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Nr. 139. 22. Jahrgang.

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2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Berliner Nachrichten.

Wider den Alkohol

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Sonnabend, 17. Juni 1905.

trieben hauptsächlich in der Turm-, Gneisenau- und Stendalerstraße anderen beeinflussen lassen und stets ohne Rücksicht auf die Partei­ihr Wesen, wo sie die Kassen von Butter- und Zigarrengeschäften und Berufsinteressen entscheiden; selbst dann, wenn es seinem Herzen erbrachen und beraubten. Schulz wurde endlich in der Havelbergers me he tut, soll er nur nach dem Gesek urteilen. Wenn Sie in straße 13/14 abgefaßt, als er zur Nachtzeit in einen Laden ein- diesem Sinne Ihre Autorität ausüben, werden Sie das Kaufmanns­hatte eine bürgerliche Abstinentenvereinigung, eine der hiesigen gedrungen war. Der Geschäftsmann erwachte durch das Geräusch; gericht zu demselben Ansehen verhelfen, wie das Gewerbegericht er überraschte den Einbrecher bei der Arbeit und übergab ihn der es schon befißt und damit der Allgemeinheit dienen. Ueber die " Guttemplerlogen", für Donnerstag nach dem Wedding Polizei. Dort legte der Dieb ein umfassendes Geständnis ab und Intereffen der Partei, des Berufs und des Standes steht das stadtteil( Kolbergerstraße, bei Raabe) eine Volksversam mnannte auch seine Helfershelfer. Auf die Rechnung dieser bisher Interesse für Gerechtigkeit."- Der Magistratsrat v. Schulz bankte. I ung einberufen, mit der sie sich an die Arbeiter bevölke- unbescholtenen Burschen sind viele Ladeneinbrüche in Moabit zu hierauf im Namen seiner Kollegen, in seinem Namen und im Namen rung Berlins wenden wollte. Diese Veranstaltung bildete, ent- fezen. Oft richteten die jungen Einbrecher durch Verwüstungen der Beifizer dem Oberbürgermeister für sein Erscheinen und dem gegen den Erwartungen ihrer Arrangeure, einen nicht üblen Ab- unter den Waren mehr Schaden an als durch den Diebstahl selbst. Magistrat, sowie den Stadtverordneten für die Bewilligung so über­schluß des Deutschen Arbeiter- Abstinententages, den Berlin zu aus prächtiger Räume mit schöner Einrichtung. Die Wünsche nicht Pfingsten gehabt hat. Denn zu der gut besuchten Versammlung Vorsicht bei Benutzung des Fernsprechers. Achtung! Kurbel nur des Kaufmanns- sondern auch des Gewerbegerichts seien somit hatten sich neben Guttemplern auch Mitglieder des Deutschen nur einmal drehen!" Die Nichtbeachtung dieser Weisung hat in Erfüllung gegangen. Trok oft sehr schwieriger Verhältnisse, troz Arbeiter- Abstinenten bundes eingefunden, und der Er- dem Kommis Hugo Heinrich in Rigdorf eine Anklage wegen fahr des Zwiespalts, der oft zwischen Arbeitern und Ar­folg dieses Abends wurde ihnen zuteil. lässiger Körperverletzung eingetragen. Um im Auftrage feines Chefs beitgebern herrsche, habe das Gewerbegericht anerkannte Gr Durch Bureauwahl, gegen die man zunächst auf guttemplerischer eine eilige Bestellung zu bewirken, hatte H. den Fernsprecher eines gebnisse gezeitigt. Jm Kaufmannsgewerbe sollen die Verhältnisse Seite sich sträubte, weil man dort nicht weiß, was bei Einberufung benachbarten Kaffeehauses, der zwei Nebenanschlüsse besaß, mit