Nr. 121. 22. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Zur Lokalliste.
Das Lokal von Wernede in Mahlsdorf hinter der Bahn, steht der Arbeiterschaft zur Verfügung. Die Lokalkommission.
Evangelisches.
Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Paul Langerhans feiert heute gemeldet. Die übrigen Gläubiger hatten offenbar schwer. feinen 85. Geburtstag. Obwohl nicht frei von den Beschwerden wiegende Gründe, mit ihren Forderungen nicht hervorseines hohen Alters, bersieht Langerhans noch immer mit großer zutreten. Graf Baudissin ist seinerzeit mit der Tochter eines be= Arbeitsfreudigkeit sein nicht leichtes Amt. Es vergeht fast fein Tag, tannten hiesigen Wäsche Industriellen und Hoflieferanten J. verlobt an dem Langerhans nicht früh im Rathause erscheint, die Geschäfte gewesen; als Herr J. im Hinblick auf den leichtsinnigen Lebensder Stadtverordneten - Versammlung erledigt, Sigungen der vielen wandel seines zukünftigen Schwiegersohnes die Partie zurückgehen Deputationen, deren Mitglied er ist, beiwohnt und abends noch den ließ, bemächtigte sich des jungen Grafen jene Verzweiflung, die ihn Ausschüssen präsidiert. zum Selbstmorde trieb.
-
Die Abschaffung der Jungfrau. In der Kreissynode Friedrichs- Der Zentralverein für Arbeitsnachweis, Gormannstr. 13, ersucht werder I hatte der Synodale Marggraff beantragt, bei Traumgen uns, folgendes mitzuteilen: Die weibliche Abteilung des Zentral das Prädikat Jungfrau" wegzulassen. Es wurde eine Kommission Vereins für Arbeitsnachweis" sieht sich veranlaßt, die Hausfrauen eingesetzt, die zu dieser Frage der Synode Vorschläge unterbreiten darauf aufmerksam zu machen, daß der Verein, der die Vermittelung In den Kreissynoden stehen zwar zumeist Dinge auf der tagte, hat sich nun mit großer Mehrheit auf folgenden Antrag ge- hülfemädchen, kostenlos besorgt, seine Vermittelung auf die sollte. Diese Konmission, die unter dem Vorsitz des Pastors Roday von Aushülfshauspersonal, Wasch- und Reinemachefrauen, AusTagesordnung, die den Arbeiter wenig kümmern; dann und wann einigt:„ Die Kreissynode Friedrichswerder II bittet das königliche Lohnzahlung nicht erstreckt. Die Auszahlung erfolgt an die aber werden doch Angelegenheiten erörtert, die auch für die Deffent- Konsistorium, durch den anzuordnen, daß in lichkeit ein Interesse haben, und zuweilen geschieht es sogar, daß ein Berlin daß in dem Stadtfynodalbezirke arbeitenden Frauen selbst, die Preise werden durch bei den Aufgeboten die Bezeichnungen mir verabredet, der " Herr"" Zentral- Verein" Lohn kommt den Mitglied in seiner Seelenunschuld sich als Schreckenstind gibt, fodaß und Jungfrau" fortfallen und bei den Trauungen jedes Arbeitenden ungeschmälert zu, es findet keine irgendwie geartete den versammelten Gläubigen die Haare zu Berge stehen. Das Baar als Ehepaar betrachtet und angeredet wird." Der Kürzung statt, die sich bei privatgewerblichen Vermistelungsinstituten geschah vorgestern in der Kreissynode Kölln- Stadt , die es aber- Vorsitzende der Kommission, Pastor Roday, hat gegen diesen auf 50-75 Pf. pro Arbeitstag beläuft. Durch den Wegfall dieser mals für angebracht hielt, ihr Lieblingsthema, Sittlichkeits- Antrag folgende Erklärung abgegeben:„ In Erwägung, daß der Zwischenabgabe empfiehlt sich die Benutzung der Zentralvereinsfrage und Schmuz literatur, zu erörtern. Herr Stöder