bewilligt haben. Außerdem ist die Arbeit gestern auch bei faft allen den Firmen niedergelegt worden, wo die Arbeiter bisher eine abwartende Haltung einnahmen. Wie verlautet, beabsichtigt der Holzhändler- Verband eine Schlichtungskommission einzusetzen, die mit der Streitleitung über einen allgemein einzuführenden Tarifvertrag verHandeln soll. Voraussichtlich werden die Verhandlungen am Mitt woch stattfinden.
Deutfches Reich.
Die Bewegung in den Zigarettenfabriken.
Die Aussperrung der Dresdener Zigarettenarbeiterinnen ist nunmehr zum Teil verwirklicht worden. Am Sonnabend sind die Arbeiterinnen in den Fabriken entlassen worden, wo keine Sündigung besteht. In den anderen Betrieben ist allen Arbeiterinnen gekündigt worden. Die Zahl der am Sonnabend ausgesperrten beträgt 1200, darunter 100 männliche Personen. Wird die Kündigung aufrecht erhalten, werden nächsten Sonnabend 2500 aufs Pflaster geworfen werden und 8 Tage später werden weitere 2000 folgen. Die Arbeiterinnen, die durch Unterschrift ihren Austritt aus der Organis fation erklärten, konnten weiter arbeiten. Die Meister gaben sich die größte Mühe, die Arbeiterinnen zum Verrat zu bewegen. Mit einem Unterschriftbogen famen sie zu jedem Arbeiter, sie hatten aber nur bei einem verschwindend kleinen Teil Erfolg. Nur 10 Arbeiterinnen haben die Unterschrift gegeben. Man sieht daraus, daß es die Unternehmer auf die Vernichung der Organisation abgesehen haben. Unter den Arbeiterinnen herrscht aber der beste Geist und eine große Begeisterung für ihre Organisation. In den neugebildeten Ring der Zigarettenfabrikanten ist auch bereits Bresche gelegt. Drei Firmen, die 250 Arbeiterinnen beschäftigen, sind wieder ausgetreten und haben die Arbeiterforderungen bewilligt.
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Die Bewegung schlägt nun auch in Berlin höhere Wogen: Durch telephonischen Zuruf wurde am Freitag, den 26. d. M., vormittags 11 Uhr, die Kommission der streikenden Arbeiter und Arbeiterinnen der Zigarettenfabrik Josetti in Berlin , seitens der Leitung derselben zu einer Unterhandlung ersucht. Dieselbe begab sich, mit dem Vertrauensmann Wilhelm Boerner als Vertreter der Organisation, nach dem Privatkontor. Dort angekommen, stellte sich ihnen ein Herr Gotſchin als Generaldirektor der Firma Jasmay fowie als Chef und Hauptteilnehmer der Fabrik Josetti bor . In feinen langen, sehr fließend vorgetragenen Ansichten stellte derselbe öfter wiederholt die Frage, wie sich die Berliner Arbeiter Josettis dazu stellen würden, wenn er die Dresdener Filiale eingehen ließe. Darauf wurde ihm die Antwort, daß, wenn er es tun würde, die Zigaretten anderwärts gemacht werden müßten und so also nur der Ort resp. die Arbeiter gewechselt hätten. Er gab sich die erdenklichste Mühe, plausibel zu machen, daß die hiesigen Arbeiter der Fabrik gar fein gemeinsames Interesse mit den" unbrauchbaren" Dresdenern hätten. Es wurde darauf geantwortet, daß die Arbeiter anderer Meinung seien und nur mit der Bewilligung der Dresdener Forderungen an eine Wiederaufnahme der Arbeit hierorts zu denken sei. Dieses Hin und Zurück dauerte 1% Stunden. Ohne Erfolg. Am Schluß der Sizung gab der Herr den Auftrag zur Abmeldung in der Ortskrankenkasse, wahrscheinlich als Schreckschuß, aber ohne Wirkung. Zu nachmittags 4 Uhr desselben Tages wurden fämtliche Zigarettenarbeiter und-Arbeiterinnen zum Empfang ihres bis zum Schluß verdienten Lohnes zur Fabrik bestellt. Dort angekommen, wurden die männlichen Arbeiter nach den Frauenarbeitsfaal geführt. Hier stellte sich ebenfalls der Herr Gotschin den gefamten Personen als jeziger Chef der Firma vor, mit dem Bebauern, es unter solchen Verhältnissen tun zu müssen. Im allgemeinen hielt er dieselbe Rede wie am Vormittag mit dem Betonen, daß er jeden, welcher arbeiten will, mit dem letzten Pfennig feines Vermögens schützen wolle. Ein Mitglied der Kommission erwiderte darauf, daß die Arbeiter und Arbeiterinnen ihre Antwort der Direktion bis zum Montag zustellen würde. Aus diesem Grunde fand am 27. d. M. eine Fabrifbesprechung statt. Nach gründlicher Aussprache, in welcher niemand einen anderen Wunsch aussprach als den, auszuharren, wurde folgende Resolution einstimmig ange
Die Leistungs- Klausel.
