Einzelbild herunterladen
 

Hus Induftrie und Handel.

Unpünktliche Prämienzahlung.

am Strafaner Anger Der Ausschuß hat nach lebhafter, I fchaft, der eine Anzahl selbständiger Schiffer angehört. Bei dieser durch zwei Sizungen fortgeführter Diskussion einstimmig folgende Gesellschaft kam es zum Streif; es lagen etwa 60 Kähne mit Anträge Cassel zur Annahme empfohlen: 1. Die Projekte und Stoften- 100 Mann still. Erst dann bewilligte die Gesellschaft. Die erzeichte anschläge( 8 Millionen Mart) werden genehmigt, 80 000 M. zur Aufbefferung beträgt 10 bis 30 Mt. monatlich. Das gütige Er­Ausarbeitung der speziellen Entwürfe bewilligt; die Verträge mit gebnis der Lohnbewegung ist wesentlich dem Umstande zu danken, den Aeltesten der Kaufmannschaft begi. mit der Handelskammer daß die Binnenschiffer fast durchweg ihrer Organisation, dem Hafen- ficherungsbedingungen mit einer gewissen Nachlässigkeit gehandhabt. sollen abgeschloffen, die Genehmigung aber vorbehalten bleiben; arbeiterverbande, angehören.

Die Aussperrung an der Unterweser. Aus Bremerhaven   schreibt man uns:

Von den Versicherungsnehmern wird vielfach die Erfüllung der allerdings komplizierten und nicht immer leicht verständlichen Ver­Sieht sich ein Versicherungsnehmer in dieser Lage dann gezwungen, 2. der Magistrat soll mit den beiden Korporationen darüber ber­Ansprüche an seine Versicherungsgelellschaft zu stellen, so hat er oft handeln, daß a) die Verzinsung der von der Stadt einzubringenden fleine Bergeßlichkeiten bitter zu bereuen. In einem solchen Falle Grundstücke bei der Gewinnberechnung berücksichtigt wird, b) bei hatte ein Spediteur Sch., der mit seinem Fuhrwerksbetriebe in dem Rückzahlung erforderlich gewordener Zuschüsse die Stadt gleich den Die Werftgewaltigen in den Untertoeferorten haben ihre Allgemeinen deutschen   Versicherungsverein zu Stuttgart   vom 1. Oktober anderen Kontrahenten behandelt wird; c) die Garantieberpflichtung Drohung wahr gemacht. Solvohl der Betrieb der Firma 1902 der Firma 1902 bis 30. April 1903 versichert war, bersichert war, die für dieses mit dem Kalenderquartal beginnt, welches auf die Eröffnung des J. C. Tedlenborg- Geestemünde als auch derjenige von halbe Jahr am 1. Oktober fällige Prämie erst am 11. Februar Betriebes der projektierten Speicheranlagen folgt; 3. mit dem Fistus G. Seebed-.- G.- Bremerhaven ist seit Dienstagabend geschlossen. 1903 gezahlt, trotzdem das Statut der Gesellschaft vorschreibt, fell über die Herabsehung des geforderten Preises( von 40 M. für den Quadratmeter), der zur Hafenanlage nötigen Wasserfläche ver- Nachmittags um 5 Uhr hatten die Leute ihr Arbeitsgerät, Werk daß die Versicherung hinfällig ist, wenn die Prämie nicht 30 Tage handelt werden. zeug usw. abzuliefern, und sodann verließen die Arbeiterscharen die nach ihrer Fälligkeit gezahlt worden ist. Eine weitere Prämie hat Die Vorlage wird nach dem ausführlichen Referat des Stadtv. Räume der Betriebe, to viele von ihnen länger toie ein Jahrzehnt Sch. überhaupt zurückbehalten auch wieder entgegen einer Be­stimmung des Statuts seinem Betriebe Cassel ohne Debatte e instimmig angenommen. tätig gewesen waren. Die Lohnauszahlung erfolgte Mittwoch 26. Januar 1903 durch Unglücksfall ein Pferd verendete und die Bur Beschleunigung der Niederlegung des Scheunen- nachmittag. Betroffen von der brutalen Maßnahme des Werft Gesellschaft wegen nicht eingehaltener Versicherungsbedingungen die biertels und Fortführung der Kaiser Wilhelm  - tapitals find vorläufig zirka 2600 Arbeiter. Ein paar hundert Auszahlung der zirka 1500 m. betragenden Versicherungssumme straße foll von Stadt wegen eine gemischte Kommiffion mit weit- Mann haben die Abkehr nicht erhalten, fie werden mit Aufräumungs- verweigerte. gehenden Vollmachten zum Ankauf der Grundstücke eingesetzt werden arbeiten und in den Docks beschäftigt. Auch die Hirsch- Dunckerianer ( 3 Magistratsmitglieder, 4 Stadtverordnete). Eine Anzahl von Grundstücken in der Weidinger-, Füsilier-, Amalien-, Koblant- und Linienstraße, zusammen 7, bezüglich deren Angebote mit Bindungs. frist teilweise nur bis 1. Juli cr. vorliegen, will der Magistrat frei­händig für insgesamt 1 700 000 m. erwerben.

