Nr. 129. 22. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Das Strafgefängnis Plößensee vor Gericht.
( Eigener Bericht des Vorwärts".)
-
"
15. Verhandlungstag.
Sonntag, 4. Juni 1905.
-
-
nicht sehen könne. Die Flügel gingen seine Hosen entlang, an den sprechen.- Rechtsanw. Dr. Halpert bittet ums Wort. Präs. Armen habe er das Steuer. Alle diese Dinge haben bei dem Zeugen( sehr erregt): Ich bitte mir aus, ich erteile jetzt keinem der Herren die Vermutung entstehen lassen, daß Grosse nicht richtig im Kopfe Verteidiger das Wort, ich bitte mich jetzt in der weiteren Beweis sei. Er sei sehr intim mit Grosse gewesen und habe ihn nicht ge- aufnahme nicht zu unterbrechen. Rechtsanw. Dr. Halpert fürchtet, aber die Mitgefangenen hatten Angst und ließen Groffe will sprechen, alle Verteidiger haben sich erhoben und verlangen nicht aus den Augen. gleichfalls das Wort.- Präs.( den entstandenen Tumult überHierauf wird der Bruder des Grosse nochmals vorgerufen schreiend): Meine Herren! Ich habe erklärt, daß jezt keiner das Auch die heutige Sigung ist der Erörterung des Falles Grosse und sagt auf wiederholtes Befragen des Rechtsaniv. Liebknecht Wort hat. Rechtsanw. Halpert: Ich muß das Wort haben! gewidmet. folgendes aus: Als die Mordtat vollbracht war, sei bei seiner Ich muß gegen diese Beschränkung der Verteidigung auf das entDer gestern bereits vernommene Zeuge M. wird noch einmal Mutter und ihm der Gedanke gekommen, daß der Bruder dabei ge- schiedenste protestieren. Im Namen der Gesamtverteidigung bitte vom Rechtsanw. Dr. Liebknecht über den Selbstmordversuch des wesen sein müsse. Er hatte diesen bei der Polizei als vermißt an- ich gerade in diesem Stadium der Verhandlung mir das Wort zu Grosse eingehend befragt. Er wiederholt, daß Grosse ganz plöglich meldet und eine genaue Beschreibung seiner Person und seiner geben. aus dem Bett aufgesprungen sei und die schon gestern beschriebene Kleidung gegeben. Groffe hatte sich bei der Mordtat bekanntlich an verständigen protestieren? Vors: Wollen Sie gegen die Vernehmung des SachManipulation des Aufhängens an dem dicht bei dem Bett befind- der Hand verletzt und den Dr. Rubinstein auf der Unfallstation in Dann erteile ich Ihnen hierzu das Wort. - Dr. Halpert: Ich beDr. Halpert: Jawohl! Vorf.: lichen Spinde gemacht habe. Db Grosse den Boden mit den Füßen der Potsdamerstraße zum Verbinden der Hand aufgesucht. Er habe, antrage, Herrn Dr. Schulz wegen berührt hat, weiß der Zeuge nicht. Der Zeuge fagt weiter aus, daß wie der Zeuge befundet, dabei ganz ruhig seinen richtigen Namen Groffe im Lazarett vor vielen anderen Personen Unanständig und feine richtige Wohnung angegeben und gebeten, die Rechnung abzulehnen. Derselbe ist der Amtsnachfolger des Herrn Dr. Pfleger Besorgnis der Befangenheit feiten an seinem eigenen Körper vorgenommen habe. In für die Behandlung an seine Mutter zu schicken. Da auch der im Hause gewesen und hatte in Plötzensee genau nach den gleichen Anordnungen der Tobzelle habe Groffe gewütet wie wie ein wildes Tier. des Grosse wohnende Werner als der Tat verdächtig war, wurde und Anweisungen wie Herr Dr. Pfleger zu handeln. Die angeblichen, Der Zeuge hat ein solches Toben eigentlich nur ein paar das Haus polizeilich observiert und es waren schon die Anschläge zur Anklage stehenden Beleidigungen treffen mithin Herrn Dr. Schulz Mal bei Leuten wahrgenommen, die nachher nach Herzberge oder an den Säulen erschienen, als der Beuge eines Tages bei der Heim- ebenso, wie