur Naturgeschichte heutiger Hof, Staats- und Bettungstunst mögen auch diese Beilen dienen, deren Abdruck hoffentlich nicht zu einem Hochberratsprozeß führt.

So rächen sich alte Unterlaffungssünden, die der Berliner Kommunalfreifinn auf dem Gebiete des Heim­stättenwesens begangen hat begangen tros aller Warnungen und Mahnungen, mit denen die sozialdemokratische Fraktion der Stadt berordneten auf eine raschere Vermehrung der Heimstätten hinzu­wirken suchte. Die neue Heimstätte Buch, deren endliche Eröffnung zum 1. Mai versprochen war, aber bis heute noch immer nicht er­folgt ist, hat bereits eine Geschichte von sechs, ja genau genommen von acht Jahren. Im September 1897 verhandelte die Stadt verordneten- Versammlung über den sozialdemokratischen Antrag, der die schleunigste Errichtung von zwei neuen Heimstätten für Lungen- woche etwas in die Zeitungen zu bringen. Leidende forderte. Die eine ist die Heimstätte Gütergob; sie fonnte erst im Juli 1902 in Benubung genommen werden. Die andere Heimstätte wurde in Buch errichtet. Die erste Vorlage hierüber kam im März 1899 an die Stadtberordneten- Versammlung und auf die Eröffnung wird noch heute gewartet.

Der Lebensweg eines Waisenjungen hat toleder einmal ein vorzeitiges und jähes Ende genommen. Der Buchbinder May b. Frieben, ein ehemaliger Bögling des Berliner Waisenhauses zu Rummelsburg hat in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in einem hiesigen Hotel sich mit Sysol vergiftet. As man am Sonntag früh den Lebensmüden in seinem Zimmer entfeelt auffand, sorgte der Befizer des Hotels schnellstens für Herbei holung eines Arztes. Dieser konnte nur noch feststellen, daß ber Tod bereits eingetreten war. Die Leiche wurde von der Polizet beschlagnahmt.

bleibt.

Die städtischen Heimstätten für Genesende hatten Ende April dieses Jahres insgesamt 424 Betten zur Aufnahme von Pfleglingen zur Verfügung( gegen 374 im Vorjahre); davon tamen auf die Heimstätte Blankenburg : für genesende Franen 71( 54); Heinersdorf : für genesende Männer wie im Vorjahre 72; Blankenfelde : für brust frante Frauen 78( 62); Malchow : ebenfalls für brustkranke Frauen sich aufhalten. unbelegt waren Ende April insgesamt nur 7 Betten, und zwar in 104( 88), und Gütergozz: für brustkrante Männer 99( 98) Betten. Heinersdorf 2, in Blankenfelde 5. In den übrigen Heimstätten waren fämtliche Betten belegt. Die durchschnittliche Tagesbelegung im Monat April betrug für Blankenburg 69, Heinersdorf 71, Blankenfelde 76, Malchow 103 und Gütergog 98; zusammen 417 Betten, oder 51 mehr als im April 1904. Der Zugang betrug im April d. 3. 288, im Vorjahre 261, der Abgang 282( 259) Personen. Ende April d. J. hatten alle 5 Heimstätten einen Bestand an 417 verpflegten Personen, das waren 51 mehr als im Vorjahre. Die Summe der Verpflegungstage betrug im Monat April d. J. 12 496 ( gegen 10 988 im gleichen Monat des Vorjahres).

dabon.