nicht so schwierig sein, und seien die Hoffnungen berechtigt, daß auch von Volksversammlungen" Brauch ist, wurde die Leitung mit sehr Erlaubnis eines Kellners benutzt. Da er nicht sofort Verbindung das Kaufmannsgericht die Zufriedenheit aller erlange. v. Schulz großer Mehrheit unserem Parteigenossen Otto, dem Vorsitzenden der erhielt, wurde er ungeduldig und drehte trotz der an jeder Fernsprech schloß mit den Worten:" Im Namen der Kollegen und im Namen der Ortsgruppe Berlin des D. A.-A.-B., übertragen. Ein Referat stelle angeschlagenen Warnung die Kurbel mehrmals hintereinder herum. Beifiker gelobe ich, daß diese Stätte eine Stätte des Friedens und des Arztes Dr. Magnus Hirschfeld über die Frage Was muß Leider hatte die Nichtbeachtung der Vorschrift in diesem Falle sehr der Gerechtigkeit sein soll!" An die Eröffnung schloß sich eine jeder Mann und jede Frau über den Alkohol beklagenswerte Folgen: durch die schnelle, mehrmalige Umdrehung Besichtigung der Räume, die auf alle einen vorzüglichen Eindruck wissen?" suchte den Nachweis zu führen, daß gewohnheitsmäßiger der Kurbel entstand Startstrom in der Leitung, die Telephonistin machten. Besonders der große Sizungssaal im ersten Stod gefiel Genuß von Bier, Schnaps usw. teineswegs den ihm nachgesagten Fri. Theuerkauf, welche die Verbindung vermittelte, erhielt einen den Anwesenden. Nußen bringe, sondern allmählich zu schweren Schädigungen des elektrischen Schlag, dessen Folgen sie für längere Zeit aufs Kranken- Der Oberbürgermeister muß ob der Qualität der Beisißer seine Körpers und des Geistes führe, die Irrenhäuser und die Gefäng- lager fesselten und arbeitsunfähig machten. Es gelang, den Kommis Befürchtungen haben, wenn er den in ihrer erdrückenden Mehrheit nisse fülle, das werdende Kind schon im Mutterleibe mit Gebrechen als Urheber des Unfalls zu ermitteln. H. gab zu, die Kurbel in sozialistenfeindlichen Herren das Gewerbegericht als Muster vor belaste usw. Die Insassen der deutschen Idiotenanstalten seien zu feiner Ungeduld, ohne sich etwas Böses dabei zu denken, mehr hält, die Person des Königs so oftentativ hervorkehrt und sie an 60 Broz. Kinder von Trinkern. Von 32 837 Insassen 120 derartiger mals herumgedreht zu haben. Nur der Umstand, daß der betreffende die selbstverständliche Pflicht der Unparteilichkeit erinnert. Nach Gefängnisse und Zuchthäuser gaben 70-80 Proz. an, unter dem Fernsprecher zwei Nebenanschlüsse hat, H. also nicht mit Sicherheit unserer Meinung wären solche Befürchtungen nicht am Blake. Die Einfluß des Alkohols gestanden zu haben. Englische Versicherungs- der Tat überführt werden konnte, führte seine& reisprechung starte Inanspruchnahme des Kaufmannsgerichts, die Klagen haben gesellschaften haben die Schädigung der Gesundheit durch Alkohol herbei. sich bereits vor seiner Gröffnung gehäuft, werden auch Herrn von längst erkannt und den Abstinenten Prämienermäßigung gewährt. Aus der Magistratsfitung vom Freitag. Der Oberpräsident der Schulz bald zur Erkenntnis verhelfen, daß die Gegenfäße zwischen Alkohol nährt nicht; für 3 Bf. Semmel enthält selbst vom Malzstoff Provinz Brandenburg v. Trott zu Solz hat gestern dem Magistrat Kapital und Arbeit im Handelsgewerbe genau so schroffe sind wie