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Bon Interesse ist eine Uebersicht über die Parteientwickelung in fellschaftsordnung abzielten. Hervorgehoben wurde, daß bisher kein des Vereins Socol" wurden wegen Uebertretung des§ 8 des

den letzten Jahren:

Liberalen

Freifinnig- Demokraten Sozialdemokraten Die gesamte Rechte

Gewinn

1901

118 898 33 274

1905 160 000

46 207

51 858

18 584

65 743

27 473

77 620

38 270

201 144278 764

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Sozialdemokraten in der Stichwahl stehen. Den Chriftlich- Historischen erst der Geistestrante vorgeführt werden sollte, der Geld in die Staatsgefährliche polnische Turnerinnen. Eine vereinspolizeiliche geben fie aber den Vorzug, obschon die auch zur Regierungspartei Kaffe legt, entscheidet der Oberstaatsanwalt die furchtbare Frage. Haupt- und Staatsaktion hat jezt in letter Instanz gerichtliche gehören. Genosse Tat steht in Franeker   in der Stichwahl mit Vor einiger Zeit fungierte einmal ein Staatsanwalt, dessen Billigung erfahren. In Gnesen   existierte eine Damen- Turnabteilung, einem Chriftlich- Historischen; da find aber die Liberalen keine An- blutige Strafanträge bei Bagatellvergehen allgemein Aufsehen er- die sich Socolice" nannte und in gewiſſen Beziehungen zum hänger des Alt- Liberalismus. polnischen Turnverein Socol" stand. So turnten die Damen Uebrigens, die Liberalen müssen vorsichtig sein, denn in mehr regten; er wurde bald darauf berrückt. Soll man an der Geistes- unter Zeitung desselben Turnwarts in den Räumen des Socol" als zwei Dugend Kreisen haben die Sozialdemokraten die Ent- frankheit von Staatsanwälten etwa so lange zweifeln, bis sich einer an dessen Geräten. Mitglieder der" Socolice" gerieten mit dem scheidung zwischen Liberalen und Klerikalen in Händen. zeigt, der aus Wahnsinn immer auf Freisprechung plädiert? " Socol" in Differenzen, weil sie nicht mehr an an dessen Unser Parteivorstand hat folgende Parole ausgegeben: Aus der Debatte des Vortrags sei noch eine interessante Einzel- Beranstaltungen fich beteiligen wollten. Räume, Geräte Parteigenossen! Der Kongreß im Haag hat beschlossen, heit erwähnt. Es wurde die Frage erörtert, ob es zulässig er- und Turnwart wurden der Socolice" entzogen, und sie bei Stichwahlen ausschließlich solche Kandidaten zu unterstüßen, die scheine, sozialdemokratischen oder anarchistischen Gefangenen die verfiel der Auflösung. Zugleich bildete sich ein neuer Turnverein fich für die sofortige Durchführung des allgemeinen Wahlrechtes Lektüre ihrer Parteischriften( Zeitungen 2c.) zu gestatten. Für Straf- aus polnisch redenden Damen, dem sich die Hallen und Herzen erflären. g Darum trägt der Parteivorstand den Organisationen auf, den anstalten wurde diese Frage von vornherein verneint, was die Socols" weit öffneten, aber nur unter der Bedingung, daß die folgenden Kandidaten die Frage vorzulegen: Untersuchungsgefangenen anbetrifft, so