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Die Lohnbewegung der Koffermacher.

eine weitere von 2 Proz. ein.

gemacht wurde, welche der amerikanische   Botschafter in Petersburg  ' Beim Kaiser Nitolaus gehabt hat. Daß die Verhandlungen noch in Achtung! Metallarbeiter. ihrem Anfangs stadium find, erhellt aus der von zuständiger im Gewerkschaftshause versammelt, um zu dem Resultat der letzten Am Donnerstagvormittag waren die streikenden Koffermacher Darmstadt, 8. Juni. Stelle gemachten Mitteilung, daß der Gesandte Tabahira nicht in der Einigungsverhandlungen Stellung zu nehmen. Im Laufe des lezten Frühjahrs reichten die Former der Herd Lage war, dem Präsidenten Roosevelt   auch nur die leiſeſte An- Lohnkommission wurde der Versammlung folgender vom Einigungs- neunstündige Arbeitszeit und 3,60 m. bis 4,50 M. Taglohn gefordert Von seiten der fabrik von Gebrüder Röder dahier einen Lohntarif ein, in welchem deutung über die Bedingungen zu machen, unter denen Japan   ge- amt formulierter Tarifvertrag zur Annahme vorgelegt: 1. Die wurden. Bewilligt wurden 9½stündige Arbeitszeit und 5 Proz. Lohn­neigt sein würde, Frieden zu schließen. Der russische Botschafter Arbeitszeit beträgt 53 Stunden pro Woche. 2. Für gelernte Arbeiter, erhöhung für Former, während für alle übrigen Arbeiter nichts bewilligt Graf Caffini hatte gestern eine längere Unterredung mit dem die im Lohn beschäftigt werden, darf der Durchschnittslohn einer wurde. Daraufhin reichten am 20. Mai die Former und Hülfsarbeiter die französischen   Botschafter Jusserand. Werkstelle nicht unter 50 Pfennig pro Stunde betragen. Bei Neu- Kündigung ein. Infolgedessen fündigte die Firma ihren sämtlichen übrigen einstellungen foll der Stundenlohn in der Regel nicht Arbeitern, 400 an der Zahl. Von dieser Aussperrung wurden eine Washington  , 9. Juni.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) unter 45 Pfennig betragen. 3. Für Affordarbeiter tritt große Anzahl Unorganisierter mitbetroffen, die es nun am eigenen Bei der kürzlich dem amerikanischen   Botschafter in fofort eine Lohnerhöhung von 3 Prozent, vom 1. Oftober 1906 Leibe verspüren müssen, was es heißt, der Organisation feindlich Petersburg b. Lengerte Meyer gewährten Audienz fofort eine Lohnerhöhung von 6 Proz. ein, bom 1: Oftober 1906 Mann organisiert und find fest entschlossen, so lange auszuhalten, Für Papphandkoffer- Arbeiter tritt gegenüber zu stehen. Die streikenden Former sind bis auf den letzten deutete der Kaiser seine Bereitwilligkeit an, den Friedensschluß in tritt auch hier eine weitere Erhöhung von 11% Proz. ein. 4. Ge- bis ihre Forderungen bewilligt find. Die Firma bersucht von Betracht zu ziehen, und sprach seine warme Anerkennung der lernte Arbeiter, die in Lohn beschäftigt werden, erhalten eine Lohn- auswärts Arbeitskräfte heranzuziehen und verspricht den­freundlichen Worte v. Lengerte Meyers als persönlichen Ab- zulage von 5 Proz. 5. Die Löhne derjenigen Hülfsarbeiter, welche selben 7-8 M. Taglohn. Wenn es der Firma ernst wäre, der­gesandten Roosevelts aus. b. Lengerke- Meyer sagt, die Audienz mindestens ein Jahr in der Branche beschäftigt sind, werden eben- artige Löhne zu zahlen, so fiele es den hiesigen Kollegen gar nicht habe sich durch sehr große Herzlichkeit und Freundlichkeit aus falls um 5 Proz. aufgebeffert. 6. Ueberstunden werden bis 8 Uhr abends ein zu streifen. gezeichnet, und hält die Aussichten auf Annahme der von Amerika Buschlag entlohnt. 