Nr. 144. 22. Jahrgang.
verden.
2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Was liest der Arbeiter?
"
Es ist bekannt, daß der Vorwärts " seit dem 1. April auch den Wünschen seiner vielen Leser in den Berliner Vororten insoweit entgegengekommen ist, als er in einer besonderen
Vorortbeilage
die kommunalen und lokalen Ereignisse der vielen Gemeinden rings um Berlin herum weit mehr als früher schon geschehen, berücksichtigt. Bisher war es solchen Abonnenten in den Vororten, die ihr Blatt durch die Post bezogen haben, zum Teil nicht möglich, diese besondere Ausgabe zu erhalten. Dieser Mangel ist jekt durch ein Uebereinkommen mit der Post beseitigt worden. Wir bitten diejenigen Poft Abonnenten, die die Vororts- Ausgabe beziehen wollen, bor Beginn des neuen Vierteljahres das Blatt wie folgt zu bestellen: ,, Vorwärts", Berliner Voltsblatt, Ausgabe für Berlin und Vororte.
Freitag, 23. Juni 1905.
( Schluß folgt.) rice so dau
Partei- Angelegenheiten.
Erster Wahlkreis. In der Versammlung, die
haben, daß aber eine große Anzahl namentlich dem Verbande nicht gestellten der Vereine und Genossenschaften des Zentralverbandes angehörender Vereine den Tarif nicht anerkannt haben. In einer find folgende Einrichtungen als nach Lage der Dinge heute im allgrößeren Anzahl von Genossenschaftsbäckereien sind allerdings auch gemeinen durchführbar und angemessen zu bezeichnen." die Bäder nicht organisiert. Sieht man von diesen Bädereien mit fchloffene Vereine den Tarif nicht anerkannt. Der Referent spricht nicht organisierten Bädern ab, so haben 17 dem Berband angedie Erwartung aus, daß auch diese den Tarif bald zur Einführung bringen werden, in den übrigen Vereinen, wenn sich die Bäcker ihrer Gewerkschaft anschließen, die Vereinsleitungen aber von selbst zur Einführung des Tarifs gelangen werden. Lorenz( Geschäftsführer der Einkaufsgesellschaft) begründet folgenden Antrag: Der Zweite ordentliche Genossenschaftstag des kommenden Dienstag, abends 8 Uhr, in den Arminhallen, Bentralverbandes deutscher Konsumbereine vom 19. bis 21. Juni Kommandantenstr. 20, stattfindet, spricht Genosse Statisti beschlossene Resolution Johannes, wonach lediglich auf Grund des wartet. in Stuttgart beschließt, die auf dem Hamburger Genossenschaftstage über Die Reptilienpresse". Zahlreiches Erscheinen wird ermit den Bädern vereinbarten Tarifs Verhandlungen mit dem Zentralverband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Fünfter Wahlkreis. Sonntag, den 25. Juni: Familienausflug eingeleitet werden sollten, aufzuheben, und beauftragt den Vorstand der 7. Abteilung nach Pichelswerder. Treffpunkt: 9 Uhr, Bahnhof des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine, mit dem Vorstand Grunewald . Nachzügler in Bichelswerder beim alten Freund. Der des Zentralverbandes der Handels, Transport- und VerkehrsVorstand. eines neuen Tarifes in Verhandlung zu treten und, falls eine Ber arbeiter und-arbeiterinnen Deutschlands aweds Ausarbeitung einbarung erzielt wird, diesen Entwurf dem nächstjährigen Genossenfchaftstage vorzulegen. Bei der Vereinbarung ist darauf Rüdsicht zu nehmen, daß der einheitliche Charakter der mit den Gewerk fchaften abzuschließenden Tarife bewahrt bleibt.
Aus der Stadtverordneten- Versammlung.
Das Schicksal der Waisenanstalt Rummels. burg ist besiegelt. Die Verwandlung, die der Magistrat fordert und der Ausschuß gutgeheißen hat, ist vom Plenum beschlossen worden. Herr Caffel tröstete:„ Wir heben ja die Anstalt nicht auf." wiewohl er so gut wie jeder andere weiß, daß sie als Erziehungsanft alt" mit diesem Beschluß tatsächlich nahezu aufgehoben wird.