in mehr als ein Glas Bier zu fünf- oder gar zehnfachem Preise. Alkohol von Berlin einen Besuch abgestattet. Vom Oberbürgermeister der Industrie. stärkt auch nicht; den Soldaten ist längst der Schnaps entzogen, denirschner in seinem Amtszimmer empfangen, wurde der Ober­man ihnen früher auf den Marsch mitgab. Hirschfeld, der selber präsident in den Magistratssitzungsfaal geleitet und dort den ver- übernommen. Nachdem er sich die Bureaubeamten durch den Vor­Branddirektor Reichel hat gestern früh die Berliner Feuerwehr Abstinent ist, steht auf dem Standpunkt, daß nicht nur un jammelten Magistratsmitgliedern vorgestellt. Der Oberpräsident mäßigkeit, sondern auch die sogenannte Mäßig­feit" bom Uebel fei. Die Mäßigkeit des einzelnen sei eine äußerte sich recht anerkennend über die Selbstverwaltung des steher Sens hatte vorstellen lassen, wobei er eine Ansprache hielt und Gefahr für diesen einzelnen, weil sie ihn leicht zur Unmäßigkeit großen Gemeinwesens Berlin mit seinen vielen Tausenden im babei betonte, daß er kein Freund von Vielschreiberei sei, führe, aber mehr noch für die Gesamtheit, weil gerade diese un- Ehrenamt tätigen Bürgern. Er werde bemüht sein, die persönlichen begrüßte er das erschienene Offizierkorps. So meldet der Magistrats­gefährlich scheinende Mäßigkeit ein Vorbild abgebe, das den Nicht- und amtlichen Beziehungen zwischen Staat und Stadt zu fördern, offiziosus. Wir dachten bisher, daß vielschreiberei wenigstens bei der Feuerwehr ausgeschlossen wäre. auch die Selbstverwaltung im Rahmen der gegebenen Geseze gern trinker zur Nachahmung reize. Ueberhaupt habe der einzelne für unterstützen. Mit allen Magistratsmitgliedern wechselte der Ober­feine Stellung zur Alkoholfrage da s zu bedenken, daß es nicht darauf präsident einige verbindliche Worte und verabschiedete sich dann von antomme, ob er selber vom Alfohol Schaden habe oder nicht. Die Gesamtheit müsse vor Schaden bewahrt werden, und dazu könne der einzelne am besten dadurch beitragen, daß er das Beispiel völliger Alto holenthaltung gebe. Die Diskussion brachte eine Aussprache zwischen Vertretern der bürgerlichen und der sozialdemokratischen Abstinenten sowie andererseits Vertretern der Abstinenten und sozialdemokratischer worden ist. Nichtabstinenten. Von sozialdemokratischen Abstinenten beteiligten fich besonders Berg( Vorsitzender des D. A.-A.-B.) und Miethke ( Berliner Delegierter zum Arbeiter- Abstinententag). Der Streit drehte sich darum, ob die Welt besser wird, wenn jeder einzelne durch Alkoholenthaltung sich zu innerlicher Besserung vorbereitet und hin­überleitet, oder wenn die Arbeiterklasse durch Alfoholent­haltung sich stählt, um noch wirksamer ihren Befreiungs­tampf führen zu können, von dessen Entscheidung die Gesellschafts­umgestaltung erwartet wird. Nebenher ging die andere Frage, ob die Ausrottung der Alkoholpeft, die die Arbeiter- Abstinenten zu den Borbedingungen des Kampfes der Arbeiterklasse zählen, nicht biel­mehr erst als Folge einer siegreichen Durchführung dieses Kampfes zu erhoffen sei. Die Mehrheit der Zuhörer stimmte der Ansicht bei, daß der Kampf gegen den Alkohol allein noch nicht das Elend der Arbeiterklasse beseitigt, aber mit helfen fann im Stampf gegen das Kapital.

