Nr. 130.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
22. Jahrg.
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Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Eindruck.
Zusammenbrechende Anklage.
Grosse geisteskrank!
In einem wohlgeordneten Strafvollzuge, welcher sich eingehend mit der Individualität der Strafgefangenen beschäftigt, muß jeder geistige Defett sehr bald erkannt und nach seinen Ursachen, seinem Wesen und seinem voraussichtlichen Verlaufe erforscht werden. Ober- Reg.- Rat Dr. Krohne.
Dienstag, den 6. Juni 1905.
lichem Fühlen. Er stellt Kollerperioden fest und auf der Höhe der Reizanfälle Bewußtseinsumnebelung bis zu völliger BefinnungsTofigleit. Er erklärt den Grosse als geistig Minderwertigen und in den Zuständen besonderer Erregung als geistestrant.
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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
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So weit äußert sich die fingierte demokratisch- radikale Seele des Zentrums. Jm dritten Blatt derselben Nummer aber reitet das( selbe?) Mitglied des Reichstages den demagogischen Mittelstandsgaul, indem es den tollen Einfall einer Die Frage, ob nun dieser Minderwertige in das Gefängnis ge- Rei ch sumsatzsteuer in die Debatte wirft:„ Die Reichshört, wurde in der Darlegung Leppmanns zum schärfsten Angriff umsatzsteuer oder sagen wir Großbetriebssteuer auf den Strafvollzug. Herr Leppmann faßt seine Ansicht über Groffe der letztere Ausdruck ist vielleicht noch richtiger müßte dahin zusammen, daß er noch nicht in die Jrrenanstalt" ge- von allen Großbetrieben ohne Unterschied der Natur erhört. Und warum, noch nicht"? Weil nach der heutigen Gefeß- hoben werden, von dem landwirtschaftlichen Großbetrieb nicht gebung der in die Jrrenanstalt Ueberführte und daselbst gesundheitlich minder als dem industriellen und Handelsgroßbetrieb." Das soll Gehobene die in der Frrenanstalt verbrachte Zeit nachbüßen auch ein Mittel gegen Syndikate und Trusts sein. Alle BeDer Vollständigkeit halber sei zunächst verzeichnet, daß die muß, wodurch die Gefahr erwächst, daß die Krankheit wieder ge- triebe, die einen Jahresumsatz von mehr als 300 000 m. Der Vollständigkeit halber sei zunächst verzeichnet, daß die steigert wird. Darum soll ein der Verblödung verfallender Mensch hätten, sollen von der Steuer betroffen ſein. Montagssigung des Plößensee- Prozesses in erfreulicher lieber im Gefängnis„ durchgehalten" werden; es bestehe doch die Das Zentrumsmitglied des Reichstages gestattet sich Sachlichkeit verlief. Auch bei einigen strafprozessualen Differenzen möglichkeit, ihn über die noch zu verbüßenden 7 Jahre fortzubringen. dabei den dummen Witz, auch auf die Zustimmung der Sozialzwischen dem Vorsitzenden und der Verteidigung zeigte sich, daß Eigentlich gehöre Groffe in eine Zwischenanstalt, wie sie die Wissen demokratie zu rechnen, weil wir den Junkern ja gern eine zeitraubende Unterbrechungen und Lärmscenen nicht notwendig find fchaft verlangt, wie sie jedoch- dürfen wir hinzufügen der tüchtige Steuer auferlegen würden. Den Juntern ja, aber schaft verlangt, wie sie jedoch und daß bei gutem Willen der schwierige Prozeß gefördert werden preußische Fistus bisher trotz dringlichster Notwendigkeit nicht er nicht dem Betrieb. Zu solcher Politik alberner Bosheit kann. Wir geben die Hoffnung nicht auf, daß dieser Tag nicht ein kann. Wir geben die Hoffnung nicht auf, daß dieser Tag nicht ein richtet. Bei dieser Darlegung Leppmanns fielen grelle Lichter auf fehlt der Sozialdemokratie alle Befähigung. Die Reichsumsatz. Ausnahmetag sein wird. den heillosen Zustand, daß keine gefeßliche Bestimmung besteht, fraft steuer ist für uns unannehmbar; sie