Dr. 135. 22. Jahrgang.
Sonntag, 11. Juni 1905.
16. Generalversammlung des Verbandes deutscher
=
Bergarbeiter.
Die Generalversammlung erkennt die Notwendigkeit inter - fongreß gerade eine Reihe von Fragen zu erörtern, die ebenso sehr nationaler Verständigung unter den Arbeitern an und empfiehlt die gewerkschaftliche als die politische Aktion berührten und die teils den Berufskollegen Deutschlands die Beschickung des diesjährigen in der Propaganda, teils in der Pragis erhebliche MeinungsKongresses in Lüttich . Der Vorstand darf zur Pflege der inter - verschiedenheiten gezeitigt hatten. Bei allem Bestreben, die nationalen Verbindung finanzielle Mittel der Organisation ver- Empfindungen der politischen Mitkämpfer nicht zu verlegen, ließen wenden. fich doch Auseinandersetzungen nicht vermeiden, bie trop
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Berlin , 10. Juni Die diesjährige Generalversammlung des Verbandes deutscher Bergarbeiter wurde Sonnabend früh um 10 Uhr im großen Saale Sollte der diesjährige Kongreß, wiederum seinen alten Stand- aller Sachlichkeit unangenehm berührten. Das war borauss des Gewerkschaftshauses von dem Abgeordneten Sachse eröffnet. In punkt einnehmen und das internationale Sekretariat ablehnen, so zusehen, und wenn jezt über die Beschlüsse des Konfeiner Eröffnungsansprache erinnerte der Redner an die letzte Bergersucht die Generalversammlung die deutsche Delegation, mit den gresses das Für und Wider in der Tagespresse lebhaft umstritten arbeitertagung, die auch in diesem Saale stattgefunden habe: In Franzosen, Belgiern und Desterreichern zu verhandeln, ob es nicht wird, so ist dies uns ein Beweis dafür, wie notwendig diese Auss den Hauptpunkten waren wir damals alle einig, die heutige möglich gemacht werden kann, für genannte Nationen allein ein sprachen und Entscheidungen des Gewerkschaftskongresses waren. Ein Tagung wird uns die Richtschnur für unser ferneres VerSekretariat zu errichten; sollte auch dieses scheitern, so wird Teil der Presse nimmt besonders an einzelnen Redewendungen aus halten geben. Wenn wir die Berggesetze, wie sie sich ge= Deutschland von einer weiteren Beschickung der internationalen den Referaten und Debatten starken Anstoß und übt sich in spaltenstaltet haben, betrachten, haben wir alle Veranlassung, Kongresse Abstand nehmen." langen Zurückweisungen derselben. Wenn wir ihnen das heilige Von den 290 Anträgen, die zur Statutenänderung gestellt sind, Recht der freien Kritik auch keineswegs schmälern wollen, unsere Lage zu besprechen und unsere Forderungen und Wünsche der Regierung zu unterbreiten. Damals wollten wir noch einmal werden nur wenig mehr als ein Drittel unterstützt. Sie beziehen diesen schwarzen Verdacht werden wir kaum kommen, so tun sie im letzten Augenblick auf das Klassenparlament einwirken; man hat sich in der Hauptfache auf die Bestimmungen der Mitgliedschaft, dem Kongreß als Ganzes doch Unrecht, ihn lediglich nach solchen unsere Stimme nicht gehört; die Versprechungen, die uns gegeben, den Beitritt, den Austritt und Ausschluß, das Eintrittsgeld, Wendungen und Entgleisungen einzelner Redner zu beurteilen, find nicht gehalten worden, wir find elend im Stich ge- die Höhe der Beiträge und der Unterstügung. Die auf die da der Geist des Kongresses in allen Verhandlungsfragen durchaus und einigender laffen worden, nicht nur von der Regierung, auch von den Parteien, Aenderung des sogenannten Neutralitätsparagraphen fich beziehenden ein war. einheitlicher Gewiß die sich arbeiterfreundlich nennen. Es ist ein schmählicher Verrat Anträge, wonach in dem Satz: Diskussionen über parteipolitische wäre Bömelburgs Wort bon den Literaten, die fich an uns verübt worden, in diesem Urteil ist die Bergarbeiterschaft und religiöse Fragen sind innerhalb des Verbandes