gestimmt,

weil in

am

Sch. flagte nun gegen die Gesellschaft auf Zahlung der Ver­haben Gnade vor den Augen der Herren und Meister gefunden. sicherungssumme und erhielt diese auch durch Landgericht und Vielleicht hofft man, daß ihnen dieselben demnächst bei der Ge- Oberlandesgericht Frankfurt   a. M. zugesprochen. Das Gericht nahm an, daß die Versicherungsgesellschaft dabei auf ihr winnung von Streifbrechern gute Dienste leisten werden. ſtatutarisches Recht verzichtet habe, trotzdem sie von dem Unfall burch wurde dieses Urteil aber mit Erfolg angegriffen. Es war auf das Sch. selbst unterrichtet war. Durch die beim Reichsgericht eingelegte Revision durch Statut untersagte Burüdbehaltungsrecht der weiterhin Das Reichs­fälligen Prämien Bezug genommen worden. gericht fam auch zu einer Aufhebung des Borderurteils, indem es ausführte, daß Kläger   sich zum mindesten auf das Zurüc behaltungsrecht hätte berufen müssen und die Prämie nicht still­schweigend, entgegen dem Statut, zurüdbehalten durfte. Die Sache wurde zur nochmaligen Entscheidung an einen anderen Senat des Oberlandesgerichts Frankfurt   zurückgewiesen und wird nun sehr wahrscheinlich zuungunsten des Klägers ausfallen.

Die Veranlassung zu der gegenwärtigen Aussperrung bildet ein Auf eine Anfrage des Stadtv. Preuß( soz.- fortschr.) erklärt Bürgermeister Dr. Reide, daß die Kommission selbst ber- Unternehmertums. Ende Mai d. J. hatten die Kesselschmiede der Klassisches Dokument zu der vielgepriesenen sozialen Fürsorge" des ständlich nur innerhalb des Etats dürfe Abschlüsse eingehen. Auf Antrag Friederici werden der Kommission 6 Stadt gedachten beiden Werften geringfügige Forderungen erhoben. Neben anderen Wünschen nebensächlicherer Natur gipfelten diese Forde verordnete statt 4 beigeordnet; im übrigen wird der Vorlage zu rungen hauptsächlich in einer Lohnaufbesserung um 7% beziv. 10 Für das Rudolf Virchow   Denkmal werden an Neben Prozent. Der gegenwärtige Stundenlohn der Kesselschmiede beträgt Toften 18 000 m, bewilligt. 35 bis höchstens 41 Pf. Das ist für die schwere, schmutzige Arbeit geradezu ein Hundelohn. Die Arbeit der Kesselschmiede er­fordert eine förperliche Anstrengung sondergleichen, eine ordnungs­mäßige Ernährung ist daher unbedingt notwendig, wenn der Mann den mit dem Beruf berbundenen Strapazen gewachsen sei soll. Hinzu tommt die starke Ramponierung der Arbeitskleidung und ferner die stete Gefahr für Leben und Gesundheit, die mit dem Beruf ver­bunden ist und häufig den Verlust der Augen und des Gehörs im Gefolge hat.

Eine nachträglich eingebrachte Vorlage, betr. den Abschluß eines Vertrages mit dem Reichsfistus wegen alsbaldiger Ausführung der Berlängerung der Alten Jakobstraße, wird ohne Debatte angenommen.

Ueber die Petition des Verbandes der deutschen   Aerzte­vereine für physikalisch- diätetische Therapie( Naturheillehre) betr. die Errichtung von Licht- Luftsportbädern von Kommune wegen war der Petitionsausschuß zur Tagesordnung übergegangen. Auf Einspruch aus der Versammlung hat der Ausschuß sich nochmals mit der Petition befaßt, ist aber zu feinem anderen Ergebnis ge­tommen. Zum Referenten ist Stadtv. Dr. Ritter( Fr. Fr.) bestellt.

Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Wir unterstüben wegen der außer ordentlichen Wichtigkeit der Sache die Aerztepetition und stellen den Antrag hiermit, Licht und Luftsportbäder von Kom mune wegen aus zu errichten. Diese Bäder sollen den Störper abhärten und in umfangreicherer und rationellerer Weise das bewirken, was wir durch Badeanstalten usw. schon seit Jahrzehnten erstreben. Wohlhabende Leute gestatten sich heute schon diesen Sport, wir wollen ihn auch für die Unbemittelten schaffen. Ich bitte um Annahme unseres Antrages.( Beifall.)

Stadtrat Straßmann bittet um Ablehnung des Antrages. Stadtv. Dr. Langerhans spricht sich ebenfalls gegen den An­trag aus. Vorläufig sei die Sache nicht spruchreif. Stadtv. Barth( A. L.) steht dem Inhalt der Betition sympathisch gegenüber und bittet den Magistrat um Berücksichtigung derselben, ebenso bittet Stadtv. Friedemann( Soz.- Fortschr.) angesichts der guten persönlichen Erfahrungen, die er mit den Licht- Luftbädern gemacht hat, wenigstens die Angelegenheit in Erwägung zu ziehen. Die Debatte wird geschlossen. Der Antrag Wey I wird abgelehnt, der Antrag Barth auf Berücksichtigung wird angenommen. Die Vorlage betr. den Erwerb des von den Grundstücken Bad­ftraße 35/36 und 38/39 sowie Prinzen- Allee 83 zur Freilegung der Straße 68b Abt. X 2 bestimmten Landes wird auf Antrag Sonnenfeld und nach Zustimmung desselben durch Stadtv. Hinge( Soz.) an einen sogleich niedergesetzten Ausschuß von Borgmann, Leid gehören.

15 Mitgliedern berwiesen, zu dem u. a. die Stadtvv. Singe,

-

Wenn auch nicht alle Versicherungsgesellschaften die gleiche Un­tulang walten lassen, so muß dieser Fall doch allen Versicherungs­nehmern zur Warnung dienen.

Deutschlands   Außenhandel. Der auswärtige Handel des deutschen  Bollgebiets stellt sich in den fünf Monaten Januar bis Mai 1905 nach den vom faiferl. Statistischen Amt herausgegebenen monatlichen Nachweisen wie folgt:

24 von den 43

Trotz all dieser Tatsachen würde man aber vielleicht noch keine Forderungen auf Lohnerhöhung gestellt haben, wenn nicht die Be­triebsleitungen der Werften durch fortgesette Reduzierung der Die Gesamteinfuhr betrug in Tonnen: 20 857 101 gegen Affordsätze es den Kesselschmieden unmöglich gemacht hätten, in 18 224 577 und 17 579 274 in den gleichen Zeitabschnitten der beiden Beiten starter Beschäftigung soviel zu verdienen, daß der Minder- Vorjahre, daher mehr 2 632 524 beziv. 3 277 827, die Edelmetall­verdienst, der während der flauen Beschäftigungszeit erzielt wird, einfuhr 535 gegen 512 und 445 Tonnen. wieder ausgeglichen werden könnte. Die Lohnfäße von 35 bis 41 Bolltarifnummern haben eine höhere, 19 eine geringere Einfuhr als Pfennig pro Stunde sind, namentlich für den verheirateten Arbeiter, im Vorjahr. Unter den ersteren ragen hervor: Stein- usw. Kohlen (+1880 898 Tonnen), Getreide und andere Landbauerzeugnisse für die Verhältnisse an der Unterweser viel zu niedrig, um das Ein 437 272), bfälle(+ 108 997), Dele und Fette(+85 279), fommen auch nur auf das Existenzminimum bringen zu können. Steine und Steinwaren(+84 192), Materialtaren( 62 154), Eine halbwegs anständige Firma würde denn auch die Forderungen Holz und Holzwaren(+26 932), Drogeriewaren(+18 834), Tone 74 573), aber waren(+ 12 700), unter den letzteren: Erden und Erze der Kesselschmiede ohne weiteres bewilligt haben. dachten die alljährlich Hunderttausende verdienenden Werften Gisen und Eisenwaren(-22 028), Teer, Pech, Harze 17 123), Tecklenborg und Seebeck. Sie lehnten die Forderungen Baumwolle und Baumwollwaren(-17 073). Die Gesamtausfuhr betrug in Tonnen: 15 375 288 gegen Um es nicht zum 15 488 526 und 15 272 945 in 1904 und 1903, daher gegen 1904 der Messelschmiede rundweg ab. Kampf kommen zu laffen, reduzierten darauf die Arbeiter ihre For weniger 113 243, gegen 1903 mehr 102 338; die Edelmetallausfuhr derungen. Aber es half nichts, die Werften lehnten auch jetzt noch 233 gegen 183 und 163. 23 Bolltarifnummern zeigen eine Zunahme, ab. Darauf legten die Kesselschmiede die Arbeit nieder, stellten aber 20 eine Abnahme der Ausfuhr gegenüber dem Vorjahr. Die Bu gleichzeitig eine Lohnliste auf, die weit hinter den ursprünglichen nahme tritt besonders hervor bei: Erden und Erzen(+333 306 Forderungen zurückblieb und laut welcher für die Höchstentlohnten Tonnen), Eisen und Eisenwaren(+73 263), Drogerie usw. Waren eine Zulage von 1 Pf., für die Niedrigstentlohnten von 2 bis 3 Bf.(+33 204), Steine und Steinwaren(+30 731), Abfällen(+10 269), gefordert wurde. Und was taten die Firmen nun? Sielehnten die Abnahme bei Stein- usw. Kohlen(-483 820), Getreide und auch diese bescheidensten aller bescheidenen For- anderen Landbau- Erzeugnissen(-73 102), Tonwaren(-25 974), Materials usto. Waren(-24 521). derung en der Arbeiter ab, proflamierten dafür aber am Freitag boriger Woche für den Fall, daß die Kesselschmiede nicht würden, die Schließung der Werften.