haben fich in der Braris Mitglieder des neuen Vereins sich an allen Veranstaltungen des in der Socol" beteiligten. Das Statut erhielt eine derart verpflichtende Sind Sie Anhänger des allgemeinen Wahlrechts und be- Zweifel ergeben. In einem konkreten alle hatte der Richter die Bestimmung. The noch der neue Verein eine Sigung halten zwecken Sie mit Ihrer Befürwortung des Blanko- Verfassungs- Lektüre eines sozialdemokratischen Blattes genehmigt, die Gefängnis- fonnte, griff die heilige Hermandad ein. Er wurde bor­artikels, die Einführung des allgemeinen Wahlrechts auf dem verwaltung die Zulassung aber verweigert. Diefer letztere Stand- läufig polizeilich geschlossen, weil es ein Verein fei, fürzesten Weg zu erreichen?" punkt wurde von der Oberstaatsanwaltschaft gutgeheißen. Diese welcher bezwecke, bezwecke, in Versammlungen Versammlungen politische Gegenstände Diese Frage wird an 21 mit Namen genannte Kandidaten ge- Entscheidung wurde von allen Rednern gebilligt: Das Untersuchungs- zu erörtern, und dem deshalb" Frauenspersonen" nicht angehören stellt werden. gefängnis sei eine staatliche Anstalt und der Staat könne, auf keine dürften. Die Damen B. und Cz., die sich an der Bildung beteiligt Anweisung. Zu erwarten ist aber, daß die sozialdemokratischen Borschub zu leisten, die auf den Umsturz der staatlichen und Ge- verurteilt, und das Landgericht sprach auch seinerseits die Schließung Für die anderen Kreise enthält sich der Parteivorstand einer Weise gezwungen werden, in seinem eigenen Hause Bestrebungen hatten, wurden in zweiter Instanz vom Landgericht Gnesen   wegen Hauſe Bestrebungen Uebertretung des§ 8 des preußischen Vereinsgesetzes zu Geldstrafen Wähler überall links stimmen werden. auch sozialdemokratischer 2c. Schriftsteller nach derartiger Lektüre ver- Turnvereins langt habe. Vereinsgefezes verurteilt. Und zivar, weil fie Frauens­Diese Auffassung ist geradezu verfassungswidrig. Die personen" entgegen dew§ 8 in den Socol" aufgenommen Sozialdemokratie ist eine durchaus gleichberechtigte Partei, und es ist hätten, obwohl der Socol" ein politischer Verein im Sinne des§ 8 nicht die Aufgabe des Strafvollzugs, geschweige der Untersuchungshaft, fei. Nicht weniger als 45 Seiten brauchte das Landgericht, um diese gegen die Sozialdemokratie zu agitieren. Hält man die Anwesenheit will, so wurde etwa folgendermaßen deduziert: Der Socol" in Urteile zu zu rechtfertigen. Wenn man es in wenigen Worten fagen Die Stimmenzahl der Linken stieg also viel mehr als die der sozialdemokratischer Zeitungen mit der Würde eines Gefängnisses Gnesen   wolle nach seinem Statut die förperliche Gewandtheit seiner Klerikalen. nicht für vereinbar, so sollte man doch erst recht darauf verzichten, sozial- Mitglieder fördern und diese zu regem geistigen Leben erwecken. Es Der Kuiper- Kurs ist jedenfalls zu Ende. Als Wahlfuriosum fann wohl erwähnt werden, daß man im demokratische Menschen im Gefängnis zu dulden. Bis