streng unter- hinsetzen schreiben und schreiben besser unterheute einig; auch die christlichen Kameraden betrachten die sagt" statt der Worte streng untersagt" gesagt werden soll möglichst blieben, in seiner Verallgemeinerung mußte es geradezu mißBerggesetz Novelle als eine Mißgeburt, und ein christlicher zu vermeiden", werden nicht genügend unterstützt. Es stimmen verstanden werden, und es hat Federn in Bewegung gesetzt, die zu Bergarbeiterführer war es, der gesagt hat: Man hat uns Steine dafür nur sechs Delegierte des Dortmunder Reviers, obwohl treffen dem Redner jedenfalls völlig fernlag, statt Brot gegeben. Auch wir müssen die Kampflosung ausgeben, nach der Geschäftsordnung zehn Delegierte für die Unter- treibungen eines Redners aus der Maifeier- Debatte findet keineswegs denn ohne Kampf ist ein Sieg nicht zu erringen. Der Streit hat stüßung notwendig sind. Ehe in die Beratung der genügend die Billigung der überwiegenden Gewerkschaftskreise. uns neben bitteren Erfahrungen eine gute Lehre gegeben, er hat unterstützten Anträge eingetreten wird, wird eine einundzwanzig waren Nebensächlichkeiten, die von den Verhandlungen abfielen; nur uns gezeigt, daß unsere Organisation fräftiger ausgestaltet werden, gliedrige Redaktionskommission gewählt, die dann die gefaßten Voreingenommenheit vermag sie dem Kongreß gewissermaßen als daß wir sie besonders auf eine bessere finanzielle Grundlage stellen Beschlüsse mit dem vorgelegten Statutenentwurf in Einklang bringen Stempel aufzudrücken. Und manche Schärfe in der Debatte wäre müssen.( Beifall.) soll. Bei der Zusammensetzung der Konmission sind die einzelnen vielleicht unterblieben, wenn auch von der anderen Seite immer die Bei der Bureauwahl werden Sachse- Bochum und Schröder Reviere nach ihrer Stärke berücksichtigt, das Ruhrrevier stellt 11, gleiche Burückhaltung gegenüber den Empfindungen gewerkschaftSelbst in den dem Essen zu Vorsitzenden gewählt. Die vorgeschlagene Tagesordnung Bayern und das Saarrevier je einen, das Königreich Sachsen 2 Ver- licher Streise beobachtet worden wäre. übermittelten Kongres Zeitungen und und Geschäftsordnung werden genehmigt, letztere mit der Maßgabe, treter usw. waren Zeitschriften mit Auf Vorschlag Sachses findet zunächst eine Generaldebatte statt; Artikel Redewendungen daß für die Einzelberatung der Statutenänderungen eine Zweidrittelzu Lesen, die nicht bers majorität verlangt wird, bei der Schlußabstimmung aber die ein- die Redezeit wird auf 10 Minuten festgesetzt. söhnlich wirkten, sondern eine wohlberechnete aufpeitschende fache Majorität für die Annahme der Statuten genügt. Die TagungsIn der Diskussion treten die Gegensätze der Delegierten des Wirkung ausübten. Solches trägt natürlich nicht zur zeit wird auf täglich 8 Stunden, 81/ 2-121 vormittags und 2-6 oberschlesischen Reviers und des westfälischen Kohlengebietes zutage. größeren Sachlichkeit der Debatten bei. Auch darf hierbei daran nachmittags, festgesetzt, Dienstag nachmittag soll eine Dampferfahrt Von den oberschlesischen Delegierten wird gegen die Anträge aus dem erinnert werden, daß auf dem legtjährigen Bremer Parteitag eine auf der Oberspree stattfinden. Als Gast ist anwesend der Vorsitzende Ruhrgebiet , die auf einheitliche und erhöhte Beiträge hinauslaufen, Reihe von Aeußerungen seitens offizieller Parteiredner gegen die der österreichischen Bergarbeiter- Organisation Ebert- Teplitz, der opponiert und die in dem Vorstandsentwurf vorgeschlagene staffel- Gewerkschaften fielen, die auf manche Debatten des Kongresses, vom Vorsitzenden herzlich willkommen geheißen wird; im übrigen weise Erhöhung befürwortet, da die Löhne in Oberschlesien sehr besonders auf die Maifeierdebatte, nicht ganz einflußlos geblieben ist die Generalversammlung von zirka 150 Delegierten besucht; die niedrig