Anscheinend auch gerade auf Anordnung aus München , wie München , 28. Mai. ( Maler und Anstreicher!) Die folgendes vertrauliche Zirkular der Scharfmacher zu beiweisen Maler- und Ladierer- Innung suchte den Gehülfen einen Lohntarif scheint: aufzuoktrohieren, in dem für einen Minimal- Stundenlohn von 45 Pi.(!) eine Minimalleistung von 2,50 Quadratmeter Kalt= anstrich verlangt wird. Sowohl in Versammlungen. als vor dem Einigungsamte, das die Jnnung angerufen hatte, lehnten die Gehülfen die Aufnahme jeder Bestimmung über Minimalleistung in dem Tarif konsequent ab. Das Einigungsamt hat Termin zur Erlassung eines Schiedsspruchs für Montag, vormittags 11 Uhr, angefeßt. Die Jnnung hat jedoch diesen Termin nicht abgewartet und hat am Sonnabend in 34 Werkstätten die Gehülfen ausgesperrt. Zuzug von Malern und Anstreichern nach München ist strenge zu meiden.
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Verband der Arbeitgeber für das Schneidergewerbe München . München , den 12. Mai 1905. An unsere verehrlichen Herren Mitglieder! Vertraulich! Um die dringendsten Arbeiten während der Aussperre ers Tedigen zu können, hat der Zentralvorstand die Ortsgruppen: Berlin , Braunschweig , Bremen , Cassel, Magdeburg , Kiel ( letzteres auch für Uniformen) in Reserve gestellt und sind diesen alle eiligen Arbeiten zus zusenden. Die Vermittelung übernimmt unser Bureau im Domhof. Hochachtungsvoll Der Vorstand.
Die Gehülfen haben nun der Gegenparole ihres Zentral. borstandes fast einmütig Folge geleistet. Der Geist der Versamm lung war ein vortrefflicher und trug das Gepräge brüderlicher Ge finnung für die kämpfenden Kollegen.
Zum Streit in der Maschinenbaugesellschaft in Nürnberg ist zu melden, daß die Situation für die Ausständigen immer noch außerordentlich günstig ist. Die Direktion hatte eine Proflamation erlassen, in der die Arbeiter aufgefordert wurden, am Freitag an ihre Bläge zurückzukehren. Aber kein einziger Mann fiel darauf hinein. Auch sonst finden sich keine Streifbrecher. Am Sonnabend wollte Oberbürgermeister Dr. b. Schuh mit dem Direktor Eine Privatdepesche aus Köln meldet uns: Infolge Revers Rieppel wegen gütlicher Beilegung des die ganze Stadt in Mit- vorlegung beschlossen die Kölner Schneider am Mittwoch in den Streik leidenschaft ziehenden Kampfes unterhandeln, aber Rieppel lehnte einzutreten. Die drei größten Geschäfte bleiben vom Streit un dies strikte ab. Er ist der Häuptling des Metallindustriellen- berührt, weil sie den Revers nicht vorlegten. Verbandes und stellt sich auf den Herrenstandpunkt. In der ganzen Bevölkerung hat noch nie ein Streit so große Sympathie gefunden
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wie dieser. Aus allen Werkstätten fließen reichlich Sammelgelder; Die Hamburger Wahlrechts- Debatte. die Siemens- Schuckert - Arbeiter haben in einer Fabrikversammlung beschlossen, daß auf die Dauer des Streiks jeder Affordarbeiter nicht unter 1 M., jeder Lohnarbeiter nicht unter 50 Pf. und jede Arbeiterin nicht unter 20 Pf. pro Woche in die Streitfasse bezahlen sollen. Die Direktion bemüht sich, in ihren Publikationen die Sache so hinzustellen, als ob es sich schon von vornherein um einen verlorenen Streif handle, weil von 3600 Arbeitern des ganzen Werkes sich nur ungefähr ein Drittel im Ausstand befinden. Die Sache liegt aber so, daß von den Arbeitern beschlossen wurde, nicht sämt. liche Werkstätten stillzulegen, sondern nur den Hauptbetrieb, den Wagenbau, und das ist vollständig gelungen. Nur wenige Arbeiter find in den in Frage kommenden Werkstätten stehen geblieben. Es streift auch nicht nur der dritte Teil der Gesamtarbeiterschaft, sondern die Zahl der Ausständigen beläuft sich auf über 2000 Mann. Solidarität. In dem Werk Pegnitzhütte in Pegnitz einem Nebenwert der Armaturenfabrik J. A. Hilpert in Nürnberg streiten seit zwei Wochen die Modellschreiner. Die übrigen Arbeiter weigerten sich, die von Streifbrechern hergestellten Modelle anzufertigen, wofür sie von der Direktion ausgesperrt wurden. Die Aussperrung umfaßt ungefähr 350 Mann.