Ein Arbeiterblatt sollte die Antwort lauten, und als Arbeiterblatt am Drt tommt seinem Inhalt nach einzig ver, Vorwärts" in Betracht. Leider kann die Antwort auf die gestellte Frage nicht rückhaltlos mit" Ja" erteilt Gewiß ist es richtig, daß der Vorwärts ", namentlich seitdem er im eigenen Betriebe der Partei hergestellt wird, außerordentlich an Verbreitung gewonnen hat. Wo ist ein politisches Parteiblatt in Berlin , das über: 92 000 Abonnenten aufweisen fann, dessen Auflage in knapp drei Jahren um 80 Proz. zugenommen hat? Aber als das Blatt der Berliner Arbeiter tann der ,, Vorwärts" sich trotz diefes gewaltigen Erfolges wenigstens insoweit nicht bezeichnen, als neben ihm noch andere Zeitungen in der Arbeiter schaft eine beträchtliche Rolle spielen. Noch sind viele zehntausende Arbeiter in Berlin vorhanden, die für bürgerliche Blätter ihr Geld hingeben. Zwar hat der beschämende zu stand ein Ende genommen, daß Berliner Proletarier aus der Freisinns presse sich ihre geistige Nahrung holen; an die Stelle dieser Zeitungen aber find jene unparteiischen Drgane getreten, die ihrer Leserschaft schlimmer als es je die liberale Bresse vermochte, mit ödem Tratsch und Klatsch das Der Antrag ist dadurch veranlaßt worden, daß der Verband der Hirn verkleistern. Gegen die unparteiisch schillernde Presse Transportarbeiter Verhandlungen auf Grund des Bäckereitarifs abmuß sich in Wohnung und Werkstatt die Agitation wenden gelehnt hat, weil ihm die Bädereiarbeiterforderungen nicht genügen. Die Genossenschaften waren aber infolge des vorjährigen Beschlusses und jeder unserer Parteigenossen und Genoffinnen hat in nicht in der Lage, auf anderer Grundlage mit den Transport nächster Nachbarschaft Gelegenheit, in dieser Agitation der arbeitern zu verhandeln, und es entstand eine recht unangenehme Partei und dem Parteiorgan neue Anhänger zu werben! arbeiterverband, da der Verband nun einen Kleinfrieg mit den Situation zwischen den Genossenschaften und dem TransportAus diesem langen und heftigen Streit um Rummelsburg einzelnen Vereinen zu führen begann. Der obige Antrag soll eine ist nun die Waisenverwaltung als„ Siegerin" herborBrücke für neue Verhandlungen darstellen. Auch er ist eine Frucht gegangen, aber wir glauben nicht, daß sie ihres Sieges" froh der in Köln geführten Verhandlungen. Daß der Antrag angenommen fein wird. Die wiederholten Debatten, die über diesen Umwird, liegt auch im Selbstinteresse der Genossenschaften, da doch nicht wandlungsplan geführt worden sind, haben die skandalösen jede Genossenschaft besondere Tarifverträge abschließen kann, sondern hier möglichste Einheitlichkeit geschaffen werden muß. Die Genossen. Mißstände unserer Berliner Waifenpflege in all ihrer Straßfchaften erflären sich durch den Antrag zu neuen Verhandlungen heit gezeigt. Auch in der gestrigen Sißung wurde hierzu von bereit, es ist damit nicht gesagt, daß mun ohne weiteres die früher unseren Parteigenossen noch mancher Beitrag geliefert. werden sollen. Die Annahme aller dieser Forderungen erscheint uns noch einmal den zwingenden Beweis, daß die Familienpflege gestellten Forderungen des Transportarbeiterverbandes bewilligt Bernstein , Stadthagen und Tolksdorf führten auch heute noch unmöglich. Die Genossenschaften sind aber ohne unter feinen Umständen den Vorzug vor der Anstaltspflege weiteres bereit, die allgemeinen gelverkschaftlichen Forderungen zu bewilligen, die Gewerkschaften als die berufenen Vertreter der Ar- berdient. Was die Redner des