bebingungslos die Arbeit wieder aufnehmen Letzte Nachrichten und Depeschen.

Der Vorlage betr. Erwerb bon Straßenland in der Die ganze Brutalität und Profitwut der Werftmagnaten tritt Bellermannstraße wird ohne Debatte zugestimmt; eine so recht in die Erscheinung, wenn man mit den geringfügigen Löhnen weitere Vorlage betr. den Bau einer zweiten Heimstätte und Forderungen der Arbeiter die Dividenden vergleicht, die für weibliche Genesende in Blantenburg- Upstall geht auf Antrag Langerhans- Peris an einen Ausschuß Jahr für Jahr die Aktionäre einheimſen. bon 15 Mitgliedern. Es gelangten zur Verteilung bei: Tecklenborg. Seebeck

Gewerkschaftliches.

Berlin   und amgegend.

1900

1901

1903

1904

1902 12 Proz. 20 Proz. 12 Proz. 12 Proz. 10 Broz. 8 Proz. 10 Prog. 10 Prog. 10 Prog.? Proz. Die Dividende bei Seebeck ist uns vom letzten Jahre momentan nicht bekannt, niedriger wie im Vorjahre ist sie aber nicht gewesen. Soviel steht fest, auch dann, wenn den Kesselschmieden eine Lohn­erhöhung von 1 oder 2 Pf. gewährt worden wäre, hätten die Herren Aktionäre noch nicht zu hungern brauchen.

An die Arbeiterschaft von Berlin   und Umgebung! Gemäß der Aufforderung der Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands   sowie in Verfolg der am 5. Juni in der Berliner   Gewerkschaftskommission gefaßten Vorläufig ist die Aussperrung also perfekt und die Tore der Resolution hat der Ausschuß derselben in seiner legten Sigung Werften sollen sich erst wieder öffnen, wenn die Messelschmiede be­beschlossen, für die um Anerkennung des Koalitionsrechts bingungslos die Arbeit aufzunehmen bereit sich erklären. Das tun kämpfenden Zigarettenarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands   sie nicht und das verlangt auch kein Arbeiter von ihnen. Sammelliften herauszugeben. Dieselben sind für Vertrauens­personen der Gewerkschaften und Partei in der Zeit von 11 bis 1 Uhr und 6 bis 8 Uhr in unserem Bureau Engel- Ufer 15 zu haben.

Bur Maroffofrage.

Paris  , 22. Juni.  ( Meldung der Agence Havas". Die Baisse eine Anzahl von Papieren an der Börse hat im Palais Bourbon  Erstaunen hervorgerufen, wo man sich fragte, ob sie nicht durch die äußere Lage begründet sei. In dieser Hinsicht wurde Rouvier in den Wandelgängen derkammer von Deputierten befragt. Rouvier erklärte dar­auf, daß die pessimistischen in Umlauf gesetzten Gerüchte vollständig grund­los feien. Die Verhandlungen zwischen Frankreich   und Deutschland  nehmen den normalen Berlauf. Jeder Wahrscheinlichkeit nach werde die von der französischen   an die deutsche Regierung gerichtete Note bezüglich Maroffos offiziös den Signatarmächten der Madrider Konvention mitgeteilt werden.