ist so ziemlich die sinn Die Sachverständigen Dr. Leppmann und Dr. Koenig deren Geistestrante aus dem Gefängnis genommen werden können, loseste Steuer. Außerdem ist es ein lächerlicher Täuschungshaben ihre Gutachten über den Fall Grosse erstattet. Aus der und daß nicht nur die beiden beteiligten Ministerien, sondern jede versuch, daß eine solche Steuer auch den landwirtschaftlichen umfassenden Beweisaufnahme vieler Tage haben die beiden Sach einzelne Gefängnis- oder Strafanstaltsverwaltung ihre besonderen Großbetrieb ordentlich heranziehen würde. Das täte eine fenner ihre Ueberzeugung gebildet, Herr Dr. Leppmann auch auf Maßnahmen bezüglich solcher unglückseliger Menschen treffen oder tüchtige Reichsvermögenssteuer, aber nicht eine Umsatzsteuer, die Grund persönlicher Beobachtung des Grosse. Die mit großer auch nicht treffen. auch nicht treffen. Diesen Zuständen gegenüber sind natürlich an dem Betrieb" haftet. Der Majoratsherr, der 50 Güter Spannung erwarteten Gutachten wurden in fachmännischer Tief die einzelnen Aerzte völlig machtlos, ganz abgesehen davon, daß fie hat, deren jedes nicht ganz 300 000 Mart Umsatz erzielt, gründlichkeit und zugleich lichtvollster Darstellung gegeben; fie be- bei der Ueberarbeit, die ihnen auferlegt ist, überhaupt nicht imstande würde z. B. nach diesem System steuerfrei bleiben, während wirkten bei allen Beteiligten intensivstes Intereſſe und tiefsten sind, auch nur die geistig Erkrankten gehörig zu beobachten und das der Besitzer eines Gutes mit einem Umsatz von 310 000 m. steuerpflichtig wäre. Mit diesen Gutachten hat der große Prozeß den bisherigen Besen ihrer Strankheit festzustellen. In der Grundtendenz mit Leppmann übereinstimmend, aber Das Zentrumsmitglied des Reichstags sollte also lieber Höhepunkt erreicht. Diese Gutachten sind von entscheidender noch präziser herausgearbeitet und in seiner logischen Kraft für darauf verzichten, uns in seine Phantasien und SteuerBedeutung sowohl für den Spezialfall Grosse als die Anklage vollends verderblich gestaltete sich das Gutachten des ausschweifungen hineinzuziehen, die nur dem Zweck dienen Bedeutung sowohl für den Spezialfall Grosse als für das allgemeine, schwierige Problem des Strafvollzuges Herrn Dr. Koenig, Mitglied des Medizinal Kollegiums, Ober- tönnen, durch die Erörterung aller möglichen Steuerprojekte an Geistesgestörten. Das Ergebnis dieser Gutachten- bedeutet aber zugleich die moralische Verurteilung der erhobenen An- arates in Dalldorf , eines der erfahrensten Psychiater. Vor allem von der Einführung einer Reichserbschaftssteuer abzulenten. flage und die Rechtfertigung jener Veröffentlichungen über den Strafzieht Dr. Koenig refolut die Schlußfolgerungen aus der Erflage und die Rechtfertigung jener Veröffentlichungen über den Straf- fenntnis des Groffe als eines Geistestranten: Wenn jene wünschens- das Berggesetz des Abgeordnetenhauses noch verschönern soll, besteht Wer die Bergarbeiter schütt! Die Herrenhauskommiffion, die vollzug in der Beit am Montag" und im Vorwärts". Da der Fall Groffe als Gegenstück zu dem Fall Arenberg verwerten Zwischenanstalten noch nicht existieren, so gehört Grosse, der das Berggesez des Abgeordnetenhauses noch verschönern soll, besteht aus folgenden Mitgliedern: öffentlicht wurde, war uns die Auffassung nicht bekannt, die der an schwerer organischer Gehirnerkrankung leidet, in die Irrenanstalt; Freiherr v. Manteuffel- Kroffen( Borsitzender), Prof. Dr. Schmoller öffentlicht wurde, war uns die Auffassung nicht bekannt, die der Groffe hat sich höchst wahrscheinlich schon bei Begehung der Tat in( Stellvertreter des Vorsitzenden), Marr- Düsseldorf( Schriftführer), Geheime Medizinalrat Dr. Baer in einer 1903 erschienenen