Nr. 145. 22. Jahrgang.
Sonnabend, 24. Juni 1905.
Arbeiter! Gedenkt der um ihr Koalitionsrecht kämpfenden Zigarettenarbeiter!
Buchdrucker.
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Infolge verschiedener Vorkommnisse haben sich die Gegenfäße in letzter Beschlüssen leiten lassen müsse. Ein reichhaltiges Ziffernmaterial Fünfte Generalversammlung des Verbandes der deutschen Zeit weiter zugespitzt, u. a. durch eine Münchener Korrespondenz im dient bei seiner Beleuchtung der einzelnen Unterſtügungszweige Fachblatt der Hülfsarbeiter, der„ Solidarität“. Derartige provo- als wertvolle Beihülfe. Wir versagen uns mit Rücksicht auf die zierende Ausführungen können den Boden zur gegenseitigen Ver- Raumverhältnisse das Eingehen auf Details, wie wir dies auch beim ständigung nicht ebnen. Aber auch im„ Correspondent " vom vorigen Referat Schliebs getan. Die außerordentliche Fülle von Anträgen Jahre habe ein Bericht gestanden, welcher eine aufgetauchte Differenz- zu diesem Punkte beweist das lebhafte Interesse der Mitglieder am frage mit den Hülfsarbeitern von derselben Seite einseitig beleuchtet. Ausbau des Unterstützungswesens. Die Solidarität" habe sich ferner mit der Gauvorsteher- Konferenz Es wird eine Elfer- Kommission gewählt, welcher das gesamte in wenig sympathischer Weise beschäftigt. Wir müssen uns ganz ent- Material mit der Weisung übergeben wird, daß die Generalversammschieden das Recht wahren, daß den Buchdruckern nicht insinuiert lung im Prinzip einer kleinen Beitragserhöhung zustimmt, um eine wird, gegen die Prinzipien der modernen Arbeiterbewegung zu ver- Erhöhung des Sterbegeldes zu ermöglichen. Eine Sympathie- Erklärung für die österreichischen Kollegen, die sich stoßen. Auf der 3. Generalversammlung der Hülfsarbeiter- Organisation sei eine Resolution angenommen, welche Tarifabschlüsse von Organisation gegenwärtig in einer Tarifbewegung befinden, wird einstimmig an3 Organisation fordert und die Mithülfe der Buchdrucker und genommen und sodann die Sigung geschlossen. Steindrucker dabei erwartet. Es muß daher eine Klärung der vorhandenen Situation erfolgen. Dazu gehört auch die Mithülfe der anderen Seite.
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bezüglich der großen Fluktuation des Personals beziehen sich nicht Die Ausführungen von Weber- Berlin( in der Mittwoch- Sizung) auf eine Druckerei Berlins , sondern des Ddergaues.
weiter ordentlicher Genossenschaftstag des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine.
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Bei Eintritt in die heutige Vormittags- Sigung nimmt zunächst Döblin das Wort, um das Wesen der Tarifgemeinschaft zu erörtern und gegenüber geschehenen Angriffen zu verteidigen. Freilich sei der Idealzustand im Gewerbe noch lange nicht erreicht, aber nur auf dem eingeschlagenen Wege können wir ihn erreichen. Durch die Kündigung des Tarifes würden wir jenem Teil der Prinzipale, der nur widerwillig denselben anerkannt, eine will tommene Handhabe geben, sich von den auf ihnen lastenden Verpflichtungen wieder freizumachen. Er erblicke einen großen Fortschritt darin, daß das Buchdruckgewerbe sich selbst regiert und seine Angehörigen in Streitfällen nicht zu den Gerichten zu Laufen brauchen. Wir erblicken in der Tariforganisation das Frau Thiede Berlin( Vorsitzende der Hülfsarbeiter- OrganiMittel, die wirtschaftliche Lage Lage der Berufsangehörigen sation) erklärt, daß mit dem Wachstum des von ihr vertretenen fichern. Wenn die Unternehmer uns machen, so wollen fie dafür eine gewisse Ruhe im Gewerbe ein- Verbandes auch der Wunsch nach Tarifabſchlüſſen laut werde, da die tauschen. Redner zitiert Preßstimmen, aus denen ersichtlich, daß in onverhältnisse sehr