Herrn Dr. Pfleger. Herr Dr. Schulz ist außerdem nicht Dalldorf kamen. Das ganze Benehmen des Grosse, insbesondere fehr feinen Bruder vor der Haustür wartend vorfand. Er hatte schon speziell psychiatrisch vorgebildet. auch seine fortgesezte, demonstrative Auflehnung gegen die Haus- anderthalb Stunden lang dort und auf der Straße gestanden. Auf die Verteidigers spricht der Präsident mit einem Beisiger. Vert.: Ich Während der Ausführungen des ordnung haben ihn zu der Ueberzeugung gebracht, daß Grosse Frage, welche furchtbare Tat er begangen, habe der Junge ganz blöde da bitte, mich nicht zu unterbrechen.-Präs.: Wenn ich eine Bemerkung zu anormal sei. Rechtsanw. Dr. Liebknecht: Haben Sie auch bei gestanden und keine Spur von Neue gezeigt. Dem Zeugen blieb nichts einem der Herren Beisiger mache, die nicht stört, bitte ich fortzufahren. anderen Gefangenen ein offensichtliches Auflehnen gegen die Vor- anderes übrig, als ihn festnehmen zu lassen, er schloß ihn zunächst Jch höre trotzdem zu. gesezten beobachtet?- 8euge: Vorgekommen ist es auch. ein und überlieferte ihn dann der Polizei. Es sei ganz ruhig mit wiffen.( Heiterkeit im Zuhörerraum.)- Präsident( sehr erregt): ist- Vert. Ich danke, ich konnte das nicht Beifizer Dr. Graebermacht eine leise Bemerkung. Rechtsanwv. zur Wache gegangen. Der Zeuge verweist schließlich darauf, daß er Jch bitte mir Ruhe aus, sonst räume ich sofort den Zuschauerraum. Liebknecht: Einer der Herren Beisitzer hat soeben wieder einer nicht lange Zeit nachher Veranlassung genommen habe, Herrn gewissen Freude darüber Ausdruck gegeben, daß anscheinend eine Medizinalrat Dr. Baer die Sache vorzustellen und ihn wegen der Herrn Verteidigers als unbegründet abzulehnen. Herr Dr. Schulz Erster Staatsanw. Schönian: Ich beantrage, den Antrag des Frage in einer dem Angeklagten ungünstigen Weise beantwortet ist. Gesundheit des Bruders zu befragen. Dr. Baer habe damals ge- hat leinen Strafantrag gestellt. Bum Zeugen): Ist ein solches Benehmen in so häufiger und befagt, daß der Zustand des Bruders kein normaler aber§ 51 des Instruktionen des Herrn Dr. Pfleger zu handeln hatte, begründet Der Umstand, daß er nach den harrlicher Weise auch bei anderen vorgekommen? 8euge: In Strafgesetzbuches doch nicht anwendbar fei. Der Zeuge schließt, in- nicht seine Befangenheit. Herr Dr. Schulz hat außerdem das folch' demonstrativer Weise wie bei Grosse wohl nur bei Gefangenen, dem er sagt: Ich habe mich dann erst über die Bedeutung des§ 51 Phyfitatsegamen gemacht und hat sich viel in dem hiesigen Unterdie nachher nach Herzberge oder Dalldorf kamen. unterrichtet und mir die Frage vorgelegt:" Wie viel fehlt wohl noch, fuchungsgefängnis als Arzt mit der Beobachtung Geisteskranker Der Zeuge bemerkt noch, daß die Stimmung des Grosse zwischen daß dein Bruder unter den§ 51 fällt?" tiefer Gedrücktheit und plötzlicher Erregung innerhalb weniger fizzenden, daß er sich nicht für befangen halte. beschäftigt. Dr. Schulz erklärt auf Befragen des VorStunden wechselte. Bors: Sie waren Stalefaftor im Lazarett. Haben Sie jemals Veranlassung genommen, von Ihren Wahrnehmungen den Aerzten Mitteilung zu machen? Benge: Es Rechtsanw. Dr. Liebknecht erhebt Widerspruch und beantragt mag wohl geschehen sein, ich weiß es aber nicht. Die Medizinals formell, zunächst den Antrag der Verteidigung auf Ladung des Willi räte Geheimrat Dr. Baer und Medizinalrat Dr. Pfleger wissen Groffe, als Zeugen und Augenscheinnahme des Grosse zu er ihrerseits von einer solchen Mitteilung des Zeugen nichts. ledigen und Vernehmung aйer Rechtsant. Dr. Liebknecht: Herr Geheimrat, ist denn ein Beugen ehe die Sachverständigen vernommen werden. Andernfalls im Falle Grosse benannter Lazarettfalefattor an und für sich dazu bestimmt, Beobachtungen zu würde man mit diefer Zeugenbernehmung nachhinken und der Vermachen? Geheimer Rat Dr. Baer: Nein, niemals.