AbGeheime Medizinalrat Dr. Baer in einer 1903 erschienenen Ab- trankhafter Störung der Geistestätigteit befunden und jedenfalls ist Freiherr v. b. Rede( Stellvertreter des Schriftführers), v. Buch, handlung über den Groffe niedergelegt hat. In dieser Abhandlung vom ärztlichen Standpunkt sein Verbleiben im Gefängnis unmöglich, Dr. v. Burgsdorff( Referent), Freiherr v. Durant, Graf Eulenburgwurden zwar einige Symptome geistiger Minderwertigkeit besprochen, da der Verdacht einer progressiven Psychose dringend ist. Ferner Brassen, Graf Hoensbroech , Fürst zu Hohenlohe- Dehringen, Herzog im wesentlichen aber Grosse als Simulant gekennzeichnet. Als dann von stellt das Gutachten in aller Eindringlichkeit fest, daß ein Arzt von v. Ujeft, Dr. Loening, Graf Magnis, Dr. Niehues, Fürst Blek, sozialdemokratischer Seite im Reichstag bei Erörterung der Mißstände des Strafvollzuges auch der Fall Grosse erwähnt wurde, gründlicher psychiatrischer Kenntnis bei einiger Aufmerksamkeit schon Dr. Freiherr v. Schorlemer, Fürst zu Stolberg- Wernigerode , stände des Strafvollzuges auch der Fall Grosse erwähnt wurde, vor Jahren die Geisteskrankheit des Grosse erkannt haben Dr. Wachler, Graf v. Tiele- Winckler und Oberbürgermeister Zweigertwar es dem Freisinnigen Dr. Mugdan vorbehalten, unter HinEssen. weis auf die Abhandlung Baers die sozialdemokratische Bresse zu Es find also so ziemlich die reichsten Leute Deutschlands , die Diese Gutachten bedeuten das Débacle der Anklagebehörde in dieser Kommission fizen; zum Teil sind diese Erbbefizer von schmähen, als sei sie für einen verkommenen, frechen Simulanten Teichtfertig eingetreten.„ Sie werden Ihr blaues Wunder ſondergleichen. Verzweifelt rangen Staatsanwalt und Vorfigender Batifundien auch am Bergbau materiell interessiert, sind also ficher sehen", rief Dr. Mugdan, wenn die verschiedenen Fälle genau be- gegen die in dieser Bündigkeit und Schärfe nicht erwarteten Aus- die berufensten Leute, die Interessen der Bergarbeiter zu vertreten. handelt werden. Der Redner unsrer Partei erwiderte darauf bezüg- fagen der Sachverständigen. Aus dem Staatsanwalt sprach das Ent- Die Freiherren und Grafen haben das große Uebergewicht; zwischen fezzen des verlorenen Anklägers nicht minder wie des vorurteils - ihnen verschwinden der eine Professor und die paar Bürgerlich des Falles Grosse: Wenn Herr Dr. Baer heute und mit ihm andere Autoritäten befangenen Laien, der es nicht zu faffen vermag, daß ein Mensch, den meister. die Menschenkenntnis des Pfarrers und Lehrers als zielbewußt und Ein neugeborener Gesetzgeber. In das Herrenhaus berufen ist der Ueberzeugung ist, daß Grosse fimuliert und nicht geistestrant ist, intelligent schildert, völlig geistestrant ist. Jeden ernst Prüfenden der Rittergutsbefizer, königliche Kammerherr, Landrat a. D., Konrad so würde der Fall allerdings aus meinen Ausführungen zunächst aber führt der bedeutsame Vorgang in die Tiefe der großen Probleme des b. Sydow auf Stolzenfelde, Streis Königsberg- Neumart, auf ausscheiden. Aber ich kann auf die Autorität eines einzelnen Arztes, so hoch er stehen mag, nicht allzu viel in solchen Fällen sellschaft, nicht bei aussichtsloser Einsperrung des Verbrechers und befizes in dem Landschaftsbezirk Neumark ( Soldin) an Stelle des Arztes, so hoch er stehen mag, nicht allzu viel in solchen Fällen Strafrechts. Gewaltig erhebt sich die Mahnung an Staat und Ge- Präsentation des Verbandes des alten und des befestigten Grundam 16. Januar 1905 verstorbenen Majoratsbesizers, Oberstgeben; denn wir sehen, wie sehr Herr Dr. Baer im Laufe von Jahren fortwährend geschwankt hat was gewig in der Sache gar des Geisteskranken in der Qual des Gefängnisses Beruhigung zu leutnants a. D. Eufebius v. Brand- Muzig.