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führers entstand in der Nacht zum Sonntag in der Anhaltstraße 6 Das Automobil. Durch die Unborsichtigkeit eines Automobile ein Feuer, das die Wehr zwei Stunden beschäftigte. Der Chauffeur Karl Behrens fuhr mit dem Auto unter den Durchgang des ersten Quergebäudes und machte sich hier daran, aus einem großen Benzinballon seinem Gefährt neues Benzin zuzuführen. Auf noch nicht aufgeklärte Weise fing nun der Ballon Feuer und explodierte, so daß die brennende Flüssigkeit auf den Hof lief und dabei hohe Welches sind die Beweggründe zu diesem verzweifelten Flammen entwickelte. Diese ergriffen im Nu einen über der Durch Schritt? May b. Frieben hat, bevor er Gift nahm, einen fahrt eingebauten Futterstall, der mit Heu und Stroh angefüllt war. Verschiedene Kellerfenster zersprangen von der Hibe, so daß das Brief an die Rebattton bes Vorwärts" gerichtet, brennende Benzin sich auch in die Keller ergoß. Die Gefahr für die ber den Poststempel vom Sonntag 4-5 Uhr früh aufweist und am Eine Selbstmordwoche, wie sie in Berlin noch nicht dagewefen ausbewohner war um so größer, als man anfänglich versuchte, die Montag in unsere Hände gelangt ist. Eine sofortige Nachfrage in ist, war die vom 30. April bis zum 6. Mai, über deren Bevölkerungs- Flammen durch die Hausleitung selbst zu erstiden und daher die dem Hotel ergab, daß der Unglückliche seine Verzweiflungstat bewegung bas Berliner Statistische Amt jetzt die übliche Wochen Feuerwehr nicht rechtzeitig benachrichtigte. Als diese dann erschien, bereits in der Nacht zum Sonntag ausgeführt hatte. Die tabelle veröffentlicht. G3 find aus dieser Woche nicht weniger als bedurfte es großer Anstrengungen, um des Feuers Herr zu werden. Es Gründe hat Frieben in seinem Brief, dem seine Photographie die in einer Woche erreicht" wurde, 22 war. Aus solcher Häufung erlitten und mußte von den Samaritern der Feuerwehr verbunden 27 Selbstmorde gemeldet worden, während die bisher höchste Bahl, Der Chauffeur hatte bei den Löschungsversuchen starke Brandwumben beigelegt war, nicht angegeben. Er schildert darin nur seinen der Selbstmorde darf indes nicht der Schluß gezogen werden, daß werden. Sein Automobil war von den Flammen start beschädigt.­Lebensweg und wünscht, daß wir ihn veröffentlichen. fie die Regel bildet. Meist folgen auf diese von Zeit zu Zeit auftretenden Bon einem Automobi überfahren wurde gestern abend gegen Bas er da erzählt, ist die alte Geschichte, die doch ewig neu Selbstmordepidemien ein paar Wochen mit einer um so geringeren 10 Uhr am Reichstags- Ufer die 22jährige Buchhalterin Erna Tod der Eltern, Ueberweisung an die Waisenpflege Bahl von Selbstmorden. Beispielsweise wurden gemeldet aus den Reuter aus der Goethestraße 9. Als die Dame in der Nähe der und nachher Unterbringung in einer Lehre. Derkehrherr, ein brei Wochen vom 2. April bis zum 22. April 21, 15, 10 Fälle, aus Neuen Wilhelmstraße den Fahrdamm überschreiten wollte, wurde sie Reuter aus der Goethestraße 9. Als die Dame in der Nähe der Buchbindermeister in einem Provinzort, habe ihn, behauptet den brei Wochen vom 29. Januar bis zum 18. Februar 22, 18, bon einem in boller Fahrt bahersausenden Automobil umgeriffen und Frieben, so behandelt, wie- nun, wie aifenjungen bes Jahres 1905 auch in der Gesamtzahl der Selbstmorde noch eine Beine, wodurch sie einen Bruch des linken Oberschenkels sowie schwere 4 Fälle. Immerhin aber