7. Die Heimarbeit wird in der Weise eingeschränkt, lands und hoffen, daß die Anwerbungsversuche der Firma richtig mit 25 Proz., nach 8 Uhr sowie Sonntagsarbeit mit 33 Broz. Wir bauen auf die Solidarität der übrigen Former Deutsch  angebotenen guten Dienste für günstig. daß neue Heimarbeiter in Zukunft nicht eingestellt werden dürfen. beantwortet werden. 8. Entlassungen wegen Mangel an Arbeit sollen in der Regel erst fürzt ist. 9. Maßregelungen aus Anlaß der Lohnbewegung dürfen dann stattfinden, wenn die Arbeitszeit auf 7 Stunden täglich ver­Japan will unter nicht stattfinden; sämtliche Streikende müssen wieder eingestellt feinen Umständen die Bedingungen, unter denen es Frieden werden, soweit Arbeit und Blaz vorhanden ist, bevor fremde schließen würde, bekannt geben, ehe die Bevollmächtigten Arbeitskräfte angenommen werden. 10. Sämtliche in diesem Ver­zusammengetreten sind. Viele Einzelheiten müssen noch geordnet trage nicht berührten Bestimmungen des alten Vertrages behalten zustandes durch die Kantonsregierung über die Stadt Bern   anläßlich werden; aber der Präsident glaubt so znversichtlich, daß ein Ueber- weitere Gültigkeit. 11. Die Parteien werden eine paritätische einkommen zustande kommen wird, daß man in Washington   allgemein Schlichtungskommission bilden. Diese Schlichtungskommission hat des Schreinerstreiks hat in den Kreisen der Arbeiterschaft berechtigte hofft, die amtliche Bekanntmachung desselben könne in kurzer Zeit neben der Beilegung von Differenzen auch die Pflicht, vier Wochen Empörung hervorgerufen, der in einer von zirka 6000 Personen ab­erfolgen. vor Ablauf des Vertrages einen neuen Entwurf vorzulegen. gehaltenen Protestversammlung Ausdruck gegeben wurde. Nach 12. Der Vertrag tritt, vorbehaltlich der Genehmigung der Reden der Genossen Mar, Schneeberger, 3graggen, Grimm und Salva­beiderseitigen Generalversammlungen am 18. Juni dieses Jahres terra( italienisch) stimmte die Versammlung einmütig einer Protest­in Kraft. resolution zu, in der die Streifverordnung als ein zaristischer Streif In der Diskussion vertraten fast sämtliche Redner den Stand- utas gebrandmarkt und die Erzesse der Polizei wie der Klassenjustiz punit, daß es den Fabrikanten wohl möglich ge- gegen die Arbeiter verdammt wurden. Gleichzeitig erging an die wesen wäre, ein größeres Entgegenkommen zu zeigen. Regierung die Aufforderung, ihren Streitutas wieder zurüd­Als Resultat eines sechswöchentlichen Streits wären die Zu- zunehmen. Den feit 12 Wochen streikenden Schreinern zollte die der Firma Josetti, Berlin  , hielten am 8. d. M. eine Fabrikbesprechung geständnisse gegenüber unseren berechtigten Forderungen als Versammlung ihre Anerkennung für ihre tapfere Ausdauer und die ab, in welcher berichtet wurde, daß der Stand des Streiks noch ziemlich gering zu bezeichnen. In Anbetracht der ebenso ist, wie am Anfang. Die Versuche der Firma Josetti, durch ziemlich weit vorgeschrittenen Saison wurde es jedoch für zweckmäßig In Anbetracht der schon bewiesene Disziplin. Annoncen im Lokal- Anzeiger" und der Morgenpost" Lehrmädchen gehalten, den Kampf nicht weiter auszudehnen, sondern auf Grund als Streifbrecher zu bekommen, sind dank der vorhandenen des vorgelegten Tarifes die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Lohn­Solidarität der stellungsuchenden Arbeiterinnen gänzlich mißlungen. fommission wurde die Vollmacht erteilt, den Vertrag zu unter­Ebenso begibt sich die Firma durch Annoncen wie persönliche zeichnen. Zuschriften auf die Suche nach Cigarettenarbeitern, welche bei

London  , 9. Juni.  ( W. T. B.) Die Morning Post" meldet aus Washington   unterm 8. d. M.:

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Amgegend.