sind, obwohl die dortige Lebenshaltung nicht oder wenigstens fein mögen. Um so höher ist es anzuschlagen, daß seitens der überwiegende Mehrzahl der Delegierten trinkt Milch. nicht viel billiger wie im Ruhrrevier sei. Von den Delegierten| Referenten des Gewerkschaftskongresses im allgemeinen alles verNach einer kurzen Begrüßungsansprache von Ebert- Teplitz des Ruhrreviers wird diese lettere Behauptung bestritten und eine mieden wurde, was geeignet gewesen wäre, den Auseinandersetzungen macht der Vorsitzende Sachse die Mitteilung, daß der für die einheitliche Festsetzung der Beiträge auf 50 Pf. befürwortet, was also eine unnötige Schärfe zu geben. Wer sich also über den Ton be Generalversammlung gewählte Delegierte Kunz vor einigen Tagen eine Erhöhung um 150 Proz. gegen den bisherigen Beitrag bedeutet. klagt, der auf dem Kongreß gegen Beschlüsse und Einrichtungen der Partei gestorben ist. Kunz war seit dem letzten Jahre Invalide, obwohl er einheitliche Festjegung des Beitrags auf 40 Pf, wovon 10 Pf. für Kreisen erzieherisch zu wirken. Wer aber die Bedeutung der KongreßBotorny- Zwickau erklärt sich gegen die Staffeltarife und für eine angeschlagen sei, der findet reichlich Gelegenheit, zunächst in eigenen kaum das 30. Lebensjahr vollendet hat. Husemann- Bochum hält das Referat über die Statutenänderungen, den Streiffonds und 10 Bf. für das Unterſtügungswesen verausgabt debatten über die strittigen Fragen richtig zu würdigen versteht, ber Diese Erhöhung halte er für das äußerste, was wird uns zugestehen, daß in Köln im allgemeinen nicht mehr gesagt im besonderen über die Frage der Erhöhung der Beiträge und werden können. die Einführung der Notunterstützung. Er gibt ein Bild möglich sei, denn er befürchte, daß schon bei dieser Erhöhung worden ist, als gesagt werden mußte, und daß die fühlen, leidender Entwickelung des Verbandes und weist darauf hin, daß man Hunderte von Mitgliedern dem Verbande den Rücken kehren würden. fchaftslosen Debatten von Gewerkschaftlern sich nicht zu ihrem Nachim Jahre 1889 bei Gründung des Verbandes von der Ansicht aus- Agers- Heifingen( Ruhrrevier) ist gegen eine so horrende Er- teil von den temperamentvollen Auseinandersetzungen auf den Parteigegangen sei, daß möglichst niedrige Beiträge zur Heranziehung mög- höhung des Beitrages, wie sie hier vorgeschlagen wird. Die Streit- tagen unterscheiden." lichst großer Mitgliederkreise notwendig seien, und habe daher einen kaffe sei auch mit solchen Beiträgen bei einem Ausstande von erheblicher Der Vereinsanzeiger"( Maler), der im übrigen mit Beitrag von 30 Pf. pro Monat festgesetzt. Seitdem habe sich das Ausdehnung nicht genügend zu füllen, audererseits halte er aber dem Kongresse einverstanden ist, hat nur Ausstellungen an der Bedürfnis nach erhöhten Beiträgen als dringend erwiesen, aber die auch nicht sehr viel von dem weiteren Ausbau von Wohlfahrts- Behandlung der Maifeier zu machen. Er vermißt die nötige Klarwollen feine Heuchler, sondern gewerk- heit durch eine selbständige Entscheidung des Gewerkschaftskongresses. Kurzsichtigkeit vieler Kameraden habe das noch eine Zeitlang ver- einrichtungen. Mit unseren hindert. Nach dem Sympathiestreit im Jahre 1893 sei ein starter schaftlich und politisch tätige Genossen erziehen. „ Es hätte ausgesprochen werden müssen, daß in einer solchen Niedergang des Verbandes eingetreten und die Mitgliederzahl sei Geldmitteln allein werden wir das Stapital nie besiegen; auch wenn Frage nicht die Partei allein zu entscheiden habe, vielmehr auch die auf 4000 zurüidgegangen. Erst seit dem bekannten Zuchthausurteil in unserer Streiffasse 6 Millionen gewesen wären, wir hätten den Gewerkschaften mitzusprechen verlangen müßten." gegen Schröder und Meyer vom 17. August 1895, von dem die Grubenproß nicht zur Strecke gebracht. Immerhin