vor kurzem hat sei aber gerichtsnotorisch, daß die Socol"-Vereine in der Provinz Kreis Gorinchem   zwei liberale Wähler herbeifchaffte aus... Berlin  . man es sogar gewagt, sozialdemokratischen Schriftstellern in Blößensee Bosen darüber hinaus eine Stärkung des polnischen Gefühls er auf Sie hatten Erfolg. Der Kreis ward erobert durch ihre Partei, offenbar im Interesse der Zufügung von Bein und Qual"-strebten, was ihrem Verbandstag öffentlich ausge Namentlich nachdem er 28 Jahre ununterbrochen im Besiz der Anti- Revolutionäre nur die Lektüre vom Reichs- Anzeiger" zu gewähren. Mit sprochen worden sei. Das sei eine politische Tendenz. Also gewesen war. diesem Verfahren wird auch die Bestimmung des Strafgesetzbuchs werde in dieser Richtung in ihren Zusammenkünften geredet. ganz offenbar verlegt, die bezweckt, den Gefangenen nicht noch be- erörtern.§ 8 des preußischen Vereinsgefezes schließe aber Frauen fei einer ihrer Zwecke, in Versammlungen politische Gegenstände zu fondere Berufsstörungen, die ihr fünftiges Fortkommen erschweren, von solchen Vereinen aus. Auf Grund verschiedener Momente, Deutfches Reich. zuzufügen. namentlich wegen der engen Beziehungen zum" Socol", sei nun von Aeußerungen, wie sie in diesen Lehrkursen" zutage treten, be- der eingegangenen Socolice" anzunehmen, daß diese Damen Plötensee- Reklame. Die gegenwärtig in Berlin   stattfindenden weisen die ganze Rückständigkeit unserer Berwaltung, gegen deren abteilung ein Teil des Socol" gewesen sei. Lehrkurse für Gefängniswesen werden, wie es scheint, in geradezu Vorschriften" allerdings niemand zu verstoßen braucht, um den Vorstandsmitglieder des" Socol" gefezwidrig Frauen in ihren provozierend tattlofer Weise benutzt, um den Eindruck der Verhand- Strafzied der Dual und Bein voll zu erreichen. politischen Verein aufgenommen. Es handle sich um eine verschleierte lungen des Plögensee- Prozesses durch Reklamenotizen für Plötzensee zu verwischen. Täglich begegnen wir jetzt derartigen Waschzetteln. vollzugsgefek geschaffen werde, das den staatsanwaltlichen Versammlungen bes, Socol" teilgenommen hätten. Von dem neuen Um so dringender ist aber die Aufgabe, daß endlich ein Straf- Mitgliedschaft, wenn auch niemals Beiträge an den" Socol" gezahlt worden seien und Angehörige der" Socoline" niemals an Da wird einmal erzählt, ein welch herrliches Ruthebett der Krampftasten" Liebhabereien und Anschauungen über Strafe, Strafvollzug, Geistes- Damen- Turnverein fei anzunehmen, daß er sich den Grundfäßen des sei, der übrigens wirklich nicht so schlimm ist wie sein Rame, der frankheit usw. feinen Raum mehr läßt, sondern sie selbst bindet an" Socols"( Förderung des Polentums im Gegensatz zum Deutschtum) sei, der übrigens wirklich nicht so schlimm ist wie sein Name, der aber auch im Blößensee- Prozeß nur gelegentlich erwähnt worden ist. die gesetzlichen Vorschriften eines mit der Humanität vereinbarten angeschloffen habe. Sei das