verbesserungsbedürftige seien. Ihre Kollegen anderen Gewerben, wo die Unternehmer nicht durch Tarife gebunden stehen sozialpolitisch noch etwas zurück und daraus erklärt sich auch find, sowohl Privatunternehmer wie staatliche Betriebe, weit selbst ihre verschiedene Haltung in der Arbeitsnachweisfrage. Rednerin Schluß aus der gestrigen Nummer. Karl Schmidtchen- Magdeburg hält hierauf sein Referat herrlicher denken und handeln, als das unter unserer Tarifgemein- geht auf die Berufsverhältnisse ihrer Kollegen in Berlin und anderen Orten ein und schaft der Fall sein kann. Es ist im Wesen der Sache begründet, erläutert die verschiedenartige An- über das Thema:„ Umsatzsteuer und Konsumvereine". Er erklärt in schauung derselben daß die Leitung des Verbandes, Gauvorstände, Tarifamts- Beisitzer hältnissen. Frage unter verschiedenen Ver- sich unter lebhafter Zustimmung gegen jede Umsatzsteuer. Die Frage Daraus erkläre sich die Taktik, die hier und da ein- sei hier zur Erörterung gestellt worden wegen neuerer Vorkommnisse, den besten Einblick in die Lage befizen, und wenn noch die Vertreter geschlagen werden müsse. Ihre weiteren Ausführungen nehmen auf besonders wegen der Stellungnahme, die unser lieber Freund Beus der einzelnen Verbands- Sparten zur Vorberatung der vorliegenden andere vorliegende Differenzpunkte Bezug und gipfeln in dem in dem guten Glauben, den Konsumbereinen zu nußen, für eine UmAnträge sich zuſammentun, wird dies für uns und die kommende Wunsche, eine Verständigung anzubahnen, die nach Kräften beiden fazsteuer eingetreten ist. Die Konsumbereine werden fast überall, Tariferneuerung ersprießlicher sein, als wenn die mancherTeilen gerecht wird. seits befolgte Taftil praktiziert wird, große Versammlungen mit Ausnahme von Hessen , schon gehörig zur Steuer herangezogen. Eifler Berlin weist darauf hin, daß bei von der Vorrednerin Dabei ist die Ueberschußbestimmung die härteste Ungerechtigkeit. damit zu beschäftigen. Bezüglich des Tarifabschlusses von Organisation zu Organisation empfehle er, angeführten Einzeldifferenzen zwischen Maschinenmeistern und Hülfs- Höchstens dürfte der Ueberschuß, der für die Vergrößerung der Be den Vorstand arbeitern zu erwägen bleibt, daß diese ersteren für die von ihnen triebe in den Vereinen einbehalten wird, zur Einkommensteuer zu beauftragen, mit den Prinzipalen in Verbindung zu treten und bedienten Maschinen die volle Berantwortung tragen. Man möge herangezogen werden. Der Fall Peus bietet keinen Anlaß zu persön ihm die Entscheidung darüber zu überlassen, ob sich ein Abschluß in derartigen Fällen einen anderen Weg der Verständigung ein- licher Stellungnahme ,, da Beus schon zugegeben hat, daß er sich des Tarifes von Organisation zu Organisation empfiehlt. Auch die Maschinenmeisterfrage kann bei einigem Entgegenkommen der be- schlagen und nicht gerade jenen wählen, welcher zu einer Schädigung geirrt hat. Deshalb halte ich auch eine vom Verband Rheinlandteiligten Streise unschwer gelöst werden. Alles in allem empfiehlt positives Resultat zu erreichen. Er bringt weiteres Material bei, von Beus richtet, für nicht richtig. Ich bitte Sie um einstimmige dann fei ein Westfalen beantragte Resolution, die sich gegen eine weitere Tätigkeit Redner die soeben verteilte Resolution und bittet, von größeren nach welchem die Hülfsarbeiter in ihrem Organ gegen die Annahme der folgenden Resolution: Debatten abzusehen. Er gibt gerne zu, daß noch manches zu Verbandsstatistit Stellung nahmen. Für Maßnahmen, die wir erörtern bleibt, das aber zu den eigentlichen Tarifberatungen der im Interesse der Organisation für notwendig halten, tönnen zweite Genossenschaftstag des Zentralverbandes deutscher Konsum" Der in Stuttgart am 19., 20. und 21. Juni 1905 tagende berufenen Organe zurückgestellt werden kann.