ist es unsere Die Ameise"( Borzellanarbeiter) schreibt: Unternehmerpresse glaubte, daß es zugleich das Todesurteil für Aufgabe, die neugewonnenen Mitglieder an unsere Drganisation zu Hält man sich an die Beschlüsse allein, so muß man vor allen den Verband darstelle, datiert ein neuer Aufschwung des Ver- fesseln und deshalb bin ich für die Gewährung einer Notunter- Dingen die Wahrnehmung machen, daß hinsichtlich einiger Hauptbandes. Schon im Jahre 1896 habe Hue für eine Erhöhung der stügung, die aber ohne eine solch horrende Erhöhung der Beiträge fragen der Kongreß über die Halbheit nicht hinaus gekommen ist. Beiträge gesprochen, aber gewiffe radikale Elemente radikale Elemente hätten durchzuführen ist. Wohl fann man die entschiedene Stellungnahme des Kongresses für Zdzinsti- Laurahütte berichtet, daß in Oberschlesien der Arbeiterkammern nur begrüßen, aber die Ergebnisse der Debatten fie damals verhindert, und erst 1899 sei es gelungen, den Beitrag auf 40 Pf. pro Monat zu erhöhen. Weitere Beitragserhöhungen Bentner Kartoffeln 3,50 M., der Zentner Roggen 10,20 M., über den Generalstreit und die Maifeier schaffen durchaus keine feien gefolgt und jetzt betrage der Beitrag 20 Pf. pro Woche. Ge- ein Pfund Rindfleisch 80 Pf., ein Pfund Butter 1,30 M. foste und Klarheit. Hierzu kommt noch eins. Gleich zum Beginn des rade aus den Kreisen, die sich früher der Erhöhung der Beiträge eine Wohnung von Stube und Küche nicht unter 12 M. monatlich Kongresses glaubte man Veranlassung zu haben, jede Möglichkeit, ablehnend gegenübergestellt haben, tämen jetzt die Himmelsstürmer, zu erhalten sei; während der Lohn durchschnittlich 2,98 M. betrage. mit der Partei in Differenzen kommen zu können, als nicht gegeben die einen ganz gehörigen Sprung in der Erhöhung der Beiträge Trotzdem sei er für eine Erhöhung der Beiträge, wie sie der Vorstands anzunehmen. Und doch bestimmte das Bewußtsein, daß diese Möglichkeit verlangten. Eine Erhöhung der Beiträge sei unbedingt nötig und vorhanden ist, die Haltung der Delegierten in mehr wie einer Frage, wenn auch einzelne Mitglieder abspringen, so erhöhe sich doch die bestimmt aber in der, die die Maifeier betraf. Es sind Beschlüsse Werbekraft des Verbandes. Die Verbandsleitung habe nun die Eingefaßt worden, die gegensätzlich den Ansichten in der Partei sind. Eine größere Anzahl von Delegierten befürworten eine Abs Die Erklärungen für Arbeiterkammer und gegen den politischen führung von Staffelbeiträgen vorgeschlagen und zwar sollen diejenigen, die unter 3,25 m. verdienen, 30 Pf., die zwischen 3,25 bis lehnung der Staffeltarife und sprechen sich für eine einheitliche Er- Maffenstreit müssen dazu gerechnet werden. Es ist bezeichnend für 3,75 m., 40 Pf., und die über 3,75 m. verdienen, 50 Pf. pro Woche höhung der Beiträge auf 40 Pf. aus. Alseitig wird mit Freude einige Delegierte gewesen, daß sie meinten, durch die weitere Auszahlen. Außerdem soll in einem Revier die nächst höhere Klasse be- fonstatiert, daß sich der Gedanke von der Notwendigkeit einer breitung der Gewerkschaften müßten sie vorsichtiger, ruhiger werden zahlt werden können, wenn zwei Drittel der Mitglieder bei der Ur- Beitragserhöhung im ganzen Verband Geltung verschafft habe. und umsichtiger handeln. Das kommt der Furcht vor der eigenen Der Streit und die Gesetzgebungsaftion im preußischen Landtage Macht gleich. Die Furcht, die zu Konzessionen drängt. Und leider abstimmung sich dafür erklären. Die erhöhten Beiträge sollten in der Hauptsache dazu dienen, hätten das zuwege gebracht, da sich gezeigt habe, daß die Berg - nehmen die Konzessionen schon heute einen großen Raum bei uns den Mitgliedern mehr als bisher zu bieten und sie auch aus arbeiter nur aus eigener Kraft Vorteile erringen können. ein. Nicht nur in der Gewerkschaft