- teidigung würden durch eine solche Disposition ihre Beweismittel bönig Rechtsanw. Dr. Liebknecht: Nun eben, das wollte ich nur wertlos gemacht werden. Er würde dies als eine erhebliche Be feststellen. Angell. Ahrens: Herr Zeuge, wurden die schränkung der Verteidigung ansehen müssen. Beobachtungen von Geisteskranken ausschließlich von Aufsehern ausgeführt? Präs.: Das ist wieder eine Frage, die sich lediglich auf das Allgemeine bezieht.
-
-
71
-
-
-
-
-
Ein Zeuge Kr., der seinerzeit Kalefaktor in der Anstaltsexpedition war, weiß mur, daß Grosse als„ berrückt" berrufen war. Er hat auch einen überaus tonfusen Brief gelesen, den Grosse an den Kaiser gerichtet hat.
Beuge H. ist mit Grosse nicht persönlich in Berührung getommen, weiß aber vom Hörensagen, daß Grosse bei den anderen Gefangenen allgemein als verrückt galt. Der Zeuge will auch gehört haben, daß Grosse chikaniert und brutal durch schwere Arrests strafen usw. behandelt worden sei. Der Vorsitzende hält dem Zeugen die Gefängnis- Personalatten entgegen, aus denen man ersehen könne, daß Grosse recht rücksichtsvoll behandelt worden sei. ,, Dr. Unbedenklich."
Da sich ergibt, daß Beugen für den Fall Grosse nicht mehr zur Stelle sind, will der Vorsitzende den Sachverständigen Dr. Arthur Schulz vernehmen.
Rechtsanw. Dr. Liebknecht: Ich möchte unter das Zeugnis die Behauptung gestellt wissen, daß sehr häufig Aerzte, die das der anivesenden Herrn Psychiater, speziell des Herrn Dr. Placzek, Physifatsexamen gemacht haben und die als Gerichtsärzte bereits ernannt sind, nachher noch einen Kursus zu ihrer psychiatrischen Ausdas Physikatsexamen gemacht und als Gerichtsarzt angestellt ist, in gar bildung nehmen, mit anderen Worten, daß die Tatsache, daß jemand teiner Weise eine spezielle psychiatrische Ausbildung garantiert. an Herrn Dr. Placzek zu richten. Präs.: Ich stelle anheim, diese Frage zu einer späteren Zeit
der
Die Rechtsanwälte Dr. Halpert und Dr. Löwenstein fizende: Der Antrag der Verteidigung ist abgelehnt worden, da die Nach kurzer Beratung des Gerichtshofes verkündet der Vorerinnern daran, daß auch sie noch Beweisanträge gestellt haben, die Besorgnis der Befangenheit in feiner Weise begründet ist, Dr. Schulz noch nicht erledigt seien. Erster Staatsanw. Schönian: Er würde es auch für fach- machen. auch befähigt ist, psychiatrische Beobachtungen an Geisteskranken zu gemäß halten, daß die tatsächlichen Ermittelungen zum Fall Grosse bis April 1905 Dr. Schulz bekundet: Er sei seit Oktober 1904 vor der Vernehmung der Sachverständigen zur Erledigung gebracht habe Grosse wiederholt behandelt. Hülfsarzt in Plößensee gewesen und Es sei ihm nie werden. Was die Vorführung des Grosse, beziehungsweise seine Gedanke gekommen, daß Grosse irrfinnig sei. Er brachte seine AnAugenscheinnahme betrifft, so muß ich bemerken, daß prinzipielle liegen in richtiger Gedankenfolge vor und bewies eine vollkommene Bedenken aus der bisherigen Beweisaufnahme nicht hervorgetreten Einsicht in seine Lage. Allerdings sei nicht gesagt, daß Grosse geistig find, daß aber Bedenken tatsächlicher Natur aus dem Befinden ganz