( Bravo !) Homann- Berlin unterstützt den Antrag Hannover , nach müssen ebenso von der politischen Presse verlangen, daß sie Vor- fazsteuer für Konsumvereine als eine gegen die zum gemeinsamen wir unmöglich erst die Erlaubnis der Hülfsarbeiter einholen. Wir vereine erklärt jede Art der Bestrebung auf Einführung einer Umwelchem Stereotypeure, Galvanoplastiker 2c. Aufnahme im Tarife gänge unter den Buchdruckern parteilos wiedergebe. Durch eine Bezuge von Lebensmitteln hauptsächlich der minderbemittelten Ebel- Berlin greift auf einen vor Jahren im„ Correspondent " Ebel- Berlin greift auf einen vor Jahren im„ Correspondent " Aussprache auf dem nächsten Maschinenmeister- Kongreß durch eine Bevölkerung angehörenden vereinigten Konsumenten gerichtete gemachten Vorschlag zurück, Deutschland in Agitationsbezirke ein- Delegation der Hülfsarbeiter lasse sich am ehesten eine zwedentsprechende Verständigung herbeiführen. zuteilen, wovon er sich eine bessere Erziehung der Mitglieder verDie Konsumverene sind gesetzlich gezwungen, sich auf den Ver= spricht. Er akzeptiert den Vorschlag Döblins betreffend Borberatung schon ihrer Natur nach nicht zum Gewerbebetriebe geeignet, so find fehr mit ihren Mitgliedern zu beschränken. Sind die Konsumvereine des zur Tarifberatung vorliegenden Materials unter Beiziehung der Gauborsteher und verschiedener Spartenvertreter. die Konsumvereine durch die gesetzlichen Vorschriften geradezu ver= hindert, gewerbsmäßigen Gewinn zu erzielen.
finden.
3opf- Berlin spricht an der Hand Berliner Vorfälle für die größere Berücksichtigung des Interesses der Maschinenseger. Gegenüber den fortgesetzten Chikanierungen mancher Arbeitgeber genießen fie in den bisherigen Bestimmungen des Tarifes und feines Kommentars nicht den genügenden Schutz. Diese gegenwärtige Rechtlosigkeit muß gründlich beseitigt werden.
Giesede Berlin meint, daß der Affordtarif gewissermaßen das Rückgrat der Tarifinstitution bilde und hält seine Abschaffung für untunlich. Bezüglich des Berliner ( Scherlichen) Adreßbuches liegt der von Massini angeführte Konflikt nicht so, wie dieser dargestellt, da der Satz von einem Jahre zum anderen stehen bleibt und nur umfangreiche Aenderungen des Textes vorzunehmen sind. Das Tariffchiedsgericht hat sein bemängeltes Urteil nach bestem Wissen und gründlicher Prüfung gefaßt. Die Firma ihrerseits habe sich auch durch den Schiedsspruch vergewaltigt gefühlt, denselben aber trotzdem des lieben Friedens willen anerkannt. Resolution Laſſe ben Sonderwünschen freien Spielraum und deshalb
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Extrabesteuerung.
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gefeßlichen Zurücksetzung der Konsumvereine ist es schon ungerecht, Bei dieser den Gewerbetreibenden und Händlern gegenüber die als Rückvergütung an die Mitglieder zur Verteilung gelangenden Ueberschüsse zur Besteuerung heranzuziehen.
Ein besonders großes Unrecht ist eine jede nach dem Wertbetrage der an die Mitglieder abgegebenen Waren bemessene Umsatzsteuer, und zwar umsomehr ein Unrecht, weil eine solche Steuer als weitere gegenstände der minderbemittelten Bevölkerung wirken muß, und daindirette Steuer auf die notwendigsten Lebensmittel und Gebrauchsdurch die minderbemittelten Volksschichten in der Verbesserung ihrer Lebenshaltung durch gemeinschaftliche Beschaffung von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen behindert.
erst einmal im Prinzip angenommen ist, zu Konsequenzen führen, Endlich kann eine, auch die niedrigste Umsatzsteuer, wenn sie welche die größten Gefahren in sich schließen, da eine solche Steuer am ehesten zu einer Erdrosselungssteuer umgestaltet werden kann.