Magistrats, die Stadträte von beiter anzuerkennen und mit ihnen zu verhandeln, sie sind auch Friedberg und Straßmann, hiergegen borbrachten, bereit, Tarifverträge abzuschließen. Wir erwarten aber auch von war ein mattes Gerede. Oberbürgermeister Kirschner schwieg. Er den Transportarbeitern, daß sie einem Waffenstillstand zustimmen fühlte wohl, daß hier kein Ruhm zu holen war; darum ließ werden, bis die Verhandlungen zu einem gedeihlichen Abschluß ge- er die zweite und dritte Garnitur reden. Auch Herr Cassel führt worden sind.( Beifall.) In der Diskussion erklärt Altmann( Vorsitzender des Bäder- mit der die sozialdemokratischen Redner ihre Ueberzeugung hatte keinen guten Tag. Gegen die leidenschaftliche Wärme, bes Tarifs zufrieden sei. Immerhin hätten sich noch einige Vereine verfochten, stach sein tönendes Bathos sehr unvorteilhaft ab. verbandes), daß der Verband im allgemeinen mit der Durchführung fehr ablehnend verhalten, und er hätte manchmal etwas auf. Das Ergebnis der Debatte war, wie schon gesagt, die Annahme bringlich" werden müssen( Seiterkeit), um etwas zu erreichen. Der der Magistratsvorlage. Zugleich wurde aber ein Antrag Verband sei bei Durchführung des Tarifs sehr loyal verfahren, die unserer Parteigenossen angenommen, durch den der Magistrat örtlichen Verhältnisse feien stets berücksichtigt worden. Wo seitens um Einsetzung einer gemischten Deputation erfucht der Vereine Entgegenkommen gezeigt worden sei, da habe man über- wird, die mit der grundsäßlichen Prüfung der Frage Anstaltsall längere Uebergangszeiten bewilligt. Frau Steinbach: Es st mir zweifelhaft, ob die vorliegenden pflege oder Familienpflege" betraut werden soll. Es wird sich Anträge durchgeführt werden können, Unter die Forderungen ist also Gelegenheit finden, dort noch einmal die Mißstände die Einführung des Achtuhr- Ladanschlusses aufgenommen. Ich fann unserer Waisenpflege zu beleuchten. Und der Leiter der Stuttgart , 21. Juni 1905, dieser Forderung für alle Tage nicht zustimmen. Als Frau muß Waifenverwaltung wird noch einmal in die Rage kommen, Zweiter Verhandlungstag ich sagen: der Achtuhr- Ladenschluß ist am Sonnabend und an den all' diese Mißstände mit den haltlosen Argumenten zu verDie heutige Sigung wird vom Vorsitzenden Radestock eröffnet Abenden vor Festtagen nicht möglich. Die Frau fibt auf Stecknadeln teidigen, nach denen er gestern in seiner Hilflosigkeit haschte. und geleitet. am Sonnabend, bis der Mann mit dem Lohn nach Hause kommt. Bor Eintritt in die Tagesordnung stellt er die Meldung ber- Sie kann meist ihre Einkäufe nicht vor 8 Uhr erledigen. Durch über die Licht- und Luft- Sportbäder hervorzuAus dem weiteren Verlauf der Sigung ist die Debatte schiedener Tagesblätter richtig, derzufolge das württembergische führbar wäre die Forderung nur, wenn der Achtuhr- Ladenschluß Ministerium des Innern auf dem Kongreß nicht vertreten sei. Das allgemein gefeßlich festgelegt wäre. Auch die völlige Sonntagsruhe heben. Gegenüber unserem Genossen Weyl, der die Einrichhalte ich bei der heutigen Lage der Berhältnisse für schwer möglich. tung solcher Bäder den Aufgaben der Kommune zuzählte, berDer Vorsitzende des Stuttgarter Konsumvereins gibt eine Er- Man treibt dadurch die Mitglieder in die am Sonntag geöffneten trat Stadtrat Straßmann die beschämend rückständigen AnGeschäfte. flärung ab, wonach die in einem Artikel des Gewerkschaftsorgans Den Vertretern der Gewerkschaften wird eine doppelte Redezeit heitswesens sich einen Namen gemacht hat. Auch