Nr. 124. 22. Jahrgang.

5. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste. Spandau steht jetzt das Lokal von H. Kopp, in Neu- Bittau In Staaten und Neustaaken bei das Lokal von K. Kurzhals, in Wernsdorf das Lokal von W. Erkner der Arbeiterschaft zur Verfügung. Die Lokalkommission.

Rigdorf. Am Mittwoch, den 31. Mai, abends 8 Uhr, findet in den Victoria - Sälen, Hermannstr. 49, eine Voltsversamm Iung statt. Genosse Friz Zubeil spricht über das Thema: " Die Militärmißhandlungen vor dem Forum des Reichstages". Zahlreichen Besuch erwartet Die Vertrauensperson.

Wahlverein Steglitz . Den Mitgliedern zur Nachricht, daß am Himmelfahrtstage, laut Beschluß, eine Herrenpartie im An­schluß an den Gesangverein Zukunft" nach„ Römerschanze" statt­findet. Treffpunkt früh 6 Uhr bei Schellhase, Ahornstraße. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung. Der Vorstand.

gebracht hätte, am 1. April noch nicht in Kraft treten können, weil es die Zustimmung des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg bisher nicht erhalten hat. es besteht aus Bedenten dagegen geltend gemacht. So kurz das beschlossene Ortsstatut auch ist nur vier Paragraphen, so hat doch der Oberpräsident ebensoviel

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Sonntag, 28. Mai 1905.

gelungen war, aus einer Dachwohnung durch eine durchgebrannte Decke den Dachboden zu erreichen, war es möglich, einen wirksamen Angriff zu machen. Es mußte mit drei Rohren lange Zeit Wasser gegeben werden, um die Gefahr zu beseitigen. Der Dachstuhl mit seinen Bodenkammern ist total vernichtet.

durch das Ortsstatut getroffen werden sollen. Weit größere Be- Kurfürstenstraße wird behufs Asphaltierung vom 1. Juni d. I. ab Straßensperrung. Die Maaßenstraße vom Lüßowplaz bis bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Bedenklich erscheint es ihm, daß auch die Versicherungsgeschäfte denken noch hat er gegen die Bestimmung, daß auch in den Speditionsgeschäften die Arbeitszeit an den Sonntagen auf zwei Stunden beschränkt werden soll. Ferner wünscht der Herr Ober­präsident noch einige unwesentliche Abänderungen in den Bara­graphen 1 und 4 des Ortsstatuts.

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letzten Sigung eingehend mit den Einwendungen des Ober­Die Gewerbedeputation des Magistrats beschäftigte sich in ihrer präsidenten, konnte sich aber dessen Bedenken durchaus nicht an­Hinweis auf§ 41 der Gewerbeordnung hinzugefügt werden soll schließen. Sie beschloß vielmehr das Ortsstatut- dem einzig ein im übrigen so zu belassen, wie es von den Gemeindebehörden be= Nicder- Schönhausen. Bezirk Panto w. Dienstag abend 81%, Uhr: schlossen worden ist. Mit einer ausführlichen Begründung versehen, Wahlvereinsversammlung bei Wenzel, Lindenstr. 43. soll das Ortsstatut dem Oberpräsidenten aufs neue vorgelegt werden. Tagesordnung: 1. Protokollverlesung. 2. Vortrag des Genossen Wenn wir recht unterrichtet sind, enthält übrigens das denselben Levinsohn über: Assyrien und Babylonien ". 3. Vereins- Gegenstand betreffende Ortsstatut unserer Nachbarstadt Char­angelegenheiten und Verschiedenes. Pünktliches und zahlreiches Grlottenburg dieselben Bestimmungen wie das Berliner Statut scheinen erbittet Der Vorstand. und hat die Genehmigung des für Charlottenburg zuständigen Eichwalde . Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins fällt Regierungspräsidenten gefunden. wegen anderweitiger Besetzung des Lokals aus.

Reinickendorf ( Oft). Am Himmelfahrtstage( Donnerstag, den 1. Juni) veranstaltet der Wahlverein eine Herrenpartie nach dem Liebnitzsee. Treffpunkt: Vorortbahnhof Gesundbrunnen früh 6,30, Abfahrt 6,46 Uhr. Recht rege Beteiligung erwartet Der Vorstand.