dem Kollegium.

Mitgeteilt wurde, daß seitens des Ministers für Handel und Gewerbe der Stadtschulrat Dr. Gerstenberg auf fünf Jahre zum Mitgliede der allgemeinen Abteilung des ständigen Beirates für das allgemeine Unterrichtswesen und die Gewerbe- Ordnung ernannt

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Eine deutsche Mädchenhändlerin ist bei ihrer Ankunft in Netv Vork durch die dortige Behörde abgefangen worden. Im März d. J. erhielt die Kriminalpolizei in Altona die Nachricht, daß die 55 Jahre alte Marie Delfs, gebürtig aus Albersdorf in Dithmarschen , mit einem Mädchentransport nach Des Moiens im Staate Jowa( Nord­ amerika ) abzureisen gedente. Bebor zur Verhaftung der D. ge schritten werden konnte, hatte diese sich bereite in Hamburg auf dem Dampfer Prätoria" eingeschifft. Zwei der zu verkaufenden Mädchen konnten noch von der Abreise zurückgehalten werden, während ein Zum Besuch der englischen Grafschaftsräte. Die englische Kommission- 60 Teilnehmer, die zum Zwecke des Studiums drittes Opfer die Fahrt nach Amerila antrat. Die Polizeibehörde in Altona benachrichtigte die hiesige Polizei- Zentralstelle zur Bes städtischer Einrichtungen nach Berlin kommt, wird am Montag vom fämpfung des Mädchenhandels, durch welche das Deutsche National­Oberbürgermeister im Rathause begrüßt werden. Dienstag, Mittwoch fomitee, Lüßowplay 14, von der Mädchenentführung Kenntnis er­und Donnerstag werden städtische Anstalten, wie Strankenhäuser, hielt. Da die Prätoria" bereits an dem darauf folgenden Tage an Jrrenanstalten, Schulen, städtische Werke usw. besichtigt werden. ihrem Bestimmungsorte eintreffen sollte, so sandte das Komitee eine Pfingstverkehr auf der Eisenbahn. Der Verkehr auf den Bahn- Kabeldepesche an das deutsche Konsulat in New York , welches streden des Eisenbahn- Direttions- Bezirks Berlin während des wiederum die dortige Polizeibehörde verständigte. Die Delfs wurde diesjährigen Pfingstfestes weist gegenüber dem des Vorjahres eine sofort bei der Ankunft des Schiffes berhaftet und auf Grund des fehr erhebliche Steigerung auf, im Gegensatz zu einer Artikels 3 des Einwanderungsgesetzes( Mädchenhandel) unter An­den lage gestellt. Wie das deutsche Konsulat in New York nunmehr Lofalnotiz, die am Tage nach den Pfingstfeiertagen Blättern übermittelt worden war. Der Fahrkartenverkauf mitteilt, ist die Mädchenhändlerin mit zwei Jahren Zuchthaus be Das bei ihr befindliche Mädchen wurde an der auf den hiesigen Bahnhöfen ist um 15 Prozent gestiegen. straft worden. Hierbei steht an erster Stelle der Schlesische Bahnhof mit Landung berhindert und mit dem nächstfälligen Hamburger Dampfer 144 355 Fahrkarten, ihm folgen der Potsdamer Bahnhof mit" Patrizia" nach Deutschland zurückgeschickt. 112 593, Bahnhof Friedrichstraße mit 82 266 und der Bom Hitschlag getroffen wurde gestern nachmittag in der Görliger Bahnhof mit 73 703 verkauften Fahrkarten. Für Brunnenstraße die 27 Jahre alte, unverehelichte Berta Berger. Gin die Vorort- Strecken ist gegenüber dem Vorjahre eine Schußmann nahm sich der Erkrankten an und beranlaßte ihre Ueber­durchschnittliche Verkehrssteigerung um 22 Pro 3. zu verzeichnen, auf führung nach dem Hedwigs- Krankenhause, wo sich die B. soweit er­der Wannseebabn betrug fie fogar 47 Prozent! 8ur Be holte, daß eine Lebensgefahr für sie nicht mehr besteht. wältigung des Verkehrs wurden sämtliche verfügbaren Lokomotiven Ein schreckliches Brandunglück. Lebensgefährliche Brantwunden