Herr der Transportarbeiter aufgestellte Behauptung, der Stuttgarter schauungen, durch die dieser Leiter unseres städtischen GesundKonsumverein berbiete es seinen Angestellten, sich gewerkschaftlich zu bon 20 Minuten gewährt. Langerhans hieb in diefelbe Sterbe; ihm wird man's organisieren, auf unwahrheit beruhe. Ein Vorstandsmitglied des Friedrich( Vertreter der Gewerkschaft der Lagerhalter): Konsumvereins sei sogar Gewerkschafter. Er erwähnt weiter die Gegen die Ausführungen Kaufmanns habe ich nichts einzuwenden, nicht weiter übelnehmen wollen. Der Antrag der sozialdemoin einer Versammlung von einer hier am Kongreß teilnehmenden sie decken sich theoretisch mit unserer Ueberzeugung. Wir hoffen zu kratischen Fraktion, der die Errichtung von Licht- und LuftDame getane Aeußerung, im Stuttgarter Konsumberein herrschten festen Vereinbarungen über die Arbeitszeit der Lagerhalter und Sportbädern durch die Gemeinde forderte, wurde abgelehnt. feine idealen Zustände. Was ideale Zustände feien, darüber könne Lagerhalterinnen zu kommen. Beschwerden haben wir darüber, daß angenommen wurde nur ein von freifinniger Seite gestellter man verschiedener Meinung sein. Die Höflichkeit gegen eine Dame die gefeßliche Ruhezeit nicht immer eingehalten ist und die Manto- Antrag, die hierauf bezügliche Petition des Verbandes der und die Gastfreundschaft einem hier weilenden Gaste gegenüber ver- gelber zu gering find. Vor allem aber müssen wir auf feste Be deutschen Aerztebereine dem Magistrat zur Berücksichtigung biete ihm aber, näher auf den Vorwurf einzugehen. zahlung bringen und uns gegen den Lohn nach Prozenten vom Um Dem Referate des Verbandssekretärs aufmann über fab erklären. Frau Steinbach hat hier merkwürdigerweise nur bas u überweisen. Wenig, und vielleicht noch nicht mal aus gutem Die weitere Entwicklung des genossenschaftlichen Arbeitsverhält- tonfumenteninteresse berücksichtigt. So traurig steht es mit den Herzen! niffes" lag folgende vom Vorstand und Ausschuß den Delegierten Mitgliedern der Konfumbereine nicht, daß sie nicht den AchtuhrVon der Milchzentrale. In der Brauerei Friedrichshain fand vorgeschlagene Resolution zugrunde: Ladenschluß auch am Sonnabend vertragen fönnen. Die Genoffen- gestern um 1 1hr eine außerordentliche General- Verschaften haben auch das Interesse ihrer Angestellten zu berüdsichtigen.ammlung der 8entrale für Milchberwertung statt. In Von den Gewerkschaften wird für die Lohnzahlung am Freitag ein- der Generalversammlung vom 6. Januar war befchloffen worden, getreten, und diese Forderung wird immer allgemeiner durchgeführt. einen legten Verfuch zur Unterbringung von 6000 Geschäftsanteilen Die Angestellten sind auch Menschen, denen eine gewiffe Ruhezeit zu der Milchzentrale zu machen; falls die Unterbringung bis zum gönnen ist.
Die Abonnenten erhalten dann zum üblichen Preise von 1 M. 10 Pf. pro Monat die Vororts- Ausgabe überwiesen. Wenn irgendwo, so erwächst unsern Parteigenossen in den Vororten die Pflicht, dem Vorwärts" neue Lefer zuzu führen!
Zweiter ordentlicher Genossenschaftstag des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine.
Ministerium ist vertreten.
Für die kaufmännischen Angestellten der Vereine und Genoffenschaften des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine sind folgende Einrichtungen als nach Lage der Dinge heute durch führbar und angemessen zu bezeichnen:
Für die Ladenangestellten: Achtuhr- Ladenschluß. Für die Kontor- und Lagerangestellten: achtstündiger Arbeitstag.