aber der Fall, so sei weiter zu schließen, Man hört von Besuchen in Blößensee, die natürlich außerordentlich Strafvollzuges. daß auch dieser Damen- Turnverein bezwecke, in Versammlungen poli befriedigend ausgefallen find: die berühmte Suppe, die man bei tische Gegenstände zu erörtern. folchen Gelegenheiten ißt, schmedt ja immer herrlich. Bei der Ge- Die Verteuerung des Reisens, welche die große" geplante Das Kammergericht verwarf am 22. Juni in beiden Fällen legenheit hört man allerdings auch, daß die Belegschaft von Plößen- Tarifreform bewirken wird, hat die Deffentlichkeit so beunruhigt, die Revisionen der Angeklagten. Rechtsirrtümer seien dem see am Besuchstage sehr gering gewesen ist, nicht viel mehr als daß Herr b. Bud de Beschwichtigungsgespräche führt. Der Minister Landgericht nicht unterlaufen, insbesondere habe das 1000; in früheren Beiten erreichte sie fast das Doppelte, woraus zu auf Befragen, er dente nicht daran, die bestehenden Sonntags der Socolvereine bei seinem Urteil verwerten erklärte dem Redakteur der Täglichen Rundschau" in Schweidnis& andgericht die Gerichtsnotorität der 8wede schließen, was damals für Zustände geherrscht haben müssen. fahrlasten bei Durchführung der Personentarif- Reform Der ganze Erkenntniswert dieser Studien" wird durch den beseitigen. Alle für bestimmte Wohlfahrtszwecke bestehenden Berich von dieser Art Vereine, es ist gerichtskundig. Das Urteil zu können. Es vergehe sich nicht, wenn es sage, das und das weiß einen Satz bei Eröffnung der Lehrkurse charakterisiert, daß die günstigungen, wie Arbeiter- Wochenkarten, Sonntagsfahrkarten, Ferien gegen die Frauen und den neuen Frauenverein sei auch unbedenklich. tompetenten Beurteiler des Strafvollzuges nicht diejenigen seien, die onderzüge 2c., blieben in dem gleichen Umfange wie bisher und wenn dieser, der ja bald von der Polizei geschlossen sei, auch niemals ihn erdulden. Damit wollte man die Beugenaussagen in Blößen- in derselben Art auch bei der erwähnten Reform bestehen. eine Versammlung abgehalten habe, so habe doch als sein Zwed fee- Prozeß aus der Welt schaffen. Der Sag beweist aber nur, daß Der Minister habe sich bei den Verhandlungen bezüglich ber festgestellt werden können, daß er in Bersammlungen politische der, der ihn sprach, von dem Wesen des Strafvollzuges teine Tarifgemeinschaft der deutschen Eisenbahnverwaltungen ausdrücklich Gegenstände erörtern wolle, und das genüge. Ahnung hat. Jeder, der einmal längere Zeit im Gefängnis bie Beibehaltung der Wohlfahrtszweden dienenden Ausnahmen vor­gefeffen- und sozialdemokratische Redakteure find ja auf diesem Gebiete Fachleute weiß, daß die Welt des Strafvollzuges in Wesen und Wirkung so eigentümlich ist, daß man von außen durch selbst aufmerksamere und längere Beobachtung keine irgend zutreffenden Vorstellungen gewinnen fan. Die Intimitäten vollends der Gefängnisbureaukratie bleiben natürlich den Revisoren  " durch­qus verschlossen.