Selbstmord eines Geistesgestörten. Im Verfolgungswahnsinn hat sich der Porträtmaler Julius Immig in der vergangenen Nacht durch einen Sturz bom Dache das Leben genommen. Immig kam vor einiger Zeit von Pforzheim hierher und wohnte in der Karl­straße 40 im vierten Stock. Seit zwei Tagen fiel seinen Freunden ein verändertes Wesen an ihm auf. Immig bildete sich ein, daß er von und Wagen in Betrieb gesetzt und im Fern verkehr 261 Sonder erlitt am Freitag nachmittag die 30jährige Ehefrau des Detektivs und Büge feiner Freunde bei ihm und verließ ihn erst spät. Der Kranke war beim eintrafen. Der Stadt-, Ring- und Vorortverkehr erforderte während Fabrikbefizers Ernst Mosel in der Mariannenstraße 31. Die an Abschied ganz ruhig. In einem Anfalle, der etwas später wieder ein- der verkehrsreichen Stunden die Einstellung von Zügen bis zur Krämpfen leidende Frau war damit beschäftigt, in ihrer im ersten getreten sein muß, fletterte Immig aus einem Fenster des vierten Grenze der Leistungsfähigkeit der einzelnen Streden. Ungeachtet bes Stock des linten Seitenflügels belegenen Stüche Fett auszulassen. der Frau Stockwerks auf das Dach und von hier aus auf das Neben- unerwartet starken Andranges der Reisenden konnte der Verkehr Durch Ueberkochen der Masse fingen die Kleider Lichterloh brennend und hülferufend eilte die Un haus Nr. 41, wo er sich erst am First, und dann an der Dachrinne ohne Unfälle und Störungen abgewickelt werden, doch Feuer. über die beiden Höfe nach zu schaffen machte. Privatleute und Schutzleute sahen von der war eine Ueberfüllung der Abteile in den Morgen- und Abend- glückliche die Treppe hinab Sen Geschäftsräumen ihres Mannes. Da sie diesen nicht vor Straße aus das feltsame Treiben. Sie benachrichtigten die Feuer- stunden begreiflicherweise nicht immer zu vermeiden. fand, stürmte fie, rafend vor Schmerz, nochmals nach dem ersten wehr. Aber bevor diese oder sonst jemand Hülfe bringen konnte, Der Rückgang des Wasserstandes der Spree und Havel scheint Hofe, wo sie erschöpft zusammenbrach. Nachbarn fanden mun erst stürzte fich der Unglückliche vom Dach auf das Straßenpflaster hinab, Gelegenheit, durch Aufwerfen von Decken und Tüchern die Flammen wo er mit zerschmetterten Gliedmaßen liegen blieb. Man brachte zu ersticken. Die mittlerweile benachrichtigte Feuerwehr fand die ihn nach der nahe gelegenen Charité, hier starb er jedoch schon bedauernswerte Frau über und über mit schweren Brandwunden während der Aufnahme. bedeckt vor und schaffte sie sofort nach dem Krankenhause Am Urban ,

Gericke

Kaufmannsgericht und Oberbürgermeister.