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Die Zimmerer Würzburgs sind in den Streit eingetreten. Sie fordern einen Mindeststundenlohn von 43 Pf. Bisher wurden 33-35 Pf. bezahlt.
Husland.
Die Arbeiter der Eisen- und Metallgießereien in Budapest , etiva 27 000 an der Zahl, haben heute beschlossen, in den allgemeinen Ausstand zu treten.
Die Schneiderbewegung.
Hamburg , 29. Mai. ( Privatdepesche des„ Vorwärts".) Der zweite Tage des Wahlrechtskampfes der Hamburger Bürgerschaft. Senator Dr. Predoehl: Logen und Tribünen sind überfüllt. Hamburg fönne sich nicht nach den Verhältnissen im Reich oder in den anderen Bundesstaaten richten, Hamburg habe sich aus ureigenem Verhältnissen heraus entwickelt. Diesen besonderen Verhältnissen müsse auch die Zusammensetzung der Bürgerschaft angepakt werden. Die Mehrheit darf nicht einseitig zusammengefeßt sein.( Stolten: Zuruf: Dann müssen Sie die Notabeln- und Grundeigentümerwahlen abschaffen.) Es sei keineswegs ausgeschlossen, daß die Sozials demokraten Einfluß auf die Verwaltung und auf die Notabenwahlen gewinnen, die sozialdemokratische Flut würde dieses angebliche Bollwert unterminieren und schließlich hinwegspülen. Der Senat konnte nicht dulden, daß die besitzenden Klassen einflußlos gemacht werden. ( Große Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Der Senat will nicht die Herrschaft der Massen. Der Kurs des Staatsschiffes sei ein anderer geworden, als man es 1896 gewollt. Da müssen die Segel anders gestellt werden, damit das Staatsschiff nicht zerschellt. Der Mittelstand und die Wohlhabenden müssen die Führung behalten. In unserer Bürgerrepublik dürfen wir keine einseitige Interessenvertretung dulden.( Fischer( Soz.) ruft: Sie ist aber jetzt da!) Wir wollen mit den sozialdemokratischen Mitbürgern das Wohl der Vaterstadt fördern, aber wir wollen auch Hamburgs Größe und Freiheit erhalten.( Lachen bei den Sozialdemokraten.)