Anspruch der ehrbaren Bräute auf das Prädikat„ Jungfrau" bei vermittelung namentlich in sozialer Hinsicht. Ohne Lohnsteigerung sang das ebenso bekannte wie unwahre Lied, daß das Volk heute Aufgeboten und Trauungen eine uralte, feststehende Sitte in der wird hier den arbeitenden Frauen der volle ortsübliche Lohn gewährt, unter einer ganz besonders unſittlichen Literatur jeufze. Da kam der evangelischen Kirche ist und die Beseitigung desselben den un den sie auch ungefürzt verdienen. Bestellungen können durch PoſtSynodale Uttech von der Gemeinde Heilig- Kreuz: Die Gefahr bescholtenen Bräuten ein ihnen zustehendes, wohlverdientes farte( C 54, Rüderstr. 9), durch telephonischen Anruf( Amt III, der Schmuhliteratur ist gar nicht so groß.( Oho!) und begründetes Recht rauben sowie den Anschein erwecken 3791-3795), oder persönlich erfolgen. Nun, ich kenne das alles praktisch sehr gut und kann sagen, daß würde, als fäme sie zeitgemäß einer leichtfertigen und frivolen meine Moral nicht wankend geworden ist. Seit Jahrhunderten ist Auffassung von der Heiligkeit einer sittlich rein geschlossenen Ehe 7 Uhr ein Bauer in die Lindenstraßen- Markthalle hineingefahren. Ein Mißverständnis. Kam da am Dienstag morgen gegen in den Händen der Jugend ein Buch mit sehr viel Schmut entgegen, darf die Kirche, um des damit verbundenen Mi iz brauch An seinem Wagen stand der Ordnung gemäß Name und Wohnort: ( Große Ünruhe rechts), und doch hat es auf das Leben des Volkes willen, diese Bezeichnung, sofern ihre Anwendung berechtigt ist, nicht Baul Nözel, Franz- Buchholz. Ein Schußmann liest dies und„ erkeinen schädlichen Einfluß gehabt( Große Unruhe rechts), sondern die verweigern."- Die Synode nahm trotzdem den Antrag der Kom- öffnet" dem Bauer folgendes:„ Wenn Sie noch einmal mit diesem zahlreichen Goldkörner darin haben noch immer überwogen; ich mission an, weil man in Berlin gar nicht feststellen könne, Wagen, der zwei Firmen trägt, hier erscheinen, muß ich Sie zur meine die Bibel!( Stürmische Unterbrechung rechts. Laute wer wirklich als Jungfrau vor den Altar trete. Eine fui! Rufe. Unruhe Iints. Zurufe von rechts: Unerhört! Untersuchung könne man doch nicht anstellen, und eine Anzeige bringen. Entweder gehört der Wagen Paul Nözel oder Unerhört! Was sagt die Linke dazu? Ruf von der Linken: Examinierung hierüber würde von der befragten Braut mit Recht Wir verurteilen das ebenso Superintendent Krüger als ein Schlag ins Gesicht empfunden; auch würde man dabei richtet an den Syn. Uttech die dringende Bitte, nicht in solcher Weise doch nicht die Wahrheit erfahren. von der Heiligen Schrift zu sprechen.( Beifall rechts und links.) Ohne Unterschied protestierten dann alle nachfolgenden Redner gegen die Aeußerungen des Herrn Uttech und ein Oberlehrer Dr. Nord, der sich zur Linken zählt, hob noch besonders hervor, daß Herr Uttech rein persönlich und nicht im Namen seiner Partei gesprochen habe. Ferner meinte er zur Sache selbst:
" Wer je in einer Klasse als Lehrer gewirkt hat, wo Schüler oder gar Schülerinnen bestraft oder entlassen werden mußten wegen solcher Dinge, der weiß, wie überaus schwierig es ist, die Geister wieder zurecht zu bringen. Hiergegen muß mun mit boller Kraft gearbeitet werden."
Immerhin ist fraglich, ob diese Reform die Lust, sich firchlich trauen zu lassen, bei jungen Ehepaaren steigern wird.
--
Franz Buchholz!"
"
Der Redakteur der Monatsschrift Ostasien", Herr Kisat Tamai, schreibt uns: Von Februar bis Oftober 1904 find 860 Japaner aus Sibirien über Deutschland nach Japan zurückbefördert worden. Von deutschen Wohltätern mit Geld und Kleidungsstücken reichlich In der Anfertigung stilvoller Ergebenheitsadressen hat der bersehen, haben die Unglücklichen die Heimreise angetreten und Berliner Magistrat in dem Gesamtverband evangelischer Ar- werden ihren edlen Wohltätern, denen ich hiermit nochmals recht beitervereine recht gelehrige Schüler gefunden. Der Verband sendet herzlich danke, ein dankbares Herz bewahren. Am 30. Mai werden an den Kronprinzen zu seiner Vermählung eine fünstlerisch wieder 26 Männer und 4 Frauen aus Rußland mittellos in Deutschausgeführte Adresse, in welcher es heißt:" Ew. kaiserlichen und land eintreffen. Auch diese Armen bedürfen dringend der Unter föniglichen Hoheit sendet der Gesamtverband evangelischer Arbeiter- tügung. Kleidung, Strümpfe, Stiefel und Hüte sind in hinreichender vereine Deutschlands durch den ehrerbietigst interzeiten zu Menge vorhanden, aber es fehlt an Wäsche und ganz besonders an Höchst ihrer Vermählung die innigsten und chrfurchtsvollsten Geldmitteln, weshalb ich dringend um gütige Üleberweisung bon Wir wollen die Orthodoxen und Buchstabengläubigen in dieser Glüd- und Segenswünsche. Möge Ew. faiserliche und königliche Geschenken bitte. Quittung und Abrechnung über die eingehender Sache am wenigsten tadeln. Sie stehen eben aller naturwissenschaft- Hoheit in Höchst ihrer The reiches Glück finden, wie o ch st- Spenden werden in der Zeitschrift" Ostasien " veröffentlicht werden. lichen Erkenntnis zum Troz auf dem Standpunkte, den die Kultur- ihre durchlauchtigsten Eltern es gefunden haben. Möge Gottes Als gewerbsmäßige Fuhrwerksdiebe wurden ein gewisser Karl menschheit vor zwei- oder dreihundert Jahren einnahm und sollen Segen, Kraft und Trost unserem teuren Kronprinze..- Paare stets Pohl und ein früherer Nutscher Rudolf Stuble festgenommen. Die unsertwegen in dieser Rückständigkeit selig werden. Wohl aber nahe sein und möge es dem Lande alle Zeit zum Segen gesezt sein. beiden hatten sich vor einiger Zeit zu dieser lohnenden Spezialität" finden wir es tief beschämend, daß kein einziger der liberalen Das wünschen und erbitten zweiundsiebzig Tausend deutsch verbunden. Wählerisch waren sie nicht, sie stahlen jedes Fuhrwerk, Herren die Courage hatte, für Herrn Uttech einzutreten, ja, daß sie evangelischer kaiser und reichstreuer Arbeiter." Unterzeichnet ist das ihnen erreichbar war. Einem Schlächtermeister H. entwendeten sie ohne Unterschied ihn ausdrücklich preisgaben. Von neuem sieht die Adresse von Pfarrer Liz. Weber, gegen den sich das be- einen Wagen mit zwei Pferden im Werte von 1000 M. Am selben an diesem Beispiel die Arbeiterschaft, wie wohl sie daran tut, fannte„ Simplicissimus"-Gedicht gerichtet haben soll, das vor kurzem Tage noch verkauften fie ihn an einen anderen Schlächtermeister. wenn sie den häufigen odungen der Liberalen mit Wurschtigkeit im Reichstage unter großer Heiterkeit verlesen wurde. Pohl trat bei einem Fuhrmann Hartmann in Schöneberg begegnet und die beiden kirchlichen Parteien ihre Kazbalgereien unter Als er Die moderne Schule. Auf Befehl des Kaisers werden am als