Paris  , 22. Juni.  ( W. T. B.) Der internationale Kongreß für Aderbau in den Kolonien ist heute eröffnet worden. England, Deutschland  , Holland  , Italien   und die Vereinigten Staaten   sind ver­treten. Der Kongreß beschloß die Bildung eines internationalen wissenschaftlichen Ausschusses, welcher die Aufgabe hat, alle die Ader­bau und die Industrie in den Kolonien berührenden Fragen zu studieren. Ein Ausschuß, welcher in Paris   im Sommer zufammen­treten wird, ist unter Borfiz Lapoffans gebildet worden.

Beteiligt an der Aussperrung sind in erster Linie die Organi fationen der Metallarbeiter, Werftarbeiter, dann die Schmiede, Holz­arbeiter und ferner noch eine Anzahl anderer, jedoch diese nur mit einer fleineren Mitgliederzahl, außerdem auch eine Anzahl Arbeiter, Brüssel, 22. Juni.  ( W. T. B.) Die Abgeordnetenkammer hat Listen, welche von der Berliner   Gewerkschaftskommission die feiner gewerkschaftlichen Organisation angehören. einstimmig eine Gesetzesvorlage betreffend die zwischen Belgien  , herausgegeben werden, sind nur mit derselben abzurechnen. Was werden wird? Nun vorläufig fann man sich eine Ant- Rußland, der Schweiz  , Spanien  , Schweden  , Dänemark  , Griechenland  Ebenso sind alle Gelder, welche in Berlin   und Umgebung ge- wort darauf geben durch einen Anschlag, den eine andere Werft, und Rumänien   abgeschlossenen obligatorischen Schiedsgerichts­Bandervelde( Soz.) hebt hervor, daß sammelt und für die streifenden Zigarettenarbeiter und nämlich die Rickmers'sche in Geestemünde  , am schwarzen Brett" verträge angenommen. Arbeiterinnen bestimmt sind, an A. Körften, Engel- Ufer 15, ihres Betriebes Mittwochabend veröffentlichte. Ganz lafonisch wird ein Vertrag mit dem König von Schweden   und Norwegen   ab­zu senden. da den Arbeitern bekannt gegeben, daß, wenn nicht bis geschlossen worden sei und fragt, ob die Regierung, da ein König von Norwegen   nicht mehr vorhanden sei, mit diesem jezt unab­Die Quittungen erfolgen öffentlich im Vorwärts". Ge Freitagabend die Differenzen bei Zedlenborg hängigen Lande besondere Verhandlungen anzuknüpfen gebente. Der werkschaftslisten oder Sammlungen dürfen nur innerhalb des und Seebeck gefchlichtet seien, an diesem selben Minister des Aeußern erklärt, der König von Schweben habe den Vertrag eigenen Gewerbes zirkulieren. Freitag auch die Rickmers'sche Werft ihren Befür Schweden   und Norwegen   unterzeichnet, er sei damals zweifellos trieb einstellen werde. Dadurch werben alsdann weitere gefeßmäßiger Mandatar des legtgenannten Landes gewesen und diefer Vertrag binde die Nation auf alle Fälle für die Zukunft. 800 Mann aufs Straßenpflaster geworfen.

"

Der Ausschuß der Berliner   Gewerkschaftskommission. Die Marmorarbeiter hielten am Mittwoch im Englischen Garten Die Arbeiter find tros alledem guten Mutes. Bereit zur Ver eine Versammlung ab, in welcher die Tarifkommission den Entwurf des neuen Tarifes vorlegte. Dieser enthält gegen den alten wesent- ständigung sind sie selbstverständlich nach wie vor. Aber die Werft­liche Verbesserungen, die fich auf Arbeitszeit, Lohn und Ueberstunden gewaltigen wollen nicht. Ihre Presse kündigt bereits an, daß, wenn erstreden. Der Lohn für Steinmetzen, welcher bisher 65 Pf. in der auch die Rickmers'sche Aussperrung die Arbeiter nicht zur Unter­Werkstätte, 70 Bf. auf Bau betrug, foll allgemein auf 75 f., für werfung bringen werde, man beabsichtige, in den nächsten Tagen Schleifer, jezt 45 und 50 Pf., auf 60 Pf. erhöht werden. Die ebenfalls die Werften in Vegesack   und Bremen   zu schließen. Arbeitszeit foll täglich acht Stunden betragen. Nach längerer Der protenhafte Uebermut der Werftherren fennt also feine Debatte über die Festfehung der Spesen bei Arbeiten außerhalb der Werkstätte wurde der Entwurf von der Versammlung gutgeheißen. Ein Affordtarif foll vorgelegt werden, sobald der Lohntarif bei den Unternehmern auf Schwierigkeiten stößt.