hat das bisher abgelaufene erfte Drittel überfahren. Die Räder gingen der Bebauernswerten über betbe leider recht off behandelt werden. Da entlief weitere Zunahme gegenüber demselben Zeitraum von 1904 Beine, wodurch sie einen Bruch des linken Oberschenkels ſowie schwere der Junge aus der Lehre und wanderte zu Fuß nach Berlin gehabt. Gemeldet find aus den vier Monaten Januar, Februat, Quetschungen dabontrug. Der Führer des Kraftwagens fuhr, ohne zurück. Er suchte Zuflucht in dem Waisenhause, das ihn er März, April des laufenden Jahres 60, 40, 65, 64, aufammen 220 fich um das angerichtete Unheil zu fümmern, im schnellsten Tempo zogen hatte, kam dann in eine andere Lehre, erkrankte aber Selbstmorde, aus denselben bier Monaten des vorhergehenden Jahres fchrift, nicht erleuchtet war, konnte der Hebeltäter nicht festgestellt Da die Kontrollnummer, entgegen der polizeilichen Vor­nachher und mußte von neuem aussehen. Im Krankenhause 88, 49, 71, 59, aufamment 217 Selbstmorde. werden. Die Verunglückte wurde mit einer Droschke nach dem scheinen den Aerzten Bedenken über seinen Geisteszustand auf- Die Wahlen im Jahre 1903 haben der Stadtgemeinde Berlin an städtischen Krankenhaufe überführt. gestiegen zu sein. Er sollte, so meinte er, beobachtet werden, Kosten die respektable Summe von 187 722,63 m. verursacht. Davon machte deshalb einen Selbstmordversuch und wurde entfielen auf die Reichstagswahlen 67 506,11 M., einschließlich der nun nach der Jrrenanstalt Herzberge gebracht. Gegen die einmaligen Kosten für die Anschaffung der Wahlzellent von 20 013,35 m. Aerzte und Pfleger dieser Anstalt erhebt er schwere Vorwürfe, und der neuen Wahlurnen von 3080 m. Die neuen Urnen waren beren Berechtigung wir nicht prüfen tönnen. Manches in dem nötig, weil fich infolge der großen, zum erstenmal in Anwendung Brief deutet darauf hin, daß Frieben in der Tat getsttg gekommenen Wahltouverts die alten Urnen als zu klein erwiesen. Wett höher als für die Reichstagswahlen waren die Stoften, wohl nicht mehr intakt war. Frieben wurde später welche die Landtagswahlen verursachten, fie Betrugen 85 300,36 2. nach Dr. Desterreichs Anstalt in Nieder- Schönhausen überwiesen Die Stadtverordnetenwahlen endlich erleichterten den Stadtfäckel und von da entlassen. Damit bricht die Schilderung seines um die Summe von 34 916,16 m. Lebenslaufes ab, und Frieben sagt dann nur noch, daß er Bei den Reichstagswahlen waren in Berlin als Wahlvorsteher, heute Abend" sich das Leben nehmen werde. Stellvertreter, Protokollführer und Beisiger rund 4000, bei ben Land Offenbar hat dem jungen Mann nirgends ein tagswahlen 7000 und bei den Stadtverordnetenwahlen 200 Personen Nachklänge zu der Explosion in der Greifswalderstraße. Bei rechter Berater zur Seite gestanden, der ihn geleitet in Tätigkeit. hätte und ihn vor dem Aeußersten hätte bewahren Große Schwierigkeiten bot die Beschaffung der Wahllokale. ber bor einigen Wochen erfolgten Brandkatastrophe in der Greifs. fönnen. Dem Anschein nach ist ihm ein einziges Mal wenig wahl gar 1291 Räume. Namentlich die Auswahl der Wahllofale Lebensgefahr etwa ein Duhend Personen über mechanische Bettern Gebraucht wurden für die Reichstagswahl 724, für die Landtagswalderstraße 217 rettete, wie wir berichteten, die Feuerwehr unter stens in seinem Leben das Glück doch holder gewesen, als ein zu den Landtagswahlen mußte mit Rücksicht auf die zu erwartende und die Treppen. In Berücksichtigung