Theater. Im Schiller Theater N( Friedrich Wilhelm­

auch in diesem Jahre zu einer Kalamität für die Schifferbevölkerung zu führen. Der Rückgang des Wasserstandes erfolgt zwar langsam, aber stetig und ist auch durch die letzten Regentage nicht unter­brochen worden. Es hat infolgedessen bereits eine Beschränkung des Tiefganges der die Havelschleuse passierenden Fahrzeuge auf wo sie hoffnungslos daniederliegt. Früh verdorben. Die 18 Jahre alte Else Ziegert hat sich im 1,50 Meter ingeordnet werden müssen und leider ist zu befürchten, Untersuchungsgefängnis erhängt. Sie war seit ihrem fünfzehnten daß bald weitere Beschränkungen für die Beladung der Zillen ein­Feuerbericht. Wegen eines Brandes, der im Zoologischen Garten Lebensjahre eine unverbesserliche Diebin. Zuerst stahl sie einem treten. Es erscheint dies um so wahrscheinlicher, als auch von der in einem Holzschuppen ausgekommen war, wurden mehrere Züge Hausgenossen, dem Molkereibesiger Gericke, bei dem sie damals Auf- Oberelbe ein fortgesetter Fall des Wassers gemeldet wird. Der gestern abend alarmiert. Es brannten dort Balken der Deckenverschalung wartedienste leistete, einen Tausendmarkschein aus dem Wäschespind. gegenwärtige Wasserstand ist unter Mittel, und die letzten Berichte. a. Die Gefahr konnte schnell beseitigt werden. Ferner hatte die Mit der Beute in der Tasche lief sie ihrer Mutter davon, kaufte sich brachten von den meisten Beobachtungsstationen Minus- Meldungen. Feuerwehr in der Frankfurter Allee zu tun, wo in einem Maschinen­eine goldene Uhr, Puz und Schmucksachen und trieb sich allerdings ist für die Elbschiffahrt zurzeit eine Gefährdung noch raum Feuer ausgekommen war und an Spänen reiche Nahrung mit jungen Burschen, die auf ihre Kosten lebten, umber, nicht vorhanden. gefunden hatte. Am Tempelhofer Ufer 6 brannte Teer u. a. auf bis sie in einer Konditorei entdeckt und festgenommen wurde. Sem Dache. Außerdem wurden noch Brände aus der Sparrstr. 1, Von dem gestohlenen Gelde hatte sie noch 720 Mart. der Lübeckerstr. 32 und anderen Stellen gemeldet. bekam außer diesen die goldene Uhr. Die Diebin wurde zu acht Wochen Gefängnis verurteilt, die Vollstreckung der Strafe aber Der Oberbürgermeister Kirschner hat gestern früh um 10 Uhr wurde mit Rücksicht auf ihr Alter ausgefeßt. Statt sich zu bessern aus Anlaß der ersten Blenarsizung des Berliner Kaufmanns­aber setzte die Verurteilte ihre Diebereien fort, bis sie fürzlich wieder gerichts der Eröffnung beigewohnt. In seiner Begleitung befanden städtisches Theater) findet heute Sonnabend die erste Aufführung abgefaßt wurde. In den Geschäften, in denen sie Arbeit fand, be- fich der Dezernent Bohm und Stadtrat Maas. Bu seiner Begrüßung des vieraftigen Luftspielsofgunst" von Thilo v. Trotha statt. stahl fie sowohl ihre Mitarbeiterinnen als auch die Arbeitgeber. waren erschienen der Vorsitzende, Magistratsrat v. Schulz, die Die Hauptrollen sind wie folgt befegt: Der Fürst: Bittor Senger, Endlich wurde sie in der Neanderstraße ertappt, nachdem sie nach Magistratsräte Techow, Dr. Leo und Schallhorn, die Richter Affeffor die Fürstin Mutter: Meta Bünger, Prinzeß Elisabeth: Charlotte und nach eine Menge Blusen, Tücher und Bänder entwendet hatte. Biebrecht, Wölbling u. a., sowie der Ingenieur Bernhard, der Reichs. Frey, Exzellenz v. Malten: Albert Hübener, Exzellenz v. Eschen: Im Untersuchungsgefängnis machte sie jezt ihrem Leben durch Er- tagsabgeordnete Gewerkschaftssekretär Körsten mit anderen Bei- Betty Ullerich, Kammerherr v. Roden: Friedrich Holthaus, Erzellenz hängen ein Ende. Die Selbstmörderin hatte bereits mehrere Liebes- fibern des Kaufmanns- und Gewerbegerichts. Oberbürgermeister b. Buchen: Erich Ziegel , Hofjagdjunker v. Hellmuth: Reinhold Köstlin, verhältnisse und war Mutter eines jetzt ein Jahr alten Kindes. Kirschner hielt im Sigungszimmer eine kurze Ansprache. Er