gesund sei. Ein charakteristisches Symptom für eine gewisse Grosses sich jedenfalls ergeben werden, aus denen die Gefängnis- Störung des Nervensystems sei eine Verwaltung jedenfalls Beranlassung nehmen wird, der Vorführung hier und der Augenscheinnahme im Gefängnis sich zu widersetzen. Rechtsanw. Dr. Liebknecht beantragt, die Form, in welcher auf der Haut. Diese Anästhesie sei ein Kardinalsymptom der seine früheren Anträge auf Vorführung des Grosse ustv. zu Protokoll Hysterie. Der Zeuge bemerkt weiter, daß er über den Fall Groffe genommen worden, durch Verlesung der betreffenden Stelle des Groffe zeigte niemals auch nur die leiseste Neue. Er be nichts mehr zu sagen habe, wohl aber wisse er etwas über den Protokolls zur Kenntnis der Verteidigung zu bringen. trieb in exzessiver Weise Selbstbefleckung und machte dem Dr. Unbedenklich", wie er in Plötzensee genannt werde. Rechtsanw. Heinemann beantragt namens aller Verteidiger, Sachverständigen fpontan Auf Zugeständnisse hierüber. Präsidenten den Vorgang der Erteilung einer Ungebührstrafe an den be- eine Frage des Präsidenten erklärt Dr. Schulz weiter, Der Beisitzer Dr. Graeber macht den Präsidenten den Vorgang der Erteilung einer Ungebührstrafe an auf diesen Ausdruck aufmerksam.- Präs.: Wie tönnen treffenden Beugen zu protokollieren und diese Protokollaufnahme daß die Hysterie bei Grosse auf degenerativer Grundlage beruhe. Sie sich erlauben ich habe es ganz überhört hier von zur Verlesung zu bringen. Der Zeuge mußte glauben verpflichtet In seiner Verwandtschaft waren Fälle von Geisteskrankheit voreinem Herrn Dr. Unbedenklich zu sprechen. Beuge: Ich will zu sein, alles zu fagen, was er wußte. Die Verhängung der gekommen, er war also doch die Wahrheit jagen, ich kann nur sagen, was ich im Gefängnis Ordnungsstrafe kann eine Einwirkung auf die Zeugen der Ver
-
-
-
-
-
-
Owenſtein
unempfindlichkeit für Schmerzen
erblich belastet,
Die Verhandlung wird hierauf auf Montag 9% Uhr vertagt.
gehört habe.- Staatsanw.: Ich halte es für eine Ungebühr, teidigung ausüben und eine Beschränkung der Verteidigung befein Vater war Gewohnheitstrinker. Die erbliche Belastung zeigte wenn der Zeuge hier ganz aus freien Stücken eine herabfegende deuten. Bezeichnung für einen der Herren Nebenkläger gebraucht und be- Rechtsanw. Löwenstein beantragt die nochmalige Ver- sich in einer Assymmetrie der Gesichtshälften. antrage eine fofort zu vollstreckende Haftstrafe von 24 Stunden. nehmung des Zeugen Korrektors P . zum Beweise dafür, daß dieser Medizinalrat Dr. Pfleger: Es ist für mich entschieden schwer jener Mann ist, welcher- wie befundet worden seinerzeit an die fränkend, wenn der Zeuge hier von mir als Dr. Unbedenklich Familie Grosse herangetreten fein soll und sich angeboten habe, zuspricht. Beuge: Ich will den Herrn Arzt durchaus nicht kränken. gunsten des Grosse Schritte zu tun. -Der Gerichtshof beschließt nach dem Antrage des Staatsanwalts, Nach längerer Beratung verkündet der Vorsißende den Beschluß Königliches Opernhaus. Sonntag: Barbier von Bagdad. Slavische der Zeuge soll abgeführt werden. des Gerichts dahin: Der Gerichtshof lehnt den Antrag des Rechts- Brautwerbung. Montag: Lohengrin 1 ft. Meistersinger 3. Art.( Anfang Rechtsanw. Dr. Liebknecht: Wir können auf den Zeugen anwalt Dr. Löwenstein ab, weil es die unter Beweis gestellte Tat- 8 Uhr.) Dienstag: Die lustigen Weiber von Windsor . Mittwoch: La nicht verzichten. Präs.: Er ist jetzt abzuführen, wenn Sie fache als wahr unterstellt. Was die Anträge der Verteidigung auf Traviata . Donnerstag: Die Heirat wider Willen. Freitag: Der fliegende ihn nachher weiter brauchen, kann er wieder vorgeführt werden. Bernehmung weiter zu ladender Zeugen vor dem Gutachten der berg.