des umsichtigen Vorgehens und die Treppen. In Berücksichtigung des infichtigen Vorgehens Waisenjunge es erwarten darf. Diefer Max v. Frieben ist tarte Teilnahme der Arbeiter da sich ja die Sozialdemokratie der Offiziere und Löschmannschaften bei den Rettungsarbeiten hat bermutlich derfelbe ehemalige Waisenzögling und Buchbinder zum erstenmal an dem Wahlkampfe beteiligte besonders sorgfältig ist das Polizeipräsidium der Feuerwehr feine besondere Anerkennung Lehrling Mar v. Frieben, dem im Jahre 1901 der Berliner erwogen werben im Hinblick auf die Bestimmung, baß die Urwähler ausgesprochen. Ebenso haben die Mieter des von der Explosion Magistrat eine Erbschaft fürzte, um aus ihr teilweise die Kosten nicht nach und nach, wie bei der Reichstags- und Stadtverordneten heimgesuchten Hauses der Feuerwehr ein Dankschreiben zugehen lassen. der Waisenerziehung zu becken. Jenem Mar v. Frieben, der wahl, sondern fast gleichzeitig antreten und solange im Wahllokale Gestern vormittag wurde auf den verschiedenen Feuerwehrdepots den 1883 zu Berlin als Sohn des Technikers Franz v. Frieben fich aufhalten, bis die Wahl ihrer Abteilung vollständig durchgeführt Mannschaften in einem Abteilungsbefehl Mitteilung von dieser Be geboren, 1888 als Bollwaise in die Berliner Waifenpflege ge- ift, d. b. bis auch etwa nötig gewordene Stichwahlen vollzogen find. lobigung gemacht. fommen war und 1898 in die Lehre gebracht wurde, war Neber die Erfolge der Lungenheilstättenbehandlung gibt der Bermißt wird seit Freitag voriger Woche der 15% Jahre alte 1896 durch Auflösung des Graf Dyhrnschen Fideikommisses ärztliche Bericht des Berlin - Brandenburgischen Heilstättenvereins für Sohn Willy des. Deforateurs Billing aus der Brandenburgstr. 65, eine unverhoffte Erbschaft von 5626 W. zugefallen. Der Generalversammlung dieses Vereins erstattete, die gestern unter Lehrling 30g bei einem Kunden feines Lehrherrn in beffen Auftrag Zungentrante ein übersichtliches Bild, den Professor Dr. Möller in der bei einem Schildermaler in der Köpenickerstraße lernte. Der Der Magiftrat beanspruchte die feit 1896 für ihn aufgewendeten bem Borsiz des Geheimrate Professor b. Leyden improvingialland. in der Schmidstraße 30 M. ein und kehrte weder in das Geschäft Rosten mit 1062 M., und die Mehrheit der Stadtverordneten tagshause, Matthäilirchstraße 20/21, stattfand. Nach diesem Bericht noch zu seinen Eltern, bei denen er wohnte, zurüd. Db er bas Versammlung erklärte durch Herrn Cassels Mund das für wurden von 297 entlaffenen Stranken, die die Anstalt länger als Geld verloren hat oder in schlechte Gesellschaft geraten ist, steht recht und billig und stimmte dem Magiftratsantrage zu, unter einen Monat besucht hatten, als geheilt entlaffen: 42 aber 14.1 Bros., bahin.

Die fonntäglichen Bootsunfälle. Zwei Boote tenterten gestern auf dem Müggelfee. Gegen 8 Uhr nachmittags schlug in der Nähe des Rahnsdorfer Gemündes ein Boot um, in dem sich ein Herr und eine Dame befanden. Die Infaffen fonnten von den Mannschaften der Rettungsstation in Sicherheit gebracht werden. Gegen 6 thr nachmittags fenterte gegenüber von Friedrichshagen in der Nähe der Spreemündung ein Segelboot, in bem sich drei Personen befanden, infolge plöglichen Umfpringen des Windes. Das von Augenzeugen des Borfalls unternommene Rettungswert war glücklicherweise von Erfolg. Die drei Verunglückten konnten, ohne Schaden genommen zu haben, ans Ufer gebracht werden.