Abschluß von Tarifverträgen für durchaus berechtigt und spricht für Schleffler Berlin hält den Wunsch der Hülfsarbeiter nach die Einhaltung der bisherigen bewährten Tattit des Verbandes. Kloth Berlin ( Borfizender des Buchbinderverbandes) verweist in der schwebenden Angelegenheit auf die durch den Kölner Gewerkfchaftskongreß gegebene Direktive. In den Hauptfigen seines Gewerbes, wie beispielsweise Berlin , Leipzig , Stuttgart , befunden Buchbinder prinzipale soziales Verständnis. In allen Fällen jedoch nicht. Wo Angehörige anderer Berufe in Frage kommen, ist er in bezug auf den Weg vorheriger Verständigung untereinander empfiehlt. die einzuschlagende Taktik derselben Ansicht wie Frau Thiede, welche arbeiter dem Verbande ganz bedeutend genügt habe und ist nicht Kraette Berlin meint, daß die Organisation der Hülfsdafür, daß man aus einzelnen Streitfällen des täglichen Zusammenlebens zwischen den verschiedenen Organisationsangehörigen Schritte herleite, welche der Organisation eine gewisse Animosität bezeugen. und Steindrucker) steht auf dem Standpunkte, daß zunächst jede Sillier Berlin ( Vorsitzender des Verbandes der Lithographen Organisation ihre Angelegenheiten selbständig zu ordnen habe, befämpft aber im übrigen den Standpunkt des Referenten Mussial, der aus Einzelfällen der Organisation Vorwürfe mache. Auch die Buchkönne fie einstimmig angenommen werden. Aus diesen Gründen protestiert der zweite Genossenschaftstag binder müssen Rücksicht nehmen auf ihre viel jüngere Tarifbewegung, des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine gegen jede UmsatzEngelbrecht Leipzig meint, daß die Prinzipale zu ihrem aber deswegen darf die Betätigung des Solidaritätsprinzips nicht fozialen Verständnis durch die Macht der Verhältnisse gedrängt darunter leiden. In Konfliktsfällen einer Branche mit den Unterworden sind. Bei vorkommenden prinzipalsseitigen Uebergriffen Peus Dessau: Von Anfang an habe er gegen die Umsatzgegen den Zarif wie unberechtigten Abzügen u. bgl. iſt es mitunternehmern empfiehlt Redner eine Beurteilung von Fall zu Fall. Bei steuern mit aller Energie gefämpft. Erst als die Regierung erklärt einer solchen Gelegenheit haben die Steindrucker mit ihrer Erklärung, habe, sie wolle einen brauchbaren Maßstab, sei er bemüht gewesen, notwendig, dem Unternehmer sofort zu zeigen, daß sich die Gehülfen mit eingestellten Streitbrechern als Hülfsarbeiter nicht arbeiten zu können, erstens den Steuersatz herabzudrücken, zweitens die Ueberschußnicht widerstandslos alles gefallen lassen, sondern dieselben aus den Stämpfenden zu einem schnellen Siege verholfen. Redner erörtert besteuerung dafür abzuschaffen. Es sei ihm gelungen, die Progreffion eigener Straft zurückweisen können, ohne erst den langen Instanzen- noch andere Fälle, die seinen Ratschlag des Handelns von Fall zu von/ auf ½ statt auf 1 Proz. herabzudrücken. Dagegen habe die weg der Tarifinstitutionen zu beschreiten. Wir haben bei 2ohn- Fall als richtig erscheinen lassen. abzügen das Gewerbegericht in Anspruch genommen. Mit dieser Regierung es abgelehnt, die Ueberschußbesteuerung dafür aufzuheben. Fritsche Hannover gibt zu, daß in dem Falle des Aus- Daraufhin habe er gegen die ganze Umsatzsteuer gestimmt. Die Taktik ist die Leipziger Kollegenschaft sehr gut gefahren. Fus- Mannheim betont, daß die Mannheimer von Anfang durch die praktische Betätigung des Solidaritätsprinzips durch Buch- lehne er jede Extrabesteuerung der Konsumbereine ab. Es dürfe standes der Buchdruder in einer größeren Fabrik Hannovers lediglich Ueberschußbesteuerung sei das allerbitterste Unrecht. Entschieden an für eine Revision des Tarifes gewesen sind. binder und Steindrucker die neunstündige Arbeitszeit für die Buch- fich nur um eine alle gleichartigen Betriebe gleichartig treffende Ueber einen Schlußantrag entspinnt sich eine längere Geschäfts- drucker errungen werden konnte. Er halte fich verpflichtet, das hier Steuer handeln. Er könne sich nicht denken, daß die Konsumvereine ordnungs- Debatte. Es sind, wie der Vorsitzende konstatiert, noch zu tonstatieren. Redner erläutert den Fall des weiteren, der zu überhaupt steuerfrei bleiben. Das glaube auch kaum jemand und 26 Redner eingezeichnet. Die Berliner Delegierten beantragen namentliche Ab- Meinungsverschiedenheiten mit der Hülfsarbeiter- Organisation ge- werde in den Gemeinden auch dann nicht anerkannt werden, wenn stimmung über den Schlußantrag, was vom Vorsitzenden und bon Provinzdelegierten heftig bekämpft wird. Die Generalversammlung entscheidet, daß namentliche Abstimmung bei Geschäftsordnungs- Anträgen unzulässig ist und darauf
wird der Schlußantrag mit knapper Majorität angenommen.
