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die Ausbeute beträchtlich zurückgegangen. Die Gesamtförderung hat während der ersten vier Monate des laufenden Jahres nach dem Bericht des deutschen Konsuls in Baku um rund 12 Millionen Bud weniger betragen als im gleichen Zeitraum des Jahres 1903. Die Arbeit auf den Gruben und in den Fabriken im April wurde start beeinträchtigt durch die immerwährenden Gerüchte von Die Bedrohung Wladiwostoks. Arbeiseinstellungen. Darauf wurde am 30. April und 1. Mai aus Anlaß der Maifeier überall gestreift. Ein Teil der Arbeiter Tokio , 30. Juni. Nach hier eingetroffenen Meldungen erschien am 2. Mai wieder auf den Arbeitsstellen, ein anderer jedoch, hat sich die 6. und 7. japanische Armee unter den Komman- wie z. B. bei Gebr. Nobel, setzte den Streit weiter fort. In den danten General Takahira und Akiama bei Ningata auf Tagen vom 2.- 7. Mai dehnte sich derselbe allmählich auf sämtliche dem halben Wege zwischen Kirin und Wladi- Gruben in Balachany und den größten Teil der Werkstätten aus. woostof vereinigt, um gemeinsam die Belagerung Es handelt sich wiederum um Lohnforderungen, die schwerlich nach Mladivostoks aufzunehmen. dem Wunsche der Arbeiter von den Industriellen bewilligt werden. Der Stillstand der großen Nobelschen Gruben während einer ganzen Woche und das allmähliche Stillegen auch der übrigen Werke wird die Ausbeute für Mai start beeinflussen; man fürchtet für die nächste Beit einen bedeutendent Naphthamangel, weshalb am 7./20. Mai schon 17,5 Kopeken für Naphtha bezahlt wurden.

prach und erklärte, die Fabritarbeiter zahlten sie gern, um gegen| Grafen Lambsdorff habe ihn nicht verhindert, sich mit den feitige Hülfe zu üben". Der Name des Arbeiters wurde diskret laufenden Geschäften zu befassen und habe feineswegs die verschwiegen, obwohl er den lebhaften Beifall der Versammlung und vorher erwähnten Unterhandlungen beeinflußt. Die Be­den warmen Dank des Vorsitzenden, Grafen Spee , geerntet hatte. Erst später stellte sich heraus, daß Herr Giesberts der ziehungen zu dem Vertreter der Vereinigten Staaten in Redner war, der den Interessen der Arbeiter in einer solchen Petersburg. seien nie unterbrochen gewesen. Weise ins Gesicht geschlagen hatte. Man muß an Arbeiterfeindlich­teit und Agrarierfreundlichkeit schon hervorragendes leisten, um den Dank der rheinischen Agrarier zu ernten, die bekanntlich ihren ost­elbischen Brüdern um nichts an Begehrlichkeit nachstanden. Und weiter stellte sich heraus, daß Herr Giesberts zu den Vertretern der bürger­lichen Preise gegangen war, und sie gebeten hatte, seinen Namen in den Berichten nicht zu nennen. Als echter Zentrums­mann war Herr Giesberts ein Freund des Bollwuchers; aber die katholische Arbeiterschaft durfte nicht wissen, daß einer ihrer Führer zu den Agrariern gegangen war und sie dort verraten und verkauft hatte. Nach dieser Begebenheit, die Herrn Giesberts feineswegs als Charakter erscheinen läßt, kann man sich eine Borstellung machen, London , 30. Juni. Wie Daily Telegr." hört, gab die wie der Mann die Sache der Arbeiter im Reichstag vertreten würde. japanische Regierung einer Firma in England den Auftrag Er würde mit alter Gaukelpolitik des Zentrums durch dick und zum Bau zweier weiterer Schlachtschiffe, von denen dünn gehen. Er würde die Interessen der Arbeiter in der näm- das eine ein Deplazement von 19 000 Tons haben soll. lichen Art wahrnehmen, wie August Brust die Bergarbeiter im preußischen Landtag im Stich gelassen hat.

Falsche Nachricht. In einigen Zeitungen findet sich zum Plößen­fee- Prozeß die Behauptung, die Vorwärts"-Redaktion habe auch die Kosten der Angeklagten Schneidt und Ahrens mit übernommen. Die Unrichtigkeit dieser Behauptung fonnte schon aus der Erklärung der Angeklagten bei Schluß des Prozesses ersehen werden.

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Das Zentrum gegen das allgemeine Wahlrecht. Stuttgart , den 30. Juni 1905. ( Privatdepesche des Vorwärts".)

Die Demaskierung der Wahlrechtsfeindschaft des Zentrums hat der heutige letzte Tag der General debatte über die Verfassungs= revision vollendet. Eine überaus scharfe Rede des Minister­präsidenten gegen Gröber, dem er vorhielt, daß der von ihm ge­präsidenten gegen Gröber, dem er vorhielt, daß der von ihm ge­wünschte konservative Ersatz für die Privilegierten nicht nur dem Wesen der reinen Voltskammer widerspricht, sondern auch dem Wahlprogramm und der früheren Stellungnahme des Zentrums in der Frage der Verfassungsrevision führte zunächst den Zentrums­abgeordneten tiene auf den Plan, der den unmöglichen Versuch machte, die jetzige Haltung des Zentrums als vereinbar mit seinem Wahlprogramm hinzustellen, in einem Atem aber den berufsständigen Ersatz der Privilegierten gegen den Radikalismus zu preisen.

Gröber aber, der sodann das Wort ergriff, erklärte rund­weg, daß das seit dem Jahre 1895 eingetretene stetige Wachstum der Sozialdemokratie insbesondere in den süddeutschen Städten es recht­fertige, wenn das Zentrum nunmehr eine andere Stellung ein­nimmt als damals. Er hielt sodann eine regelrechte Rede gegen das allgemeine Wahlrecht, das eine Kammer ergeben würde, mit der die Regierung nicht arbeiten könne; es müsse ein fonservatives Element in die Volkskammer, das sei aber nur durch berufsständige Ver­treter, nicht durch das mechanische, die Vorherrschaft der Sozial­demokratie herbeiführende allgemeine Wahlrecht zu erhalten.

Selbst dem nationalen Hieber ging diese reaktionäre Rede zu weit und er erklärte sich ausdrücklich für das allgemeine gleiche Wahlrecht, allerdings unter Beibehaltung der jetzigen Ungleichheit der Wahlkreise, während Keil in scharf pointierter Rede auf die Nutz­losigkeit des Zentrumsverrats hinwies, da die Sozialdemokratie trotz aller Einschränkungen wachsen werde, bis ihr Ziel, die Zum Schlusse der Sizung fam es noch zu einem Zusammenstoß stvischen dem Kultusminister und dem Zentrumsabgeordneten Rembold. Der Kultusminister erwiderte auf Gröbers War­nung vor der Religionsfeindlichkeit einer radikalen Mehrheit in einer reinen Volkskammer mit dem Hinweis, daß er keine Sorge für die Zukunft wegen der Etatsbewilligung hege, da im Gegensatz zum Reiche im Landtage das Budget die meisten Kosten für Kulturauf­gaben enthalte.

Darauf warf Rembold dem Minister Preisgabe der firchlichen Interessen vor und stellte die Trennung der Kirche vom Staat als erste Frucht einer zufünftigen radikalen Mehrheit unter sozialdemo­fratischer Führung in Aussicht, insofern nicht durch berufsständige Vertretung ein konservatives Element in die Voltstammer hinein

tomme.

Die Bloßstellung des Zentrums ist das wertvollste Ergebnis der Generaldebatte, die heute mit Beschlüssen auf Verweisung des Entwurfes an die Kommission ihren Abschluß fand. Die Stom mission soll ihre Arbeiten binnen vierzehn Tagen vollenden.-

Neue japanische Schlachtschiffe.

Der Pereßwiet" gehoben. Tokio , 30. Juni. ( Bureau Reuter.) Das vor Port Arthur gesunkene Linienschiff Pereßwiet" ist ge­hoben worden.

Amsterdam , 30. Juni. ( W. T. B.) Das Algemeen Handelsblad" veröffentlicht eine Depesche aus Batavia, welche meldet, der russische Kreuzer Terek ", der am 22. Juni den dänischen Dampfer Prinzeß Marie" versenkte, werde ab­gerüstet werden.

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Aus der Partei.

Parteipresse. Genosse Robert Albert, der wegen des Streites mit Genossen Baader seine Tätigkeit ale Redakteur der Breslauer Volkswacht" vorläufig eingestellt hatte, hat diese Tätigkeit jetzt nach Erledigung des Schiedsgerichtsverfahrens wieder aufgenommen.

Aus Induftrie und Dandel.

Baumwoll- Hauffe.

Zum Konzentrationsprozeß im Bankwesen. Wie aus Darmstadt gemeldet wird, beteiligt sich die Darmstädter Bank in Gemeinschaft mit der Deutschen Gold- und Silberscheideanstalt vormals Roeßler in Frankfurt a. M. tommanditarisch mit Wirkung ab 1. Juli d. J. an dem seit einer Reihe von Jahren bestehenden Bankgeschäft Fuld u. Co. in Pforzheim . Der Pforzheimer Bankverein A.-G. und Simon Loewenstein in Frankfurt a. M., welche die Firma Weise intereffiert. Fuld u. Co. bisher kommanditiert haben, bleiben in gleicher Fuld u. Co. u. Co. erhalten die Agentur der Scheideanstalt.

Gewerkschaftliches.

Berlin und amgegend.

An die Arbeiterschaft von Berlin und Umgegend! Gemäß der Aufforderung der Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands sowie in Verfolg der am 5. Juni in der Berliner Gewerkschaftskommission gefaßten Resolution hat der Ausschuß derselben in seiner letzten Sigung beschlossen, für die um Anerkennung des Koalitionsrechts fämpfenden Zigarettenarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands Sammellisten herauszugeben. Dieselben sind für Vertrauens­personen der Gewerkschaften und Partei in der Zeit von 11 bis 1 Uhr und 6 bis 8 Uhr in unserem Bureau Engel- Ufer 15 zu haben.

Listen, welche von der Berliner Gewerkschaftskommission herausgegeben werden, sind nur mit derselben abzurechnen. Ebenso sind alle Gelder, welche in Berlin und Umgegend ge­sammelt und für die streifenden Zigarettenarbeiter und Arbeiterinnen bestimmt sind, an A. Körsten, Engel- Ufer 15, zu senden.

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Die Quittungen erfolgen öffentlich im Vorwärts". Ge­wertschaftslisten oder Sammlungen dürfen nur innerhalb des eigenen Gewerbes zirkulieren.

Auf dem amerikanischen Baumwollmarkt hat sich wieder mal ein für unsere modernen wirtschaftlichen Zustände recht charakteristi­sches Haussetreiben entwickelt. Seit Jahren gehört es zu den be­liebten Praktiken der Großspekulanten der New Orleanser und New Yorker Baumwollbörse, im Mai oder Juni vor dem Beginn der neuen Ernte einen bedeutenden Teil der an den Markt gelangenden Roh­baumwolle aufzukaufen und dann zum Zwecke der Preistreiberei die Nachricht in die Welt zu senden, daß die zu erwartende Ernte nach dem Stande der Anpflanzungen voraussichtlich viel geringer ausfallen werde, als man noch vor kurzem angenommen habe. Nach demselben Schema, das sich infolge der Unterstützung der Hausse­Der Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission. spekulationen durch eine gefügige, strupellose Presse schon so oft be= währt hat, ist man auch diesmal wieder verfahren. Von den Groß­Ausdehnung des Holzarbeiter- Vertrages. Eine vom Holzarbeiter­spekulanten sind allerlei niedrige Ernteschätzungen in die Handels- Verbande einberufene Versammlung der bei den Mitgliedern des und Börsenpresse lanciert worden Mr. Price hat sogar be- Tischlermeister- Vereins Reform" beschäftigten Holzarbeiter be­rechnet, daß die Baumwollernte in diesem Jahr höchstenfalls schäftigte sich am Donnerstag mit dem beantragten Abschluß eines 9% Millionen Ballen ergeben werde gegen 13½ Millionen Ballen Vertrages zwischen diesem Verein und dem Holzarbeiter- Verbande. im vorigen Jahre und nachdem dann auf diese Art der Boden Nach einem Referat von Leopold und furzer Diskussion beschloß präpariert war, hat man in letzter Zeit nach allen Regeln der Kunst nehmerorganisationen der Holzindustrie und dem Holzarbeiter­die Versammlung einstimmig, den zwischen den Berliner Unter­die Preise getrieben, so daß der Preis für Lokoware sich in New Verbande im Januar 1905 vereinbarten Vertrag auch mit dem Jort am 20. Juni auf 8,48, am 26. auf 8,94 und vorgestern auf Tischlermeister- Verein Reform" abzuschließen. Der Verein zählt 9,90 Cents pro Pfund stellte. 41 Mitglieder, welche 400-450 Gesellen beschäftigen, für die der Vertrag bisher keine Gültigkeit hatte.

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Zur Motivierung dieses Treibens weiß ein Teil der Presse zu berichten, daß diesmal die mit Baumwollpflanzen bebaute Fläche eine weit kleinere iſt als im vorigen Jahre, und daß ferner der Zu­stand der Pflanzungen in den meisten Gebieten, speziell in den Baumwollstaaten westlich des Mississippi viel zu wünschen übrig läßt. Ein eigentlicher Wert ist jedoch diesen Versicherungen kaum bei­zumessen. Selbst der am 3. Juni veröffentlichte Bericht des amerikanischen Ackerbaubureaus, der allgemein als zu peffimistisch gilt, beziffert die Abnahme der Anbaufläche nur auf 10,9 Proz. gegenüber dem vorjährigen ganz außerordentlich großen Anbau: wahrscheinlich aber beträgt die Abnahme noch keine 10 Proz. Und noch unzuverlässiger sind die Angaben über den Qualitätsstand, denn wenn auch in Teras die Baumwollpflücke bereits begonnen hat, so wird in den meisten Staaten die Ernte erst im September und Oftober beendet, und bis dahin kann sich der Stand noch mehrfach ändern. Im vorigen Jahre wurde zum Beispiel der Stand am 1. Juni offiziell auf 88 Proz. eingeschäßt, die Oktoberziffer stellte sich aber auf 75,8 Proz. Und bisher haben sich die Pflanzungen durchweg, nachdem sich in den letzten Wochen warmes Wetter, ein­gestellt hat, gut entwickelt, so daß nach dem jetzigen Stande auf eine über den Durchschnitt hinausgehende Ernte gerechnet werden darf. In Verlaufe der Debatte am Donnerstag sagte Gibson Bowles Selbst aber dann, wenn nur der Durchschnittsertrag der letzten zehn ( Sons.), er dächte, daß Lee, der Zivillord der Admiralität, recht Jahre erreicht wird, ergibt sich nach der Anbauflächenschäzung des gehabt habe, als er von der erhöhten Wichtigkeit sprach, Ackerbauanttes von 28,8 Millionen Acres eine Ausbeute von die man vom seemännischen Standpunkt aus der Nordsee jest 114 Millionen Ballen, mehr als genug für den Bedarf; denn Mitte beilege. Bowles fügt hinzu, man könne nicht wissen, wie bald man zur Verteidigung eines Bundes dieses Monats waren von der vorjährigen reichen Ernte noch über genossen dort würde kämpfen müssen. Prety- Millionen Ballen vorhanden, und wenn auch hiervon bis zum man führt in Beantwortung von Reden mehrerer anderer Mit- Beginn des September wohl noch 1% Millionen Ballen in die Hände glieder aus, daß viele der zur Debatte stehenden Veränderungen der Spinner übergehen werden, so bleibt doch immer noch ein Rest vornehmlich den Lehren zu danken seien, die die Admiralität aus von fast 2 Millionen Ballen, der zum neuen Ernte- Ertrag hinzu­den Ereignissen im fernen Osten zu ziehen bemüht gewesen sei. gezählt werden muß. Selbst wenn die neue Ernte nur 11 oder Bezüglich der Unterseeboote verteidigt er das Verhalten der 10% Millionen Ballen erbringen sollte, würde dieser Ertrag aus­Admiralität, solche Fahrzeuge zu bauen, und erklärte, die einzige Verteidigung gegen Unterseeboote seien Unter- reichen.

Husland. England.

Marinedebatte im Unterhaus.

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feeboote. Bezüglich der Frage Colombs über die Herrschaft im Für ernste Besorgnisse ist demnach bis jetzt kein Grund vor­Stillen Ozean erklärt Prethman: Wir wünschen in feinem Meere handen; die Hausse ist eine rein spekulative. Trotzdem machen sich die Herrschaft, vorausgesezt, daß wir erlangen, daß die englischen in der Textilindustrie bereits ihre Folgen in einer Lähmung der Handelsinteressen dort die gleichen Begünstigungen wie der Handel Geschäftstätigkeit bemerkbar. Die Fabrikanten halten mit größeren anderer Nationen genießen. Die Schiffe, die wir im Stillen Ozean Bestellungen zurück, da sie der nicht ganz unrichtigen Meinung sind, halten, sind ausreichend, nicht nur zur Wahrnehmung der britischen daß die Baumwollpreise den heutigen hohen Stand nicht behaupten Interessen für jezt, sondern auch für lange Zeit hinaus.- fönnen und im August, wenn nicht schon früher, ein Preisfall ein­treten wird.

Australien . Neue Kabinettskrise?

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Der Krieg in Ostasien.

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abend zwischen der Streifleitung und dem Vorstand des neuen Die Verhandlungen im Kürschnergewerbe, die am Donnerstag­Arbeitgeberverbandes gepflogen wurden, haben zu keiner endgültigen Einiging geführt. Es ist jedoch ein Waffenstillstand" vereinbart worden und zwar in der Form, daß bis zum Mittwoch, den 5. Juli, von keiner der Parteien weitere Angriffe unternommen werden sollen. Der Bericht über das Ergebnis der Verhandlungen wird in der am die dann über Annahme oder Ablehnung zu entscheiden hat. Mittwoch stattfindenden öffentlichen Kürschnerversammlung gegeben, die dann über Annahme oder Ablehnung zu entscheiden hat.

Ueber die Lohnbewegung der Friseurgehülfen wurde in der am Donnerstag abgehaltenen Bersammlung des Zentralverbandes mit­geteilt, daß wiederum einige 30 Bewilligungen eingegangen sind, so daß nunmehr gegen 860 Arbeitgeber die Forderungen anerkannt burg hat sich dem Verhalten der Jmungen angeschlossen. Sie macht haben. Die Freie Vereinigung selbständiger Barbiere in Charlotten­es ihren Mitgliedern zur Pflicht, die Forderungen der Gehülfen nicht anzuerkennen und will jeden ausschließen, der das Plakat in seinem Geschäft aushängt.

Achtung, Kleber Wegen Nichtinnehaltens des Tarifes sind fol­gende Firmen gesperrt und streng zu meiden: Fey, Nieder- Schöne­weide, Grünauerstraße 12; ansen, Stegliz, Belforterstraße 11; Meyer, N., Tegelerstr. 41; Chartottenburg, Tegeler Weg 104. Auf­gehoben sind die Sperren über Käthner, Pfalzburgerstraße 33a, Schieblich, Mosstraße 50, sowie Haubenreißer, nachdem letzterer der Verbandsleitung als der zuständigen Organisation die schriftliche Versicherung gegeben hat, den Tarif stritte inne zu halten. Bei dieser Gelegenheit wollen wir darauf hinweisen, daß die von der Verbandsleitung verhängten Sperren nur vont derselben Seite aufgehoben werden können. Die Bau- Arbeiter machen wir darauf aufmerksam, daß jeder Kleber, der nicht im Besize einer Kontrollfarte ist, unter den vertragsmäßigen Bedingungen arbeitet. Die Verbandsleitung: Engelufer 15, Zimmer 35. Tel. 4. 9720. Achtung! Kleber und Bauhandwerker. Der Unternehmer

W. Pietzker, Landsberger Allee 135 wohnhaft, Bau: Tilsiter­straße 66, ist für unsere Mitglieder gesperrt, da der Herr 25 Prozent unter den Tarifpreisen bezahlt. Wir ersuchen die Bau­handwerker, die dort arbeitenden Kollegen auf ihre Pflicht auf­merksam zu machen. Der Vorstand der Freien Vereinigung der Tapezierer. Bureau: Schützenstr. 18/19. Tel. I. 1308. Deutfches Reich.

Zur Aussperrung an der Unterweser . Der Generalrat des Gewerkvereins deutscher Maschinenbauer sendet uns folgende Buschrift: Es ist nicht wahr, daß die Hirsch- Dunckerschen vor den Augen der Arbeitgeber an der Unterweser Gnade gefunden haben, da auch diese ausgesperrt wurden, resp. wo es im Interesse der Arbeiter nötig war, von selbst gegangen sind.

Damit fällt auch die Schlußbemerkung im ersten Absatz des Artikels Die Aussperrung an der Unterweser " in der Nummer 144 vom 23. Juni 1905 in sich selbst zusammen. H. Schumacher."

Die Vorgänge in Odessa und die Börse. Auf die vorgestrige Melbourne , 30. Juni. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) hiesige Börse hatten, im Gegensatz zu den westeuropäischen Märkten, Im Bundesparlament ist der Antrag des früheren Premierministers die Nachrichten aus Odessa nur geringen Eindruck gemacht, gestern Deatins, der Regierung ein Mißtrauensvotum zu erteilen, mit 42 aber fam doch angesichts der neuen Schredensmeldungen eine gegen 25 Stimmen angenommen worden. Die Protektionisten und pessimistischere Auffassung der politischen und wirtschaftlichen Lage die Arbeiterpartei stimmten vereint gegen den Premierminister Reid bes Barenreiches zum Ausdruck. Gleich bei Beginn der Börse sezten und die freihändlerische Partei. die russische Rente von 1902 um 1 Proz. und die Aktien der Russischen Bant um 24 Broz. unter dem vorgestrigen Schluß­furs ein; allerdings in Anbetracht der grauenvollen Situation, in der sich das russische Reich befindet, befindet, immerhin nur ein minimaler Kursfall. Auch in Petersburg selbst hatten Die Schlußbemerkung lautete dem Sinne nach dahin, daß die die Meldungen Keine Unterbrechung der Friedensverhandlungen. zur Unternehmer durch Nichtaussperrung der Hirsch- Dunckerschen diese aus Odessa nur geringe Kursrüdgänge 1/4 Petersburg, 30. Juni. Der Regierungsbote" Folge, die russische 4prozentige Rente verlor nur Broz, die zum Streifbruch geneigter machen wollten. 4prozentige Rente von 1905 hielt sich auf ihrem gestrigen Kurs, veröffentlicht heute ein kategorisches Dementi des Berichtes die Russische Bank verlor 4 Proz. und die Petersburger Internationale eines Nachrichtenbureaus, betreffend die Unterbrechung Handelsbank 31 Broz. Die Hochfinanz sorgt eben allenthalben mit der Friedensverhandlungen. Die Verhandlungen zärtlicher Sorgfalt für die Zarenregierung, an deren Aufrechterhaltung nähmen ihren Fortgang ohne Verzögerung und feine Mit- fie durchweg finanziell aufs höchste interessiert ist. teilung der Vereinigten Staaten sei unbeantwortet geblieben. Die Naphtha- Industrie in Baku befindet sich in einer sehr ernsten Ein vorübergehendes Unwohlsein des Ministers des Aeußeren Lage. Infolge der vielen Ausstände während der letzten Monate ist

Husland.

Internationale Streifstatistik. Charakteristisch bei den gegenivärtigen Streifs ist, wie die Arbeitsmarkt- Korrespondenz" feststellt, daß infolge der festeren Organisation der Arbeiterschaft ,, wie schon der Streik der Berg­arbeiter in Deutschland zeigte, die Zahl der einzelnen Streitfälle zurückgeht, während die Beteiligung am Streit wächst.