Erhängt hat sich am Sonnabend nachmittag die etwa 50 Jahre alte Witwe J. in ihrer Wohnung Großgörschenstr. 28. Den Be wohnern des Hauses fiel es auf, daß die Dame einen heftigen Zant wurde. Nach dem Auftritt verließ Frau J. die Küche; als das mit ihrem Dienstmädchen hatte, wobei vieles Geschirr zerschlagen Mädchen nach einer Weile in die Stube trat, fand sie die Frau er hängt vor und rief schreiend die Nachbarschaft herbei. Die Leiche wurde ins Schauhaus gebracht.

Anscheinend an Genickstarre erkrankt ist das fünf Monate alte Töchterchen des Arbeiters Janke, Oppelnerstr. 34 wohnhaft. Da sich die Mutter bisher weigerte, das Kind einem Krankenhause zu über­geben, ist der Vater veranlaßt worden, feiner Wohnung fernzubleiben. Außerdem isolierte man die drei Geschwister des erkrankten Mädchens. In Nieder- Schöneweide ist am Sonnabend bei einem ertranften Fräulein Kreitlow die Genicstarre festgestellt worden.

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Einen großen Schuhwarendiebstahl verübten Einbrecher gestern Sie öffneten das Haus mit einem Nachschlüssel und drangen mit morgen bei dem Kaufmann Mendelsohn, Mendelssohnstraße 17. Stemmeisen und Säge durch die Türfüllungen in die Geschäftsräume ein. Sie schleppten für mehrere tausend Mark Herren- und Damen­stiefel weg. Beteiligt sind bei dem Einbruch drei Personen, davon sind zipei so schlank, daß sie durch eine verhältnismäßig kleine Deff­nung in der Türfüllung in den Laden gelangen konnten.

Kinderschutzes hielt Direktor Plaß, der Leiter der Erziehungsanstalt Die Erziehungsanstalt als Gefängnis. Ueber den Ausbau des für verwahrloste Knaben und Mädchen in Zehlendorf , gestern abend im„ Bund für Mutterschutz" einen außerordentlich lehrreichen Vor­trag. Der Redner führte etwa folgendes aus:" Woher kommt es, daß schon so viele Kinder im frühesten, zartesten Alter sittlich ver­Schöneberg. Eine Serrenpartie veranstaltet der Wahl- fallen, dem Laster in die Arme geraten tönnen? Die Statistik stellt berein am Himmelfahrtstage nach Spandau , Hafenfelde, Heiligensee , überall als gewiß hin, daß die Verwahrlosung ein Produkt der Tegelort und Tegel . Abfahrt Bahnhof Ebersstraße 6 Uhr 50 Mi fozialen Verhältnisse, der zerrütteten Familienverhältnisse, besonders Feuerbericht. In der Nacht zum Sonnabend kam in der Pots­nuten, Ankunft in Spandau 7 Uhr 36 Minuten. Die Mitglieder aber ein Produkt der Wohnungsnot ist. Ueber 80 Proz. der sittlich damerstraße 77a ein größerer Kellerbrand aus. Allerlei Gerümpel werden ersucht, sich möglichst zahlreich daran zu beteiligen. berkommenen Kinder stammen aus den ärmsten und traurigsten und Verpackungsmaterial stand bei Ankunft der Wehr in Flammen. Bankow. Mittwoch, abends 81%, Uhr, ist die Mitgliederversamm- erhältnissen, von Eltern, die nicht einmal 900 m. jährlich ver- Um diese zu ersticken, mußte längere Zeit mit einer Schlauchleitung Tung des Wahlvereins im Lofal von Mierke, Pankow , Ber - werden, um auf einen anderen Mutterboden gepflanzt zu werden, dann in einem Maschinenraum der Bäckerei von C. Goldacker dienen. Verwahrlofte Kinder, die aus einem Pfuhl heraufgehoben Wasser gegeben werden. In der Brunnenstraße 129/130 hatten linerstr. 51. Auf der Tagesordnung steht unter anderem der Vortrag müssen weit besser und nachsichtiger behandelt werden als andere. Kisten, Buzlappen, Kleidungsstücke 2c. Feuer gefangen, das aber bald des Genossen Wollheim- Berlin über„ Die hygienische Bedeutung der In den Erziehungsanstalten werden oft Maßnahmen angewendet, unterbrüdt werden konnte. Boltsbäder", ferner ein Antrag betreffend die Einrichtung eines bie in Gefängnissen gang und gäbe sind; so Freiheit& Wehr in der Barnimstraße 41, Grenadierstraße 36, Sebastianstr. 76 Wohnungsbrände beschäftigten die bierten Bezirks für den Zahlabend. Zahlreicher Besuch wird er= beraubung, Gummischläuche, wartet. Sträflingstlei- und in der Stallschreiberstraße 37. In allen vier Fällen wurden 001 dung usw. Ich will gar nicht reden von der Arbeitsausbeutung Betten, Gardinen und Wäschestücke im wesentlichen beschädigt. in den Erziehungsanstalten. Die Kinder müssen Freude zur Arbeit In der Swinemünderstraße 31 ging dann der Inhalt eines Schau­haben, und dies ist vielleicht durch Verteilung von Prämien zu er- fensters des Kurz- und Wollwarengeschäfts von Julius Löwenheim reichen. Gemeinschaftliche Ausflüge, Veranstaltung von Festlich- in Flammen auf. Die Gefahr fonnte in furzer Zeit beseitigt keiten usw. dienen dazu, das Kind zu entschädigen für erlittene Un- werden. Ein großer Schuppenbrand mußte später in der Großen bill. Sie erwecken das Vertrauen der Verwahrlosten zu den Er- Querallee 1/2 abgelöscht werden. Die übrigen Alarmierungen, die ziehern und zu den Eltern. Es fehlt tatsächlich in den Anstalten an in der Zwischenzeit noch aus der Winsstraße 24 und noch aus einer systematischen Erziehungsmethode. Hinsichtlich des Straf - einigen anderen Orten einliefen, waren durchweg auf„ blinden vollzuges ist neuerdings ein erfreulicher Umschwung(?) vollzogen Lärm" zurückzuführen. worden. Der Justizminister ist angewiesen worden, von dem Be­gnadigungsrecht bei verurteilten Kindern in der weitgehendsten Weise Gebrauch zu machen. Das Kinderschutzgesetz und das Fürsorge­geset bedarf jedoch noch eines bedeutend umfangreicheren Ausbaues. Eine Besserung des Jugendschutes ist abhängig von der Besserung der gesamten sozialen Lage der Menschheit. Schaffen wir bessere soziale Verhältnisse für unser Volk, so wird sich das soziale Elend des Kindes von selbst verlieren!"