Für sämtliche Angestellte: Arbeitsruhe an Sonn- und Fest tagen; jährlich eine Woche Ferien unter Fortzahlung des Gehalts. Anstellung und Besoldung jämtlicher Angestellten durch den Verein. Im Falle militärischer liebungen Fortzahlung des Gehalts bis zu Die Entlassung eines Angestellten kann nur unter folgenden Boraussetzungen erfolgen:
sechs Wochen.
a) bei beabsichtigter Verminderung des Personals, wobei zu nächst die zuletzt angestellten Personen der in Betracht kommenden Kategorien zu entlassen sind; b) bei Erkrankung von mehr als dreimonatiger Dauer; c) bei sonstiger persönlicher Unbrauchbarkeit. Die gesetzlichen Entlassungsgründe(§ 72 des H.-G.) werden, soweit sie nicht durch b eingeschränkt sind, durch die vorstehenden Bestimmungen nicht berührt. Falls bei Differenzen zwischen kaufmännischen Angestellten und Verwaltung erstere die Sinzuziehung der Vertrauensperson der Gewerkschaft wünschen, so ist diese seitens der Berwaltung als der vollberechtigten Bertretung für die Interessen der Angestellten anzuerkennen und demgemäß mit ihr zu verhandeln.
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1. Mai nicht gelänge, follte darauf verzichtet werden, den MilchFleißner Dresden : Die von Frau Steinbach geschilderten markt durch Festsegung eines Mindestpreises au regulieren; den MitZustände sind vorhanden, müssen aber geändert, nicht tonserviert gliedern des Milchrings follte es dann freistehen, zu jedem beliebigen Preise werden. Die Verhandlungen in Köln haben, soweit es sich um die zu verpachten, während der Milchring feinerlei Verpflichtung zur AufGenossenschaftsbewegung handelte, nicht auf der Höhe gestanden. nahme unverpachteter Milchvorräte mehr hätte. Die Unterbringung der Daß unsere Mitglieder noch sehr der Erziehung bedürfen, ist auzu - 6000 neuen Geschäftsanteile ist trop einer umfangreichen Agitation geben, aber gerade das ist Aufgabe der Gewerkschaften. Die An- in den Streifen der Milchproduzenten nicht gelungen. Vorstand und träge faffe ich als prinzipielle Erflärung auf. und unter diesem Ge- Aufsichtsrat der Milchzentrale haben jedoch den Mitgliedern einen fichtspunkt halte ich sie für durchaus annehmbar. gedruckten Antrag unterbreitet, wonach der frühere Beschluß der in Köln von Josephson- Hamburg auf den Dessauer Verein als un- eine Festfegung des Milchpreises auf 12 Pf. ausgesprochen werden Beus Dessau weist die Angriffe auf dem Gewerkschaftstongreß Generalversammlung vom 6. Januar aufgehoben und statt dessen gerecht zurüd. Josephson habe in Köln behauptet, im Dessauer follte, wobei dem Milchring von diesen 12 Pf. in Zukunft eine AbKonsumberein würde ein Monatsgehalt von 20. gezahlt und nur gabe von einem halben Pfennig zufallen sollte, so daß die Mitmit Mühe sei dieses Gehalt um 5 m. erhöht worden. Tatsächlich sei glieder im ganzen für ihre Milch 11% Pf. frei Berlin erhalten früher für Lehrmädchen im ersten Vierteljahr ein Anfangsgehalt würden. Die Abnahmepflicht des Milchringes sollte tünftig von 20 m. gezahlt worden, im zweiten Vierteljahr seien 30 M. ge- nur für denjenigen Teil der Milchproduktion eintreten, der zahlt und dann sei jedes Bierteljahr das Gehalt um 5 2. bis zur fich aus dem Durchschnitte der drei milchknappen Monate SepBöhe von 60 M. gestiegen. Auf Veranlassung der Organisation fei tember, Oftober und November ergebe: die Mehrproduktion über der Monatslohn in Wochenlohn umgewandelt worden und eine Woche 20 Proz. dieses Durchschnittes solle den Mitgliedern des Milchringes Ferien bewilligt worden. Lehrmädchen erhielten im ersten Viertel nur zu dem Sage vergütet werden, den die Milchzentrale