Grenzen und schent vor feiner Vergewaltigung zurüd. Schweren Tagen geht die Arbeiterschaft an der Unterweser entgegen. Aber sie ist im Stampf gestählt, und im Vertrauen auf die Gerechtigkeit ihrer Sache baut sie auf die Solidarität der gesamten deutschen  Arbeiterschaft, wissend, daß ihr diese Solidarität auch in diesem Die Maurer sind in Koburg   in einen partiellen Streit einge neuesten Stampfe gegen die Willtürherrschaft einer Kleinen aber treten. 30 Mann haben die Arbeit niedergelegt. mächtigen Unternehmerclique nicht fehlen wird!

Deutfches Reich.

Die Revolution in Rußland  . Petersburg, 22. Juni.  ( W. T. B.) Die Birschewija Wedomosti" meldet nach den Rußtije Wedomosti": Im Kreise Scharuchan, Gouvernement Eriwan, zerstörten Aufrührer, deren Zahl auf 37 000 angegeben wird, vier armenische Dörfer und wurden dann bei einem Angriff auf das verschanzte Ulianoraschan mit einem Verlust von etwa 100 Toten zurückgeschlagen. Das Dorf Chulundian wurde drei Tage von Soldaten gehalten. Nach Eintreffen einer Sotnie Ver­stärkung schlug der Kommandeur der Truppen die regelrechten Unstürme der Aufrührer ab und brachte ihnen große Verluste bei. Getötet wurde ein Aufrührer mit grünem Turban. Nachts gingen die Kosaten zum Angriff über und nahmen 870 Mann gefangen und er­beuteten eine schwarze Fahne mit der Hand des Propheten und eine Menge Waffen. Es wurden mohammedanische Proklamationen auf­gefunden, in denen Schiiten und Sunniten zu gemeinsamem Kampfe aufgefordert werden.

Die Binnenschiffer haben einen schönen Erfolg erzielt. Jm März richtete die Mitgliedschaft Binnenschiffer, eine Seltion des Die allgemeine Metallarbeiter- Aussperrung ist Mittwoch abend Berbandes der Hafenarbeiter, an die Gesellschaften und Privat- auch in Nürnberg   eingetreten. Eine genaue Angabe über den Umfang Schiffer das Ersuchen, den Lohn auf 100 mt. monatlich zu erhöhen. der Aussperrung ist zurzeit nicht möglich. Wie unser Korrespondent Eine Antwort wurde zum 15. Mat erwünscht. Sofort erflärten fich meldet, haben alle 35 in Betracht kommenden, dem Industriellen­eine größere Anzahl Gesellschaften auf der Elbe   bereit, die Forde verband angehörigen Betriebe, bie etwa 10 000 Arbeiter insgesamt rung zu bewilligen und wurde der neue Lohn ab 1. refp. 15. Mai beschäftigen, ausgesperrt, darunter auch die Direktion des Siemens­gezahlt. Die Schiffahrtsgesellschaften der Havel   sowie der Oder Schudert- Wertes, dessen Direktion sich erst vor einigen Wochen mit haben ebenfalls zum größten Teil die Forderung bewilligt. Allein den Arbeitern über beven Forderungen geeinigt hat, nun aber dem ausgeschloffen hatte sich die Privat- Schiffer- Transport- Genossen Beschluß des Metallindustriellen- Verbandes Folge leisten muß. Verantw. Red; Franz Rehbein  , Berlin  . Inferate verantw.( mit Ausnahme der NeueWelt" Beilage): Th.Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanft. Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u.Unterhaltungsbl.

D

Ministerkrisis in Schweden  ? Stockholm  , 22. Juni.  ( W. T. B.) Nya Dagligt Allehanda" will wissen, die Regierung habe am Dienstag das Abschiedsgesuch eingereicht. Das Blatt verlangt, daß ein Minifterium aus allen Parteien ein Koalitionsministerium gebildet werde.