- begründet ist, aber die Tatsache des Schwankens besteht. Ich suchen, sondern gründliche Maßnahmen zu treffen zur Besserung der wäre begierig zu wiffen, ob man diesen Mann, die noch 1902 und 1903 Befferungsfähigen und zur Heilung der Kranken. irrfinnige Briefe an Reichstag , Bundesrat usw. geschrieben hat; banke von der unumgänglichen Umgestaltung des heutigen Strafrechts Sieghaft ersteht aus der fleinlichen Beleidigungsflage der Geauch zur Beobachtung und Untersuchung an andere Autoritäten und Strafvollzuges. und Medizinalkollegien gegeben hat. Beim Prinzen Arenberg ist außerordentlich viel geschehen, um festzustellen, ob er fimuliert oder geisteskrant ist. Ich glaube, wenn entfernt so etwas mit Grosse und manchen anderen geschähe, so würden wir auch zu anderen Folgen tommen."
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würde!
Das Steuerspiel des Zentrums. Dasselbe Spiel, das das Zentrum beim Berggesek getrieben hat, wiederholt es jetzt auf dem Gebiete der Steuerpolitit des Reiches.
Flottentreiber. Die Deutsche 8tg." berichtet, daß der nun beschleunigte Ausscheidung des veralteten, des unzulänglich und des wieder in höfifche Gunst aufgenommene Flottenverein eine fieberhafte Tätigkeit in der Richtung entwideln werde, eine möglichst auch flottengefeßlich in der Tat überalterten Materials aus unseren Flottenbeständen und unseren Flottenlisten zu verlangen und dementsprechend für Baubeschleunigung und Vermehrung der Stapellegungen einzutreten; auch wird man vermutlich zulegt offen die Deplacementserhöhung unserer Linienschiffe fordern".
Das Flottengefeß soll darauf läuft der Plan hinaus- statt bis 1917 schon bis 1912 ausgeführt werden.
Und diese lediglich den Marinelieferanten nüßende Politik Immerhin schien es, als sei die erste, auf Grund der Aften gewonnene Ansicht über den Zustand des Grosse nicht aufrecht zu empfiehlt man in dem Augenblick, da die gepanzerte Weltpolitik die furchtbarste Katastrophe erlitt. Der Admiral des stillen Ozeans halten. Bei verständiger Beurteilung des gwecks unserer Veröffent ist tot, sollte man da nicht auch das„ Fernziel" von dem Admiral lichungen war es natürlich gleichgültig, ob der einzelne Fall aus- In der letzten Sonntagsnummer bringt die Kölnische bes atlantischen Ozeans für immer aufgeben, selbst in den scheiden mußte oder nicht, aber für die Anklagebehörde sollte offenbar Volkszeitung" gleich zwei Artikel von einem Mitgliede des Reichs- Kreisen, die sich national nennen? Deutschland vermag selbst nicht ähnlich wie für den Dr. Mugdan der Fall Grosse das Muster tages, die nur dazu bestimmt sein können, heillose Verwirrung einmal mit dem wertlosen Stüd Südwestafrika fertig zu werden- des sozialdemokratischen Reinfalls in diesen Dingen zu schaffen. was soll da der ruchlose Größenwahn der Flottentreiber! werden. Im zweiten Blatte fordert das Mitglied des ReichsDie Beweisaufnahme hat das entgegengesette Ertages brohenden Tones die Reichserbschaftssteuer. Ueber die gebnis gebracht. Weit schlimmer liegt der Fall als wir es Demonstration des Herrenhauses schreibt sie:
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„ Der Vorstoß des Frhrn. v. Manteuffel, der nicht ohne Kenntnis des preußischen Finanzministers erfolgt ist, läßt sich nur erklären aus dem Umstande, daß man an hochtonservativer Stelle auf einen Konflikt hinarbeitet; eine andere Begründung können wir nicht finden. Die Sache wird um so befremdlicher, wenn man hört, daß jene Bundesstaaten, die im Bundesrat gern in tonservativer Politit machen, auch in der Nichtung des Frhrn. v. Manteuffel marschieren. Der Kundige sieht somit bereits die gesamte fonservative Fronde gegen die Pläne des Reichsschaamtes aufmarschieren."