allein, sondern auch in der materiellen Gründen mehr als bisher an die Organisation zu feffeln. Redner betont, daß die Bergleute sich fünftig auch nicht mehr wie Partei. Aus dem Grunde also werden sich beide auch nicht entzweien Es sei eine Gemaßregelten- Unterstützung, weitere Staffelung der bisher so auf die hochherzigkeit der übrigen Arbeiter verlassen fönnen." Arbeitslosen- Unterstützung und Einführung von Not- Unterſtügungen dürften. .8immerer" sagt zu der Resolution über den Jochmann- Alstaden( Borstandsmitglied) tritt für die Notunter- Generalstreit: in Aussicht genommen. Der Mitgliederwechsel werde dann sicher stügung ein, die feineswegs zur Erziehung von Simulanten führen nicht mehr so start sein wie jest. „ Es leuchtet ein, die Resolution regelt die Materie nicht erNachdem zu den einzelnen Anträgen über Statutenänderungen werde. schöpfend. leber eventuelle gewerkschaftliche Generalstreits enthält Pfalzgraf - Pensberg( Bayern ) ist in erster Linie für die Vor- fie nichts, obwohl solche feineswegs in das Reich der Unmöglichkeit die Unterstützungsfrage gestellt ist, tritt die Mittagspause ein. Die Nachmittags- Sigung wird vom Vorsitzenden standsvorlage, in zweiter Linie eventuell für einen einheitlichen Bei- gehören, ja schneller sich bemerkbar machen können als wir denken. Sachse mit der Verlesung der Präsenzliste eröffnet. Zum Punkt 2 trag von 40 Pf. Er beantragt, die in Oberbayern üblichen Sie handelt auch nicht von solchen Streiks, die sich von einem der Tagesordnung„ Statutenänderungen" liegen 290 Anträge vor. Beurlaubungen, von denen nur Berheiratete betroffen werden, den Gewerkschaftskampfe zu einem politischen Streit auswachsen können. Da jeder Antrag verlesen und bei jedem die Unterſtüßungsfrage ge- Maßregelungen gleichzustellen. Meier- Schmidthorst befürwortet einen einheitlichen 50 Pf.- Bei- wird in der Resolution Stellung genommen. Nur zu Generalstreits als bewußtes politisches Aktionsmittel stellt wird, dauert das recht geraume Zeit. Verteilt wird eine Einen Fehler Resolution Otto Hue zum Punkt 6 der Tagesordnung Tattit ". trag im Interesse der Gewährung erhöhter Gegenleistungen. vermögen wir darin nicht zu erblicken. Die ganze Materie Mais- Gelsenkirchen befämpft die Vorstandsvorlage und befür- bedarf Sie lautet: noch dringend der wissenschaftlichen Klärung, die Die Generalversammlung des Deutschen Bergarbeiter- Verbandes wortet einen einheitlichen Beitrag von 40 Pf. ein Kongreß nicht leisten kann, die abgeschlossen sein muß, wenn er Die weiteren Verhandlungen werden hierauf auf Sonntag früh dazu Stellung nehmen soll. erklärt: Die Stellungnahme zu politischen Die von der Verbandsleitung während des General vertagt, nachdem der Bericht der Mandatsprüfungskommission erstattet Generalstreits im Sinne der Resolution war indessen nicht mehr zu streits im Ruhrgebiete befolgte Tattit war geboten durch ist, wonach 150 Delegierte mit 152 Mandaten, außerdem der Gesamt- umgehen, weil für den politischen Generalstreit fortgesetzt Propaganda die unumstößliche Tatsache, daß die Organisation der Berg- borstand, der Beratungs- und Kontrollausschuß sowie drei Redakteure, gemacht wird, noch ehe er von einer maßgebenden Instanz der ArLeute nicht einheitlich und schon deshalb sehr als Gäste außer dem Desterreicher Ebert der Zentral- Arbeiterfekretär beiterbewegung als brauchbares Aftionsmaterial anerkannt ist. Und mangelhaft ist; ferner durch den Umstand, daß unter den ge- Robert Schmidt als Vertreter der Generalkommission Deutsch das Schädliche dieser Propaganda besteht darin, daß man sie in die gebenen Verhältnissen nur den Werksbesizern ein Streit lands anwesend find. Gewerkschaften zu tragen versucht und dadurch die Gewerkschafts erwünscht sein fonnte. Ein längeres Ausharren im Streit bewegung tatsächlich stört."