Es folgen der Debatte eine Reihe persönlicher Bemerkungen, wonach u. a. zunächst Schliebs- Berlin als Referent das Schlußwort erhält, in welchem er die im Laufe der Debatte vorgekommenen Ausführungen durchgeht, welche sich mit seinen Anschauungen nicht decken und gegen die bisherige Handhabung der Tarifinstitutionen gerichtet waren.
führt hat.
Fiedler Breslau hält die Regelung der Frage für eine sehr schwierige und betont, daß eine Unterſtüßung der Hülfsarbeiter in Streitfällen im Sinne des( bereits mitgeteilten) Breslauer Antrages nur nach vorheriger Verständigung mit den Verbandsfunktionären erfolgen dürfe.
dauert den Austrag dieser Angelegenheit in öffentlicher Sigung. Reghäuser Leipzig ( Redakteur des Correspondent") beDerartige Fragen werden auch von anderen Organisationen in geschloffener Sigung verhandelt.
steuer."
unsere eigenen Freunde darüber zu entscheiden haben würden. Marcus Remscheid unterbreitet dem Kongreß eine vom Ver
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band Rheinland- Westfalen beschlossene Resolution, die sich gegen die Saltung von Beus richtet und die am Schlusse jagt: Wir verzichten in der Besteuerungsfrage auf eine Mitarbeit von Peus. Heute würde die Resolution nicht gestellt werden. Sie ist angenommen hatte. Wäre hier Peus für Umfassteuer aufgetreten, der Antrag worden zu einer Zeit, als Beus seine Ansichten noch nicht rettifiziert wäre hier sicher eifrig unterstützt worden. So habe ich zu erklären, daß wir für die Resolution Schmidtchen sind und auf unsere ResoDöblin meint, daß es viel leichter wäre, gegenüber den lution verzichten. Wenn Peus fagt, die Steuerfrage ist nicht geklärt, Nummehr erfolgt die Abstimmung über die vorliegende Resolution, hätten. Aber das unbesehene Eintreten für alle Fälle würde dazu Bräsentierteller entgegenzubringen, sondern tönnen warten, bis uns Hülfsarbeitern Solidarität zu üben, wenn sie bereits einen Tarif so haben wir sicher nicht nötig, der Regierung Steuerpläne auf dem welche lautet: „ Die Generalversammlung beauftragt die Gehülfenvertreter, führen, daß der Verband von anderen Organisationen dirigiert die Regierung eine Steuer vorschlägt, die wir als gerecht anerkennen würde. Das können wir nicht zulassen! Die von Sillier empfohlene fönnen.( Lebhafte Zustimmung.) zu gegebener Zeit bei dem Tarifausschusse den Antrag auf Prüfung der Verhältnisse von Fall zu Fall habe ihm als der am Revision des Tarifs zu stellen. Gingegangene Abänderungs- leichtesten gangbare weg erschienen. Er empfiehlt die Annahme einer jede Umsatzsteuer aussprechen. Peus hat auch heute wieder AnFleißner Dresden : Wir müssen uns grundsäßlich gegen vorschläge sind seitens der Kreisvertreter an den Verbandsvorstand Resolution, welche nach seinem Dafürhalten die Frage in ehrlichster paffungspolitik getrieben. Er fagt, ich nehme das fleinere Uebel, einzusenden und durch eine einzuberufende Gauvorsteher- Konferenz und zwedentsprechendster Weise regelt. Was wir aber für unsere ohne zu bedenken, daß das fleinere lebel im Handumdrehen zumt mit den Gehülfenvertretern und Vertretern der einzelnen Spezial- eigenen Berufsgenossen verlangen, das dürfen wir gerechterweise größten werden kann. Er hat gesagt: Ich habe nicht für die Umsahbranchen zu prüfen und zusammenzustellen und dann den tarif auch von den Angehörigen verwandter Berufe erwarten. Bei einigem steuer gestimmt. Das hätte auch noch gefehlt.