Kutscher in Dienst. auf einer Fahrt Stuzke einander ausfechten läßt. Denn daß Herr Uttech in dem Sinne 31. Mai d. J. aus Anlaß der Frühjahrsparade, tie am traf, brachten sie das Gespann zu einem Roßichlächter. Der recht hat, daß der, der auf die Suche nach Schmus", nach sexuell 3. Juni d. J. am Tage des Einzuges der Herzogin Cäcilie Bestohlene bekam nur ein Pferd lebend wieder, das andere war aufregenden Stellen auszieht, ihn auch in der Bibel angehäuft sämtliche Schulen in Berlin geschlossen. schon geschlachtet, als er den Verbleib seines Eigentums ermittelte. findet, sollte doch auch einem Liberalen klar sein, falls er überhaupt Mit einem in Friedrichsberg gestohlenen Gespann fuhren die Diebe das Buch jemals in die Hände genommen hat. Wenn der OberUeber die neue elektrische Lichtanlage auf dem Potsdamer Platz nach Weißensee, un es dort auf dem Pferdemarkt an Zigeuner zu Lehrer Nord auf den Eifer hinweist, mit dem in den Entwickelungsjahren schreibt uns die Allgemeine Elektrizitäts- Gesellschaft: Die schwierige verkaufen. Ein Gendarm schöpfte Verdacht und nahm Pohl fest, sowohl Schüler wie Schülerinnen alles verschlingen, was in der Literatur Aufgabe, den Potsdamer Plas, diesen wichtigen, aber auch über- während Stugte entkain. Der Handel mit den Zigeunern wurde auf das Geschlechtsleben anspielt, so ist ihm zu entgegnen, daß lasteten Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs, richtig zu beleuchten, rückgänging gemacht. Pohl legte ein Geständnis ab, sein Helfersdiesen fünfzehn- und sechzehnjährigen Personen selbst dann, wenn hat in diesen Tagen eine interessante Lösung gefunden, interessant helfer aber blieb verschwunden. Acht Tage lang beobachteten kein einziges nach seiner Ansicht bedenkliches Buch auf der Welt sowohl nach der beleuchtungstechnischen, wie auch architektonischen Striminalbeamte seine Wohnung in der Thaerstraße umsonst, jetzt erschiene, immer noch genug Futter bliebe, wenn man ihnen die Seite hin. Eingehende, die örtlichen Verhältnisse des Plazes und endlich suchte er sie einmal auf und wurde festgenommen. Bibel zum durchblättern ließe. Das sagen wir, die wir feines eine Frequenz berücksichtigende Vorstudien ließen es zweckmäßig erSelbstmord im Greifenalter. Am Rande des Grabes hat der wegs mit den blöden Ansichten der Antipfaffen harmonieren, sondern scheinen, die erforderlichen Lichtquellen auf nur zwei, aber hochden Kulturwert der Bibel gern gelten lassen. Die ganze Angst gelegene Punkte zu konzentrieren uni statt des gewöhnlichen, seit 83 Jahre alte Rentner Goldschmidt aus der Vökowstr. 21 vor der Schmuzliteratur wäre hinfällig und ebenso die Heu che lei 1882 hier brennenden Bogenlichtes Intensivflammenbogenlampen zu feinem Leben ein Ende gemacht. Der Greis, der früher Kaufmann der Bibel gegenüber, wenn Schule und Haus den Kindern geziemende verwenden, deren charakteristische Merkmale die nebeneinanderstehen- war und bei seinem Schwiegersohne im Ruhestande lebte, litt seit Aufklärung zu teil werden ließen und nicht, wie es heute die den Kohlen und seine hierdurch vorwiegend nach unten gerichtete längerer Zeit schwer an Atemnot . Gestern vormittag nahm er Gift. Regel ist, in torichter Aftermoral auch vor der leisesten Berührung Lichtausstrahlung sind. In Verfolg dieses Programmes wurden auf als seine Angehörigen