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behalten.

Man will aber gar keine Wohlfahrt", sondern eine Eisenbahn­politit, die nicht den Verkehr fistalisch bewuchert und bureaukratisch chifaniert!

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Zentrum und Verfassungsrevision in Württemberg  .

Stuttgart  , 21. Juni.  ( Eig. Ber.)

Wieder ein Gesetzgeber. In das preußische Herrenhaus berufen Das Zentrum tut niemals etwas Dummes, aber immer etwas ist der Fideifommißbefizer Ulrich v. Kaldstein zu Wogau   im Krummes. Das Wort eines württembergischen Politikers kennzeichnet Kreise Pr.- Eylau auf Präsentation des Verbandes des alten und des auch die Haltung des Zentrums in der Frage der Verfassungs­befestigten Grundbesizes in dem Landschaftsbezirk Samland   mit revision. Eine Aenderung des gegenwärtigen Zustandes, die der Am Donnerstagabend hat nun der Oberstaatsanwalt Jfenbiel Natangen an Stelle des am 14. Januar d. J. verstorbenen königlichen katholischen Mehrheit in der Ersten Kammer ein Ende macht, foll um jeden Preis verhindert werden. Aber es soll auch ver­in eigener Berson an dieser Verherrlichung von Plößensee sich be- Kammerherrn Grafen zu Eulenburg- Gallingen. teiligt. Das gern gegebene Zugeständnis, daß sich in Plötzensee die Ins preußische Herrenhaus tann man fommen, auch wenn man mieden werden, daß die Verfassungsrevision an dem Wider­Won Beamten nicht wider Gesez und Vorschrift versündigt hätten, Analphabet ist. Nur geboren" muß man sein. to stand der Ersten Stammer scheitert; denn in diesem Falle tönnte es leicht geschehen, daß sich doch endlich ein so heftiger übersetzte Herr Isenbiel dahin, der Blößensee- Prozeß habe ergeben, Das Diesseits"-Telegramm. Am Freitag sollte vor dem Sturm des Univillens rehebt, daß die ganze Erste Kammer mitsamt daß gegen die preußische Gefängnisverwaltung nicht das lippefchen Amtsgericht in Lage die Verhandlung über die sogenannte der katholischen Mehrheit hinweggefegt wird. Ist doch ihre staats­mindeste zu sagen wäre, aus dieser Feuerprobe sei fie völlig intakt Diesseits"-Depesche stattfinden. Kläger   ist der frühere Kommerzien- rechtliche Grundlage eine so pretäre, wie die kaum einer anderen hervorgegangen. Wenn auch bei der Unvollkommenheit menschlicher rat und Vizepräsident des lippeschen Landtages Leberecht off- deutschen Adelskammer. Wiederholt ist in der Potestbewegung des daß im Einrichtungen einzelne Mißgriffe nicht ausgeschlossen werden mann- Salzuflen, Beklagter der verantwortliche Redakteur der vergangenen Jahres darauf hingewiesen worden, Jahre 1849 durch vom Gesamtministerium gegengezeichnete Lönnten, so habe doch das System diefe außerordentliche Probe sehr Lippeschen Landes- Beitung" Emil Neumann  . Detmold  . Die Vorgeschichte des Prozesses geht zurück auf Verfügung des Königs alle adeligen Privilegien aufgehoben wurden gut bestanden." das bekannte Kaisertelegram m" vom 26. September 1904, und eine aus allgemeinen Wahlen hervorgegangene Abgeordneten­Welches System? Doch das des Strafvollzugs. Wie aber denkt in dem der Kaiser die Regentschaftsübernahme nicht anerkannte fammer an die Stelle der früheren beiden Kammern trat. Die sich Herr Isenbiel diesen Strafvollzug? Er äußerte sich darüber auf und das Militär