Die ftreifenden Cigarettenarbeiter und Arbeiterinnen

angenommen:

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In der am 8. Juni 1905 abgehaltenen Fabritbesprechung er flären die streifenden Arbeiter und Arbeiterinnen der Zigaretten­fabrit Josetti, Berlin  , ihre Solidarität mit den Dresdener   Kolleginnen, da die Verhältnisse jegt noch ebenso liegen wie am ersten Tage der Aussperrung und versprechen, an den früheren Beschlüssen festzuhalten, welche dahin gehen, daß die Arbeit nicht eher aufgenommen wird, bis die Forderungen der Dresdener   Kolleginnen bewilligt find.

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Die Lohnbewegung der Barbiergehülfen

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Schuhmann und Streitposten.

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Auf

Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten. Die Ortsverwaltung Darmstadt   des deutschen   Metallarbeiter Verbandes. Husland.

Der Belagerungszustand in Bern  .

Bern  , 5. Juni.  ( Eig. Ber.) Die Verhängung des Belagerungs­

Nun wollten unsere Genossen die Parteinahme der Behörden zu gunsten der Unternehmer und zum Nachteil der Arbeiter auch im Stadtrat zur Sprache bringen, und die sozialdemokratische Fraktion brachte deshalb eine Interpellation ein, in der die Unterlassung der polizeilichen Rücksichtslosigkeit, Brutalität und Gesezwidrigkeiten ge fordert wurde. Der Polizeidirektor Guggisberg   bekämpfte namens des Gemeinderates( Magistrats) die Behandlung der Interpellation im Stadtrat, weil die Stantonspolizei in Betracht komme, und die fompafte bürgerliche Majorität beschloß wie auf Kommando nach dem Wunsche des Gemeinderates. Nur einige wenige Konservative stimmten mit den Sozialdemokraten für die Besprechung, alle übrigen Bürgerlicher stimmten dagegen. Daraufhin verließen unfere Genossen demonstrativ den Sizungsfaal, um so gegen die elende Vergewaltigung durch den Mißbrauch der Mehrheit au protestieren.

Soziales.