selbst jahr wöchentlich 5 M., der Wochenlohn steige, bis er im achten herausgewirtschaftet hätte. Bei diesem Antrage würden die märtiVierteljahr 14 M. betrage. Die Angestellten hätten sich damit zu- fchen Milchproduzenten, die nach der wiederholten Erklärung des Bei Bedarf an laufmännischen Arbeitskräften sind diese durch frieden gegeben. Milchringes nicht unter 13% Pf. pro Liter produzieren können, ihre den Arbeitsnachweis des Handlungsgehülfenverbandes am Orte Josephsohn Hamburg( Vertreter des Verbandes der Milch mit 2 Pf. unter den Produktionstosten an den cbent. durch den Zentralarbeitsnachweis dieser Organisation au Handlungsgehülfen): Die vom Referenten aufgestellten Grundsäße Miloring zu liefern haben, wobei ein erheblicher Bruchteil beziehen. Das Recht der Verwaltung der Konsumbereine, aus haben unsere Zustimmung erhalten unter der Vorausseßung, daß der ihrer Produktion vielleicht nur 6 oder 7 Pf. erzielen würde. nahmsweise aus ihren Mitgliedern auch gewerkschaftlich Organisierte Inhalt des Schlußfahes über die örtlichen Verhältnisse" nicht von Bur Frage des Imports dänischer Milch fagte Herr Ring: Es anderer Berufe für faufmännische Arbeiten anzustellen, wird hier- leistungsfähigen Bereinen für sich in Anspruch genommen wird. Die fei allerdings von den nordischen Landwirten in Berbindung mit durch nicht beschränkt. Einwendungen von Frau Steinbach gegen den Achtuhr- Ladenschluß den Organisationen der Milchhändler beabsichtigt, den Import der Soweit günstigere Arbeitsbedingungen bereits bestehen, unter- find ganz berfehlt. Wir sind doch alle der Ueberzeugung, daß die dänischen und der schwedischen Milch in großen Baffinwagen nach liegen diese durch die vorstehenden Bestimmungen teiner Ein- rüdständigsten Einrichtungen nicht die ertragreichsten find. Es ist Berlin durchzuführen, wodurch der Bezugspreis für diese ausländische schränkung. auch unrichtig, daß die Arbeiterfrauen auf den Lohn angewiesen sind. Milch unter den Ringmilchpreis finten würde, selbst wenn man die Bei Durchführung dieser Bestimmungen sind die örtlichen Ver- den der Mann am Sonnabend spät abends nach Hause bringt. Es Eisenbahnfracht in Betracht ziehe. Nach den Schritten, die er jedoch hältnisse in angemessener Weise zu berüdsichtigen." werden in vielen Industrien Vorschüsse gezahlt.( Biderspruch. Der im Interesse der Milchzentrale bei den Behörden unternommen habe, Der Referent erinnert an den im vorigen Jahre in Hamburg Konsumberein Leipzig- Blagtoib, einer der größten, hat den Achtuhr- fönne er ben Genossenschaftern die bestimmte Versicherung geben: gefaßten Beschluß, den Vereinen den mit dem Verbande der Bäcker Ladenschluß ohne nachteilige Folgen durchgeführt. niemals werde einer der angekündigten Baffinwagen mit aus bereinbarten Arbeits- und Lohntarif zur Annahme in den Genossen- Die Debatte wird hierauf durch einen Schlußantrag gefchloffen. ländischer Milch zur Konkurrens für die märkischen schaftsbäckereien zu empfehlen, und gibt ein ausführliche Statistit Die beiden Anträge werden einstimmig an- Milchproduzenten in Berlin erfcheinen.( Großer über die Durchführung dieses Beschlusses. Die Statistit ergibt, genommen, der erste Antrag mit einem Amendement Feuerstein, Beifall daß die großen dem Verband zugehörigen Konsumbereine den Tarif wonach in dem Einleitungsfage die Worte im allgemeinen" ein- Hoffentlich äußern die Behörden sich zu dieser Mitteilung über in ihrer großen Mehrheit in den Genoffenschaftsbädereien anerkannt I gefügt werden, so daß er lautets für die laufmännischen An- die zugunsten der Agrarier beabsichtigten Weilchsperre