Rechtsanwalt Dr. Moendeberg ist befriedigt, daß der Senatsfommissar größere Gesichtspunkte in die Debatte gebracht, die man in voriger Sizung schmerzlich vermißte. Er sei 1896 für die weit gehendste Ausdehnung des Bürgerrechts gewesen; heute sehe er ein, daß das ein schwerer Fehler gewesen ist, weil dadurch die Herr schaft der Masse herbeigeführt würde, und diese Herrschaft der Maffe In Berlin beschäftigten sich gestern abend zwei außerordentlich wäre die Herrschaft der Sozialdemokratie. Die Senatsvorlage fei ein Notstandsgeseh, denn sie will einem Notstand vorbeugen. Das start besuchte Versammlungen mit der Aussperrung. In den Arminhallen, wo Saal und Nebenräume noch nach Hin Eindringen der Sozialdemokratie in die Verwaltung würde die ausschaffung der Tische start überfüllt waren, referierte Ritter. schwerste Gefahr für Hamburg sein, das gehe deutlich aus dem Er schilderte die bekannte Situation der Aussperrung und führte Aktionsprogramm der Sozialdemokratie Hamburgs hervor. Die unter anderem aus: In Berlin ist es bis jetzt noch nicht zur Arbeits- fapitalistische Gesellschaft soll in eine sozialistische umgewandelt niederlegung gekommen. Die Arbeiter sind auch hier im Sinne der werden, und zwar durch die Revolution, durch den gewaltsamen Anweisung ihrer Verbandsleitung bei dem Vorsitzenden der Orts- Umsturz, wie kürzlich im Reichstage dargelegt worden ist, ohne daß gruppe des Arbeitgeber- Verbandes vorstellig geworden. Derselbe die Sozialdemokratie widersprochen hätte. Gewiß, die Sozialhat sich auch, dem Wunsch der organisierten Schneider gemäß, an demokraten, die wir hier haben, find sehr nette Leute, aber den Zentralvorstand in München gewandt, aber eine ablehnende so wird es nicht immer bleiben. Schon jetzt stimmen sie gegen das Antwort erhalten. Die Berliner Ortsgruppe des Arbeitgeber- Ver- Budget; das wird bedenklich, sobald die Sozialdemokratie hier bandes befindet sich, wie bekannt, in scharfem Gegensatz zu dem stärker wird. Dagegen müssen wir alle wie ein Mann zusammen Vorgehen ihres Zentralvorstandes. Die Leitung der Berliner Orts- stehen. Bensuserhöhung und Berufswahlen seien ungeeignet. Es gruppe hat, wie den Vertretern des Schneiderverbandes nachgewiesen sei nicht möglich gewesen, etwas Besseres als das Klassenwahlsystem wurde, am 16. d. M. beschlossen, die Aussperrung nicht mitzumachen, zu finden.( Der Redner spricht noch fort.). feine Streifarbeit auszugeben und auch den Arbeitern den bekannten Revers nicht vorzulegen. Der Vorsitzende der Berliner Ortsgruppe hat den Vertretern der Arbeiter das bestimmte Versprechen gegeben, gestellte Antwort zuzustellen." daran geändert wird und die Stellung der Berliner Arbeitgeber Angenehm berührte in der Besprechung die Aufforderung im diefelbe bleiben wird. Unter diesen Umständen halten es die Berliner für
nommen:
" Die heute Sonnabend, den 27. Mai 1905, im Saale der Brauerei Königstadt" stattgefundene Fabrikbesprechung der aus ständigen Zigarettenarbeiter und Arbeiterinnen der Firma JosettiBerlin, halten fest an dem Beschluß, welchen die öffentliche Verfammlung der Berliner Zigarettenarbeiter und-Arbeiterinnen am 25. Mai in Dräsels Saal gefaßt hat( siehe„ Vorwärts" Nr. 123) und verspricht, nicht eher die Arbeit wieder aufzunehmen, bis die bescheidenen Forderungen der Dresdener Arbeiter erfüllt sind. Diese
Resolution ist der Direktion als die bis zum Montag in Aussicht daß es bei dieſem Beschluß bleibt und auch nach Pfingsten nichts Letzte Nachrichten und Depefchen.
Vorwärts", an die Konsumenten, nur solche Zigaretten 21 rauchen, jedoch sichere Garantie dafür, daß die Arbeitgeber auf ihrem Beschluß Eine Versammlung, in der Genosse Grempe über Rußlands
welche von nicht gesperrten Firmen hergestellt sind.
Achtung! Maler! Die Kollegen von Forst i. 2. befinden sich seit Montag dieser Woche im Streit. Wir ersuchen daher, den Zuzug nach dort streng fernzuhalten. Vereinigung der Maler, Ladierer, Anstreicher, Tüncher und Weißbinder Deutschlands . Filiale Berlin . Achtung, Metallarbeiter! Infolge des Modellschreinerstreite find in Begniz( Bayern ) die Former, Formmaschinisten, Gießereihülfsarbeiter, Dreher, Fräser, Bohrer und Schlosser ausgesperrt. Zuzug ist streng fernzuhalten.
Arbeiterfreundliche Blätter werden um Abdrud gebeten. Drtsverwaltung des deutschen Metallarbeiter- Berbandes Pegnitz .
Der Streit der Hamburger Bauschlosser dauert unverändert fort. Seit Beginn des Streifs haben sich 686 Bauschlosser in die Streiflisten eintragen lassen. Zur Streiffontrolle meldeten sich am Freitag 532 Schlosser. Zu den neuen Bedingungen arbeiten in 45 Werkstätten 165 Gesellen. Ginstimmig ward eine Resolution angenommen, die zum Festhalten an den aufgestellten Forderungen
ermuntert.