Sie ers

hohem Lohn Mädchen anlernen sollen. Auch dies ist miß- Die Gips- und Zementbranche( Sektion des Maurerverbandes) Lungen. Nachrichten vieler Ladeninhaber zufolge, welche der hat am 23. Mai eine Bautenkontrolle vorgenommen, deren Ergebnis Vertrauensmann der Berliner   Tabalarbeiter, Kollege Börner, jest festgellt worden ist. Kontrolliert find 446 Bauten, auf denen mitteilte, werden die Fabrikate der boykottierten Firmen 2740 Angehörige der Branche arbeiten. Am Tage der Kontrolle von der organisierten Arbeiterschaft streng gemieden. Das wurde waren 198 Arbeitslofe eingetragen, 130 arbeiteten außerhalb des freudig begrüßt, ebenso die Aufforderung: die gesamten organisierten Kontrollgebietes. Die Organisation zählt 3054 Mitglieder. Bon Arbeiter mögen festhalten an dem Boykottbeschlusse und die Aus- den Kontrollierten waren 519 Rabisputer, von denen 452 den ständigen in diesem Kampfe nach besten Kräften unterstützen. Am Vertragslohn von 85 Pf. pro Stunde erhielten. 56 erhielten höheren, Schluß der Fabrilbesprechung wurde folgende Resolution einstimmig 2 niedrigeren Bohn, 9 arbeiteten in Atford. Von 114 2ugino wandpuzern arbeiteten 54 in Afford, 60 zu dem Stundenlohn von 85 Pf. tragslohn von 85 Pf., 4 einen geringeren Lohn, 11 arbeiteten in Bimmerer beendet worden. Die Unternehmer waren einfichtsvoll Mit einem glänzenden Sieg für die Arbeiter ist soeben die von Von 43 Plattensegern erhielten 23 den Ver- den Unternehmern hervorgerufene Aussperrung der Wiener Afford. hielten 212 ten vertragsmäßigen Stundenlohn von 67% Pf., 34 ar- einem vollständigen Kollektivvertrag ordnungsgemäß abzuschließen. 257 Rabigspanner wurden kontrolliert. Davon er- genug, den zwecklofen Stampf aufzugeben und die Aussperrung mit beiteten zu einem höheren, 6 zu einem niedrigeren Lohn, 5 in Danach bekommen die Gehülfen von der ersten Augustwoche an den Afford. Von 238 8ementierern erhielten 125 den Vertrags- Minimallohn von 4,25 M.; bis dahin werden 4 M. bezahlt statt der lohn von 67 Pf., 38 einen höheren, 75 einen niedrigeren Lohn. 26 Flechter wurden festgestellt, davon arbeiteten 21 zu dem Ver- Arbeiter aus der Aussperrung heimbringen. Er erstreckt sich auf bisherigen 3,40 M. Es ist also ein glänzender Erfolg, den die tragslohn von 672 f., 5 zu einem geringeren Lohn. Von 186 Ginschalern erhielten 160 den vertragsmäßigen Lohn von bringen ihnen mancherlei Zugeständnisse, deren Wert erhöht wird, den Lohn nicht allein; auch die übrigen Punkte des Vertrages wurde am Freitag bor dem Einigungsamt unter dem Vorfiz des 315 Bugerträger arbeiteten bei einem Buzer. 572 f., 13 erhielten höheren, 13 13 niedrigeren Lohn. daß nicht der einzelne Unternehmer die Abmachungen jederzeit wieder Gewerbegerichtsdirektors v. Schulz verhandelt. Vertreten waren hielten den vertragsmäßigen, 73 einen höheren, 6 einen geringeren 236 er durchbrechen kann. auf der einen Seite die Freie Vereinigung selbständiger Barbiere, Lohn.- 161 Buperträger arbeiteten für zwei Buger, 141 er­auf der anderen Seite der Zentralverband und die Lokalorganisation hielten den vertragsmäßigen Lohn von 67% Pf., 9 einen höheren, ber Barbiergehülfen. 11 einen niedrigeren Lohn. Die Arbeitgeber erklärten sich mit den hauptsächlichsten Forde- tamen 627 den Vertragslohn von 50 Pf., 270 arbeiteten zu einem Von 897 Hülfsarbeitern be­Auf Bestellung. rungen der Gehülfen ohne weiteres einverstanden, nur in einigen geringeren Lohn. Wer auf Bestellung" im Umherziehen Warenbestellungen auf Buntten wünschten sie eine Herabminderung der aufgestellten 9 Stunden, auf 3 Bauten 81%, Stunden, auf 8 Bauten 9-10 Stunden, gewerbescheines. In dem Falle ist auch keine Hausiersteuer zu Auf 410 von den kontrollierten Bauten wurde sucht, bedarf nach§ 55 der Gewerbe- Ordnung feines Wander Forderungen. So wollen sie die Aushülfe am Sonnabend und auf 25 Bauten 10 Stunden gearbeitet. ent Ein Baudeputierter war Sonntag, wofür 7 M. mit Kost gefordert werden, im Winter, wo auf 78 Bauten vorhanden, auf 368 Bauten fehlte ein solcher.