( Anfang 7 Uhr.) Montag: Hänsel und Gretel. Coppelia. Holländer. Sonnabend: Margarete. Sonntag: Meistersinger von NürnRechtsanw. Dr. Liebknecht: Ich bitte zu Protokoll zu nehmen, Sachverständigen betrifft, so hat das Gericht teine Veranlassung, Königliches Schauspielhaus. Sonntag: Wilhelm Tell . Montag: daß ich gegen die Abführung protestiere. Der Beuge wird abgeführt von seinen hinsichtlich der Entscheidung der Anträge früher be- Göz von Berlichingen.( Anfang 7 Uhr.) Dienstag: Prinz Friedrich von und spricht einen Augenblid mit Dr. Liebknecht.- Präs.( auf- fundeten Beschlüssen abzugehen. Der Antrag des Rechtsanwalts Homburg . Mittwoch: Die Journalisten. Donnerstag: Wilhelm Tell. fahrend): Was erlauben Sie sich, Sie haben mit der Verteidigung Dr. Liebknecht auf Verlesung der Form, in welcher feine früheren Freitag: Göz von Berlichingen.( Anfang 7 Uhr.) Sonnabend: Wie die nicht zu sprechen. Rechtsanw. Dr. Liebknecht: Der Zeuge hat mir Anträge aufgenommen worden sind, wird abgelehnt, da dieser Antrag Alten jungen. Sonntag: Im stillen Gäßchen. Montag: Wilhelm Tell . nur mitgeteilt, ich möge seiner Frau schreiben. Bräs.: Er nicht sofort gestellt ist. Der Antrag des Rechtsanw. Dr. Heinemann Neues Königl. Operntheater. Sonntag bis Freitag allabendlich: hat von mir feine Erlaubnis dazu erhalten. wird abgelehnt, weil die Antragsteller von dem Vorgang nicht be- Sung- Heidelberg. Sonnabend und Sonntag: Der Schnurrbart. Montag: Unbestimmt. Rechtsanw. Dr. Heinemann: Ich bitte um das Wort zu troffen werden. Deutsches Theater. Sonntag, Montag, Dienstag und Mittwoch: zwei mit diesem Vorgange unmittelbar zusammenhängenden An- Ein Zeuge, Zuschneider W., hat sich während der Mittagspause Der Privatdozent. Donnerstag: Wilhelm Tell . Freitag: Der Privatdozent. trägen. Vors.: Ich kann Ihnen jetzt das Wort dazu nicht geben. bei der Verteidigung gemeldet. Er hat Grosse im Gefängnis Plößen- Sonnabend: Der Bielgeprüfte. Sonntag: Faust I. Teil. Montag: Der Vert.: Ich bitte um Gerichtsbeschluß, daß mir zu zwei im unmittel- fee tennen gelernt und dieser sei ihm immer sehr fomisch vor- Vielgeprüfte. baren Zusammenhang mit der Vernehmung stehenden Fragen das gekommen; er machte viel unnüße Bemerkungen und schnitt auf dem Berliner Theater. Sonntag: Alt- Heidelberg. Montag: Des Meeres Wort nicht gegeben wird. Der Gerichtshof, welcher sich zurück- Spaziergange häufig Grimassen. Einmal hörte der Zeuge, wie er und der Liebe Wellen. Dienstag: Zapfenstreich. Mittwoch: Alt- Heidelberg. gezogen hat, billigt die Anordnung des Vorsigenden. Rechtsantv. befundet, einen großen Radau und der Aufseher erzählte ihm, Grosse Donnerstag bis Montag: Unbestimmt. Dr. Heinemann: Ich beantrage die Protokollierung und Ver- habe wieder seinen schlechten Tag. Grosse benahm sich so, wie ein Abends und Montag: Elga. Von Dienstag ab: Geschlossen. Lessing Theater. Sonntag nachmittag 2%, Uhr: Rosenmontag. lefung des Vorganges. Worj.: Wird geschehen! läppischer, dummer Junge. Einen ablehnenden Bescheid auf ein Gin Zeuge St., der, wie fich ergibt, schon bernommen ist, wird Gnadengesuch hat Groffe eines Tages zerrissen und in die Suppe Der Strohwitwer. Donnerstag: tag, Montag, Dienstag und Mittwoch:
-
-
borläufig bis zum 10. Juni entlassen.