nicht bereidigen ließ, da die Rechtslage in feiner fönigliche Verordnung, durch die im November 1850 diefe unbot­Grund seiner dreißigjährigen Erfahrung: Weise geklärt sei. Am 8. Oktober richtete dann Graf Bülow mäßige Kammer auf Grund des Notstandsparagraphen der württem­ Wenn betont worden sei, daß die Strafe ein Uebel sein ein Schreiben an Hoffmann, in dem er erklärte, daß die lippesche bergischen Verfassung( ähnlich dem berüchtigten§ 14 der Verfaſſunn müsse, so stimme er dem voll und ganz bei, ja, er gehe noch Frage ihre Erledigung ausschließlich nach Rechtsgrundsäßen finden Defterreichs) wieder heimgeschickt wurde, gab die bestimmte Buſage", Zu gleicher Zeit richtete der bekannte Rechtslehrer und daß keineswegs von einer Rückkehr zu dem früher Bestandenen die Nede einen Schritt weiter, indem er von einem gerechten Strafvollzug werde. verlange, daß die Strafe dem Rechtsbrecher zur Bein und Qual schaumburgische Kammerherr Kekulé v. Strabonis folgendes vertrau- ift"; ein Königswort, das wie so viele andere später gebrochen wurde. Eine so schlecht fundierte Körperschaft aber darf nicht allzu viele werden müsse und daß alle Freude und jeglicher Genuß aus dem liche Telegramm an Herrn Hoffmann: Als besondere Gefahr wird diesfeits angenommen, wenn Belastungsproben der öffentlichen Meinung wagen. So geht das Gefängnis zu bannen sei. Wenn er so für intensivere Vollstreckung das Ersuchen an den Bundesrat gerichtet wird, das höchste Gericht Bestreben des Zentrums dahin, die Regierungsvorlage in der der Freiheitsstrafen plädiere, so sei er gleichwohl geneigt, für deren durch Reichsgesetz mit der Entscheidung zu betrauen. Dieser Weg Abgeordnetenkammer selbst zu Fall zu bringen. Aber Abkürzung einzutreten." würde bedeuten, daß der Reichstag mitzureden hat, der Reichstag das Zentrum kann dieses Ziel nicht dadurch zu erreichen suchen, daß könnte dann beschließen, der ganze Streit sei bereits durch Schieds- es den wahren Grund feiner Abneigung gegen die Vor­gericht endgültig erledigt, und dieses Reichsgeses sei unnötig, lage eingesteht: die Sorge um die Wahrung des politischen außerdem läge in solchem Beschluß eine Nichtachtung gegen den Einflusses des Zentrums. So sucht die Zentrumspresse Bundesrat, da dieser sich für zuständig erklärt hat, also auch ohne nach zwei Seiten den Hebel anzusehen. Einerseits ängstigt sie die Reichsgesetz ein höchstes Gericht auswählen kann." Privilegierten" in der Zweiten Kammer mit Bedenken über die Dieses streng vertrauliche Telegramm wurde von der Lippe- durch die Reform verursachte Schwächung der ton. schen Landes- Zeitung" in einer Sonderausgabe veröffentlicht. ferbativen Grundlagen des Boltslebens, andererseits Es schlug in Detmold   wie eine Bombe ein. In der Lippeschen und das fällt ihr, weil es mit den Tatsachen übereinstimmt, nicht Landes- Zeitung" wurde Herrn Hoffmann vorgeworfen, daß er mit schwer weist fte mit diabolischem Vergnügen nach, daß die Vor­dem schlimmsten Gegner der Staatsregierung lage mur Stück und Flidwerk ist und den Namen einer Reform feines Landes tonspiriere, daß er von diesem Instruf- eigentlich gar nicht verdient. Den Konservativen wird vorgehalten, daß nach Ausscheidung der tionen für das Verhalten im Thronstreit entgegengenommen habe