je gemutmaßt, weit furchtbarer enthüllen sich in diesem Falle die schweren Mängel des Strafvollzuges. Herr Dr. Leppmann ist begniteter Arzt in der Strafanstalt Moabit und von der Staatsanwaltschaft als Sachverständiger geladen. Wenn auch, wie leicht zu begreifen, Dr. Leppmann, gleich den anderen Sachverständigen, überaus beslissen ist, jeden Makel von den Personen der nebenflägerischen Aerzte fernzuhalten eine Frage, die für uns von Anfang an gleichgültig war, fo gestaltete sich sein Gutachten andererseits zur schärfsten Ablehnung einer nach Wugdan- Art leichtfertigen Beurteilung des vorliegenden Spezialfalles und noch mehr Das Zentrumsorgan deutet an, daß außer Preußen Es erwähnt das zur bernichtenden Kritik gegen die gegenwärtige Anarchie Sachsen hinter dem Herrenhaus stede. im Strafvollzug an Geistestranten./ Gerücht, daß Frhr. v. Manteuffel nur der Gerichtsvollzieher Diejenigen, die erwartet haben, Dr. Leppmann werde die Ueber des preußischen Finanzministers und des sächsischen Gezeugung befunden, Grosse sei ein nichtswürdiger Bube, der die fandten sei". Folgen seiner Untat durch freche Simulation mildern will, wurden Alle Bedenken gegen die Reichserbschaftssteuer erklärt das vollständig enttäuscht. Vielmehr erklärt Reppmann den Grosse als Blatt für hinfällig und es droht der konservativen Fronde damit, einen von frühester Kindheit geistig zurückgebliebenen, in der Gehirn- daß die Ablehnung der Reichserbschaftssteuer die Aufhebung entwickelung gestörten Menschen von fast völligem Mangel an fitt- l aller agrarischen Liebesgaben zur Folge haben müsse.
Nahrungssorgen. Kürzlich verlangte ein antisemitisches Blatt ein paar Millionen Jahresgehalt für den Kronprinzen, damit er schuldenfrei und standesgemäß leben tönnte. Diese Anregung scheint dem Oberhofprediger Dryander vorgeschwebt zu haben, als er am Sonntag im Berliner Dom aus Anlaß der Hochzeit des Kronprinzen folgendes über die Ehe seufzte:
" In das strahlende Glück des Hauses tritt der Ernst des Berufes und mit ihm die Last, die die Stirne furcht; in den hellen Sonnenschein tritt die ernste Sorge. Es famen ihrer viele seitdem. Sie wuchsen zu Bergen empor: Strankheitssorgen, Nahrungssorgen, Kindersorgen. Ob das Haus auf der Höhe stand oder im Tale: sie drückten. Der Glanz des Lebens verbirgt die Tränen; er schützt nicht davor. Zwei Menschen haben mehr Last als einer. Haus und Kreuz gehören zusammen, und dafür gilt dann: Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen"".
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Zum Glück empfiehlt der Oberhofprediger, daß die beiden Be troffenen gemeinsam die drohenden Nahrungssorgen tragen sollen und nicht etwa andere für die beiden.-
Zum Hamburger Wahlrechtskampf. Aus Hamburg , 5. Juni, wird uns geschrieben: Die fozialIbemokratische Fraktion der Bürgerschaft hat heute einen