Wir
entwurf vorschlage; ein Delegierter, der mit einer Erhöhung der Beiträge auf mehr als 30 Pf. wöchentlich nach Oberschlesien zurückfehre, würde dort eiskalt empfangen werden.
hätte zurzeit den Arbeitern teinen Erfolg, der gewerkschaftlichen Stimmen zum Gewerkschaftskongreß. und politischen Arbeiterbewegung aber schweren Schaden zu gefügt. Die Generalversammlung ist der Ueberzeugung, daß der
Ein
An die knappe Behandlung der übrigen Verhandlungsgegen stände fnüpft der Zimmerer" dann noch einige Schlußbetrachtungen über das Verhältnis zwischen Partei und Gewerkschaften, aus denen einige Sätze wiedergegeben seien:
Wir geben heut eine Anzahl Aeußerungen aus der GewerkschaftsBergarbeiterschaft noch große Kämpfe gegen das rücksichtslose presse zu dem Rongreß und beginnen mit dem„ Korrespondenzblatt" Unternehmertum bevorstehen. Um hierfür gerüstet zu sein, bedarf der Generalkommission, das eine referierende Betrachtung über die Wir stügen uns nicht nur auf die Kongreßverhandlungen und es unbedingter Einigkeit der Berufsgenossen, bedeutender äußerer Verhandlungen und Beschlüsse mit diesen Vorbemerkungen versieht: den Schlußeffeft, sondern haven jene Entwickelung vor Augen, die feit Ausbreitung und finanzieller Stärkung des Bergarbeiter Die politische Tagespresse aller Parteien findet vieles an den etwa anderthalb Jahrzehnten durchgemacht worden ist. Zunächst das verbandes und tüchtiger gewerkschaftlicher Ausbildung der Verhandlungen und ihren Ergebnissen auszusetzen. Von der bürger- Betonen des rein gewerkschaftlichen Standpunktes, dann die schüchternen Mitglieder. lichen Presse war ohne weiteres zu erwarten, daß sie von denselben Versuche, sozialpolitische Forderungen zu formulieren und durch Die Generalversammlung fordert die Kameraden aber auch um so weniger befriedigt sein würde, je nugbringender sich deren Gewerkschaftsfongresse dafür zu demonstrieren, die Forderungen zum auf, aus dem Generalstreit die Lehre zu ziehen, daß eine Nur- Verlauf und Erfolg für die Arbeiterbewegung gestalteten. Des weiteren Verfolg der sozialdemokratischen Partei überlassend. Jekt gewertschaftlerei vom Uebel ist und deshalb jeder halb schlagen wir ihre Auslassungen auch keineswegs allzu ist der Gewerkschaftstongreß einen Schritt weitergegangen, hat eine Bergmann sich auch parteipolitisch ebenso energisch als hoch an. Daß aber zahlreiche sozialdemokratische Arbeiter Stellung eingenommen, welche die Taktik der Sozialdemokratie gewerkschaftlich zu betätigen hat. Nur gewerkschaftliche blätter ihrer Unzufriedenheit über den Kölner Kongreß Aus- zunächst vielleicht beeinflußt, aber sie bietet auch die und politische Organisation und Agitation kann die Arbeiters druck gaben, ist uns lediglich Beweis dafür, wie sehr diese Organe Perspektive, daß in Zukunft Bukunft gewerkschaftliche Ideen schaft befreien aus den entwürdigenden Fesseln des tapitalistischen sich darein gewöhnt haben, alle großen, gemeinsamen Fragen der Taktik der Sozialdemokratie bestimmen können. Freilich, ges Ausbeutertums." Arbeiterbewegung einzig vom parteipolitischen Standpunkte aus zu werfschaftliche Ideen, die vom sozialdemokratischen Geiste erfüllt beurteilen und die Stimmungen und Bedürfnisse der Gewerkschaften sind. Es handelt sich hier um eine Entwickelung, wie sie Stautsty dabei zu ignorieren. Nun hatte aber der Kölner Gewerkschafts- in seinem Artikel Gewerkschaft und Klassentampf" lange voraus
Ferner wird eine Resolution W. Rüßler zur Frage der internationalen Verständigung verteilt, welche lautet:
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