Mühlenbeck- Blankenfelde. Wahlverein Bezirk Pankow . Heute ist im Gasthof Zur Sonne" in Mühlenbeck die regelmäßige Mitglieder versammlung. Anfang 5 Uhr.

Spandau . Ueber die Revolution in Rußland " spricht am Dienstagabend 8½ Uhr im Teßnowschen Saal zu Hakenfelde der Genosse Reichstags - Abgeordneter Stüdlen- Altenburg. Partei­genossen! Betrachtet es als Euere Pflicht, für einen imposanten Besuch der Versammlung zu sorgen.

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Berliner Nachrichten.

Geistestranke in Familienpflege.

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Nach den Angaben einer Lokalforrespondenz hatten wir in amferer Sonnabendnummer mitgeteilt, daß ein Masseur in Unter­fuchungshaft genommen worden sei, weil er nach seinem eigenen Geständnis sich an einem jest 31jährigen geistesschwachen Mädchen vergangen habe. Das Mädchen, so wurde hinzugefügt, sei ihm und seiner Frau von der Stadt gegen Entgelt in Pflege ge­geben worden. Wenn diefe der Preffe übermittelte Meldung in allen Einzel­heiten richtig ist, so wird unsere Kommunalverwaltung sich zu dem Vorkommnis äußern müssen. Zehn Jahre hindurch soll der Mann feine Schändlichkeiten getrieben haben, bis endlich die Nach barschaft aufmerksam wurde, weil die Folgen in dem Zustand, des Mädchens zutage traten. Hat die verantwortliche Stelle sich hin­

reichend darum gekümmert, wie gut oder schlecht das Mädchen in der Pflege aufgehoben war? Um Antwort wird gebeten!

So wuchtige Anklagen, wie sie hier der Leiter einer Erziehungs­anstalt erhebt, sind bisher nur in der sozialdemokratischen Bresse zu finden gewesen. Dann werden diese Anklagen offiziell als haltlos hingestellt. Tatsache ist leider, daß an den Gliedern der Gesellschaft, die am unglücklich sten sind und die daher sorg­samer behandelt werden sollten, daß an den verwahrlosten Kindern heute aufs schlimm ste gefündigt wird. Es mag eine Konsequenz der heutigen Ordnung" sein, aber es ist darum nicht minder traurig, daß diese so verkehrt wie nur möglich behandelten Kinder sich dadurch an der Gesellschaft rächen, daß sie zu Verbrechern werden.