ihn in seinem Bimmer auffanden, hatte er Regel ist, in törichter Aftermoral auch vor der leiſeſten Berührung den beiden Inselperrons des Plakes zivci 21 Meter hohe Maste bereits das Bewußtsein verloren. Man brachte ihn nach dem der für die heranwachsende Jugend außerordentlich wichtigen Fragen errichtet, deren jeder vier solcher Lampen trägt. Lektere haben bei Krankenhaus am Friedrichshain , wo er eine Stunde nach der Aufeiner Stromstärfe von 20 Ampère je zirka 4000 Normalferzen Licht- nahme starb.- An einem Baume erhängt hat sich der 70 Jahre Der Geiſt der Unduldsamkeit trat noch in einem anderen Falle stärke, so daß also beide Standelaber zusammen einen Effekt von alte Schneidermeister Gottfried Torge aus der Fidicinſtr. 9. zutage, nämlich als der Antrag zur Sprache kam, die zurzeit für zirfa 32 000 Sterzen ergeben. Der Lichtpunkt liegt hierbei in einer alte Mann war seit acht Jahren verwitwet und wohnte bei seinem die Beerdigung von Selbstmördern kirchlicherseits bestehenden Höhe von 18 Meter. Damit ist eine Intensität der Beleuchtung verheirateten Sohne, der ebenfalls Schneidermeister ist. Am Diens Beschränkungen aufzuheben. Dieser Antrag wurde mit allen gegen erreicht, welche die bis jetzt vorhandenen 11 Bogenlampen von tagnachmittag besuchte er in sehr ärgerlicher Stimmung zwei Gast sechs Stimmen abgelehnt. Immerhin meinte ein Gegner des An- je 12 Ampère entbehrlich macht und die für den Fuhrwerksverkehr wirtschaften und flagte, daß er sich mit seinem Sohne gezanft habe. trages, Propst v. S. Gols, sagen zu müssen: Ein verführtes Mädchen, das mit dem Kinde unter dem so wichtige Uebersichtlichkeit des Plazes ganz erheblich steigert. Da Gestern morgen um 5% Uhr fanden ihn zwei Brauer gegenüber der die Maste gleichzeitig zur Befestigung der an ihnen vorbeiführenden Schwiebnserstraße am Rande des Tempelhofer Feldes an einem Herzen ins Wasser geht, ist viel besser und steht der Barm- Straßenbahnleitungen dienen, konnten nach ihrer Aufstellung zu- Baume hängen. Sie schnitten ihn ab und fanden, daß der Körper herzigkeit Gottes viel näher als der Verführer in Uniform gunsten des Straßenbildes auch noch 4 Bahnmaste entfernt werden. noch nicht erfaltet war. Wiederbelebungsversuche, die ein Arzt der vielleicht nächstes Jahr eine reiche Heirat macht. machte, blieben jedoch ohne Erfolg. Wo der Lebensmüde sich die Unter dem Vorsiz des Stadtrats Namslau fand am Mittwoch Nacht hindurch aufgehalten hatte, weiß man nicht; nach Hause war die erste Sigung der städtischen Hochbau- Deputation nach er nicht mehr zurückgekehrt. ihrer Trennung und ihrer neuen Bezeichnung statt. Stadtschulrat Dr. Michaelis wurde neu eingeführt und von dem Vorsitzenden begrüßt. Genehmigt wurden die Pläne und Kostenanschläge in Höhe von 46 000 m. für eine Kochfüchenanlage der städtischen Anstalt in Rummelsburg und die Beschaffung des Inventars für die dritte städtische Jrrenanstalt in Buch, das rund 782000 m. kosten soll.
zurückschreckten!
"
Als Zwischenruf von der Rechten wird hier Bestreiten mir gar nicht!" verzeichnet. Was soll das arbeitende Volt von Vertretern der Kirche halten, die trotzdem nicht den Mut der Konsequenz haben, sondern dem Verführer in Uniform, der zwei Menschenleben auf dem Gewissen hat, die standesgemäße Ehe mit allem tirchlichen Gepränge einfegnen würden?