( Zustimmung.) treuen Gehülfen an den Kreis- Vororten an einem Tage Bericht guten Willen dürfte sich der vorgeschlagene Weg gangbar erweisen. Beus sagt, er könne nicht einsehen, weshalb ein Konsumverein nicht Die Resolution lautet: besteuert werden solle. Ich sage: ich kann nicht einsehen, warum ein Die Generalversammlung erklärt es als selbstverständliche Konsumberein überhaupt besteuert werden soll.( Beifall.) Ich kann Pflicht der Mitglieder, die Bestrebungen der Hülfsarbeiter zur den Steuerstandpunkt von Beus auch heute nicht teilen, sein StandHebung ihrer Lage zu unterstützen. Ein aktives Eintreten der Mit- punkt ist ein unklarer. In Sachsen droht uns die Umsatzsteuer und glieder zur Unterstüßung der Forderungen der Hülfsarbeiter kann wir müssen erwägen, wie wir uns dagegen wehren können. Die Art jedoch nur nach vorheriger Zustimmung des Verbandsvorstandes wie Peus hier auftritt, ist nur geeignet, uns Snippel zwischen die erfolgen." Beine zu werfen.
zu erstatten." Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Spezialanträge, die noch vorliegen, werden zu einem späteren Punkte zurüdgeftelt.
In der Nachmittags Sigung gelangt zunächst vor der Statutenberatung Punkt 4 der Tagesordnung in folgender Form zur Debatte:
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Schulze Leipzig erklärt, daß sie dort Hülfsarbeiterinnen organisiert haben, die sehr schlecht entlohnt wurden. Es muß etwas geschaffen werden, womit man in Zukunft operieren kann. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt und werden den richtigen Weg schon finden. Die Resolution Döblins wird einstimmig angenommen. Nunmehr kommt es zur
Besprechung über die Stellung des Verbandes zu den übrigen graphischen Berufen. Die Spartenfrage ist also ausgeschaltet und wird später behandelt werden. Dagegen ist die Stellung in der Hülfsarbeiter frage mit inbegriffen, Mussial Berlin( Vorstandsmitglied) fonstatiert, daß die Notwendigkeit der Erörterung dieser letteren vorliegt, trozdem es peinlich sei, die Interessengegenfäge öffentlich zu besprechen. Man wirft uns Mangel an Solidarität bor. Dieser Vorwurf ist aber seines Erachtens vollständig unbegründet. Wir haben ein Interesse daran, vorhandene Gegenfäße zu ver- wobei Eifler- Berlin ( Haupttaffierer) einleitend ein großzügiges tiefen. Durch die Aufnahme der( ungelernten) Tiegelbrucker in Referat hält, in welchem er die leitenden Gesichtspunkte entwickelt, den Verband würde lediglich ein weiterer Streitpunkt geschaffen. I von denen sich die Generalversammlung bei ihren diesbezüglichen
Statutenberatung,
Die Resolution Schmidtchen wird, nachdem noch mehrere Redner sich gegen jede Umsatzsteuer ausgesprochen, gegen eine Stimme an genommen, dagegen wird ein Antrag Knappe- Stettin:„ Die Konsum bereine haben Gleichstellung mit allen anderen Staatsbürgern an berlangen", mit allen Stimmen gegen die Stimme des Antragstellers abgelehnt.( Heiterkeit.)
Es folgt die Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten. Dem Vorstand wird debattelos Entlastung erteilt. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder werden wiedergewählt.
Damit sind die Arbeiten des Verbandstages erledigt. Dee nächstjährige Kongreß wird in Stettin stattfinden,