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Im wissenschaftlichen Theater der Urania wird der Vortrag: Der Simplon und sein Gebiet", welcher sich mit dem Simplon­durchstich beschäftigt, in dieser Woche noch am Sonntag, Dienstag und Freitag zur Wiederholung gelangen. Am Montag wird noch einmal der Vortrag:„ Tierleben in der Wildnis", ausgestattet mit Momentbildern des Afrikareisenden C. G. Schillings, gehalten und am Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend der neue mit zahlreichen farbigen Bildern ausgestattete Vortrag: Die deutsche Nord­see t üst e" zur Darstellung gelangen.

Der Berliner Wegweiser mit kleinem Pharusplan ist in neuer Ausgabe im Pharus- Verlag erschienen. Dies offizielle Fahrplan­buch der Großen Berliner Straßenbahngesellschaft kostet 25 Pf. und enthält außer den genauen Straßenbahn- Fahrplänen auch eine Uebersicht über die sonstigen Verkehrsgelegenheiten Berlins , sowic andere beachtenswerte Mitteilungen.

Arbeiter- Bildungsschule Berlin , Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15. In dem soeben ausgegebenen 8. Heft der Hohenzollern - Legende" Die vom vorigen Quartal nachzuholenden Unterrichtsstunden in beginnt das 3. Kapitel:" Das Evangelium von der weltlichen Sozialer Gesezgebung, unter Leitung des Genossen Kazen­Obrigkeit", in dem der Verfasser behandelt: Die lutherische Refor- stein, beginnen am Dienstag, den 30. Mai, im Saale 2. Der am Der Brauch, förperlich oder geistig fieche Personen, für die die mation als Werk der herrschenden Klassen. Joachim I. Feind­Stadt zu sorgen hat, gegen Entgelt in Familien unterzubringen, schaft gegen Luther aus Nachsucht und Feigheit. Ehebruc, und Himmelfahrtstage ausfallende Unterricht in Sozialer Gefez­hat in Berlin in den letzten Jahren sehr zugenommen. Leider! Gewalttat. gebung wird am Sonnabend, den 3. Juni. nachgeholt. Die Flucht der Kurfürstin. Luther greift dem Sieche Personen gehören in eine Anstalt, nicht in Familien, die Kurfürstlichen Hut ins Futter, daß die Haare stieben". Joachim II . Die Winter- Tymian- Sänger, jene sächsische Humoristengesellschaft, ihren Pfleglingen in der Regel nur eine mangelhafte Pflege ge= Die Reformation. Luthers Humor. Wo sind die Kirchen die zurzeit im Gebr. Herrnfeld- Theater gastiert, bringt von heute ab währen können, weil sie meist selber in wenig günstigen Verhält- güter geblieben? Der soziale Nährboden der lutherischen Ortho- ein neues Programm zur Darstellung. nissen leben und auch selten das rechte Verständnis für die ihnen dorie: Schuldenwirtschaft, Bürgerverhöhnung, die schöne Gießerin". gestellte Aufgabe haben. Der Vorwärts" hat auf das Bedenkliche dieser Zustände oft genug hingewiesen.

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Aus der Leichenpredigt auf Joachim II . Die bereits erschienenen Hefte des Werkes fönnen von jeder Parteibuchhandlung nachbezogen werden. In jeder Woche erscheint ein Heft zum Preise von 20 Pf.

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Vorort- Nachrichten.