­richten. Hierauf beriefen sich der Kolonialwarenhändler Bunge und das Geschäft schlechter geht, nur mit 6 m. bezahlen; ferner wünschen 362 Bauten war eine Baubude vorhanden, auf 30 Bauten war die des Haufiersteuergesetzes in Verbindung mit§ 55 der Gewerbe- Ordnung sein Angestellter Marcus, nachdem eine Anklage wegen Uebertretung die Arbeitgeber, daß die Arbeitszeit, die nach den Forderungen im Bude mangelhaft, auf 84 fehlte sie ganz. Ein Abort fand sich bis 9 Uhr mit einstündiger Mittagspause währen soll, eine war kein Abort vorhanden. Sommer bon 7 Uhr früh bis 9 Uhr abends und im Winter von auf 428 Bauten, in 5 Fällen war er sehr mangelhaft, auf 18 Bauten gegen sie erhoben war. Marcus hatte, ohne im Beſize eines Wander­gewerbescheines zu sein und ohne daß Hausiersteuer gezahlt worden halbe Stunde früher beginnen soll. Der geforderten Freigabe des war, für Bunge auf dem Lande bei dessen Kundschaft Waren­zweiten Feiertags an den drei hohen Festen wollen die Arbeitgeber bestellungen aufgesucht. In zweiter Instanz wurde festgestellt, daß zustimmen mit der Einschränkung, daß davon abgesehen wird in der Vorgänger von Marcus, Benz, die ländlichen Kunden des folchen Fällen, wo der Feiertag des Gehülfen den Schluß des Ge­Die Tischler Bloch und Döring, welche in der Wienerstraße zu Händlers Bunge aus Altkloster veranlaßt hatte, ihn ein für allemal schäfts zur Folge haben müßte. Berlin   nahe einer Tischlerei Streifposten standen, waren einer aufzufordern, immer zu ihnen zu kommen, um Warenbestellungen polizeilichen Aufforderung, weiter zu gehen, nicht gefolgt. Sie wurden entgegen zu nehmen. Als die Funktion auf Marcus übergehen deshalb in zweiter Instanz vom Landgericht wegen Uebertretung der follte, nahm Benz ihn mit zu den Kunden und fragte, Berliner   Straßenpolizeiverordnung zu Geldstrafen von je 30 m. ver- ob sie damit einverstanden seien, daß jetzt immer Marcns urteilt, weil sie einer zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, Ordnung wegen der Warenbestellungen für Bunge tomme. und Leichtigkeit der Verkehrs auf der öffentlichen Straße ergangenen flärten sich alle damit einverstanden. Auf Grund dieser Fest­Anordnung eines Sicherheitsbeamten nicht gefolgt seien. Allerdings stellungen wurden die Angeklagten freigesprochen und das Kammer habe der Schußmann von dem ihm vorgesezten Polizeileutnant die gericht bestätigte am 8. Juni das Urteil mit der Begründung: Der feine Streifposten zu dulden. Indessen habe er selber gewußt, daß bestellungen im Sinne des§ 55 der Gewerbeordnung sei richtig ge allgemeine Anweisung gehabt, im fraglichen Teile der Wienerstraße Begriff der vorherigen Bestellung" zum Aufsuchen von Waren­Ruheftörungen in der Wienerstraße vorgekommen gewesen seien, und würdigt worden. Bestellung" heiße an jener Stelle des§ 55 nicht, es sei anzunehmen, daß ihn auch dies beſtimmt habe, die An- daß waren bestellt werden, sondern daß man den Hausierer geflagten wegzuweisen, und daß somit seine Aufforderung bestelle zur Entgegennahme von Warenbestellungen. Und zwar zur Aufrechterhaltung der Ordnung, Leichtigkeit und Sicherheit sei der Haufierer in diesem Sinne bestellt", wenn man Der Wortführer der Freien Bereinigung selbständiger Barbiere des Verkehrs ergangen sei. Gleichgültig sei, ob das, was er über zu ihm sage: Kommen Sie zu uns wieder. Auch könne sich die betonte, daß seine Organisation den dringenden Wunsch habe, einen Störungen gehört hatte, sich in Wirklichkeit auf diesen Streit oder Bestellung wie hier auf alle zukünftigen Fälle erstrecken. Es sei Tarifvertrag mit den Gehülfen- Organisationen abzuschließen, und auf einen anderen bezog. Das Kammergericht verwarf die hier nicht erforderlich die Bestellung für jeden einzelnen Fall. wenn sie die Forderungen in einigen Bunften herabgemindert wiffen gegen eingelegte Revision mit der Begründung, daß die Feststellung wolle, so sei sie durch die Lage der Verhältnisse dazu gezwungen, entscheidend sei, die Aufforderung des Schußmanns sei zur Aufrecht­denn die Innungen verhalten sich zu den Forderungen völlig ab erhaltung der Ordnung, Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs er­lehnend und die Freie Bereinigung mit etwa 250 Mitgliedern fönne gangen. Einer solchen Aufforderung hätten die Angeklagten folgen deshalb nicht alles bewilligen, jo gern sie auch möchte. müssen. Ob die Maßnahme zweckmäßig oder notwendig war, tönne Das Einigungsamt machte den Parteien einen Vergleichs- vom Richter nicht geprüft werden. vorschlag, der den von den Arbeitgebern ausgesprochenen Wünschen nur Damit sind die Streifposten und somit die Ausübung des zum Teil entgegenkommt, und zwar darin, daß die Arbeitszeit Stoalitionsrechtes in die Hände des Schutzmanns gegeben. am Sonnabend, nicht wie gefordert um 10, sondern um 10 Uhr abends endet, und daß der zweite Feiertag freizugeben ist mit Ausnahme von unvorhergesehenen Fällen, wo aber dann ein freier Zum Gewerkschaftskongres nahmen am 6. Juni in Leipzig  Wochentag gewährt werden muß. Im übrigen sind die Einigungs- die Holzarbeiter Stellung. Nach lebhafter Diskussion wurde vorschläge gleichbedeutend mit den Forderungen: Wochenlohn ohne Koft folgende Resolution gegen drei Stimmen angenommen: und Logis 20 M., mit halber Rost und Logis 12 M., für Aushilfe am Die heute am 6. Juni im Voltshaus tagende Versammlung, in Sonnabend von 2-10% und am Sonntag von 7 bis 2 Uhr 7 M. der die Holzarbeiter Leipzigs   den Bericht über den Gewerkschafts­mit, 8,50 M. ohne Kost; für Aushülfe an Wochentagen 4 M. ohne fongreß entgegengenommen haben, bedauert lebhaft die Haltung des 3 M. mit Stoft, für halbe Wochentage mit Kost 2 M. Die Arbeitszeit Stongresses in den zwei Punkten der Tagesordnung: Generalstreit währt in den Monaten April- September von 7-9 Uhr, Dttober- März und Waifeier und spricht ihre schärffte Mißbilligung über den resultat von 7-9 Uhr mit einstündiger Mittagspause. Ferner besagt der lofen Verlauf der Debatte aus. Insbesondere bedauert die Ver Vergleichsvorschlag, daß den Gehülfen nicht der Laden als Schlaf- sammlung die Zurückziehung sämtlicher Resolutionen in Sachen Mai­Paris, 9. Juni  .( W. T. B.) Die Deputiertenkammer nahm stelle gegeben werden soll, daß beide Parteien ihre Organisationen feier, da es dadurch vereitelt wurde, eine bestimmte Parole für die heute die Artikel 10 und 11 des Gefeßentwurfs betreffend die gegenseitig anerkennen, daß eine Schlichtungstommiffion aus je vier zufünftigen Maifeiern auszugeben. Da die Holzarbeiter Leipzigs Trennung von Kirche und Staat an, welche bestimmen, daß den Mitgliedern beider Parteien einzusehen ist, die auch die Frage des in der Arbeitsruhe die einzige und wirksamste Demonstration für Stultusgesellschaften Kirchen, Pfarrhäuser, sowie deren Neben Arbeitsnachweises, die zwischen den Parteien strittig ist, zu er die auf dem internationalen Arbeiterfongres in Paris   1889 auf gebäude ohne Entgelt zur Verfügung überlassen bleiben. Ledigen hat. Der Vertrag soll vom 9. Juni 1905 bis 1. Mai 1906 gestellten Forderungen erblicken, beschließt die Versammlung, fir gelten und wenn er nicht drei Monate vorher gekündigt wird, ein ftritte Durchführung der Arbeitsruhe am 1. Mai Sorge zu tragen." Baris, 9. Juni  .( W. T. B.) Die sozialistische Parlaments­Jahr weiter laufen. Auch die Metallarbeiter haben sich mit dem Kongreß gruppe beschloß, das Vorgehen der Regierung bezüglich der aus Im Laufe der nächsten Woche werden die Versammlungen beschäftigt. Der Referent Hant erklärte, daß die Führer des Metall- wärtigen Politik durch keinerlei Interpellation zu behindern, in der beider Parteien über den Vergleichsvorschlag Beschluß faffen. Wird arbeiter- Berbandes bezüglich der Maifeier auf dem Boden der Ueberzeugung, daß dieses Vorgehen sich so leichter im Interesse der er auch nur von einer Partei abgelehnt, dann fällt das Einigungs- Barijer Resolution von 1889 ständen. Beschlüsse wurden in der Verständigung und des Friedens geltend machen könne. Auch die amt einen Schiedsspruch. Versammlung nicht gefaßt. nationalistische Gruppe beschloß, jede Interpellation über, die aus wärtige Politik zu vertagen, um die gegenwärtig schwebenden Ver. handlungen nicht zu erschweren.