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vom 16. Mai beharren und auch die Mitgliederversammlung der Ortsgruppe diesen Vorstandsbeschluß zu dem ihrigen macht. Der Referent hat aus der Besprechung den Gindrud gewonnen, daß diese Garantien gegeben werden. Sicheres darüber lann jedoch erst am Donnerstag, nachdem die Versammlung der Ortsgruppe statt gefunden hat, bekannt gegeben werden. gefunden hat, bekannt gegeben werden. Sollte die endgültige Antwort der Arbeitgeber den Anforderungen der Arbeiter nicht entsprechen, dann erfolgt auch in Berlin Ende dieser Woche die Arbeitsniederlegung.
Auch die Versammlung in der Johannisstraße, wo Käming referierte, war sehr stark besucht und nahm den gleichen Verlauf
wie die andere.
In beiden Bersammlungen wurde einstimmig die folgende Resolution angenommen:
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Reichenbach i. Schl., 29. Mai. ( Privatdepesche des„ Vorwärts".)) Freiheitskampfe einen Lichtbilder- Vortrag halten sollte, wurde noch vor ihrer Eröffnung aufgelöst. Sogar die Gaststube wurde geschlossen. Ein Teilnehmer wurde gefesselt abgeführt und Grempe verhaftet.
Bugentgleisung
Straßburg , 29. Mai. ( W. T. B.) Amtliche Meldung. Heute entgleifte im Bahnhof Vendenheim Schnellzug Nr. 155 StraßburgSaargemünd mit fünf Wagen. Die Ursache des Unfalles ist in Gleisberwerfung infolge Temperaturwechsels zu suchen. Schmellzug hatte 163 Minuten Verspätung. Verletzt ist niemand. Der Materialschaden ist nur gering.
Der
Junsbruck, 29. Mai. ( B. H. ) Die Bauarbeiter beschlossen in einer stürmisch verlaufenen Versammlung den allgemeinen Streit. Nur wenig Deutschnationale und Christlichsoziale stimmten dagegen. Heute ruht fast überall die Arbeit. Nuheftörungen sind nicht vor gekommen.
Paris , 29. Mai. ( B. H. ) In Marseille , wo 17 Gemeinderats wahlen für ungültig erklärt worden waren, gaben die zahlreichen Stich wahlen den Sieg für die gemäßigte Liſte gegen die Sozialisten, die insgesamt nur ein Mandat behaupteten.
Madrid , 29. Mai!( W. T. B.) Der frühere Ministerpräsident Silvela ist heute nachmittag 5 Uhr gestorben.
Russischer Flottenankauf?
Rom , 29. Mai. ( B. H.") Das„ XIX. Siècle" in Genua ver öffentlicht ein Telegramm aus Santiago de Chile , wonach die Kriegsflotte angetauft hat. Das zum Ankauf erforderliche Geld ist. russische Regierung nicht die argentinische, sondern die chilenische in der Bank of Newyork hinterlegt.
Die Versammlung erklärt sich mit den streifenden und aus gesperrten Kollegen Deutschlands solidarisch. Die Versammelten versprechen, die auswärtigen Kollegen moralisch und finanziell zu unterstüßen, vor allem aber jede ihnen angebotene Streifarbeit energisch zurückzuweisen. Die Versammlung nimmt Kenntnis von dem Berhalten der hiesigen Ortsgruppe des Arbeitgeberverbandes zu dem Vorstand in München , sowie von der ablehnenden Haltung der selben zu der Vorlegung des Reverses wie der Anfertigung von Bur Lohnbewegung im Hamburger Baugewerbe . Streifarbeit, und erwartet von der Mitgliederversammlung des In einer von über 2500 Personen besuchten Versammlung Arbeitgeber- Verbandes bestimmte Garantien dafür, daß sie sich dem des Zentralverbandes der Maurer( Bahlstellen Ham- Vorgehen des Gesamtverbandes gegen unsere Organisation nicht burg, Altona , Wandsbed, Wilhelmsburg usw.), anschließen. Werden diese Garantien nicht gegeben, so verpflichten die am Sonntag tagte, wurde mit 1726 gegen 307 Stimmen, bei fich auch die Berliner Kollegen, sich dem Vorgehen der gesamten zahlreicher Stimmenthaltung, beschlossen, anstatt des seit Frühjahr Kollegenschaft Deutschlands anzuschließen. 