-
Der
Ein tödlicher Bauunfall ereignete sich gestern auf dem Neubau Eldenaerstr. 7, der von dem Unternehmer Petzold errichtet wird. Dort stürzte morgens 8 Uhr vom Frontspieß der Zimmermann Friß Bajanowski vier Stock tief herab und starb auf der Stelle. Welchem Umstande der Unglücksfall zuzuschreiben ist, ist nicht bes fannt. Bajanowski war 23 Jahre alt und in Tangermünde zu Hause, wo er eine junge Frau in gesegneten Umständen hinterläßt. Die Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht.
Ein fajwerer Radfahrerunfall ereignete sich in der vorletzten Nacht in der Schönhauser Allee , Ecke der Buchholzerstraße. Der Kaufmann Schönburg aus Pankow fuhr auf einem Zweirade die Schönhauser Allee in der Richtung nach Pankow entlang und zwar dicht_am Promenadenwege zwischen den Straßenbahnschienen. Als ein Straßenbahnwagen der Linie 51 sich näherte und der Fahrer das Warnungssignal gab, bog Sch. mit seiner Maschine von der Bahnlinie ab, um neben der Gleisstrecke weiter zu radeln. Hierbei verlor er jedoch das Gleichgewicht, stürzte unmittelbar vor dem Motorivagen mit dem Zweirade um und fiel so unglücklich, daß er unter die Vorderplattform geriet. Der Kaufmann erlitt, wie auf der Unfallstation in der Kastanienallee festgestellt wurde, eine schwere Gehirns erschütterung und wurde nach dem Krankenhause Friedrichshain überführt.
Ueber Klagen der Ricfelfeldarbeiter schreibt uns die Gewerkschaftsorganisation der städtischen Arbeiter: Große Mißstimmung herrscht Bom Potsdamer Bahnhof. Vielfach ist darüber geflagt worden, zurzeit unter den Arbeitern der städtischen Rieselfelder. Während daß die Ausflügler, welche den Potsdamer Bahnhof vom Playze her sonst in allen städtischen Betrieben Arbeiterausschüsse bestehen, wurde über die große Freitreppe erreichen, einen weiten Weg über den den Rieselfeldarbeitern auf eine dahingehende Petition, die sie im Bahnsteig machen und an der Westseite die Treppen wieder hinabvorigen Herbst einreichten, bis heute noch keine Antwort zu teil, steigen müssen, um sich dort Fahrkarten zu lösen. Dieseni unangenehm trozdem gerade für diese Kategorie von Arbeitern sich Arbeiter empfundenen Uebelstande ist jetzt dadurch abgeholfen worden, daß ausschüsse als außerordentlich segensreich erweisen würden. auf dem Hauptbahnsteig selbst zwei Billettschalter neu erIn der Frage des Sommerurlaubs, der bekanntlich allen öffnet worden sind, an denen Fahrkarten für den Vorortverkehr städtischen Arbeitern gewährt wird, wird, erklärten die in Benach den Stationen Neubabelsberg , Potsdam , Charlottenhof, Wildtracht kommenden Verwaltungen, nicht in der Lage zu sein, den part und Werder verkauft werden; auch für die Fernzüge sind hier Urlaub zu bewilligen. Gründe wurden nicht angegeben. Selbst- Fahrkarten nach denselben Stationen( ausgenommen Neubabelsberg ) verständlich geben sich die Arbeiter mit dieser Antwort nicht zu zu haben. Danach braucht das Publikum nicht mehr Trepp' auf, frieden. Eine weitere Quelle der Unzufriedenheit sind die völlig un- Trepp' ab zu steigen, resp. um das Bahnhofsgebäude nach den Hauptzureichenden Löhne. Zwar erklärte seinerzeit Herr Oberbürgermeister schaltern herumzugehen. Kirschner, daß Löhne unter 3,30 in städtischen Betrieben nicht geDer anständige Manoluscu. Die Annahme, daß der von uns zahlt