Beuge C. befundet, daß Grosse mitunter ohne sichtlichen Grund
Wutanfälle
geworfen: er solle gefocht werden.
des
und Montag: Der Strohwittwer.
Neues Theater. Allabendlich: Der Familientag. Kleines Theater. Sonntag: Die Neuvermählten. Abschiedssouper. Angele. Sonnabend: Salome. Sonntag: Nachtasyl. Montag: Abschied Montag: Nachtasyl. Dienstag: Abschied vom Regiment. Angele. Mittwoch: Salonie. Donnerstag: Nachtasyl. Freitag: Abschied vom Regiment. vom Regiment. Angele.
Schiller Theater O.( Wallner- Theater.) Sonntag nachmittag 3 Uhr: Abends: Die Logenbrüder. Montag: Der Leibalte. Dienstag: Die Logenbrüder. Mittwoch: Die Jüdin von Toledo . Donners
Rechtsant. Dr. Liebknecht beantragt nunmehr, vor der Vernehmung der Sachverständigen einige Stellen aus den Personalakten gehabt und bei geringfügigen Meinungsverschiedenheiten zweimal seine Groffe die größte Mühe gegeben habe, sich gut zu führen und daß des Grosse zur Verlesung zu bringen, aus denen sich ergibt, daß sich Mitgefangenen und Arbeitskollegen krampfhaft angepackt und geivürgt mit Rücksicht darauf Abstand genommen ist von der Verhängung habe. Auch gebissen soll Groffe, wie Beuge glaubt, einmal haben. Bei von Disziplinarstrafen, wenn Grosse trotzdem explodierte, folchen Wutanfällen habe Grosse mit den Händen gezittert und fah im Ge- und daß ferner Grosse sehr wechselnde Stimmungen zur Schau ge- Die Haubenlerche. ficht grau aus, während die Augen hervortraten wie bei jemand, der Krämpfe hat. Hingefallen ist Grosse dabei nicht. Das Zittern tragen habe. dauerte längere Zeit an. Nach Ansicht des Zeugen habe Grosse Präs. Ich werde diese Stellen später zur Verlesung bringen, tag: Die Logenbrüder. Freitag: Die Tyrannei der Tränen. Sonnabend: auch viel unsinniges Zeug zusammengequatscht. Die Zusammenstöße jetzt nicht. Rechtsanw. Dr. Liebknecht: Ich stelle ausdrücklich Die Haubenlerche. Sonntag nachmittag 3 Uhr: Johannisfeuer. Abends: mit den Arbeitskollegen seien vom Aufseher nicht bemerkt, da dieser den Antrag... Präf.( erregt): Ich bitte mir jegt nicht ins Wort Die Präf.( erregt): Jch bitte mir jezt nicht ins Wort Die Logenbrüder. Montag nachmittag 3 Uhr: Die Haubenlerche. Abends: Die Großstadtluft. sich im Sommer stets draußen aufhält. Erster Staatsanwalt zu fallen, oder wollen Sie meine Anordnung als ungesetzlich be- Schiller- Theater N.( Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater.) Sonntag Schönian stellt fest, daß die hier in Frage stehende Federbarade anstanden? Rechtsanw. Dr. Liebknecht: Jawohl, ich bitte ums nachmittag 3 Uhr: Wallensteins Tod . Abends: Der artefiſche Brunnen. im Sommer durch eine Gittertür abgesperrt ist, durch welche der Wort. Präs.: Wünschen Sie dazu noch das Wort? Ich erkläre Montag bis Sonnabend: Der artesische Brunnen. Sonntag nachmittag Aufseher die Federbarade überblicken fann.