1904 bestehenden Stundenlohnes von 70 Pf. einen solchen von 75 Pf. zu fordern. Die Forderung soll nicht an die Arbeitgeber- Reihe größerer Städte erfolgt ist, haben das Gewerbegericht oder Die Gießener Schneider, wegen denen die Aussperrung in einer Organisation des Bierstädte- Bundes, sondern an die einzelnen Arbeitgeber gestellt werden, und es soll überall da die Arbeit dessen Vorsitzenden zur Vermittelung angerufen. Die Arbeitgeber eingestellt werden, wo der Vorstand, der mit der Streilleitung wollen unter feinen Umständen Zugeständnisse machen; sie sind der betraut wurde, teine Einigung zustande bringen sollte. In einer Ansicht, daß die Arbeiter fich bedingungslos ergeben müßten. Die Resolution, in welcher die bei eventuell ausbrechenden Lohnfämpfen Arbeiter werden darauf nicht eingehen. Die Aussperrung der London , 29. Mai. ( B. H. ) Rheynolds New Papers" berichten: zu beobachtende Taftit niedergelegt ist, werden die Maurer ber. Schneider in Mainz , Wiesbaden und Frankfurt flaut übrigens m Solonialamt wurde ein Projett ausgearbeitet, um eine Eisenpflichtet, bei Eingehung von Affordverträgen den zur Auszahlung bereits ab. In Mainz sind noch zirka 100 Gesellen ausgesperrt; bahn durch das Niger - Gebiet zu bauen. Dieselbe würde 600 eng gelangenden Mindestlohn von 75 Pf. zugrunde zu legen. Der neue in Frankfurt zirka 400. Eine ganze Anzahl namhafter Geschäfte lische Meilen lang werden und die Haupthandelsstädte des Innern Zarif tritt am Montag, den 29. Mai, in Straft. Der 1902 ge- hat sich der Aussperrung nicht angeschlossen und sich unterschriftlich mit der Küste verbinden. Die Kosten des Voranschlages werden auf gründete Bund der Maurer- und Zimmermeister hat schriftlich verpflichtet, feine Streitarbeit anfertigen zu lassen. So dürfte auch 2 Millionen Pfund angegeben, dürften jedoch viel höher sein. den neuen Tarif anerkannt. Bezüglich der Unterstützungssäge wurde diese Aussperrung wie die Aussperrung der Bauarbeiter im Mainder Beschluß gefaßt, genau nach den statutarischen Bestimmungen gebiet im vorigen Jahre resultatlos für die Meister verlaufen. In Lübed haben die organisierten Schneider in sämtlichen zu handeln. meldet das Reutersche Bureau" aus Tokio vom 29. Mai: Amtlich Die Zimmerer haben schon 48 Stunden früher den neuen Werkstätten die Arbeit niedergelegt. Die Schneidergehülfen Bremen 3 haben am Montag wird gemeldet: Admiral Togo berichtet der Regierung, daß die Lohntarif Mindestlohn ebenfalls 75 Pf. pro Stunde ein= gereicht und es haben schon heute eine Anzahl Zimmerer auf morgen ebenfalls beschlossen, aus Solidarität mit den streifenden Gesamtverluste der russischen Flotte am Sonnabend und Sonntag mehreren Bauten und Arbeitspläßen die Arbeit niedergelegt, weil und wegen Nichtunterschreibung des Reverses ausgesperrten folgende find: Zwei Schlachtschiffe, ein Küftenpanzer, fünf Kreuzer, Die Meister sich überrascht" zeigten. Kollegen bei allen Arbeitgebern, die dem Verbande der Arbeitgeber zwei Schiffe der freiwilligen Flotte und brei Torpedobootzerstörer find Achtung, Stuffateure! Die Firma Drechsler, Schmargendorf , angehören, in den Streit au treten. In Betracht kommen zum Sinfen gebracht worden. Weiter wurden zwei Schlachtschiffe, zwei ist für Stuffateure bis auf weiteres gesperrt. rund 400 Gehülfen. Die Arbeit ist nach dem Beschluß der Versamm Rüstenpanzer, ein Schiff der freiwilligen Flotte und ein TorpedobootDer Lokalverband der Stuffateure. lung natürlich sofort eingestellt worden. Die Bremischen Schneider- zerstörer weggenommen. Es wurden mehr als 2000 Gefangene ges meister hatten sich an der von München aus angeordneten Aus- macht. Togo fügt hinzu, daß das japanische Geschwader un sperrung wegen Nichtunterschreibens des Reverses nicht beteiligt. beschädigt sei.
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Ueber den japanischen Seefieg