führte Gräfin Birkenfeld: Agnes Werner, Baron Hohenstein: Mar Kirschner, Doppeltes Bech beim Fleddern hatte ein Arbeiter" Mar Rösch, ungefähr folgendes aus: Heute ist die erste öffentliche Sigung des Bich: Elly Dser, Baroneß Wallberg: Hermine Schumowska, Premier der Donnerstagabend auf dem Gartenplatz eine geeignete Leiche" Berliner Kaufmannsgerichts. Das Kaufmannsgericht ist hervor leutnant v. Halden: Kurt Keller, Stabel: Dstar Wagner. Neues tgl. Operntheater( roll). Um den Spielplan gegangen aus demselben Gedanken, dem auch das Gewerbegericht fand. Ein Arbeiter war dort eingeschlafen. Um eine Probe auf eine Entstehung verdankt. Abgesehen von dem Wunsche der vor Beendigung des Gastspiels der Wiener Operette unter Direktion feine Zuverlässigkeit" zu machen, trat Rösch, ein gewerbsmäßiger Fledderer, an ihn heran und gab ihm ein paar sanfte Rippenstöße. Schnelligkeit in der Rechtsprechung ist es besonders der Wunsch ge- des Herr Sch. Zeller möglichst interessant zu gestalten, wird neben Fledderer, an ihn heran und gab ihm ein paar fanfte Rippenstöße. wesen, die Judikatur mit den Kreisen, die hier ihr Recht suchen, in Jung- Heidelberg " noch die Operette Das Garnisonmädel" von Als der Schlafende auch hiervon nicht erwachte, nahm er ihm in nähere Berührung zu bringen, wie es schon beim Gewerbegericht Raoul Mader gegeben werden und abwechselnd mit Jung- Heidel aber, der zu seiner Erfrischung noch etwas nach dem Gartenplag gewerbegericht die ochachtung aller Streise erworben hat. aus. aller Ruhe Uhr und Kette ab und ging von dannen. Ein Lehrling seit Jahren der Fall ist. Man kann wohl sagen, daß sich das Geberg" bis Ende d. M. das Repertoir beherrschen.- Lustspiel. Die für Sonnabend angesezte Premiere von Khriz- Phriz" gangen war, hatte sein Beginnen heimlich beobachtet. Er folgte Es hat sich eingelebt und bahnbrechend gewirkt. Der Gesetzgeber wird auf Mittwoch, den 21. d. M., verschoben. Die bereits gelöften dem Fledderer und ließ ihn am Stettiner Bahnhof von einem Schuhmann festns men. Auf der Wache des 7. Reviers bestritt hat dies anerkannt durch die Schaffung der Kaufmannsgerichte. Billetts behalten für Mittwoch ihre Gültigkeit., Rösch nicht, das oie Uhr nicht sein Eigentum fei, aber er behauptete, besten und sichersten erfüllen, wenn sie sich auf den alten preußi Meine Herren, die Kaufmannsgerichte werden ihre Aufgaben am daß ein Unbekannter sie ihm zum Verkauf übergeben habe. Buschen ſeinem Unglück kam noch während seines Verhörs der Bestohlene, schen Grundsatz des Rechts stellen, wonach die richterliche Gewalt der zufällig im 7. Revier wohnt, um den Diebstahl anzuzeigen, einflüffen auszuüben ist. Sie haben Recht zu sprechen im Namen im Namen des Königs unabhängig von allen Partei- und Berufs­sonst hätte man ihn nicht so leicht überführen können. Der Fledderer des Königs auf Grund der gegebenen Gesetze; sie stehen unab­gab sich jetzt verloren und wurde in Untersuchungshaft genommen, hängig da und haben niemand Rechenschaft zu geben. Nur unter Der Charlottenburger Allgemeinen Ortskaffe wird von Zeit zu der Bestohlene aber erhielt fein Eigentum gleich zurück. Anwendung der Geseze haben sie Recht zu sprechen und sich der Zeit in bürgerlichen Blättern die Ehre zuteil, als sozialdemo= Wegen Bandendiebstahls wurden drei 16 und 17 Jahre alte Autorität der Geseze unterzuordnen, und feine andere Autorität fratischer Korruptionsherd" berschrien zu werden. Burschen, Mag und Albert Härtel und Konrad Schulz, festgenommen. anzuerkennen, als die des Gewissens. Das Amt des Richters steht Gut acht Tage sind verflossen, daß ein Charlottenburger Lokalblatt Sie hatten sich zusammengetan, um Ladenkassen zu plündern. Sie neben dem des Königs. Der Richter soll sich von keinem gegen den Vorstand die Anschuldigung erhob, daß er versucht habe,

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg .