Einzelbild herunterladen
 

gingen, verwundet wurden.

*

Was hinter dem nachfolgend gemeldeten Unglüdsfall" steckt, läßt sich einstweilen nicht aufklären:

Petersburg , 26. Juni. In dem weit außerhalb der Residenz gelegenen Artillerie- Bolygon ereignete sich am Sonnabend eine Er plosion in der Füllabteilung, in der zwei Mann unter Leitung eines Obersten ein dreizölliges Geschoß zu Schießversuchen mit einem neuerfundenen Sprengstoff füllten. Alle drei Personen kamen ums Leben; der Füllraum wurde zerstört.

Politische Uebersicht.

Berlin , den 26. Juni.. Ueber die Marokkofrage

haben zweimal längere Unterredungen zwischen dem Fürsten Bülow und dem französischen Botschafter in Berlin , Bihourd, statt gefunden. Die deutsche Antwort auf die Note Rouviers ist noch nicht erfolgt, doch besteht auf Grund der Berichte des Botschafters auch in Paris die Hoffnung, daß die Verhandlungen in ruhigem Verlauf fortschreiten können und zu einer Verständigung führen

werden.

überwacht und beruft sich auf seinen schriftlichen Bericht, da ihm die Zeuge Polizeikommissar Reifert hat die damalige Versammlung Einzelheiten nicht mehr erinnerlich seien. Kunert hat danach etwa gesagt: Den Chinesen, die friedlichen Handel mit uns treiben wollten, nahmen wir ohne Bezahlung ihr Land fort. Alle Nationen sind daran beteiligt; auch unsere Soldaten sind dabei beteiligt und haben geraubt, geplündert und Frauen geschändet. Die zusammen hängenden Notizen über die Rede, auf die sich sein Bericht ſtütze, besige er nicht mehr.

abend eine Bombe geworfen, wobei einige Personen, die vorüber- na aur Standpunkt stellt, die Verhandlungen hätten bewiesen, I Der Angeklagte bestreitet, daß seine Aeußerung in dem polizei­daß die christliche Gewerkschaftsbewegung einen Damm gegen die lichen Protokoll richtig wiedergegeben sei. Er habe dem Sinne sozialistische Hochflut bilde und deshalb eine lebhafte Agitation für nach gesagt:" Soldaten der Invasionsarmee, zu der auch unsere diefelbe am Blaze sei, behauptet der andere Teil genau das Gegen- Soldaten gehört haben, haben das Land verwüstet, geplündert und teil. Die Seölnische Volkszeitung" und mit ihr noch einzelne Zentrums Frauen geschändet." tung und protegieren die christlichen Gewerkschaften; die Hoffnung der blätter stellen sich auf die Seite der sogenannten Gladbacher Rich- Vors.: Woher haben Sie denn das? hier in Betracht kommenden Führer, hauptsächlich der Bachems, geht darüber in friegsgerichtlichen Aften befindet, daß Briefe mit solchen Angefl.: Es war mir bekannt, daß sich authentisches Material dohin, mittels der christlichen Gewerkschaften die gefährdeten Angaben von Soldaten der Expedition vorlagen, daß sie von Zeitungen teichstagssige am Rhein halten zu können. Unter allen Umständen aller Richtungen abgedruckt worden sind. Ich erinnere an die An­( sollen die Industriearbeiter, soweit sie bis jetzt noch dem Zentrum gaben der Kriegsberichterstatter und Chinakundiger. Ich habe angehörten, bei der Fahne gehalten werden. mehrere Chinaprozesse. verfolgt und mir war die Aussage des In Gegensatz zu diesem Teil der Presse nebst ihren Hinter- Generals v. Lessel, des Chefs der Expedition, gegenwärtig, wonach männern stellen sich die Vertreter der katholischen Gewerkschaften Bergehen und Verbrechen der schlimmsten Art damals in China sowie die Vertreter der katholischen Bauernvereine und des Mittel- passiert seien. standes. Diese bekämpfen die christlichen Gewerkschaften in einer In der Beweisaufnahme wird zunächst eine amtliche Aus­ganz scharfen Weise. Besonders ist es die Rheinische Volks- kunft des preußischen Kriegsministeriums vom stimme", das Organ der katholischen Bauern, die am Rhein am 3. Dezember 1903 verlesen, wonach die Stärke des deutschen oft­entschiedensten Front gegen die christlichen Gewerkschaften und gegen asiatischen Expeditionskorps 19 206 Stöpfe betrug, wovon Preußen die Kölner Rechtsanwälte, wie sie die Zentrumsführer im Rheinlande 15 515 Mann gestellt hat. Verbandes schrieb sie, daß die Verhandlungen bewiesen hätten, daß turz nennt, macht. Nach der Generalversammlung des Bergarbeiter die christlichen Bergarbeiter mit den sozialdemokratischen auf eine Stufe zu stellen sind. Aus den Reden der Führer, besonders des Reichstagsabgeordneten Hue, sei hervorgegangen, daß die christlichen Bergarbeiter noch streiklustiger wie ihre Kameraden gewesen seien und daß sie die sozialdemokratischen Führer mit Jubel empfangen hätten. Dieses Zwei Neußerungen der letzten Tage kennzeichnen die Stimmung sei ein klarer Beweis, daß die Handlungen der Bergarbeiter gar nicht In Frankreich . mehr vom Christentum beeinflußt würden, die wahre Begeisterung In einer sozialistischen Versammlung in 2 yon besprach für die christlichen Jdeale sei ihnen verloren gegangen. Die Schulb Jaurès die auswärtige Situation und die Stellung der Sozialisten. trage nur die Zentrumspresse, die die sogenannten christlichen Gewert- Zeuge Gendarm Otto Kahl gibt die inkriminierte Aeußerung Er erklärte, die Frage sei ernst geworden, weil man sich auf ein fchaften großgezogen hätte. Nur die katholischen Fachabteilungen des Angeklagten so wieder: Unsere Soldaten haben weiter nichts Gebiet begeben habe, das mit Fallstricken besät sei. Die Sozialisten wären am Blaze; die christlichen Gewerkschaften sind ein Abweg, der getan, als das Land verwüstet, geplündert und die Frauen geschändet. wünschten niemals ein Mißverständnis zwischen Deutschland und in den sozialdemokratischen Abgrund führt. In der Versammlung selbst hat der Zeuge sofort in feinen Kalender cins Frankreich . Das englisch - französische Abkommen sei feineswegs Gegen eine solche Sprache zieht die Westdeutsche Arbeiter- geschrieben: Kunert sprach über Chinatrieg, Deutsche wollten die gegen Deutschland gerichtet; und wenn England dies zeitung", das Hauptorgan der christlichen Gewerkschaften, zu Felde. Insel Kiautschau pachten, leine Bacht bezahlt, Ketteler habe es ver­glauben lasse, müsse Frankreich darüber wachen, Es wird da behauptet, daß die Taktik, wie sie von den katholischen sehen, infolge dessen sei Ketteler ermordet worden. Hierauf seien daß der Sinn des Abkommens nicht entstellt werde. Gegnern der christlichen Gewerkschaften geübt wird, nur schädigend für die 50 000 Mann nach dort geschickt worden, haben Land geplündert, Jaurès spricht schließlich die Ueberzeugung aus, die gegenwärtigen Zentrumssache sei. Von diesen Leuten würde den Feinden des verwüstet, die Frauen geschändet." Auf Befragen durch den An­Schwierigkeiten würden gelöst werden, ohne daß der Stolz der Zentrums in die Hände gearbeitet. Doch läßt sich die Volks- geklagten gibt der Zeuge an, daß er sich genau entfinne, daß Kunert Nation verletzt werde. stimme" so leicht nicht schrecken, sondern sie gibt in ihrer letzten von der Insel Kiautschou " und von 50 000 Mann" gesprochen habe. Nummer einer Zuſchrift aus dem streise Essen Raum, in der auf- Der Angeklagte versicherte, daß er natürlich nichts von all dem ge­gefordert wird, für den Zentrumskandidaten Giesberts, den Redakteur sagt habe. So viel Angaben, so viel unrichtigkeiten habe der Zeuge der Westdeutschen Arbeiterzeitung", nicht zu stimmen. Giedberts borgebracht. " Ich will nichts sagen, was eine Anspielung auf die gegen schwärme dafür, die Landarbeiter und Dienstboten Die Zeugen Buch öl, Theodor Robitsch, Karl Schaaf. wärtige Stunde sein könnte; und doch, ist es nicht etwas ver- organisieren, und sie den christlichen Gewerkschaften anzuschließen. Otto Strich und Wilhelm Diez aus Wörmliß und Böllberg brecherisches, Furcht zu säen und Mißtrauen einzuflößen? Ich Die in den Gewerkschaften verhetzten Landarbeiter würden haben als Vorstandsmitglieder der Wahlversammlung, in der Kunert fann im Gegenteil sagen, dank der seit 35 Jahren gemachten An- sollten die Pläne Giesberts verwirklicht werden, das Ge- sprach, beigewohnt. Sie geben an, daß Kunert an der inkriminierten strengungen ist unser Kriegsmaterial ersten Ranges, unser Proviant treide auf dem Felde verfaulen lassen, wenn die Landwirte Stelle seiner Rede nicht von den deutschen Truppen allein, sondern ist voll zur Stelle, und unsere Offiziere können den Bergleich mit nicht alles bewilligten, was die Arbeiter verlangten. Für einen von dem ganzen Expeditionskorps, der ganzen Invasionsarmee denen der ganzen Welt aushalten. Frankreich handelt zum Zweck Mann mit solchen sozialdemokratischen Ideen, wie Giesberts sie gesprochen habe; der Besizer des Lokals, in dem die Versammlung des Fortschritts und läßt sich leiten von dem Gefühl der all- vertrete, können der gewerbliche Mittelstand und die Landwirte nicht stattfand, sowie vier weitere Versammlungsbesucher bestätigen gemeinen Freiheit und Brüderlichkeit." diese Angabe. Damit sind die vom Gerichte geladenen Zeugen So wogt der Kampf in dem Zentrum hin und her, die erschöpft. wirtschaftlichen Gegenfäße innerhalb dieser bunt zusammengewürfelten Partei sind das Sprengpulver, welches dieselbe auseinanderreißen wird.

In Versailles hielt am Sonntag bei der Jahresfeier der Geburt des Generals Hoche Kriegsminister Berteaug eine Nede, in der er u. a. sagte:

In Marokko dauern mittlerweile die anarchischen Zustände fort. Nach einer Meldung aus Tanger schoß einer der Mörder des Vizekonsuls Madden auf den maurischen Plazmajor, der ihn fest­nehmen wollte, verwundete ihn und entfloh. Es wird vermutet, daß der Stadtgouverneur die Flucht begünstigte, weil er im Fall der Gefangennahme des Mörders einen Aufstand befürchtete.

Zum Zehnmillionenbettel.

Da einige brave Patrioten" den Zehnmillionenbettel als ein Zeichen für die schlechte Bezahlung der Offiziere hinzustellen be­liebten, obwohl in den letzten zehn Jahren für die aktiven Offiziere vom Reiche sehr viel geschehen ist, so bringen wir im folgenden eine Tabelle, die über die staatlichen Bezüge der Offiziere Aufschluß gibt. Vorausgeschickt sei, daß die Entschädigung, die die Offiziere für die Mietung von Stallungen erhalten, nicht einbegriffen ist. Ferner sei bemerkt, daß zur Servisklasse A die größten Städte und besonders teuere kleinere Städte gehören, zur Servisklasse I zählen im allgemeinen die übrigen Städte mit über 40 000 Einwohnern, zur Servisklasse II Städte mit 20 000-40 000 Einwohnern, zur Serbisklasse III Städte mit 10 000-20 000 Einwohnern. Es erhält also jährlich: in Servis in Serbis in Servis in Servis Charge Klasse A flasse I Klasse II klasse III 1860 M. 1620 M. 1500 M. 1431 M.

Lebens­

alter

20-29 3.

Leutenant

Oberleutnant. 2460

"

2220 4062

2100

2031

"

"

"

"

"

5262

3816 5016

3684

"

"

"

"

"

7722

7212

"

"

6966 9476

"

4884 6834 9284

"

29-36 35-41 40-44

"

"

"

"

"

47-52

"

"

"

"

eintreten.

"

Südwestafrika. Ein Telegramm aus Windhut meldet: Reiter Otto Heinrich , am 22. Juni 1905 im Lazarett Keetmanshop an Typhus gestorben, Reiter August Bowelstus an Bauchfellentzündung gestorben, Gefreiter Ludwig Roßplesch an Typhus gestorben, Reiter Rudolf Dreher am 22. Juni auf dem Marsche Kub- Sendlingsgrab durch Selbstentladung des Karabiners verwundet.

Ein Chinaprozeß.

Der Reichstags- Abgeordnete Kunert foll in einer Reichs­tagswahl- Versammlung im Restaurant Weinrich in Halle am 16. Mai 1903 nach Aussage der überwachenden Polizeibeamten ge­sagt haben, die deutschen Soldaten hätten China verwüstet, hätten geplündert und die Frauen geschändet. Der Redner selbst beiff. streitet, diese Aeußerung getan zu haben. Aber der Kriegsminister als Vorgesetzter des ostasiatischen Expeditionskorps stellte Strafantrag wegen Beleidigung desselben.

Angell. Kunert: Das finde ich sehr bedauerlich.

"

Vor der Vernehmung der von der Verteidigung geladenen Zeugen macht Rechtsanwalt Dr. Heinemann folgende Aus­führungen über die ungültigkeit des Strafantrages: Selbst wenn man unterstelle, daß die Aeußerung Kunerts so gelautet habe, wie die Anflage wolle, wenn der Angeklagte von unseren Soldaten" gesprochen habe, sei der Kriegsminister gefeßlich zur Stellung des Strafantrages doch nur in zwei ganz bestimmten Fällen berechtigt: Wenn die Beleidigung gefallen ist bezüglich Handlungen während der Ausübung des Amtes, oder in erkennbarer Beziehung auf die amtliche Tätigkeit. Die erste Alternative ist hier schon zeit­lich ausgeschlossen. Eine erkennbare Beziehung auf die amtliche Tätigkeit liegt aber nach einer Reichsgerichts- Entscheidung auch dann nicht vor, wenn der Beamte durch Disziplinarvorschriften oder der gleichen zu einem anständigen Verhalten im allgemeinen verpflichtet Reichsgericht die Beziehung auf die amtliche Tätigkeit selbst bei So hat z. B. bei dem Vorwurfe geschlechtlicher Exzesse das Geistlichen verneint. Bei Angehörigen der bewaffneten Macht ist nach einer Reichsgerichtsentscheidung erforderlich, daß die Beleidigung ent­weder die dienstliche Tätigkeit zum Gegenstand hat, oder eine außer dienstliche Tätigkeit, welche durch militärische Vorschriften geregelt und dadurch in den Bereich der besonderen Berufspflichten gezogen worden find, z. B. des Mißbrauchs der Waffe. Nun ist der Vorwurf der Ver­wüstung ein Vorwurf überhaupt nur vom Standpunkte dessen, der den Krieg und seine Konsequenzen mißbilligt. Das war bei den hier Betroffenen nicht der Fall. Plünderung, d. h. Rauben und Stehlen, und Frauenschändung berührt den amtlichen Charakter des Mitgliedes der bewaffneten Macht nicht. Singt doch noch heute geri der Soldat nach Wallensteins Lager": Er wirbt nicht lange, er zeigt sich nicht hold, Jm Sturme erwirbt er den Minnesold."

"

Der erste Termin, am 11. September 1903, wurde vertagt, um dem Angeklagten Gelegenheit zu geben, die Beugen zu benennen, durch welche er die Richtigkeit der von ihm aufgestellten Behaup­tungen beweisen wollte. Der Reichstags- Abgeordnete Kunert be­nannte hierauf 42 Zeugen und ließ, nachdem das Gericht ihre Ladung abgelehnt hatte, sie selbst zu dem neuen Termin am Hauptm. II. RI. 4572 23. Oftober 1903 laden. Das Gericht beschloß jedoch, sie nicht zu Hauptm. I. Sel. 5772 bernehmen, sondern die Verhandlung wiederum zu vertagen, um Major. 43-47 eine Beweisaufnahme in vollstem Umfange zu ermöglichen. Es Oberst.... 10514 9872 sollte Beweis erhoben werden: 1. über den Wortlaut der Aeuße Diese Zusammenstellung lehrt, daß die Offiziere ausreichend, rung des Angeklagten, 2. über die Stellung des Strafantragstellers, vom Hauptmann II. Klasse an für ihr Lebensalter sogar sehr gut des preußischen Kriegsministers, zu dem ostasiatischen Expeditions­bezahlt sind. Ein Hauptmann I. Klasse mit 41 Jahren erhält z. B. forps und die Stärke der einzelnen in ihm vertretenen Bundes- Der zweite Grund, aus dem der Kriegsminister als Vorgesetzten in Berlin , Breslau , Köln , Frankfurt a. M. 5772 M. und ein Major staatskontingente.( Der Angeklagte hatte nämlich eingewandt, daß nicht zur Stellung des Strafantrages berechtigt war, ist der, daß mit 45 Jahren 7722 M. Man vergleiche damit die Gehälter von das Expeditionskorps am 16. Mai 1903 gar nicht mehr bestanden nach der ständigen Spruchpraris des Reichsgerichts eine Beamten Staatsbeamten, die im nämlichen Alter stehen. Dabei ist noch zu habe, und daß der preußische Kriegsminister überhaupt niemals beleidigung nur dann vorliegt, wenn die Beleidigung verübt ist, erwägen, daß von den deutschen Offizieren, mit Ausnahme der der Vorgesetzte seiner aus den verschiedensten deutschen Bundes- während der Betroffene noch in der Stellung des Beamten, Religions bayrischen, nicht einmal das Absolutorium eines Gymnasiums als staaten stammenden Teilnehmer gewesen sei.), 3. über sämtliche dieners oder Mitgliedes der bewaffneten Macht ist. Eine aufgelöste Behörde Vorbildung gefordert wird. Wenn die Söhne der Junterfamilien Fälle von Raub, Plünderung und Schändung von Frauen, begangen fann für die Antragsberechtigung nicht in Betracht kommen Das ost­sich mit Linienregimentern zufrieden gäben, dann könnten sie auch von Mitgliedern des ostasiatischen Expeditionskorps. Der Beweis asiatische Expeditionskorps war zurzeit dieser Rede längst jetzt noch ihrem Kaiser mit dem Schwert dienen". Aber die Herren hierüber sollte geführt werden einmal durch Einforderung aller bis auf den legten eft aufgelöst. Das Argument, daß wollen natürlich nur in feudale" Regimenter, wo das Leben als Strafakten gegen Mitglieder des ostasiatischen Expeditionskorps bom die Mitglieder des Expeditionsforps ja vorher und nachher auch Offizier sehr teuer ist, eintreten. Und das sollte ihnen der Zehn- Kriegsministerium, sodann durch Vernehmung, eventuell auch auf Soldaten waren beweist gar nichts. Sie waren auch vorher und millionenbettel wieder ermöglichen. Wäre es nicht einfacher das kommissarischem oder diplomatischem Wege, aller Zeugen, die der nachher vielleicht Assessoren oder Postbeamte, also hätte nach dieser Leben der Garde- Offiziere weniger kostspielig zu gestalten? Angeklagte binnen 14 Tagen mit ladungsfähiger Adresse benennen Analogie auch Staatssekretär Strätke oder der Landgerichtspräsident würde. Strafantrag stellen können.

Max Hirsch .

Der Angeklagte forderte nun die Vernehmung einer großen Was nun für den Fall der Annahme eines gültigen Straf Aus Hamburg wird telegraphisch gemeldet, daß dort am 3ahl von Zeugen, darunter des Gesandten a. D. bon Brandt, antrages den Wahrheitsbeweis anbetrifft, so hat der Gerichtshof Montag nachmittag der Landtagsabgeordnete Dr. Mar Hirsch im des Sir Robert Hart in Beting, des Kriegsministers v. Go Bler, bekanntlich früher beschlossen, ihn im weitesten Umfange zu erheben. Sanatorium verstorben ist. Er erreichte ein Alter von 73 Jahren. des Generalleutnants b. Lessel, der Chef des Expeditionstorps Jch bitte diesen Beschluß heute wieder herzustellen. Zum mindesten May Hirsch war der Sozialpolitiker des Freisinns. So sehr seine war, des radikalen Mitglieds des englischen Unterhauses Dillon für die Höhe des Strafmaßes wird es sehr wesentlich sein, wenn es nachzuweisen, daß in erheblichem Umfange solche fozialpolitischen Anschauungen sich dem kapitalistischen Wirtschaftssystem und des englischen Publizisten Hiram Marim. Ferner benannte gelingt, anpaßten und eingliederten, so mußte er gleichwohl mühevoll er eine größere Bahl von Soldaten, die an der ostasiatischen Expe- Fälle von Plünderung und Vergewaltigung vorgekommen sind. Staatsanw. Dr. Kloß bittet, sich über die weitere Beweisaufnahme und ohne rechte Wirkung gegen das verknöcherte Manchestertum der dition teilgenommen hatten, sowie die Kriegsberichterstatter der ihm politisch. Nahestehenden ankämpfen. Eine Studienreise nach Bossischen Zeitung", Dr. Rudolf 3 abel, der Frankfurter erft schlüssig zu machen, wenn die vom Angeklagten geladenen Die Beleidigung der Soldaten sei England hatte ihn angeregt, auch in Deutschland Gewerkvereine Beitung", 2. Rhein - London , der" Times", der" Daily News", Zeugen vernommen seien. nach englischem Muster ins Leben zu rufen. Er ward Jahrzehnte der Westminster Gazette", der" Revue" in Paris , des" Corriere zweifellos in bezug auf ihren Beruf erfolgt, denn im Feldzuge in Feindesland sei der Soldat bei jeder Handlung auf Schritt und hindurch der Führer und Berater der auf seinen Namen neben dem della Sera" usw. Tritt Soldat. Dunders getauften Gewerkvereine, die jedoch nur ein Anhängsel des politischen Freisinns blieben und niemals eine größere Stellung im deutschen Wirtschaftsleben und in der deutschen Arbeiterbewegung zu gewinnen bermochten.

1869 wurde Mar Hirsch im 23. sächsischen Wahlkreise zum ersten mal in den Norddeutschen Reichstag gewählt, er trat der damaligen deutschen Fortschrittspartei bei; 1877 wurde er von Berlin I , 1878 von Reuß i. 2. in den Reichstag entsandt. 1890-93 vertrat er Bitterfeld - Delitzsch . Jm preußischen Landtage hat er noch bis in die neueste Zeit zu sozialpolitischen und Arbeiterfragen den Stand­punkt seiner Partei vertreten.

"

Während der Reichstagsfession ruhte nun das Verfahren fast zwei Jahre. Aber jetzt hat der Gerichtshof, in dem an Stelle des erfrankten Landgerichtsdirektors From me der Landgerichtsrat Grler den Vorsiz führt, die Ladung aller Zeugen abgelehnt. Nun­mehr hat wieder der Angeklagte einen Teil der von ihm vorge­schlagenen Zeugen selbst geladen. Infolge des plötzlichen Schlusses des Reichstags und der baldigen Ansehung des Termins war es jedoch völlig unmöglich, das gesamte Zeugenmaterial zur Stelle zu schaffen.

Halle, 26. Juni. ( Eig. Ber.)

-

Bert. Rechtsanw. Heinemann: Was die vom Angeklagten heute geladenen Zeugen befinden können, erschöpft bei weitem nicht, was er glaubt beweisen zu können. Im Vertrauen auf die früheren Gerichtsbeschlüsse hat er allé eigenen Anstrengungen zur Beschaffung Wie der Soldat in von weiterem Beweismaterial unterlassen. Felde, sei auch der Beamte überall und immer Beamter. Hier aber handele es sich um den Unterschied zwischen dienstlicher und außer dienstlicher Tätigkeit.

Staatsanwalt Dr. Kloß: Der Soldat im Felde ist eben in jeder Tätigkeit Soldat.

Die Verhandlung begann heute 10 Uhr vormittags. vor der Angefl. Kunert: Bei der von mir angeblich begangenen Be Um das Publikum über die hohen Vich- und Fleischpreise auf giveiten Straffammer des Landgerichts Halle . Den Gerichtshof leidigung fehlt der Beleidigte; denn das Erpeditionskorps war seit zuklären, hat die Allgemeine Fleischer- Zeitung" an fast alle Fleischer - bilden als Vorsigender Landgerichtsrat Erler, als Beifizer Land- dem 16. März 1903 bis auf den letzten Rest, die Intendantur, meister im ganzen Deutschen Reich große Plakate gratis übersandt, gerichtsrat Böhm, Landrichter Winter und die Assessoren aufgelöst worden. Den Wahrheitsbeweie zu führen, ist mir ohne in denen die Mittel angegeben werden, welche die Regierung an Hoffmann und Roloff. Die Anklage vertritt Staatsanwalt tommissarische Vernehmung von Zeugen, wie den amerikanischen wenden müßte, um der zu einer ernsten Kalamität gewordenen Dr. Kloß, die Verteidigung führen die Rechtsanwälte Dr. Heine ChefmissionarSmith, oder Sir Robert Hart , oder Erzellenz Brandt, Teuerung zu steuern. Der Aufruf schließt mit den Worten: Die mann- Berlin und Herzfeldt- halle. Als Zuhörer wohnt der in vollem Umfange nicht möglich. Selcher Zeugen hatte ich 30 bis Regierung möge sich gesagt sein lassen, daß es die höchste Zeit für Verhandlung der Landgerichtspräsident v. Me i bohm bei. 40 genannt, die mir gänzlich unentbehrlich find. z ist, einzugreifen."

Sprengpulver im Zentrumsturm.

Man schreibt uns vom Rhein :

Nach dem Eröffnungsbeschluß ist Stunert hinreichend verdächtig, in einer Reichstagswähler- Versammlung in Wörmlig am 16. Mai 1903 in bezug auf die Mitglieder des ostasiatischen Expeditionstorps ge­äußert zu haben:" Unsere Soldaten haben das Land dort verwüstet Die Verhandlungen auf der Generalversammlung des Berg und geplündert und die Frauen geschändet." Am 18. Juli 1903 arbeiter Verbandes zu Berlin haben lebhafte Debatten in hat der preußische Kriegsminister, in Vertretung von Einem, den der Zentrumspresse gezeitigt. Während ein Teil der Zentrumspresse I Strafantrag gestellt.

Der Gerichtshof zieht sich zurück und verkündet nach kurzer Be­ratung, daß in der Verhandlung fortgefahren und zunächst Beweis erhoben werden soll. Sämtliche 3e ugen, die nunmehr aufgerufen werden, haben den China - Feldzug mitgemacht und sind jekt Re­fervisten,