- Angell. Schneidt: Angell. Schneidt: Ihnen, daß ich Ihnen das Wort nur dazu gebe, anzuführen, daß die Uhr: Maria Stuart . Abends: Der artefische Brunnen. Montag nach Der Aufseher steht aber nicht fortgesetzt vor der Gittertür, sondern Anordnung unzulässig ist. mittag 3 Uhr: Medea. Abends: Die Tyrannei der Tränen. geht manchmal weg. Vert.: Bu etwas anderem habe ich das Wort auch nicht berBelle Alliance Theater. Sonntag und folgende Tage: Madame Tip- Top. Beuge M. erzählt, daß Grosse allerlei Unsinniges begangen langt. Ich muß es als eine Beschränkung der Verteidigung ansehen, Residenz- Theater. Sonntag bis Donnerstag: Herzogin Crevette . habe. Er berichtet von einem Krakehl, den Grosse mit einem Mit- daß die Vernehmung der Sachverständigen erfolgen soll, ehe die Freitag und folgende Tage: Gastspiel von Alb. Zehme, Lange, Barsberg. gefangenen gehabt habe. Abends habe er zerknirscht dagesessen und Beweisaufnahme, die dem Sachverständigengutachten eine Grundlage Lustspielhaus. Allabendlich: Biederleute. zu dem Zeugen gesagt: Wenn ich noch einmal so'n Ding mache, gibt, erschöpft ist. Ich halte es für gefeßlich unzulässig, die Sachwas friege ich dann wohl? Auf die Antwort:" 15 Jahre", habe verständigen zu vernehmen, ehe die Beweisaufnahme über den Fall Grosse gesagt: Na, dan hat es keinen Zwed." Wenn ich wieder Grosse beendet ist. Ich muß daher gegen die Anordnung des Herrn 15 Jahre triegen sollte, dann könnten sie mich lieber gleich einen aften des Groffe später verlesen zu wollen, protestieren. Ich bitte Borsigenden, die von mir bezeichneten Stellen aus den PersonalStopf fürzer machen. Als er aus dem Lazarett kam, habe er gesagt, daß man ihn dort mit Douche und Hunger habe furieren wollen. zunächst über meinen Antrag Beschluß zu fassen. Einmal habe er geweint und erzählt, daß er seinem Komplicen Das Gericht billigt die Anordnung des Präsidenten.
bad- Eine erregte Szene.
Werner begegnet sei. Die Flugmaschine. Rechtsanw. Dr. Liebknecht bittet um Verlesung des AnEin anderes Mal hat er behauptet, daß er eine Flugmaschine trages. Präs.: Der Antrag wird nicht verlesen. Herr erfunden habe und am Leibe versteckt trage, so daß man sie gar Dr. Schulz, ich ersuche Sie vorzutreten und mir den Eid nachzu
3
=
Carl Weiß Theater. Sonntag: Zweimal verheiratet. Montag bis Zentral Theater. Sonntag Gastspiel des Berliner Theaters: TataDonnerstag und folgende Tage nachmittag Dienstag und Mittwoch: Tata- Toto. Toto. Montag: Alt- Heidelberg. Thalia Theater. Sonntag nachmittag 3, Uhr: Gastspiel der Wolzogen- Oper: Die Regimentsfalle. Abends: Die Bäder von Lueca. Montag bis Freitag: Die Bäder von Lucca . Sonnabend und Sonntag: Die Pfahl bauer . Montag: Unbestimmt. Reichshallen Theater. Allabendlich: Stettiner Sänger. Urania Theater. Taubenstraße 48/49. Im Theater: 8 Uhr: Die deutsche Nordseeküste. Dienstag: Tierleben in der Wildnis. Mittwoch und Sonnabend: Der Simplon und sein Gebiet.
Sonnabend: Geschlossen. Sonntag und Montag: Wahre Liebe.