Das neueste Hohenzollern Denkmal

Geistig fieche Personen in Familien unterzubringen, ist ein ganz besonders verwerflicher Unfug. Der Laie nimmt gewöhnlich an, daß zur rechten Pflege eines Geistesschwachen oder Jrren Fach­tenntnisse erforderlich seien. Aber im Rathause ist man anderer Infolge einer Unvorsichtigkeit ertrunken ist heute morgen gegen Charlottenburg . Meinung. Eine Familie, die einen ungefährlichen Insassen von 8 Uhr an der Moabiter Brücke die 24jährige Verkäuferin Klara Kur Dalldorf, Herzberge usw. für ein bescheidenes Pflegegeld bei sich aus der Oranienburgerstr 87. Troß des Abratens ihres Begleiters aufnehmen will, gilt dort als zulässiger Ersak für eine gut ein- bestieg sie an den Belten" ein Boot und fuhr darin allein nach der ist gestern in Charlottenburg aus Anlaß der Feier des zwei­gerichtete Anstalt mit tüchtigen Aerzten und geschultem Personal. bezeichneten Stelle. Hier glücklich angelangt, stürzte sie bei dem hundertjährigen Bestehens der Stadt enthüllt worden. Es steht vor Daß dann mal ein geistesschwaches Mädchen von seinem Pfleger Versuch, das schwankende Boot zu verlassen, dicht am Landungs- dem Schloß und stellt den Kaiser Friedrich dar. Bei der Ent in verbrecherischer Weise mißbraucht wird, das wird natürlich zu steg ins Wasser und ertrant, bevor ihr Hülfe werden konnte. Nach hüllungsfeier waren der Kaiser, Graf Bülow, etliche andere Minister den Ausnahmen gehören. Aber auch sonst dürften die Segnungen längerem Suchen fanden Schutzleute die Leiche und bargen sie sowie als Vertretung der Stadt Berlin die Herren Kirschner, Reicke und Langerhans zugegen. Der Schöpfer des Deukmals, Professor des Familienlebens, die einem armen Jrren in der Privat- mittels Rettungsbootes. Uphues, erhielt einen Örden dritter Klasse, ebenso Oberbürgermeister pflege von unwissenden und ungeduldigen Pflegern zuteil werden, Zwei gewerbsmäßige Einbrecher wurden gestern in der Bremer Schustehrus und der Charlottenburger Polizeipräsident. Herr nicht immer von der besten Sorte sein. Auch das wird im Vor- straße ergriffen. Sie waren eben in eine Wohnung des Hauses Nr. 32 Schustehrus feierte Kaiser Friedrich mit gewählten Ausdrücken als wärts" nicht zum erstenmal ausgesprochen. Eine Gefahr bilden diese eingedrungen als sie gestört wurden und die Flucht ergreifen mußten. die Gestalt des deutschen Frühlingstaisers", der da wußte, was das Zustände nicht nur für die Jrren, die man in Familien unterbringt. Eine Stinderschar verfolgte sie und Erwachsene, die sich ihr anschlossen, Bolt ersehnte. Der Kaiser hielt teine Rede. Die Berlinerstraße in sondern auch für die Familien, die Frren aufnehmen. Man gibt bolten sie noch in der Bremerstraße ein und nahmen sie fest. Die Charlottenburg war mit Fahnen, Guirlanden und Ehrenpforten ge Geisteskranke auch in Familien, die noch Kinder haben. Ob das Revierpolizei führte die Ertappten der Kriminalpolizei zu, die sie schmückt; an den Linden prangten rote Rosen aus Papier, die sich Busammenleben z. B. mit einem erwachsenen Idioten geeignet ist, feststellte als mehrfach bestrafte gewerbsmäßige Einbrecher namens bon echten Rosen ebenso unterschieden wie etwa der den Berg­die Erziehung der Kinder zu fördern, das muß stark bezweifelt Gris Ramme und Max Bolz. Bei diesen fand man noch eine An- arbeitern verächtlich hingeworfene Brocken werden. Vielleicht erleben wir's noch, daß mal ein Geistestranter zahl Sachen aus einem Wohnungseinbruch in der Wilhelmshavener Arbeiterschutz. wirklichem sich gegen die Kinder seiner Pfleger in ähnlicher Weise vergeht, wie Straße, bei Ramme Beutestücke aus einem Diebstahl in der Turm- Das Kaiser Friedrich- Denkmal in Charlottenburg hat den denkbar jetzt ein Pfleger sich gegen eine ihm anvertraute Geistestrante ver- straße und einem Einbruch in eine Schankwirtschaft und Invaliden- ungünstigsten Plaz. Es verdeckt nämlich durch seine unmotiviert gangen haben soll. farten, die bei einem Einbruch im Norden der Stadt gestohlen hohe Ausdehnung das alte Schloß, dessen Front so charakteristisch wurden. Die Verhafteten räumen alle diese Einbrüche ein und aus dem Grünen heraussah. Auch der große Mittelteil des wurden gestern nach dem Untersuchungsgefängnis gebracht. Schlosses, der in Nachbildung auf der Weltausstellung in St. Louis war, wird nicht geschont. Die beiden hohen Obelisken des Dent­mals treten störend dazwischen. Das Schloß, das von der Straße zurückliegt, dessen Front so flar zu übersehen war, mit dem breiten Hof und den Gartenanlagen vor den niedrigen Seitenflügeln mit den hohen Schloßtüren, verliert vollkommen feine Wirkung. einheitliche, ruhige Eindruck wird zerrissen. Was soll man zu einem Künstler sagen, der ein Denkmal architektonisch aufbauen zu können behauptet und so plump die Geseze des Ranms verlegt? Auch die schönen alten Anlagen, Sträucher, Bäume, Hecken, macht, als meinte er wirklich, für das Verlorene entschädigen zu Beete, mußten diesem falten Steine weichen, der sich nun so breit