Wenn Bein und Dual Sim und Zweck des Strafvollzuges sein soll, dann hat allerdings der Plögensee- Prozeß nichts ergeben, was durch die Feuerprobe" die Verwaltung und das System tangiert haben könnte. Dann rede man aber auch nicht von Humanität, dann entlasse man alle Gefängnisärzte als überflüssig und versuche nicht in traffem Widerspruch mit sich selbst die Stätte der Pein und Dual als Paradies zu schildern.

Nach diesen Proben zu schließen, werden die Schüler der Lehr­kurse verdammt wenig lernen. Eine Woche Gefängnis, am eigenen Leibe berbüßt, würde die ganzen Lehren" über den Haufen werfen. Aus den weiteren Aeußerungen des Herrn Jfenbiel geht hervor, daß selbst bei dem Strafvollzug an Geisteskranken nichts Wesent­liches gebessert werden dürfte:

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und daß sein Verhalten geradezu an Hochberrat grenze. 28 Pribilegierten aus der Zweiten Kammer die Rechte auf sehr Es folgte das 8eugniszwangs- Verfahren gegen schwachen Füßen stehen würde. Bei dem heutigen Stande der den Redakteur Stärte von der Lippeschen Landes- Beitung". das Stammer hätte die Rechte nur auf 18 Bentrumsabgeordnete und acht Man habe gesagt, die Richter möchten mehr Physiologie ergebnislos verlief. Jeht hat Hoffmann die Beleidigungs- Bauernbündler zu zählen, denen 11 Nationalliberale, 26 Bolts­treiben; dann würden Fehlgriffe vermieden werden. Vielleicht sei flage gegen den verantwortlichen Redakteur dieser Beitung an- parteiler und 7 Sozialdemokraten gegenüberstehen. Nun ist die aber die Forderung am Plage, daß die Herren Aerzte sich mehr gestrengt. radikale Gefahr in dieser Kammer gewiß nicht so schrecklich, denn in das Strafrecht vertieften; denn bei manchen der modernen Nachdem sich die Gerichte in Detmold   und Horn für befangen nicht nur die Nationalliberalen, auch die Voltsparteiler haben fich Krankheiten, wie z. B. der feruellen Paranoia und den ver- erklärten, sollte die Sache nun vor dem Amtsgericht in Lage ver- in den letzten Jahren so regierungsfähig gezeigt, daß sie mit fich reben lassen würden. Aber die Neuwahlen würden jedenfalls schiedenen Perversitäten, müsse man sich doch fragen: Sind das handelt werden. Um 9 Uhr eröffnete Geh. Juftigrat Nieländer die Sigung das Kräfteverhältnis zugunsten des Radikalismus verschieben, schon Strankheiten, die eine Strafausschließung begründen oder sind mit dem Bemerken, daß für die vorliegende Sache ein außer- infolge der Bermehrung der Abgeordneten Stuttgarts   auf fechs. es nicht vielmehr Laster? Wie oft tomme es bor  , ordentliches Schöffengericht einberufen worden ist, nachdem Freilich will dies Bedenken einer Partei schlecht anstehen, die, gleich daß ein ungetreuer Kaffenbeamter- mit guten Gründen mehrere Richter abgelehnt haben. Sem württembergischen Zentrum, in ihrem Programm ausdrüdlich der ärztlichen Wissenschaft für geistestrant erklärt werde; Der Angeklagte Neumann lehnte darauf den Vorsitzenden die Beseitigung der Privilegierten aus der Zweiten Kammer und bei aller Hochachtung vor den optima fide abgegebenen Gutachten des Gerichtshofes wegen Befangenheit ab; entscheidend sei für ihn, deren Ersatz durch Abgeordnete fordert, die in größeren Wahl­ber Psychiater, tönne man sich aber oft nicht von der Richtigkeit daß der von ihm wegen plößlicher Berhinderung seines Verteidigers verbänden durch das allgemeine Stimmrecht nach dem Grundsat dieses Votums überzeugen, so lange nicht einmal ein Defraudant gestellte Bertagungsantrag von dem Vorsitzenden mit der Begründung der Verhältniswahl gewählt werden. Aber auf einen Widerspruch vorgeführt werde, der infolge solcher Willenstrübung Geld in die abgelehnt worden sei, daß Neumann schon fünfzehnmal wegen Be- mehr oder weniger kommt's dem Zentrum nicht an. Greifert sich fremde Kaffe hineingelegt habe. Ob den verdächtigen Kranken in leidigung vor Gericht gestanden habe und deshalb sehr wohl in der doch der Artikelschreiber des Stuttgarter   Drgans der demokratischen" Lage sei, sich selbst zu verteidigen.( Bewegung.) In dieser An- Zentrumspartei auch darüber, daß man den Standesherren nichts den geplanten Zwischen- Anstalten" eine bessere Behandlung werde ordnung des Vorsitzenden erblicke er eine ganz deutliche Beals Erfaz für die Schwächung ihrer Position in der Ersten Kammer geboten werden können als heute, sei sehr zu bezweifeln. fangenheit. gibt, und sogar die Bedingung des Wohnsitzes in Württemberg  für fie ausgeflügelt hat, während in der Bweiten Rammer der Berliner   Aloß, der effe Keil und der Bayer Tauscher über württembergische Politit mitentscheiden dürfen.

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Herr Jfenbiel glaubt also nicht recht an Geistestranke, und dem­folge wird man wohl auch fünftig in den Gefängnissen die Ciftestranten als Simulanten behandeln. Mit dem Wig, daß

Da durch die Ablehnung das Schöffengericht unfelbständig ge­worden war, mußte die Sache vertagt werden. Das Detmolder  Landgericht hat zunächst über die Ablehnung zu entscheiden.-