würden, daß der Urlaub allen Arbeitern gewährt werde und daß Arbeiterausschüsse in allen Betrieben beständen. Rätselhaft registrierte, im Wärz bei einem hiesigen Juwelier begangene große Juwelendiebstaht auf das Konto Manoslescus zu setzen ist, scheint bleibt es, warum man den Nieselfeldarbeitern diese Vorteile vor nicht zuzutreffen. Wie der Verlag der fürzlich erschienenen Memoiren Bei einem Zusammenstoß zweier Omnibusfe ist die 23 Jahre enthält. Wir appellieren in dieser Frage von den schlecht, unter Manolescus mitteilt, find die Verhandlungen über die Memoiren alte Tochter des Polizeibeamten Stresemann aus der Marienburgerin brachtenden Oberbürgermeister. Kürzlich hat nun eine Regelung der Lohnverhältnisse der Niesel- schriftlich geführt worden. Uebrigens ist Manolescu während der straße schwer verunglückt. Die Dame benutzte einen Omnibus der wärter stattgefunden. Nach dieser beträgt der Anfangslohn 2,50 M., Monate Januar bis Mai in Kanada gewesen, hat sich also im März, Linie Marienburgerstraße- Anhalter Bahnhof und stand auf dem steigt nach fünf Jahren auf 2,75 M. und nach abermals fünf Jahren zurzeit des Diebstahls, nicht in Deutschland aufgehalten. Der Verlag Perron, die linke Hand auf die Schutzleiste der Plattform stüßend. auf 3,00 M. Aber auch hier wird nach dem Gutdünken der ver- legt umſomehr Wert darauf, Georges Manolescu von dem Verdacht In der Neuen Königstraße fuhr ein aus der entgegengesetzten Richeines Rückfalles zu befreien, als in stürze ein zweiter Band der tung kommender Omnibus derselben Linie, einem anderen Fuhrschiedenen Verwaltungen gehandelt. So zahlen einige 2,75 M. werte ausweichend, nach der linken Seite des Fahrdammes hins Anfangslohn. Wenn man in Betracht zieht, daß sich die Orte, in Memoiren erscheinen wird und zwar unter dem Titel„ Dégoûté". über. Hierbei stieß das Gefährt mit großer Gewalt gegen die denen die Arbeiter wohnen, in bezug auf Wohnungsmiete, Eine halbe Million im Stich gelassen. leber großmütige Lebensmittelpreise, immer mehr den Berliner Verhältnissen nähern, Gläubiger weiß das„ Kl. Journal" zu berichten: Bekanntlich ist Plattform des anderen Omnibusses. Bei dem Zusammenstoß wurden so müssen wir sagen, daß diese Löhne in keiner Weise den wachsenden vor ungefähr zwei Jahren der Graf Harry Edgar v. Baudissin durch Fräulein St. zwei Glieder des Mittelfingers abgequetscht sowie der Ansprüchen genügen. Bezeichnend ist es, daß die Administration die Selbstmord aus dem Leben geschieden. Der Konkurs, der nach dem Knochen des ersten Zeigefingergliedes zersplittert. Preise für Bachtland ihrer Arbeiter 1 M. refp. 1,50 M. auf 2 M. Tode des jungen Grafen eröffnet wurde, hat ein seltsames Resultat berlebte wurde nach der Unfallſtation in der Seibelstraße und von pro Ar erhöhte. Dringend notwendig wäre es, daß sich die zu ergeben, denr. obgleich die Schuldenlast bei dem Selbstmorde des dort mittels Droschte nach der elterlichen Wohnung gebracht. ständige Deputation einmal mit diesen Stieftindern der städtischen Grafen etwa 500 000 m. betrug, haben sich bis zum Ablaufe der Ein größerer Fabrikbrand beschäftigte die Feuerwehr in voriger Verwaltung befaßte. Anmeldefrist nur nier Gläubiger mit insgesamt 3320 M. Nacht lange Zeit in der Prinzenstr. 22. Er entstand in der Zwischen
richteten an
zu
Die Schwer