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Mehr Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Die Gemeindebehörden Berlins hatten, wie bekannt, beschlossen, ourch ortsstatutarische Bestimmungen die Vorschrift der Gewerbe- Berkrachte Krankenkasse . Der Polizeipräsident gibt bekannt, daß ordnung, nach der im Handelsgewerbe Gehülfen, Lehrlinge und die Norddeutsche Kranken- Versicherungsfasse Sanitas"( Gin­Arbeiter am ersten Weihnachts-, Oster- und Pfingsttage überhaupt geschriebene Hülfskaffe) zu Rostock durch Beschluß der großherzoglichen nicht, im übrigen an Sonn- und Festtagen nicht länger als fünf Gewerbekommission zu Schwerin vom 1. 6. M. geschlossen worden Stunden beschäftigt werden dürfen- insofern nicht die zuständigen ist. Zu Liquidatoren sind der Versicherungsdirektor Teutmann und Behörden Ausnahmen zulassen, dahin abzuändern, daß in Fabrik-, der beeidigte Bücherrevisor Keefe zu Rostoc bestellt worden. Das Engros-, Bank-, Versicherungs-, Speditions- und Agenturgeschäften, Geschäftslokal befindet sich zu Rostock , Große Mönchenstr. 14. soweit der Betrieb nicht in offenen Verkaufsstellen stattfindet, die zugelassene fünfstündige Arbeitszeit auf zwei Stunden, und zwar für die Beit von 8 bis 10 Uhr vormittags der Burgsdorfstraße 9 auf nicht ermittelte Weise zum Ein großer Dachstuhlbrand kam gestern abend gegen 7 Uhr in bei Stunden mit seinem Löschzuge aus der Pantstraße eintraf, schlugen die Und Flammen schon aus dem Dach des Quergebäudes. Das Vordringen vor die breite Front des Schlosses und verdeckt es den Blicken gang. der Wehr war sehr erschwert, da es unmöglich war, mit einer Es scheint, als es nur auf Raumausdehnung an mechanischen Leiter auf den Hof zu fahren, weil sich das Pflaster gekommen. Zu diesem Zwecke hat man sich nämlich nicht begnügt, gesenkt hatte und auch die Treppenaufgänge total verqualmt waren. Das Reiterstandbild aufzustellen, sondern man hat eine hohe Stein­Der Hausbewohner hatte sich eine große Panit bemächtigt. Sie mauer dahinter aufgeschichtet, lang, dick, breit und hoch und an den flüchteten in die hinteren Räume ihrer Wohnungen, da die Treppen beiden Enden diefer Mauer ragen zwei Obelisten turmhoch in die nicht mehr passierbar waren. Erst nachdem es den Sappeuren Luft. Und wer steht dort oben in schwindelnder Höhe, weißlich

herabgesezt wird. Auf den Handel mit Nahrungs- und Genuß- Ausbruch. Als auf den ersten Alarm hin Brandinspektor Julius tönn wahrlich, breit macht fich das Dentmal. Es pflanzt fich

mitteln, sowie auf den Handel mit Eis sollte diese Einschränkung der Sonntagsarbeit feine Anwendung finden. Zuwiderhandlungen gegen das neue Ortsstatut, welches nach dem Beschlusse der Gemeinde­behörden bereits am 1. April dieses Jahres in Kraft treten sollte, wurden nach§ 4 des Ortsstatuts mit Geldstrafen bis zu 600 M., im Unvermögensfalle mit entsprechender Haftstrafe bedroht. Leider hat dieses Ortsstatut, welches vielen in Rontoren be­schäftigten Handelsangestellten eine Ausdehnung der Sonntagsruhe

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