Die Vertreter der Gehülfen erklärten, daß sie den Lohn für Aushülfe um deswillen möglichst hoch halten müßten, damit mehr Gehülfen in feste Stellen tämen und die Arbeitgeber sich nicht, wie das jetzt geschehe, mit Aushülfen begnügen. Giner Verlängerung der Arbeitszeit tönnten sie nicht zustimmen, da die geforderte bereits 14 Stunden betrage. Mit dem Verzicht auf den zweiten Feiertag in dringenden Fällen fönne man ein­verstanden sein, wenn dem Gehülfen dafür ein freier Wochentag ge währt werde. Wie seitens der Gehülfen bemerkt wurde, gibt es in Berlin   etwa 1200 Arbeitgeber, die Gehülfen beschäftigen, 300 derfelben mit 400 Gehülfen fämen für die Bewegung nicht in Frage, weil die Forderungen dort erfüllt seien, 460 mit 380 Ge­hülfen haben die Forderungen bewilligt.

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Deutfches Reich.

Das Gewerkschaftskartell Nürnberg   hat in seiner letzten Sizung auf Vorschlag der Aufsichtsstelle des Arbeiter- Sekretariats einstimmig beschlossen, Fräulein Helene Grünberg  - Berlin   als Arbeiter­Sekretärin anzustelleu. Eingelaufen waren sieben Bewerbungen.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

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Prozeß gegen die Banca Ludowy". Breslau  , 9. Juni  .( W. T. B.) In dem Prozeß gegen die Mit­glieder der" Banca Ludowy" wegen Bilanzverschleierung wurde der Bankdirektor Szafflit zu sechs Wochen Gefängnis und 300 M. Geld­strafe, der Banttassierer Stowschonsti zu 300 m. Geldstrafe, Bank­buchhalter Retzlaff zu 1000 M. Geldstrafe, von den Aufsichtsrats Mitgliedern Nagiepalski zu 1200 M., Dr. Hanke zu 600 M. und Rechtsanwalt Szapla zu 1100 m. Geldstrafe verurteilt.

Staat und Kirche.

Berantw.Red.: Franz Rehbein  , Berlin  . Inserate verantw.( mit Ausnahme der NeueWelt- Beilage): Th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanft.Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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